-
Brennkraftmaschine mit äußerer Verbrennung Die vorliegende Erfindung
betrifft eine im Zweitakt arbeitende Brennkraftmaschine, vorzugsweise' für feste
Brennstoffe, bei absatzweiser Zuführung und ununterbrochener Verbrennung derselben
mit in vorher in den Arbeitszylindern -verdichteter Luft in einem besonderen, sowohl
gegenüber der Außenluft als auch zeitweise gegenüber dem Arbeitszylinder abgesperrten,
mit hitzebeständigem Baustoff ausgekleideten Brennraum mit einem von der verdichteten
Verbrennungsluft durchstörmten Mantelraum. ' Es -ist bereits bekannt, in den Zylindern
einer Brennkraftmaschine Luft zu verdichten, diese dann in einen vom Arbeitszylinder
abgesperrten Prennraum zu leiten, hier die Verbrennung durchzuführen unddiehochgespannten
Verbrennungsgase wiederum in denArbeitszylinder zurückzuführen. Hierbei erfolgt
jedoch die Zuführung der vorverdichteten Luft und die Rückführung der Verbrennungsgase
in vollkommen voneinander unabhängigen, getrennten Leitungen, so daß ein Wärmeaustausch
und eine Druckentlastung der heißen Wandung der für die Ableitung der hochgespannten
Verbrennungsgase vorgesehenen Rohre nicht möglich ist. Es ist weiter bereits eine
geschlossene Heißluftkolbenmaschine bekannt, bei welcher die Luftzuführung und die
Heizgasabführung teilweise im Gegenstrom vor sich geht, jedoch erfolgt hierbei die
Gegenstromführung nicht unter gleichem Druck.
-
Es sind auch schon Brennkraftmaschinen mitErzeugung hochgespannterVerbrennungsgase
aus einem Arbeitsgemisch in einer Außenbrennkammer bekannt, bei denen die Brennkammer
von einem von der verdichteten Verbrennungsluft durchströmten Mantelraum umgeben
ist. Bei diesen bekannten Anordnungen ist jedoch nicht die gesamte Brennraumwandung
druckentlastet.
-
Bei einer anderen bekannten Brennkraftmaschine mit äußerer Verbrennung
ist im Brennraum ein Rost eingebaut, und diese Verbrennungsluft wird im Gegenstrom
zu den abziehenden Verbrennungsgasen eingeführt.
-
Die Erfindung besteht nun darin, daß bei einer Brennkraftmaschine
mit äußerer Verbrennung sowohl der als Ofen ausgebildete Brennraum als auch die
Verbindungsleitung zwischen diesem und den Zylindern doppelwandig ausgeführt ist,
so daß also .der Ofen selbst durch eine Innenwandung in einen eigentlichen Brennraum
und' einen Mantelraum und auch die Verbindungsleitung in
eine innere
Rohrleitung und eine diese umgebende äußere Rohrleitung unterteilt ist. Die äußere
Rohrleitung, die zur Zuführung der Verbrennungsluft dient, steht einerseits mit
den Arbeitszylindern über gesteuerte Verbindungen und andererseits mit dem Mantelraum
des Brennraumes und die innere Rohrleitung einerseits mit dem Innenraum des Ofens
und andererseits über gesteuerte Verbindungen wieder mit den Arbeitszylindern für
die Zuführung der erzeugten Verbrennungsgase in die Maschine in Verbindung. Der
Mantelraum des Ofens ist seinerseits in eine obere, mittlere und untere Kammer unterteilt,
von denen sowohl die mittlere als auch die untereKammer Lochreihen für die Zuführung
der Luft zu dein inneren Brennraum aufweist.
-
Die weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
in der Einschaltung eines Druckreglers zwischen der oberen Kammer einerseits und
der mittleren bzw. unteren Kammer andererseits. Dieser Druckregler besteht aus einer
Leitung, welche die genannten Kammern miteinander verbindet und in der sich der
eigentliche Druckregelkörper, ein beiderseits offener Hohlkolben mit Spindel und
Feder, befindet. Mittels dieses Hohlkolbens wird je nach der Höhe des Druckes im
Ofen die Luft entweder der oberen Lochreibe der mittleren Kammer allein oder noch
zusätzlich der unteren Lochreihe der unteren Kammer zugeleitet, oder sie kann schließlich
bei noch stärkerem Druck durch eine Nut in der Kolbenstange ins Freie entweichen.
-
Für eine absatzweise Zuführung des Brennstoffes bei praktisch gleichbleibendem
Druck im Brennraum sorgt eine besondere Schleusenvorrichtung.
-
Durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung wird erreicht, daß in einer
solchen Brennkraftmaschine mit äußerem Brennraum und ununterbrochener Verbrennung
diese unter den Bedingungen der Druckgleichheit zwischen äußerem Mantelraum und
Innenbrennraum und auch äußeren und inneren Verbindungsleitungen stattfindet. Die
Gegenstromführung der heißen Verbrennungsgase und der verdichteten Luft dient hier
nicht nur zur Steigerung der Wärmeausnutzung des Arbeitsvorganges, sondern insbesondere
zur Druckentlastung der Wandungen des Brennraumes und der Verbrennungsgasleitungen.
Ohne diese Maßnahme begegnet die Durchführung des obengenannten Arbeitsvorganges
praktisch außerordentlichen Schwierigkeiten, da es kaum einen Werkstoff gibt, der
ohne Anwendung der Gegenstromführung gemäß der Erfindung bei den hohen Temperaturen
und Drücken des Arbeitsvorganges auf längere Dauer den an die Rohrwandung für die
Verbrennungsgasleitung gestellten Beanspruchungen standhält.
-
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
-
Fig. i zeigt eine vierzylindrige Ausführung einer ganzen Anlage im
Längsschnitt, Fig. 2 .einen Zvliii<ler mit Kolben im Querschnitt und Fig. 3 den
Druckofen mit Beschickungs-und Entleerungsvorrichtung, gleichfalls im Querschnitt.
Die Fig.:l und 5 zeigen im Längs- und Ouerschnitt eine weitere Ausführung des Erfindungsgegenstandes
an einer Umlaufmaschine.
-
Die Fig. i und 2 zeigen zunächst den üblichen Aufbau einer mehrzylindrigen
Brennkraftkolbenmaschine. Der Zylinderdeckel 2 paßt sich hierbei dem Kolben 3 genau
an, um den schädlichen Raum auf. das geringstmögliche Maß zu beschränken.
-
Der Zylinderdeckel ? besitzt ferner zwei Ventile, das Auslaßventil
22 für die verdichtete Luft und das Einlaßventil 25 für die gespannten Verbrennungsgase.
Im Auslaßventil 22 nimmt eine Feder 23 den auf der Spindel 2.7 lastenden Innendruck
auf und verhindert so zugleich die Möglichkeit eines Zurückschlagens von hochgespannten
Verbrennungsgasen in die Verdichterzylinder. Das Einlaßventil 25 ist als Kolbenventil
ausgebildet. Der Ventilkolben 26 und ein Teil der Ventilspindel 27 ist hohl ausgeführt
und wird zum Zweck der Kühlung in der Leitung 28 von Öl durchflossen. Das
Ventilgehäuse selbst ist doppelwandig gestaltet. Das Druckgaseinlaßventi125 steht
durch eine wulstartige Erweiterung seines Gehäuses mit dem Innenraum 29 einer doppelwandigen
Rohrleitung in gesteuerter Verbindung, deren äußerer Ringraum 30 wieder mit
dem Ventilgehäuse verbunden ist. In dem Ringraum zwischen den Wandungen fließt Druckluft,
welche auch über dem Ventilkolben kreist und diesen hierdurch teilweise entlastet.
Das Einlaßventi125 wird durch eine Steuervorrichtung gesteuert, welche einen Nocken
31
aufweist, auf dem eine Stoßstange 32 mit Schwinghebel 33 spielt; die Feder
32Q bewirkt die Schließung, während der leicht bewegliche Schwinghebel
33 unter gleichzeitiger Schließung des Druckluftauslaßventils 22 das . Druckgaseinlaßventil
öffnet. DieUritsteuerung und Regelung erfolgt durch Verdrehen der Nockenwelle.
-
Bei der Umkehr des Kolbens im oberen Totpunkt öffnet sich das Druckgaseinlaßventil
und schließt sich das Druckluftauslaßventil. Nach ungefähr 2001, des Kolbenringes,
etwa 52° des Kurbelweges, schließt sich das Einlaßventil wieder. Bei Teillast eilt
der Nocken weniger stark der Kurbelwelle nach, dementsprechend
öffnet
sich das Einlaßventil bzw. schließt sich das Druckventil früher, d. h. schon vor
der Kolbenumkehr.. Ein Teil der Druckluft geht durch das Einlaßventil in das Rohr
29 zu den heißen Druckgasen und nach Kolbenumkehr wieder -unmittelbar in den Zylinder
zurück. Das Einlaßventil schließt sich hierbei entsprechend früher, so daB das Füllungsvolumen
kleiner wird. Wenn Nockenwelle und Kurbelwelle gleichgerichtet laufen. ist auch
das Ausschub- und das Füllungsvolumen gleichgroß. Der Motor bleibt dann stehen.
Eilt jedoch- der Nocken der Kurbelwelle voraus, so wirkt der Motor als Bremse, bis
er schließlich umgekehrt, d. h. rückwärts läuft.
-
Die einzelnen Zylinder sind mit dem Brennraum durch ein Doppelrohr
mit Innenraum 29 und Ringraum 30 verbunden. Die innere Rohrleitung ist mit
Blech aus schwerschmelzbarem Stahl, z. B. Wolframstahl, ausgekleidet und gegen den
Außenring gerippt ausgebildet, so daß ein Wärmeaustausch zwischen der Druckluft,
die aus den Zylindern mit etwa 30o bis q.oo° C in den Ringraum zu dem Ofen strömt,
und den Druckgasen in der Rohrleitung z9, die eine Temperatur von ungefähr 120o°
C besitzen, stattfindet. Der Druckofen selbst besteht aus einer doppelwandigen Hohlkugel,
d. h. aus einer äußeren Hohlkugel und einer in dieser liegenden inneren Hohlkugel.
Die äußere Hohlkugel aus Stahl ist zweiteilig ausgeführt. Die innere Hohlkugel wird
im wesentlichen von einer Schamottwand 36 gebildet und umschließt den Brennraum
37. Der Hohlraum 38 zwischen den beiden Hohlkugeln ist durch den unteren, etwas
federnd gestalteten Eisenträger 39Q und den oberen Eisenring 39a in drei Teile unterteilt,
nämlich in einen oberen (38Q), mittleren (38b) und unteren (38,). Der obere Teil
(38Q) wird von Druckluft durchströmt, die sich hierbei weiter stark erwärmt. In
der inneren Hohlkugel, dem Schamottkörper 36, sind zwei Lochreihen angebracht, nämlich
die Lochreihe 36, im unteren Teil und die Lochreihe 36b im mittleren Teil,
welche ungefähr in der Mitte .des Brennraumes, .d. h. in den oberen Teil des in
seinem Inneren lagernden Brennstoffes einmündet. Die Anbringung dieser Lochreihen
ermöglicht eine rauchfreie Verbrennung.
-
Die Zuführung des festen Brennstoffes erfolgt durch eine geeignete
Zufuhrvorrichtung d.o, die zweckmäßig oberhalb des Druckofens angebracht ist, und
die Abführung..der Asche durch eine entsprechend am unteren Teil - des Druckofens
angebrachte Vorrichtung 41. Eine besondere Zündvorrichtung 4z ermöglicht die Inbetriebnahme
des Druckofens. Dieser besitzt ferner den Druckmesser 43 und einen Druckregler (umfassend
die Teile 44 bis q.8). Durch die Leitung ¢¢ wird der Feuerung die Luft zugeleitet,
und zwar auf folgende Art: Die Feder 47 ist auf einen bestimmten normalen Betriebsdruck
von z. B. 2o Atm. eingestellt, bei welchem der Hohlkolben 45 sowohl den oberen als
auch den unteren Luftkanal zur Brennkammer zur Hälfte freigibt. Wird nun der Druck
im Ofen stärker, so drückt der auf .dem Querschnitt der Spindel q.$ lastende Druck
auf die Feder, die somit nachgibt, wodurch derKolben nach unten gedrückt wird, den
unteren Kanal völlig verschließt und den oberen Kanal freigibt. Wird der Druck noch
stärker, so reicht eine Nut .48 der Kolbenstange über die Stopfbüchsenabdichtung
nach unten hinaus, wodurch j e nach der Stellung der letzteren die Druckluft mehr
oder weniger nach außen entweicht und hierbei die Nut als Sicherheitsventil wirkt.
Sinkt dagegen der Druck unterhalb des normalen Standes, so überwindet die Feder
den Innendruck und schiebt hierdurch den Kolben in die Höhe, wodurch der obere Kanal
verschlossen und der untere freigegeben wird, so daß nunmehr die Verbrennungsluft
durch die gesamte Höhe der Brennstoffschicht hindurchgehen muß.
-
Der Bau der Brennstoffzufuhrvorrichtung ist aus Fig.3 ersichtlich.
In der Zeichnung ist eine obere Schleusenkammer gegen den Ofen geschlossen und eine
untere Schleusenkammer gegen den Ofen geöffnet gezeichnet.
-
Die obere Kammer 50 wird durch den aus dem Trichter .51 nachgleitenden
Brennstoff gefüllt. Ist diese Kammer gefüllt, so wird der obere Kolben 5a von der
Kurbel 53 nach links gezogen, so daß der in der Kammer 50 enthaltene Brennstoff
hierbei in diesem Augenblick in die Barunterstehende Kammer 54 fällt. Hierauf klinkt
die Kurbel 53 aus, und der obere Kolben 52 wird durch die Feder 55
nach rechts unter den Trichter gezogen. Gleichzeitig drückt die Kurbel 53 den unteren
Kolben 56 nach rechts, so daß er über den Ofenschacht 57 zu stehen kommt und der
in ihm enthaltene Brennstoff in den Schacht fällt. Hierauf klinkt die Kurbel 53
aus dem Kolben 56 aus, und dieser wird durch den im Ofenraum vorhandenen höheren
Druck selbsttätig nach links geschoben und so der Brennraum gegenüber der Zufuhrvorrichtung
geschlossen. Die obere Kolbenstange 58 ist abgefedert, um bei Störungen im Einfüllen
oder bei Überfüllung des Ofens einen Gestängebruch zu vermeiden. Ein Sperriegel
59 verhindert, daß die obere Kolbenstange 58 die Kammer 50 zurückschiebt,
solange sich .die Kammer 54 über dem Schacht 57 befindet. Bei Stellung der Kammern
5o und 54 senkrecht
über dem Ofenschacht 57 werden diese Kammern
durch die Trennwand 6o voneinander getrennt, bei seitlicher Stellung gegenüber dem
Ofenschacht stehen sie dagegen durch die Öffnung 6o," miteinander in Verbindung.
Ein Fenster aus geeignetem Material (Quarzglas, Glimmer o. dgl.) gestattet einen
Einblick in den Ofenschacht und Feuerungsraum.
-
Die Aschenschleuse .1 .z ist in Form einer Drehschleuse ausgebildet,
der ein druckfester Behälter6z vorgelegt ist; denndieSchleuse.lz wird durch die
schleifende Wirkung der Asche leicht undicht. Der Behälter 61 wird durch einen Kugelverschluß
62 verschlossen, dessen Kugel mittels der Hebelvorrichtung 63 leicht durch Anheben
geöffnet werden kann. Die Schleusenwelle wird untersetzt und regelbar von der Kurbelwelle
5 angetrieben.
-
Die Zündung und das Anlassen des Motors kann auf verschiedene an sich
bekannte Weise erfolgen. In der Fig. 3 ist eine Zündvorrichtung dargestellt, bei
der durch äußere Erhitzung das in der Kugel 76 verdampfte Benzin durch das Röhrchen
77 zum Platinschwamm 78 gelangt und von diesem entzündet wird. Ein dazwischengeschaltetesRückschlagv
entil 79 sichert den Benzininhalt derKugel76. Derselbe kann für die Zwecke des Nachfüllens
durch das `Röhrchen 8o mit Trichter 80u Mittels des Ventils Bob in Verbindung gesetzt
werden. Die Schale 8z dient zur Aufnahme eines offenen Feuers. Die Zündung geht
folgendermaßen vor sich: Die Verdampferkugel 76 wird zunächst bis ungefähr 2/3 mit
Benzin gefüllt und hierauf das Ventil Bob geschlossen. In den Ofen wird nun mittels
einer Handpumpe oder eines Verdichters Luft eingepumpt oder Druckluft aus einem
Druckluftzylinder eingelassen, bis der Innendruck des Feuerraumes auf ungefähr bis
5 atü angestiegen ist. Hierzu dient ein Stutzen mit Rückschlagventil82. Hierauf
wird auf der Schale 81 ein offenes Feuer angesteckt bzw. die Erhitzung des Kugelinhalts
auf beliebige andere Weise, z. B. mittels einer elektrischen Widerstanderhitzung,
eingeleitet. Das Benzin in der Kugel erwärmt sich, verdampft hierbei und strömt
im Gemisch mit der in der Kugel vorhandenen Luftmenge über den Platinschwamm. Hierbei
entzündet sich das Benzinluftgemisch und gelangt als Stichflamme infolge des in
der Kugel Herrschenden Überdrucks in den Feuerungsraum. Dort entzündet sie den unter
5 atü Luftdruck stehenden Brennstoff, und die hierauf erfolgende Temperatursteigerung
auf ungefähr 1200° C bewirkt in kürzester Zeit eine Drucksteigerung auf 2o atü.
Hierauf kann der Motor mit der Steuerung angelassen werden. Erwähnt sei noch, daß
der Kugelinhalt sowohl durch das Rückschlagventil 79 als auch insbesondere durch
ein auf dem Platinschwamm angebrachtes Drahtnetz gegen ein Rückschlagen der Stichflamme
gesichert ist.
-
Der normale Gang des Motors ist nach obigen Erläuterungen ohne weiteres
verständlich. Durch das Einsaugventil 7 (s. Fig. 2) und die Leitung 8 wird Außenluft
durch die Spülschlitze 9 in den oberen Teil des Kolbengehäuses hineinbefördert,
hier auf höheren Druck (2o bis 3o atü, je nach Leistung des Motors) gebracht, tritt
sodann unter. Öffnung des Druckventils 22 in den Außenringraum3o, wird hier durch
die aus dem Feuerungsraum in die Zylinder zurückströmenden heißen Verbrennungsgase
vorgewärmt und gelangt schließlich über die Leitung 44 in den Feuerungsrauni. Hier
entsteht durch Verbrennen des Brennstoffes eine Temperatur von ungefähr 120o° C.
Die Verbrennungsgase strömen hierbei durch die Rohrleitung 29 und das Einlaßventi125
in den Zylinder und leisten dort Arbeit.
-
Als Brennstoff kommen in erster Linie feste, nicht zu aschenreiche,
nicht schlackende Brennstoffe in Frage, z. B. Holzkohle, Braun kohle, Anthrazit,
Briketts, und auch nicht zu stark backende Kohlen, z. B. Braunkohlen und Gasflammkohlen.
-
Es ist auch möglich, einen solchen Motoi in der beschriebenen Weise
mit flüssigem oder gasförmig verdichtetem Brennstoff zu betreiben. Verwendet man
z. B. an Stelle der festen Brennstoffe Brennöl, so vereinfacht sich natürlich ganz
wesentlich die Brennstoffzufuhrvorrichtung, da in diesem Falle die Zuführung durch
eine bei der Ölfeuerung bekannte Vorrichtung erfolgen kann. Besonders vorteilhaft
gestaltet sich die Betriebsweise, wenn man eine aus festem und flüssigem Brennstoff
angerührte Paste mittels einer zweckentsprechend gebauten Pumpe in den Brennraum
hineinpreßt.
-
Auch bei der in Fig. .4 und 5 dargestellten Umlaufbrennkraftinaschine
wird die in vorzugsweise festen Brennstoffen, wie Kohle und Torf o. dgl., vorhandene
Energie weitgehend ausgenutzt. Die Umlaufbrennkraftmaschine weist bei 'Unterbringung
auf einen kleinen Raum und ruhigem Gang große Leistungen auf und ist daher vorzugsweise
für den Einbau in Personen- und Kraftwagen, Krafträdern, Motorbooten, Luftbahrzeugen
u. dgl. äeeignet. Die Umlaufbrennkraftmaschine arbeitet nach dem gleichen Grundsatz
wie die oben beschriebene Vorrichtung und weist auch die gleichen, bereits geschilderten
Vorteile auf, die im vorangegangenen geschildert wurden. Zu erwähnen sind jedoch
folgende Abweichungen im Bau und Betrieb, die sie gerade für den oben angegebenen
Verwendungszweck geeignet machen.
Zur Erzielung eines erschütterungsfreien
Laufes wird eine größere Anzahl von Zylindern, zweckmäßig 8 Zylinder, in einem einzigen
um eine Welle sich drehenden Zylinderblock benutzt. In ihnen wird abwechselnd die
Luft auf io bis 12 atü verdichtet und, wie vorher geschildert, durch den Ringraum
in einen druckfesten Ofen gepreßt. Hier erfolgt durch den Verbrennungsvorgang und
die hierdurch entwickelte Wärme bei gleichbleibendem Druck eine Erhöhung des Gasvolumens
auf das Mehrfache (ungefähr Dreifache). Während sich ein Zylinder im Zustand der
Füllung befindet; schiebt ein anderer die verdichtete Luft in den Brennraum ein
usw.
-
Jeder der z. B. acht Zylinder arbeitet im Zweitakt, wobei der erste
Takt die Vorgänge: Spülung und Ladung des Zylinders, Verdichtung und Ausschub der
verdichteten Luft in den Ofen, der -zweite Takt: Füllen der Zylinder mit heißen,
aus dem Ofen kommenden Gasen und Entspannung, Auspuff- und Spülbeginn umfaßt. Die
Ausschub- und Füllzeitabschnitte der acht Zylinder greifen zeitlich ineinander über,-
d. h. sie überlagern sich so, daß dadurch im Ofen ein gleichmäßiger Luftzug entsteht.
Auch bei dieser Ausführungsform ist die Verbrennung nicht an einen für einen Teil
des Kolbenhubes benötigten Zeitraum gebunden wie beim Otto-bzw. Dieselmotor, sondern
geht während des Betriebes dauernd vor sich. Bei Betriebspausen bis zu einigen Stunden
wird die Verbrennung auf ein geringmöglichstes Maß eingeschränkt. Nach kurzen Pausen
kann der Motor sofort wieder mit Vollagt anlaufen.
-
Die Bauart der Umlaufbrennkraftmaschine wird durch die Fig.4 und 5
veranschaulicht, die wieder vollständig neue Bezugszeichen für die einzelnen Teile
aufweisen.
-
In einem Gehäuse ioi befindet sich der Zylinderblock 1o2. Er enthält
einen mittleren Zylinder 103, um den acht Arbeitszylinder 1o4, und zwar je
vier in einer Ebene,, radial angeordnet liegen. Von den Köpfen der Arbeitszylinder
104 . führen schlitzartige Öffnungen 1o5 (Kopfschlitze) nach der Wandung des zentralen
Zylinders 103 in Richtung auf einen später noch behandelten Steuerzylinder.
Außerdem befinden sich in halber Höhe des Arbeitszylinders 104 besondere Auspuffschlitze
1o6, die vom Kolben 107 bei dessen äußerer Umkehr, nachdem der Kolben 88
bis 9o °/o seines Weges . zurückgelegt hat, aufgedeckt werden. Auf der dem Ofen
abgewandten Seite :ist der Zylinderblock auf einer Welle 1o8 befestigt, die in einem
Kugellager 1o9 läuft. Auf der anderen Seite des Zylinderblocks- ist ein Stahlring
i io aufgeschraubt, der in dem Kugellager i i i läuft. Die Arbeitszylinder sind
durch Wände 112 miteinander verbunden, die bei schnellerem Umlauf der Zylinder die
entstehende Fliehkraft aufnehmen helfen und die Auspuffgase so leiten, daß diese
das Laufwerk nicht berühren. Die Kühlung der Zylinder erfolgt durch Rippen i 13',
welche die Luft lüfterartig durchtreiben. Zu diesem Zweck sind in dem Gehäuse besondere
Öffnungen i i4 angebracht.
-
In dem sich drehenden Zylinderblock befindet sich ein feststehender
Steuerzylinder 1.23, Dieser besteht aus zwei ungleich weiten, exzentrisch zueinander
gelagerten Zylindern, die aber aus einem Stück gegossen sind. In dem inneren Zylinder
steckt das doppelwandige Rohr 12d, welches in dem Ringraum 124" die verdichtete
Luft vom Motor zum Ofen und in dem Innenraum die heißen Verbrennungsgase vom Ofen
zum Motor führt.
-
Der Außenkörper des Steuerzylinders ist am unteren Teil in seiner
ganzen Länge offen und wird durch eine Blattfeder 125 gegen den sich drehenden Zylinderblock
gedrückt. Eine Anzahl Rillen 126 wirkt als Labyrinthdichtung.
-
In jeder Ebene der Arbeitszylinder sind in dem Steuerzylinder
123 drei Schlitze 127, 1.29 und 130 und eine Öffnung 128 für Schmieröl
ängebracht. Durch den unteren Schlitz 12,7 strömt Frischluft und durch die Öffnung
128 Schmieröl in den Arbeitszylinder, durch den Schlitz 129 fließt Druckluft von
i o bis 12 atü vom Zylinder in den äußeren Ringraum 124a des doppelwandigen Rohres
124, durch den Schlitz 130 strömen die heißen Verbrennungsgase von i2oo°
mit io bis 12 atü vom Innenraum 124b des Doppelrohres 124 in den gerade darübergleitenden
Zylinder. Das doppelwandige Rohr 124 besteht in seinem inneren Teil aus schwer schmelzbarem
Stahl (z. B. Wolframstahl).
-
Der Druckofen 131 mit innerer Schamottekugel 132, Lochreihen 133a
und b, Brennstoffzufuhsvorrichtung 13d., Achsenschleuse 135s Druckmesser 137 und
Druckregler 138 ist wie oben im ersten Beispiel beschrieben ausgebildet.