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Strangpresse zum Entlüften von Ton und ähnlichen bildsamen Massen
Die Erfindung betrifft eine Presse zur Entlüftung von -Ton und anderen bildsamen
Massen mit zvlindrischem Aufschlußkörper. Die Entlüftung ist um so wirksamer, je
länger die einzelnen durch die Aufschlußkörper gebildeten Tonstränge dem Unterdruck
ausgesetzt werden und je kleiner ihr Querschnitt ist.
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Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der die
vorstehenden Bedingungen für eine gute Entlüftung im Zusammenhang mit einer günstigen
Ausnutzung des für die Entlüftung zur Verfügung stehenden Raumes erfüllt werden.
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Es sind Pressen bekannt, bei denen der Aufschlußkörper ein stirnseitig
angeordnetes flaches Sieb ist, und solche, bei denen er durch ein zylindrisches
Sieb gebildet wird. Beim stirnseitig angeordneten flachen Sieb ist die Gesamtsiebfläche
und damit auch die Durchtrittsfläche für den aufzuschließenden Ton klein. Um den
Kraftbedarf der Presse nicht allzu hoch werden zu lassen, müssen die einzelnen Sieböffnungen
groß sein. Die infolgedessen entstehenden dicken Tonstränge setzen der Entlüftung
einen verhältnismäßig großen. Widerstand entgegen. Ein Unterdruck wirkt sich nur
auf die äußeren Schichten der Stränge aus, während der innere Kern derselben unberührt
bleibt. Derartig mangelhaft entlüfteter Ton stellt aber ein geringwertiges Erzeugnis
dar. Besonders bei fetten Tonen wird die Entlüftung ungleichmäßig, da diese ohnehin
der Entlüftung einen größeren Widerstand entgegensetzen als magerer Ton.
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Die Verwendung von Zylindersieben als Aufschlußkörper bringt den großen
Vorteil, daß die Gesamtsiebfläche nicht wie bei den stirnseitig angebrachten Flachsieben
begrenzt ist. Die Siebfläche kann also wesentlich größer gewählt werden, und die
einzelnen Sieböffnungen können dabei kleiner ausgebildet werden. Es enistehen also
dünne Tonstränge, die eine günstige Voraussetzung für eine wirksame Entlüftung bilden.
Ein weiterer @-orteil der Verwendung von |
Zylindersieben liegt darin, da13 wegen der |
größeren Gesamt<iurchtrittsfä che die Durch- |
trittsgeschwindigl:eit unter der Annahme eil " ".: |
deichen zti verarbeitenden Tonmenge . |
ringer ist. |
Infolge dieser beiden Umstüilde, ll:ülllic , |
einer wesentlichen Ver-rößerung der Sieb- |
fläche durch Verwendung eines Zylindersiebes einerseits und einer gleichzeitigen
Verringerung der Sieböffnungen andererseits, kann die Einwirkungsdauer des Unterdruckes
Wesentlich niedriger gelialteil «'erden, tini eine vollkommene Entlüftung zu erzielen,
als wenn lediglich ein Flachsieb von @leichein Durchmesser wie das Zylindersieb
Anwendung findet. I?s ist auch für den erstrebten Zweck ohne praktische Bedeutung,
wenn aus dein annähernd waagerecht liebenden zyliiidiischen `teil "I'oiifädeti verschiedener
Länge austreten. Wenn ii.;iiill:cli nur die Öffnungen hinreichend klein gewählt
werden, so genügt seholl ein yeI'haitill@Illal.@:g kurzer, voll deIl Tonfäden durchwanderterWeg,
uni die größtinögliclie Entlüftung herbeizuführen. Die voll den aus dein oberen
und seitlichen Teil des Zylindersiebes austretenden Tonfäden zusätzlich durchwanderten
Strecken bedingen dann keine wesentlichen Unterschiede in der Güte der Entlüftung,
so daß trotz dieser Wegunterschiede der an yerschiedenrn Stillen des zylindrischen
Siebes austretenden Tonfäden ein praktisch gleichartig entlüftetes Enderzeugnis
die Folge ist.
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Bei einer bekannten Presse mit Zylindersieb ist die Anordnung nun
so getroffen, daß die :Achse der Nacliprelisclniecl;e in gleicher Linie finit derjenigen
der Vortlreilschnecke, und zwar waagerecht, liegt. Die aus den Sieböffnungen austretende
Masse vermag nicht voll selbst zur Nachpresse ztt gelangeil. Es ist zu dieseln Zweck
ein Abstreicher mit schräg gestellten Arenen vorgesehen. der die aus dem Sieb austretenden
Tonstränge abstreicht und der- Nacliprelrscliiiecl;e zuliefert. Durch diesen Abstreicher
wird die all sich mit dem Zylindersieb zu erreichende Entlüftungswirlcung erheblich
beeinträchtigt. Wie schon oben angedeutet, kommt es darauf all, dall') die aus den
Sieböffnungen ausretenden Tonstränge eine hinreichende Zeit ungestört der Wirkung
des Literdruckes ausgesetzt bleiben. Dies wird alter durch den Abstreicher verhindert,
der die au: den verschiedenen Ctinungen austretenden Tonstränge zusammen drückt
und als feste Masse der \achpresse zuführt.
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Dieser Nachteil wird gemiiß der Erfindung dadurch vermieden. dali
der zylindrische Aufschlußkörper derart über der Nachpresse allgeordnet ist, daß'das
aus ihin austretende
Gut unmittelbar, also unter Vermeidung von |
Zwischenfördergliedern, auf das Preßglied |
(Schnecke) fällt. |
1 Der Übergang des Gutes voni Aufschluß- |
Via. |
_ `' . er zur Nachpresse in der Form des freien |
s bringt es mit sich, daß die aus dem |
fschlußkörper austretenden Tonstränge |
eine hinreichende Zeit ungestört der Unter- |
druckwirkung ausgesetzt bleiben. Gegenfiber den finit Flachsieb ausgestatteten Pressen,
bei denen ebenfalls der Übergang des Gutes vom Sieb zur Nachpresse ini freien Fall
erfolgt, besteht der Vorteil des Erfindungsgegenstandes, altgesehen voll der :Möglichkeit,
viel feinere und langsamer austretende Tonstränge ini =Aufschlußkörper zu erzielen,
in der erheblich besseren lZaumausnutzung für die 1Jiitliiftniig.
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Die Fallhöhe beinißt sich bei den Flachsiebpressen von dein Ende der
\ orpreßschnecke aus, dagegen beim Erfindungsgegenstand von der Mantelfläche des
Siebes und damit auch von solchen Stellen der Vorpreßschnecke aus, die in erheblichem
Abstand voin Schneckenende liegen. Infolgedessen ist es beine Erfindungsgegenstand
möglich, entweder den Zwischenraum zwischen der Vorpresse sind der Nachpresse wesentlich
kleiner ztt gestalten und doch die gleiche I'-itlüftungswirkung hervorzubringen
oder aber bei gleichem Zwischenraum eine größere Entlüftungswirkung zu erzielen.
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Bei liegenden Pressen befindet sich die zylindrische Siebvorlage gemäß
der Erfindung über dein Einfallrumpf der Nachpresse und ist von eitlem die Vor-
und Nachpresse Itiftdicht altschließenden Gehäuse zwecks Bildung einer Entlüftungskanuner
von beliebigen _\tistilaßen umgeben.
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Bei stehender Anordnung der Vor- und Nachpresse wird die zylindrische
Siebvorlage gleichachsig zwischen Vor- und Nachpresse eingeschaltet und ist von
einem Mantel zwecks Bildung einer Entliiftungskamnier von beliebigen Ausmaßen umgeben.
Besonders bei der letzten Ausfiihrungsforin ist es möglich, den Abstand zwischen
der Vorpresse und Nachttresse und damit die Außenabmessungen der Gesamtvorrichtung
klein zu halten.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführurigsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt eine liegende Presse im Längsschilitt; Abb.2 zeigt den
Querschnitt durch die Presse gemäß Linie II-11 eil Abb. i, und Abb. 3 zeigt einen
Längsschnitt durch eine stehende Unterdruckpresse.
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Bei der Ausführungsforen nach den Abb. i und 2 drückt eine Vorpreßschnecke
a den Ton durch einen fein gelochten zylindrischen Aufschlußkörper
b.
Von diesem fällt der in feine Fäden zerteilte Ton in die tiefer liegende Nachpresse
c. Der Aufschlußkörper b ist von der Haube d eingeschlossen, die luftdicht an Vör-und
Nachpreßzylinder angeschlossen ist.
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Der so gebildete Unterdruckraum, der durch die Öffnung e entlüftet
wird, kann beliebig groß gewählt werden. Ein bogenförmiger Schirm f deckt die Entlüftungsöffnung
e im Abstand von dieser ab, so daß der Ton nicht in diese Öffnung eintreten kann.
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Der Aufschlußkörper ist um ein Vielfaches größer als die bisher bekannten,
so daß also die Sieblöcher sehr fein ausgeführt «-erden können, ohne daß dadurch
die Presseleistung herabgemindert oder der Kraftverbrauch nennenswert gesteigert
wird. -Da die Geschwindigkeit der feinen, aus den Sieböffnungen austretenden "Tonfäden:
infolge der großen freien Fläche des Siebes verhältnismäßig gering ist, sind die
Fäden sehr lange der Unterdruckwirkung ausgesetzt.
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Schwankungen in der Masseaufgabe beeinflussen die Gleichmäßigkeit
des Unterdruckes nicht mehr in merkbarer Weise wegen der größeren Abmessungen der
Entlüftungskammer.
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Bei der in Abb.3 dargestellten stehenden Röhrenpresse ist die Anordnung
des zylindrischen Aufschlußkörpers b ganz besonders einfach. Auch hier ist der freie
Siel)querschnitt unabhängig vom Durchmesser der Schnecken a und c. Der Mantel d
des Unterdruckraumes ist wieder luftdicht an die Mäntel der Vor-und Nachpresse angeschlossen.
Die beiden dargestellten Ausführungsformen können insoweit vereinigt werden, als
an die senkrecht angeordnete- V orpresse eine liegende Nachpresse angeschlossen
werden kann, und zwar wieder derart, daß die aus dem Siebzylinder, der das Ei1de
der Vorpresse umschließt, austretende NTasse auf das Ende der Nachpreßschnecke fällt.