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Filterplatte für Kammer- und Rahmenfilterpressen Kammer- und Rahmenfilterpressen
bestehen im allgemeinen aus mehreren oder zahlreichen quadratischen oder andersgeformten
Filterplatten, die zur Bildung von Filterkammern nebeneinander verspannt und bis
auf die beiden äußeren Abschlußkörper gleich ausgebildet sind. Zur Bildung der untereinander
in Verbindung stehenden Kammern besitzen die einzelnen Filterplatten bei Kammerfilterpressen
nach beiden Seiten auf jeder ihrer beiden Filterflächen, die zur Bildung der notwendigen
Hohlräume geriffelt oder andersartig sein können, einen den gesamten Umfang umfassenden
erhöhten Rand. Mit diesen planparallelen Rändern liegen die Filterplatten aneinander,
wobei die die Filterflächen überspannenden Filtertücher auch ülxer diese Ränder
reichen und dabei als Dichtungsmittel Verwendung finden. Bei Rahmenfilterpressen
wird in der Regel an Stelle des erhöhten Dichtungsrandes ein besonderer Rahmen zwischengeschaltet,
der die Kammern bildet. Damit die Trübe in die Kammern treten kann, besitzt jede
Filterplatte eine quer zu ihr angeordnete Durchtrittsöffnung. die zentral oder an
anderer Stelle angebracht sein kann und auch mit vom Filtertuch ausgefüttert ist,
indem die beiderseitigen Filtertuchhälften mittels eines schlauchartigen Stückes
verbunden sind. Den mit den Filtertücllern ausgefütterten Kammern wird die Trübe
durch natürliches Druckgefälle mittels Preßluft oder durch Pumpen zugeführt. An
den Filtertüchern setzen sich die Feststoffe kuchenbildend ab, während die Flüssigkeit
nach Durchtritt durch die vor den Filterflächen angebrachten Filtertücher in die
Hohlräume der Riffelung od. dgl. gelangt und durch besondere Kanäle abfließt.
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Die Durchtrittsöffnung an den Filterplatten, auf die sich die vorliegende
Erfindung bezieht, war bisher im wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Diese Ausbildung
hat jedoch Nachteile ergeben in der Weise, daß einmal die Herstellung doppelter
Filtertücher mit dem notwendigen zylindrischen Verbindungsstück für die Durchtrittsöffnung
in der Filterplatte bei dem an sich hohen Verschleiß von Filtertüchern unwirtschaftlich
ist und zum anderen Mal das Entfernen des Kuchens aus dem Verbindungsstück Schwierigkeiten
bereitet. Beim Lösen der Filterplatte, zwecks Entfernen des Filterkuchens. brechen
nämlich entweder die die Kammern ausfüllenden Kuchenmassen unmittelbar am Ubergang
aus den sich in. den Kammern gebildeten Kuchenplatten zu den an den Durchtrittsöffnungen
entstandenen Zyl inderkörpern ab, so daß dann diese Zwischenstücke noch nachträglich
mühsam entfernt werden müssen, oder es verhindern diese in den Durchtrittsöffnungen
stecken den Körper überhaupt das Herausfallen der Kachenplatten.
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Bei der Ausbildung der Durchtrittsöffnung nach der vorliegenden Erfindung
sind diese Nachteile vermieden. Erfindungsgemäß wird die Durchtrittsöffnung jeder
Filterplatte von einer oder beiden Filterplattenflächen her durch sanften Einzug
derselben gebildet, wobei es vornehmlich darauf ankommt, daß der Auslauf der Filterpressenplatte
in einer mehr oder weniger scharfen Kante erfolgt. Der Einzug kann auf beiden Seiten
gleich ausgebildet sein, ebenso wie er auch nur einseitig erfolgen kann. Die Einzugfläcben
lassen sich als Mantelflächen von Kegelstümpfen ausbilden mit zweckmäßigerweise
sanften Übergängen. Andererseits können die Mantelflächen der Durchtrittsöffnungen
auch gewölbt ausgebildet sein. Zweckmäßig stoßen aber bei jeder dieser Ausbildungen
zwei benachbarte Kucheuplatten mit entsprechend gebildeten Auswölbungen in der Durchtrittsöffnung
ohne hinderndes Zwischenstück zusammen. An einer solchen erfindungsgemäßen Durchtrittsöffnung
kann kein Kuchenrückstand verbleiben, denn an der stark eingeschnürten Stelle des
Kuchens, die durch den sanften Filterplattenauslauf gebildet wird, bricht er beim
Lösen ohne Rückstand durch. Andererseits ergeben sich bei der Herstellung und Anbringung
der Filtertücher Vorteile in der Weise, daß sich diese in an sich bekannter Weise
durch einfaches Zusammennähen der Loch ränder der beiden Filtertuchblätter herstellen
lassen.
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Die Filterplatten lassen sich bekanntlich sowohl einstückig als auch
mit einer in der Durchtrittsöffnung einzusetzenden sogenannten Tuchverschraubung
herstellen. Im letzteren Falle sind die beiden Teile der Verschraubung mit Flanschen
versehen, die sich gegen die Filterplattenflächen pressen, wobei mit Anzug der Verschraubung
zugleich die beiderseitig vorzusehenden Filtertücher, an denen eine Verbindungsnaht
entfallen kann, mit gehalten werden. Bei dieser Ausbildung der Filterplatten sind
erfindungsgemäß die ein-
gezogenen Durchtrittsöffnungen in die Verschraubung
verlegt.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar.
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Abb. 1 ist ein Querschnitt durch eine einstückig ausgebildete, quadratische
Kammerfilterplatte mit kreisrunder, zentraler Durchtrittsöffnung, die beiderseitig
in gleicher Weise spiegelbildlich eingezogen ist.
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Zahn. 2 stellt ausschnittweise eine Draufsicht auf diese Filterplatte
dar, gesehen in Richtung A der Abb. 1; Abb. 3 zeigt an einem weiteren Ausführungsbeispiel
einer einstückigen Filterplatte die Ausbildung einer Durchtrittsöffnung, deren beiderseitige
Einzüge ungleich ausgebildet sind. Es handelt sich um einen Plattenquerschnitt wie
bei Abb. 1; Abb. 4 stellt einen Querschnitt dar durch die Ausbildung der Erfindung
im Falle der Verwendung einer Tuchverschraubung, wobei die Verschraul>ungsstücke
den erfindungsgemäßen Einzug besitzen; Abb. 5 zeigt ausschnittweise einen Querschnitt
durch mehrere zu einer Kammerpresse zusammengesetzte Filterplatten nach Abb. 1 und
2.
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Die Filterplatten a, b, nach den Ausführungsbeispielen 1 (Abb. 1
und 2) und 2 (Abb. 3) sind einstückig ausgebildet. Ihre Grundausbildung, die quadratisch
oder andersartig sein kann, ist an sich bekannt. Es sind rerdickte äußere Rahmen
s vorhanden, mit denen die Filterplatten zur Bildung der Filterkammern c gegeneinanderliegen.
Die zugleich als Dichtungsmittel dienenden Filtertücher d. die über die Riffelungen
e der Filterplattenflächen zu liegen kommen, werden unmittelbar zwischen den Rahmen
festgespannt. Jede Filterplatte besitzt eine Durchtrittsöffnung f, durch die alle
Kammern untereinander in Verbindung stehen. Von beiden Filterplattenfiächen her
wird erfindungsgemäß die Durchtrittsöffnung jeder Filterplatte durch sanften Einzug
g gebildet, in der Weise daß sich die Plattenstärke in einer mehr oder weniger scharfen
Kante h auslaufend allmählich his auf diese verjüngt. Dieser Einzug kann, im Querschnitt
gesehen, geradlinig oder gewölbt verlaufen; zweckmäßig sind indessen leicht gewölbte
Übergänge vorgesehen. Die beiden Filtertuchblätter d, je eins für eine Filterplattenfläche,
werden in an sich bekannter Weise lediglich mit den Rändern ihrer Lochung für die
Durchtrittsöffnung zusammengenäht und die Naht über die Kante der Durchtrittsöffnung
gelegt.
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Gegenüber der spiegelbildlichen Ausbildung der Einzüge der Durchtrittsöffnung
nach Abb. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel 2 (Abb. 3) eine wirkungsgleiche Ausbildung
mit unterschiedlicher Größe beider Einzugsseiten t, u.
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An Stelle einer einstückigen Ausbildung der Filterplatten kann auch
eine solche mit Tuchverschraubung,
nach dem Ausführungsbeispiel 3 (Abb. 4) gewählt
werden. Die beiderseitig eingezogene Durchtrittsöffnung f ist hierbei in eine zweiteilige
Schraubmuffe verlegt, deren Mutter- i und Bolzengewindeteile j je einen Flansch
l, k tragen, mit denen Festhaltung der Schraubmuffe in einer Bohrung nl der Filterplatte
erfolgt. In diesem Falle werden die beiden Filtertuchblätter q, r im Raume der Bohrung
m nicht vernäht, sondern mit den Flanschen der Muffe zwischen diesen und der Filterplatte
in bekannter Weise unmittelbar festgespannt. Auch bei dieser Ausbildung laufen die
erfindungsgemäßen beiderseitigen Einzüge, die hier ebenfalls sowohl spiegelbildlich
oder ungleich ausgebildet sein können, beim Zusammentreffen in einer mehr oder weniger
scharfen Kante p aus.
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Die Ausbildung der Filterplatten mit sanft eingezogener Begrenzung
der Durchtrittsöffnungen hat zur Folge, daß die sich in den Kammern c bildenden
Kuchen gegeneinander durch mehr oder weniger scharfe Einschnitte abgrenzen oder
mindestens kein die Trennung hehinderndes Zwischenstück besitzen.
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Dies hat zur Folge. daß diese Kuchenstücke beim Auseinandernehmen
der Filterplatten. wie beabsichtigt, an den Einschnitten brechen, und zwar ohne
in der Durchtrittsöffnung Rückstände zu hinterlassen oder ohne daß solche Rückstände
das Herausfallen der Kuchenplatten verhindern.
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PATENTANSPRttCHE: 1. Filterpresseuplatte quadratischer oder andersartiger
Grundform mit einer an zentraler oder anderer Stelle angeordneten Durchtrittsöffnung
für die Trübe, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnung (f) von beiden
Plattenflächen her durch sanften, beiderseits gleichen (g) oder ungleichen (t. it)
Einzug (g) gebildet ist, der in eine mehr oder weniger scharfe Kante (h) oder in
eine anders geformte, die Trennung der Kuchenhälften nicht oder nur unwesentlich
behindernde Verjüngung ausläuft.