DE709569C - Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Zinn aus verzinntem Altmaterial, insbesondere Weissblechabfaellen - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Zinn aus verzinntem Altmaterial, insbesondere Weissblechabfaellen

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DE709569C
DE709569C DEV31857D DEV0031857D DE709569C DE 709569 C DE709569 C DE 709569C DE V31857 D DEV31857 D DE V31857D DE V0031857 D DEV0031857 D DE V0031857D DE 709569 C DE709569 C DE 709569C
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electrolysis
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Anton Vollmer
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Ecobat Resources Germany GmbH
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Berzelius Metallhuetten GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/14Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of tin

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Zinn aus verzinntem Altmaterial, insbesondere Weißblechabfällen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, Zinn aus verzinnten Gegenständen, insbesondere Weißblechabfälllen, elektrolytisch wiederzugewinnen. Die Entzinnung von Weißblechabfällen und anderem zinnhaltigem Gut in der Weise durchzuführen, daß das Zinn mit einer Lösung von kaustischem Alkali und nitrosen Gasen behandelt wird, ist bekannt.- Die hierbei entstehende, Alkalistannat enthaltende Lösung wird zur Gewinnung des Zinns elektrolisiert und nach Aufnahme neuer Mengen nitroser Gase erneut für die Entzinnung verwendet. Das Verfahren hat u. a. den Nachteil, daß die aus den nitrosen Gasen und kaustischem Alkali entstehenden Alkalinitrite und -nitrate unter Bildung von Ammoniak zersetzt werden. Der Elektrolyt wird demgemäß schnell unwirksam und muß zwecks Wiederverwendung besonders aufgearbeitet werden, was einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand zur - Folge hat.
  • Demgegenüber besteht das Verfahren gemäß der Erfindung darin, -daß zum Lösen des Zinns eine alkalische Lösung benutzt wird, die ,eine nitrosubstituierte organische Verbin-, dung, z. B. Nitrobenzoesäure,enthält.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird in der Weise .ausgeführt, daß das Zinn aus den zinnhaltigen Ausgangsstoffen, z. B. in üblicher Weise gereinigten und gebündelten Weißblechabfällen,durch ein alkalisches. Bad, das die nitrosubstituierte organische Verbindung, z. B. Nitrobenzoesäune,enthält, bis zur Erreichung einer an Zinn nahezu gesättigten Lösung gelöst wird, und daß die so erhaltene Zinnlösung unter Aufrechterhaltung der Zinnkonzentration und Anwendung unlöslicher Anoden und bipolar geschalteter Elektroden der Elektrolyse unterworfen wird, wobei das Zinn unter, Regenerierung des Lösungsmittels abgeschieden wird. Die Temperatur des Bades wird vorzugsweise auf 7o bis 75° gehalten. Die Anwendung bipolar geschalteter Elektroden ist wesentlich für die Erzielung optimaler Stromausbeuten. Der Sättigungsgrad der Elektrolytflüssigkeit wird für die Erzielung günstiger Ergebnisse auf mindestens. 859/o, vorzugsweise 950/0, gehalten.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren hat die Erfindung den Vorteil, daß die Auflösung des Zinns ungleich schneller vor sich geht und daß durch die Elektrolyse selbst der Elektrolyt wieder regeneriert wird.
  • Es lösen sich bei Verwendung von Nitrobenzoesäure aus einer Gutmenge von 300 cm= Oberfläche in 400 ccm Lösungsmittel bei /-o' G i o g Zinn in nichtbewegter Liisung und I z g Zinn in bewegter Lösung in 15 Minuten. Dagegen lösen sich nur o,5 bis o 8 g Zinn in 7 Stunden, wenn bei Verwendung des bekannten Bades, bestehend aus kaustischem Alkali und nitrosen Gasen, und sonst gleichen Verhältnissen gearbeitet wird. Die Auflösungsgeschwindigkeit von Zinn ist also in diesem Fall erfindungsgemäß 4oo- bis 5oomal größer als bei dem bekannten Verfahren.
  • Bei :dem erfindungsgemäß benutzten Elektrolyten beträgt die Sättigungsgrenze für Zinn etwa ,1 kg auf ioo 1 Lösungsmittel. Das nach dem Entzinnen der Weißblechabfälle frei liegende Eisen bleibt völlig uriangegriffen und kann nach dem Abspülen mit Wasser in Stahlwerken Verwendung finden. Das Spülwasser kann 'natürlich zur Vermeidung von Verlusten, wie an sich bekannt, dem Elektrolyten wieder zugesetzt werden.
  • Während bei dem bekannten Verfahren der Elektrolyt fortlaufend erneuert werden muß, ist erfindungsgemäß der Elektrolyt fast unbegrenzt haltbar. Dies läßt sich etwa in der Weise erklären, daß bei der- Auflösung des Zinns die Nitrobenzoesäure zunächst zu Azoxybenzoesäure reduziert wird, während das Zinn als Stannat in Lösung geht. Die Azoxyb,enzo:esäure löst ebenfalls Zinn. Es geht das Zinn dabei unter Reduktion der Azoxybeitzoesäure zu Azobenzoesäure wahrscheinlich 1n zweiwertt ger Form in Lösung, und auch :die Azobenzoe säure vermag noch Zinn in zweiwertiger Form zu lösen, wobei sie zu Hy drazob.enzoesäure reduziert wird. Durch Aufnahme des an der Anode entwickelten Sauerstoffes werden die N itrobenzoesäure derivate,g eg ebenenfa.lls wieder bis zur Nitrobenzoesäure oxydiert, die erneut und in der gleichen Weise auf das Zinn -des Ausgangsgutes einwirkt. Gleichzeitig mit der Regeneration,des Elektrolyten findet die Oxydation des Teils des Zinns statt, der in zweiwertiger Form in Lösung gegangen ist. Das Zinn wird also aus vierwertiger Form abgeschieden. Dieser Umstand trägt ebenfalls dazu bei, daß das abgeschiedene Zinn bei geringer Auflage glänzend und selbst bei stärkeren Auflagen als 15 nun noch kristallin glänzend und homogen ist. Daraus, daß bei dem Verfahren gemäß der Erfindung der Elektrolyt immer wieder regeneriert wird, ergibt sich die Möglichkeit. eine sehr einfache Apparatur zu verwenden. In demselben Bad und Bottich, in dem das Zinn gelöst wird, kann es bei eitler Temperatur von etwa ;o bis 75° in kontinuierlichem Arbeitsgange kathodisch niedergeschlagen werden. Durch das zeitweise Einbringen von verzinntem Altmaterial in das Bad wird dessen Zinngehalt wieder angereichert und annähernd auf dem Sättigungsgrad für Zinn gehalten. Dadurch, daß der Elektrolyt ständig in Berührung mit dem Ausgangsgut gehalten wird, das nicht in den Stromkreis eingeschaltet ist. wird .das Verfahren gemäß der Erfindung zu einem kontinuierlichen Arbeitsgange ausgestaltet. Die Stromausbeute beträgt etwa 95 bis 990'o des theoretischen Wertes. Die höchstzulässige Stromdichte für die günstigste Kathodenausbeute beträgt 3oo Amp. in= Kathodenfläche. Die Spannung des Bades beträgt etwa 2,5 bis 3 Volt.

Claims (1)

  1. hAT1iNTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Zinn aus verzinntem Altmaterial, insbesondere Weißblechabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß das Zinn aus dem gegebenenfalls gereinigten Gut durch ein alkalisches Bad, das eine nitrosubstituierte organische Verbindung, z. B. Nitrobenzoesäur:e, enthält. bis zur Erreichung einer an Zinn nahezu gesättigten Lösung gelöst wird, und daß die so erhaltene Zinnlösung unter Aufrechterhaltung der Zinnkonzentration und Anwendung unlöslicher Anoden und bipolar geschalteter Elektroden der Elektrolyse unterworfen wird, wobei das Zinn unter Regenerierung des Lösungsmittels abgeschieden wird. z. Die Ausbildung des Verfahrens nach Allspruch i zu einem kontinuierlichen Arbeitsgang, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Elektrolyse benutzte Elektrolyt in ständiger Berührung mit -dem ausgangsgut gehalten wird, das nicht in den Stromkreis eingeschaltet ist.
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