DE708375C

DE708375C - Selbsttaetige Steuereinrichtung zur Einstellung des Bremsdruckes in Abhaengigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit und vom Druck im Bremszylinder

Info

Publication number: DE708375C
Application number: DEM137111D
Authority: DE
Inventors: Gottlieb Meyfarth
Original assignee: Ateliers de Secheron SA
Current assignee: BBC Secheron SA
Priority date: 1937-02-07
Filing date: 1937-02-07
Publication date: 1941-07-19

Description

Selbsttätige Steuereinrichtung zur Einstellung des Bremsdruckes in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit und vom Druck im Bremszylinder Selbsttätige Steuereinrichtungen zur Einstellung des Bremsdruckes in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit und vom Druck im Bremszylinder sind bereits bekannt. Bei diesen findet die Einstellung mit Hilfe von Steuermitteln statt, die ein Zuströmen von Druckmittel zum Bremszylinder bewirken, solange ein in bezug auf die Fahrzeuggeschwindigkeit als zulässig festgesetzter Bremsdruck nicht erreicht ist, dagegen ein Abströmen aus dem Bremszylinder bewirken, wenn dieser Bremsdruck überschritten ist.
Durch die Anordnung von mehreren getrennten Steuerzylinderanordnungen bedingen die bekannten Einrichtungen dieser Art größere Bremsluftwege, was den Anpassungsvorgang des Bremsdruckes ,an die Fahrgeschwindigkeit ziemlich verzögert. Auch wurden bis jetzt dem Gegendruck der Luft :ausgesetzte geschwindigkeitsabhängige Reglerorgane benützt, die diesen Nachteil noch vergrößern. An sich isst zwar die Entlastung des Geschwindigkeitsreglers bekannt, doch wurde diese Aufgabe bis jetzt mit sehr umständlichen Mitteln gelöst.
Erfindungsgemäß soll dank einer vereinfachten, .gedrängten Bauart und unter Benützung eines in höchst einfacher Weise druckentlasteten geschwindigkeitsabhängigen Reglerorgans in Verbindung mit einer wesentlichen Verkürzung der Bremsluftwege eine sich durch eine schnelle Anpassung des Bremsdruckes an die Fahrgeschwindigkeit auszeichnende Einrichtung erzielt werden. Diese baulichen und betrieblichen Vorteile wurden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Steuermittel einen Hülsenschieber und einen in ihm verschiebbaren Kolbenschieber aufweisen, derart, daß entweder der Hülsenschieber mit dem von der Fahrzeuggeschwindigkeit beeinflußten Reglerorgan und der Kolbenschieber mit dem vom Druck im Bremszylinder beeinflußten Regelorgan starr verbunden ist oder umgekehrt der Kolben-. schieben mit dem von der Fahrzeuggeschwindigkeit beeinflußten Regelorgan starr verbunden ist und der Hülsenschieber zugleich das vom Druck im Bremszylinder beeinflußte Regelorgan bildet. derart, daß Änderungen im Druck und in der Geschwindigkeit gegenseitige Lagenänderungen der Schieber herbeiführen, ohne daß das geschwindigkeitsabhängige Regelorgan von den Druckänderungen beeinflußt wird.
Die Zeichnung zeigt zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
Von der Fahrzeuggeschwindigkeit wird in beiden Fällen ein Fliehkraftregler i beeinflußt. Im Beispiel gemäß Fig. i wird der Bremsdruck mittels eines in einem Zylinder 2 geführten Kolbens ; gemessen. Der Antrieb des Fliehkraftreglers findet z. B. von einem Laufrad des Fahrzeugs aus über eine Riemenscheibe .l. statt. Die Leitung 5 setzt den Zylinder a mit dem eigentlichen Bremszylinder 6 über die ihn speisende Leitung 7 in Verbindung. Der Kolben 3 steht unter Belastung einer Feder B.
In einem weiteren beidseitig offenen Zylinder i i gleiten die ineinander verschiebbaren Hülsenschieber 12 bzw. Kolbenschieber i-, wobei der erstgenannte mit dem Fliehkraftregler i und der zweitgenannte mit dem Kolben 3 starr verbunden ist.
Die über die Leitung 1.1 zugeführte Bremsluft gerät zuerst in das Schieberfenster i5, aus dem sie über die Schiebemut 16 und über ein weiteres Schieberfenster I7 in die Leitungen 7 und 5 und von da. in dun Bremszylinder 6 bzw. in den zur Messung des Druckes bestimmten Zylinder -1 gelangt.
Entsprechend diesem Druck sowie der Fahrgeschwindigkeit können die beiden Schieber 12. 13 eine andere Lage als die gezeichnete einnehmen. Allgemein bewegen sich diese beiden Schieber gegenläufig, wenn der Druck bei abnehmender Geschwindigkeit zunimmt, oder umgekehrt.
Im Fall des geschilderten Bremsvorgangs wird die Feder 8 entsprechend dem vorhandenen Bremsdruck mehr oder weniger zusammengedrückt, was eine druckabhängige Verschiebung des Kolbens 3 nach rechts auslöst. Wird der Druck in Bezug auf die vorhandene Fahrgeschwindigkeit, die durch die Lage des Hülsenschiebers 12 ausgedrückt wird, zu hoch. so sieht die Einrichtung vor, daß die Nut 16 außerhalb des Bereichs des Fensters 1 5 gelangt und somit die Luftzufuhr abstellt. Übersteigt der Druck in unzulässiger Weise den dieses Abstellen bewirkenden Wert, dann kann durch die weitere Verschiebung des Kolbenschiebers 1 ; in Bezug auf den Hülsenschieber 12 der Fall eintreten, daß die mit der Nut 18 in Verbindung geratende Nut 16 ein Ausströrnen der Luft durch die Leitung r 9 auslöst, wodurch der Bremsdruck sinkt, und zwar so weit, bis der Kolben 3 und der Kolbenschieber 13 infolge ihres Rückganges die nach außen hergestellte Verbindung wieder abschließen.
Die unter dein Einfluß von Geschwindigkeitsänderungen stattfindenden Bewegungen des Hülsenschiebers 12 lösen ähnliche Wir-1_ungen aus. Bei abnehmender Geschwindigkeit `wird dieser nach links verschoben und schließt sowohl die Leitung I d als die Leitung ; ab, d. h. widersetzt sich einer Zunahme des Bremsdruckes. Bei zunehmender Geschwindigkeit hingegen wird der Hülsenschieber 12 nach rechts bewegt, so daß es eines höheren, auf den Kolben 3 ausgeübten Bremsdruckes bedarf, um den Kolbenschieber 13 so weit nach rechts zu drücken, daß eine Entladung über die Nuten 16 und 18 erfolgen kann.
Die Einrichtung gemäß Fig. 2 ist im wesentlichen derjenigen gemäß Fig. i gleich und hat entsprechend gleiche Bezugszeichen erhalten, mit dein Unterschied, daß hier der Hülsenschieber 12' als Druckmeßvorrichtung dient, weshalb er sich entgegen der Feder 8 bewegt, während der Kolbenschieber 13' mit (lern Fliehkraftregler i starr verbunden ist.
Die durch die Leitung 14 eingeführte Bremsluft gerät über Schieberfenster 15, Schicbernut 16, Kammer 25 und Leitung 7 zum Bremszylinder. Die Kammer 25 .wird zum Teil durch die linke Stirnseite des Hülsenschiebers 12' begrenzt, der entgegen der Wirkung der Feder 8 und entsprechend dem Wert dieses Druckes nach rechts verschoben wird. Er ersetzt also den Kolben 3 des erstbeschriebenen Beispiels. Die im Hülsenschieber 12' vorgesehene Bohrung 26 dient zur Ent- i lasteng für den Fall, daß bei zu hohem Druck oder zu geringer Geschwindigkeit oder bei beiden das Fenster 15 nicht mehr mit der Nut 16 in Übereinstimmung steht und die rechts liegende Mündung der Bohrung 26 freigegeben wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Selbsttätige Steuereinrichtung zur Einstellung des Bremsdruckes in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit und vom Druck im Bremszylinder, bei welcher die Einstellring mit Hilfe von Steuermitteln stattfindet, die ein Zuströmen von Druckmittel zuin Bremszylinder bewirken, solange ein in Bezug auf die Fahrgeschwindigk#it als zulässig festgesetzter Bremsdruck nicht erreicht ist, dagegen ein Abströmen aus dem Bremszylinder bewirken, wenn dieser Bremsdruck überschritten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel einen Hülsenschieber (1= in Fig. i ; i?' in Fig. 2) und einen in ihm verschiebbaren Kolbenschieber (13 in Fig. 1; 13' in Fig. 2) ,aufweisen, wobei entweder der Hülsenschieber (12) mit dem von der Fahrzeuggeschwindigkeit beeinflußten Regelorgan (i) und der Kolbenschieber (13) mit dem vom Druck im Bremszylinder beeinflußten Regelorgan (3) starr verbunden ist oder umgekehrt der Kolbenschieber (13') mit dem von der Fahrzeuggeschwindigkeit beeinflußten Regelorgan (i) starr verbunden ist und der Hülsenschieber (12') zugleich das vom Druck im Bremszylinder beeinflußte Regelorgan bildet, derart, daß Änderungen im Druck und in der Geschwindigkeit gegenseitige Lagenänderungen der Schieber (12, 13; 12', 13') herbeiführen, ohne daß das geschwindigkeitsabhängige Regelorgan (i) von den Druckänderungen b:eeinflußt wird.