-
Einrichtung zur selbsttätigen Scharfabstimmung eines Empfängers Das
Hauptpatent bezieht sich auf eine Einrichtung zur selbsttätigen Scharfabstimmung
eines Empfängers mittels Nachstimmung eines Schwingungskreises durch geregelte,
wattlose Rückkopplung und bezieht sich darauf, daß der Sinn der wattlosen Rückkopplung
je nach dem Sinne der Verstimmung des Empfängers verschieden ist, während bei Verstimmung
Null die wattlose Rückkopplung angenähert gleich Null ist. Bei der im Hauptpatent
angegebenen Schaltung sind neben einer nicht in ihrer Verstärkung geregelten Frequenzregelröhre
zwei zusätzliche Dioden erforderlich.
-
Die gleiche Wirkung läßt sich gemäß der vorliegenden Erfindung auch
ohne zusätzliche Dioden dadurch :erzielen, daß zwei Rückkopplungswege mit je einer
Verstärkerröhre vorgesehen sind, von denen der .eine eine um etwa +9o° und der andere
eine um etwa -9o° phasenverschobene Rückkopplung auf den Schwingungskreis ausübt;
die beiden Verstärkerröhren werden durch die Frequenzregelspannung in der Weise
geregelt, daß bei Verstimmung nach der einen Seite vorzugsweise die eine Röhre,
bei Verstimmung nach der anderen Seite vorzugsweise die andere Röhre verstärkt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Abb. i an Hand eines überlagerungsempfängers.
Die der Mischstufe i von dem Hochfrequenzkreis z zugeführte Empfangsschwingung wird
finit der dem :örtlichen Oszülator 4. entnommenen Oszillatorschwingung gemischt.
Die entstehende Zwischenfrequenz wird über den ein- oder mehrstufigen Verstärker
i o dem auf die Zwischenfrequenz abgestimmten Kreis i i und von dort einerseits
über den Kopplungskondensator i a dem Empfangsgleichrichter, andererseits induktiv
den beiden gegensinnig gegen den Sollwert der Zwischenfrequenz (um z. B. ¢ kHz)
verstimmten Kreissen 15 und 16 zugeführt. Die an den beiden Kreisen
auftretenden Wechselspannungenwerden
durch die Dioden i 3 und 14
gleichgerichtet.
-
Die an den kapazitiv überbrückten Belastungswiderständen i8 und 2o
entstehenden negativen Gleichspannungen, die nur bei übereinstimmung der Zwischenfrequenz
mit ihrem. Sollwert gleich groß sind, werden über die Filterwiderstände 32 und 3.1
den beiden Steuergittern der Doppelröhre 2i zugeführt, deren Anoden -zusammengeschaltet
sind und über den Kopplungskondensator 35 hochfrequenzmäßig mit dem spannungsführenden
Ende des Oszillatorschwingkreises 5 verbunden sind. Parallel zti dem Schwingungskreis
liegt zur Erzeugung zweier gegenüber der Spannung am Schwingungskreis um angenähert
-=cqo' phasenverschobener Wechselspannungen die Reihenschaltung eines Ohmscheu Widerstandes
26 und zweier gleich großen Kondensatoren 2; und 2S. Die gemeinsame Kathode der
Doppelröhre 2 1 liegt gleichstrommäßig über die Drossel 22 an Erde und ist unmittelbar
an den Verbindungspunkt der Kondensatoren 27 und 28 angeschlossen, so d.aß sie auf
dem gleichen Hochfrequenzpotential liegt wie die nicht geerdete Belegung des Kondensators
28. Das Steuergitter 2¢ ist mit dem Verbindungspunkt 26 mit dem Kondensator 27 verbunden.
Das Steuergitter 25 ist über den Kondensator 3o hochfrequenzmäßig geerdet. Die beiden
Steuergitter werden also gegenphasig durch die Oszillatorschwingung gesteuert, und
zwar so, daß, die Wechselspannung an dem einen Steuergitter e --e-nüber der Wechselspannung
des Oszillatnrschwingungskreises um angenähert 9o`, die des anderen Steuergitters
um angenähert -9o" phasenverschoben ist.
-
Der eine Teil der Doppelröhre wirkt infolgedessen so, daß er eine
positive Induktivität dem Schwingungskreis des Oszillators :1 zuschaltet, der andere
so, daß er eine negative Induktivität hinzuschaltet. Da bei von Hand vorgenommener
Verstimmung des Empfängers nach der einen Seite die dem Steuergitter 24 zugeführte
Regelspannung, bei Verstimmung nach der anderen Seite die dem Steuergitter 25 zugeführte
Regelspannung groß ist, wird der örtliche Oszillator in einem Falle nach der einen,
im anderen Falle nach der anderen Seite nachgestimmt, so daP3 es möglich ist, die
ursprüngliche Verstimmung auszugleichen.
-
Bei genauer Abstimmung sind die beiden Regelgleichspannungen gleich,
und die Beeinflussungen der beiden Teile der Röhre 21 auf den Schwingungskreis des
Oszillators lieben sich auf, so daß der Oszillator in seiner natürlichen Frequenz
schwingt.
-
Bei Amplitudenänderung der ankommenden Zwischenfrequenz ändern sich
die Regelspannungen in gleicher Weise, so daß die resultierende Frequenzbeeinflussung
des Oszillators sich praktisch nicht ändert.
-
Es ist nicht notwendig, daß die beiden Steuergitter der Doppelröhre
durch die Oszillatorschwingung im Gegentakt gesteuert werden.
-
Abb.2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem
die Steuergitter 24. und 25 im Gleichtakt gesteuert werden. Bei dieser Schaltung
liegt parallel zum Schwingungskreis 5 die Reihenschaltung des Ohmschen Widerstandes
26' und des Kondensators 27'. Die am Kondensator auftretende, gegenüber der Spannung
am Oszillatorkreis um angenähert 9o' phasenverschobene Spannung wird über den Kondensator
:13 dem Steuergitter 2.1 und über den Kondensator :1.1dem Steuergitter 25 zugeführt.
Die beiden Anoden 4o und .Il sind mit den entgegellgesetzten Enden der Primärspule
7' eines Gegentakttransformators verbunden, dessen Sekundärwicklung die Spule 7
des Schwingungskreises 5 ist. Die gemeinsame Kathode kann hier über einen kapazitiv
überbrückten Widerstand 22', der zur Erzeugung der Anfangsgittervorspannung dient,
mit der Erde verbunden werden.
-
Die Einrichtung zur Erzeugung der Frequenzregelspannung unterscheidet
sich von der in Abb. i angegebenen dadurch, daß ein an sich bekanntes, auf die Zwischenfrequenz
abgestimmtes Bandfilter i i, 15' vorgesehen ist, bei dem das spannungsführende Ende
der Primärkreisspule über einen Kondensator 16' mit der 11Zittelanzapfung der Sekundärkreisspule
verbunden ist und die an den Enden der Sekundärkreisspule auftretenden Spannungen
mittels der Dioden 13, 14 im Gegentakt gleichgerichtet werden. Von der bekannten
Anordnung dieser Art unterscheidet sich die vorliegende nur dadurch, daß der Verbindungspunkt
der Belastungswiderstände i 8' und 2o' geerdet ist. Das kathodenseitige Ende des
Widerstandes 2o' ist über den Widerstand 32 mit dem Steuergitter 24, das kathodenseitige
Ende des Widerstandes 18' über den Widerstand 34. mit dem Steuergitter 25 verbunden.
-
Bei Verstimmung nach der einen Seite verstärkt vorzugsweise der eine
Teil der Doppelröhre, bei Verstimmung nach der anderen Seite vorzugsweise der andere
Teil. Infolge der Gegentaktankopplung der Anodenkreise an den Oszillatorkreis wird
wiederum in einem Falle dem Oszillatorkreis eine positive, im anderen Falle eine
negative Induktivität zugeführt und damit die Oszillatorfrequenz in einem solchen
Sinne verstimmt, daß die ursprüngliche Verstimmung ausgeglichen wird.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt
Abb.3. Die
Wirkungsweise dieser Schaltanordnung ist im wesentlichen die gleiche wie bei der
nach Abb. i mit der Ausnahme, daß an Stelle der zur Frequenzregelung dienenden Doppelröhre
z i eine übliche Mehrgitterröhre 5o verwendet ist. Die beiden durch ein Schirmgitter
getrennten Steuergitter 57 und 6o werden ebenso wie bei der Schaltung nach Abb.
i hochfrequenzmäßig in bezug auf die Kathode gegenphasig gesteuert, und ihnen werden
solche Regelgleichspannungen zugeführt, daß bei Verstimmtmg nach der einen Seite
das .eine Steu.ergitter,-bei Verstimmung nach der anderen Seite das andere Steuergitter
den stärkeren Einfluß auf den Anodenstrom hat. Die Anode 51 ist mit dem spannungsführenden
Ende der Spule 7 des Oszillatorsch-,vingkreises 5 verbunden. Je nach dem Sinne der
Verstimmung wirkt sie als parallel geschaltete Induktivität positiven oder negativen
Vorzeichens. Bei richtiger Abstimmung, d. h. wenn die Teilspannungen der Frequenzregelspannung
gleich sind, gilt folgende Beziehung S, # C2 = S2 # Cl,
wobei S1 die Steilheit der Röhre 5o bezüglich des Steuergitters 6o, S2 die Steilheit
bezüglich des Steuergitters 57, Cl die Kapazität des Kondensators 28 und C2 die
Kapazität des Kondensators 27 ist.
-
Wenn die R.egelkennlinien der Gitter 57 und 6o verschieden sind, müssen
die Teilspannungen der Frequenzregelspannung von vornherein verschieden bemessen
werden, was durch passende Wahl der Belastungswiderstände 18 und zo geschehen kann.
-
Der Kondensator 53 dient als Verkürzungskondensator, der Kondensator
54 zum Abblocken der Gleichspannung, die Spule 61 wie die Spule 22 in Abb. i zur
hochfrequenzmäßigen Trennung der Kathode der Regelröhre von Erde.