-
Vorrichtung zurr Herstellen einer Verpackung aus Pappe o. dgl. für
Maschinen, Apparate usw. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Verpackung aus Pappe oder entsprechenden Werkstoffen, die zum Versand von
Maschinen, Apparaten o. dgl. dient.
-
Es sind bereits Verpackungen dieser Art, z. B. für Nähmaschinenteile,
bekanntgeworden, die aus Pappe bestehen. Dabei sind die Kanten dieser Verpackungen
durch Biegenuten bestimmt, die in Biegemaschinen hergestellt werden. Solche Biegenuten
zerstören leicht die äußere Schicht der Papierhaut und bieten dadurch zu weiteren
Zerstörungen, wie Einreißen, Aufplatzen usw., Angriffspunkte. Sie schwächen außerdem
die Stahilität der Verpackung und führen zu einer inneren Beweglichkeit und gegenseitigen
Verschiebbarkeit der einzelnen Verpackungswände.
-
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile durch die Entwicklung einer
Vorrichtung, welche es gestattet, den Mantel einer solchen Packung vorzugsweise
aus einem Stück mit rundgepreßten Kanten herzustellen. Für die Verpackung als solche
wird hier Patentschutz nicht beansprucht.
-
Es ist schon bekanntgeworden, zur Herstellung von Wickelkörpern, um
welche Gewebe aufgewickelt werden, einen Pappezuschnitt um einen Eisenkern mit halbzylindrischen
Kanten von der Form des Rahmens des Wickelkörpers unter gleichzeitiger Erhitzung
der Biegestellen herumzulegen. Dabei finden drehbar angeordnete Preßstücke mit halbzylindrischen
Ausnehmungen für jede der beiden halbzylindrischen Biegungen Anwendung, und diese
Preßstücke werden durch Gasflammen erhitzt. Es ist auch schon bekanntgeworden, Hülsen
dieser Art in einem fortlaufenden Arbeitsgang in der Weise herzustellen, daßr z.
B. auf einem drehbaren Tisch
mehrere gleicheFormteile vorhanden
sind, mit welchen längs verschiebbare Preßstücke mit kreisbogenförmigen Ausnehmungen
von 9o°, ein senkrecht dazu verstellbarer Preßstempel zusammenarbeiten können, welche
den Pappezuschnitt um einen Formkern legen und in eine wannenförmige Mulde pressen.
-
Schließlich ist es bereits bekannt, mittel vor- und zurückschwingender
Legeorgane einen Pappstreifen um einen geheizten, mit abgerundeten Ecken versehenen
Formdorn herumzulegen, wobei ein Paar paralleler Legeorgane für die beiden zueinander
parallelen Schmalseiten vorgesehen sind, während ein weiteres Paar von Legeorganen
in der gleichen Ebene gegeneinanderarbeitet und die Enden des Pappestreifens übereinanderlegt.
Zur Steuerung der zahlreichen Legeorgane sind umständliche Steuerungsmittel erforderlich.
-
Die Erfindung verwendet verschiedene dieser vorbekannten Elemente,
insbesondere einen Formdorn mit heizbaren Kanten, um welche der Pappezuschnitt Herumgelegt
wird, sowie einen Preßstempel zur Pressung der Verbindungsstelle des Pappezuschnitts.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht dem geschilderten Stand
der Technik gegenüber darin, daß zur Anpressung des Werkstückes gegen das feststehende
Formstück für die Formung des Mantels ein Preßband benutzt wird, dessen beide Enden
beweglich belagert sind und geradlinig bewegt %verdeii. Geniäl,i der Erfindung werden
nicht nur auf'@erordentlich einfache Antriebs-und Steuerungsmittel erreicht, sondern
es ist auch ohne wesentliche Änderung ein überbang auf andere Grüßen des Werkstückes
möglich.
-
Es ist auch an sich bekannt, ein Wickeltand anzuwenden. um Schokoladestangen,
Zuckerzigaretten, Büchsen, Flaschen o. dgl., also sehr kleine Gegenstände, mit einer
Umhüllung zu versehen und dazu ein Band anzuwenden. Dabei handelt es sich aber nicht
um die Formung eines kräftigen Pappestreifens, der für sich formhaltend sein soll,
sondern lediglich um dünne Umhüllungen, welche keinen wesentlichen Kraftaufwand
für das Legen um den zu umhüllenden Gegentand erfordern. Insbesondere handelt es
sich hier also nicht um die Anwendung eines Preßbandes, welches einen Pappezuschnitt
um einen Formkern pressen soll. Auch werden hier die Enden des Wickelbandes nicht
geradlinig bewegt, sondern sie werden durch Rollen um den zii verpackenden zylindrischen
Gegenstand abgerollt.
-
Weitere Erfindungsgedanken betreffen die besondere Ausbildung der
Vorrichtung, die nachfolgend an Hand eines Ausfiihrungsbeispieles in Verbindung
mit Zeichnungen beschrieben wird. Es zeigt Abb. i einen Querschnitt durch die mittels
der neuen Vorrichtung erreichte Verpackung im Aufriß, Abb. 2 einen Grundriß im Querschnitt
nach der Linie II-II der Abb. i, Abb. 3 die Vorrichtung zur Herstellung des Verpackungsmantels
ini Aufriß in schematischer Darstellung.
-
Wie sich aus den Abb. i und 2 ergibt, besteht die Verpackung in ihrem
Grundteil aus einem Mantel i, der warm gepreßte abgerundete Kanten aufweist. Der
Mantel ist aus einem einzigen Stück gepreßt, so daß lediglich eine einzige Verb:n<iungsnaht
4 entsteht. Die Ränder an dieser Naht «-erden vor Durchführung des Preßvorganges
angeschärft, so daß sie nicht auftragen. Die Verbindung der angeschärften Ränder
kann dann mittels Verleimung unter Anwendung wasserfesten Leiines oder durch Vernähen
oder Heften mit Stahldraht erfolgen. Dieser Mantel i wird in einen Boden 5 eingesetzt,
der ohne Biegekanten mit entsprechenden Abrundungen aus einem einzigen Stück gepreßt
ist. Auch hier kann eine geeignete Befestigungsart mit dem Mantel i gewählt werden.
In gleicher Weise ist der Deckel 6 aus einem Stück mit runden Kanten warm gepreßt.
-
In den auf diese Weise erreichten stabilen Behälter wird eine Bodeneinlage
7 eingeführt, welche gleichfalls aus einem einzigen Stück warm gepreßt ist. Diese
Bodeneinlage muß den besonderen Ausbuchtungen des zu verpackenden Maschinenteiles
angepaßt werden. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel werden also z. B. Mulden
S für die Stichbildeteile, eine Längsmulde 9 für die untere Antriebswelle
und eine Mulde io für die überleitenden Antriebsteile von der senkrechten Armwelle
zur Unterwelle vorgesehen, während natürlich je nach der Gattung der betreffenden
Maschine die Form dieser Mulden, ihre Größe und :lire Zahl verschieden sein wird.
Nun wird das Nähmaschinenoberteil iI eingesetzt, das dann bereits mit den Außenkanten
12 der Nähmaschinenplatte am Mantel i anliegt und mit seinen in die Mulden der Bodeneinlage
7 hineinragenden Teilen anschmiegend von der Bodeneinlage erfaßt wird. Auf das so
eingesetzte Nähmaschinenoberteil 11 wird nun eine Deckeinlage 13 aufgesetzt, welche
gleichfalls der Form des Maschinenoberteiles angepaßt sein muß und aus einem Stück
warm gepreßt wird. Im vorliegenden Falle seien beispielsweise die Mulden 14 und
15 für den Kopf 16 des Nähniaschinenarmes und den quer liegenden Armteil 17 sowie
eine Durchbrechung für die Nadelstange 18 und eine Mulde i9 für das Schwungrad 21
erwähnt, wobei die Einzelheiten der Formgebung
selbstverständlich
auch hier der betreffenden Maschinenart angepaßt werden.
-
Die Höhe der Deckeinlage 13 wird so gewählt, daß der obere Rand 22
dieser Einlage einige Millimeter über den oberen Rand 23 des Mantels übersteht.
Dadurch wird erreicht, daß nun nach Aufbringen des Deckels 6 z. B. mittels Metallbänder
24, 2,5 der Deckel 6 die Deckeinlage anschmiegend gegen den Nähmaschinenoberteil
drückt, so daß ein fester und bei der Elastizität des Materials doch elastisch nachgiebiger
Sitz des Maschinenteiles innerhalb der Verpackung erreicht wird. Auf jeden Fall
ist eine vollständig unnachffi a ebig ge Lagerung in bezug auf Lagenänderungen erreicht,
welche auch den Erschütterungen eines sehr langen Transportes standzuhalten geeignet
ist.
-
Da vorzugsweise imprägnierte, wasserfeste Pappe gewählt wird, ist
auch ein Schutz gegen Witterungseinflüsse erreicht, der besonders für Überseetransporte
wichtig ist. Für den Transport spielt dabei noch eine wesentliche Rolle die Tatsache,
daß das Volumen der Packung insbesondere gegenüber einer Holzkiste wesentlich geringer
ist, womit Frachtersparnisse bei Berechnung der Fracht nach dem Kubikinhalt erreicht
werden.
-
Der Verpackungsmantel i wird nach folgendem Verfahren hergestellt,
wobei eine Vorrichtung entsprechend der schematischen Darstellung nach Abb. 3 Verwendung
findet: Ein nach dem gewählten Ausführungsbeispiel dem rechteckigen Umfang des Mantels
i entsprechendes Formstück 31 wird vorzugsweise feststehend an einem Querarm 32
des Maschinengestelles 33 gelagert. Zu beiden Seiten des Formstückes befinden sich
Gestellständer, in denen horizontal verschiebbare Zahnstangen 34 vorgesehen sind.
In die nach oben gerichtete Verzahnung 35 dieser Zahnstangen greift ein Zahnrad
36, welches über eine Schnecke 37 angetrieben werden kann. Der Antrieb der Schnecke
kann entweder durch einen Elektromotor 38 oder über eine Klauenkupplung
39 von einem Handrad41 aus erfolgen. Die Klauenkupplung wird durch eine Feder
42 normalerweise in der ausgerückten Stellung gehalten. Diese Vorrichtungen sind
auf beiden Seiten in gleicher Weise ausgebildet.
-
Die Zahnstangen 34 tragen an ihrem Ende eine drehbar gelagerte Stange
43, an welcher ein breites Band 44 befestigt ist, das um das Formstück 31 berumgeführt
wird. Von unten kann ein Preßstempel 44 gegen das Formstück 31 wirken, der gleichfalls
von einem Handrad 45 oder einem nicht dargestellten :Motor bewegt werden kann. Ebenso
ist ein von oben gegen das Formstück 31 wirkender Stempel 46 vorgesehen, der zweckmäßig
seitlich versetzt wird, so daß er auf die nach Abb. :2 nahe an der Kante liegende
Verbindungsnaht 4 einwirkt. Die zeitliche Aufeinanderfolge der Bewegungen muß dabei
so sein, daß erst nach der Schließbewegung des Bandes 44 der Stempel 46 von oben
her durch das Band auf die Verbindungsnaht 4 drückt. Die auf jeder Seite vorgesehenen
zwei parallel geführten Zahnstangen 34 dienen dazu, eine sichere Führung zu gewährleisten.
Um eine ausreichende Erhitzung der runden Biegekanten beim Preßvorgang zu erreichen,
sind in die runden Kanten des Formstückes 31 elektrische Heizwiderstände 47 eingebaut,
die über einen Schalter 48 an das Netz angeschlossen sind. Die Schaltung der Antriebsmotore
38 kann in der Weise gesteuert werden, daß bei Erreichen der inneren Endstellung
mittels eines Steuerungsansatzes 48 ein Kontakt 49 gelöst und damit der Stromkreis
für den Motor unterbrochen wird. Es besteht dann jederzeit noch die Möglichkeit,
unabhängig vom Motorantrieb mittels des Handrades 41 zu arbeiten.
-
Der Arbeitsvorgang ist folgender: Ein ebener Pappbogen wird zwischen
das Formstück 31 und das Band 44 eingeschoben. Hierauf wird der Druckstempel 44
gegen das Formstück 31 bewegt. Der Druckstempel 44
ist dabei zweckmäß:.g entsprechend
der Größe des Formstückes auswechselbar aufgebracht. Nun erfolgt eine gleichzeitige
Einwärtsbewegung der Endpunkte 43 des Preßbandes 40, so daß dieses nacheinander
den Pappebogen über die Kanten 51 und 52 drückt. Die Ränder der Naht 4 können vor
Beginn des Preßvorganges mit Leim bestrichen worden sein, so daß bei der nunmehr
folgenden Preßwirkung des Stempels 46 von oben her das Haften der Verleimung erreicht
wird.
-
Boden 5 und Deckel 6 werden in bekannter Weise aus einem Stück Pappe
gedrückt. Ebenso werden in an sich bekannter Weise die Einsatzformstücke 7 und 13
einschließlich der in ihnen vorgesehenen Mulden, Vertiefungen oder Schlitze in einem
einzigen Preßvorgang hergestellt.