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Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zwecks selbsttätigen Ausschaltens des
elektrischen Stromes bei Unfällen Vorrichtungen an Kraftfahrzeugen zwecks selbsttätigen
Ausschaltens des elektrischen Stromes bei Unfällen sind in mannigfacher Ausführung
bereits bekannt. In allen Fällen kommt ein Pendel oder einpendelndes Gewicht zur
Anwendung, das zufolge von größeren Lageveränderungen oder starken Verzögerungen
ausschwingt, um so den elektrischen Strom auszuschalten. Sofern das Pendel freischwingend
ist, ist die Empfindlichkeit dieser Einrichtung zu groß. Es ist die Gefahr vorhanden,
daß es auch in Fällen, in denen ein Ausschalten des elektrischen Stromes nicht erwünscht
ist, das Ausschalten bewirkt.
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Um dem vorzubeugen, ist es bereits bekannt, das Pendel bzw. das pendelnde
Gewicht durch Federkraft in der Ruhelage zu halten, so daß also zum Zwecke des Ausschwingens
die Federkraft überwunden werden muß. Zum Beispiel wird in derartigen Fällen ein
Arm des Pendels durch Federkraft in einer Pfanne gehalten. Der Arm kann nur dann
aus der Pfanne austreten, wenn die Federkraft überwunden wird.
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Die Empfindlichkeit derartiger Einrichtungen hängt, ausschließlich
von dem Grad der Federspannung ab, und da sich diese mit der Zeit verändert, so
kann sich auch die Empfindlichkeit ändern.
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Die vorliegende Erfindung betrifft demgegenüber eine Einrichtung,
welche eine annähernd stets gleichbleibende Empfindlichkeit aufweist, deshalb, weil
für die Freigabe des Pendels keine Federkraft überwunden zu werden braucht.
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Das Neue der Erfindung besteht darin, daß zur Auslösung des das pendelnde
Gewicht in Ruhelage haltenden Sperrstiftes ein in der
Schwenkebene
des pendelnden Gewichtes beweglicher Körper, z. B. eine Kugel, vorgesehen ist. Zu
diesem Zwecke kann der axial verschiebbare Sperrstift seitliche, sich in die Bewegungsbahn
des beweglichen Körpers erstreckende Mitnehnier tragen.
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Eine andere Ausfiihrungsforni besteht darin, daß der Sperrstift, entgegen
der Wirkung einer Feder, durch den in seiner Ruhelage auf ihm aufliegenden beweglichen
Körper in der Sperrstellung gehalten wird. Wenn auch bei dieser Ausführungsform
eine Feder zur Anwendung kommt, so hängt die Empfindlichkeit des Gerätes nicht ohne
weiteres von der sich verändernden Spannkraft der Feder ab, sondern in erster Linie
von der Wirkung des beweglichen Körpers.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Einrichtung, und zwar Fig. i die Einrichtung bei geöttnetem Deckel in Draufsicht,
Fig. 2 dieselbe Ansicht bei veränderter Lage des Sperrstiftes, Fig.3 eine Seitenansicht,
teilweise im Schnitt nach Linie A-B der Fig. i, Fig. d. eine andere Ausführungsform
des Gerätes in Draufsicht und teilweisem Schnitt. Gemäl') den Fig. i, 2 und 3 ist
innerhalb eines Gehäuses i das pendelnde Gewicht 2 angeordnet, dessen Drehwelle
3 etwa parallel zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges liegt. Das Gewicht 2 besitzt einen
sich über die Drehwelle 3 hinaus erstreckenden Arm .1 mit einem federbelasteten
Kontaktelements, das in Ruhelage des Gerätes in Berührung mit einem Kontaktelement
6 der einen Gehäusewandung 7 steht. Die beiden Kontakte des Kontaktelemente: 5 sind
leitend miteinander verbunden, so daß sie in Ruhelage Verbindung zu den Kontakten
des Kontaktelementes 6 schaffen. Die Drehwelle 3 ist in dein Gehäuse axial verschiebbar
angeordnet und besitzt außerhalb desselben zwei Ringnuten S und cg. In die eine
Ringnut S greift eine federbelastete Kugel io ein, welche die Welle 3 in der gezeichneten
Lage hält.
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Das Pende12 besitzt eine etwa halbkreisförmige Aussparung i i, in
welcher eine Kugel 12 ruht. Die Kugel 12 ist gegen Austreten aus der Aussparung
i i gesichert. Die Aussparung i i trägt außerdem irn unteren Bereiche eine Vertiefung
13, in welcher die Kugel normalerweise liegt.
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An der Welle 3 hängt des weiteren mit einem durch eine dreieckige
Ausnehmung 14 bedingten Spiel ein Sperrstift 15, welcher init seinem einen Ende
in eine Nut 16 des Gehäuses i eingreift. Der Sperrstift 15 besitzt einen Schlitz
17, durch welchen sich eine Schraube ih des Pendels erstreckt. Der Sperr-Stift 15
trägt des weiteren seitliche Mitnehinerstifte i9 und 20, welelie sich in die :\ussparung
i i erstrecken.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: In Ruhelage befindet
sich die Kugel 12 in der in Fig. i gezeichneten Lage. Der Sperrstift 15 ist in die
Nut 16 eingerückt und sperrt somit das pendelnde Gewicht 2. Dieses wird also bei
kleineren Erschütterungen und Lageveränderungen nicht ausschwingen können. Tritt
eine erhebliche Lageveränderung nach der Seite ein, so tritt die Kugel 12, an deren
Stelle z. B. auch eine Walze treten könnte, aus der Vertiefung 13 aus und rollt
in die Aussparung i i, bis sie gegen einen der Mitnehmerstifte i9 und 20 stößt (Fig.2).
Durch diesen Stoß wird der Sperrstift 15 angehoben und tritt aus der Nut 16 heraus.
Das pendelnde Gewicht 2 ist damit freigegeben, schwingt aus, und der das Kontaktelement
5 tragende Arm .l wird sich aus dem Bereich der Kontakte 6 bewegen und die Stromunterbrechung
bewirken.
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Erleidet das Fahrzeug z. B. durch Anstoßen eine starke Verzögerung,
so wird sich das Pendel mit seiner Welle 3 in der Fahrtrichtung, also axial, verschieben,
und zwar entgegen der Wirkung der federbelasteten Kugel io. Damit wird der Kontakt
zwischen 5 und 6 unterbrochen. Die Kugel io schnappt in die Ringnut c] ein. Die
axial verschiebbare Welle 3 bewirkt also auch eine Empfindlichkeit des Gerätes in
Fahrtrichtung.
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Wie aus Fig.a ersichtlich, kann der Sperrstift 15 auch durch eine
Feder 21 belastet sein, «-elche bestrebt ist, den Stift 15 nach oben zu heben. Der
Sperrstift 15 wird jedoch durch das Gewicht der Kugel 12 entgegen der Wirkung der
Feder 21 in der Nut 16 gehalten. Im Falle einer größeren Lageveränderung tritt die
Kugel 12 aus der Vertiefung 13 heraus. Der Sperrstift 15 wird damit der Wirkung
der Feder 21 freigegeben und löst das Pendel, welches sodann die Stromunterbrechung
der Kontakte 5, 6 bewirkt.