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Verfahren zur Herstellung einer Kopiervorlage für Druckzwecke Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Kopiervorlage für
Druckzwecke.
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Es ist -bekannt (s. auch die amerikanische Patentschrift igg.22oi7),
einen mit Schreibmaschine geschriebenen Zeilensatz durch einen mechanischen Dehnungsvorgang
zeilenweise auszuschließen, d. h. auf gleiche Länge zu bringen, um -auf diese Waise
eine umdruckfähige Kopiervorlage zu erhalten. Dieses Verfahren hat zur Voraussetzung,
daß ein dehnungsfähiger Werkstoff, z. B. ein Kreppapier, Träger der geschriebenen
Zeilen ist und daß für jede einzelne Zeile ein besonderer Streifen aus diesem Werkstoff
vorgesehen wird.
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Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens ist in erster Linie darin
zu sehen, daß durch die Dehnung,des Zeilenträgers die Gefahr besteht, unscharfe
Konturen der ausgeschlossenen Zeile zu erhalten. Dies ist einmal auf die Nachgiebigkeit
des Werkstoffs an sich zurückzuführen, zum andern darauf, daß keine Gewähr dafür
gegeben ist, daß der Werkstoff sich bei der Dehnung über seine ganze Länge hinweg
gleichmäßig dehnt.
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Ein weiterer Mangel besteht in der Umständlichkeit des Verfahrens,
da mit der Schreibmaschine nicht ein durchgehendes Blatt, sondern einzelne Streifen
beschrieben werden. Auch ist es erforderlich, daß das Verfahren mit besonderer Sorgfalt
durchgeführt wird, da unbedingt vermieden werden muß, .daß der ausgeschlossene Schreibmaschinensatz
durch die verschiedenen, an die Geschicklichkeit des Arbeiters besonders hohe Anforderungen
stellenden Handhabungen eine für die Weiterverwendung im Kopierverfahren ungeeignete
Form erhält, sei es beispielsweise,
daß der mechanische Dehnungsvorgang
etwas zu weit getrieben und wieder teilweise rückgängig gemacht werden muß, sei
es, daß durch ein zti schnelles Dehnen der Werkstoff beschädigt oder noch ungleichmäßiger
gedehnt wird.
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Alle diese Schwierigkeiten werden erfindungsgemäß dadurch überwunden,
daß die Längenänderung der Zeilen auf optischem Wege erfolgt. Dies läßt sich beispielsweise
so durchführen, daß der auf einem durchgehenden Blatt geschriebene Text zeilenweise
durchleuchtet bzw. angestrahlt wird, mit deren Erfolg, daß die zwischen dem Schreibmaschinenblatt
und der lichtempfindlichen Anordnung, z. B. einem Film, der als Kopiervorlage dient,
vorgesehene optische Einrichtung die Zeilen in übereinstimmender, gewünschter gleicher
Länge ohne merkbare Änderung der Höhe der einzelnen Zeilen auf der Kopiervorlage
abbildet. Irgendwelche aus der Werkstoffbeschaffenheit sich ergebenden Zufälligkeiten
sind bei einem solchen Verfahren ausgeschlossen, und es ist für eine einwandfreie
Wiedergabe der Zeilen in der Kopiervorlage insbesondere dadurch eine Gewähr gegeben,
daß die geschriebenen Buchstaben oder Typen in einer sehr dünnen, lichtundurchlässigen
Fläche die Unterlage, beispielsweise das Schreibmaschinenblatt, abdecken und dadurch
eine sehr scharfe Abgrenzung der durchtret;-nden oder reflektierten Lichtstrahlenbündel
bewirken. Hierin liegt auch ein wesentlicher Unterschied gegenüber dem aus der deutschen
Patentschrift t;39.1; 5 bekanntgewordenen Verfahren zum Ausschließen bei Lichtsetzmaschinen.
In dieser Patentschrift wird nebenher ein Vorschlag angegeben, der darin besteht,
die unausgeschlossene gesetzte Zeile durch ein Spezialobjektiv .in solcher Weise
zu reproduzieren, daß die Zeile ihre Masse nur in der Längsrichtung vergrößert.
Es liegt im Wesen der Lichtsetzmaschinentechnik und der unausgeschlossen gesetzten
Zeile, daß schablonenartige einzelne Körper durch Nebeneinanderreihung zu der jeweiligen
Zeile zusammengefügt werden. Die Abbildung einer solchen Zeile erfolgt dadurch,
daß das Lichtstrahlenbündel nacheinander durch die Hohlräume der einzelnen Schablonen
hindurchgeworfen wird (s. hierzu auch K 1 i ins ch , Jahrbuch des graphischen Gewerbes,
Jahrgang 194o, Bd. 33, S. -245 bis-253, insbesondere S. 2.f9). Abgesehen davon,
daß der in der Lichtsetzmaschinentechnik notwendige Setzvorgang das Verfahren sehr
umständlich macht, führt der geschilderte Durchleuchtungsvorgang zu einer weniger
scharfen Abbildung auf der Kopiervorlage als bei dem Verfahren gemäß der Erfindung.
Diese Unschärfe beruht darauf, daß die Umgrenzung der Hohlräume der einzelnen Schablonen
zu einer stärkeren Beugung des Lichtes, also zu einer weniger scharfen Abgrenzung
der Lichtbündel, führt als in dem Fall, wo erfindungsgemäß eine sehr dünne, lichtundurchlässige
Schicht den Weg der Lichtstrahlen behindert.
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Praktisch wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
Erfolg ein anamorphotisches bzw. pankratisches Linsensystem benutzt, wobei lediglich
an einet optischen Meßvorrichtung die jeweilige Zeilenlänge eingestellt zu werden
braucht, um die Auslösung der Belichtung des Zeilenträgers zu betätigen. Das erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich im übrigen durch eine besonders hohe Betriebssicherheit
und eine außerordentlich große Arbeitsgeschwindigkeit aus.
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Zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der
Zeichnung beispielsweise schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
in einer Abbildung gezeigt.
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i ist der Träger der ungleich langen, z. B. mit Schreibmaschine geschriebenen
Zeilen. Bei 2 ist eine Lichtquelle und bei 3 eine Schlitzblende o. dgl. angedeutet.
4 gibt die Optik wieder, und bei 5 ist die Kopiervorlage in Form eines endlosen
Bandes veranschaulicht.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Von der Lichtquelle 2 ausgehend, wird
ein durch den Schlitz der Schlitzblende 3 begrenztes flaches Lichtstrahlenbündel
auf den Zeilenträger i geworfen. Das Lichtstrahlenbündel durchsetzt den Zeilenträger
und gelangt in die Optik ,4, die das Lichtbündel nunmehr auf die Kopiervorlage 5
mit dem Erfolg hinleitet, daß dort eine Zeile 6 in einer bestimmten gewünschten
Länge abgebildet wird. Dieser Vorgang wiederholt sich für jede der Zeilen des Zeilenträgers
i, so daß sich, wie die Abbildung auch andeutet, auf der Kopiervorlage 5 jeweils
gleich lange Zeilen vorfinden. Die Höhe dieser Zeilen bleibt unverändert.
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Dieses optische Verfahren läßt sich auch insofern abwandeln, als man
die Lichtquelle 2' und die dazugehörige Schlitzblende 3' auf der gleichen Seite
in bezug auf den Zeilenträger i anordnen kann wie die Optik. Als Werkstoff für den
Zeilenträger i wird man in diesen Falle zweckmäßig einen lichtreflektierenden Werkstoff
verwenden. Das Strahlenbündel gelangt dann durch Reflexion zur Optik 4 und von dort
zu der Kopiervorlage 5.
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Die Kopiervorlage kann beispielsweise unmittelbar für das Offsetdruckverfahren
ausgenutzt werden, so daß sich durch das erfindungsgemäße Verfahren, vorn einfachen
auf einen durchgehenden Schreibmaschinenbogen befindlichen Schreibmaschinensatz
ausgehend,
ohne Anwendung von Setzmaschinen und unter Ausschluß
von merihanischen Dehnungsvorgängen ein einwandfreies Druckwerk herstellen läßt.