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Selbsttätiger Zeichengeher Gegenstand der Erfindung ist eine Zeichengeberscheibe;
die auf ihrem Umfang schwenkbar angeordnete Lamellen trägt, die auf einem Lagerdraht
gemeinsam aufgereiht sind und durch Auf- und Niederklappen zu einer Zeichenkombination
zusanunengestelltwerdenkörneu, so da,ß ,die in Arbeitsstellung befindlichen Lamellen
eine Kontakteinrichtung mechanisch bzw, elektrisch zu steuern. in der Lage sind.
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Als Verwendungszweck idieser Zeichengeberscheibe kommt hauptsächlich
das Senden von Morsezeichen oder :anderer Stromimpulse für die Funkpeilung von Flugzeugen
in Betracht. Die Anordnung läßt sich aber ebensogut auf allen sonstigen Gebieten
der Nachrichtentechnik sowie zum :Steuern und Senden von akustischen und optischen
sowie Reklamegeräten verwenden.
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Nach dem bisherigen Stände der Technik unterscheidet man.vornehmlich
vier Gruppen auf diesem Gebiete:.
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. i. Zeichengeber, bei denen die zu sendenden Zeichen in bekannter
Weise auf eine Grammophonplatte oder ,auf elektromagnetischem Wege auf einem. Stahldraht
aufgenommen sind. Beide Einrichtungen haben den Nachteil, daß zunächst eine mit
teueren Apparaten vorzunehmende Besprechung der Gebermaschine erfolgen muß. Ein
Zeichengeberwechsel kann nur durch Verwendung einer neuen Grammophonplatte erfolgen
bzw. ist beim elektromagnetischen Prinzip eine sehr kostspielige und nur von Fachleuten
zu bedienende Aufnahme- und Wiedergabeeinrichtung mit Verstärker notwendig: 2. Eine
weitere Gruppe von Zeichengebern arbeitet mit rotierenden Scheiben endlosen Bändern
oder Walzen, auf die einzelne Reiter, Nocken, Stifte o. dgl. aufgesteckt und zu
einer Zeichenkombination zusammengestellt werden können. Derartige Einrichtungen
haben den Nachteil, daß dieeinzeln aufsteckbaren Steuerglieder
leicht
verlierbar sind, ferner die Lage der einzelnen Stifte usw. sich sehr leicht verändern
kann, falls beim Zusa=enstellen der.. Kombination durch oberflächliche Hand-. habung
diese nicht genügend festgeklemmt.: worden sind. Ein weiterer Nachteil besteht auch
darin, .daß für die Klemmvorrichtung der einzelnen Stifte usw. zuviel Platz beansprucht
wird und die. einzelnen Zeichen nicht nahe genug aneinandergereiht werden können.
Die Einstellung von Zeichenkombinationen mit auswechselbaren (verlierbaxen) Stiften
u. ,dgl. ist für den praktischen Betrieb viel zu umständlich sowie zeitraubend und
erfordert vor allen Dingen ,ein sehr sorgfältiges Festklemmen und Einstellen der
einzelnen Zeichen.
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3. sind auch Zeichengeber bekannt, bei denen ausgestanzte Kurven-
bzw. Nockenscheihen Verwendung finden, wobei jede Scheibe ein komplettes Zeichen,
z. B. einen Buchstaben, eine Zahl o. dgl., .darstellt. Derartige Zeichengeber haben
jedoch .den großen Nachteil, daß, falls ,auf einer Scheibe die ganze Zeichenkombination
eingestanzt worden ist, eine Geheimhaltung für militärische Zwecke nicht gewährleistet
ist, da bei Einstellung einer neuen Zeichenkombination die vorhergehende zur Verwendung
gelangende Scheibe erhalten bleibt. Bei 'Verwendung einzelner Buchstaben- oder Zahlenscheiben
muß ein sehr großer Vorrat bereit gehalten werden, um auch tatsächlich jede mögliche
Kombination einstellen zu können.
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q.. hat man eine Zeichengeberscheibe konstruiert, bei der die Steuerglieder
auf feinem gemeinsamen elastischen Zugband befestigt sind, wobei die Zeichengabe
entweder durch Herausziehen oder durch Herumschwenken der Steuerglieder erfolgt.
Die Verwendung eines elastischen Zugbandes hat jedoch den Nachteil, daß die einzelnen
Steuerglieder verhältnismäßig weit auseinanderstehen müssen, damit .das elastische
Zugband beim. Verstellen der Steuerglieder sich überhaupt ausziehen iäßt. Der größere
Nachteil besteht jedoch darin, daß durch das öftere Ausziehen das. elastische Zugband
(Spiralfeder) die '.ursprüngliche Spannung verliert und die einzelnen Steuerglieder
in der Arbeitsstellung nur mehr lose festgehalten werden, wodurch verzerrte Zeichen
(ähnlich einem Wackelkontakt) zustande kommen und auch mechanische Störungen des
Kontaktabnehmers sehr leicht eintreten können.
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Beim Gegenstand vorliegender Erfindung sind die geschilderten Mängel
Lund Nachteile vollständig behoben.
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Das -wesentlich Neue besteht darin, daß die Zeichenträger als feste,
aeinheitliche Lamellen ausgebildet sind, die-auf einem.- ringförmigen, stabilen,
auf der Steuerscheibe befestigten Lagerdraht drehbar aufgereihtasind und jede Lamelle
einzeln sowohl in der Ruhe-.stellung als auch in der Arbeitslage durch .eine zugeordnete
Rastfeder besonders ge-:s#Oiert wird, . .-In den Fig. I bis V I ist ein Ausführungs-"beispiel
der Zeichengeberscheibe mit den aufgereihten schwenkbaren Lamellen dargestellt.
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Die rotierende Lamellenscheibe i ist in einem Lagerbock a gelagert
und wird vom Motor 3 über den Schneckentrieb q. und Schneckenrad 5 angetrieben.
Die Lamellenscheibe i besitzt am äußeren Umfang Schlitze 6, in welchem die Lamellen
7 geführt und um 9o° schwenkbar gelagert sind.
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In Fig.III und IV ist ein Teil der Lamellenscheibe im Querschnitt
gezeichnet dargestellt, wobei in Fig. III die Arbeitsstellung und in . Fig. IV die
Ruhestellung der Lamelle klar ersichtlich ist. Die Lamellen 7 sind auf einem stabilen
Lagerdraht 8 aus Stahldraht, der ringsherum in einer Nut der Lamellenscheite .eingelegt
ist, drehbar gelagert und können von :der Ruhestellung 6a in die Arbeitsstellung
6b um 9o° umgeklappt werden. Die seitliche Führung erhalten die Lamellen dadurch,
daß sie in den Schlitzen 6 der Lamellenscheiben liegen. jede Lamelle wird außerdem
noch .durch eine Stahlfeder 9 sowohl in der Ruhelage als auch in der Arbeitsstellung
festgehalten und gesichert. Sämtliche Stahlfedern 9 liegen mit dem. einen Ende in
passenden Nuten (Schlitzen) io der Lamellenscheibe i und werden gemeinsam von einer
Scheibe (Deckplatte) i i, welche mit der Lamellenscheibe mehrmals 'verschraubt ist,
festgehalten.
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Die Kontaktgebereinrichtung ist in Fig.l und 1I klar ersichtlich.
Der Tasthebel 12 (Kontakthebel) ist im Lagerbock 16 bei 13 drehbar gelagert und
wird von einer Zugfeder 14 ständig reit dem verbreitert ausgebildeten Ende 15 an
die rotierende Lamellenscheibe angedrückt. Am anderen Ende des Tasthebels befindet
sich eine Kontaktfeder 16, welche zwischen den beiden einstellbaren Kontaktschrauben
17R und 17b je nach Schaltung des Gerätes einen Stromkreis schließt oder öffnet.
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In Fg.IV ist eine Hälfte der Lamellenscheibe dargestellt, an deren
Umfang die Morsezeichen r, t und a mittels der umklappbaren Lamellen eingestellt
sind.
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Die Wirkungsweise und Einstellung der Morsezeichen ist folgende: Wird
eine Lamelle in Arbeitsstellung heruntergeklappt, so bedeutet das einen Punkt und
zwei Lamellen einen Strich. Der Zwischenraum zwischen zwei Zeichen wird dadurch
erreicht, indem man zwei Lamellen nicht herunterklappt. Beim Buchstabenabstand werden
vier und
beim Wortabstand sechs ' Lamellen in Ruhestellung gelassen.
Wenn nun die Lamellenscheibe mit den eingestellten Lamellen, die in ihrer Zusammenstellung
den Einheiten von Morsezeichen entsprechen, in Rotation versetzt wird, steuern die
in Arbeitsstellung befindlichen Lamellen den Tasterhebel 12, wobei dieser - entsprechend
den eingestellten Zeichen einen Ausschlag von kürzerer oder längerer Dauer mitgeteilt
erhält. Die am anderen Ende des Tästerhebels befindliche Kontaktfeder 16 schließt
oder öffnet .dabei :entsprechend den Bewegungen des Tasterhebels einen Stromkreis,
wodurch Morse-oder andere Zeichen gesendet oder weitergegeben werden können.
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Man kann natürlich mit Hilfe der einstellbaren Lamellen auch andere
Zeichen, z. B. Geheimzeichen, zusamnnensetzen und irgendwelche Nachrichtengeräte
oder sonstige elektrische Anlagen, Peilgeräte, Beleuchtungsanlagen auf Flugplätzen,
Reklameapparate usrv. damit steuern. Ferner ist es möglich, mit der beschriebenen
Einrichtung Kommandos, Befehle oder Beobachtungsergebnisse, Wetterzeichen u.,dgl.
atif Drahtweg oder .auf drahtlosem Wege zu übermitteln, wenn z. B. gewisse Zeichenzusammenstellungen
dafür ausgemacht worden sind.
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Der wesentliche Vorteil dieser Zeichengeberanordnung besteht,darin"daß
infolge der gemeinsamen stabilen Drehpunktlagerung der Lamellen auf einem, kreisförmigen
Lagerdraht die Steuerglieder sehr nahe aneinandergereiht werden können, so daß damit
eine den genormten Einheiten -der Morsezeichen @entsprechende Einstellung der Lamellen
bzw. Steuerung und Zeichengabe erfolgen kann, wobei die einzelnen Steuerglieder
ohne Anwendung einer besonderen Klemrnvorrichtung o. dgl. in ihrer jeweiligen Lage
absolut sicher festgehalten werden.
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Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, mehrere Lamellenscheiben,
welche .entweder gleichzeitig oder hintereinander in Bewegung gesetzt werden, zum
Geben von Zeichen zu verwenden, um damit besondere Pausen oder sich wiederholende
Zeichen zwischen einer Zeichenkombination einschalten zii können.
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Der Antrieb des Zeichengebers ist ferner mit einer an sich bekannten
Geschwindigkeitsregulierung' z. B. Fliehkraftregler oder :elektrischen Widerstandsregulierung,
versehen, um die Zeichen langsam oder schnell geben zu können.
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Man kann die ganze Anordnung des Zeichengebers auch so ausführen,
daß die Lamellenscheibe feststeht und der Kontaktabnehmer rotiert.