DE706121C - Verfahren zur Herstellung von schnell reifendem, pasteurisierfestem Bier - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schnell reifendem, pasteurisierfestem BierInfo
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Description
- Patenterteilung bekanntgemacht am io. April 1941 Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Bier unter weitestgehender Verringerung des Hopfenzusatzes.
- Die im Hopfen enthaltenen Wirkstoffe werden bei der gewöhnlichen Bierherstellung nur zu einem Bruchteil ausgenutzt. So ist beispielsweise bekannt, daß beim H@pfenkochen sich ausscheidende Stoffe, der sogenannte Trub, Hopfenbestandteile binden und der Wirksamkeit entziehen und daß das gleiche auch für solche Stoffe gilt, die sich hei der Kühlung bzw. Gärung abscheiden.
- Es ist deshalb auch versucht worden, aus diesen sich im Laufe der Bierherstellung abscheidenden Stoffen die Wirkstoffe des Hopfens zurückzugewinnen und erneut zu verwenden.
- Ferner ist auch vorgeschlagen worden, eine @Vorbehandlung der Würze mit Tannin oder Xopfentannin zur Entfernung von Eiweisstoffen anzuwenden.
- Gemäß vorliegender Erfindung wird Würze vor der Hopfenzugabe mit Aluminiumsilicate,u vom Typus des Montmorillonits behandelt. Montmorillonitaluminiumsilicate sind durch eine bestimmte Struktur und ein Tonerde-Kieselsäure-Verhältnis von i : q. ausgezeichnet: Beispielsformen derartiger Aluminiumsilicate sind Bleicherde oder Bentonit. Diese werden entweder im Naturzustand oder nach vorheriger Schlämmung, Rästung, Aktivierung benutzt.
- Die besondere Wirkung der Montmorillonitaluminiumsilicate beruht darauf, daß diese nicht, wie Tannin, das Eiweiß willkürlich ausfällen, sondern daß sie durch eine auswählende Beeinflussung nur solche Eiweißstoffe entfernen, die für den Hopfen und: das fertige Bier nachteilig sind und einerseits Hopfenbestandteile binden, andererseits die Eigenschaften des Bieres bezüglich Reifung und Lagerhaltigkeit beeinträchtigen.
- Es hat sich noch als zweckmäßig erwiesen, diese Aluminiumsilicate mit Montmorillonitcharakter, insbesondere @Bentonit, nicht nur für sich allein, sondern in Mischung mit anderen Ad'sorptionsmitteln zu benutzen (vgl. Patent 682 788).
- Als Erläuterung für das Verfahren diene folgendes Ausführungsbeispiel.
- Durch ein beliebiges Maischverfahren wird eine ungehopfte Würze hergestellt und in der Braupfanne angesammelt. Die Würze wird etwa 1/2 bis i Stunde gekocht, um koagulierbare Stoffe zur Ausfällung zu bringen. Sodann wird geröstete aktivierte Bleicherde zugegeben und unter Umrühren io bis 15 Minuten weitergekocht.
- Nach Entfernung der Aluminiumsilicate erfolgt dann die Behandlung mit Hopfen durch Kochen in bchamiter Weise. Vorzugsweise wird die gesamte benötigte Hopfenmenge, die aber nur die Hälfte oder weniger als bei dein entsprechenden üblichen Brauverfahren betr:i1t, sofort gegeben, das heißt, auf sogee nannte Teilgaben wird verzichtet. Es wi°i:(l: so ein vollständiges Auslaugen d ""1-1öl)fensohne Geschinacksv erschlechterung. r2"ifiltt; die bisher mir durch die Teilgaben des-iIoylfens gemildert werden konnte. -Zacli dieser Behandlung folgen die weiter üblichen Arbeitsg#*in"e der Bierherstellung. Das fertige Bier ist ohne längeres L agein unmittelbar gcbrziticlisferti-. Es zeichnet sich durch eine reine, klar gelbe, schwach grünlich getönte 1#arbe ohne jeglichen rötlichen Einschlag aus.
- Neben' dein Einrührverfahren koninit bei den festen Adsorptir>nsinitteln, die, wie Bleicherde, . in Pul@-er- oder Kornform benutzt werden können, auch Filtration in Frage. Da bei Benutzung von Aluminiumsilicaten des -'#lontmorillonittypus eine Behandlungszeit von wenigen Minuten ausreicht, ist das Filtrierverfahren betrieblich besonders zweckmäßig.
- Bei Anwendung der beschriebenen Arbeitsweise wird die zu verwendende Hopfenmenge auf die Hälfte und weniger der bei den entsprechenden üblichen Verfahren sonst benötigten verringert. Es wird der weitere Vorteil erreicht, daß die Biere viel schneller reif werden als andere, daß sie einen kräftigen und doch milden (nicht kratzenden) Hopfengeschmack aufweisen und daß sie ferner völlig pastetirisierfest sind.
- ES ist wohl schon vorgeschlagen worden, @@ntonit für Weinklärung zu verwenden. Die ;lie'sondere Behandlung von Würze bei der 'bierherstellung finit Bentonit oder diesem entsprechenden Aluminiumsilicaten von der Art des llontinorillonits zum Zweck der Hopfenersparnis, indem Hopfenbestandteile bindende Eiweißstoffe voraus ausgeschieden cvcrden, ist jedoch völlig neuartig. Adsorptionsinittel verschiedener Art, unter denen sich -\lontinorillonitaluminiuinsilicate jedoch nicht befanden, sind zwar schon zu Versuchen über Eiweißbindung in Bier benutzt worden. Bei diesen Versuchen wurde ein praktisch verwertbares Ergebnis nicht erzielt, und zur Wirkung des Hopfens standen diese in keinerlei Beziehung.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von schnell reifendem, pasteurisierfestem Bier, dadurch gekennzeichnet, daß die Würze vor der Hopfenzugabe mit Aluminiumsilicaten vom Typus des Montmorillonits behandelt und nach Abtrennung der Aluminiumsilicate mit der halben oder noch geringeren Menge Hopfen als bei entsprechenden üblichen Brauverfahren gekocht wird.
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DE706121C true DE706121C (de) | 1941-05-19 |
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DEST54029D Expired DE706121C (de) | 1935-10-20 | 1935-10-20 | Verfahren zur Herstellung von schnell reifendem, pasteurisierfestem Bier |
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DE (1) | DE706121C (de) |
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1935
- 1935-10-20 DE DEST54029D patent/DE706121C/de not_active Expired
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