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Flüssigkeitsstandanzeiger für trag- und fahrbare Tanks Die Erfindung
geht aus von einem Flüssigkeitsstandanzeiger für tnag- oder fahrbare, nicht ortsfeste
Flüssigkeitsbehälter, Kesseltanks o. dgl., bei denen ein oder mehrere Standgläser
-angeordnet sind, die an ihrem oberen und unteren Ende an das Behälterinnere angeschlossen
und mit einer verschiebbaren Skala mr Korrektur des Nullpunktes versehen sind.
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Die bekannten .Vorrichtungen dieser Art gewährleisten eine zuverlässige
Inhaltsanzeige jedoch nur hei ortsfesten Kessel, Tanks oder Behältern. Bei nicht
ortsfesten, beispielsweise fahrbaren Kesseln, Tanks oder Behältern ist eine. verläßliche
Anzeige nur dann gegeben, wenn das Fahrgestell sich auf einer vollkommen ebenen
Fahrbahn befindet. Da aber die Fahrbahn in den seltensten Fällen eben ist, vielmehr
meist ein mehr oder weniger großes Gefälle aufweist, so befindet sich der fahrbare
Kessel, Tank oder Behälter auch meist in Schrägstellung, durch die die Flüssigkeitsanzeige
im Glasrohr nachteilig beeinflußt wird, so daß der Standanzeiger je nach der Richtung
des Gefälles entweder zu viel oder zu wenig anzeigt Dieser Nachteil könnte beispielsweise
dadurch behoben werden, daß man das F.ahrgestell mit einer Kippvorrichtung versieht,
durch welche man mit Hilfe von Justiervorrichtungen den Kessel, Tank oder Behälter
stets in die Normalstellung wieder zurückführt, auf weiche der Flüssigkeitsstandanzeiger
abgestellt ist.
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Allein eine derartige Einrichtung würde in Anbetracht des großen
Gewichtes der Flüssigkeitsbehälter kostspielig, umständlich und auch zeitraubend
sein.
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Die Erfindung bezweckt, alle diese bei der Verwendung von Flüssigkeitsstandanzeigern
sich
an fahrbaren Kesseln, Tanks oder sanstigen Behältern ergebenden Schwierigkeiten
zu beheben, um ohne Zeitverlust schnell und zuverlässig jederzeit den Flussigkeitsinhalt
feststellen zu können.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch @@ reicht, daß eine schaukelbar
angeordnete Wasserwaage mit dem einen Arm eineszwei armigen Hebels befestigt ist,
dessen anderer Arm mit. seinem freien Ende durch eine von Hand über ein Übersetzungsgetriebe
drehbare Kurvenscheibe gesteuert wird, deren Krümmungsradius sich stetig verändert,
und zwar im Verhältnis zum Wachsen des Neigungswinkels, den die Längs- bzw. Querachse
beim Schrägstellen des Kessels mit dem Flüssigkeitsspiegel bzw. mit der Horizontalen
bildet Ein nach der Erfindung ausgebildeter Flüssigkeitsstandanzeiger hat den Vorteil
außerordentlicher Einfachheit in der Ausführung und in der Bedienung, so daß durch
seine Venvendung Zeit, Mühlen und Kosten erspart werden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in den Abbildungen in einem Ausführungsbeispiel
näher veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 die Anzeigevorrichtung von vorn gesehen,
Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt nach Linie a-b nach Abb. I, Abb. 3 einen Behälter
in Normalstellung und Abb. 4 denselben in einer nach hinten geneigten Stellung.
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In den Abbildungen ist mit 1 ein Flüssigkeitsbehälter, beispielsweise
der Tank eines Tankwagens für den Transport von flüssigen Treibstoffen bezeichnet,
der sich in Abb. 3 in der Normalstellung, in Abb. 4 dagegen in einer nach hinten
geneigten Stellung befindet.
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An seiner vorderen Stirnwand ist das Flüssigkeitsstandglas 2 schematisch
dargestellt, das an seinem unteren Ende am Boden des Tanks mit dessen Innerm in
Verbindung steht, während das andere Ende frei nach oben geführt ist. Statt dessen
kann auch das obere Ende mit dem oberen Teil des Kessels in Verbindung stehen. Der
jeweilige Flüssigkeitsspiegel ist mit A bezeichnet. Da die Flüssigkeit im Standglas
2 stets die tatsächliche Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Kessel 1 wiedergibt, ohne
Rücksicht darauf, ob der Kessel sich in der Normalstellung nach Abb. 3 oder in einer
Schrägstellung nach Abb. 4 befindet, so ist leicht zu erkennen, daß bei der Schrägstellung
in Abb. 4 die Flüssigkeitshöhe im Standglas 2 einem Flüssigkeitsinhall entspricht,
der nach oben durch eine durch die strichpunktierte Linie B senkrecht zur Vertikalen
gelegte Ebene begrenzt wird. Tatsächlich würde die Linie B den Flüssigkeitsspiegel
bei nicht geneigtem Kessel richtig anzeigen. Bei der in Abb. 4 gezeigten Schrägstellung
jedoch zeigt das Standglas 2 einen Flüssigkeitsinhalt an, bei welchem die Flüssigkeitsmenge,
die zwischen den durch die Linie A und B angedeuteten Begrenzungen liegt, nicht
erfaßt wird, so daß der Kessel tatsächlich mehr Flüssigkeit enthält, als der Standanzeige
entspricht. Wäre der Standanzeiger 2 an der entgegengesetzten Kesselseite angeordnet,
so würde dieser Fehlbetrag nunmehr als Zuvielbetrag angezeigt werden.
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Bei der in den Abb. 1 und 2 wiedergegebenen Vorrichtung, durch welche
diese Ablesefehler in einwandfreier Weise schnell und zuverlässig berichtigt werden
können, befindet sich hinter dem Glasrohr 2 ein endloses Meßband 3, das zweckmäßig
an beiden Seitenrändern mit einer Perforation 4 versehen ist und auf einer unteren
Trommel 5 und einer oberen, in den Abbildungen nicht dargestellten Trommel aufgespannt
ist, wobei die in die Perforation eingreifenden Stifte auf jeder Trommel einen Schlupf
des Meßbandes 3 verhindern.
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Die Tro,mmel 5 ist auf der Welle 7 mit dem Zahnrad6 aufgekeilt, welches
mit einem kleinen Zahnrad 8 in Eingriff steht. Letzteres kann von dem Einstellkopf
9 aus über die Welle 10 gedreht werden, wobei über Zahnrad 6 Trommel 5 in Bewegung
versetzt wird und dabei das auf ihm angeordnete Meß band 3 nach oben oder unten
verschiebt.
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Auf die Welle 7 ist ferner eine Kurvenscheibe 11 lose aufgeschoben
und durch eine Schraube 20 fest mit der Trommel 5 verbunden. Auf dem Umfang der
Kurvenscheibe 11 wird eine Rolle 12 geführt, die am Ende eines um die feste Achse
13 schwingbaren Hebels I4 angeordnet ist.
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Auf die den Hebel 14 tragenden Achse 13 ist ferner schaukelbar eine
Flüssigkeitswaage 15 lose aufgeschoben und an dem Seitenarm 16, der mit dem Hebel
14 starr verbunden ist, mittels einer lösbaren Schraube 17 fest verbunden. Der Schlitz
18' in dem Hebelarm 16 dient zur richtigen Einstellung und Nachkontrolle der Flüssigkeitswaage
15, an deren oberen Seite in. bekannter Weise ein Flüssigkeitsröhrchen 18 mit der
Luftblase 19 eingelassen ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Soll
der Inhalt eines Behälters festgestellt werden, so wird mit Hilfe des Handknopfes
9 über Welle 10 und über die beiden Zahnräder 8, 6 die auf der Welle 7 sitzende
Kurvenscheibe und damit über den von der Kurvenscheibe 11 gesteuerten Hebel 14 die
Flüssigkeitswaage
15 so lange verstellt, bis sich- die Luftblase 19 genau im Mittelpunkt des Flüssigkeitsröhrchens
I8 befindet.
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Bei diesem Einstellvorgang wird gleichzeitig über die Trommel 5 das
hinter dem Flüssigkeitsstandglas 2 befindliche Meßband 3 verschoben. Die Kurve des
Kurvenrades rI und die Markierungen~ auf dem Meßband sind so berechnet, daß bei
dem Einstellen der Flüssigkeitswaage in die Horizontalstellung eine dem Neigungswinkel
des Kessels entsprechende Verschiebung des Meßbandes stattfindet, wobei die durch
die Neigung des Kessels hervorgerufene Anzeigeungenauigkeit durch vene auf dem Meßband
vorgenommene Markierung dadurch wieder aufgehoben wird, daß ein dem tatsächlichen
- Inhalt des Kessels entsprechender Zahlenwert in der Höhe des - Flüssigkeitsstandes
im Standglas 2 in Erscheinung tritt.
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Flüssigkeitsstandanzeiger haben allgemein nicht die Aufgabe, den
Inhalt eines- Kessels genau nach Liter oder Bruchteilen desselben anzugeben. Sie
dienen vielmehr nur dazu, dem Bedienungsmann einen zuverlässigen Anhalt über die
j'eweils im Kessel vorhandene Flüssigkeitsmenge zu zu geben. Es ist daher bei Tankwagen
für den Transport von flüssiegen Treibstoffen nicht unbedingt erforderlich, bei
der Inhalts feststellung auch die aus einer Schrägstellung des Tanks quer zur Längsachse
sich ergebende Fehlerquelle zu beseitigen, beispielsweise dadurch, daß an einer
der Seitenwände des Tanks ebenfalls ein der Erfindung gemäß ausgestattetes Standglas
angeordnet wird, Die angenäherte Feststellung des Tankinhaltes mit einer an der
Stirnseite des Kessels vorgesehenen Einstellvorrichtung ist für die meisten Zwecke
vollkommen ausreichend, und nur in besonderen Fällen empfiehlt es sich, auf einer
Stirn-und einer Seitenwand des Kessels je eine solche Einstellvorrichtung anzubringen.