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Antriebsgetriebe für Walzwerke Die Erfindung betrifft Antriebsgetriebe
für Walzwerke mit auf das schnell umlaufende Getrieberad (Ritzel) arbeitendem Schwungrad
auf einer oder jeder Seite des Getriebes.
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Hat man für die Gesamteinrichtung reichlich Raum zur Verfügung, so
bestehen keine Schwierigkeiten, das Schwungrad ausgiebig zu lagern. In der Praxis
hat man indessen zumeist nur äußerst wenig Raum zur Verfügung, in vielen Fällen
so wenig, daß man besondere Lager sich zu ersparen gezwungen ist, z. B. in der Weise,
daß man das Schwungrad unmittelbar .auf die Ritzelwelle setzt und fliegend lagert.
Damit setzt man aber die Belastbarkeit der Einrichtung außerordentlich herab, so
daß dieser Ausweg nur bedingt gangbar ist.
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Die Schwierigkeiten werden nun aber noch viel größer, wenn man, wie
auch hier, noch die weitere Aufgabe stellt, eine Kupplung o. dgl. zwischen dem Schwungrad
einerseits und dem Ritzel andererseits vorzusehen, und zwar insbesondere zu dem
Zweck der Schaffung einer elastischen Nachgiebigkeit zwischen Schwungrad und Ritzel,
welche die vom Walzwerk kommenden Stöße in einem gewissen, hinreichenden Maße elastisch
aufzunehmen geeignet ist. Denn in den. Fällen der bekannten Mitbenutzung der Lager
der Ritzelwelle für die Lagerung des Schwungrades verbietet sich die Zwischenschaltung
einer Kupplung von selbst.
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Indessen sind diese Schwierigkeiten bis zu einem gewissen Grade schon
von der Erfindung gemäß dem früher angemeldeten, aber nicht vorveröffentlichten
Patent 678 q.o6 überwunden worden, und zwar mit dem Vorschlag, die Ritzelwelle hohl
auszubilden, die Schwungradwelle durch die hohle Ritzelwelle hindurchzuführen und
in ihr einzumitten und drehbar abzustützen und die beiden Wellen, die Ritzelwelle
und die Schwungradwelle, vom Schwungrad aus gesehen jenseits des Ritzels miteinander
zu kuppeln. Denn so ist es möglich, sowohl eine nachgiebige Kupplung zwischen den
beiden Wellen vorzusehen als auch zugleich die Ritzellager für die Lagerung des
Schwungrades mitzubenutzen. Und damit gewinnt man die elastische Nachgiebigkeit
zum mindesten zu einem beträchtlichen Teil schon ohne weiteres, und zwar in der
Form der Torsionsbewegungen der infolge der Anordnung der Kupplung der beiden Wellen
vom Schwungrad aus gesehen jenseits des Ritzels besonders großen Länge der Schwungradwelle.
Man hat dann nach eine besondere Kupplung zu diesem Zweck entweder überhaupt nicht
oder nur eine mit vergleichsweise geringer elastischer Nachgiebigkeit nötig. Das
ältere Patent schlägt aber schon als in allen
Fällen zweckmäßig
vor, in Verbindung mit der besonderen elastischen Kupplung. auch eine Bruchkupplung
vorzusehen.
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ber die in den vorstehenden Ausführ unt' ber gen angegebenen Merkmale
geht der offenbarte Inhalt des älteren Patents nicht hinaus. Es hat sich aber ergeben
-- und darin wird die vorliegende Erfindung gesehen -- , daß das Gesamtmerkmal der
Unterbringung der Schwungradwelle in der hierzu hohl ausgebildeten Ritzelw -olle
sowie des Auftretenlassens einer elastischen Nachgiebigkeit zwischen Schwungrad
und Ritze] sich praktisch auch in der Form verwenden läßt, daß das Schwungrad und
die Kupplungsvorrichtung auf derselben Seite des Ritzels angeordnet sind.
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Allerdings stehen einem bei solcher Anordnung der Teile zueinander
- wegen des im allgemeinen zu fordernden geringen Abstandes des Schwungrades von
der Kupplungsvorrichtung - keine Torsionsbewegungen der Schwungradwelle zum Abfangen
der Stöße zur Verfügung, bei entsprechend kräftiger ausgeführter besonderer elastischer
Kupplung sind aber die Torsionsbewvegungen entbehrlich.
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Es braucht sich auch der Umstand, daß die Schwungradwelle die für
sie mitbenutzte Lagerung des Ritzels erst in einem Abstand vom Schwungrad, der größer
ist als die axiale Länge der Gesamtkupplungsvorrichtung, nicht in einer merkbaren
Herabsetzung auszuwirken, wenn für eine kräftige Lagerung auf der anderen Seite
des Schwungrades und ihm so nahe wie möglich gesorgt ist und der in der hohlen Ritzelwelle
mit dieser gelagerte `feil des Schwungrades besonders kräftig ausgebildet, eingemittet
und drehbar abgestützt ist. Dabei soll selbstverständlich auch der die Kupplungsvorrichtung
tragende Teil der Schwungradwelle zwischen dem Schwungrad und der Ritzelwelle besonders
kräftig ausgeführt sein. Diesen Forderungen läßt sich aber in so hohem Maße Rechnung
tragen, dah die Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung selbst bei schweren
Ausführunen verwendbar sein kann.
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Von' nicht zu beseitigenden Nachteilen gegenüber der Einrichtung nach
dem älteren Patent kann mithin nicht eigentlich die Rede sein, andererseits bestehen
aber wenigstens für gewisse Hauptfälle erhebliche Vorteile.
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Insbesondere ist erkannt, daß man mit dem Erfindungsgegenstand eine
günstigere Verteilung der Teile (Schwungrad, Schwungradlager, Motor, :Motorkupplung
und Kupp-Iungsvorrichtung) auf dem zur Verfügung stehenden Raum gewinnt, indem auf
der einen Seite des Getriebes sich nur noch die Motarkupplung und der Motor befinden,
wohingegen nach dein älteren Patent das Schwungrad, die Schwungradlager, die Motorkupplung
und der Motor alle in einer axialen Richtung aufeinanderfolgend auf der gleichen
Seite des Getriebes untergebracht werden müssen.
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Wenn das Getriebe ein solches mit zwei Stufen ist, so bietet sich
mit dem Erfindungsgegenstand noch eine ganz besonders vorteilhafte Unterbringung
der Teile zueinander.
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Schliel5lich bietet der Erfindungsgegenstand noch die Möglichkeit,
statt des nur einen Schwungrades zwei Schwungräder, und zwar auf derselben Schwungradwelle
sitzend, aber auf verschiedenen Seiten des Getriebes vorzusehen.
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Im übrigen wird im einzelnen auf die beiliegende Zeichnung einer Ausführungsform
und auf die nachfolgende Beschreibung derselben verwiesen. Es zeigt Abb. i den Lageplan
einer Gesamtanlage; Abb.2 einen Teil des Antriebsgehäuses teils in Ansicht und teils
im Schnitt.
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Es ist I das eine, II das andere der beiden von den zwischen ihnen
angeordneten Antriebsgetriebe III angetriebenen Walzgerüsten (an welche man sich
natürlich links bzw. rechts noch weitere Walzwerke angeschlossen denken kann), und
es sind IV und V die den Antrieb von dem Getriebe III auf die Walzgerüste 1 und
11 übertragenden Spindeln.
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Das Getriebe III entspricht, abgesehen von der den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung bildenden neuen Ausbildung und Anordnung, beispielsweise
dem Getriebe gemäß der Abb.2 des älteren Patents. Es ist (in Obereinstimmung mit
den Bezugszeichen im älteren Patent) a der Motor, b die Motorkupplung,
c die Schwungradwelle, d das Schwungrad, e das eine besondere Lager für die Schwungradwelle,
% das Ritze], g das eine und h das andere Lager für das Ritze] und i eine Buchse
für die Einmittung der Schwungradwelle. Wie in Abb.2 des älteren Patents sitzt zur
Kupplung der Schwungradwelle c letzten Endes mit der Ritzelwelle f auf der Scliwungradwelle
r der Kupplungsteil k, welcher über Bruchbolzen l mit dem Zwischenteil r
gekuppelt ist, und dieser ist seinerseits wieder gekuppelt mit dem auf der Ritzelwelle
f sitzenden Kupplungsteil in Tiber elastische Kupplungsglieder.
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Die Gesamtkupplungsvorrichtung k, 1, o, in
ist hier so untergebracht,
daß sie über die linke Grenzebene des übrigen Getriebes nicht hinausragt. Die Raumaussparung
ermöglicht hier insbesondere das zweite Stufenrad. Bei dieser Art der Unterbringung
würde, gleiche Getriebe im übrigen vorausgesetzt, bei der Reihenfolge in der Anordnung
der Teile a, b,
c, cl, e, wie sie die Ausführungsbeispiele
des älteren Patents zeigen, über die linke Grenz-.e des übrigen Getriebes überhaupt
nichts e Ien von diesen Teilen hinausragen, auf der anderen, rechten Seite müßte
man aber nach wie vor den Motora, die Motorkupplung b, das Schwungrad d und noch
das besondere Lagere für die Schwungradwelle c mit der Summe ihrer Baulängen über
die Grenzebene des übrigen Getriebes hinausragen lassen. _ Man müßte demnach das
erste Walzwerk I1 der rechten Seite gegenüber der Anordnung gemäß Abb. i mindestens
um den axialen Raumbedarf des Schwungradesdzuzüglich dem des Lagers e weiter nach
rechts rücken, d. h. es beanspruchte die Anlage in axialer Richtung unter sonst
gleichen Umständen einen entsprechend größeren Gesamtraum.