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Thorakoskop mit durch Kaustik- und Diathermiestrom beheizbarer Schneidschlinge
Die Erfindung bezieht sich auf ein Thorakoskop mit von der Optik getrenntem Lampenträger
und mit einem mit vorzugsweise gewölbt ausgebildeter Schneidschlinge versehenen
Katheterrohr. Bei derartigen bekannten Instrumenten muß durch die Schneidschlinge
je nach der Wahl des operierenden Arztes entweder ein Kaustik- oder ein Diathermiestrom
geleitet werden können, um einerseits Ver,vachsungen zu durchtrennen und um andererseits
Blutungen durch Koagulation zu verhindern. Da der Kaustikstrom verhältnismäßig große
Leiamgsquerschnitte erfordert, während der Diathermiestrom eine sorgfältige Isolierung
notwendig macht, bietet !es erhSebliche technische Schwierigkeiten, den die Schneidschlinge
tragenden Katheder, der, weil durch ihn die Optik oder auch die mit dem federnden
Lampentr.ägerarm versehene Lampenträgerhülse hindurchgeführt wird, rohrförmig ausgebildet
sein muß, innerhalb der zulässigen Querschnittsdimensionen mit den notwendigen stromführenden
und gut isolierenden Leitungen zu versehen.
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Gegenüber den bekannten Thorakoskopen, bei denen die Kabel für die
Stromzuleitung zu der Schneidschlinge einen größerenDurchmesser des Katheterrohres
bedingten, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Katheater aus zvei Rohrhülsen
besteht, zwischen denen zwei entsprechend gekrümmte Leittmgsschienen gegeneinander
und gegen die Kathetelhtilse isoliert eingelagert sind. Man erreicht durch diese
Ausbildung, daß bei den zulässigen kleinen Querschnittsdüuensionen des Geräts auf
besonders einfachem und bequemem Weg die Einlagerung von stromführenden Leitungen,
die einerseits eine genügend große Querschnittsfläche für den Kaustikstrom uhd andererseits
eine Isolation gegeneinander und gegenüber den beiden Katheterhülsen besitzen.
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Weiter können die gewölbten stromführenden Schienen sehr einfach hergestellt
werden, da man aus einem Rohr aus gut leitendem Material in Längsrichtung nur zwei
sich gegenüberliegende Streifen herauszuschneiden braucht.
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Am vorderen Ende werden die gewölbten Leitungsschienen gemäß einer
weiteren Aus gestaltung der Erfindung zu Hülsen zusammengerollt, so daß die Schneidschlinge
einfach in diese Hülsenenden eingesteckt werden kann, womit auch der Leitungsübergang
zwischen den Schienen und der Schlinge im Querschnitt nicht verringert wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig I ein Thorakoskop in Gesamtansicht. während Fig. 1 bis 6 die
einzelnen Teile des Instruments für sich darstellen, und zwar ist Fig. 2 eine Ansicht
von oben auf das Lampenträgerrohr mit- Lichtquelle.
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Fig. 3 zeigt den vorderen Teil des Lampenträgerrohres, um go' gedreht,
mit dem Katheter in Einführungsstellung.
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Fig. 4 zeigt den Katheter mit Schneidschlinge für sich in Ansicht
von ohen, Fig. 5 stellt die Optik und Fig. (w die Trokarhülse dar. Schließlich ist
in Fig. 7 und 8 die erfindungsgemäße Ausbildung des Katheterrohres für sich in ver
größertem Maßstab. stufenweise aufgeschnitten in Ansicht hzlv. im Querschnitt nach
der Linie A-B der Fig. 7 in nochmaliger Vergrößerung veranschaulicht.
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In den Figuren bedeutet 1 eine bekannte. an ihrem vorderen Ende geschlitzte
Trokar hülse, deren Innendurchmesser so gewählt ist, daß der äußere Durchmesser
des Lampenträgerrohres 2 hineinpaßt. Das Lampenträgerrohr ist zweckmäßigerweise
mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Marke versehen. die anzeigt. wie
weit das Rohr 2 in die Trokarhülse I eingeschoben werden soll. Das Lampenträgerrohr
2 enthält in seinem Innern eine zweckmäßigerweise eingelötete Schienc 3. die vorn
aus dem Lampenträgerrohr heraussteht. Die Lampenträgerschiene 3 ist hohl ausgeführt
und umschließt die in der Zeichnung nicht gezeigte iso]ierte Stromzuführung.
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Am vorderen Ende der Schiene 3 ist in der Lampenfassung 4 die Glühlampe
5 angeordnet.
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Der lichte Durchmesser des Lampenträgerrohres 2 entspricht dem äußeren
Durchmesser des Katheterrohres 6, das an seinem hinteren Ende in an sich bekannter
Weise den Stromverteilerkopf 7 und die Steckerhülse 3 trägt und durch die Schlußschraube
q abgeschlossen ist. Am unteren Fassungsring 10 des Verteilerkopfes 7 ist eine Zunge
11 angeordnet, deren Zweck weiter unten dargelegt werden wird.
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Aus dem vorderen Ende des Katheterrohres 6 ragen zwei rohrförmig
ausgebildete gewölbte Füße 12 heraus. die in geeigneter Weise isoliert sind und
an ihrem vorderen Ende die zweckmäßig aus Platin oder einer Platinlegierung bestehende
Schneidsehlinge 13 tragen. Die Füße 12 und die Schwinge 13 sind (vgl. Fig. 1. 3
und 4 zweckmäßigerweise so gekrümmt. daß der Scheitelpunkt der Schlinge 13 in der
Achse der Optik 2 1.
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20, 22 liegt. Auf diese Weise wird erreicht. daß ein möglichst großer
Teil der Schlinge im Blickfeld liegt.
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Die Schneidschlinge, die nach Wahl des Arztes mit Kaustikstrom oder
Diathermiestrom gespeist werden kann. ist mit dem Verteilerkopf 7 durch stromleitende
Schienen verhunden, welche erfindungsgemäß zwischen der dünnen äußeren Wandung 6'
und der dünnen inneren Wandung 14 des Katheterrohres angeordnet sind. Die Art, wie
die verhältnismäßig großen Leitungsquerschnitt aufweisenden Stromschienen 15 untergebracht
sind, ist in den Fig. 7 und S besonders dargestellt.
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In diesen Figuren ist das innere Katheterrohr 14 mit einer Seidenisolierung
16 verkleidet, welche von den entsprechend gekrümmten Leitungsschienen 15 und den
zwischen ihnen liegenden Isolierringstücken 1 7 umfaßt wird.
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Die Schienen 15 und ihre Isolierringstücke 17 sind gemeinsam durch
eine weitere Seidenwicklung 18 überdeckt und werden hierdurch in ihrer Lage gehalten.
Über der Seiden'vicklung 18 liegt schließlich das äußere Rohr 6° des Katheters 6.
An ihrem vorderen Ende sind die Schienen 15 ohne Verringerung ihres Leitungsquerschnitts
zu rohrförmigen Füßen 1 2 zusammengerollt, so daß die Schneidschlinge 1 3 leicht
eingesteckt und in den Füßen 12 festgelötet werden kann.
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Der lichte Durchmesser 19 des Katheters ist so gewählt. daß das Rohr
20 der Optik 21 mit Spiel eingeschoben werden kann. Die Optik 21 ist als Geradeausoptik
ausgebildet; die Linse 22 befindet sich also ill der Achse des Optikrohres 20.
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Die Benutzung des Instruments erfolgt in der Weise, daß zuerst die
Trokarhülse l mit dem in der Zeichnung nicht dargestellten Trokar eingeführt, dann
durch die Trokarhülse das Lampenträgerrohr 2 bis zu einer bestimmten Marke hindurchgeführt
und hierauf der Katheter 6 mit der Optik 20, 21, 22 zusammen durch die Lampenträgerhülse
geschoben wird, wobei der Arzt in der Lage ist, die Schneidschlinge spätestens von
dem Augenblick an zu beobachten, in dem sie aus der Trokarhülse heraustritt.
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Bei der Einführung des Katheters mit der an ihrem vorderen Ende vorgesehenen
Schneidschlinge ist zu beachten, daß mit Rücksicht auf die Lampenträgerschiene 3
die Durchführung durch das Lampenträgerrohr 2 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Stellung
erfolgen muß, also in der Lage, in der die Wölbung der Schlingemrägerfüße 1 2 gegen
die Schiene 3 gerichtet ist. Dcnn in dieser Lage gleitet das Rohr 6 auf der Schiene
3, so daß eine Verletzung der Isolierung der Schlingenträger füße 12 Ilicht zu befürchten
ist. In dieser Stellung ist die Zunge 1 1 des Katheterkopfes 7, 10 auf den Schlitz
23 des Bajonettverschlusses 24 des Kopfes 25 der Lampenträgerhülse 2 gerichtet.
Nachdem die Zunge 11 in den Schlitz 23 eingetreten ist, wird der Katheter gedreht.
wobei infolge der schraubengangförmigen Anordnung des Schlitzes 24 eine feste Verbindung
zwischen dem Katheter 6 und dem Lampenträgerrohr 2 hergestellt wird und gleichzeitig
die Schlinge 13 in die für die Operation richtige Stellung (vgl. Fig. 1) gedreht
wird,
in der die Sclmeidschlinge I3 der Lampe 5 genau gegenübersteht und sich die Optik
22 zwischen den Schneidschlingenfüß!en 12 und der Lampe 5 befindet. Da das Herausziehen
des Katheterrohres aus dem Rohr nicht möglich ist, bevor der Bajonettverschluß wieder
gelöst ist, ist eine Beschädigung der Schlingenfußisolation durch unvorsichtige
Handhabung des Instruments nicht möglich.