DE703882C - Verfahren zum Desinfizieren und Konservieren - Google Patents

Verfahren zum Desinfizieren und Konservieren

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DE703882C
DE703882C DE1935C0050504 DEC0050504D DE703882C DE 703882 C DE703882 C DE 703882C DE 1935C0050504 DE1935C0050504 DE 1935C0050504 DE C0050504 D DEC0050504 D DE C0050504D DE 703882 C DE703882 C DE 703882C
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DE
Germany
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compounds
radicals
disinfecting
preserving
hydrogen
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Application number
DE1935C0050504
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English (en)
Inventor
Dr Erich Haack
Dr Rudolf Frhr V Buddenbrock
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Chemische Fabrik Von Heyden AG
Original Assignee
Chemische Fabrik Von Heyden AG
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  • Pyridine Compounds (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Desinfizieren und Konservieren Es wurde gefunden, daß gewissen a-Pyridonimiden und quaternären a-Aminopyridinen eine hohe bakterizide Wirkung zukommt, die sie für eine vielseitige Verwendung in solchen Fällen geeignet macht, wo es auf Abtötung von Mikroorganismen ankommt.
  • Es handelt sich um Verbindungen, denen in Salzform wahrscheinlich folgende Formel zugeschrieben werden kann: Dabei bedeutet X ein beliebiges organisches oder anorganisches Anion, vorzugsweise ein Halogenatom oder ein Derivat der Schwefelsäure, Y beliebige gleiche oder verschiedene Reste, R einen beliebigen organischen Rest, z. B. eine Alkyl- oder Aralkylgruppe, R1 und R2 Wasserstoff oder beliebige gleiche oder verschiedene organische Reste, mindestens einer der organischen Reste soll höhermolekular sein. R1 und R2 können mit dem a-Aminostickstoffatom entweder aminartig verknüpft sein, wenn es sich z. B. um Alkyl-oder Cycloalkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder heterocyclische Gruppen handelt, oder amidartig in Form von Radikalen gesättigter oder ungesättigter Fettsäuren, cycloaliphatischer, aromatisch-aliphatischer, aromatischer oder heterocyclischer Säuren. Sind R, und R2 amidartig gebundene Acylreste, so können die Substituenten Y untereinander zu neuen Ringsystemen geschlossen sein. Die Reste Ri und R2 können auch noch beliebig, z. B. durch Halogenatome, Äther- oder Thioäthergruppen, Aminoreste usw., substituiert oder in ihrer Kohlenstoffkette durch Fremdatome unterbrochen sein.
  • Die Verbindungen können je nach der geforderten Löslichkeit als Salze der verschiedensten.Säuren verwendet werden, gegebenenfalls kann man aus den Salzen auch die freien Basen darstellen und diese als solche verwenden.
  • Wenn R1 und/oder R2 = Wasserstoff ist, sind die freien Basen wenig beständig und gehen unter Abspaltung von Wasser in Pyridonimide über. Diese können je nach ihrer Löslichkeit als solche Verwendung finden oder aber als Salze geeigneter Säuren.
  • Stickstoffhaltige Verbindungen, die am Stickstoff durch Acylreste substituiert sein können, zum Desinfizieren und Konservieren zu verwenden, ist zwar bekannt. Durch Acylreste substituierte a-Aminopyridine sind aber für diesen Zweck bisher nicht benutzt worden. Die Verbindungen der hier beanspruchten Art sind nach verschiedenen zum Teil bekannten Methoden zugänglich. Es seien ohne Vollständigkeit folgende Darstellungsmethoden genannt:.
  • Umsetzung von quaternären a-Halogenpyridinen (bzw. anderen geeigneten a-Derivaten des Pyridins) mit Aminderivaten H-N = R, R,: oder Anlagerung einer reaktionsfähigen Verbindung R-Y (Y = Halogenatom oder entsprechende reaktionsfähige negative Gruppe) an a-Aminopyridine oder Anlagerung von reaktionsfähigen Verbindungen R.-K (z. B. reaktionsfähigen Alkyl- oder Aralkylhalogeniden oder Säurehalogeniden) an Pyridonimide Für den vorgesehenen Verwendungszweck als honservierungs= und Desinfektionsmittel spielt aber die besondere Darstellungsweise keine Rolle. Die wirksamen Produkte stellen in der Salzform je nach der Darstellungsart und Zusammensetzung meist farblose oder schwach gelbe, seltener tiefer gefärbte Stoffe dar. Sie lösen sich gut in Wasser mit nahezu neutraler Reaktion. Viele Glieder dieser Reihe lösen sich auch leicht in organischen Lösungsmitteln. -Ein großer Teil der Stoffe besitzt ein beträchtliches Netz-, Schaum- und Emulgiervermögen, wodurch ihre Verwendbarkeit noch erhöht wird.
  • Die Verbindungen sind sowohl in chemisch reinem wie in rohem Zustand anzuwenden. Außerdem kann eine geeignete Mischung untereinander vorgenommen oder von gemischten Ausbangsstoffen ausgegangen u-er den. Die wirksamei_ Stoffe können auch als Mischungen oder Emulsionen mit anderen indifferenten oder gleichfalls «virksamen Substanzen Verwendung finden.
  • Mit den Verbindungen gemäß vorliegender Erfindung kann man sehr hohe Wirksamkeit erzielen.
  • Man kann z. B. folgende Stoffe verwenden: i. N-Metliyl-a-pyridonstearoylimidhydrochlorid, 2. N-Metliyl-a-pyridoncetylimidliydrochlorid, 3. a-Cetylbenzylamino-N-metliylpiridiniumbromid (erhalten durch Umsetzung von i Mol N-Methyl-a-pyridoncetylimid mit i Mol Benzylbroinid), q.. a-Phenylstearoylamino - N - methylpyridiniumchlorid (erhalten durch Einwirkung von i Mol Stearinsätirecbloridauf i Mol N-Methyla -pyridonphenylimid; Reinigung durch Auflösen in Wasser und Ausfällen mit verdünnter Salzsäure), 5. a-Naphthylnonylamino-N -methylpyridiniumchlorid (erhalten durch Einwirkung von i Mol n-I\Tonylsäurechlorid auf i Mol N-Methyl-a-pyridonnaphthylimid, mit Äther gereinigt), 6. N-Cetyl-a-pyridonimidclllorhydrat 7. N-Methyl-a-chinolonnon3-lsäureitnidchlorhydrat Mit den verdünnten wässerigen Lösungen vorstehender Stoffe wurde eine Aufschlämmung von Bac. coli 1/4 Stunde behandelt. Hierauf wurde auf Agarplatten ausgesät und das Wachstum beobachtet. Die Keime würden bis zu folgenden Konzentrationen abgetötet:
    Verbindung Nr. Kein Wachstum bei
    z z : 25 000
    2 z: 50 000
    3 z :. roo 000
    4 x : 5000
    S Z : 1O 000
    6 z : 25000
    7 z : zo 000
    Statt in wässeriger Lösung kann man auch in alkoholischer Lösung arbeiten oder die wirksamen Stoffe in einem anderen geeigneten Lösungsmittel auflösen.
  • Nach einem älteren Verfahren werden quaternäre heterocyclische Stickstoffverbindungen, die am Ring unmittelbar oder über Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel einen aliphatischen Rest von mindestens 6 Kohlenstoffatomen oder einenArylalkylrestgebunden enthalten, als Desinfektions- und Konservierungsmittel verwendet. Substituierte a-Aminopyridinabkömmlinge werden als wirksame Verbindungen bei diesem Verfahren nicht genannt. Diese sind jedoch ausschließlich Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die sich somit grundsätzlich von dem älteren Verfahren unterscheidet.

Claims (4)

  1. PATRNTAINTSPRÜCHR: i. Verfahren zum Desinfizieren und Konservieren, gekennzeichnet durch die Verwendung von Abkömmlingen von am Ringstickstoff substituierten a-Aminopyridinen der allgemeinen Formel: wobei X ein beliebiges Anion oder eine Hydroxylgruppe, Y gleiche oder verschiedene beliebige Substituenten, R einen organischen Rest, R1 und R2 Wasserstoff oder gleiche oder verschiedene organische Reste bedeuten und mindestens einer der organischen Reste höhermolekular ist.
  2. 2. Verfahren zum Desinfizieren und Konservieren, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen nach Anspruch i verwendet, bei- denen einer oder beide der Reste R1 und R2 amidartig gebundene Acy lreste darstellen. .
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen verwendet, bei denen die Substituenten Y untereinander zu neuen Ringsystemen geschlossen sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus den Verbindungen der allgemeinen Formel wobei Y, Y, R und R1 dieselbe Bedeutung wie in,Anspruch i, 2 und 3 haben und R2 Wasserstoff ist, durch Abspalten der Säure HK ableitbaren Pvridonimide verwendet.
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