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Lehrmittel für den Musikunterricht Es sind Lehrmittel für Musikunterricht
bekannt, bei denen eine durchscheinende Notentafel Verwendung findet und die Noten,
die gesungen werden sollen, mit Hilfe von Glühlampen, die hinter der Notentafel
angeordnet sind, zum Aufleuchten gebracht werden. Die Einschaltung der einzelnen
Noten erfolgt dabei mittels eines Spieltisches mit Tasten, die beim Niederdfücken
durch den Lehrer die einzelnen Lampen in einen elektrischen Stromkreis einschalten.
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Die Erfindung will Lehrmittel dieser Art nach der Richtung 'hin verbessern,
daß die Halbtöne gegenüber den Ganztönen sofort für den Schüler auch äußerlich erkennbar
sind und daß auch Noten benachbarter Tonarten, die der aufgezeichneten Tonleiter
nicht angehören, zum Erscheinen gebracht werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß auf der Notentafel eine stufenförmig ansteigende diatonische
Tonleiter mit umrandeten Notenzeichen aufgezeichnet ist, bei der die Halbtöne durch
den halben Abstand der Ganztöne dem Auge erkennbar gemacht sind, und die der Tonleiter
zugeordneten Glühlampen hinter der Notentafel in chromatischer Reihenfolge in gleichen
Abständen angeordnet sind, so daß die der aufgezeichneten Tonleiter nicht angehörigen
Töne als nichtumrandete Lichtflecke zum Erscheinen gebracht werden können.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Lehrmittels dargestellt.
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Fig. r zeigt rechts und links die Vorderwand, in der Mitte die Rückwand
der Notentafel in Ansicht.
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Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus Fig. r in größerem Maßstab.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt nach Linie III-III der Fig.2.
Fig..l
gibt schematisch den Spieltisch für die Einschaltung der einzelnen Glühlampen u
ieder.
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Das Lehrmittel besteht aus einem langgestreckten Kasten, dessen Vorderwand
i die durchscheinende Notentafel bildet und dessen Rückwand fi die verschiedenen
Glühlampen ,^ aufnimmt. Auf der Notentafel ist eine stufenförmige diatonische Notenzeile
2 in gut sichtbaren dicken Linien mit den diatonischen Noten von g bis a=, also
im Umfange der menschlichen Stimme. aufgezeichnet,. Die gleiche Tonreihe ist am
rechten Rand der Tafel in senkrechter Reihe 4. aufgezeichnet, und zwar in der Weise,
daß die linke Reihe die Noten auf den Linien, die rechte Reihe die Noten -zwischen
den Linien enthält. Außerdem sind auf der linken Seite der Tafel ebenfalls in senkrechter
Reihe die Hauptdreiklänge 5 der i., .1. und 5. Stufe (Kadenz) aufgezeichnet. Die
Noten selbst sind wie ganze Noten durch stark umrandete schwarze Ovale 3 dargestellt.
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Die Notentafel selbst ist auswechselbar. Im Ausführungsbeispiel ist
sie in C-Dur gehalten. Wie man sieht, ist jeder Halbton h-c, e-f durch einen kleinen,
jeder Ganzton durch einen großen, und zwar den doppelten Abstand dem Auge erkennbar
gemacht.
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Die Glühlampen ,- in der Rückwand des Kastens sind in genau demselben
Raum angeordnet wie die auf der Notentafel verzeichneten Noten, d. h. also in stufenförmig
ansteigender Reihe, entsprechend der chromatischen Tonreihe zwischen g bis a=, und
zwar in gleichen Abständen. so daß jede Note der chromatischen Tonreihe auf der
N otentafel ausgeleuchtet werden kann. Da aber auf der Notentafel immer nur die
Noten einer bestimmten Tonart als umrandete Ovale bezeichnet sind, «-erden die nicht
dieser Tonart angehörigen Töne als bloße Lichtflecke sichtbar. Diese Anordnung der
Glühlampen in chromatischer Reihenfolge bringt es ohne weiteres mit sich, daß auch
bei einer Notentafel anderer Tonart die zugehörigen stark umrandeten Noten der Halbtöne
sich durch den halben Abstand der Ganztöne deutlich herausheben.
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jeder Note sind drei Glühlampen ; veischiedener Farbe zugeordnet,
z. B. für grünes, rotes und weißes Licht. Infolgedessen ist es möglich, jede Note
in einer dieser Farben oder gleichzeitig in zwei oder drei dieser Farben aufleuchten
zu lassen. Der Lehrer kann daher z«-eistimmige Übungen oder Notensätze erscheinen
lassen. jede Stimme hat immer ihre besondere Farbe zu singen, z. B. Sopran die weiße,
Mezzosopran die rote, Alt die grüne Farbe, so daß auch bei Überkreuzungen (Alt über
Sopran) oder beim Zusammentreffen zweier Stimmen auf denselben Ton kein Irrtum entstehen
kann.
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Zur Erhöhung der Deutlichkeit sind die einzelnen Glühlampengruppen
; gegenüber den benachbarten Gruppen gemäß Fig.3 durch einen Schacht 8 abgeschirmt.
der an die Notentafel i heranreicht.
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Die Glühlampen 7 sind durch elektrische Leitungskabel 9 an einen Spieltisch
i o angeschlossen, der mit drei Manualen i t zur Einschaltung der verschiedenfarbigen
Lampen ausgestattet ist.
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Wie bereits erwähnt, wird durch die Anordnung der Glühlampen in chromatischer
Reihenfolge der Töne die Möglichkeit geschalfen, auch Töne benachbarter-Tonarten,
die nicht zu der aufgezeichneten Tonart gehören, als Lichtflecke zur Erscheinung
zu bringen. Infolgedessen sind Modulationen der C-Dur-Tonleiter in benachbarte Tonarten,
z. B. nach F-Dur, B-Dur, G-Dur, D-Dur sowie die entsprechenden Molltonarten d-Moll,
g-Moll, e-Moll, h-Moll ohne weiteres möglich. Will man sich dagegen dauernd in entfernteren
Tonarten, z. B. Es-Dur, As-Dur, A-Dur, E-Dur und den parallelen Molltonarten c-Moll,
f-Moll, fis-Moll, cis-Moll bewegen, so wird die durchscheinende Notenplatte gegen
eine neue Platte ausgewechselt. Es genügen hierfür eine Notenplatte in A-Dur für
die vier genannten Kreuztonarten und eine Notenplatte in Es-Dur für die vier genannten
b-Tonarten.
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Dieses Lehrmittel gibt dem Lehrer die Möglichkeit, auf Grund von Tonleiter-,
Dreiklang- und Kadenzübungen den Schüler zunächst zur tonalen Sicherheit zu führen
und ihn allmählich zum sicheren Absingen zwei und mehrstimmiger Sätze zu bringen.
Der Schüler erfaßt die Hauptdreiklänge und Nebendreiklänge und Septimenakkorde sowie
ihre Umkehrungen sehend und lernt auf diese Weise spielend die Grundbegriffe der
Harmonie- und Musiklehre.
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Vom pädagodischen Standpunkt aus gesehen, liegt ein weiterer großer
Wert dieses Lehrmittels darin, daß der Lehrer auch beim Spielen stets den Schüler
im Auge behalten kann. Bei den Schülern wird durch die stets neu auftauchenden farbigen
Notenbilder Lust und Freude geweckt, so daß Langeweile und Träumerei gebannt werden.
Der Lehrer kann ohne weiteres ohne jede Mühe und Zeitverlust stets neue Übungen
auf der Notenzeile erscheinen lassen, hei zwei- und dreistimmigen Übungen und Sätzen
die Schüler gruppenweise und einzeln singen lassen und damit immer größere Sicherheit
bei den Schülern erreichen. Nach längerer Übung kann der Lehrer so weit kommen,
daß auchschwierige dreistimmige Sätze, die er auf
dem dreimanualigen
Orgeltisch spielt, sicher abgesungen werden.
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Es mag noch bemerkt werden, daß jedes Manual des Spieltisches mit
einem Orgelregister, zweckmäßig einer .leisen Flötenstimme, versehen werden kann,
das mittels eines mit den Füßen zu tretenden Blashalges wie beim Harmonium zum Erklingen
gebracht werden kann. Der Lehrer hat damit die Möglichkeit, den Schüler zu korrigieren,
wenn die an der Tafel .erscheinenden sichtbaren Noten falsch gesungen werden. Das
Register kann auch zur Begleitung von Liedern dienen und damit ein besonderes Schulinstrument
ersetzen.