DE807160C - Vorrichtung zum Ablesen von zusammenhaengenden Tonbezeichnungen - Google Patents

Vorrichtung zum Ablesen von zusammenhaengenden Tonbezeichnungen

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DE807160C
DE807160C DESCH67A DESC000067A DE807160C DE 807160 C DE807160 C DE 807160C DE SCH67 A DESCH67 A DE SCH67A DE SC000067 A DESC000067 A DE SC000067A DE 807160 C DE807160 C DE 807160C
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Herbert Schinlder
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10GREPRESENTATION OF MUSIC; RECORDING MUSIC IN NOTATION FORM; ACCESSORIES FOR MUSIC OR MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. SUPPORTS
    • G10G1/00Means for the representation of music
    • G10G1/02Chord or note indicators, fixed or adjustable, for keyboard of fingerboards

Description

  • Vorrichtung zum Ablesen von zusammenhängenden Tonbezeichnungen Die Anforderungen der musikalischen Praxis sind bekanntlich außerordentlich weit gespannt sowie vielseitig und deshalb vom Laien kaum abzuschätzen. Sie werden auch vom Dilettanten meist noch unterschätzt, der die Hauptschwierigkeiten naturgemäß in der Bewältigung der reinen Instrumentaltechnik (Fingerfertigkeit, Geläufigkeit, Griffsicherheit, Ansatz, Tonbildung usw.) und der Technik des Notenlesens erblickt. Zweifellos bildet ein sicheres Blattspiel, das bereits weitgehend auf dem schnellen Erfassen des harmonischen Gefüges beruht, die Grundlage jeder musikalischen Betätigung. Aber nur der Fachmann weiß in der Regel, daß darüber hinaus noch eine ganze Reihe weiterer Techniken erworben werden muß, die in ihren Einzelheiten ausschließlich von der genauen Kenntnis, der praktischen Beherrschung und der gefühlsmäßig richtigen Anwendung harmonischer Gesetze abhängig sind und die deshalb ganz außerordentliches handwerkliches Können, Gefühl und Erfahrung voraussetzen.
  • Es sind das im einzelnen: r. das Transponieren oder die Fähigkeit, zusatnmenhängende Stücke (Liedbegleitungen, Orchesterpartien, Choräle) entweder nach dem vorliegenden Notenbild (unter Umständen vom Blatt) oder aus dem Gedächtnis in allen Einzelheiten unverändert, aber in einer durch die Umstände (unterschiedliche Stimmlagen von Chören, Indisposition von Solisten, unterschiedliche Instrumentalstimmen usw.) bedingten anderen Tonart zu spielen, wobei die auf den meisten Instrumenten naturgemäß ebenso unterschiedlichen technischen Schwierigkeiten der einzelnen Tonarten selbstverständlich außer Betracht bleiben müssen; 2. das Modulieren oder die Fähigkeit, aus einer Tonart in frei erfundenen oder durch ein Thema bereits gegebenen Akkordfolgen in eine andere so überzuleiten, daß nicht nur ein flüchtiger Übergang, sondern eine sichere Gefühlsgrundlage für das Einsetzen in der neuen Tonart auch für den ungeschulten Sänger (Schulkind, Kirchenbesucher) gegeben ist; 3. Das `Variieren oder die Fähigkeit, gegebene musikalische Themen (Begleitfiguren, Nebenmelodien) melodisch oder harmonisch nach eigener Erfindung, in flüchtiger Improvisation oder auch im Notenbild festgelegt, abzuwandeln; 4. das Improvisieren oder die Fähigkeit, eigene Themen möglichst unmittelbar aus der Erfindung heraus zu spielen, dabei unter Umständen mehr oder weniger, komplizierte Kunstformen (Lied, Kanon, Fuge usw.) einzuhalten, im Zusammenspiel auch die unmittelbare Wirkung im Zusammenklang abzuschätzen; 5. das Spielen nach bezifferten Bässen, wobei Begleitharmonien nicht von einem festen Notenbild, sondern von vieldeutigen Ziffernindexen abgelesen werden, dabei also gleichzeitig in die den Umständen nach in Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke am besten geeigneten Umkehrungen bzw. Begleitfiguren umgesetzt werden müssen, eine Technik, die wie die des Variierens und Improvisierens seit der romantischen Periode so gut wie vergessen war, aber in der Praxis der modernen Jazzmusik in entsprechend geänderter Form erneut auftaucht; 6. das Arrangieren oder die Fähigkeit, frei zusammengestellte oder durch die Umstände gegebene Instrumentalgruppen so an der Wiedergabe eines Stückes zu beteiligen, daß jedes Instrument die seiner Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke entsprechende bestmögliche Wirkung im Zusammenklang erzielt, wobei nicht nur die Beherrschung der für die Notierung der einzelnen Instrumente geltenden Schlüssel und ihrer transpositorischen Verzahnung, sondern auch die Fähigkeiten des Improvisierens und Variierens bei der Festlegung von Begleitfiguren und Nebenmelodien vorausgesetzt werden müssen.
  • Es ist bekannt, daß sich diese Techniken derart miteinander ergänzen und bedingen, daß sie auch nur im Zusammenhang miteinander angewandt und erworben werden können. Beispielsweise wäre ein Lehrer außerstande, auch nur ein einfaches Kinderlied (»Ein Männlein steht im Walde ... «) frei zu begleiten, ohne mindestens zu verfügen über a) die elementarste Kenntnis von den Verwandtschaftsbeziehungen der Tonarten, um die passenden Harmonien zu wählen, b) eine Transpositionstechnik, die ihn befähigt, in der der Stimmlage seiner Kinder am besten angepaßten Höhe zu spielen, und schließlich c) eine ausreichende Improvisationstechnik, um in der Auswahl der Begleitfiguren das Wesentliche der Gefühlsstimmung zu treffen.
  • Die Anforderungen der Praxis steigern sich selbstverständlich mit den Aufgaben, die dem einzelnen z. B. als Organist, als Mitglied von Orchestern oder modernen Tanzkapellen, als Solistenbegleiter oder als Musikerzieher gestellt werden. Insbesondere die modern;. Musik, schon seit Richard «'agner, von Max Reger, Richard Strauß oder Igor Strawinsky ganz zu schweigen, setzt ein ganz besonders langwieriges und mühevolles Studium und große praktische Erfahrung voraus, um ihre Formensprache nicht nur mühelos zu interpretieren, sondern auch gefühlsmäßig sicher in eigenen Zusammenhängen anzuwenden, wie das etwa für die Solisten der anspruchsvolleren Jazzensembles selbstverständlich ist. Hinzu kommt, was meist übersehen wird, daß die Jazzmusik, von ihrer gefühlsmäßig immer noch recht unterschiedlichen Wertung abgesehen, praktisch ein harmonisch neuartiges Aufgabenfeld entwickelt hat, zu dessen Bewältigung die Mittel der herkömmlichen Theorie einfach nicht mehr ausreichen.
  • Die technischen Vorrichtungen, mit denen bisher versucht wurde, die Anwendung und Erarbeitung dieser erläuterten Techniken zu erleichtern, betreffen meistens einzelne Instrumente und deren Grifftechnik, soweit sie sich aber mit der Darstellung allgemeiner harmonischer Probleme befassen, gehen sie gleichgültig, ob sie sich zu deren Veranschaulichung der Tabellen-, Schieber- oder Scheibenform bedienen, von der herkömmlichen Vorstellung aus, nach der sowohl Leitern als auch Akkorde aus einer schnurförmig begriffenen kontinuierlichen Aufreihung von identischen Halbtönen, der chromatischen Leiter, in unterschiedlich kombinierten, aber nur schwer unterscheidbaren Stufungen herausgelesen werden müssen. Diese Stufentheorie genügt aber nicht nur in methodischer Hinsicht kaum mehr den bescheidensten Anforderungen, da sie, wie sich an späteren Gegenüberstellungen zeigen wird, wirklich zwingende oder auch nur einprägsame konstruktive Merkmale nicht einmal für die grundlegenden einfachen harmonischen Kombinationen und melodischen Abläufe, geschweige denn für deren kompliziertere Ableitungen bieten, sondern sie beruht vor allem auch rechnerisch gesehen auf anfechtbaren und sehr verbesserungsfähigen Grundlagen, und zwar ausfolgenden Gründen: a) Der Halbton ist eine künstliche Stufung, die ihre Existenz nicht etwa dem ursprünglichen harmonischen Gefühl, sondern lediglich, wie im einzelnen später noch klarer wird, gewissen praktischen Erfordernissem für die Ausweitung und Vereinfachung der Instrumentaltechnik verdankt; b) mit Ausnahme der Oktave erscheint in der gleichschwebend gestimmten chromatischen Leiter auch-nicht ein Intervall mehr in seinem ursprünglichen Schwingungsverhältnis. Daß die chromatische Leiter aber nicht nur als Notbehelf der Praxis, sondern an Stelle der als unzulänglich aufgegebenen diatonischen Leitervorstellung durchaus als neue theoretische und gefühlsmäßige Grundlage des melodischen Ablaufs überhaupt begriffen werden soll, zeigt die Tatsache, daß man sie bzw. ihre Funktionsgleichung zur Begründung eines experimentell gefundenen Gesetzes der allgemeinen Psychologie, nach dem die Empfindung mit dem Logarithmus des Reizes wächst (Webersches Gesetz), von der musikalischen Empfindungsseite her heranzieht; c) gleichzeitig wird jedoch für den harmonischen Bereich die diatonische Begründung, nach der die ästhetische Wirkung von Intervallen und Akkorden auf Schwingungsverhältnissen beruhen soll, die sich in möglichst kleinen ganzen Zahlen ausdrücken lassen, aufrechterhalten. So wird z. B. die Schwingungsgleichung für den Durdreiklang, die nach den Verhältnissen der chromatischen Leiter . lauten .müßte, mit 4 : 5 : 6 angenommen; d) die natürliche Begründung für diesen diatonischen Durdreiklang wird noch immer aus dem Obertonverhältnis abgeleitet, obwohl sich längst herausgestellt hat, daß ein derartiger Dreiklang als Grundlage modulatorischer Bewegungen musikälisch wie mathematisch völlig unbrauchbar ist; - daß der ästhetisch wie konstruktiv völlig gleichberechtigte Molldreiklang im übrigen keinerlei ähnliche natürliche Grundlagen aufzuweisen hat, wird dabei in der Regel mit Stillschweigen übergangen -e) eine Erklärung des Dur-;%loll-Verhältnisse: (Tonalitätsprinzip) im melodischen Bereich läßt sich jedoch auf dieser Basis rechnerisch überhaupt nicht mehr begründen, mit anderen Worten, die Wechselfolge der Ganz- und Halbtöne, für die die Diatonik immerhin eine konstruktive Erklärung hatte, muß im Rahmen der chromatischen Leiter vollends willkürlich erscheinen; f) beide Rechnungsgrundlagen müssen deshalb als nicht nur im einzelnen lückenhaft, sondern auch als miteinander vollkommen unvereinbar bezeichnet werden.
  • Im Gegensatz zu den bereits bekannten Ablesevorrichtungen beruht das Gerät gemäß der Erfindung auf völlig neuartigen Auffassungen vom harmonischen Aufbau, mit deren Hilfe in einprägsamen, unverwechselbaren, rechnerisch exakt begründeten Strukturformeln alle, auch die wesentlich komplizierteren Kombinationen der neueren Harmonik (soweit sie sich überhaupt in tonalen Grenzen bewegen) rasch und sicher dem Verständnis zugänglich gemacht werden können, wobei in diese theoretische und methodische Neuorientierung auch die gesamte harmonische Praxis der modernen Jazzmusik einbezogen wird.
  • Mit dem Gerät nach der Erfindung können nicht nur alle Aufgaben, die sich beispielsweise die Einrichtungen o. dgl. nach den deutschen Patentschriften 529 174, 539 666, 552 712, 585 970. 578 200, 574 539, 573 891 und 570 252 gesondert gestellt haben, in einer Kombination im Zusammenhang, sondern zusätzlich noch alle Modulationsaufga:ben leicht und genau gelöst werden.
  • Die einzelnen Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
  • Es zeigt Fig. I die Kurve der Quintenreihe, Fig. 1I die Kurve aller Klangpunkte im Funktionszusammenhang, Fig. III das Funktionsbild der Zusammenfassung je dreier Quinträume zu einem Kadenzbereich, Fig. IV ein Funktionsbild des Tonalitätsbereichs C, Fig. V eine schematische Darstellung des melodischen Auftriebs im Leiterablauf und der harmonischen Schwerkraft im Kadenzahlauf, Fig. VI ein Funktionsbild einer endlosen Leiter entlang einer Quartenkurve, Fig. VII eine schematische Darstellung eines Leiterkreises, Fig. VIII eine schematische Darstellung eines Quintenzirkels zum Vergleich, Fig.IX eine Draufsicht auf die Grundscheibe mit dem Klangpunktnetz, Fig. 1 eine Draufsicht einer Lochscheibe mit den Intervallreihen, Fig. XI eine Draufsicht einer Lochscheibe mit den Tonleitern, Fig. 1II eine Draufsicht einer Lochscheibe mit den Akkorden, Fig. XIII eine Draufsicht einer Lochscheibe mit dem Kadenzaufbau entlang der Quintenreihe, Fig. XIV eine Draufsicht einer Lochscheibe mit dem Kadenzaufbau im harmonischen Kern, Fig. 1t' eine Draufsicht einer Lochscheibe mit dem freieren Kadenzaufbau, Fig. XVI eine Draufsicht einer Lochscheibe mit :Modulationen und Fig. XVII einen Schnitt durch die Grundscheibe mit einer aufgesetzten Lochscheibe.
  • Alle harmonischen'Gesetzmäßigkeiten gehen im Grunde auf wenige physikalisch-mathematische Beziehungen zurück. Diese treten allerdings in dem Regelwerk. mit dem der Praktiker zu arbeiten pflegt und das je nach Intelligenz und Ausbildungsweg auch oftmals ganz verschiedene Züge trägt, nicht immer unmittelbar zutage. Auch ist die musikalische Grundlagenforschung selbst bisher nicht einheitlich, sondern vielfach gefühlsmäßig bestimmten Anschauungsschwankungen unterworfen gewesen, obwohl die harmonische Technik dessenungeachtet wie die meisten Zweige der angewandten Wissenschaften stets mit durchaus greifbaren Gesetzmäßigkeiten zu arbeiten pflegte.
  • Jedoch ermöglicht nunmehr der Funktionszusammenhang der Intervalle, der sich in seinen Ursprüngen mit der Theorie der pythagoräischen Leiter deckt, in der gemäß der Erfindung nachfolgend aufgezeigten Form einen völlig neuartigen Überblick über den konstruktiven Sinn von Leiterablauf, Konsonanz und Tonalitätsprinzip in allen ihren Erscheinungsformen im Zusammenbange. und zwar unter besonderer Berücksichtigung von Formen, die dem modernen jazz eigentümlich sind.
  • Intervalle werden musikalisch nach dem Klangabstand, mathematisch nach dem Verhältnis der beiden Tönen zugrunde liegenden Schwingungszahlen bestimmt. So hat beispielsweise in der Oktave der Oberton stets die doppelte Schwingungszahl des Untertones. Die Keimzelle aller musikalischen Harmonie ist bekanntlich das Quintenintervall mit dem Schwingungsverhältnis Die Quintenreihe, in der Praxis unter Zuhilfenahme der enharmonischen Umdeutung C = H#, F# = G5 auch als Quintenzirkel bekannt, ist die Grundlage für die Bestimmung der Verwandtschaftsverhältnisse der Tonarten untereinander und damit für alle modulatorischen Bewegungen im harmonischen Gefüge.
    ... ChGhDhAhEhHhF( C) GDAEHF#C#G#D#A#E#H# ...
    ... H F# Gh Dh Ab Eh Hb F C ...
    Wie aus Fig. I ersichtlich ist, stellt die Quintenreihe mathematisch eine Exponentialfunktion mit der Gleichung dar, wobei im Koordinatensystem die Ordinaten i den Reiz und die Abszissen 2 die Empfindung bezeichnen, mit einer Kurve, auf der die Klangpunkte, den gleichbleibenden Empfindungsabständen entsprechend, jeweils nur an Schnittpunkten mit ganzzahligen x-Werten liegen, solange es sich nicht um kontinuierliche Heultöne, sondern, wie für den harmonischen Aufbau als selbstverständliche Voraussetzung angenommen werden kann, um Tonfolgen in Abständen handelt. Quintkonsonanzen bilden, heißt hiernach, zwei benachbarte Punkte der Quintenreihe zueinander ins Verhältnis setzen, wobei es musikalisch wie mathematisch gleichgültig ist, an welchen Punkten der Reihe, in welcher Richtung oder in welcher Reihenfolge das geschieht; denn Diese Modulationsgleichungen erklären auch rechnerisch die Labilität in der Konsonanzfolge, die der gesamten abendländischen Harmonik, und um deren Gesetzmäßigkeit handelt es sich hier ja ausschließlich, ihr einmaliges, modulatorisches Gepräge gibt.
  • Die Möglichkeit, alle Klangpunkte einer Quintenreihe oktavweise, also im Verhältnis 2 : i zu überhöhen, führt, fortgesetzt angewendet, wie die Kurven des Koordinatensystems nach Fig. 1I zeigen, zu einer Erweiterung des Funktionsbildes durch eine unbegrenzt zu denkende Folge gleicher und sich in gleichen Abständen wiederholender Kurven, deren Klangpunkte, untereinander verbunden, ein Gewebe weiterer ähnlicher Kurven mit Funktionsgleichungen stützen, deren Basiswerte den Verhältniszahlen der pythagoräischen Intervalle entsprechen. Hierbei sind die beispielsweise dargestellten Kurven für die Quinte y = mit 3, für die gr. Sekunde v = mit 4 und für die k1. Terz y = mit 5 bezeichnet. Diese Zahlen sind im einzelnen z. B.
    3:2 für die Quinte
    4 : 3 - - Quarte
    9: 8 - - gr. Sekunde
    32: 27 - - k1. Terz
    81 : 64 - - gr. Terz
    256: 243 - - k1. Sekunde
    Für weniger gebräuchliche Intervalle lassen sie sich aus den angegebenen Zahlen errechnen. Dieses Funktionsgewebe stellt nicht nur eine ausführliche, rechnerisch wie gefühlsmäßig einwandfreie Begründung des Weberschen Gesetzes dar, sondern ermöglicht auch, wie in den folgenden Ausführungen dargelegt wird, eine konstruktive Darstellung aller harmonischen Gesetze im Zusammenhang. So ermöglicht z. B. der labile Wechsel dreier benachbarter Quintkonsonanzen, der harmonisch als Kadenz, im Gegenspiel der Tonika und ihrer Dominanten, in Erscheinung tritt,- auf dem Funktionsbild die Zusammenfassung je dreier Quinträume zu einem Kadenzbereich, das heißt einer Anschauungseinheit über das Intervall hinaus. Hierbei ist im Koordinatensystem mit 6 der Kadenzbereich der Subdominante, mit 7 der der Tonika und mit 8 der der Dominante bezeichnet, wie aus Fig. III ersichtlich ist. Der konstruktive Sinn dieser Maßnahme liegt nicht nur darin, daß die Akkordformen der Kadenz unmittelbar aus ihr erklärt werden können
    Tonika CG
    Subdominante FC plus oberer Grenzton
    D-Subdominantensextakkord
    Dominanten GD plus unterer Grenzton
    F-Dominantenseptakkord,
    sie führt auch, wie aus der Darstellung nach Fig.IV entnommen werden kann, wobei in den vollgezeichneten Linien 9 der Leiterbereich in Dur und in gestrichelten Linien io der Leiterbereich in Moll gezeichnet ist, unmittelbar zur Aufhellung des melodischen Ablaufs an der gr. Sekundenkurve, sobald man sich vergegenwärtigt, daß ein Kadenzbereich, beispielsweise C, zusammengefaßt mit seinem oberen Nachbarbereich A die Darstellung des Ablaufs der Durtonleiter C, die gleiche Beziehung zum unteren Nachbarbereich Eh jedoch die Molltonleiter C ergibt. Damit wird der aus drei Kadenzbereichen gebildete Tonalitätsbereich C gewonnen. Je zwei Kadenzbereiche bilden demnach einen Leiterbereich, innerhalb dessen die Tonarten (durch Schwerpunktverschiebung) in Parallelverwandtschaft treten.
  • Eine Durleiter ist im Grunde, von der herkömmlichen Oktavreihe abgesehen, ein dreiteilig symmetrisches Gebilde aus drei dreigliedrigen Sekundenketten entlang der Quartenkurve, die jeweils von den Grundtönen der zugehörigen Tonika und ihrer beiden Dominanten ausgehen und, dem Quintenfall der Kadenz entsprechend, auch so gelesen und behalten werden sollten, wie Fig. X zeigt, in welcher der über der waagerechten Trennungslinie dargestellte Teil den Leiterahlauf (melodischer Auftrieb) und der unter der Trennungslinie dargestellte Teil den Kadenzablauf (harmonische Schwerkraft) veranschaulichen, wobei die kleinen Buchstaben I r die Tonika, die großen Buchstaben 12 die Dominante und die großen umrandeten Buchstaben 13 die Subdominante bezeichnen. Die Molleiter, in der konstruktiv maßgeblichen melodischen Form, weist noch deutlich die neun Töne dieser Struktur auf, die bei der Durleiter lediglich infolge der Oktavüberlagerung zu sieben Tönen verkümmert sind. Fortgesetzte modulatorische Schwerpunktverschiebungen führen hierbei gemäß der Fig. VI, in der die neun Klangpunkte einer Durtonleiter jeweils als geschlossener harmonischer Kern auftreten, zur Bildung einer endlosen Leiter entlang der Quartenkurve: EF#G#-AHC#-DEF#-GAH-CDE-FGA-HhCD-EhFG-AhHhC-Db ... die sich durch enharmonische Umdeutung, ähnlich dem Quintenzirkel, zu einem Leiterkreis gemäß der Darstellung nach Fig. VII und VIII schließen läßt, auf dem jeweils drei aufeinanderfolgende Dreierketten eine Durtonleiter bilden, die nach dem Anfangston der mittleren Kette benannt wird.
  • Wie Leiterablauf und Tonalitätsprinzip, so erscheinen im Funktionszusammenhang der Intervalle auch Konsonanzproblem und Akkordstruktur in völlig neuem Lichte. Die diatonische Konsonanzreihe, in der versucht wird, Intervalle entsprechend ihrer klanglichen Verwendbarkeit nach dem Prinzip möglichst klein gehaltener Verhältniszahlen zu ordnen, ist musikalisch wie mathematisch sinnlos. Auf der einen Seite ergeben ihre linear erweiterten Gleichungen nur eine unklare und lückenhafte Reih.#, auf der anderen Seite lassen sich Intervalle einzeln, also losgelöst aus ihrer harmonischen Bindung, ästhetisch überhaupt nicht werten, denn jedes, auch das Abwegigste, klingt, sobald es nur im richtigen Zusammenhang gespielt wird. Eine funktional, d. h. nach dem Abstand auf der Quintreihe ohne Berücksichtigung ihrer praktisch bedeutungslosen Oktavverhältnisse, geordnete Konsonanzreihe läßt dagegen, wie die nachstehende Aufstellung zeigt, nicht nur eine echte Kontinuiät erkennen, die man im diatonischen Bereich tatsächlich vergeblich sucht, sondern ergibt zudem noch die Möglichkeit einer systematischen Beschränkung, die von nicht geringer Bedeutung für das praktische Verständnis der Akkordstruktur ist.
    Funktionale Konsonanzreihe
    x-Wert Quint- Intervall Umkehrung Ton Umdeutung
    abstand enharmonisch
    a'2 12 , Oktave Prime H# C
    a" il Quarte Quinte E# F
    a'° io k1. Septime gr. Sekunde A# Hb
    a9 9 gr. Sexte k1. Terz D# Eh
    a8 8 kl. Sexte gr. Terz G# Ab
    a7 7 gr. Septime kl. Sekunde C# Db
    ab - - - - 6 - - - übermäßige Quarte - - - - verminderte Quinte - - - -F# - - - - Gb - -
    a5 5 kl. Sekunde gr. Septime H
    a4 q. gr. Terz kl. Sexte E
    a3 3 kl. Terz gr. Sexte A
    a2 2 gr. Sekunde k1. Septime D
    a' 1 Quinte Quarte G
    ....... o-. Prime -------- ------- Oktave -.-.-.- C ------ -.-.-._
    ä ' i Quarte Quinte F
    a-2 2 k1. Septime gr. Sekunde Hb
    a-3 3 gr. Sexte k1. Terz Eh
    a-4 q k1. Sexte gr. Terz Ab
    a-5 5 gr. Septime kl. Sekunde Db
    a-6 - - - - 6 - - - verminderte Quinte - - - - übermäßige Quarte - - - - - Gb - - - - F#- -
    ä ' 7 kl. Sekunde gr. Septime C> H
    a-8 8 gr. Terz k1. Sexte Fh E
    a-9 9 kl. Terz gr. Sexte Hbb A
    a 'o io gr. Sekunde kl. Septime Ebb D
    a " 1i Quinte Quarte Abb G
    a- '2 12 Prime Oktave Dbb C
    Da nämlich alle Intervalle dieser Reihe sich in Abständen zu sechs wiederholen, lassen sich alle harmonischen Beziehungen ohne Schwierigkeit auf die ersten drei zurückführen, mit anderen Worten, da die große Sekunde in den durch die Leiterbereiche gezogenen Grenzen im wesentlichen den melodischen Ablauf bestimmt, können Quinte und kleine Terz als für die Kennzeichnung des Akkordaufbaues prakisch ausreichende Grundlage angesehen werden.
  • In der herkömmlichen Stufentheorie war ein Akkord die Aufreihung zweier oder mehrerer Intervalle nach der Senkrechten übereinander, wobei ein gewisses Anschauungschema lediglich durch den Grunddreiklang mit seinem Quintenrahmen und der je nach dem Tonalitätscharakter wechselnd auf den Grundton aufgereihten kleinen oder großen Terz gegeben war. Allein schon die Vierklänge fügten sich diesem Rahmen praktisch nicht mehr ein, und an einen überschaubaren Aufbau komplizierterer Klangkombinationen war in der Stufentheorie überhaupt nicht zu denken. Im zweidimensionalen Klangpunktnetz hingegen erschließt sich, angefangen beim einfachen Dreiklang in Dur und Moll über den Dominantseptakkord und verminderten Akkord EhCAF#, das Verständnis nicht nur für die typischen Jazzformen von Tonika und Dominante sondern auch für die sogenannten übermäßigen Kombinationen zwanglos und wie von selbst, und zwar nicht nur für ihre charakteristischen Einzelformen, sondern auch für ihren modulatorischen Zusammenhang in der Kadenz.
  • Aus einer Reihe charakteristischer Kadenzmöglichkeiten, z. B. soll hier nur eine herausgenommen werden, die den konstruktiven Zusammenhang von harmonischem und melodischem Ablauf besonders eindringlich zeigt und deren konstruktive Identität mit dem harmonischen Kern der endlosen Leiter auf den ersten Blick ins Auge fällt. Für die moderne Harmonielehre ist die Möglichkeit, sich künftighin für die gesamte Akkordansprache derartiger Strukturformeln zu bedienen, von praktisch nicht zu unterschätzender Bedeutung, da mit ihnen nicht nur unmittelbar ansprechende präzise Einblicke in den gesamten harmonischen Aufbau, sondern gleichzeitig auch echte Maßstäbe für einen wirklich sachlichen Stilvergleich gewonnen werden, die unter anderem zwangsläufig einen völligen Wandel in der offiziellen Wertung der Jazzmusik im Gefolge haben müssen. Diese Strukturformeln sind aus naheliegenden praktischen Gründen den Verhältnissen auf dem Funktionsbild zwar weitgehend angepaßt, in ihrer Perspektive aber allerdings erheblich vereinfacht worden, was jedoch auf den funktionellen Zusammenhang ohne Einfluß bleibt. Die konstruktiven Möglichkeiten des Funktionszusammenhanges sind jedoch mit der Aufhellung des Tonalitätsprinzips und der Akkordstruktur keineswegs erschöpft, insbesondere erfährt die Lehre von den Modulationen, den kadenzmäßigen Übergängen in andere Tonarten, eine bisher ungewohnte und für die Praxis sehr wertvolle Veranschaulichung und Vereinfachung. Die einfachste Grundformel, sozusagen das Skelett einer Kadenz, sieht, wenn man von dem entfalteten Akkord absieht und lediglich das Verhältnis der mit den Grundtönen bezeichneten Dreiklänge zueinander betrachtet, wie folgt aus: wobei C die Tonika, G die Dominante und F und D die beiden Subdominanten bedeuten, die im Wechsel eingesetzt werden können, also entweder CFGC oder CDGC, wobei, wiederum wechselweise, F und D entweder als Dur- oder als Mollklang auftreten können.
  • Eine ganz ähnliche Entfaltungsmöglichkeit besteht aber auch beim Übergang von der Subdominante zur Dominante, wobei anstatt nach G wahlweise auch von F nach H und von D nach E gegangen werden kann, womit der engere Kadenzbereich verlassen und die eigentliche Modulation eingeleitet wird. Die dritte Entfaltung ist dann beim Übergang zur Tonika möglich, wo wiederum die beiden aufsteigenden Wege zur Wahl stehen, also entweder die Tonika (authentischer Schluß) oder ihre Parallele (Trugschluß), wie nachstehend im Zusammenhang gezeigt ist: Das gesamte Klangpunktnetz entfaltet sich so im Zusammenhang mit einigen anderen zwanglosen Austauschmöglichkeiten auch rückläufiger Art, auf die in diesem Rahmen näher einzugehen nicht erforderlich ist, zu einem modulatorischen Feld, auf dem man von einer beliebigen Ausgangstonart aus alle übrigen Tonarten mühelos erreichen kann, wobei, und das ist auch für den Ungeübten das Entscheidende, die räumlich kürzeste Verbindung stets relativ die harmonisch beste sein wird, quälende und zeitraubende modulatorische Irr-,vege aber auf jeden Fall mit Sicherheit vermieden werden. Auch diese Modulationslehre fügt sich unmittelbar in die bisherigen Zusammenhänge, denn der modulatorische Kern ist die Zone, in der die beiden harmonischen Kerne (Leiterbereiche) eines Tonalitätsbereiches
    C A
    Hb OG E
    ., v
    einander decken: Ab OF \ ,.O H
    Eh O A
    Hb G
    Für den Geltungsbereich des Funktionszusammenhanges bleibt es im übrigen ohne Belang, daß Instrumente, soweit sie starr gestimmt sind, die sogenannte gleichschwebende Stimmung auf der Grundlage einer angenommenen Hall)tonreihe mit der Basis aufweisen, weil diese lediglich ein künstlich vereinfachter Funktionszusammenhang ist. Sie beruht darauf, daß gewisse, um einzelne Dezimalstellen ihrer Schwingungszahlen voneinander differierende, dem menschlichen Ohr nicht mehr unterscheidbare Töne auf Mittelwerte abgerundet werden. Dadurch ist es möglich, mit nur zwölf Tönen in einer Oktavspanne den modulatorischen Bewegungen durch den ganzen Funktionszusammenhang zu folgen, weil die natürlich auch hier auftretenden Dissonanzen so glücklich verteilt werden, daß sie infolge ihrer Geringfügigkeit nirgends mehr empfunden werden.
  • Um nun dieses aus festen mathematischen Zusammenhängen errechnete, für das praktische Verständnis insbesondere der neueren Harmonik wirklich unentbehrliche Klangpunktnetz gemäß Fig. 1I ohne besondere geistige Anstrengung und mühsam erarbeitete Gedächtnisleistungen in allen Wechselfällen der Praxis schnell und sicher auf engstem Raum auswerten zu können, ist gemäß der Erfindung eine Vorrichtung zum Ablesen von zusammenhängenden Tonbezeichnungen wie Intervallreihen, Tonleitern, Akkorden, Kadenzen, Modulationen usw. geschaffen worden, bei der eine kreisförmige Grundscheibe 14 (Fig. IN,) mit einem auf diese kreisförmig aufgetragenen Klangpunktnetz vorgesehen ist, auf welche wahlweise je eine kreisförmige Lochscheibe 15 gleichen Durchmessers mit Lochreihen 2o als Kennzeichnungen von Intervallreihen, Tonleitern, Akkorden, Kadenzen, Modulationen o. dgl. drehbar sowie abnehmbar aufgesetzt werden kann, so daß die gewünschten Tonbezeichnungen usw. durch entsprechendes ''Verdrehen der betreffenden Lochscheibe zur Grundscheibe abgelesen werden können. Bei der gewählten, dargestellten Ausführungsform ist das auf der Grundscheibe aufgetragene, aus festen mathematischen Zusammenhängen errechnete Klangpunktnetz aus z. B. neun Quintreihen zu je zwölf Gliedern zusammengestellt, die zweimal im Uhrzeigersinn steigend im Halbkreis angeordnet und an den Endgliedern durch enharmonische Umdeutung zu einem Kreis geschlossen sind. Zweckmäßig trägt die Grundscheibe einen Mitteldrehzapfen 16 sowie an der Unterseite Unterlagstücke 18 aus Gummi o. dgl. zur besseren Haftung auf einer Unterlage und ist mit einer Randverstärkung 17 versehen. Die einzelnen 'Markierungen der Klangpunkte des Klang-Punktnetzes auf der Grundscheibe können auch vertieft oder erhöht angeordnet sein. Entsprechend den Erfordernissen der Praxis sind eine Anzahl Lochscheiben 15, die je eine bestimmte gewünschte Lochreihenkombination als entsprechende Kennzeichnung besitzen, vorgesehen, wobei jede Lochscheibe außer den Lochreihen 20 mit einer Zentralbohrung 21 und einem aufgerauhten Griffrand io versehen ist. Beispielsweise ist je eine Lochscheibe vorgesehen mit Intervallreihen (Fig. X), auf der aus ihren Lochreihen in _Verbindung mit der Grundscheibe 6o Einzelkombinationen ablesbar sind, eine Lochscheibe für Tonleitern (Fig. XI) mit .I8 Einzelkombinationen, eine Lochscheibe für Akkorde (Fig. XII) mit 144 Einzelkombinationen, drei Lochscheiben für Kadenzen (Fig. XIII bis XV) mit 216 Einzelkombinationen und eine Lochscheibe für Modulationen (Fig. XVI) mit 432 Einzelkombinationen.
  • Die Lochscheibe nach Fig. X enthält beispielsweise 16 Lochreihen zum Ablesen von fünf der gehriiuchlic11s@en Intervalle und rückläufigem Ablesen ihrer Umkehrungen in je zwölf Reihenfolgen. Ihre Länge ist vom Winkel, in welchem der Netzausschnitt geschnitten wird, und die Dichte vom funktionellen Abstand der von ihnen berührten Klangl)unkte, nicht aber vom Klangabstand abliängig. Die Anzahl zeigt, wieviel Reihen im zwölftonigen Oktavraum jeweils nebeneinander ohne Wiederholungen möglich sind. Sie sind gleichzeitig identisch mit ihrer Ordnungszahl auf der funktionalen Konsonanzreihe. Die Verbindung dieser Lochscheibe mit der Grundscheibe ermöglicht die systematische Entwicklung eines umfassenden praktischen Verständnisses für zahlreiche modulatorische und transpositorische Verzahnungen im harmonischen Aufbau und ist als Übungsvorlage für instrumentales Training, bei dem man vom Notenbild freikommen will, also als Grundlage für Variation und freie Improvisation, vorteilhaft anwendbar.
  • Die Lochscheibe gemäß Fig. XI besitzt z. B. vier Lochkombinationen zum Ablesen von Leiterabläufen in je zwölf Tonarten, ermöglicht die systematische Entwicklung eines umfassenden praktischen Verständnisses für den Ablauf von Tonleitern sowie die schnelle und sichere Lösung von Einzelaufgaben im Transponieren melodischer Abläufe und ist vorteilhaft bei systematischen Vorübungen zum freien Transponieren verwendbar.
  • Die Lochscheibe nach Fig. XII enthält zwölf Lochkombinationen (Strukturformeln) zum Ablesen der gebräuchlichsten Akkordtypen in je zwölf Tonarten, während die drei Lochscheiben gemäß den Fig. XIIl bis XV achtzehn Lochkombinationen (Strukturformeln) zum Ablesen von Kadenzen verschiedener Strukturen in je zwölf Tonarten für Tonikaakkorde, Dominantakkorde, Sub-(lominantakkorde, Zwischenakkorde und entbehrliche Nebentöne besitzen, die die systematische Entwicklung eines umfassenden praktischen Verständnisses der Akkordstruktur im einzelnen sowie im modulatorischen Zusammenhang und die systematische Entwicklung der Technik im Improvisieren und Transponieren harmonischer Abläufe, außerdem die schnelle und sichere Auswahl und die präzise Bestimmung von Akkorden, Kadenzen und Begleitfiguren sowie die schnelle und sichere Lösung von Einzelaufgaben im Transponieren von Akkorden, Kadenzen und Begleitfiguren ermöglichen.
  • Die Lochscheibe nach Fig. XVI endlich trägt sechs Lochkombinationen zum Ablesen und Auswählen von Modulationswegen in je zwölf Tonarten und ermöglicht die systematische Entwicklung eines umfassenden praktischen Verständnisses für den modulatorischen Ablauf im einzelnen und im Zusammenhang sowie die schnelle und sichere Auswahl von Modulationswegen nach allen Richtungen.
  • Es ist leicht möglich und liegt im Bereich der Erfindung, weitere Kombinationen und Erweiterungen, die im einzelnen nicht vorher zu bestimmen, aber in der Praxis stets möglich sind, vorzunehmen. Den Bestimmungen gemäß in den Zeichnungen nicht darstellbar, aber für die praktische Ausführung und Handhabung sehr wesentlich ist die farbige Differenzierung, durch die a) die Einzeltonbezeichnungen auf der Grundscheibe hinsichtlich ihrer Alterierung durch # oder b und b) die Akkordfunktionen der Kadenzen in der Lochumrandung unterschieden werden sollen, und zwar z. B.
  • braun aa) unalterierte Töne, bb) Tonikaakkorde, rot aa) durch # erhöhte Töne, bb) Dominantakkorde, blau aa) durch b erniedrigte Töne und 1l» Subdominantakkorde, wobei Mischfarben für die entsprechenden Mischakkorde benutzt werden. Ablesebeispiele Kombination der Grundscheibe (Fig. IX) mit der Lochscheibe nach Fig. X, beispielsweise kleine Te rz 3. Intervall der funktionalen Konsonanzreihe, drei Reihen im z@völftonigen Oktavrahm nebeneinander möglich. alte Schreibweise Kombination der Grundscheibe mit der Lochscheibe nach Fig. XI, beispielsweise Molltonleiter in D: melodisch aufwärts: alte Schreibweise melodisch abwärts: alte Schreibweise Kombination der Grundscheibe mit der Lochscheibe nach Fig. XII, beispielsweise kombinierte Dominante in G:
    ( F )-@ D)-(H)-CG#) alte Schreibweise
    I I E E G#
    (E) H G# F
    G# F E
    F D D
    D H H
    G G G
    beispielsweise übermäßige Sechsklangdominante in C:
    D @\` alte Schreibweise
    D F#
    /i H b)@ (E) G# D
    @G0) OC/ E Hb
    \@Ab)@ C G#
    Hb E
    Gh C
    Kombination der Grundscheibe mit den Lochscheiben nach Fig. XIII-XV, beispielsweise Jazzkadenz auf doppelter Quin:treihe in C: alte Schreibweise
    E
    G#
    A A D F A
    G F# C D G
    E Eb A H E
    C C F G C
    beispielsweise Jazzkadenz in F:
    alte Schreibweise
    I I D C Hb D
    (Hb) I (G) I (E@ C F G C
    i- A D E A
    (C) F @G C F
    Kombination der Grundscheibe mit der Lochscheibe nach Fig. XVI, beispielsweise Tonikaentfaltung:
    @Eb) ( C ) ( A ) `F#@ ohne Gegenstück
    (Ab) (F) (D) (H)
    (C)
    von C nach F:
    G
    CA__CA__ C __ C __EhCA__EhCA
    F FD Ah F AhFD F E
    \-on C nach D:
    G
    A F# A F# A _ _ A _ _C A F#_ _C A F#
    D D H FD FDH D D
    beispielsweise Modulationswege im modulatori-
    schen Feld:
    von C nach Eh: (Eh)
    (Hb) C-f-Hb@-Eb
    (F)
    von C nach A : ( A )
    (D) \E# C-d-E7-A
    von C nach H
    (H)
    (A) (F#) C-a-e-F#'-H
    (E)
    von C nach Ab:
    (Ab)
    (Eh) OG C-hb-Eb'-Ab
    (H b)

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Ablesen von zusammenhängenden Tonbezeichnungen, wie Intervallreihen, Tonleitern, Akkorden, Kadenzen, Modulationen usw., gekennzeichnet durch eine kreisförmige Grundscheibe (14) mit einem auf diese aus festen mathematischen Zusammenhängen errechneten, kreisförmig aufgetragenen Klangpunktnetz, auf welche wahlweise je eine kreisförmige Lochscheibe (15) gleichen Durchmessers mit Lochreihen (2o) als Kennzeichnungen von Intervallreihen, Tonleitern, Akkorden, Kadenzen. Modulationen o. dgl. drehbar sowie abnehmbar aufgesetzt ist, so daß die gew-iiiischten Tonbezeichnungen usw. durch entsprechendes Verdrehen hzw. Einstellen der betreffenden Lochscheibe zur Grundscheibe abgelesen werden können (Fig. IX bis XVII).
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der Grundscheibe aufgetragene Klangpunktnetz beispielsweise aus neun Quintreihen zu je zwölf Gliedern besteht, die zweimal im Uhrzeigersinn steigend im Halbkreis angeordnet und an den Endgliedern durch enharmonische Umdeutung zum Kreis geschlossen sind (Fig. IX).
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lochscheibe (15) sechzehn Lochreihen (20) von fünf der gebräuchlichsten Intervalle sowie zum rückläufigen Ablesen ihrer Umkehrung in je zwölf Reihenfolgen besitzt (Fig. X).
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lochscheibe mit Lochreihen zum Ablesen von Leiterabläufen in je zwölf Tonarten versehen ist (Fig. XI).
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lochscheibe zwölf Lochkombinationen (Strukturformeln) zum Ablesen der gebräuchlichsten Akkordtypen in je zwölf Tonarten enthält (Fig. XII).
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß drei Lochscheiben mit achtzehn Lochkombinationen (Strukturformeln) zum Ablesen von Kadenzen verschiedener Strukturen in je zwölf Tonarten für Tonikaakkorde, Dominantakkorde, Subdominantakkorde, Zwischenakkorde und entbehrliche ':Nebentöne vorgesehen sind (Fig. XIII bis XV).
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lochscheibe sechs Lochkombinationen zum Ablesen und Auswählen von Modulationswegen in je zwölf Tonarten besitzt (Fig. XVI). B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundscheibe (14) mit einem Mitteldrehzapfen (16) und einer Randanrauhung oder -verstärkung (17) versehen ist und an der Unterseite Unterlagstücke (18) aus Gummi o. dgl. trägt (Fig. XVH).
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch i und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Klangpunkte des Klangpunktnetzes auf der Grundscheibe erhöht oder vertieft angeordnet sind. io. Vorrichtung nach Anspruch 1, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Klangpunkte des Klangpunktnetzes oder Gruppen derselben auf der Grundscheibe und die Lochreihen bzw. Gruppen derselben der Lochscheiben wahlweise verschiedenfarbig sind. i i. Vorrichtung nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lochscheibe (15) außer den Lochreihen (20) eine Zentralbohrung (21) und einen aufgerauliten verstärkten Griffrand (i9) besitzt (Fig. XVII).
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