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Spinnzentrifuge, insbesondere für Kunstseide Gegenstand des Patents
647 zoa ist eine Spinnzentrifuge, insbesondere für- Kunstseide, mit an das Motorgehäuse
angebauter Spinnkanuner, bei der auf dem Deckel der Spinnkammer, die den Spinntopf
zwecks Kleinhaltung des Widerstandes mit geringem Abstand umgibt, in einer Führung
ein ringförmiges Gewicht frei verschiebbar angeordnet ist. Diese Anordnung stellt
sich als eine gute Dämpfung von Spinnkammerschwingungen dar. Sie spricht verhältnismäßig
leicht auch schon auf kleine Schwingungsausschläge an und gewährleistet in normalem
Betriebszustand einen ruhigen Lauf. Diese Anordnung allein reicht jedoch nicht aus,
um auch bei der In- und Außerbetriebsetzung der Zentrifuge in allen Fällen Störungen
in Form stärkerer Erschütterungen zu vermeiden. Diese Störungen sind darin begründet,
daß der Spinntopf auf einer biegsamen Welle angeordnet ist, die in normalem Betrieb
mit überkritischer Drehzahl betrieben wird. Sowohl beim Anfahren als auch beim Stillsetzen
des Spinntopfes wird daher die kritische Drehzahl durchlaufen. Hierbei finden stärkere
Schwingungen des Spinntopfes statt, die gegebenenfalls zu Stößen des Spinntopfes
an die Spinnkammer führen. Um diese schädlichen Stöße zu verhindern, ist gemäß der
Erfindung an der Innenseite der Spinnkammer ein Begrenzungsring vorgesehen, der
nur ein geringes Spiel gegenüber der Welle des Spinntopfes aufweist. Durch diesen
Ring wird die Größe des möglichen Schwingungsausschlages der Spinntopfwelle und
damit auch die Stärke der Stoßkraftwirkung des Spinntopfes gegen die Spinnkammer
auf ein geringes Maß begrenzt.
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Es ist an sich bekannt, die Schwingungsausschläge von Teilen, die
auf einer ielastischen Welle sitzen, durch Anschläge zu begrenzen. All den bekannten
Ausführungsformen ist jedoch gemeinsam, daß die Anschläge an einem verhältnismäßig
starren, praktisch nicht schwingungsfähigen Teil angebracht sind. Bei. der Spinnzentrifuge
nach dem Hauptpatent jedoch handelt es sich um ein System von zwei schwingungsfähigen
Gebilden, nämlich des Spinntopfes auf der biegsamen Welle und der Spinnkammer. Die
Anordnung des Begrenzungsringes an der Innenwand der Spinnkammer unterscheidet sich
also von der Anbringung von Anschlägen an starren Teilen bei den bekannten Einrichtungen.
Sie ist insofern nicht ohne weiteres naheliegend, als mit Schwingungsrückwirkungen
der
Spinnkammer auf den Spinntopf samt Welle gerechnet werden muß.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Anordnung des Begrenzungsringes
gemäß der Erfindung sich sehr günstig auswirkt und alle Schwierigkeiten beim Anfahren
und Stillsetzen des Topfes ausschaltet.
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Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, daß die Spinnkammer auf
ihrem Deckel mit einem frei verschiebbaren, ringförmigen Gewicht versehen ist, das,
wie vorstehend erwähnt, leicht auch schon auf kleine Schwingungsausschläge der Kammer
in dämpfendem Sinne anspricht. Diese Eigenschaft ermöglicht es, den Begrenzungsring
mit geringem Spiel gegenüber der Welle vorzusehen, ohne daß während des normalen
Betriebes störende Beeinflussungen des Spinntopfes samt Welle durch etwaige Erschütterungen
der Kammer zu befürchten sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes in einem senkrechten Achsschnitt. Es handelt sich um
eine Spinnzentrifuge, deren Hauptteile der auf einer biegsamen Welle sitzende Spinntopf
r, eine diesen umgebende Kammer 2 und der die biegsame Welle samt dem Spinntopf
antreibende Mo-, tor 3 sind. Die Kammer 2 ist am Gehäuse des Motors 3 in bekannter
Weise befestigt. Sie. weist einen abnehmbaren Deckel4 auf, durch dessen öffnung
5 der Fadenführungstrichter hindurchtritt. Die Kammer 2 mit ihrem Deckel 4 umgibt
den Spinntopf r mit verhältnismäßig geringem Abstand, so daß die beim Betrieb des
Spinntopfes auftretende, durch Luftströmungen bedingte Verlustleistung klein ist.
Auf dem Deckel 4 ist ein ringförmiges Gewicht 6 von solchen Abmessungen vorgesehen,
daß zwischen seiner Ringöffnung und der Wandung 7 der Spinnkammeröffnung 5 ein Zwischenraum
8 verbleibt, der eine freie Verschiebung und Drehung des Gewichtes auf dem Deckel
ermöglicht. Bei irgendwie hervorgerufenen Schwingungen der Spinnkammer 2 führt das
Gewicht solche Bewegungen in bezug zum Deckel 4 aus, daß die Schwingungsausschläge
gedämpft werden.
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Gemäß der Erfindung ist an, der Innenseite der Spinnkammer 2 ein Ring
g vorgesehen, der ein geringes Spiel gegenüber der Welle des Spinntopfes aufweist.
Etwaige Schwingungen der Spinntopfwelle beim Durchfahren der kritischen Drehzahl
werden im wesentlichen auf dieses Spiel begrenzt. Schädliche Stöße werden also vermieden.
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Die innere Fläche des Begrenzungsringes q kann auch durch kugel- oder
rollenartige Teile gebildet «-erden, so daß bei einem etwaigen Auftreffen der Spinntopfwelle
auf den Begrenzungsring die Reibung als rollende Reibung klein ist.