DE70264C - In Spülwasserbehälter einhängbare Desinfections-Vorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Die in folgendem beschriebene Vorrichtung dient hauptsächlich zur wirksamen Desinfection von Closets mit Wasserspülung. .

In beiliegender Zeichnung ist die Vorrichtung in Fig. ι bis 5 in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt, und zwar in natürlichem Mafsstabe, während Fig. 6 und 7 die Gesammtanordnung in kleinerem Mafsstabe darstellen.

Die Vorrichtung besteht aus einem mit desinficirendem oder desodorificirendem Inhalte gefüllten Behälter A, Fig. 1, welcher einen doppelten Boden besitzt, und zwar derart, dafs der obere, C, siebförmig ausgebildet ist. Durch die Mitte des Behälters A ist ein Rohr B hindurchgeführt, welches am unteren Ende einen konischen durchlöcherten Ansatz α besitzt. Letzterer wird von einem zweiten durchlöcherten Hohlkegel b umgeben, welcher unten verschlossen ist und etwas aus dem unteren Boden des Behälters hervorragt. Zur Nachfüllung der Desinfectionsmasse dient die durch eine Schraube D verschliefsbare Oeffnung.

Die Wirkung dieser Vorrichtung ist folgende:

Vermittels eines Drahtes F, Fig. 6, wird die Vorrichtung in dem Spülbecken des Closets aufgehängt, und zwar derart, dafs das Spülwasser über den ganzen Apparat steigen mufs.

Gelangt nun das Spülwasser beim Steigen an das Sieb c, so wird sich der Hohlraum zwischen den beiden Böden mit Wasser füllen und letzteres beim weiteren Steigen in den Behälter A eindringen, ohne aber infolge des Luftwiderstandes den Behälter auszufüllen. Es bildet sich auf diese Weise im Bodenhohlraum eine starke Desinfectionslösung, welche, sobald das Spülwasser über den Behälter A gestiegen ist und wieder zurückfliefst, infolge des nunmehr durch Rohr B strömenden Wassers mitgerissen wird und sich mit den Abgängen mischt.

Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform dient dem Zweck, einen geringeren Verbrauch des desinficirenden Stoffes zu ermöglichen. Hier ist das Rohr B durch den Bodenhohlraum hindurchgeführt und auf dieser Strecke gelocht. Aufserdem ist eine Schwimmkugel e vorgesehen, welche an einer durch die Röhre B geführten und am oberen Ende mit einem zur Hubbegrenzung dienenden Querstege d ausgerüstet ist. Das steigende Spülwasser drückt die Schwimmkugel e gegen die untere Mündung von B, so dafs das Wasser erst von oben her durch Rohr B in den Bodenhohlraum eintreten kann. Sinkt das Spülwasser, so wird die Schwimmkugel e nach unten gedrückt und die Mischung der schwachen desinficirenden Lösung mit den Abgängen herbeigeführt.

In Fig. 3 und 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, welche umgekehrt eine sehr starke Lösung ergiebt. Das Rohr B ist am unteren Ende nach oben umgebogen, so dafs ein aufrechtstehender Arm B' entsteht. Infolge dessen bleibt beständig Wasser im Rohr und in dem Hohlboden zurück, und die Lösung hat hinreichend Zeit, sich vollständig zu sättigen.

In Fig. 6 ist die Anordnung der zuletzt beschriebenen Ausführungsform im Spülbecken veranschaulicht. Fig. 4 und 7 zeigen dieselbe Anordnung, nur dafs der Behälter A nicht mittels eines Drahtes F aufgehängt, sondern seitlich am Spülbecken angebracht ist. Zu

diesem Zwecke ist das Rohr B auch oben zu einem horizontalen Arm B" umgebogen, welcher ebenso wie Arm B' durch ein Loch in der Wandung des Spülbeckens eingeführt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   In Spülwasserbehälter einhä'ngbare Desinfectionsvorrichtung, bestehend aus einem die Desinfectionsmasse aufnehmenden, oben geschlossenen Behälter mit doppeltem Boden, dessen Zwischenraum durch ein Sieb mit der Desinfectionsmasse und durch eine Oeffnung (^ bezw. Knierohr (B¹J, sowie eine mittlere Röhre (BJ mit der Spülflüssigkeit in Verbindung steht, so dafs beim Steigen derselben Desinfectionsmasse im Bodenzwischenraum gelöst und diese Lösung beim Sinken der Spülflüssigkeit von dieser mitgerissen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.