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Einrichtung zum Einstellen bzw. Prüfen des Zündzeitpunktes bei Brennkraftmaschinen
mit Fremdzündüng Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Einstellen
bzw. Prüfen des Zündzeitpunktes bei Brennkraftmaschinen mit Fremdzündung, insbesondere
bei Flugmotoren.
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Es ist bekannt, beispielsweise zum Prüfen des Zündzeitpunktes eines
Flugmotors, bei abgenommener Luftschraube und entferntem Getriebe an der Kurbelwelle
des betreffenden Motors eine mit einer Gradeinteilung versehene Scheibe zu befestigen
und die Welle mit der Scheibe so lange zu drehen, bis der Kolben des zu prüfenden
Zylinders seine obere Totpunktlage nach dem Verdichtungshub erreicht hat. Die in
diesem Augenblick von der Scheibe eingenommene Lage wird durch Anbringen eines Zeichens
am feststehenden Kurbelgehäuse kenntlich gemacht. Hierauf wird die Kurbelwelle um
einen unter dem Zeichen auf der Scheibe ablesbaren, durch die Lage des gewünschten
Zündzeitpunktes bestimmten Betrag gedreht. Erlischt bei Einnahme dieser Kurbelwellen-bzw.
der dieser entsprechenden Kolbenstellung eire in den Stromkreis des Unterbrechers,
den Zündstromkreis, - geschaltete Lampe, so ist dies bekanntlich ein Zeichen dafür,
däß der Stromkreis unterbrochen wurde und somit bei dem geprüften Motor die Zündung
im gewünschten Augenblick erfolgt. Ist dies nicht der Fall, so ist dementsprechend
eine Verstellung des Unterbrechers erforderlich.
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Diese Meßmethode besitzt die großen hTachteile, daß sie viel Zeit
zu ihrer Durchführung in Anspruch nimmt und außerdem es nicht ermöglicht, für genaueste
Untersuchungen den Zündzeitpunkt während des
Betriebes des betreffenden
Motors feststellen zu können.
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Es wurde aber auch schon vorgeschlagen, eine an den Zündstromkreis
anzuscliließend9-,,; Meßeinrichtung zu verwenden, bei der mit''-tels einer von Hochspannungsstrom
durchflossenen_, auf einer umlaufenden Scheibe befestigten Gasentladungsröhre und
einer Gradeinteilung, die den Kurbelwellengraden entspricht, der Zündzeitpunkt ermittelt
werden kann.
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Wie leicht zu ersehen ist, besitzt auch diese Einrichtung, abgesehen
von dein zu ihrem Aufbau erforderlichen verhältnismäßig hohen Aufwand an Bauteilen,
mehrere große Nachteile, die beispielsweise darin zu sehen sind, daß hochgespannte
Ströme zur Durchführung der Messungen erforderlich sind und außerdem noch diese
Ströme auf eine umlaufende Scheibe übertragen werden müssen. Ferner hat die Ablesung
der zu messenden Größen unter gleichzeitiger Beobachtung eines umlaufenden und eines
feststehenden Teiles zu erfolgen. Es dürfte wohl klar sein, daß dies alles Nachteile
sind, die vor allem bei Verwendung der Meßeinrichtung bei in Luftfahrzeugen eingebauten
Motoren nicht gerne in Kauf genommen werden.
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Zur weiteren Verbesserung derartiger Meßeinrichtungen wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, an eine für das Einstellen bzw. Prüfen vorgesehene besondere Stromquelle,
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Summers o. dgl., einen Stromkreis anzuschließen,
in den im wesentlichen ein Strom-bzw. Spannungsanzeigegerät, z. B. eine Glimmlampe,
ferner der in üblicher Weise an der betreffenden Brennkraftmaschine angeordnete,
in den Zündstromkreis des betreffenden zu prüfenden Zylinders geschaltete Unterbrecher
und eine mit gleicher bzw. mit einem ganzen Vielfachen der Drehzahl dieses Unterbrechers
umlaufende, die Elektrizität schlecht leitende Scheibe, Trommel o. dgl. in Reihe
hintereinandergeschaltet sind. Hierbei ist die Scheibe bzw. Trommel mit einem oder
mehreren Kontakten versehen, die mit einem längs ihres Umfanges verstellbaren, mit
einer in Kurbelwellengraden geeichten Anzeigevorrichtung in Verbindung stehenden
Kontakt zusammenwirken.
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Im vorliegenden Fall ist die Schaltung des Strom- bzw. Spannungsanzeigegerätes,
das gegebenenfalls, wie bereits erwähnt, durch eine Glimmlampe gebildet werden kann,
so in den Stromkreis geschaltet, daß das Gerät dann ausschlägt bzw. die Glimmlampe
aufleuchtet, wenn beide Schalter, der Unterbrecher und die Kontakte der Scheibe
bzw. Trommel gleichzeitig geschlossen sind. Durch Verstellen des längs des Umfanges
der Scheibe verschiebbaren Kontakte kann die Grenzstellung ermittelt werden, bei
der die Glimmlampe entweder intermittierend aufleuchtet, d. h. flimmert, oder gerade
noch dunkel bleibt. Da nun der verschiebbare Kontakt mit einer in Kurbelwellengraden
geeichten Anzeigevorrichtung in Verbindung steht, ist an der betreffenden Skala
unmittelbar die Lage des Zündzeitpunktes zum oberen Totpunkt des Zylinders in Kurbelwellengraden
ablesbar.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten sind im folgenden beschrieben.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an zwei Schaltbildern
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i einen normal ausgebildeten Zündstromkreis
mit abgeschalteter und Fig.2 den gleichen Stromkreis mit eingeschalteter erfindungsgemäßer
Meßeinrichtung. Die zur Entzündung des Gas-Luft-Geinisches eines Zylinders einer
Brennkraftmaschine dienende Zündkerze i ist einerseits über das Motorgehäuse :2
und den Unterbrecher 3 und andererseits über die Zündspule .I an eine Batterie 5
angeschlossen. Parallel zum Unterbrecher 3 ist in, üblicher Weise ein Kondensator
6 geschaltet, dessen eine Verbindungsleitung mit dem Hauptstromkreis, ebenso wie
die Verbindungsleitung 7 zwischen Unterbrecher 3 und Motorgehäuse 2 und die in bekannter
Weise die miteinander verbundenen Enden der Primar-und Sekundärwicklung der Zündspule
4 mit dem Gehäuse 2 verbindende Leitung 8, jeweils über einen Schalter 9 geführt
ist. Ein weiterer Schalter 9 ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, an die Leitung
io zwischen Unterbrecher 3 und Batterie 5 angeschlossen.
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Die in den Fig. i und 2 veranschaulichten Schalter 9 können in zweckmäßiger
Weise auch zu einem Schaltgerät zusammengefaßt werden, da sie bei Umschaltung vom
Zündstromkreis (s. Fig. i) auf den Meßstromkreis (s. Fig. 2), oder umgekehrt, alle
umzuschalten sind.
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Der Meßstromkreis, zu dem erfindungsgemäß auch der Unterbrecher 3
zählt, enthält, in Reihe hintereinandergeschaltet, eine Glimmlampe i i, einen über
Leitungen i2 an eine Gleichstromquelle angeschlossenen Summer 13, einen hochohmschen
Widerstand 14 zum Herabsetzen der Stärke des den Stromkreis durchfließenden Stromes
und die erfindungsgemäße, mit gleicher bzw. dem Vielfachen der Drehzahl des Unterbrechers
3 umlaufende Scheibe bzw. Trommel 15, die den Stromkreis bei jeder Umdrehung einmal
über den mitumlaufenden Kontakt 16 und den feststehenden Kontakt 17 schließt. Der
letztere ist längs des Umfanges der Scheibe
i5 verschiebbar angeordnet
und gegebenenfalls zum Ermöglichen einer Fernbetätigung mit einem Gestänge, Bowdenzug
o. dgl. verbunden und zwecks Vermeidung unnötigen Verschleißes von der Scheibe bzw.
Trommel 15 abhebbar angeordnet. Ferner ist der Kontakt 17 mit einem Zeiger 18 verbunden,
der beim Verstellen über eine verstellbare Skala i9 gleitet, die in Kurbelwellengraden
geeicht und derart eingestellt ist, daß bei im oberen Totpunkt, nach dein Verdichtungshub,
sich befindendem Kolben des in der Zeichnung nicht dargestellten zu untersuchenden
Zylinders die Kontakte 16 und 17 einander berühren, d. h. den Meßstromkreis schließen
und der Zeiger 18 auf Null steht. Der verschiebbare Kontakt 17 bzw. dessen Zeiger
18 kann hierbei gegebenenfalls auch mit einer in üblicher Weise ausgebildeten mechanischen,
optischen oder elektrischen Fernübertragungseinrichtung in Verbindung stehen.
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Außerdem können in vorteilhafter Weise die Kontakte 16 und 17 so ausgebildet
sein, daß bei Abnutzung derselben keine Winkeländerung stattfindet. Ferner kann
gegebenenfalls zum `Ausschalten des die Meßgenauigkeit beeinträchtigenden Zahnspieles
an der Achse der Scheibe bzw. Trommel 15 eine Bremse angebracht werden.
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Weiterhin ist bemerkenswert, daß beispielsweise bei Flugmotoren, deren
Zylinder mit je zwei Zündkerzen versehen sind, durch Anschließen der Meßeinrichtung
an nur einen Zündstromkreis des betreffenden zu prüfenden Zylinders die Zündzeitpunktbestimmung
auch bei unter normalen Betriebsbedingungen laufendem Motor durchführbar ist.