DE945796C - Mit einer Kathodenstrahlroehre arbeitende Pruefeinrichtung fuer Brennkraftmaschinen - Google Patents
Mit einer Kathodenstrahlroehre arbeitende Pruefeinrichtung fuer BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mit einer Kathodenstrahlröhre arbeitende Prüfeinrichtung für Brennkraftmaschinen,
welche besonders zur Untersuchung der Arbeitsweise und der Leistung von Flugmotoren ein- oder mehrmotoriger Flugzeuge
geeignet ist.
Die Erfindung wird daher besonders in ihrer Anwendung auf Flugmotoren beschrieben, obgleich
ihr Anwendungsgebiet keineswegs auf solche Motoren beschränkt ist.
Die gebräuchlichen Verfahren zur Bestimmung von maschinellen und leistungsmäßigen Fehlern
beruhen meist auf empirischer Grundlage," wobei
das Erkennen der Fehler von der besonderen Geschicklichkeit des untersuchenden Technikers abhängig
ist. Diese empirischen Verfahren versagen jedoch bei der Anwendung auf neuzeitliche Flugmotoren
wegen der Vielzahl der zu untersuchenden Teilvorgänge und der daraus entstehenden Schwierigkeiten.
Gegenstand der Erfindung ist eine Prüfeinrichtung für Brennkraftmaschinen, bei welcher die aus
der Zündeinrichtung und/oder aus elektrischen Schwingungsabnehmern entnommenen Meßimpulse
dem einen Ablenkmittel und eine Zeitbasisspannung dem anderen Ablenkmittel eines Kathodenstrahl-
Oszillographen zugeführt werden. Bei dieser" Prüfeinrichtung ist gemäß der Erfindung eine Vereinigung eines von der Brennkraftmaschine angetriebenen
Schalters und1 eines Arbeitsmeßbereichwätilschalters
vorgesehen, der von Hand so eingestellt werden kann, daß die Tätigkeit des Zeitbasisgenerators
bei einer bestimmten Stellung des von der Maschine angetriebenen Schalters und damit in
einem gewünschten Punkt des Arbeitsspieles der ίο Maschine ausgelöst wird.
In dfer Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine Anwendungsmöglichkeit· zum Anzeigen der
periodisch veränderlichen Vorgänge in den Motoren eines Flugzeuges dargestellt.
F'ig. ι zeigt das Schaltschema eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung in Anwendung bei einem Viertaktflugmotor mit Fremdzündung;
Fig. 2< und 3 sind Vorderansichten eines Betriebszustandswählschalters
bzw. eines Arbeits-Spielwählschalters, wie sie in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zur Anwendung kommen;
Fig. 3 A ist ein Schnitt durch den Arbeitsspielwählschalter, aus dem das Zusammenwirken der
Schaltereinzelteile hervorgeht;
Fig. 4 zeigt die Diagramme, die auf dem Schirm des Kathodenstrahloszillographen bei den
verschiedenen Betriebszuständen des Motors aufgezeichnet werden, und
Fig. 5 zeigt ein Schwingungsdiagramm, wie es zur Bestimmung der-Zeitpunkte des Schließens der
Auspuffventile benutzt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel zeigt der Kathodenstrahloszillograph diePrimärspannung des Magnetzünders
bzw. die Spannung des Schwingungsabnehmers von einem oder mehreren Motoren als Ordinate eines Koordinatenkreuzes und den
Kurbelwinkel der Einstellung als Abszisse an.
Zur Erzielung größter Auswertungsgenauigkeit wird der Kurvenverlauf nach der Abszissenachse
des Diagramms stets mit der wirklichen Stellung der Motorkurbelwelle synchronisiert, und zwar
durch einen Zeitbasisgenerator, der durch besondere motorgetriebene Schalter gesteuert wird.
Obgleich in Fig. 1 dieses Synchronisieren der wirklichen Winkelstellung der Motorkurbelwelle
mit dem Zeitbasisgenerator als von der Anzahl der im motorgetriebenen Schalter vorhandenen Wählerkontakte
abhängig dargestellt wird, ist eine solche Beschränkung auf diese Synchronisierungsart bzw.
-mittel nicht beabsichtigt. Es können auch andere Mittel benutzt werden, die ein zuverlässiges dauerndes
Synchronisieren für jede Winkelstellung der Motorkurbelwelle bewirken.
Nach Fig. 1 wird die Zündspannung normalerweise durch einen Magnetzünder 20 L geliefert, der
als linker Magnetzünder einer Zwillingsmagnetzündanlage 20L, 20R dargestellt ist.
Dieser Magnetzünder^ ist von üblicher Bauart mit umlaufendem Dauermagneten, der schematisch
angedeutet ist. Der Verteiler 25 wird durch den Motor über ein Getriebe mit halber Motordrehzahl
angetrieben. Durch den umlaufenden Dauermagneten wird in der Primärwicklung 23 Strom
erzeugt, wenn die Kontakte des Unterbrechers 22 geschlossen sind. Hat der Strom in der Primärwicklung
23 den Höchstwert erreicht, so werden die Unterbrecherkontakte geöffnet, und es wird in
der Sekundärwicklung 24 ein Hochspannungsstrom induziert, der über die Kontakte des Verteilers
25 durch' das Zündkabel 27 zu den Elektroden
der durch den Verteiler ausgewählten Zündkerzen 26 z. B. im Zylinder 6 eines 18-Zylinder-Motors
A der Motorgruppe A, B, C, D fließt. Die Impedanz der Zündkerzen 26, 'der Zündkabel
27 und des Verteilers 25 sowie der Zustand der Kontakte des Unterbrechers 22 und der des Unterbrecherkondensators
28 beeinflussen die an der Primärwicklung auftretende Spannung.
Sehr oft liegen die Primär- und die Sekundärwicklungen
23 und 24 auf demselben Kern. Diese Wicklungsart ist jedoch nicht unbedingt erforderlich,
denn die in der Sekundärwicklung erzeugten Spannungen haben nicht notwendigerweise einen
gemeinsamen Kern bzw. eine Verbindung der Kerne zur Voraussetzung.
Durch Beobachten der Wellenform und der
Spannung an der Primärwicklung 23 des Magnetzünders 20 kann der Zustand der einzelnen oben
aufgezählten Teilimpedanzen untersucht werden. Ebenso kann in gewissen Fällen eine Untersuchung go
der Verbrennungsvorgänge im Zylinder erfolgen (da die Abhängigkeit der Impedanz vom Kurbelwinkel
an der Zündkerze 26 in ganz bestimmter Weise durch Gemischverteilung, Durchwirbelung,
Verbrennung usw. im betreffenden Zylinder beeinflußt
wird). Für weitere Feststellungen sind Schwingungsabnehmer 29 und 30 an jedem Zylinder
angebracht. Ihre Ausgangsspannung wird wahlweise untersucht, um die in den verschiedenen
Zylindern herrschenden Verbrennungsvorgänge zu prüfen. »
Als Anzeigegerät dient der Kathodenstrahloszillograph 31, auf dessen Schirm 39 ein Spannung-Zeit-Diagramm
eines äusgewiählten Betriebsvorganges des Motors, z. B. der Verbrennung
in einem Zylinder, sichtbar gemacht werden kann. (vgl. Fig. 4 A und 4'B).
Die bei dem untersuchten Vorgang auftretende Spannung erscheint auf dem Schirm 39 als senkrechte
Ablenkung, stellt also die Ordinate des Diagramms dar. Als Abszisse dieses Diagramms
dient eine waagerechte Ablenkung des Kathodenstrahles, die folgendermaßen erzeugt wird.
Für jeden Motor ist ein von ihm. über die Antriebswelle 21 angetriebener, mit vielen Kontakten
ausgerüsteter Wählschalter 32 vorgesehen, dessen Umdrehung auf geeignete Weise in Zeit oder Grad
Kurbelwinkel umgewandelt wird.
Der Schalter 32 kann an einem Hilfsgeräteantrieb angeschlossen werden und läuft mit halber
Motor drehzahl, d. h. ein ganzer Schalterumlauf je Arbeitsspiel. Er weist so viele Kontakte auf, wie
der Motor Zylinder hat, hier .also achtzehn.
Die Kontakte 1 bis 18 sind entsprechend der
Zündfolge des Motors angeordnet. Der Antrieb und die Einstellung des Schalters 32 in bezug auf den
zu untersuchenden Motor erfolgen so, daß jeder Kontakt für jeden Zylinder an derselben ausgewählten
Stellung im Arbeitsspiel des Motors geschlossen wird. Bei der beschriebenen Ausführung
ist der Schalter 32 so eingestellt, daß der Kontakt für jeden Zylinderwählerkontakt 400 vor dem oberen
Totpunkt des Arbeitshubes hergestellt wird.
Der Schalter 32 dient zur Auslösung eines Zeitbasisgenerators 38, der eine Zeitablenkung auf
dem Schirm 39 des Kathodenstrahloszillographen 31 nur dann auslöst, wenn tatsächlich Kontakt mit
einem vorher bestimmten Kontakt des Schalters 32 in nachfolgend beschriebener Weise hergestellt
wird.
Der Schalter 32 ist elektrisch mit dem Wählerteil 33 eines anderen Schalters verbunden. Der
Wählerteil 33 ist der Arbeitsmeßbereich eines gleichachsigen Arbeitsspielwählschalters 34 (vgl.
Fig. 3 und 3 A).
Der Wählerteil 33 des Schalters 34 wählt den Punkt im Diagramm aus, bei welchem die waagerechte
Ablenkung beginnt, und bestimmt dadurch den Anfangspunkt des Diagramms, das auf dem
Schirm 39 erscheinen soll. Bei Untersuchung der Primärspannung des Magnetzünders in Abhängigkeit
von der Stellung der Kurbelwelle wählt der Wählerteil 33 des Schalters 34 denjenigen Zylinder
aus, dessen Zündung nach Angabe des Wählerzeigers untersucht werden soll.
Zur Untersuchung von Zylinderschwingungen dient der Schwingungsabnehmerwählerteil 35 des
Schalters 34, welcher jeden gewünschten Zylinderschwingungsabnehmer 29 und 30 auswählt. Der
Wählerteil 33 des Schalters 34 bestimmt dann den Teil der Arbeitsspieldiagramms, der auf dem
Schirm 39 erscheinen soll.
Die Kontakte des Schalters 32 sowie die des Wählerteiles 33 sind entsprechend der Zündfolge
numeriert. Die gleiche Nummern aufweisenden Kontakte der beiden Schalter sind gemäß Fig. 1
miteinander verbunden.
Mit dem Wählerteil 33 des Schalters 34 kann irgendeiner der in Abständen angeordneten
Wählerkontakte auf dem. Schalter 312 ausgesucht werden, um den die Zeitbasis synchronisierenden
Impuls unmittelbar vor der Zündung im ausgesuchten Zylinder zu erzeugen. Die Ablenkungsgeschwindigkeit des Kathodenstrahles kann durch
Änderung der Zeitkonstanten des Zeitbasisgenerators 38 so eingestellt werden, daß der Kathodenstrahl
einmal während eines vollen Arbeitsspiels oder während eines Teiles davon einen Ausschlag
über den Schirm ausführt. Dies wird erreicht durch Zu- und Abschalten eines Kondensators im Zeitbasisstromkreis,
z. B. durch Betätigung des Druckknopfschalters 37, 37', der das Zu- oder Abschalten
eines Kondensators bewerkstelligt, dessen Größe durch die gewünschten Zeitkonstanten vorbestimmt
ist.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Zeitkonstanten so gewählt, daß eine Auslenkung
erzeugt wird, die für ein normales Diagramm bei durchschnittlicher Motordrehzahl in einem Neuntel
des Arbeitsspiels über den Röhrenschirm hinweggeht; durch Betätigung des Schalters 37 kann aber
die Auslenkung in einem vollen Arbeitsspiel bewirkt werden.
Da der Anfangspunkt der Kathodenstrahlablenkung zeitlich auf das Arbeitsspiel des Motors
eingestellt sowie ausgewählt und bekannt ist und da die Ausschlagsgeschwindigkeit ebenfalls ausgewählt
ist, kann ein Koordinatenkreuz mit waagerechter Teilung des Kurbelwinkels auf dem Schirm
39 vorgesehen werden, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Dieses Kreuz kann auch eine senkrechte
Teilung nach Volt aufweisen.
Fig. 5 zeigt eine andere Art der Herstellung einer waagerechten Skala. In dieser Figur ist
ein über 7200 gehendes Schwingungsabnehmerdiagramm für einen ausgesuchten Zylinder wiedergegeben.
Der Wählerteil 33 wurde auf Schließen des Auspuffventils eingestellt. Daher fängt das
Diagramm mit dem Bild' des Schließens des Auspuffventils an. Senkrechte Linien bzw. verstärkte
Ausschläge treten alle 40° längs der Waagerechten auf, hervorgerufen durch einen leichten Impuls, der
kapazitiv im Schwingungsabnehmerkreis jeweils erzeugt wird, wenn der Schalter 32 einen seiner
Kontakte berührt. Diese verstärkten Ausschläge können als ausgezeichnete Bezugslinien auf der
waagerechten Skala dienen, die sich mit der Ablenkungsgeschwindigkeit ausdehnt und zusammenzieht
und also stets ein wirkliches Abbild des Kurbelwinkels ergibt.
Weiter kann entsprechend Fig. 3 A eine Verriegelung des Wählerteils 33 des Schalters 34 mit
dem Wählerteil 35 des Schalters 34 durch eine Reibungskupplung oder durch einen Stift vorgesehen
werden, so daß beide Schalterteile gleichzeitig gedreht werden können. Dadurch ist die
Möglichkeit gegeben, einen bestimmten Vorgang, z. B'. die Verbrennung, in jedem der Zylinder nacheinander
zu beobachten.
Da der Schalterteil 33 auf einen bestimmten Winkelabstand in bezug auf Teil 35 eingestellt und
dann so· verriegelt -werden kann, daß beide Schalterteile
diesen Winkelabstand beibehalten, der proportional der relativen Kurbelwellenstellung
ist, die den verschiedenen Meßbereichen des Arbeitsspieles entspricht, so kann jeder gewünschte
Arbeitsmeßbereich der Zylindereinstellung in Verbindung mit -dem ausgesuchten Zylinder eingestellt
werden, um den Anfangspunkt der Ablenkung in diesen Meßpunkt des Arbeitsspieles zu verlegen.
Ein mehrpoliger Betriebszustandswählschalter
40 dient zur Auswahl des zu beobachtenden Motors des Flugzeuges sowie zur Wahl des Betriebszustandes,
bei dem die Motorleistung geprüft und untersucht werden soll. Hierdurch werden Spannungsbilder
solcher Betriebszustände unmittelbar den senkrechten. Ablenkplatten der Kathodenstrahlröhre
31 mitgeteilt.
Durch die elektrische Leitung 41 wird der Wählschalter 40 mit jeder gewünschten Magnetzünderprimärwicklung
und mit Masse verbunden. In-jedem Stromkreis, der den Wählschalter 40 mit
der Primärwicklung ; eines der beiden Magnetzünder 20χ bzw. 2O^ verbindet, ist ein Schutzwiderstand'
42 eingebaut der meist- an jedem Zündschalter 43 am Schaltbrett des Flugzeuges
untergebracht ist. ~
Die Widerstände 42 sind wichtig," weil sie die
Motoren vor Beeinflussung durch -irgendeinen Fehler, einschließlich eines etwa in der Prüfanordnung
auftretenden Kurzschlusses schützen.
Da die Prüfanordnung in der Hauptsache eine ' mit sehr hoher Impedanz arbeitende Spannungsmeßschaltung-
darstellt, wird sie nicht merklich durch den in Serie geschalteten Schutzwiderstand
42 von gewöhnlich etwa 3000* Ohm beeinflußt.
Die Primärspannung -des Magnetzünders 20
wird-über den Widerstand 42 der oberen senkrechten
Ablenkplatte 44 der Kathodenstrahlröhre 31 zugeleitet. Die untere senkrechte Ablenkplatte 45
der Kathodenstrahlröhre ist an Masse gelegt.
Dadurch, daß in dieser Schaltung kein Diskriminatorkreis
oder Verstärker für senkrechte Ablenkung vorhanden ist, wird erreicht,-daß jede auf dem. Schirm 39 der Kathodenstrahlröhre. 31
beobachtete Veränderung der Zündungsdiagramme ein'Bild des wirklichen Spannungsverlaufes im
Primärkreis des Magnetzünders, darstellt und d'aß
;;. dieser Verlauf nicht etwa von äußer en. Störungen
herrührt, die auf einem Diskriminatorkreis oder in einem etwa vorhandenen Verstärker für senkrechte
Ablenkung auftreten können.
Daher ist es in jedem Fall der Wählschalter 40, der den ■ für die Untersuchung gewünschten- Betriebszustand
auswählt, während der Schalter 34 den, Zylinder und den Meßbeieich des Arbeits-Spieles,-in
welchen der ausgewählte Betriebszustand untersucht werden soll, bestimmt.
Ein-Spannungsdiagramm, das solche Vorgänge
darstellt, wird mittels dieser Schalter auf 'die Kathodenstrahlröhre gegeben, deren waagerechte
Ablenkung durch den Schalter 32 synchronisiert und ausgelöst wird. .
; Erscheint es beim Auswerten von Zündungsdiagrammeh
wünschenswert, mehrere Zylinder zur Beobachtung auf der waagerechten Bezugsachse
der Kathodenstrahlröhre sichtbar zu machen, so wird der Zeitbasiskreis so eingestellt, daß die
Ablenkdauer geändert wird', wodurch mehrere Diagramme für die einzelnen Zylinder beobachtet
werden können.- " ■
. Gemäß Fig. 2 ist die Scheibe des Betriebszustandswählschalters 40 in vier Abschnitte geteilt,
je nach dem Betriebszustand·, dessen Untersuchung beabsichtigt ist: Zündung 46, Synchronisieren
47, Schwingungsuntersuchung 48 und be-
sondere Untersuchung 49. ;.. ;
Die erfindungsgemäße Einrichtung umfaßt weiter-
. hin Schwingungsabnehmer .29, 30 zum'Abfühlen
von Schwingungen bzw. des Klopfens in allen oder in einigen Zylindern des Flugmotors. Diese
Abnehmer können von irgendeiner bekannten Art sein, doch wird man zweckmäßig die im britischen
Patent 598· 360 "beschriebenen verwenden.. Ein solcher-Schwingungsabnehmer, . welcher z.B. das'
Klopfen einer Brennkraftmaschine anzeigt, besteht aus einem-Halter, der auf dem zu untersuchenden
Motor angebracht wird, und aus einem mägnetostriktiven Gerät, nämlich einem vorzugsweise aus
Alnico hergestellten Dauermagneten im Innern einer Spule. Diese Vorrichtung wird in oder auf
dem Halter unter einer mechanischen Vorspannung so befestigt, daß der Magnet durch etwaige von
dem Halter aufgenommene Schwingungen in der Spule elektromotorische Kräfte erzeugt, die zum
Anzeigen der Schwingungen dienen.
Die Schwingungsabnehmer werden mit dem Betriebszuständswählschalter
40 über den Schwingungsabnehmerwählerteil 35 des Arbeitsspielwählschalters
34 verbunden. Dies gestattet die Auswahl des jeweils für die Schwingungsuntersuehung benötigten
Schwingungsabnehmers und das Erscheinenlassen seines Spannungsbildes auf dem
Beobachtungsschirm 39.
Dabei' wird· aber unter Umständen ein Verstärker
50· benötigt, um »eine ausreichende senkrechte Ablenkung. auf dem Beobachtungsschirm 39 zu
erzielen:
'Wie'iii Fig. 1 dargestellt ist, können die Schwingungsabnehmer
29 und 30 kapazitiv mit den. Leitungen gekoppelt sein, die den Wählschalter 33 mit
. dem Schalter 32 verbinden, so daß nur ein Satz
Drähte von'jedem Motor zum Schalter 34 zu verlegen ist. Die Schwingungsabnehmer der Zylinder
werden in 'der Zündfolge mit den Leitungen des Schalters 32 verbunden; doch sind in diesem Fall
alle Schwingungsabnehmerverbindungen um eine vorherbestimmte Anzahl Zylinder, z. B. 6 wie in
Fig. i, verschoben, so daß der' Schwingungsabschnitt, der durch den' Zündstromstoß herausgeschnitten
wird, der uniwichtige Teil ist," der gerade vor" der Zündung im' betreffenden Zylinder
liegt; Die entsprechenden Verbindungen werden dann zwischen dem Wählschalter 35 und den Leitungen
an dem Wählerteil 33 hergestellt, tun so jeden einzelnen Schwingungsabnehmer mit dem
entsprechenden \Abschnitt des Wählerteils 35 .zu
verbinden. Es ist jedoch besser, an Stelle der obigen Anordnung - besondere direkte - Leitungen von
jedem Schwingungsabnehmer zum entsprechenden Kontakt des Wählerteils 35, der darin-nicht elek-'
trisch' mit Wählerteil 33 verbunden ist, zu' verlegen.
Auf diese Weise läßt sich die Schwihgungsspannung auf der Kathodenstrahlröhre sichtbar
machen, ohne daß sie' irgendwie von den Zündspannungen
verdeckt wird. Aus Vorstehendem geht hervor, daß die Verlegung des Ablenkungsanfangs
in einen vorher bestimmten Meßbereich des Motorarbeitsspiels.bei der Ausführung von Schwingungsuntersuchungen nur dann möglich ist, wenn die
Schwingungsabnehmer nicht an die Leitungen zwischen Schalter 32" und Wählerteil 33 angeschlossen
sind. . :
Das beschriebene Verfahren der Zündungs1 prüfung beruht auf : der Tatsache, daß jede Abweichung
vom. normalen Zündungsablauf die Form der Spannung-Zeit-Diagramme, die ■ auf dem
Kathodenstrahlröhrenschirm erscheinen, verändert.
In gleicher Weise wird jede Motorstörung ein charakteristisches Spannung-Zeit-Diagramm erzeugen.
Durch Beobachtung dieser Diagramme wird das Erkennen und Feststellen etwa folgender Motorstörungen
ermöglicht:
a) Verschmutzte Zündkerze, b) Leitungsunterbrechung in irgendeinem Teil der Zündanlage,
c) Kurzschluß in irgendeinem Teil der Zündanlage, ίο d) durchgeschlagene oder offene Primärkondensatoren
der Magnetzünder, e) durchgeschlagene Sekundärkondensatoren der Magnetzünder, f) falsche
Einstellung der Unterbrecherkontakte, g) prellende Unterbrecherkontakte, h) zu große oder zu kleine
Elektrodenabstände der Zündkerzen, i) Magnetzünder mit niedriger Leistung.
Verschiedene charakteristische Figuren sind in den Bildern A bis L der Fig. 4 dargestellt und
bezeichnet.
Zur weiteren Ausnutzung des »Zündungs«- Abschnittes 46 des Schalters 40 kann man die
Diagramme für beide Magnetzünder jedes Motors, wie für Motor A abgebildet, zu Vergleichszwecken
auf dem Schirm der Kathodenstrahlröhre erscheinen lassen.
Da die Abszisse auf dem Schirm 39 in Grad Kurbelwinkel geteilt ist, läßt sich dieser Vergleich
tatsächlich als Gradunterschied der Arbeitsverhältnisse beider Magnetzünder bestimmen.
Zu diiesem Zweck wird der Schleifarm 51 des Betriebszustandswählschalters 40 so angeordnet,
daß er entweder mit einem oder mit beiden Magnetzündern 20i; 20^ Kontakt macht. Wenn
der Schalter beide Magnetzünder 20^, 20^ verbindet,
so werden die Diagramme beider Magnetzünder gleichzeitig auf dem Schirm erscheinen.
Auf diese Weise läßt sich feststellen, ob beide Kerzen eines Zylinders gleichzeitig zünden. Denn
wenn beide Zünder in Gleichlauf sind, müssen sich die beiden Diagramme überdecken. Erfolgt die
Zündung nicht gleichzeitig, so lassen sich die Kurbelwinkelabweichung und der vorzündende
Magnetzünder feststellen.
Außerdem lassen sich noch andere Betriebszustände der erfindungsgemäßen Einrichtung bestimmen.
Beispielsweise hat man festgestellt, daß beim Ausbleiben der Verbrennung in einem Zylinder
sich die Form des Zündspannung-Zeit-Diagramms ändert, was darauf beruht, daß beim Aussetzen
der Verbrennung im Verbrennungsraum keine Ionisation erfolgt. Wenn die Ventile und
die Zündung einwandfrei arbeiten, so ist mit ziemlicher Sicherheit das Ausbleiben der Verbrennung
in einem mit Brennstoffeinspritzung arbeitenden Motor auf ein Versagen, der Einspritzpumpe zurückzuführen.
Im Flugbetrieb ausgeführte Versuche haben gezeigt, daß die Zünddiagramme sehr deutlich Änderungen
der Gemischzusammensetzung und der Leistung erkennen lassen. Weiterhin wurde festgestellt,
daß in einem kleinen Versuchsmotor Klopfen durch starke senkrechte Ausschläge im
Verbrennungsteil des Zünddiagramms erkennbar wurde. Diese Ausschläge traten gleichzeitig mit
dem hörbaren Klopfen auf.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Synchronisierabschnitt 47 des Wählschalters 40 kann die waagerechte
Ablenkung des Kathodenstrahls mit dem Motor A als Vergleichsmotor verbunden werden.
Wenn nun die Zündenergie irgendeines anderen Motorschalters, etwa D, an die senkrechten Ablenkplatten
der Kathodenstrahlröhre gelegt wird, kann der Gleichlauf der beiden Motoren überprüft
werden.
Steht das Zünddiagramm des Motors D' still, so laufen die Motoren A und D mit gleicher Drehzahl.
Bewegt sich aber das Zünddiagramm des Motors D nach links, so läuft dieser Motor zu schnell, bewegt
es sich nach rechts, so läuft D zu langsam. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung zeigt das Ausmaß
der Über- bzw. Unterdrehzahl des Motors D gegenüber der des Motors A an.
Auf diese Weise lassen sich alle Motoren eines Flugzeuges sehr genau und einfach auf die Drehzahl
des Motors A bringen.
Da der Schalter 32 und die Unterbrecher 22 von verschiedenen Wellen eines Motors angetrieben
werden, die alle ein anderes Trägheitsmoment und ein anderes Spiel aufweisen, so wird ein unruhiger
Motorlauf Drehzahlschwankungen zwischen diesen beiden Antriebstellen erzeugen, die sich in waagerechten
Ausschlägen der auf dem Schirm erscheinenden Zünddiagramme auswirken.
Eine derartige Anzeige eines unruhigen Motorlaufes ist bei neuzeitlichen Flugzeugtriebwerken
von besonderem Wert, da die Motoren durch die Triebwerksverkleidungen verdeckt sind, so daß sie
nicht direkt beobachtet werden können.
Der Schalter 32 und der Wählschalter 34 ermöglichen dem Flug- bzw. Bodenpersonal jederzeit,
jeden Motor in jede gewünschte Kurbelwellenstellung zu bringen. Auf diese Weise kann
das Flugpersonal den Motor in diejenige Stellung bringen, in der die geringste Wahrscheinlichkeit
für eine Hemmung des Motors durch zähflüssiges Schmieröl besteht, falls dieser längere Zeit außer
Betrieb ist.
Man geht so vor, daß man den Schalter 34 auf diejenige Arbeitsspielstellung schaltet, in welcher
der Motor belassen werden soll. Dann wird der Motor von Hand oder mit dem Anlasser so weit
durchgedreht, bis. ein waagerechter Ausschlag auf dem Schirm erscheint.
Dieses Verfahren kann auch als Stellungsanzeiger benutzt werden, um den Motor bei Überholungsarbeiten
in eine bestimmte Kurbelwellenstellung zu bringen.
Weiterhin kann diese Stellung des Motors stets dadurch bestimmt werden, daß der Schalter 34 so
lange gedreht wird, bis die Kathodenstrahlröhre 31 eine Ausdehnung zeigt, worauf dann die Motorstellung
am Schalter 33 abgelesen wird.
Es ist üblich, einen Flugmotor vor dem Anlassen über eine volle Kurbelwellenumdrehung
durchzudrehen. Durch Zählen der Luftschrauben-Umdrehungen wird dabei festgestellt, wann die
Motorkurbelwelle eine ganze Umdrehung gemacht hat.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung braucht der Motor nur so· lange gedreht zu werden,
bis ein oder zwei Ausschläge hintereinander auf dem Schirm der Kathodenstrahlröhre als Zeichen
dafür erscheinen, daß der Motor mindestens ein Arbeitsspiel durchlaufen hat. Wie bereits erwähnt,
können mit Hilfe des Schalters 40 die Zylinder-Schwingungsdiagramme
jedes Motors zur Untersuchung ausgewählt) werden. Mit dem Wählerteil 35 kann jeder Zylinderschwingungsabnehmer dieses
Motors ausgewählt werden.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist der Schalter 34 mit einer Wählerscheibe 36 ausgestattet, die dem
ausgesuchten Zylinder entspricht. Der Wählerteil 33 kann daher auf jeden Betriebsvorgang gedreht
werden, der auf der Scheibe 36 angegeben ist, wodurch ein Diagramm entsprechend Fig. 5 erhalten
wird.
Um z. B. die Schwingungen zu untersuchen, die durch das Schließen der Auslaßventile verursacht
werden, müßte der Zeiger des Wählerteils 33 so stehen, wie in Fig. 3 dargestellt ist, worauf das
gedehnte Diagramm der durch Schließen der Auslaßventile verursachten Schwingungen auf dem
Schirm der Kathodenstrahlröhre erscheinen würde. Durch Betätigung des Druckknopfschalters 37 wird
das Schwingungsbild über volle 72O'0 auf dem
Schirm erscheinen, wie dies im Bild 5 gezeigt ist, links angefangen mit der durch das, Schließen des
Auslaßventils hervorgerufenen Schwingung.
Nachdem mittels Wählerteil 33 die zu untersuchende Schwingung ausgesucht worden ist, kann
dieser Wählerteil mit dem Zylinderwählerteil 35 verriegelt! werden, wie in Fig. 3 A gezeigt ist.. Die
beiden Wählerteile können nun gemeinsam gedreht werden, damit nacheinander auf dem Schirm derselbe
Vorgang und derselbe Arbeitsmeßbereich in jedem Zylinder in der Zündfolge untersucht werden
kann.
Zum Aufsuchen von Fehlern in hydraulischen und elektrischen Hilfsgeräten der Motoren sind
nach Fig. ι außenliegende Anschlußstellen 52 (für Spannungen, die verstärkt werden müssen) am
Schalter 40 vorgesehen, um die Arbeitsweise dieser Geräte wählen und untersuchen zu können. Von
den elektrischen Hilfsgeräten aus werden wiedergebende Spannungen an die senkrechten Ablenkplatten
der Kathodenstrahlröhre 31 gelegt. Bei hydraulischen Hilfsgeräten wird der .Druck auf
einen elektrischen Geber in die entstehende Spannung umgewandelt an die senkrechten Ablenkplatten
der Röhre 31 gelegt. Die so gefundenen Druck- oder Spannung-Zeit-Diagramme zeigen
etwaige Fehler der Hilfsgeräte an.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Prüfeinrichtung für Brennkraftmaschinen, bei welcher die aus der Zündeinrichtung und/ oder aus elektrischen Schwingungsabnehmern entnommenen Meßimpulse dem einen Ablenkmittel und eine Zeitbasisspannung dem anderen Ablenkmittel eines Kathodenstrahloszillographen zugeführt werden, gekennzeichnet durch die Vereinigung eines von der Brennkraftmaschine angetriebenen Schalters (32) und eines Arbeiitsmeßbereichwählschalters (33), der von Hand so einstellbar ist, daß die Tätigkeit des Zeitbasisgenerators (38') bei einer bestimmten Stellung des Schalters· (32) und damit in einem gewünschten Punkt des Maschinenarbeitsspiels ausgelöst wird.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Maschine an- - getriebene Schalter (32) ein Schalter mit mehreren Kontakten ist, dessen für je einen Zylinder vorgesehene, von· einem Schleifarm während eines Maschinenarfoeitsspiels bestrichene Kontakte in der Zündfolge der Zylinder angeordnet und mit den entsprechenden Kontakten ■des Arbeitsmeßbereichwähl'schalters (33) verbunden sind,dessen Schleifarm an den Zeitbasisgenerator (381) angeschlossen ist, wobei die Berührung des Schleifarms des Wählerteils (33) mit irgendeinem seiner Kontakte denjenigen Punkt in einem Arbeitsspiel bestimmt, bei welchem die Tätigkeit des Zeitbasisgenerators ausgelöst wird.
- 3· Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einem weiteren Wählschalter, der so viele Schaltstellungen besitzt, wie Sahwingungsabnehmer an der Maschine angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Schwingungsabnehmer (28,30) vorgesehene Wählschalter (35) und der Arbeitsmeßbereichwählschalter (33?) auf einer gemeinsamen Welle sitzen und gegeneinander verdrehbar sind, um die von den Schwingungsabnehmern (29, 30) gelieferten Meßimpulse im einem in bezug auf die Zündung gewählten Punkt eines Arbeitsspiels anzuzeigen.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wählschalter (33) und der Wählschalter (35) miteinander kuppelbar sind.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schaltknopf des Wählschalters (33) oder des Wählschalters (35) ein oder mehrere Stifte vorgesehen sind, welche mit mehreren für je einen Kontakt in dem Knopf des anderen Schalterteile vorgesehenen Ausnehmungen zusammenwirken, wobei die beiden Schaltknöpfe normalerweise durch Federkraft auseinandergedrückt werden.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 518427;
britische Patentschrift Nr. 598 360.Hierzu ι Blatt Zeichnungen,1 609 558 7.5β
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