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Kennwort: "SchlieBwinkelprtfer"
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Vorrichtung zum Prüfen der Schließwinkel des Zündunterbrecherkontaktes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen der Schließwinkel des Zündunterbrecherkontaktes
von insbesondere Vierzylinder-Ottomotoren.Solche Vorrichtungen zum Prüfen des Schließwinkels
werden in der Regel lediglich von Werkstätten für Autoelektrik benutzt und sind
für den Autobesitzer zu teuer in der Anschaffung, so daß von den Autoherstellern
für das Selbermachen nicht eine Prüfung des Schließwinkels, sondern eine Prüfung
des Kontaktabstandes vorgeschlagen wird. Hierzu ist lediglich eine Fühllehre erforderlich.
Bei der Prüfung des Kontaktabstandes mit der Fühllehre wird der Motor und damit
die Verteilerwelle so lange gedreht, bis die Kontakte des Unterbrechers ihren größten
Abstand zueinander aufweisen. Dieser Abstand zwischen den Kontakten des Unterbrechers
wird dann mit der Fühllehre mit der vom Autohersteller vorgeschriebenen Dicke abgetastet.
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Falls der Abstand nicht dem vorgeschriebenen Wert entspricht, ist
der Unterbrecheramboss zu verstellen, bis der vorgeschriebene Abstand erreicht ist.
Eine genaue Prüfung des Abstandes ist jedoch nur bei neuen und ebenen Kontakten
möglich.
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Zum Öffnen der Unterbrecherkontakte weist die Verteilerwelle vier
um je 90" gegeneinanderversetzte Nocken auf, die das öffnen der Unterbrecherkontakte
bewirken. Durch das öffnen der Unterbrecherkontakte wird der Primärstromkreis der
Zündspule unterbrochen, so daß im Sekundärstromkreis der Zündspule ein Stromstoß
von über io 000 Volt entsteht, der für das einwandfreie Arbeiten der Zündkerezen
erforderlich ist. Danach einer Weiterdrehung der Verteilerwelle um 900 durch den
nächsten Nocken der Verteilerwelle die nächste Unterbrechung des Primärstromkreises
durch die Unterbrecherkontakte vorzunehmen ist, müssen die Kontakte vorher wieder
schließen, damit eine ausreichende Zeit für den Aufbau des Magnetfeldes in der Zündspule
zur Verfügung steht. Unter Schließwinkel ist somit der Drehwinkel der Verteilerwelle
zu verstehen, der jeweils zwischen dem Schließen und dem Wiederöffnen der Kontakte
liegt. Der Schließwinkel wird dabei von den Autoherstellern vorgeschriebenen und
beträgt etwa 500.
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Beim Prüfen des Kontaktabstandes mit einer Fühllehre wird der Schließwinkel,
auf den es letzten Endes ankommt, lediglich indirekt gemessen. Die Messung des Kontaktabstandes
ergibt, eine Messung des öffnungswinkels, da abhängig von der Form der Nocken der
Verteilerwelle ein größerer Kontaktabstand auch einen größeren öffnungswinkel ergibt.
Der öffnungwinkel ergibt zusammen mit dem Schließwinkel 900.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und wohlfeile
Vorrichtung zu schaffen, mit der in einfacher Weise der Schließwinkel direkt gemessen
werden kann. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung eine an den
Stromkreis des Unterbrecherkontaktes anschließbare Prüflampe und eine an das Verteilergehäuse
bei abgenommener Verteilerkappe befestigbare Winkelskala aufweist, die mit einem
anstelle des
Verteilerläufers auf die Verteilerwelle aufgesetztem
Zeiger zusammenwirkt. Die zwischen der Stromzufuhrklemme des Verteilers und Masse
angeschlossene Prüflampe leuchtet nunmehr bei eingeschalteter Zündung so lange,
wie die Kontakte geöffnet sind.
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Durch das Schließen der Kontakte geht die Prüflampe aus, da die Primärspule
weniger Widerstand aufweist. Erst nach dem Offnen der Kontakte geht die Prüflampe
wieder an. Das Erlöschen der Prüflampe zeigt somit den Punkt an, an dem bei gedrehtem
Motor und damit bei gedrehter Verteilerwelle die Kontakte schließen. Der Zeiger
und die Winkelskala werden nunmehr zueinander angeordnet, daß der Zeiger auf den
Nullpunkt der Skala zeigt. Beim weiteren Drehen des Motors und damit der Verteilerwelle
zeigt der Zeiger auf der Winkel skala den Punkt an, an dem die Kontakte wieder geöffnet
werden und somit die Prüflampe angeht. Die Größe des Schließwinkels kann somit auf
der Winkelskala abgelesen werden.
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Der Zeiger weist eine Ausnehmung zum Aufsetzen auf das freie Ende
der Verteilerwelle auf und ist mit einer Rändelschraube drehfest mit der Verteilerwelle
verbindbar. Dadurch kann der Zeiger in einfacher Weise auf dem freien Ende der Verteilerwelle
befestigt und in der gewünschten Stellung eingestellt werden.
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Die Winkelskala ist an einem rohrförmigen Gehäuse vorgesehen, welches
bei abgenommener Verteilerkappe auf das Verteilergehäuse aufsteckbar und mit einer
Rändelschraube befestigbar ist. Dadurch ist die Winkelskala in besonders einfacher
Weise an das Verteilergehäuse aufsteckbar und in der gewünschten Stellung mit der
Rändelschraube befestigbar.
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In vorteilhafter Weise kann die Birne der Prüflampe im Bereich der
Winkelskala am rohrförmigen Gehäuse vorgesehen sein.
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Dadurch ist die Prüflampe im unmittelbaren Bereich der Winkelskala
vorgesehen, damit mit einem Blick die Prüflampe und die Winkelskala übersehen werden
können.
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Auf der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht
dargestellt. Der Zeiger 1 weist dabei in seiner Nabe 2 eine nicht näher dargestellte
Ausnehmung auf, mit der ein Aufsetzen auf das freie Ende der Verteilerwelle möglich
ist. In der Nabe 2 ist dabei eine Rändelschraube 3 vorgesehen, mit der der Zeiger
in jeder gewünschten Stellung mit der Verteilerwelle drehfest verbindbar ist.
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Neben dem Zeiger 1 weist die Vorrichtung eine Winkelskala 4 auf, die
an einem rohrförmigen Gehäuse 5 vorgesehen ist. Das rohrförmige Gehäuse 5 ist bei
abgenommener Verteilerkappe auf das Verteilergehäuse 6 aufsteckbar. Das rohrförmige
Gehäuse 5 der Vorrichtung weist dabei ebenfalls eine Rändelschraube 7 auf, mit der
das rohrförmige Gehäuse 5 in jeder gewünschten Stellung drehfest mit dem Verteilergehäuse
6 befestigbar ist.
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Die Birne 8 der Prüflampe ist im Bereich der Winkelskala 4 am rohrförmigen
Gehäuse 5 vorgesehen, so daß die Prüflampe und die Winkelskala mit einem Blick übersehen
werden können.
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Das Kabel 9 der Prüflampe wird an der Stroumzufuhrklemme des Verteilers
und das Kabel 10 an Masse angeschlossen.
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Dadurch wird erreicht, daß beim öffnen der Kontakte 11 die Birne 8
aufleuchtet und beim Schließen der Kontakte 11 wieder erlischt.
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Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung wird der Motor und
damit die Verteilerwelle so lange in Betriebsrichtung gedreht, bis die Kontakte
11 schließen und damit die Prüflampe erlischt. In dieser Stellung wird der Zeiger
1 auf den Nullpunkt der Winkelskala 4 eingestellt. Anschließend wird der
Motor
und damit die Verteilerwelle weiter hin Betriebsrichtung gedreht, bis die Kontakte
11 öffnen und damit die Prüflampe wieder angeht. Der Zeiger 1 hat sich dabei mit
der Verteilerwelle gedreht, so daß nunmehr an der Winkelskala die Größe des Schließwinkels
unmittelbar abgelesen werden kann. Falls der ermittelte Schließwinkel nicht mit
dem vom Autohersteller vorgeschriebenen Schließwinkel übereinstimmt, ist der Kontaktamboss
zu verstellen und die Prüfung zu wiederholen.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestelle Ausführung lediglich eine
beispielsweise Verwirklichung und diese nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind noch
mancherlei andere Ausführugnen und Abänderunggen möglich. So kann mit der an der
Vorrichtung vorgesehenen Prüflampe auch der Zündzeitpunkt eingestellt werden.
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Weiterhin ist die Anwendung der Vorrichtung nicht auf Vierzylinder-Ottomotoren
beschränkt. Durch eine entsprechende Änderung der Winkelskala kann der Schließwinkel
auch bei anderen Viertakt-Motoren, wie z.B. Sechszylinder-Motoren überprüft werden.