DE701884C - Einrichtung zur Vereisungsanzeige - Google Patents
Einrichtung zur VereisungsanzeigeInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64D—EQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
- B64D15/00—De-icing or preventing icing on exterior surfaces of aircraft
- B64D15/20—Means for detecting icing or initiating de-icing
Landscapes
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- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
- Measuring Fluid Pressure (AREA)
Description
Bei.Luftfahrzeugen, sowohl bei Flugzeugen
als auch bei Luftschiffen, tritt häufig der Fall ein, daß das betreffende Fahrzeug in Luftschichten
gerät, welche Feuchtigkeit mit sich führen, die unter Wirkung starker Abkühlung sich als Eis auf den Tragflächen der Flugzeuge,
bzw. der Hülle des Luftschiffes wie auch auf den Propellern niederschlägt. Diese
Eisbildung verursacht einerseits eine plötzliche Gewichtszunahme, andererseits eine Profilveränderung der Tragflächen oder der Propeller
und bildet dadurch eine ernste Gefahr für den Luftverkehr. Bei Luftschiffen ist die
Gefahr noch dadurch erhöht, daß etwaige Eisstücke von den Propellern gegen die Hülle
des Luftschiffes geschleudert werden können, dort Gaszellen aufreißen oder anderen ernsten
Schaden verursachen.
Es ist daher äußerst wichtig für den Fahrzeugführer, wenn er rechtzeitig, noch bevor
ernsthafte Veränderungen an dem Luftfahrzeug eintreten, auf die Vereisung hingewiesen
wird, so daß er entweder andere Luftschichten aufsuchen, eine Landung vornehmen oder
gegebenenfalls auch Mittel zur Verhinderung as der Vereisung anwenden kann.
Es ist an sich bekannt, zur Feststellung der Vereisungsgefahr Meßeinrichtungen vorzusehen,
bei denen die elektrische Kapazität zweier benachbarter Flächen, zwischen denen sich bei Vereisung durch die zwischen ihnen
hindurchströmende Luft das Dielektrikum ändert, als Maß für die Vereisungsgefahr zu
benutzen. Die erwähnte Kapazität wird in einer Differentialschaltung verglichen mit
einer Normalkapazität, wofür eine Anzahl Röhren und ein Wechselstromerzeuger erforderlich
sind. Derartige Hilfsmittel, die sehr störungsanfällig und kompliziert sind, sucht
maii aber in Flugzeugen, die sehr starken Er-
schütterungen ausgesetzt sind," so weit als möglich zu vermeiden. Es ist weiterhin bekannt,
als Meßorgan einen Staurand, ein Staurohr oder eine Staudüse zu benutzen, die dem Fahrtwind ausgesetzt werden und unter
der Einwirkung einer Vereisung eine Veränderung des wirksamen Querschnitts erfahren,
die ihrerseits wiederum eine Änderung des Staudruckes zur Folge hat. Der Druck in
ίο einem zweiten Staurohr, das der Vereisung
weniger ausgesetzt ist, wird mit dem Staudruck des anderen Rohres in einer Differentialvorrichtung
(U-Rohr) verglichen. Die Ver wendung eines Staurohres ist aber vom aerodynamischen
Standpunkt aus ungünstig. Derartige Rohre bilden nämlich, wie leicht einzusehen ist, ein absolutes Hindernis für die
Luft, die an dieser Stelle von der Rohrmündung zurückgeworfen wird, da ein Durchao
strömen verhindert ist. Da ferner beide miteinander zu vergleichende Rohröffnungen dem
Luftstrom ausgesetzt sein müssen, so entsteht bei schnell eintretender Vereisung die Gefahr,
daß beide öffnungen sich praktisch gleichzeitig verstopfen und sodann eine Anzeige
überhaupt entfällt, obwohl die größte Beeinträchtigung der Fahreigenschaften des Flugzeuges
in diesem Augenblick schon eingetreten sein muß.
3» Die Erfindung vermeidet alle diese Nachteile dadurch, daß in einem Luftkanal, in dem
sich ein der Vereisung ausgesetzter Gitterrost befindet, vor dem Gitterrost ein in den Luftkanal
hineinragendes Meßrohr endet, in welchem durch den vorbeistreichenden Luftstrom
bei Eisfreiheit ein Sog erzeugt wird, der durch eine Membran o. dgl. gemessen und zur
Anzeige gebracht wird, während bei Eisbildung ein verminderter Sog und vorzugsweise
statt dessen ein Druck in dem Meßrohr entsteht. Bei dieser Anordnung wird also die
Meßeinrichtung von der zugeführten Luftmenge vollständig durchströmt, ohne in die
Fahrtrichtung zurückgeworfen zu werden. Die aerodynamischen Verluste sind dadurch erheblich
geringer als bei den bekannten Einrichtungen. Erst dann, wenn der Gitterrost durch
Vereisung verengt bzw. verstopft ist, kann eine Stauwirkung und ein Abströmen der
Luft in entgegengesetzter Richtung stattfinden, wobei dann in dem Meßrohr statt des
Sogs eine Druckwirkung auftritt. Da dies aber nur im Gefahrenfall eintritt, spielt es
keine Rolle, daß dabei nunmehr die aerodynamischen Eigenschaften verschlechtert werden.
Weiterhin besitzt die Anordnung gemäß der Erfindung dem Bekannten gegenüber den Vorteil,
daß nur eine einzige Meßleitung erforderlich ist, um eine sehr empfindliche Anzeige zu
fio bewirken, während bei den Bekannten stets zwei vorgesehen werden. Auch ist eine Fehlanzeige
selbst bei sehr schneller Vereisung im Falle der Erfindung praktisch ausgeschlossen,
da Schwebeteilchen wegen ihrer größeren Masse sich nur in Richtung des Gitterrostes
fortbewegen und gegebenenfalls dort niederschlagen werden, während im Meßrohr, das
der unmittelbaren Beaufschlagung nicht ausgesetzt ist, nur Sog- oder Druckwirkungen
auftreten.
Die Erfindung wird an Hand der Abbildungen noch erläutert.
Abb. ι stellt einen Querschnitt dar durch die Vereisungseinrichtung. Ein trichterförmiger
Körper 1 sorgt für die Zuführung der Luft zu einem etwas erweiterten Raum 2, in
welchen das becherförmige Ende 3 der Rohrleitung 4 hineinragt. Die öffnung des becherförmigen
Körpers ist dabei dem Luftstrom, abgekehrt. Der Auslaß des Luftkanals wird ίο
gebildet durch einen gitterförmigen Rost 5, der aus einer Reihe gegeneinander versetzter
Stäbe besteht. Die Stäbe können stromlinienförmigen Querschnitt besitzen und mögen in der praktischen Ausführung einen
Durchmesser von etwa 2 mm haben, während die Zwischenräume etwa 1 mm betragen. Die
Stäbe, welche parallel nebeneinander und gestaffelt angeordnet sind, füllen die kreisförmige
öffnung des Luftauslasses aus und wer- 9"
den umschlossen von einer Heizwicklung 6, deren Stromzuführungen bei 7 erkennbar
sind.
Die Abb. 2 zeigt die Vereisungsanordnung teilweise in Ansicht, teilweise in einem um «5
900 gedrehten Schnitt, so daß die gestaffelte Lage der Roststäbe erkennbar wird. Die Vereisungsanordnung
wird am Flugzeug an einer Stelle angebracht, wo sie möglichst frei dem Luftstrom ausgesetzt ist, also etwa an der 10»
Stirn der Tragflächen eines Flugzeuges. Sie soll dabei aber in genügendem Abstand vom
Sog des Propellers sich befinden und auch so, daß Steine oder ähnliches sie nicht treffen
können und womöglich die Apparatur beschä- 105-digen,
wenn das Flugzeug sich noch auf dem Boden befindet. Die Anordnung arbeitet in der Weise, daß die Luft durch das konische
Rohr ι in den Raum 2 gelangt und von dort durch den gitterförmigen Rost S wieder nach
außen geführt wird. Ist der Rost 5 eisfrei, so entsteht ein Sog in dem becherförmigen
Gebilde 3 und damit auch in dem Rohr 4. Das Rohr 4 führt zu einer entfernten, nicht
dargestellten Meßvorrichtung in Gestalt einer 115. Membran o. dgl., welche ihrerseits eine Anzeigevorrichtung
betätigt. Bei Unterdruck und Normaldruck (Stillstand des Flugzeuges) befindet sich die Anzeigevorrichtung in Ruhe.
ntsteht jedoch durch die Vereisung ein iao Überdruck in dem Rohr 4 und damit an der
Meßvorrichtung, so tritt die Anzeigevorrich-
tung in Tätigkeit, derart, daß eine Warnschrift Eisgefahr o. dgl. erscheint oder ein
Flackerlicht usw. ausgelöst wird.
Die trichterförmige Einheit, die auf der Tragfläche befestigt ist, sollte möglichst durch
eine stromlinienförmige Verkleidung so ausgebildet werden, daß sie einen möglichst geringen
Luftwiderstand bietet. Die Luftführung sollte so sein, daß besonders der Konus
ίο und die anderen Einzelteile von der Luft möglichst
wenig beaufschlagt werden, um eine unerwünschte Eisbildung an diesen Stellen herabzusetzen oder zu vermeiden. Ferner sind
die den Gitterrost bildenden Stäbe vorzugsweise an ihrer Außenfläche aufgerauht bzw.
gerippt, damit hier die Eisbildung besonders begünstigt wird. Der Durchmesser der Konusöffnung
liegt zweckmäßig in der Größenordnung von 70 bis 80 mm und derjenige des
Gitterrostes bei etwa 30 man.
Als Baustoff wird man für die ganze Einrichtung zweckmäßig Aluminium oder eine
ähnliche leichte Legierung benutzen. Praktische Versuche haben gezeigt, daß die einbaufähige
Einrichtung nicht mehr als 125 g Gewicht zu haben braucht. Soll noch ein zusätzliches
Anzeigeinstrumient für die Außentemperatur vorgesehen werden, so ist hierfür
noch Raum genug vorhanden. Zweckmäßig ist für das Außenthermometer stets eine öffnung
vorgesehen, die bei Nichtbenutzung durch eine Abdeckplatte verschlossen, werden
kann.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Vereisungsanzeige bei Luftfahrzeugen unter Verwendung
eines der Vereisung besonders stark ausgesetzten. Gitterrostes o. dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß in den Luftkanal, in dem sich der Gitterrost befindet, vor dem Gitterrost das Ende eines Meßrohres hineinragt,
in welchem durch den vorbeistreichenden Luftstrom bei Eisfreiheit der Luft ein Sog erzeugt wird, der durch eine
Membran o. dgl. gemessen und zur Anzeige gebracht wird, während bei Eisbildung ein verminderter Sog und vorzugsweise
statt dessen ein Druck in dem Meßrohr entsteht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Luftstrom
hineinragende Ende des Meßrohres (37) becherförmig ausgebildet ist, wobei die öffnung des Bechers dem Luftstrom
abgekehrt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der Roststäbe aufgerauht ist, damit die Eisbildung begünstigt wird und daß vorzugsweise die Stäbe im übrigen stromlinienförmigen
Querschnitt besitzen, um in an sich bekannter Weise den Widerstand der durchströmenden Luft zu verringern.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
BERLIN. OKDHllCKT IN OER
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1938V0034840 DE701884C (de) | 1938-04-27 | 1938-04-27 | Einrichtung zur Vereisungsanzeige |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1938V0034840 DE701884C (de) | 1938-04-27 | 1938-04-27 | Einrichtung zur Vereisungsanzeige |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE701884C true DE701884C (de) | 1941-01-25 |
Family
ID=7589242
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1938V0034840 Expired DE701884C (de) | 1938-04-27 | 1938-04-27 | Einrichtung zur Vereisungsanzeige |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE701884C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008051673A3 (en) * | 2006-09-25 | 2008-08-14 | Rosemount Aerospace Inc | Detecting ice particles |
-
1938
- 1938-04-27 DE DE1938V0034840 patent/DE701884C/de not_active Expired
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008051673A3 (en) * | 2006-09-25 | 2008-08-14 | Rosemount Aerospace Inc | Detecting ice particles |
JP2010504250A (ja) * | 2006-09-25 | 2010-02-12 | ローズマウント・エアロスペース・インコーポレーテッド | 氷粒の検出 |
AU2007309287B2 (en) * | 2006-09-25 | 2010-09-16 | Rosemount Aerospace Inc. | Detecting ice particles |
US7845221B2 (en) | 2006-09-25 | 2010-12-07 | Rosemount Aerospace, Inc. | Detecting ice particles |
US7984647B2 (en) | 2006-09-25 | 2011-07-26 | Rosemount Aerospace Inc. | Detecting ice particles |
AU2010249314B2 (en) * | 2006-09-25 | 2011-12-01 | Rosemount Aerospace Inc. | Detecting ice particles |
JP2013091495A (ja) * | 2006-09-25 | 2013-05-16 | Rosemount Aerospace Inc | 氷粒の検出システムおよび方法 |
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