DE701802C - Verfahren zur Verbesserung der Wasserbestaendigkeit von Braunkohlenbriketts - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Wasserbestaendigkeit von Braunkohlenbriketts

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DE701802C
DE701802C DE1934W0094535 DEW0094535D DE701802C DE 701802 C DE701802 C DE 701802C DE 1934W0094535 DE1934W0094535 DE 1934W0094535 DE W0094535 D DEW0094535 D DE W0094535D DE 701802 C DE701802 C DE 701802C
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DE
Germany
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coal
steam
water
briquettes
dried
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Expired
Application number
DE1934W0094535
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English (en)
Inventor
Dr Kurt Bube
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ANHALTISCHE KOHLENWERKE
Original Assignee
ANHALTISCHE KOHLENWERKE
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Publication of DE701802C publication Critical patent/DE701802C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/06Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
    • C10L5/08Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting without the aid of extraneous binders

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit von Braunkohlenbriketts Gewisse Braunkohlenarten ergeben Briketts, die bei Beregnung oder unter der Einwirkung warmer, feuchter Luft zermürben, besonders in gesetzter Ladung. Diese Erscheinung kann dazu führen, daß diese Briketts am Bestimmungsort ganz oder teilweise zerfallen ankommen, so daß ihr Handelswert stark herabgesetzt, wenn nicht auf Null gesunken ist. Gute Briketts dagegen überstehen in üblich gekühltem Zustand den Versand auch bei Beregnung ohne oder ohne erhebliche Beschädigung.
  • Das Problem, aus derartiger besonders im Geiseltal vorkommender Braunkohle wetterfeste Briketts herzustellen, hat die Fachleute seit langem beschäftigt. U. a. hat man, vorgeschlagen, die fertigen Briketts mit einer dünnen, lackartigen Schicht zu überziehen. Ein anderer Vorschlag geht dahin, die Brikettierkohle über das übliche Maß von etwa 150,1Ö Wassergehalt hinaus zu übertrocknen und sie dann wieder zu befeuchten. Neben diesen beiden praktisch brauchbaren Verfahren sind zahlreiche andere Vorschläge ohne praktische Bedeutung geblieben.
  • Untersuchungen auf Wetterbeständigkeit sind aber auch sonst schon an Braunkohle durchgeführt worden, und zwar insbesondere an solchen Kohlen, die nach dem Verfahren von F 1 e i s s n e r getrocknet sind. F 1 e i s s -n e r hat sich die Aufgabe gestellt, stückige, vor allem aus der Steiermark stammende Kohle zu trocknen, ohne daß die Kohle ihre Stückigkeif verliert. Er hat diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kohle unter Dampfdruck so lange erhitzt wird, bis das gesamte Stück durch und durch auf die gewünschte Trocknungstemperatur von zweckmäßig i oo bis 18o' C erwärmt ist, wobei der Dampfdruck verhindert, daß während dieser Anwärmezeit Wasser aus der Kohle entweicht. Wenn die Kohle einige Zeit hindurch der zum Trocknen nötigen Temperatur ausgesetzt war, tritt ein Teil des Kohlenwassers in flüssiger Form aus, ein anderer Teil entweicht durch fortschreitendes Erniedrigen des Dampfdruckes. Man ist bemüht gewesen, dieses Trocknungsverfahren auch für mitteldeutsche mulmige Braunkohle anzuwenden, hat aber bisher keinen praktischen Erfolg gehabt, vor allem wegen der auftretenden sehr großen Schlammwassermengen.
  • Immerhin haben die Untersuchungen über das Fleissner-Verfahren und die nach seiner Vorschrift unter Anwendung von Druckdampf getrocknete Kohle gezeigt, daß eine nach F 1 e i s s n e r getrocknete Kohle ebenso wie aus ihr hergestellte Briketts eine erhöhte Wetterbeständigkeit zeigen. Man nimmt an, daß dieses Ergebnis auf einer Verminderung ; der Quellfähigkeit infolge teilweiser Umwandlung der Huminsäure in Humine beruht.
  • Man hat ferner festgestellt, daß insbesondere auch eine Kohle, die nach F 1 e i s s n e r unter Druckdampf bis auf oo!o Wasser getrocknet und danach noch der Einwirkung von Druckdampf unterworfen wurde, praktisch nur etwa 2 bis 4.% Wasser wieder aufnimmt, gegen weitere Wasseraufnahme und gegen Zerfallen aber eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit zeigt.
  • Das gleiche, Ergebnis hat die Behandlung einer Kohle, die unter Druckdampf getrocknet wird, wenn so hohe Temperaturen angewendet werden, daß eine gewisse Anschwelung der Kohle eintritt. In diesem Fall schließen bei Unterbrechung der Destillation im Anfangsstadium die teerbildenden Stoffe die Kapillaren der Kohle und verhindern somit den Wasserzutritt zum eigentlichen Kohlegerüst 'huminösen Ursprungs. Diese Schutzschicht kann nur durch längeres Kochen unter Wasser teilweise zerstört werden, und :erst dann kann die Kohle etwas Wasser aufnehmen.
  • Diese Untersuchungen an unter Druckdampf, also bei wassergefüllten Kapillaren, besonders schonend getrockneter Kohle konnten den Fachmann nicht erkennen lassen, wie in üblicher Weise, also in Röhren- oder Tellertrocknern oder mit Feuergasen oder direktem Dampf, getrocknete Kohle, die keine wetterbeständigen Briketts ergibt, behandelt werden muß, damit wetterbeständige Briketts erzeugt werden können; denn es liegt auf der Hand, daß eine Kohle, deren Kapillaren sich bei der Trocknung von außen nach innen fortschreitend entleert haben und in geleertem Zustand noch längere Zeit einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt gewesen sind, sich anders verhalten muß als eine Kohle, die bei der Trocknung nach F 1 e i s s n e r mit gefüllten Kapillaren bis auf die Trockentemperatur erhitzt und dann erst entwässert ist, wobei sich die Kohlestücke gleichsam wie ein Schwamm zusammengezogen und das Wasser ausgepreßt haben. Es bedurfte einer erfinderischen Leistung, um zu erkennen, daß es gelingt, wetterbeständige Briketts aus solchen Braunkohlen zu erzeugen, die bei gewöhnlicher Verarbeitung nur nichtwetterbeständige Briketts ergeben, wenn die in üblicher Weise, d. h. nicht mit Druckdampf, auf den üblichen Wassergehalt von etwa 15 % getrocknete Kohle nachträglich einer Druckdampfbehandlung unterworfen wird, die so eingerichtet wird, daß die Kohle nicht über 200° C warm wird, damit kein Anschwelen eintritt. Bei dieser Druckdampfbehandlung bewahrt die Kohle im wesentlichen ihren Wassergehalt bis auf den geringen Unterschied, der sich aus dem Unterschied der Kohletemperatur bei Ein- und Ausfüllung ergibt.
  • Entsprechend der Erkenntnis des Erfinders erstreckt sich der Patentschutz auf die Druckdampfbehandlung einer auf übliche Weise, d. h. ohne Anwendung von Druckdampf gemäß F 1 e i s s n e r getrockneten Braunkohle, nicht dagegen auf die Druckdampfbehandlung solcher Trockenkohle, die nach dem Verfahren von F 1 e i s s n e r, d. h. unter Anwendung von Druckdampf, getrocknet ist.
  • Man kann z. B. Zusatzdampf von z. B. 4,5 atü auf die in einem mit einem Wärmeschutz versehenen Druckfaß befindliche getrocknete Kohle von z. B. z 5 % Wasser einwirken lassen. Die Kohle erwärmt sich dabei schnell auf etwa i5o' C. Diese Temperatur läßt man längere Zeit, z. B. 3 bis 5 Stunden, einwirken. Man entspannt sodann, wobei die Kohle sich schnell auf wenig über ioo° C abkühlt. Man kühlt weiter durch Absaugung auf Unterdruck oder durch Luftkühlung in üblichen Brikettkohlenkühlern und preßt die Kohle von üblicher Temperatur, etwa 2o bis 50° C.
  • Man kann den Dampfdruck im Gefäß auch dadurch erzeugen, daß man die getrocknete Kohle kühl oder mit der Temperatur, wie sie die Trockner verläßt, einfüllt, das .Gefäß schließt und z. B. mit Dampfmantel erhitzt. Dann bildet sich der nötige Dampfdruck im Gefäß aus der getrockneten Kohle selbst. Enthält z. B. ein 2o-cbin-Druckgefäß io t Trockenknorpel mit 15 % Wasser, so entwickelt mittelbare Erhitzung durch einen Dampfmantel durch Verdampfung von etwa 25 kg Wasser = 1/4% Wasser, bezogen -auf i o t Kohle, den beispielsweise erwünschten Druck von etwa 5 atü aus der Kohle selbst, ohne daß man Fremddampf in das Gefäß gibt.
  • Beim Anwärmen mit direktem Dampf nimmt die Trockenkohle Wasser auf, bis sie mit z. B. 5 atü Dampf im Gleichgewicht steht. Beim Entspannen gibt sie praktisch die gleiche Menge Wasser selbsttätig wieder ab.
  • Die notwendige Reaktionszeit hängt von der Höhe des angewendeten Druckes und von der Natur der Kohle ab; sie ist größer bei kleinerem Überdruck, geringer bei hohem Druck, z. B. 2o atVi, wobei die Kohle etwa 200° C heiß wird.
  • Briketts aus wasserempfindlichen Kohlen, die bei bisher üblicher Behandlung beginnenden Zerfall nach 6- bis 8stündiger Wässerung anzeigten, erwiesen sich nach z. B. 36stündiger Lagerung im Wasser als unverändert, nachdem die Trockenkohle vor der Verpressung 5 Stunden bei 4,5 atü mit Wasserdampf behandelt worden war.
  • Der erhebliche technische Fortschritt des Verfahrens liegt darin, daß man normale Handelsbriketts aus Kohle erzeugt, welche sonst nur regen-, wetter- und bruchempfindliche Briketts ergibt.
  • Bei Anwendung mit einem guten Wärmeschutz, versehener Druckgefäße ist der benötigte Dampfaufwand sehr gering und beträgt nur wenige Prozent des Gutes.' Bei vorzüglichem Wärmeschutz und jeweiliger Benutzung des Entspannungsdampfes- zum Vorwärmen und Unterdrucksetzen der nächsten Ladung kommt- er nahe an Null. Bei der verfahrensmäßigen Druckerhitzung mit nachfolgender Absaugung zwecks Abkühlung erfüllen die beim Verfahren benötigten Druckgefäße zugleich die Aufgabe des Brikettkohlenkühlers, woraus sich ergibt, daß der zusätzliche Gesamtaufwand an Apparate- und Arbeitskosten gering ist. '

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit von Braunkohlenbriketts durch thermische Behandlung der getrockneten Brikettierkohle, dadurch gekennzeichnet, daß an sich brikettierfähige, auf den üblichen Wassergehalt getrocknete Braunkohle vor dem Verpressen einer Druckerhitzung mit Wasserdampf auf höchstens etwa 200° C unterworfen wird.
DE1934W0094535 1934-06-26 1934-06-26 Verfahren zur Verbesserung der Wasserbestaendigkeit von Braunkohlenbriketts Expired DE701802C (de)

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DE (1) DE701802C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3043085A1 (de) * 1979-11-15 1981-10-01 Voest - Alpine AG, 1011 Wien Verfahren zum heissbrikettieren von organischen feststoffen, insbesondere von braunkohle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3043085A1 (de) * 1979-11-15 1981-10-01 Voest - Alpine AG, 1011 Wien Verfahren zum heissbrikettieren von organischen feststoffen, insbesondere von braunkohle

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