DE2308314C3 - Verfahren zur Trocknung von Holz und anderem Fasergut - Google Patents
Verfahren zur Trocknung von Holz und anderem FasergutInfo
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Description
In Verbindung mit der Druckkonservierung, Trocknung und Färbung von Holz nach dem »Hager-Prozeß«
gemäß der schwedischen Patentschrift 3 01 870 und der US-PS 35 60 251 wurde eine Holztrocknung mit
hochsiedendem öl mit einem Siedepunkt von 250 bis 300° C beschrieben, die schnell und unschädlich durchführbar
ist. Bei diesem Verfahren absorbiert das Holz etwas Trocknungsöl. Durch spezielle Maßnahmen wird
der absorbierte Anteil so gering wie möglich gehalten. Er kann auf eine Menge herabgedrückt werden, die
diejenige nicht überschreitet, die zur Erzielung einiger der durch den Hager-Prozeß erwünschten Effekte
erwünscht ist. Bei normaler Trocknung ist es jedoch nicht erwünscht, derartige ölmengen in das Holz
einzuarbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines wirksamen und schonenden Verfahrens zur Trocknung
von Holz, bei dem das Trocknungsmedium aus der Oberfläche des Produktes entfernt wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Trocknung von Holz und anderem Fasergut durch
Erhitzen in einem geschlossenen Behälter durch ein mit Wasser nicht mischbares hochsiedendes Trocknungsmedium unter vermindertem Druck bei einer Temperatur
von 50 bis 90°C, wobei das getrocknete Gut unter Vakuum gehalten wird, bis das in der Gutoberfläche
verbliebene Trocknungsmedium verdampft ist. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Trocknen ein
Trocknungsmedium mit einem Siedepunkt bei Normaldruck zwischen 150 und 25O0C eingesetzt und unter
Abfuhr des dem Gut entzogenen Wasserdampfes mit verdampftem Trocknungsmedium aus dem Behälter ein
zumindest 80%iges Vakuum eingehalten wird, und daß unmittelbar nach beendigter Trocknung das Trocknungsmedium
unter Aufrechterhaltung des Vakuums aus dem Behälter entfernt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das zu trocknende feuchte Holz in einen Eisenzylinder
gebracht, der verschlossen wird. In diesen Zylinder wird auch das Trocknungsmedium, z. B. ein Erdöl- bzw.
Petroleum-Produkt, das bei etwa 200°C siedet, gebracht. Wärme wird in einem Maße zugeführt, daß das
Erdöl-Produkt bei 80° C gehalten wird. Darüber hinaus
wird ein Vakuum angelegt, so daß das Wasser in dem Holz wegsiedet.
Der Wasserstrom, der das Holz verläßt, und das
mi !geführte verdampfende Trocknungsmedium werden zu einem Kühler zur Kondensation geleitet. Das
Kondensat wird anschließend zu einem Sammelgefäß
S geleitet. Aus diesem wird das Trocknungsmedium sorgfältig zur kontinuierlichen Verwendung abgetrennt.
Ist das Holz bis zu dem erwünschten Ausmaß
getrocknet, so wird das Trocknungsmedium aus dem Zylinder entnommen. Dies wird unter Beibehaltung des
ίο Vakuums durchgeführt Das Vakuum in dem Zylinder
wird auch für einige Zeit nach dem Zeitpunkt, zu dem das Trocknungsmedium entfernt wurde, aufrechterhalten.
In der Holzoberfläche zurückbleibendes Trocknungsmedium wird während dieses Zeitraums aus dem
heißen Holz verdampft Das Holz ist anschließend fertigbehandelt.
Die dargelegte Verfahrensweise wird nachfolgend eingehender erläutert
Eine geeignete Vorrichtung zur Holztrocknung besteht aus einem Eisenzylinder mit einer Giebelwand, die geöffnet und geschlossen werden kann. An dem Zylinder ist ein Heizmantel so angebaut, daß der Zylinder und sein Inhalt erwärmt werden können. Die Erwärmung kann beispielsweise auch durch Heizröhren in dem Zylinder erfolgen. Als Wärmeüberträger kann beispielsweise Wasser, eine von öl verschiedene Flüssigkeit oder Dumpf verwendet werden. Der Zylinder sollte eine thermische Isolierung aufweisen. Zu dem Zylinder führt ein Rohr von einem Behälter für das Trocknungsmedium, durch welches das Medium zu oder von dem Zylinder transportiert werden kann. Das Trocknungsmedium muß wegtransportiert werden können, wenn sich der Zylinder unter Vakuum befindet, beispielsweise über eine geeignete Flüssigkeitspumpe oder durch eigenes Abfließen zu einem darunterliegenden evakuieren Behälter. Von dem Zylinder führ· ferner ein Rohr zum Entlassen von Dämpfen zu einem Kühler, wo die Dämpfe zu Wasser und flüssigem Trccknungsrtiedium kondensiert werden. Von dem Kühler werden die Kondensate zu einem Behälter geleitet, wo das Wasser und das Trocknungsmedium voneinander getrennt werden. Das Trocknungsmedium wird sorgfältig entnommen-, dabei ist es von geringer Bedeutung, wenn ein Teil des Wassers mitgenommen wird; im Gegensatz dazu sollte das abgeschiedene Wasser kein Trocknungsmedium enthalten. Die erfor derliche Vakuumpumpe, die den Zylinder, Kühler und Abscheide-Behälter evakuiert, wird in geeigneter Weise mit dem Kühler oder dem Behälter verbunden. Weitere übliche Meß- und Steuerungsvorrichtungen sollten ebenfalls vorhanden sein.
Eine geeignete Vorrichtung zur Holztrocknung besteht aus einem Eisenzylinder mit einer Giebelwand, die geöffnet und geschlossen werden kann. An dem Zylinder ist ein Heizmantel so angebaut, daß der Zylinder und sein Inhalt erwärmt werden können. Die Erwärmung kann beispielsweise auch durch Heizröhren in dem Zylinder erfolgen. Als Wärmeüberträger kann beispielsweise Wasser, eine von öl verschiedene Flüssigkeit oder Dumpf verwendet werden. Der Zylinder sollte eine thermische Isolierung aufweisen. Zu dem Zylinder führt ein Rohr von einem Behälter für das Trocknungsmedium, durch welches das Medium zu oder von dem Zylinder transportiert werden kann. Das Trocknungsmedium muß wegtransportiert werden können, wenn sich der Zylinder unter Vakuum befindet, beispielsweise über eine geeignete Flüssigkeitspumpe oder durch eigenes Abfließen zu einem darunterliegenden evakuieren Behälter. Von dem Zylinder führ· ferner ein Rohr zum Entlassen von Dämpfen zu einem Kühler, wo die Dämpfe zu Wasser und flüssigem Trccknungsrtiedium kondensiert werden. Von dem Kühler werden die Kondensate zu einem Behälter geleitet, wo das Wasser und das Trocknungsmedium voneinander getrennt werden. Das Trocknungsmedium wird sorgfältig entnommen-, dabei ist es von geringer Bedeutung, wenn ein Teil des Wassers mitgenommen wird; im Gegensatz dazu sollte das abgeschiedene Wasser kein Trocknungsmedium enthalten. Die erfor derliche Vakuumpumpe, die den Zylinder, Kühler und Abscheide-Behälter evakuiert, wird in geeigneter Weise mit dem Kühler oder dem Behälter verbunden. Weitere übliche Meß- und Steuerungsvorrichtungen sollten ebenfalls vorhanden sein.
Wenn das feuchte Holz in den Zylinder eingebracht wird, wird es so befestigt, daß es während der
Trocknungsperiode nicht gegen den oberen Teil des Zylinders treiben kann. Das Trocknungsmedium wird
gewöhnlich in einer derartigen Menge eingebracht, daß es unter Schäumungsbedingungen, d. h. wenn es
während des Trocknungsvorgangs mit austretenden Dampfblasen vermischt wird, das Holz bedeckt, jedoch
nicht darüber. Das Trocknungsmedium sollte auf diese Weise den Zylinder nicht vollständig ausfüllen, jedoch
bildet das Medium eiine frei schäumende Oberfläche über dem Holz, aus der Wasser und Trocknungsmedium
in Form von Dämpfen in das Rohr zu dem Kühler
h5 austreten. Nachfolgende Einfüllungen von Trocknungsmedium
während der Trocknungsperiode sind gewöhnlich notwendig.
Als Trocknungsmeciiurn werden Flüssigkeiten ver-
wendet die nicht mit Wasser mischbar sind und die in dem genannten Bereich (mit einer geeigneten Dampfdruckkurve)
sieden. Die untere Grenze des Siedepunktes ergibt sich aus der Tatsache, daß es möglich sein soll,
das Holz im Vakuum zu erhitzen, ohne daß das Trocknungsmedium zu heftig siedet oder schäumt, was
vm einer raschen Verdampfung führt Dies würde das Verfahren unnötig belasten. Die Trocknung würde
verzögert werden, andauernde Nachfüllungen des Trocknungsmediums wären notwendig, der Wärmeveir- |O
brauch würde ansteigen, und es wäre notwendig, größere Mengen des Trocknungsmediums wiederzugewinnen.
Es ist zwar möglich, die Trocknung mit Medien, die bei 150 bis 1600C sieden, durchzuführen, jedoch sind
Trocknungsmedien mit einem Siedepunkt ab 180° C geeigneter, da dann das Trocknungsverfahren leichter
durchzuführen ist. Der Siedepunkt darf jedoch nicht zu hoch sein, so daß die Medien nach dem Trocknen in dem
Holz zurückbleiben. Es muß im Gegenteil möglich sein, sie aus dem Holz zu verdampfen. Aus dieser Überlegung
heraus ergibt sich die obere Grenze für den Siedepunkt von 2500C oder gerade darunter. Am besten eignen sich
Medien, die zwischen 200 und 2500C, vorzugsweise /.wischen 200 und 220°C bzw. bei etwa 200°C oder ein
wenig darüber sieden.
Das Trocknungsmedium kann beispielsweise aus Erdöl- bzw. Petroleumprodukten zusammengesetzt
üein. Selbst verschiedene organische Lösungsmittel können verwendet werden, z. B. solche, die Chlor
enthalten. In der Regel sind die Erdöl- bzw. Petroleumprodukte
zu bevorzugen, da sie billig sind. Darüber hinaus sollten Produkte verwendet werden, die geruchlos
oder jedenfalls frei von einem unangenehmen Geruch sind. Dies ist besonders dann bedeutungsvoll,
wenn die Gefahr besteht, daß geringe Mengen der hochsiedenden Bestandteile des Mediums in dem Holz
,lurückbleiben können. Der Flammpunkt sollte so hoch
wie möglich sein. Unter den organischen Lösungsmitteln besitzen die chlorierten Produkte den Vorteil, daß
sie ziemlich feuerbeständig sind. Da sie entschieden teurer als die Erdöl- bzw. Petroleumprodukte sind, ist es
daher auch wichtig, sie so vollständig wie möglich wiederzugewinnen. Selbst wenn die Trocknung in einem
geschlossenen Behälter durchgeführt wird, ist das Gesundheitsrisiko, das möglicherweise durch die chlorierten
Produkte verursacht wird, in Betracht zu ziehen. Werden Erdöl- bzw. Petroleumprodukte verwendet, so
können chlorierte Substanzen als Zusatzstoffe verwendet werden, um den Flammpunkt anzuheben. Das
Trocknungsmedium kann ganz oder teilweise, gegebenenfalls zu einem geringeren Anteil aus chlorierten
riammwidrigen Lösungsmitteln bestehen.
Erdölprodukte mit einem hohen Gehalt an Aromaten laugen in der Regel Einlagerungen (Harze) aus dem
Holz aus. Derartige Medien sollten deshalb nicht an erster Stelle gewählt werden. Erdölprodukte mit einem
niedrigen Gehalt an aromatischen Verbindungen haben sich bisher am geeignetsten erwiesen, zumal sie in der
Regel auch keinen unangenehmen Geruch besitzen.
Einige Erdölprodukte dieser Art sind empfindlich gegen Luftoxidation. Durch Oxidation kann ein
größerer Anteil an hochsiedenden Produkten und Ausfällungen gebildet werden. Es haben sich jedoch
beim erfindungsgemäßen Trocknungsverfahren keine durch Luftoxidation bedingten Probleme ergeben. Dies
hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß die
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ι ι UtMiUiIg im van. u um uuiiiigciuilll vviiu, Ü. II. UdD
30
35
45 oxidierende Luft nicht vollständig mit dem Trocknungsmedium in Berührung kommt
Ein besonders geeignetes Trocknungsmedium ist ein
Erdölprodukt, das zwischen 187 und 212°C siedet Es ist
farblos, frei von aromatischen Verbindungen und in beträchtlichem Grade geruchlos. Der Flammpunkt
beträgt 55°C. Es handelt sich um ein Produkt auf der Basis von Isoaliphaten (»Shellsol T«). Mit diesem
Produkt war es möglich, das Holz rasch unter Beibehaltung einer frischen Farbe und mit einer
ausgezeichneten Wiedergewinnung des Mediums zu trocknen. Ein ähnliches Produkt siedet zwischen 191 und
257° C, wenn gleich die obere Grenze des Siedepunktes in diesem Fall ein wenig zu hoch zu liegen und das
Siedeintervall ein wenig zu breit zu sein scheint. Der Flammpunkt beträgt 660C. Es ist ein Produkt auf der
Basis von Aliphaten (»Shellsol K«).
Dem Trocknungsmedium können weitere Substanzen zugesetzt werden, um dem Holz verschiedene Eigenschaften
zu verleihen. Solche sind beispielsweise Wachs, das eine wasserabstoßende Oberfläche erzeugt. Bleichmittel,
die ein helleres Holz ergeben, Substanzen, die eine harte Oberfläche ergeben, wie Harze und
Leinsamenöl, Substanzen zum Schutz gegen Zerfall, Blaufäule oder Feuer; es können auch Farbpigmente
zugesetzt werden. Diese Zusätze oder ihre Auswirkungen verbleiber» in der Holzoberfläche.
Um das Schäumen während der Trocknungsperiode zu vermindern, können, falls dies notwendig erscheint,
Antischaummittel dem Medium zugesetzt werden; ein gutes derartiges Mittel ist Octylalkohol.
In den meisten Fällen hat sich eine Trocknungstemperatur
von 80°C am zweckmäßigsten erwiesen. Für leicht beschädigtes Holz können Temperaturen von 50 oder
6O0C angewendet werden. Die Trocknung erfordert dann eine wesentlich längere Zeit. Sie ist jedoch im
Vergleich mit den begrenzten Möglichkeiten, die sich in solchen Fällen für die Trocknung nach üblichen
Verfahren ergeben, immer noch sehr schnell. Vorzugsweise wird die Trocknung bei 60 bis 80° C durchgeführt.
Das Vakuum sollte so hoch sein, daß das Wasser siedet, jedoch nicht so hoch, daß das Trocknungsmedium
zu rasch verdampft. Die Trocknung schreitet am besten voran, wenn das Vakuum so hoch ist, wie dies
hinsichtlich des Trocknungsmediums möglich ist. Je höher der Siedepunkt des Mediums ist, desto höher
kann und sollte das Vakuum sein. Weiterhin sind, je größer die Dimensionen des zu behandelnden Holzes
sind, ein um so höheres Vakuum und eine um so höhere Temperatur erwünscht.
In der Regel ist es leicht. Bedingungen für die rationellste Verfahrensweise unter Verwendung eines
bestimmten Trocknungsmediums anzugeben. Um dies zu verdeutlichen, kann die folgende Tabelle eine
Anleitung für einige der vorstehend erwähnten Zusammenhänge geben.
Dampfdruck bei 80 und 6O0C für Wasser und
organische Flüssigkeiten, die zwischen 120 und 220° C
sieden.
Siedepunkt | 80° C | 60*C |
100° C (Wasser) | 355 mm Hg | 149 mm Hg |
120 | 200 | 90 |
160 | 50 | 20 |
180 | 20 | 5 |
200 | 10 | J |
220 | <; | 1 |
für die organischen Substanzen angegebenen Werte sind schematisch. Dampfdruckkurven für verschiedene
Substanzen mit den gleichen Siedepunkten sind bekanntlich nicht identisch, selbst wenn die Unterschiede
in der Regel gering sind.
Im folgenden sind die Dampf druckwerte für das genannte Erdölprodukt mit einem Siedepunkt zwischen
187 und 212°C auf Isoaliphatenbasis angegeben:
Temperatur
Druck
25° C
50
75
100
50
75
100
1,4 mm Hg
4.2
10,6
46,0
10,6
46,0
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß Substanzen, die bei etwa 120°C sieden, bei den erwähnten
Trocknungstemperaturen einen vergleichsweise hohen Dampfdruck haben. Der Dampfdruck ist wesentlich
niedriger für Substanzen, die bei 160° C sieden. Eine
weitere beträchtliche Verminderung des Dampfdruckes wird für Substanzen beobachtet, die bei 180°C sieden;
diese können zur Trocknung bei 60°C, gegebenenfalls auch bei 80° C, verwendet werden. Für den letzteren Fall
sind jedoch höher siedende Medien erwünscht. Für Substanzen mit Siedepunkten bei 200°C ist der Druck
zur Trocknung bei 80° C auf einen günstigen Wert erniedrigt.
Was den Druck bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens anbelangt, erscheint es zweckmäßig, diesen nicht unter dem Zwei- bis Vierfachen des
Dampfdruckes des Mediums bei der Trocknungstemperatur zu halten. Im allgemeinen wird bei einem 80 bis
98%igen Vakuum gearbeitet, d. h. unter einem Druck zwischen 15 und 150 mm Hg; hierbei ist das Vakuum für
höher siedende Medien höher und für niedriger siedende Medien niedriger. Beim Arbeiten mit dem
genannten Erdölprodukt mit einem Siedepunkt zwischen 187 und 212°C auf Isoaliphatenbasis bei einer
Trocknungstemperatur von 80° C wird in der Regel ein Druck zwischen 20 und 120 mm Hg verwendet. Bei
einer Arbeitsweise mit hohem Vakuum ist es für die Erzielung einer guten Trocknung notwendig, eine
wirksame Kühlung durchzuführen.
Das Vakuum kann zu Beginn der Trocknungsperiode geringer sein, Anschließend wird es nach und nach auf
den gewünschten Wert gebracht. Zu Deginn werden nämlich große Wassermengen von den äußeren
Schichten des Holzes verdampft. Es tritt eine heftige Schaumbildung auf. Dieser Schaum kann durch ein
geringeres Anfangsvakuum vermindert werden. Eine heftige Schaumbildung würde gewöhnlich die Verdampfung
des Trocknungsmediums sehr stark steigern. Im Gegensatz zu üblichen Trocknungsverfahren scheint
kein Grund dafür zu bestehen, am Anfang eine niedrige Temperatur anzuwenden.
Nach der Trocknung wird das Trocknungsmedium aus dem Zylinder weggeführt, wobei das Vakuum
beibehalten wird. Anderenfalls würde bei einer Unterbrechung des Vakuums, während das Trocknungsniedium
in dem Zylinder zurückbleibt, der äußere Luftdruck das Trocknungsmedium in großen Mengen in das
evakuierte Holz drücken Nach der Entfernung des Mediums läßt man das Holz in dem Zylinder unter <>5
Aufrechterhaltung des Vakuums oder falls möglich unter erhöhtem Vakuum. Während dieser Zeit ver-
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medium gleichzeitig mit dem Abfall der Temperatur des Holzes.
Während der Trocknungsperiode nimmt das Holz,
eine beträchtliche Wärmemenge auf, die bei Verwendung eines wärmeisolierten Zylinders und aufgrund des
tnermischisolierenden Vakuums gut isoliert ist. Darüber
hinaus besitzt Holz eine geringe thermische Leitfähigkeit, weshalb die Wärme vom HoIi. lediglich langsam
abgeführt wird. Die Wärmemenge in dem Holz kann somit praktisch vollständig zur Verdampfung des in dem
Holz zurückgebliebenen Trocknungsmediums ausgenützt werden.
Die erfindungsgemäße Holztrocknung wird dadurch begünstigt, daß das verwendete Trocknungsmediuni
eine geringe Verdampfungswärme besitzt. In der Rege! beträgt sie lediglich ein Fünftel der Verdampfungswärme
des Wassers. Da die Verdampfung aus dem Hol/ während des Verfahrens abnimmt, ist es leicht, das
Vakuum sukzessive anzuheben, um auf diese Weise die Wirksamkeit der Trocknung zu steigern, I:s ist im
Hinblick auf Regen und Feuchtigkeit vorteilhaft, das Holz abkühlen zu lassen, bevor es aus dem Trocknungs
zylinder entnommen wird.
Zur weiteren Steigerung der Wirksamkeit des Verfahrens kann neben dem Vakuum auch die
Temperatur am Ende der Trocknungsperiode gesteigert werden. Weiterhin kann in einer begrenzten Menge
Heißluft eingebracht werden. Hierdurch kann zeitweise das Vakuum ein wenig abfallen. Zu diesem Zeitpunkt
sind vorhandene Mengen an Trocknungsmedien so gering, daß sie durch einen gesteigerten äußeren Diuck
nicht in das Holz eindringen können. Anstelle von Luft kann auch Dampf eingebracht werden. Eine geeignete
Maßnahme hierfür ist das Einbringen von I leiUwasser in den Boden des Zylinders. Die Hitzezufuhr wird dabei
aufrechterhalten. Das Wasser verdampft nach und nach und unterwirft das Holz einer Dampfbehandlung, die
gewissermaßen eine Wasserdampfdestillation des Mediums bedeutet. Eine Behandlung dieser Art verdamplt
leicht Substanzen mit vergleichsweise hohen Siedepunkten. Die geringen Mengen des Mediums, die
eventuell in dem Holz zurückbleiben, sind vergleichsweise hochsiedend. Sie haben kaum einen schädigenden
Einfluß auf das Holz.
In der Regel ist es nicht nötig, zwischen die Holzstücke Kreuzstücke zu plazieren.
Zu Beginn der Trocknungsperiode ist das feuchte Holz in der Regel schwerer als das mit Dampfblasen
durchsetzte Trocknungsmedium. Mit zunehmender Trocknung wird das Holz leichter und die Menge der
Dampfblasen in dem Trocknungsmedium geringer. Infolgedessen nähern sich die Gewichte gleicher
Volumeneinheiten von Holz und dem mit Dampfblasen durchsetzten Trocknungsmedium einander und werden
für einen beträchtlichen Zeitraum der Trocknungsperiode identisch.
Da die während der Trocknung aufgenommene Wärmemenge hauptsächlich mit dem Volumen des
Holzes zusammenhängt, ist es leichter, Reste an Trocknungsmedium aus Holz mit großen Dimensionen
zu entfernen. Die zurückbleibende Menge an Trocknungsmedium liegt in der Regel unter 5 kg pro cbm,
wenn Trocknungsmedien verwendet werden, die bei ^000C sieden und eine Trocknungstemperatur von etwa
8O0C verwendet wird. Die Verluste an Trockniingsmedi·
um brauchen 2 kg pro cbm Holz nicht zu überschreiten.
Die Trocknung von Holz mit 25 mm Dicke kann rrfindungsgemäü in 4 bis 6 Stunden durchgeführt
werden. Wird die Dicke des Holzes auf 50 mm verdoppelt, so steigt die Trocknungszeit auf 6 bis 8
Stunden an. Dies bedeutet, daß die Trocknung 25 bis 50 mal schneller erfolgt als in üblichen Vorrichtungen
mit Luft als Trocknungsmedium. Die Dauer der Verdampfung des Trocknungsmediunis liegt somit
erfindungsgemäß im Bereich von Stunden, wobei es jedoch von Vorteil ist, wenn sie verlängert werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Trocknung von Holz und anderem Fasergut durch Erhitzen in einem geschlossenen Behälter durch ein mit Wasser nicht mischbares hochsiedendes Trocknungsmedium unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von 50 bis 900C, wobei das getrocknete Gut unter Vakuum gehalten wird, bis das in der Gutoberfläche verbliebene Trocknungsmedium verdampft ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Trocknen ein Trocknungsmedium mit einem Siedepunkt bei Normaldruck zwischen 150 und 250° C eingesetzt und unter Abfuhr des dem Gut entzogenen Wasserdampfes mit verdampftem Trocknungsmedium aus dem Behälter ein zumindest 80%iges Vakuum eingehalten wird, und daß unmittelbar nach beendigter Trocknung das Trocknungsmedium unter Aufrechterhaltung des Vakuums aus dem Behälter entfernt wird.
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