DE2308314B2 - Verfahren zur trocknung von holz und anderem fasergut - Google Patents
Verfahren zur trocknung von holz und anderem fasergutInfo
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Description
In Verbindung mit der Druckkonservierung, Trocknung und Färbung von Holz nach dem »Hager-Prozeß«
gemäß der schwedischen Patentschrift 3 01 870 und der US-PS 35 60 251 wurde eine Holztrocknung mit
hochsiedendem öl mit einem Siedepunkt von 250 bis 3000C beschrieben, die schnell und unschädlich durchführbar
ist. Bei diesem Verfahren absorbiert das Holz etwas Trocknungsöl. Durch spezielle Maßnahmen wird
der absorbierte Anteil so gering wie möglich gehalten. Er kann auf eine Menge herabgedrückt werden, die
diejenige nicht überschreitet, die zur Erzielung einiger der durch den Hager-Prozeß erwünschten Effekte
erwünscht ist. Bei normaler Trocknung ist es jedoch nicht erwünscht, derartige ölmengen in das Holz
einzuarbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines wirksamen und schonenden Verfahrens zur Trocknung
von Holz, bei dem das Trocknungsmedium aus der Oberfläche des Produktes entfernt wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Trocknung von Holz und anderem Fasergut durch
Erhitzen in einem geschlossenen Behälter durch ein mit Wasser nicht mischbares hochsiedendes Trocknungsmedium unter vermindertem Druck bei einer Temperatur
von 50 bis 9O0C, wobei das getrocknete Gut unter Vakuum gehalten wird, bis das in der Gutoberfläche
verbliebene Trocknungsmedium verdampft ist. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Trocknen ein
Trocknungsmedium mit einem Siedepunkt bei Normaldruck zwischen 150 und 2500C eingesetzt und unter
Abfuhr des dem Gut entzogenen Wasserdampfes mit verdampftem Trocknungsmedium aus dem Behälter ein
zumindest 80%iges Vakuum eingehalten wird, und daß unmittelbar nach beendigter Trocknung das Trocknungsmedium
unter Aufrechterhaltung des Vakuums aus dem Behälter entfernt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das zu trocknende feuchte Holz in einen Eisenzylinder
gebracht, der verschlossen wird. In diesen Zylinder wird auch das Trocknungsmedium, z.B. ein Erdöl- bzw.
Petroleum-Produkt, das bei etwa 2000C siedet, gebracht.
Wärme wird in einem Maße zugeführt, daß das Erdöl-Produkt bei 8O0C gehalten wird. Darüber hinaus
wird ein Vakuum angelegt, so daß das Wasser in dem Holz wegsiedet
Der Wasserstrahl, der das Holz verläßt, und das mitgeführte verdampfende Trocknungsmedium werden
zu einem Kühler zur Kondensation geleitet. Das Kondensat wird anschließend zu einem Sammelgefäß
geleitet. Aus diesem wird das Trocknungsmedium sorgfältig zur kontinuierlichen Verwendung abgetrennt.
Ist das Holz bis zu dem erwünschten Ausmaß getrocknet, so wird das Trocknungsmedium aus dem
Zylinder entnommen. Dies wird unter Beibehaltung des ίο Vakuums durchgeführt. Das Vakuum in dem Zylinder
wird auch für einige Zeit nach dem Zeitpunkt, zu dem das Trocknungsmedium entfernt wurde, aufrechterhalten.
In der Holzoberfläche zurückbleibendes Trocknungsmedium. wird während dieses Zeitraums aus dem
heißen Holz verdampft. Das Holz ist anschließend fertigbehandelt.
Die dargelegte Verfahrensweise wird nachfolgend eingehender erläutert.
Eine geeignete Vorrichtung zur Holztrocknung besteht aus einem Eisenzylinder mit einer Giebelwand, die geöffnet und geschlossen werden kann. An dem Zylinder ist ein Heizmantel so angebaut, daß der Zylinder und sein Inhalt erwärmt werden können. Die Erwärmung kann beispielsweise auch durch Heizröhren in dem Zylinder erfolgen. Als Wärmeüberträger kann beispielsweise Wasser, eine von öl verschiedene Flüssigkeit oder Dampf verwendet werden. Der Zylinder sollte eine thermische Isolierung aufweisen. Zu dem Zylinder führt ein Rohr von einem Behälter für das Trocknungsmedium, durch welches das Medium zu oder von dem Zylinder transportiert werden kann. Das Trocknungsmedium muß wegtransportiert werden können, wenn sich der Zylinder unter Vakuum befindet, beispielsweise über eine geeignete Flüssigkeitspumpe oder durch eigenes Abfließen zu einem darunterliegenden evakuierten Behälter. Von dem Zylinder führt ferner ein Rohr zum Entlassen von Dämpfen zu einem Kühler, wo die Dämpfe zu Wasser und flüssigem Trocknungsmedium kondensiert werden. Von dem Kühler werden die Kondensate zu einem Behälter geleitet, wo das Wasser und das Trocknungsmedium voneinander getrennt werden. Das Trocknungsmedium wird sorgfältig entnommen; dabei ist es von geringer Bedeutung, wenn ein Teil des Wassers mitgenommen wird; im Gegensatz dazu sollte das abgeschiedene Wasser kein Trocknungsmedium enthalten. Die erforderliche Vakuumpumpe, die den Zylinder, Kühler und Abscheide-Behälter evakuiert, wird in geeigneter Weise mit dem Kühler oder dem Behälter verbunden. Weitere übliche Meß- und Steuerungsvorrichtungen sollten ebenfalls vorhanden sein.
Eine geeignete Vorrichtung zur Holztrocknung besteht aus einem Eisenzylinder mit einer Giebelwand, die geöffnet und geschlossen werden kann. An dem Zylinder ist ein Heizmantel so angebaut, daß der Zylinder und sein Inhalt erwärmt werden können. Die Erwärmung kann beispielsweise auch durch Heizröhren in dem Zylinder erfolgen. Als Wärmeüberträger kann beispielsweise Wasser, eine von öl verschiedene Flüssigkeit oder Dampf verwendet werden. Der Zylinder sollte eine thermische Isolierung aufweisen. Zu dem Zylinder führt ein Rohr von einem Behälter für das Trocknungsmedium, durch welches das Medium zu oder von dem Zylinder transportiert werden kann. Das Trocknungsmedium muß wegtransportiert werden können, wenn sich der Zylinder unter Vakuum befindet, beispielsweise über eine geeignete Flüssigkeitspumpe oder durch eigenes Abfließen zu einem darunterliegenden evakuierten Behälter. Von dem Zylinder führt ferner ein Rohr zum Entlassen von Dämpfen zu einem Kühler, wo die Dämpfe zu Wasser und flüssigem Trocknungsmedium kondensiert werden. Von dem Kühler werden die Kondensate zu einem Behälter geleitet, wo das Wasser und das Trocknungsmedium voneinander getrennt werden. Das Trocknungsmedium wird sorgfältig entnommen; dabei ist es von geringer Bedeutung, wenn ein Teil des Wassers mitgenommen wird; im Gegensatz dazu sollte das abgeschiedene Wasser kein Trocknungsmedium enthalten. Die erforderliche Vakuumpumpe, die den Zylinder, Kühler und Abscheide-Behälter evakuiert, wird in geeigneter Weise mit dem Kühler oder dem Behälter verbunden. Weitere übliche Meß- und Steuerungsvorrichtungen sollten ebenfalls vorhanden sein.
Wenn das feuchte Holz in den Zylinder eingebracht wird, wird es so befestigt, daß es während der
Trocknungspieriode nicht gegen den oberen Teil des Zylinders treiben kann. Das Trocknungsmedium wird
gewöhnlich in einer derartigen Menge eingebracht, daß es unter Schäumungsbedingungen, d. h. wenn es
während des Trocknungsvorgangs mit austretenden Dampfblasen vermischt wird, das Holz bedeckt, jedoch
nicht darüber. Das Trocknungsmedium sollte auf diese Weise den Zylinder nicht vollständig ausfüllen, jedoch
bildet das Medium eine frei schäumende Oberfläche über dem Holz, aus der Wasser und Trocknungsmedium
in Form von Dämpfen in das Rohr zu dem Kühler austreten. Nachfolgende Einfüllungen von Trocknungsmedium
während der Trocknungsperiode sind gewöhnlich notwendig.
Als Trocknungsmedium werden Flüssigkeiten ver-
Als Trocknungsmedium werden Flüssigkeiten ver-
IO
. die nicht mit Wasser -nischbar sind und die in
j Benannten Bereich (mit einer geeigneten Dämpfig
kkurve) sieden. Die untere Grenze des Siedepunk-
reibt sich aus der Tatsache, daß es möglich sein soll,
tes uoiz im Vakuum zu erhitzen, ohne daß das
TaiUnunesmedium zu heftig siedet oder schäumt, was
TrocKii *>aschen VerdarnpfUng führt. Dies würde das
Verfahren unnötig belasten. Die Trocknung würde
eert werden, andauernde Nachfullungen des
Xnungsmediums wären notwendig, der Wärmever-
»nch würde ansteigen, und es wäre netwendig,
rößere Mengen des Trocknungsmediums wiederzuge-
wl""ej"'t zwar möglich, die Trocknung mit Medien, die
.. ■ %n bis 160°C sieden, durchzuführen, jedoch sind ,5
Tmcknungsmedien mit einem Siedepunk, ab 180°C kneter da dann das Trocknungsverfahren leichter
özuführen ist. Der Siedepunkt darf jedoch nich· zu h h sein so daß die Medien nach dem Trocknen in dem
WnIz zurückbleiben. Es muß im Gegenteil möglich sein,
" aus dem Holz zu verdampfen. Aus dieser Überlegung heraus ergibt sich die obere Grenze für den Siedepunkt
2500C oder gerade darunter. Am besten eignen sich Madien die zwischen 200 und 2500C, vorzugsweise
zwischen 200 und 220°C bzw. bei etwa 200° C oder ein
weniß darüber sieden.
Das Trocknungsmedium kann beispielsweise aus F döl- bzw. Petroleumprodukten zusammengesetzt
•n Selbst verschiedene organische Lösungsmitte! können verwendet werden. z.B. solche die Chlor
η halten In der Regel sind die Erdöl- bzw. Petroleumnrodukte'
zu bevorzugen, da sie billig sind. Darüber h naus sollten Produkte verwendet werden, die geruch-'
oder jedenfalls frei von einem unangenehmen fienich sind. Dies ist besonders dann bedeutungsvoll,
wenn die Gefahr besteht, daß geringe Mengen der hochsiedenden Bestandteile des Mediums in dem Holz
Zurückbleiben können. Der Flammpunkt sollte so hoch wie möglich sein. Unter den organischen Lösungsmit-W
UJL«. ^ chlorierten Produkte den Vorteil, daß
wie möglich sein. Unter den organischen Lösungsmit
Sn besitzen die chlorierten Produkte den Vorteil, daß
oxidierende Lutt nicht vollständig mit dem Trocknungsmedium in Berührung kommt.
Ein besonders geeignetes Trocknungsmedium ist ein
Erdölprodukt, das zwischen 187 und 2120C siedet. Es ist
farblos, frei von aromatischen Verbindungen und in beträchtlichem Grade geruchlos. Der Flammpunkt
beträgt 55° C. Es handelt sich um ein Produkt auf der Basis von Isoaliphaten (»Shellsol T«). Mit diesem
Produkt war es möglich, das Holz rasch unter Beibehaltung einer frischen Farbe und mit einer
ausgezeichneten Wiedergewinnung des Mediums zu trocknen. Ein ähnliches Produkt siedet zwischen 191 und
257-C. wenn gleich die obere Grenze des Siedepunktes in diesem Fall ein wenig zu hoch zu liegen und das
Siedeintervall ein wenig zu breit zu sein scheint uer
Flammpunkt beträgt 660C. Es ist ein Produkt auf der
Basis von Aliphaten (»Shellsol M-
Dem Trocknungsmedium können weitere Substanzen zugesetzt werden, um dem Holz verschiedene Eigenschaften
zu verleihen. Solche sind beispielsweise Wachs, das eine wasserabstoßende Oberfläche erzeugt, Bleichmittel,
die ein helleres Holz ergeben, Substanzen, die eine harte Oberfläche ergeben, wie Harze und
Leinsamencl, Substanzen zum Schutz gegeiη ZerfaU.
Blaufäule oder Feuer; es können ^ch Farbp.gmente
zugesetzt werden. Diese Zusätze oder ihre Auswirkungen verbleiben in der Holzoberfläche.
Um chs Schäumen während der Trocknungspenode
zu vermindern, können, falls dies notwendig erscheint, Antischaummittel dem Medium zugesetzt werden; ein
gutes derartiges Mittel ist Octylalkohol.
In den meisten Fällen hat sich eine Trocknungstemperatur von 80°C am zweckmäßigsten erwiesen. Furgleich
beschädigtes Holz können Temperaturen von,K»ode
60°C angewendet werden. Die Trocknung erfordert dann eine wesentlich längere Zeit. Sie ist jedoch im
Vergleich mit den begrenzten Möglichkeiten die : ch in
solchen Fällen für die Trocknung nach ubtehen Verfahren ergeben, immer noch sehr schnell. Vorzugs
teln besitzen die cniorieneu nuuunc u<-.i ,^m...,
sie ziemlich feuerbeständig sind. Da sie entschieden teurer als die Erdöl- bzw. Petroleumprodukte sind, ist es
daher auch wichtig, sie so vollständig wie möglich wiederzugewinnen. Selbst wenn die Trocknung in einem
geschlossenen Behälter durchgeführt wird, ist das Gesundheitsrisiko, das möglicherweise durch die chlorierten
Produkte verursacht wird, in Betracht zu ziehen. Werden Erdöl- bzw. Petroleumprodukte verwendet, so
können chlorierte Substanzen als Zusatzstoffe verwendet werden, um den Flammpunkt anzuheben. Das
Trocknungsimedium kann ganz oder teilweise, gegebenenfalls
zu einem geringeren Anteil aus chlorierten flaminwidrigen Lösungsmitteln bestehen.
Erdölprodukte mit einem hohen Gehalt an Aromaten laugen in der Regel Einlagerungen (Harze) aus dem
Holz aus. Derartige Medien sollten deshalb nicht an erster Stelle gewählt werden. Erdölprodukte mit einem
niedrigen Gehalt an aromatischen Verbindungen haben sich bisher am geeignetsten erwiesen, zumal sie in der
Regel auch keinen unangenehmen Geruch besitzen.
Einige Erdölprodukte dieser Art sind empfindlich gegen Luftoxidation. Durch Oxidation kann ein
größerer Anteil an hochsiedenden Produkten und Ausfällungen gebildet werden. Es haben sich jedoch
beim erfindungsgemäßen Trocknungsverfahren keine durch Luftoxidation bedingten Probleme ergeben. Dies
hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß die Trocknung im Vakuum durchgeführt wird, d. h. daß
Das Vakuum sollte so hoch sein, daß das Wa siedet, jedoch nicht so hoch, daß das Trocknungsmed,
um zu rasch verdampft. Die Trocknung schreitet am besten voran, wenn das Vakuum so hoch. νVwie dies
hinsichtlich des Trocknungsmed.ums möglich ist £
höher der Siedepunkt des Mediums ist, desto noner Ltn und sollte das Vakuum sein. Weiterhin smd
größer die Dimensionen des zu behandelnden Ho zes find ein um so höheres Vakuum und eine um so höhere
leicht, Bedingungen für die
Zusammenhänge geben. Wasser und
Dampfdruck bei 80 und 6O0C fur( Wasseren
organische Flüssigkeiten, d.e zwischen 120 und 22ü c
sieden.
1000C (Wasser)
Ϊ20
160
180
200
220
für die organischen Substanzen angegebenen Werte sind schematisch. Dampfdruckkurven für verschiedene
Substanzen mit den gleichen Siedepunkten sind bekanntlich nicht identisch, selbst wenn die Unterschiede
in der Regel gering sind.
Im folgenden sind die Dampfdruckwerte für das genannte Erdölprodukt mit einem Siedepunkt zwischen
187 und 212°C auf Isoaliphatenbasis abgegeben:
Temperatur
Druck -
IO
25° C | 1,4 mm Hg |
50 | 4,2 |
75 | 10.6 |
100 | 46,0 |
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß Substanzen, die bei etwa 120°C sieden, bei den erwähnten
Trocknungstemperaturen einen vergleichsweise hohen Dampfdruck haben. Der Dampfdruck ist wesentlich
niedriger für Substanzen, die bei 160°C sieden. Eine weitere beträchtliche Verminderung des Dampfdruckes
wird für Substanzen beobachtet, die bei 38O°C sieden; diese können zur Trocknung bei 6O0C1 gegebenenfalls
auch bei 8O0C, verwendet werden. Für den letzteren Fall
sind jedoch höher siedende Medien erwünscht. Für Substanzen mit Siedepunkten bei 200°C ist der Druck
zur Trocknung bei 80°C auf einen günstigen Wert erniedrigt.
Was den Druck bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anbelangt, erscheint es zweckmäßig,
diesen nicht unter dem Zwei- bis Vierfachen des Dampfdruckes des Mediums bei der Trocknungstemperatur
zu halten. Im allgemeinen wird bei einem 80 bis 98%igen Vakuum gearbeitet, d. h. unter einem Druck
zwischen 15 und 150 mm Hg; hierbei ist das Vakuum für höher siedende Medien höher und für niedriger
siedende Medien niedriger. Beim Arbeiten mit dem genannten Erdölprodukt mit einem Siedepunkt zwischen
187 und 212°C auf Isoaliphatenbasis bei einer Trocknungstemperatur von 80° C wird in der Regel ein
Druck zwischen 20 und 120 mm Hg verwendet. Bei einer Arbeitsweise mit hohem Vakuum ist es für die
Erzielung einer guten Trocknung notwendig, eine wirksame Kühlung durchzuführen.
Das Vakuum kann zu Beginn der Trocknungsperiode geringer sein. Anschließend wird es nach und nach auf
den gewünschten Wert gebracht. Zu Beginn werden nämlich große Wassermengen von den äußeren
Schichten des Holzes verdampft. Es tritt eine heftige Schaumbildung auf. Dieser Schaum kann durch ein
geringeres Anfangsvakuum vermindert werden. Eine heftige Schaumbildung würde gewöhnlich die Verdampfung
des Trocknungsmediums sehr stark steigern. Im Gegensatz zu üblichen Trocknungsverfahren scheint
kein Grund dafür zu bestehen, am Anfang eine niedrige Temperatur anzuwenden.
Nach der Trocknung wird das Trocknungsmedium aus dem Zylinder weggeführt, wobei das Vaku'im
beibehalten wird. Anderenfalls würde bei einer Unterbrechung des Vakuums, während das Trocknungsmedium
in dem Zylinder zurückbleibt, der äußere Luftdruck das Trocknungsmedium in großen Mengen in das
evakuierte Holz drücken. Nach der Entfernung des Mediums läßt man das Holz in dem Zylinder unter
Aufrechterhaltung des Vakuums oder falls möglich unter erhöhtem Vakuum. Während dieser Zeit verdampft
das in dem Holz zurückgebliebene Trocknungsmedium gleichzeitig mit dem Abfall der Temperatur des
Holzes.
Während der Trocknungspenode nimmt das Holz eine beträchtliche Wärmemenge auf, die bei Verwendung
eines wärmeisolierten Zylinders und aufgrund des thermischisolierenden Vakuums gut isoliert ist. Darüber
hinaus besitzt Holz eine geringe thermische Leitfähigkeit, weshalb die Wärme vom Holz lediglich langsam
abgeführt wird. Die Wärmemenge in dem Holz kann somit praktisch vollständig zur Verdampfung des in dem
Holz zurückgebliebenen Trocknungsmediums ausgenützt werden.
Die erfindungsgemäße Holztrocknung wird dadurch begünstigt, daß das verwendete Trocknungsmeditim
eine geringe Verdampfungswärme besitzt. In der Regel beträgt sie lediglich ein Fünftel der Verdampfung*,«^,·-
me des Wassers. Da die Verdampfung aus dem Holz während des Verfahrens abnimmt, ist es leicht, das
Vakuum sukzessive anzuheben, um auf diese Weise die Wirksamkeit der Trocknung zu steigern. Es ist im
Hinblick auf Regen und Feuchtigkeit vorteilhaft, das Holz abkühlen zu lassen, bevor es aus dem Trocknungszylinder entnommen wird.
Zur weiteren Steigerung der Wirksamkeit des Verfahrens kann neben dem Vakuum auch die
Temperatur am Ende der Trocknungsperiode gesteigert werden. Weiterhin kann in einer begrenzten Menge
Heißluft eingebracht werden. Hierdurch kann zeitweise das Vakuum ein wenig abfallen. Zu diesem Zeitpunkt
sind vorhandene Mengen an Trocknungsmedien so gering, daß sie durch einen gesteigerten äußeren Druck
nicht in das Holz eindringen können. Anstelle von Luft kann auch Dampf eingebracht werden. Eine geeignete
Maßnahme hierfür ist das einbringen von Heißwasser in den Boden des Zylinders. Die Hitzezufuhr wird dabei
aufrechterhalten. Das Wasser verdampft nach und nach und unterwirft das Holz einer Dampfbehandlung, die
gewissermaßen eine Wasserdampfdestillation des Mediums bedeutet. Eine Behandlung dieser Art verdampft
leicht Substanzen mit vergleichsweise hohen Siedepunkten. Die geringen Mengen des Mediums, die
eventuell in dem Holz zurückbleiben, sind vergleichsweise hochsiedend. Sie haben kaum einen schädigenden
Einfluß auf das Holz.
In der Regel ist es nicht nötig, zwischen die Holzstücke Kreuzstücke zu plazieren.
Zu Beginn der Trocknungsperiode ist das feuchte Holz in der Regel schwerer als das mit Dampfblasen
durchsetzte Trocknungsmsdium. Mit zunehmender Trocknung wird das Holz leichter und die Menge der
Dampfblasen in dem Trocknungsmedium geringer. Infolgedessen nähern sich die Gewichte gleicher
Volumeneinheiten von Holz und dem mit Dampfblasen durchsetzten Trocknungsmedium einander und werden
für einen beträchtlichen Zeitraum der Trocknungsperiode identisch.
Da die während der Trocknung aufgenommene Wärmemenge hauptsächlich mit dem Volumen des
Holzes zusammenhängt, ist es leichter, Reste an Trocknungsmedium aus Holz mit großen Dimensionen
zu entfernen. Die zurückbleibende Menge an Trocknungsmedium liegt in der Regel unter 5 kg pro cbm,
wenn Trocknungsmedien verwendet werden, die bei 200° C sieden und eine Trocknungstemperatur von etwa
80"C verwendet wird. Die Veduste an Trocknungsmedium
brauchen 2 kg pro cbm Holz nicht zu überschreiten.
Die Trocknung von Holz mit 25 mm Dicke kann erfindungsgemäß in 4 bis 6 Stunden durchgeführt
werden. Wird die Dicke des Holzes auf 50 mm verdoppelt, so steigt die Trocknungszeit auf 6 bis 8
Stunden an. Dies bedeutet, daß die Trocknung 25 bis 50 mal schneller erfolgt als in üblichen Vorrichtungen
mit Luft als Trocknungsmedium. Die Dauer der Verdampfung des Trocknungsmediums liegt somit
erfindungsgemäß im Bereich von Stunden, wobei es jedoch von Vorteil ist, wenn sie verlängert werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Trocknung von Holz und anderem Fasergut durch Erhitzen in einem geschlossenen Behälter durch ein mit Wasser nicht mischbares hochsiedendes Trocknungsmedium unter vermindertem Druck bei einer Temperatur von 50 bis 900C, wobei das getrocknete Gut unter Vakuum gehalten wird, bis das in der Gutoberfläche verbliebene Trocknungsmedium verdampft ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Trocknen ein Trocknungsmedium mit einem Siedepunkt bei Normaldruck zwischen 150 und 2500C eingesetzt und unter Abfuhr des dem Gut entzogenen Wasserdampfes mit verdampftem Trocknungsmedium aus dem Behälter ein zumindest 80%iges Vakuum eingehalten wird, und daß unmittelbar nach beendigter Trocknung das Trocknungsmedium unter Aufrechterhaltung des Vakuums aus dem Behälter entfernt wird.
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