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Einrichtung zum serienweisen Öffnen und Schließen von Butyrometern
und ähnlichen Gefäßen Zum Verschließen von Butyrometern und ähnlichen Gefäßen verwendet
man allgemein Hohlpropfen aus Gummi mit breitem, über den Gefäß rand vorstehendem
Flansch, der vielfach auf der Oberseife und am Rand mit Metall versteift- und verstärkt
ist. Beim Einsetzen oder Entfernen derartiger Pfropfen muß man sich eines Druckstiftes
bedienen, der in den Hohlpfropfen eingedrückt wird; dabei wird der Pfropfen gestreckt
und sein Durchmesser verkleinert, so daß er in der gestreckten Form ohne weiteres
in den Gefäßbals eingeführt Szw. aus dem Gefäßhals herausgezogen werden kann.
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In größeren Betrieben und Laboratorien, mo viele Gefäße insbesondere
für die Durchführung gleichartiger Untersuchungen, z. B. der Untersuchung von Milch,
gehandhabt werden müssen, ist die Einzelöffnung bzw. der Einzelabschluß der Gefäße
außerordentlich zeitraubend und umständlich.
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An und für sich ist es bekannt, gleichartige Gefäße, die einzeln
mittels Pfropfen abschließbar sind, serienweise zu öffnen und zu schließen, indem
die Pfropfen mit einer gemeinsamen Hubschiene verbunden werden. Dabei beschränkt
sich der Bewegungsvorgang auf ein einfaches Anheben und Absetzen der die Pfropfen
tragenden Hubschiene. Eine solche Vorrichtung ist aber mcht verwendbar zum Einsetzen
und Entfernen von streckbaren Hohlpfropfen, die verschiedene Bewegungsvorgänge in
bestimmter zeitlicher Folge erforderlich machen. Beim Öffnen der Gefäße müssen die
Pfropfen zunächst gestreckt und dann in diesem gestreckten Zustand aus den Gefäßen
entfernt werden. Beim Schließen der Gefäße ist es erforderlich, die Pfropfen zu
strecken und dann in der gestreckten Form in die Gefäße einzuführen.
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Die Einrichtung nach -der Erfindung bietet die Möglichkeit zur serienweisen
Öffnung und Schließung von Gefäßen mit streckbaren Hohlpfropfen durch die erfindungsgemäße
senkrechte Ubereinanderanordnung einer festen Halteschiene mit einer oder mehreren
Ausnehmungen
zur Aufnahme der verjüngten Halsteile der Gefäße, einer ersten Hubschiene mit einer
oder mehreren unterschnittenen Ausnehmungen zur Aufnahme der Hohlpfropfenflansche
und einer zweiten Hubschiene, an welcher die in die Ausnehmungen der Halteschiene
und der ersten Hubschiene einführbaren Druckstifte befestigt sind. Durch Heranführen
der zweiten Hubschiene an die erste Hubschiene werden die Druckstifte in die Hohlpfropfen
eingeführt und die Hohlpfropfen gestreckt; beim gleichzeitigen Anheben beider Hubschienen
werden die Pfropfen aus den Gefäßen herausgezogen, wobei die Gefäße sich mit dem
Halsansatz an der festen Halteschiene abstützen.
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Um diese eigenartige Bewegung der Hubschienen zu erleichtern, empfiehlt
es sich, dieselben an senkrechten Stützen zu führen und zu ihrer Verbindung mit
dem Betätigungsmechanismus Gelenkstangen vorzusehen. Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung
besteht der Betätigungsmechanismus aus zwei Hebeln, die um eine gemeinsame Achse
verschwenkt werden können und in der Senkrechten derart gegeneinander versetzt sind,
daß der zur zweiten Hubschiene gehörende Betätigungshebel sich bei Absenkung seiner
Hubschiene dem Betätigungshebel der ersten Hubschiene so weit nähert, daß zum Anheben
beider Hubschienen die beiden Betätigungshebel gemeinsain erfaßt werden können.
Eine andere vorteilhafte Betätigung besteht in der Anbringung eines exzentrischen,
in der Ruhestellung senkrecht oberhalb der Getriebeachse liegenden Getriebezapfens,
wobei die Gelenkstange der zweiten Hubschiene dauernd an den Getriebezapfen angeschlossen
ist, während das hakenförmig ausgebildete Ende der Gelenkstange der ersten Hubschiene
dem Getriebezapfen diametral gegenüberliegt und sich mit diesem erst nach Absenkung
der zweiten Huhscbiene kuppelt. Es empfiehlt sich hierbei, die Gelenkstange der
ersten Hubschiene in der Ruhestellung durch einen festen Zapfen zu verriegeln und
die Riegelstellung durch eine Feder zu sichern.
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Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Einrichtungen.
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Eine Ausführungsform ist in den Abb. I bis 5 dargestellt, wobei Abb.
I eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht, Abb. 3 eine Unteransicht der Halteschiene,
Abb. 4 eine Unteransicht der ersten Hubschiene und Abb. 5 einen Teilschnitt nach
Linie V-V der Abb. I zeigt.
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Abb. 6 veranschaulicht den Vorgang beim Öffnen eines einzelnen Butyrometers.
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Eine zweite Ausführungsform ist in den Abb. 7 bis 9 dargestellt,
wobei Abb. 7 eine Vorderansicht, Abb. 8 eine Seitenansicht und Abb. g einen Schnitt
nach Linie IX-IX der Abb. 7 zeigt.
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In den Abb. 10 bis 12 ist ein zu der Vorrichtung nach Abb. 7 bis
9 gehörendes Hilfsgerät veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. Io eine Vorderansicht,
Abb. II eine Draufsicht und Abb. I2 einen Schnitt nach Linie XII-XII der Abb. 10.
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Gemäß Abb. I und 2 sind auf der Grundplatte I zwei senkrechte Stützen
2, 3 befestigt, mit welchen die Halteschiene 4 fest verbunden ist und welche als
Führung der beiden Hubschienen 5 und 6 dienen. Die Stützen 2, 3 sind durch rückwärtige
Streben 7 verankert. Die Hubschiene 5 ist über die Gelenkstangen 8 an die auf der
durchgehenden Welle g gelagerten Hebel 10 angeschlossen, die durch die Griffleiste
1 1 miteinander verbunden sind. In entsprechender Weise ist die Hubschiene 6 über
die Gelenkstangen 12 an die Hebel I3 angeschlossen, welche ebenfalls auf der Weller
gelagert und mittels der Griffleiste. 14 miteinander verbunden sind. Die Hebel 10
und I3 bzw. ihre Griffleisten II und 14 sind derart gegeneinander versetzt, daß
nach Herunterdrücken der Griffleiste 14 die Griffleiste II miterfaßt werden kann,
um beide Hebelpaare 10 und 13 gemeinsam nach oben zu verschwenken.
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Die Halteschiene 4 ist, wie Abb. 3 zeigt, mit Ausschnitten 15 versehen,
deren Breite etwa der Halsstärke der in das Stativ I6 eingesetzten Butyrometer I7
entspricht.
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Die erste Hubschiene 5 besitzt unterschnittene Ausnehmungen I8, die
nach vorn zu offen sind und zur Aufnahme der Pfropfenflansche 19 dienen. In jede
der Ausnehmungen i8 mündet von oben her eine Bohrung 20 für den Durchtritt der an
der zweiten Hubschiene 6 befestigten Druckstifte 21.
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Zur serienmäßigen Öffnung der in dem Stativ befindlichen Butyrometer
17 wird das Stativ auf der Grundplatte I derart nach rückwärts verschoben, daß die
Oberteile der Butyrometer in der aus Abb. 1 ersichtlichen Weise in die Ausschnitte
bzw. Ausnehmungen der Halteschiene 4 und der ersten Huib schiene 5 eindringen. Durch
Herunterdrücken der Griffleiste 14 wird die zweite Hubschiene 6 nach unten verschoben,
wobei die in den Bohrungen 20 der Schiene 5 geführten Druckstifte 21 in die I Hohlpfropfen
der Butyrometer eintreten und dieselben strecken.
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Beim gemeinsamen Hochschwenken der Griffleisten
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und 14 werden beide Schienen 5 und 6 nach oben verschoben; die Schiene 5 nimmt hierbei
idie durch das Strecken gelockerten Pfropfen mit, während die Butyrometer idurch
die Schiene 4 zurückgehalten werden. Nach Wegnahme des Stativs I6 mit den geöffneten
Butyrometern I7 und Ab-senkung der Schiene 5 in die aus Abb. I und 2 ersichtliche
Lage können die Pfropfen nach vorn herausgezogen werden.
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Der Offnungsvorgang ist in Abb. 6 näher veranschaulicht. Die Offnung
des B.utyrometers I7 ist durch den Hohlpfropfen 22 aus Gummi verschlossen, welcher
einen Druckkörper qn Form einer kleinen Kugel 23 enthält. Durch Einführen des Druckstiftes
2I in den Pfropfen wird derselbe gestreckt unter V;erkleinerung seines Durchmessers,
so daß der Pfropfen mit seinem Flansch 19 aus dem Hat stück des Butyrometers herausgezogen
werden kann.
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Nach dem in Abb. 7 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel sind auf
der Grundplatte 1 beiderseits zwei Stützen 2a, 2b bzw.
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3a, 39 befestigt, mit welchen die Halteschiene 4 fest verbunden ist
und welche zur Führung der mit den Hub schienen 5 und 6 verb-undenen Querstücke
24 bzw.25 dienen.
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An jedes Ende der Hubschiene 5 ist eine Gelenkstange 26 angeschlossen,
deren freie Enden hakenförmig ausgeblildet sind. Jede der Gelenkstangen 26 besitzt
einen seitlichen gabelförmigen Vorsprung 27, welcher in der aus Ab,b.8 ersichtlichen
Lage einen an der Stütze 3b befestigten Zapfen 28 umgreift und dadurch die Gelenkstange
verriegelt. Diese Riegelstellung wird durch die Zugfeder 29 gesichert. Die Hubschiene
6 ist über die Gelenkstangen 30 an die Exzenterzapfen 3I der auf der Welle 32 sitzenden
Zahnräder 33 angeschlossen. Mit den Zahnrädern 33 stehen die Ritzel 34 in Eingriff,
welche auf der mittels der Handkurbel 35 drehbaren Welle 36 befestigt sind. Die
beiden Wellen 32 und 36 sind in den Querstücken 37 gelagert, welche die oberen Enden
der Stützen 2<1, 2b bzw. 3a, 3b verbinden.
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Die Halteschiene 4 besteht aus drei Längsschienenqa, 4b, 4C (Abb.
8 und 9), deren Abstand ungefähr der Halsstärke der in das Stativ I6a eingesetzten
Butyrometer 17 entspricht und die an beiden Enden durch brückenartige Querstücke
4d miteinander verbunden sind.
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Die erste Hubschiene 5 besteht aus einer Tragschiene 5a und zwei
auf deren Unterseite befestigten U-Schienen 5b mit einwärts gebogenen Flanschen
(Abb. 9). Der Abstand der U-Schenkel entspricht zudem Durchmesser der -PfropfenflanscheJ
der Abstand zwischen den einwärts gebogenen Flanschen etwa der Halsstärke der Butyrometer.
In die von den U-Schienen 5b umschlossenen Längsnuten münden die nach oben konisch
erweiterten Bohrungen 20 und 38 für den Durchtritt der an -der zweiten Hubschiene
befestigten Druckstifte 21 und Führungsstifte 39.
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Die zweite Hubschiene 6 besteht ebenfalls aus einer Tragschiene 6a
und einer damit verbundenen Schiene 6b, an welcher die Druckstifte und die Führungsstifte
39 befestigt sind. Die zwischen den Druckstiften 21 liegenden Führungsstifte39 sind
etwas länger als die Druckstifte; ihr lichter Abstand entspricht dem Durchmesser
der Pfropfenflansche. Dadurch, daß ihre Enden abgerundet oder konisch verjüngt sind,
richten sie beim Absenken der Hubschiene 6 die oberen Enden der von der Seite her
in die Längsnuten der Halteschiene 4 und der Hubschiene 5 eingeschobenen Butyrometer
17 gegenüber den Druckstiften 21 aus, so daß die Druckstifte in die Hohlpfropfen
eintreten müssen.
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Das Heben und Senken der Hubschienen 5 und 6 geht in folgender Weise
vor sich: Beim Drehen der Handkurbel 35 in der Pfeilrichtung40 (Abb. 8) drehen sich
die Zahnräder 33 in Richtung des Pfeiles 41, SO daß die an den Zapfen angeschlossenen
Gelenkstangen 30 die Hubschiene 6 nach unten verschieben und die Druckstifte 21
in die Hohlpfropfen der Butyrometer eindringen.
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Nachdem die Zahnräder 33 eine halbe Umdrehung ausgeführt haben, greifen
die Zapfen 3I in die hakenförmigen Enden der Gelenk stangen 26 ein und entriegeln
dieselben. Bei der folgenden Halbdrehung der Zahnräder 33 wird infolgedessen die
Hubschiene 5 angehoben, und zwar zusammen mit der Hubschiene 6.
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Die beiden beschriebenen Einrichtungen dienen in erster Linie dazu,
aus einer Reihe von Butyrometern die Pfropfen gleichzeitig herauszuziehen. Die in
Abb. 1 bis 5 dargestellte Einrichtung kann auch zum Verschließen von Butyrometern
benutzt werden, indem die Pfropfen in die Ausnehmungen der Halteschiene 4 und der
Hubschiene 5 eingesetzt, gestreckt, angehoben und dann nach Heranführung des die
Butyrometer enthaltenden Stativs I6 in die Butyrometer eingesetzt werden. Eine wesentliche
Vereinfachung der Arbeit läßt sich dadurch erreichen, daß die Pfropfen in einen
streifenförmigen, mit einer Lochreihe versehenen Rahmen eingesetzt werden, dessen
Löcher im gleichen gegenseitigen Mittenabstand angebracht sind wie die Druckstifte
21 und der an einer Längsseite Ausschnitte aufweist, die den Zwischenstegen zwischen
je zwei Ausnehmungen I8 der Schiene 5 entsprechen. Mit Hilfe eines solchen Rahmens
können alle Pfropfen gleichzeitig
in die Schiene 5 eingesetzt werden.
Der Rahmen läßt sich natürlich auch dazu verwenden, um die von einer Serie von Butyrometern
ausgezogenen Pfropfen aufzunehmen und gemeinsam aus der Schiene 5 zu entfernen.
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Bei der Einrichtung nach Abb. 7 bis 9 ist das Einsetzen der einzelnen
Pfropfen von Hand praktisch nicht durchführbar, weil die Pfropfen in den U-Schienen
Sh nur in einer Richtung geführt werden und ohne besondere Sorgfalt nicht jeweils
genau unter den Druckstiften 2I eingestellt werden können. NIit Hilfe des in Abb.
10 bis 12 dargestellten stativartigen Geräts ist diese Einstellung in einfacher
Weise ermöglicht. Das Gerät besteht aus einem trogförmigen Rahmen 42 mit unterlegt
er Schiene 43, die durch Stützen mit einer Grundplatte 45 verbunden ist. Die Seitenwände
des Rahmens sind, wie Abb. 12 zeigt, erst waagerecht nach außen, dann senkrecht
nach unten und schließlich wieder waagerecht nach' außen gebogen, und zwar derart,
daß sie zN-ischen die Schienen (t, 4b und 4C der Halteschiene bzw. zwischen die
einwärts gebogenen Flanschen der U-Schienen 5b eingeschoben werden können. Wie die
Draufsicht nach Abb. II erkennen läßt, besitzt der Rahmen zwei Lochreihen. Die großen
Löcher 46 dienen zur Aufnahme der Pfropfen, die kleinen Löcher 47 als Durchführungen
für die Führungsstifte 39.