DE700460C - Verfahren zum elektrischen Schweissen von Rohren - Google Patents

Description

Es ist bekannt, den größten Teil der für niedrige Drücke bestimmten Rohre, insbesondere Gas- und Wass.erleitungsrohre, beispielsweise derart herzustellen, daß man Blech-S streifen von entsprechenden Abmessungen für Wandstärke, Durchmesser und Länge des herzustellenden Rohres in einem Ofen auf Schweißtemperatur bringt und sie alsdann mittels Ziehkette und -trichter durch Ziehen formt und schließlich, schweißt.

Hierbei verursachen aber das Greifen des nächsten Streifens, das Überwerfen des Ziehtrichters und das Einlegen des Ziehhakens in die Kette einen beträchtlichen Zeitverlust.

Außerdem ist das Abstechen der beiden Rohrenden unwirtschaftlich.

Diesem bekannten Verfahren gegenüber hat die elektrische Schweißung den Vorteil, daß man bei ihrer Anwendung von einem end-

ao losen Band ausgehen und deshalb eine erheblich höhere Leistung der Schweißmaschine in der Zeiteinheit erzielen kann.

Jedoch hat die Elektroschweißung vielfach den Nachteil, daß sie metallisch blanke Schweißkanten an dem Blechband voraussetzt, as Hierfür mußte man bisher" Säurebeizung anwenden, die jedoch recht teuer ist. Der Versuch, die Schweißkanten der Bleche durch einen Fräser o. dgl. blank zu machen, führt wegen der Walzhaut des Bandes nicht zum Erfolg, weil die Walzhaut alle verwendbaren Werkzeuge so rasch abstumpft, daß ein solches Verfahren zum Blankmachen völlig unwirtschaftlich sein würde.

Es ist auch bereits bekannt, beim elektrischen Schweißen der Längsnaht von Rohren das in Rohrform gebrachte Bandeisen zunächst durch einen Gasbrenner vorzuwärmen und dann durch die elektrische Schweißvorrichtung zu führen.

Dieses Verfahren hat zwar ebenso wie das vorliegende Verfahren den Vorteil, daß es Vergrößerung der Schweißgeschwindigkeit stattet. Es ermöglicht aber nicht, den St: widerstand an den Schweiß- und Stromd gangsstellen auf einige Tausendstel des herrschenden Widerstandes herabzusetzen. S ist es bei Anwendung des bekannten Verfahrens auch nur möglich, zur Herstellung der to Rohre von hochwertigen Blechen, wie z. B. von blankem oder vorgebeiztem Band, auszugehen, wodurch der Fabrikationsprozeß sehr verteuert wird, so daß z. B. Gas- und Wasserleitungsrohre mit dem bekannten Verfahren auf wirtschaftliche Weise nicht hergestellt werden können.

Es wurde nun gefunden, daß es in sehr einfacher Weise unter Benutzung an sich bekannter Maßnahmen möglich ist, ein sehr ao brauchbares Elektroschweißverfahren für Rohre, insbesondere für Gasrohre u. dgl., zu schaffen, und zwar wird gemäß der Erfindung das Bandeisen, bevor oder nachdem es in einer Walz- oder Ziehvorrichtung in Rohr- *5 form gebracht ist, zunächst durch billiges Gas (Koksgas, Ferngas o. dgl.) erwärmt und alsdann an den zu verschweißenden Stellen mittels einer schneidenden oder schleifenden Vorrichtung o. dgl. vom Zunder befreit, worauf das erwärmte zunderfreie Bandeisen in die elektrische Sch weiß vorrichtung eingeführt wird. Gegenüber dem Bekannten gestattet das Verfahren nach der Erfindung, zur Herstellung der Rohre z. B. von schwarzen Blechen auszugehen, die sehr einfach und rasch dadurch blank gemacht werden, daß sie etwa auf 8oo° vorgewärmt werden, worauf sie durch schabende oder schleifende Werkzeuge von dem Zunder oder Walzhaut befreit werden, wobei die Vorwärmung den Arbeitsprozeß der Werkzeuge erheblich begünstigt. Außerdem verbessert die Vorwärmung auch die elektrische Schweißung dadurch, daß die Schweißgeschwindigkeit gesteigert werden kann. Das Verfahren nach der Erfindung hat eine große praktische und wirtschaftliche Bedeutung. Bei seiner Anwendung können z. B. Gas- und Wasserleitungsrohre aus schwarzem Bandeisen und mit einer 20 bis 3 ο o/o schwächeren Wandstärke als bisher üblich hergestellt werden.

Bei praktischer Durchführung des Verfahrens erfolgt zunächst die Vorwärmung des Werkstückes zweckmäßigerweise durch billiges

Gas, wie z. B. Koksgas, Ferngas o. dgl. Durch die Vorwärmung wird die Walzhaut so ereicht, daß der Verschleiß des alsdann anifenden, blank machenden Werkzeuges sehr ng ist.

ach der Vorwärmung wird der Zunder an Schweiß- und Kontaktstellen entfernt, z. B. mittels einer schneidenden oder schleifenden Vorrichtung.

Die Vorerwärmung und Zunderablösung können entweder vor der Formung des Bandes zum Rohr oder nach dieser Maßnahme angewandt werden.

Schließlich werden die vorgewärmten und zunderfreien Werkstücke mittels elektrischen Stromes geschweißt, wobei der elektrische Strom an den Kontakt- und Schweißstellen ' einen außerordentlich geringen elektrischen Widerstand vorfindet.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.

Die in einzelnen Stücken angelieferten Blechstreifen werden durch Stumpfschweißung zu einem endlosen Band 1 vereinigt, das in verschieden profilierten Rollenpaaren 2 zu einem Schlitzrohr 3 geformt wird. Ein mit billigem Gas (Koksgas, Ferngas) betriebener Brenner 4 wärmt die zum späteren elektrischen Schweißen erforderliche metallisch reine und zunderfreie Kontaktfläche auf dem Schlitzrohr vor, um dem zwischen den Rollen 2 und der elektrischen Schweißmaschine 6 angeordneten Schaber 5 die Arbeit zu erleichtern. Die elektrische Schweißmaschine 6 und der Richtapparat 7 mit der anschließend angeordneten fliegenden Schere 8 werden in der für derartige Zwecke üblichen Art ausgebildet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum elektrischen Schweißen von Rohren aus Bandeisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandeisen, bevor oder nachdem es in einer Walz- oder Ziehvorrichtung in Rohrform gebracht ist, zu- too nächst durch billiges Gas (Koksgas, Ferngas o. dgl.) erwärmt und sodann an den zu verschweißenden Stellen mittels einer schneidenden oder schleifenden Vorrichtung o. dgl. vom Zunder befreit wird, worauf das erwärmte, zunderfreie Bandeisen in die elektrische Schweißvorrichtung eingeführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen