DE429643C - Verhuetung von Rissbildung an Nietloechern - Google Patents

Verhuetung von Rissbildung an Nietloechern

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DE429643C
DE429643C DEU8647D DEU0008647D DE429643C DE 429643 C DE429643 C DE 429643C DE U8647 D DEU8647 D DE U8647D DE U0008647 D DEU0008647 D DE U0008647D DE 429643 C DE429643 C DE 429643C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21JFORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
    • B21J15/00Riveting
    • B21J15/02Riveting procedures

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Insertion Pins And Rivets (AREA)

Description

  • Verhütung Rißbildung an Nietlöchern. Die Frage der Rißbildung in den Nietnähten von Dampfkesseln hat, sowohl in Deutschland als auch im Ausland, infolge der aufs höchste gesteigerten Anforderungen des Weltkrieges -und infolge von sonstigen rnit letzterem in Zusammenhang stehenden Auswirkungen und neuerdings infolge der zwecks Steigerung der Wirtschaftlichkeit vorgenominenen Erhöhung des Dampfdruckes ganz besondere Bedeutung erlangt. Ein Verfahren, welches der Rißbildung vorbeugt, stellt daher einen wichtigen technischen Fortschritt und ein dringendes Bedürfnis im Interesse der Betriebssicherheit der Dampfkessel, begleitet von erheblichem wirtschaftlichen Nutzen, dar.
  • Die Voraussetzung für die Möglichkeit der Ausarbeitung eines Verfahrens zur Vorbeugung gegen Nietlochrisse ist die Erkenntnis der letzteren.
  • Nach Maßgabe der derzeitigen Erkenntnisse kann die Rißbildung in Nietnähten durch folgende Umstände begünstigt werden.
  • i. Anwendung zu hoher Kräfte bei Herstellung der Nietung, vgl. die Arbeit von R. B a u m a n n in Heft 252 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, 2. mangelhafter Glühzustand des Materials, 3. Rollen der Bleche quer zur Walzrichtung, 4.. unsachgemäßes Anbiegen der die Nietnähte enthaltenden Blechenden.
  • Durch das Rollen des Bleches (Ziff. 3) und das Anbiegen der Blechenden (Ziff.4) werden die Bleche an sich schon, auch bei sachgemäßem Vorgehen, über die Streckgrenze beansprucht; hierzu treten noch die ungünstigen Beanspruchungen, welche infolge unsachgemäßer Behandlung (Ziff. 3 und q.) entstehen können. Ferner kann durch zu hohen Nietdruck (Ziff. i) eine weitergehende Schädigung des Blechmaterials an den Nietlöchern hervorgerufen werden. Hierzu kommen noch die beim Einziehen der Niete und die später im Betrieb auftretenden Temperatureinflüsse.
  • Diese Erkenntnisse stellen eine weitgehende Klarstellung der Rißbildungsfrage hinsichtlich der bei Herstellung des Kessels auf die Materialbeschaffenheit Einfluß nehmenden Momente dar; sie lassen aber die Rißbildungsfrage hinsichtlich der Art der vom Kesseldruck herrührenden Anstrengungsverhältnisse innerhalb der Nietnähte unberührt.
  • Die über die letzteren herrschende Auffassung rührt von den Arbeiten her, welche C. B a c h anfangs der goer Jahreveröffentlicht hat. Hiernach erfolgt in einer Nietverbindung die Kraftübertragung von dem einen Blechende auf das angenietete andere Blechende nicht durch eine Schub- oder Scheerbeanspruchung der Niete senkrecht zu ihrer Achse, sondern durch den Widerstand, welchen die in den Anlageflächen der Bleche auftretende Reibung einem Verschieben oder Gleiten der Bleche entgegensetzt, den »Gleitwiderstand«. Hiernach werden die Verhältnisse gewissermaßen so aufgefaßt, wie wenn die Blechenden in den Anlageflächen, d. i. in dem in Abb. i durch Schrägstriche gekennzeichneten Gebiet, miteinander, sei es überlappt oder mittels Laschen, verkittet wären. Diese Auffassung schenkt einem wesentlichen Umstand nicht die seiner Bedeutung entsprechende Beachtung, welcher ganz erheblich höhere Beanspruchungen in sich schließt als bisher angenommen worden ist. Dieser Umstand beruht auf folgendem.
  • Durch das Erkalten der «-arm eingezogenen Niete wenden die Bleche aneinandergepreßt. Dieses Aneinanderpressen erfolgt aber nicht in gleichförmiger Weise über die ganze Anlagefläche der Bleche; die Kraft, welche von den Nietköpfen ausgeht, bewirkt, daß die Bleche um die Nietlöcher herum in einem mehr oder weniger großen, kreisringförmigen Gebiet eine elastische, teilweise -je nach der Genauigkeit der Anlage der Blechenden sowie der Höhe des Nietdrucks -auch eine bleibende Durchdrückung erfahren. Infolge dieser Dur chdrückung wird der Reibungsschluß in der Anlagefläche der Bleche in dem um den Nietschaft herumliegenden kreisförmigen Gebiet am stärksten und nimmt mit der Entfernung vom Nietschaft ziemlich rasch ab. Diese Abnahme des keibungsschlusses wird noch beschleunigt dadurch, daß mit der beschriebenen Durchdrückung der Bleche um die Nietköpfe herum eine Wölbung der Bleche verbunden ist, wie sie durch Abb.2 veranschaulicht wird, so daß in einiger Entfernung vorn Nietschaft überhaupt mit keinem Reibungsschluß mehr gerechnet werden kann. Die Übertragung der Kräfte in der Nietnaht erfolgt also nicht durch Reibungsschluß in der ganzen in Abb. i hervorgehobenen Anlagefläche, sondern sie erfolgt gewissermaßen wie bei einer elektrischen Punktschweißung durch stellenweise Verbindung der Blechflächen, und zwar in kreisringförmigen um die Nietschäfte herumliegenden Flächen, welche in Abb.3 durch Schrägstriche gekennzeichnet sind. Aber auch innerhalb dieser Flächen erfolgt die Übertragung der Kraft nicht gleichförmig, vielmehr sind die Beanspruchungen am Nietlochrand am höchsten und nehmen nach dem äußeren Rande der Kreisringflächen hin ab, entsprechend der Abnahme des Reibungswiderstandes. Hierzu kommt noch der weitere, durch die Versuche von P r e u ß (Stahl und Eisen igi2) nachgewiesene Umstand, daß an Lochrändern die tatsächliche Anstrengung das mehr als zweifache der rechnungsmäßig in den Stegen der Bleche auftretenden Anstrengung beträgt.
  • Aus Vorstehendem ergibt sich, daß die Anstrengung des Blechmaterials in den Ecken bei e, e (Abb. 2) eine ganz bedeutend höhere ist, als auf Grund der bisher herrschenden Auffassung über die Anstrengungsverhältnisse in Nietnähten angenommen worden ist. Hierzu kommt noch, daß diese gefährliche Anstrengung an den Stellen auftritt, an welchen das Blechmaterial ohnehin schon, wie oben dargelegt, beim Biegen des Bleches und bei der Herstellung der \ ietnalit einen erheblichen Teil seiner Zähigkeit eingebüßt hat.
  • Die im vorstehenden enthaltenen neuen Auffassungen über die Ursache der Rißbildung in Nietlöchern führten zu folgenden Überlegungen und Maßnahmen gegen die Entstehung von N ietlochrissen, welche den Gegenstand der Erfindung darstellen.
  • Gemäß dein oben Dargelegten können die gefährlichen Anstrengungen in den Ecken e, e am \ ietlochrand nur beseitigt «-erden, wenn es gelingt, die Kräfte, welche die gefährlichen Anstrengungen hervorrufen, von den Nietlochrändern weg zu verlegen. Gelangen diese Kräfte an anderen Stellen zur Wirkung, so treten auch die Anstrengungen nicht mehr an den ohnehin schon ungünstig beeinflußten ietlochrändern auf. Eine solche Verlegung der Kräfte kann erfolgen dadurch, daß die Möglichkeit einer Berührung der Bleche in der Nähe der Nietlöcher ausgeschlossen wird. Dies wird erreicht, indem in einem mehr oder weniger großen Gebiet um die Nietlöcher herum ein Hohlraum h. (Abb. 5) angeordnet wird. Dieser Hohlraum 1i. kann konzentrisch um die Nietlöcher herum liegen, oder er kann in Gestalt einer Nut über mehrere Nietlöcher laufen; er kann auch durch zwischen die zu verbindenden Bleche eingebrachte Einlagen mit entsprechenden Aussparungen gebildet werden oder auf andere Weise. Seine Herstellung kann erfolgen durch Herausarbeiten von Material aus den Blechen oder durch Einpressen der Hohlräume oder auf andere Weise. Zur Verineidung des Eindringens von N ietschaftinaterial in den Hohlraum kann das Nietloch durch eine Büchse ausgefüttert oder der Hohlraum mit einem elastischen Stoff ausgefüllt werden. Zwecks Vermeidung einer Verschiebung der Büchsen beim Einbringen der 'Niete werden dieselben durch Umbördeln an den Enden oder anderweitig gesichert.
  • Wird beispielsweise ein zum 'Nietschaft konzentrischer Hohlraum angeordnet, so findet der Reibungsschluß der Bleche nicht mehr gemäß ,#bb. 3 in dem um die Nietlöcher herum liegenden kreisringförmigen Gebiet statt, sondern dieses Gebiet bleibt frei von Übertragungskräften. Der Gleitwiderstand äußert sich in dem in Abb. d. durch Schrägstriche hervorgehobenen Gebiet. Dieses Gebiet ist größer als das in Abb. a gestrichelte und befindet sich im vollen Blech, so daß die Nietlöcher durch die Gleitwiderstandskräfte keine unmittelbare Beanspruchung erfahren und demnach die Voraussetzung für die Entstehung von Rissen fehlt.
  • Einer etwaigen Durchdrückung des Bleches unter den Nietköpfen kann begegnet werden durch etwas größere Stärke der Bleche bzw. der Laschen. Im übrigen schließt eine solche Durchdrückung lediglich eine einmalige Beanspruchung des Materials nahe der Streckgrenze in sich, wie sie beim Rollen und Anbiegen der Bleche und beim Nieten auch in Kauf genommen «-erden muß und kann (v g1. oben).
  • Unter Umständen kann eine solche Durcbdrückung absichtlich herbeigeführt werden, um den Hohlraum so zu verringern, daß kein N ietscliaftniaterial in denselben eindringen kann und sich dadurch ein Ausbüclisen erübrigt.

Claims (1)

  1. PATEN T-AN SPRL ciiE: i. Verfahren zur Verhütung von Rißbildung an Nietlöchern, wobei durch Bearbeitung der \ ietlochkanten in den Anlageflächen der verbundenen Bleche Hohlräume entstehen, dadurch gel;ennzeichnc@t, claß diese Hohlräume derart angeordnet werden, daß der Gleitwiderstand von den Nietlöchern wegverlegt wird, während in bekannter Weise die Hohlräume entweder mit einem geeigneten elastis(-hen Mittel ausgefüllt oder durch Büchsen überbrückt werden. z. Büchsen zur Ausführung des Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Umbö rdelung ihrer Stirnseiten gegen eine Verschiebung beim Einziehen der _'\Tiete gesichert sind.
DEU8647D 1924-12-03 1924-12-03 Verhuetung von Rissbildung an Nietloechern Expired DE429643C (de)

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DE (1) DE429643C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2916001A1 (de) * 1979-04-20 1980-10-30 Maschinen & Geraete Gmbh Zeltgestaenge

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2916001A1 (de) * 1979-04-20 1980-10-30 Maschinen & Geraete Gmbh Zeltgestaenge

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