DE700128C - Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine - Google Patents
Umsteuerbare ViertaktbrennkraftmaschineInfo
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- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
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- F01L2760/00—Control of valve gear to facilitate reversing, starting, braking of four stroke engines
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlaßsteuerung für umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschinen,
die unter Verwendung von. Druckgas als Treibmittel beim Anlassen mit wahlweisem
Vorwärts- oder Rückwärtsgang der Maschine im Zweitakt in Gang gesetzt werden.
Es sind bereits Einrichtungen für das Anlassen von Zweitaktbrennkraftmaschinen mittels
Druckluft bekannt, wobei während des Kolbenauswärtshubes (vom Totraum weg)
Druckluft in den Arbeitszylinder eintritt und dadurch die Maschine antreibt. Hierbei entweicht
die verbrauchte Anlaßluft durch ein Auslaßorgan (ζ. B. vom Arbeitskolben gesteuerte
Schlitze oder ein entsprechendes Ventil), das auch beim Brennkraftbetrieb das Ausströmen der verbrannten Gase ermöglicht.
Bei solchen Maschinen kann also während des Kolbenauswärtshubes 'das Anlaßdruckgas
günstigstenfalls nur bis zu dem erheblich/ vor Erreichung der äußeren Totlage
des Kolbens liegenden Eröffnungszeitpunkt der sowohl für den Anlaßvorgang als auch
für den Brennkraftbetrieb benutzten Auslaßorgane einströmen. Von der Größe dieser
Zulassungsphase ist nun sowohl die für das Anlassen in allen Kurbelstellungen der Maschine
erforderliche Minidestzahl von Arbeitszylindern als auch die Höhe des Überdruckes
der Anlaßluft abhängig. Infolge der beschränkten Wirkungsdauer des Anlaßdruckgases
bei den bekannten Maschinen ist es z. B. nicht möglich, Brennkraftmaschinen mit nur drei um 1200 versetzt arbeitenden Kolben
in jeder Kurbelstellung anzulassen, weil die auf dem Auswärtshub aus jedem Zylinder
resultierenden Anlaßdrehmomente in gewissen Kurbelstellungen bis auf Null herabsinken
und auch weiter für einen gewissen Drehwinkel zu~ klein bleiben, um eine dreizylindrige
Maschine in Gang setzen zu können. Erst bei mindestens vier Arbeitszylindern wäre ein Anlassen in jeder Kurbelstellung
möglich, wobei aber ein verhältnismäßig hoher Druck des Anlaßgases eine unerläßliehe
Voraussetzung ist.
Ferner sind auch schon umsteuerbare Viertaktmaschinen bekanntgeworden, bei
denen wohl ein besonderes Einlaßventil für das Anlaßdruckgas vorgesehen ist, bei denen
jedoch das während des Brennkraftbetriebes wirksame Auspuffventil auch beim Anlassen
der Maschine als Auslaßventil benutzt wird. Es ist dabei fernerhin bekannt, dieses Auspuffventil
während des Anlassens im Zweitakt so zu steuern, daß bei Beginn seines öffnens
und Schließens der Arbeitskolben von seiner in Betracht kommenden Totlage gleich weit
entfernt ist. Hierbei kann also das Einströmen des Anlaßdruckgases erst erfolgen,
wenn der Kolben die Totlage so weit überschritten hat, daß das Auspuffventil zu ist
ferner hört die Wirkung des Anlaßdruckgases ebenso wie bei den bekannten Zwei taktmaschinen ein beträchtliches Stück vor
dem Ende des Kolbenauswärtshubes auf, so daß die den bekannten Anlaßsteuerungen für
Zweitaktmaschinen anhaftenden Nachteile hier (infolge der weiteren Verringerung des
ίο zum Anlassen verfügbaren Kurbel winkeis) in noch verstärktem Maße vorliegen.
Falls das zugleich als Auslaß beim Anlassen dienende Auspuffventil auch beim Anlassen
ebenso wie im normalen Betriebe im Viertakt gesteuert wird, muß das Druckgaseinlaßventil
ebenfalls im Viertakt gesteuert werden. Da hierbei nur bei jeder zweiten Umdrehung der
Kurbelwelle ein Anlaßhub erfolgen kann, ist zum Ausfahren aus jeder beliebigen Stellung
der Kurbelwelle eine besonders große Arbeitszylinderzahl erforderlich. Außerdem müssen
zur Beseitigung oder Verminderung des dem Anlassen schädlichen Verdichtungswiderstandes
noch besondere gesteuerte Dekompressionsventile vorgesehen sein.
Durch die Erfindung werden nun diese Nachteile vermieden, indem im Gegensatz zu
dem Bekannten ein sicheres Anlassen bei jeder Kurbelstellung mit der theoretisch geringst
möglichen Zahl von drei Arbeitszylindern und dazu bei wesentlich niedrigerem Druck des Anlaßgases gewährleistet ist. Erfindungsgemäß
wird dieses durch eine grundsätzliche Trennung der Steuereinrichtung für das Anlaßdruckgas von der Steuereinrichtung
für den Brennkraftbetrieb und durch eine Verbindung dieser beiden selbständigen Steuereinrichtungen mittels einer Schalteinrichtung
erreicht, die wahlweise immer nur eine der beiden Steuereinrichtungen einzuschalten
gestattet, während die andere mit geschlossenen Ein- und Auslaßorganen in Ruhestellung
verbleibt. Ebenso können damit auch beide Steuereinrichtungen in die Ruhestellung
versetzt werden. Hiernach werden also während des Anlassens und Umsteuerns die Ein-
und Auslaßorgane für den Brennkraftbetrieb geschlossen gehalten und umgekehrt beim
Brennkraftbetrieb die Ein- und Auslaßorgane für das Anlaßdruckgas. Dabei müssen aber
die Antriebselemente dieser Organe hinsichtlich ihrer Einstellung zur Maschinenkurbelwelle
immer die gleiche Lage beibehalten; denn der Zusammenhang derselben mit der Maschinenkurbehvelle darf nicht unterbrochen
werden. Ferner können die beiden Steuereinrichtungen sowohl durch je ein besonderes
als auch beide durch ein einziges Stellglied betätigt werden.
Für die Anlaßsteuerung gemäß der Erfindung ergibt sich der bedeutende Vorteil, daß
sich die Phase für den Druckgaseintritt bei dem Auswärtshub des Arbeitskolbens theoretisch
über einen Kurbeldrehwinkel von i8o° erstrecken kann. Um aber den gewollten
Drehsinn zu sichern, ist es empfehlenswert, im Auswärtshube des Arbeitskolbens (vom
Totraum weg) den Druckgaseintritt etwa 50 nach dem inneren Totpunkt und das Ende
desselben zur Sicherung eines rechtzeitigen Abschlusses etwa 50 vor dem äußeren Totpunkt
eintreten zu lassen. Hiernach kann also jedem Arbeitszylinder in einem Bereich der
Kurbelumdrehung von 1700 Anlaßdruckgas zugeführt werden. Hieraus folgt, daß schon
ein einfachwirkender Viertaktmotor mit nur drei Arbeitszylindern, deren Kurbeln um 1200
gegeneinander versetzt sind, in allen Kurbelstellungen mit Druckgas angelassen und umgesteuert
werden kann; denn die Druckgaseintrittsphasen zweier aufeinanderfolgender Arbeitszylinder übergreifen sich in einem
Kurbeldrehwinkel von 170°"—1200 = 500
(vgl. Drehkraftdiagramm Abb. 8). Demgegenüber ist es bei einem einfachwirkenden
Zweitaktmotor mit Kanalkranzsteuerung für den Auspuff erst möglich, bei vier Arbeitszylindern mit um 900 versetzten Kurbeln ein
Übergreifen der Druckgaseintrittsphasen zweier aufeinanderfolgender Zylinder zu erreichen,
wobei aber der Kurbelwinkel für das Übergreifen der Druckgaseintrittsphasen noch
wesentlich kleiner als 500 ist. Hinsichtlich des Anlassens mit einer möglichst geringen
Arbeitszylinderzahl ist also gemäß der Erfindung der Viertaktbetrieb dem Zweitaktbetrieb
überlegen. Die neue Einrichtung wird verhältnismäßig einfach und billig; außerdem
ist man bei der Bestimmung der Steuerpunkte sowohl für das Anlassen als auch für den
Brennkraftbetrieb in keiner Weise beschränkt, so daß sich ohne weiteres für beide Betriebsarten
die günstigsten Verhältnisse verwirklichen lassen. Für die Durchführung dieser Steuereinrichtung auch hinsichtlich des Inruheversetzens
der Brennkraftsteuerung während des Anlassens besteht eine größere Anzahl von Möglichkeiten, die immer die gleichen
grundsätzlichen Wirkungen zur Folge haben.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem die
Steuerung nur mit mechanischen Mitteln durchgeführt ward; statt dessen kann erfindungsgemäß
aber auch eine pneumatische, hydraulische oder elektrische Betätigung der Steuereinrichtung in sinngemäßer Weise vorgesehen
sein.
Bei den bekannten Viertaktmotoren sind zum Anlassen und Umsteuern in der Regel
mindestens sechs Arbeitszylinder erforderlich, iao wogegen die Anlaßsteuerung gemäß der Erfindung
schon bei drei Arbeitszylindern mög-
Hch ist. Sind aber höhere Motorleistungen erforderlich, so daß die Aufstellung von Maschinen
mit mehr als drei Arbeitszylindern (z. B. sechs oder acht Zylindern) notwendig
, 5 wird, so ist es möglich, die Anlaßsteuerung gemäß der Erfindung z. B. nur für drei bzw.
vier Arbeitszylinder vorzusehen, während die übrigen Arbeitszylinder nur für Brennstoffbetrieb
eingerichtet sein können, ίο Abb. ι zeigt eine Draufsicht auf einen Arbeitszylinder
mit den Ein- und Austrittsorganen für den Anlaß- und den Brennkraftbetrieb gemäß der Erfindung.
Abb. 2 ist ein schematischer Vertikalschnitt durch die Eintrittsorgane nach Linie a-b-c
der Abb. i.
Abb. 3 veranschaulicht einen schematischen Schnitt durch die Austrittsorgane nach
Linie d-e der Abb. r.
ao Abb. 4 zeigt ebenfalls schematisch einen der Erfindung entsprechenden Motor in
Seitenansicht, teilweise geschnitten.
Abb. 5 ist ein Längsschnitt durch die Anlaßdruckgassteuerung
mit Schalteinrichtung nach Linie f-g-h-i der Abb. 4.
Abb. 6 ist ein Schnitt nach Linie k-l der
Abb. 5.
Abb. 7 stellt einen Schnitt nach Linie 111-n
der Abb. S in größerem Maßstabe dar.
λο Abb. 8 veranschaulicht ^ das Drehkraftdiagramm
für das Anlassen eines dreizylindrigen, einfachwirkenden Viertaktmotors gemäß der Erfindung.
In den Abbildungen ist mit 1 ein Arbeitszylinder eines Viertaktbrennkraftmotors bezeichnet, dessen Kopf 2 die Ein- und Auslaßorgane für die Anlaßeinrichtung und den Brennkraftbetrieb trägt. 3 ist das Einlaßventil für das Druckgas, das während des Anlaß Vorganges so zu steuern ist, daß es bei jedem Auswärtshub des Arbeitskolbens geöffnet wird, bei jedem Einwärtshub dagegen geschlossen bleibt. Umgekehrt wird das Auslaßventil 4 für das verbrauchte Druckgas bei jedem Kolbeneinwärtshube geöffnet und bleibt während jedes Auswärtshubes geschlossen. Während des Brennkraftbetriebes sind beide Ventile 3 und 4 ständig geschlossen. Durch das selbsttätige Rückschlagventil 5 wird ver-
In den Abbildungen ist mit 1 ein Arbeitszylinder eines Viertaktbrennkraftmotors bezeichnet, dessen Kopf 2 die Ein- und Auslaßorgane für die Anlaßeinrichtung und den Brennkraftbetrieb trägt. 3 ist das Einlaßventil für das Druckgas, das während des Anlaß Vorganges so zu steuern ist, daß es bei jedem Auswärtshub des Arbeitskolbens geöffnet wird, bei jedem Einwärtshub dagegen geschlossen bleibt. Umgekehrt wird das Auslaßventil 4 für das verbrauchte Druckgas bei jedem Kolbeneinwärtshube geöffnet und bleibt während jedes Auswärtshubes geschlossen. Während des Brennkraftbetriebes sind beide Ventile 3 und 4 ständig geschlossen. Durch das selbsttätige Rückschlagventil 5 wird ver-
So hindert, daß während des Brennkraftbetriebes
der Zünddruck das Ventil 3 öffnet und die Druckgase in die Leitung 6 gelangen, die das
Ventil 3 mit dem nicht gezeichneten Druckgasspeicher verbindet (s. Abb. 2). Die Leitung
7 führt das verbrauchte Druckgas von dem Ventil 4 in die Auspuffleitung oder ins
Freie (s. Abb. 3). Die Anlaßsteuereinrichtung~ nebst ihren Ein- und Austrittsorganen kann
auch örtlich vom Zylinderkopf getrennt an anderer Stelle untergebracht werden. In
diesem Falle sind ihre Ein- und Auslaßventile durch Rohrleitungen und geeignete Rückschlagventile
in bekannter Weise mit dem Zylinderkopf 2 zu verbinden.
Für den Brennkraftbetrieb ist das Ladeluftansaugventil 8 und das Auspuffventil 9
vorgesehen, die beide in bekannter Weise während dieses Betriebes im Viertakt gesteuert
werden, während des Anlaßvorganges aber in geschlossener Stellung zu halten sind.
Die Ventilgruppen, einerseits für den Druckgasanlaßbetrieb, andererseits für den
Brennkraftbetrieb, haben jede ihre besondere voneinander unabhängige Steuereinrichtung.
Im gezeichneten Beispiel trägt nach Abb. 4 die Maschinenkurbelwelle 10 ein Zahnrad n,
das in die Zahnräder 12 eingreift. Durch die gleiche Größe dieser Zahnräder wird erreicht,
daß die beiden Vertikalwellen 13 und 14 die gleiche Anzahl Umdrehungen wie die Maschinenkurbelwelle
machen. Die Welle 13 treibt mittels des Schraubenräderpaares 15, 16 die
Steuer welle 17 für die Einlaß- und Auslaßorgane zum Anlassen, und zwar so, daß die
Steuerwelle 17 die gleiche Umdrehungszahl »5 wie die Kurbelwelle 10 hat. Dagegen treibt
die Welle 14 mittels der im Verhältnis 2 : 1 untersetzten Schraubenräder 18,19 die Steuerwelle
20 für den Brennkraftbetrieb mit der halben Drehzahl der Maschinenkurbelwelle go
an. Dadurch wird erreicht, daß die Anlaßsteuerung im Zweitakt, die Brennkraftbetriebssteuerung
dagegen im Viertakt arbeitet. Da es für die Druckgasanlaßsteuerung Bedingung ist, daß sie während des Anlaßvorganges eingeschaltet,
während des Brennkraftbetriebes aber ausgeschaltet sein muß, so sind gemäß
Abb. 5 die Hubnocken für die Ein- und Auslaßventile des Anlaßdruckgases auf einer axial
auf der Steuerwelle 17 verschiebbaren Hülse 21 angeordnet, die durch einen Federkeil 22
gegen Verdrehung auf der Welle 17 gesichert ist. Für jeden Arbeitszylinder trägt die Hülse
21 je einen Satz Nocken für den Vor war ts- und für den Rückwärtsgang. Abb. 5 zeigt
beispielsweise für das Einlaßventil 3 die Nocken 23 für Vorwärts- und 23' für Rückwärtsgang
und ebenso für das Auslaßventil 4 die Nocken 24 und 24'. In der gezeichneten axialen Mittellage der Hülse 21 stehen alle
Übertragungsstößel 25 der Hubnocken auf dem durch die Hülse 21 gebildeten Nockertgrundkreis,
so daß alle Ventile 3 und 4 geschlossen sind. Durch Verschiebung der Hülse 2Γ nach rechts bis in ihre Endlage gelangen
die Nocken 23 und 24 unter die Stößel 25 und betätigen dann die für das Anlassen vorgesehenen
Ein- und Auslaßventile 3 und 4 im Vorwärtsgang der Maschine mittels der Kipphebel 26, die um die feste Achse 27 verschwenkbar
sind. Bei allen Ventilen sind entsprechend angeordnete Federn vorgesehen,
die die \rentile auf ihren Sitz zurückdrücken
Eine Verschiebung der Hülse 21 nach links bringt die dem Rückwärtsgang entsprechenden
Nocken 23" und 24' in Arbeitsstellung zu den Stößeln 25. Die Endlagen der Hülsenverschiebung
können jeweils durch Anschläge 28 eingestellt werden.
Die Steuerung der Ein- und Auslaßventile 8 und 9 für den Brennkraftbetrieb kann gemäß
in Abb. 4 in bekannter Weise von der für Viertaktbrennkraftbetrieb
umlaufenden Steuerwelle 20 mittels der Nocken 29, Rollenhebel 30, Stoßstangen 32 und der um die feste
Achse 33 schwenkbaren Kipphebel 34 durch-■ 5 geführt werden. Hierbei ist es aber nouvendig,
daß während des Anlaß Vorganges die Ventile 8 und 9 geschlossen gehalten werden. Zu diesem
Zweck sind die Drehpunkte 35 der Rollenhebel 30 auf gleichgerichteten Kurbelarmen
ao 36 angeordnet, die sich in der Pfeilrichtung um einen gewissen Winkel α um die Achse 37
verschwenken lassen, so daß die Rollen 31 der Hebel 30 aus der Bahn der Nocken 29
heraustreten und letztere während des Anlaß- »5 Vorganges frei unter den Rollen 31 hindurchlaufen.
Dadurch bleiben die Ventile 8 und 9 in geschlossener Stellung. Wird umgekehrt die Achse 37 in die in Abb. 4 gezeichnete
Stellung zurückgeschwenkt, so ist der Brennkraftbetrieb wieder eingeschaltet.
Die beim Umsteuern mit Bezug auf die Maschinenkurbelwelle erforderliche Verstellung
der dem Brennkraftbetrieb dienenden Steuerung um den Umsteuerwinkel ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und
daher in der Zeichnung nicht berücksichtigt; sie kann in bekannter Weise, z. B. durch Verschieben
der Nockenwelle 20, durch Verdrehen derselben um den Umsteuerwinkel, durch eine Schleppkupplung mit freiem Umsteuerwinkel
oder in sonst geeigneter Weise, durchgeführt werden.
In dem dargestellten Beispiel sind die beiden Steuereinrichtungen zu ihrer gleichzeitigen
Betätigung in folgender Weise miteinander verbunden. Die Nockenhülse 21 ist
auf einem freien Teil ihrer Länge als Zahnstange 38 ausgebildet, in welche ein Ritzel 39
eingreift, das auf der schräg zwischen zwei Zylindern abwärts führenden Welle 40 befestigt
ist. Alittels der Kegelräder 41, 42 läßt
sich die Welle 40 von der horizontalen verschwenkbaren Welle 43 antreiben, da auf
dieser das Kegelrad 42 befestigt ist. Außerdem trägt Welle 43 an ihrem einen Ende den
auf einem Stellbogen 44 einstellbaren Handhebel 45 und am anderen Ende eine Schaltscheibe
46, deren Stirnseite eine durch innere und äußere Leitkurven begrenzte vertiefte
Kurvenbahn 50 enthält, in welche eine Rolle eingreift, die auf einem Kurbelzapfen 48
des Hebels 49 angeordnet ist. Hebel 49 ist auf der schwenkbaren Welle 37 befestigt, auf
deren Kurbeln 36 die Drehpunkte 35 der Rollenhebel 30 angeordnet sind. Auf diese
Weise sind die Betätigungen der beiden Steuereinrichtungen in Abhängigkeit voneinander
gebracht, so daß keine Fehlschaltungen möglich sind.
Die Wirkungsweise ist folgende: Die ge- 7"
zeichnete Stellung sowohl der Anlaßsteuerung als auch die Lage der Rollenhebeldrehpunkte
35 entsprechen der Brennkraftbetriebsstellung des Motors. Die Hülse 21 befindet sich in der
Mittelstellung, die Rollenhebeldrehpunkte 35 in ihrer äußersten Endlage nach rechts
(Abb. 4). Die Rolle 47 berührt die innere Leitkurvenbahn der Scheibe 46 an ihrem
kleinsten Radius (Stellung I der Schaltscheibe 46 gemäß Abb. 7). Bei einer Ver-Schwenkung
der Welle 43 in der Pfeilrichtung (Abb. 7) wälzt sich zunächst noch der Grundkreis der inneren Kurvenbahn auf Rolle
47 ab, bis in Stellung II der Radius der inneren Kurvenbahn zu wachsen beginnt. Inzwischen
hat die sich gleichfalls drehende Welle 40 die Nockenhülse 21 um ein geringes
Stück mittels des Ritzels 39 nach rechts verschoben. Durch weiteres Verschwenken der
Schaltscheibe von Stellung II in Stellung III gelangt die Rolle 47 an den Anfang des
Scheitelkreises der inneren Kurvenbahn. Dadurch wird der Hebel 49 und mit ihm die
Welle 37 auf dem Wege von Stellung II nach Stellung III um den Winkel α verschwenkt,
so daß die Rolle 31 aus der Bahn der Nocken 29 (Abb. 4) heraustritt. Alsdann können die
Ventile 8 und 9 der Brennkraftbetriebssteuerung nicht mehr betätigt werden, sie bleiben
daher geschlossen. Inzwischen ist die Ver-Schiebung der Hülse 21 nach rechts weiter
fortgeschritten, so daß die Nocken 23,24 axial jetzt unmittelbar vor den Stößeln 25
stehen, ohne sie indessen ganz zu erreichen. Die Stellung III entspricht also einer Haltstellung
des Motors, in welcher beide Steuereinrichtungen ausgeschaltet sind. Bei weiterer
Verschwenkung der Schaltscheibe von III in Stellung IV bleibt nun die Brennkraftbetriebsteuerung
ausgeschaltet, da sich der Scheitel- no kreis der inneren Kurvenbahn auf der Rolle
47 jetzt abwickelt, ohne den Hebel 49 zu bewegen. Dagegen wird die Anlaßsteuerung
durch die fortschreitende Verschiebung der Hülse 21 in ihre Endstellung mittels Ritzel »15
39 in Arbeitsstellung gebracht. Bei gleicher Verschwenkung aus Stellung I, entgegengesetzt
der Pfeilrichtung, bleiben die Wirkungen die gleichen, nur daß von Stellung III nach IV
die Anlaßsteuerung für den entgegengesetzten iao Drehsinn eingerückt wird, wobei die Nocken
23' und 24' unter die Stößel 25 treten. Das
Einschalten des Brennkraftbetriebes erfolgt dann, nachdem der Motor durch das Druckgas
in Gang gekommen ist, durch Zurückschwenken in die Stellung I mit den gleichen bereits beschriebenen Vorgängen, nur in entgegengesetzter
Reihenfolge.
Die Abb. 8 der Zeichnung veranschaulicht ein Diagramm über die vom Druckgas auf die
Kurbelwelle beim Anlassen ausgeübten Drehkräfte für einen einfachwirkenden Viertaktmotor
mit drei Arbeitszylindern. Auf der Abszisse des· Diagramms ist der Kurbelkreis auf einer Geraden abgewickelt gezeichnet,
wobei diese Abszisse in Graden eingeteilt ist; auf der Ordinate sind die ausgeübten Drehmomente
entsprechend den Graden des Kurbelkreises eingetragen. Aus der Abbildung geht heryor, daß das kleinste Drehmoment (Mmin)
schon 7o°/0 des größten Drehmomentes
so (Mmax) erreicht. Bei Ausführung mit vier
und mehr Arbeitszylindern sind die Verhältnisse noch günstiger. Bei entsprechender
Spannung des Druckgases ist dadurch ein schnelles Anlaufen des Motors bei allen Kurbelstellungen
und wahlweise in beiden Drehsinnen gewährleistet.
Claims (5)
1. Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine, die außer der Steuerungseinrichtung
für den Normalbetrieb eine Druckgasanlaßsteuerungseinrichtung besitzt, die das Ingangsetzen der Maschine
im Zweitakt, und zwar im Vorwärts- und im Rückwärtsgange, gestattet, 'dadurch'(gekennzeichnet,
daß die Druckgasanlaßsteuerungseinrichtung eigene Einlaßsteuerkörper (3) und eigene Auslaßsteuerkörper
(4) aufweist, die ausschließlich zum Einlaß des Druckmittels bzw. zu dessen Auslaß
nach seiner Arbeitsleistung dienen, und daß das Ein- und Ausschalten der beiden Steuerungseinrichtungen so erfolgt,
daß entweder (bei der Haltstellung) die Steuerkörper beider Steuerungseinrichtungen
in Ruhe und in der Schließstellung sind oder daß (bei der Anlaß- bzw. Betriebsstellung)
nur eine der beiden Steuerungseinrichtungen in Tätigkeit sein kann, während die Steuerkörper der anderen
ruhen und sich in Schließstellung befinden.
2. Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum* wechselseitigen Ein- und Ausschalten der Steuerungseinrichtungen für den Normal- und den Anlaßbetrieb
ein einziges gemeinsames Stell-" glied (45) vorgesehen ist, das mit den
Schaltgliedern (Schiebehülse 21, Schwinghebel 36), die durch ihre Verstellung das
Wirksam- und Unwirksamwerden der Steuerungseinrichtungen herbeiführen,
verbunden ist und durch das bei jeder Umschaltung vom einen Betriebszustand
(z. B. Normalbetrieb) auf den. anderen (z. B. Anlaßbetrieb) zunächst die Einwirkung
der Antriebsglieder (z. B. Nocken 29) der einen Steuerungseinrichtung auf ihre Folgeglieder (z. B. Schwinghebel 30
mit Rolle 31) unterbrochen wird und dann die Antriebsglieder (z. B. Nocken 23, 23',
24, 24') der anderen Steuerungseinrichtung zur Einwirkung auf ihre Folgeglieder (z. B. Schwinghebel 26) gebracht
wenden.
3. Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem gemeinsamen Stellglied (45) zwei dessen Verstellbewegungen
zwangsläufig mitmachende, je auf eine der beiden Steuerungseinrichtungen einwirkende Schaltglieder (21 bzw. 46)
verbunden sind, von denen nur ein Teil ihres Gesamtverstellweges für das Wirksambzw.
Unwirksammachen der betreffenden Steuerungseinrichtungen erforderlich ist, während im übrigen Teil ihres Verstellweges
die betreffende Steuerungseinrichtung ausgeschaltet ist, und die die Einstellung
eines Bereiches (Stellung III) ermöglichen, in dem beide Steuerungseinrichtungen
ausgeschaltet sind.
4. Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsglieder (23,23', 24,24') für (die Anlaßsteuerungseinrichtung
auf einen axial verschiebbaren, gegenüber der Motorkurbelwelle (10) undrehbaren
Hülse (21) angeordnet sind, welche während des ganzen Verstellweges >°o
des Stellgliedes (45) eine Verschiebe- bewegung erfährt, von der nur ein kleiner
Teil für das Wirksam- und Unwirksammachen der Anlaßsteuerungseinrichtung
dient, während die Verstellung der aus dem Wirkungsbereich ihrer Antriebsglieder (29) entfernbaren Folgeglieder
(3°> 31) der normalen Betriebssteuerungseinrichtung
von einer mit dem Stellglied
(45) in zwangsläufiger Verbindung stehenden verschwenkbaren Kurvenscheibe
(46) abgeleitet wird, und daß ein mit dem wirksamen Verstellweg der Hülse (21)
sich nicht deckender Teil der beim Schalten erfolgenden Kurvenscheibenverschwenkung
für das Wirksam- und Unwirksammachen der Steuerungseinrichtung für den normalen Betrieb dient.
5. Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Kurvenscheibe (46) beim Verstellen des Stell-
gliedes (45) aus seiner normalen Betriebsstellung die Betriebssteuerungseinrichtung
erst dann ausgeschaltet wird, wenn das Stellglied (45) einen gewissen Weg (von
der Mittellage bis Stellung II) zurückgelegt hat, und daß entsprechend beim Rückverstellen des Stellgliedes (45) in die
normale Betriebsstellung (Mittellage) die Steuerungseinrichtung bereits wieder (im
Punkte II) vollkommen wirksam gemacht ist, bevor das Stellglied seine normale
Betriebsstellung (Mittellage) erreicht hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1936J0054609 DE700128C (de) | 1936-03-24 | 1936-03-24 | Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1936J0054609 DE700128C (de) | 1936-03-24 | 1936-03-24 | Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE700128C true DE700128C (de) | 1940-12-13 |
Family
ID=7207022
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1936J0054609 Expired DE700128C (de) | 1936-03-24 | 1936-03-24 | Umsteuerbare Viertaktbrennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE700128C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE958884C (de) * | 1952-04-27 | 1957-02-28 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Umsteuereinrichtung fuer Brennkraftmaschinen |
DE2719668A1 (de) * | 1977-05-03 | 1978-11-09 | Motoren Turbinen Union | Mehrzylinder-viertakt-dieselmotor |
-
1936
- 1936-03-24 DE DE1936J0054609 patent/DE700128C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE958884C (de) * | 1952-04-27 | 1957-02-28 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Umsteuereinrichtung fuer Brennkraftmaschinen |
DE2719668A1 (de) * | 1977-05-03 | 1978-11-09 | Motoren Turbinen Union | Mehrzylinder-viertakt-dieselmotor |
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