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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Wie
in dem
US-Patent mit der Nr.
5,201,928 von Dicks et al. offenbart, wurden erhitzte Glassscheiben
bisher rollgeformt, indem sie auf einem horizontalen Rollenförderer gefördert wurden,
wobei zwischen dessen Förderrollen
Formrollen nach oben bewegt werden, um rollend an der Glassscheibe
anzugreifen und deren Formung zu bewirken. Insbesondere verwendet
das offenbarte Rollformen der erhitzten Glassscheibe rotierbare
Formelemente, die beim Rollformen zum Zusammenwirken mit den Formrollen
die Glassscheibe von oben rollend angreifen. Weiterhin sind ein
erster sowie ein zweiter Satz an Formrollen offenbart, die auf gegenüberliegenden
Seiten einer Mittelachse des horizontalen Förderers angeordnet sind, so
dass an keinem Rollbereich der Mittelachse eine nach oben gerichtete Bewegung
stattfindet und demzufolge einige Glasformen auf dieser Art Vorrichtung
nicht rollgeformt werden können.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung
zum Rollformen einer erhitzten Glassscheibe bereitzustellen.
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Zur
Lösung
der obigen Aufgabe umfasst eine Formstation zum Rollformen einer
erhitzten Glassscheibe einen Rahmen sowie einen horizontalen Förderer mit
voneinander auf dem Rahmen entlang der Förderrichtung beabstandeten
horizontalen Rollen, um die erhitzte Glassscheibe entlang dieser
in einer Förderebene
zu fördern,
wobei der horizontale Förderer
gegenüberliegende
laterale Seiten sowie eine zentral zwischen seinen gegenüberliegenden
lateralen Seiten angeordnete Mittelachse aufweist. Ein Formförderer der
Formstation umfasst Formrollen, die entlang der Förderrichtung
in einer abwechselnden Beziehung zwischen den horizontalen Rollen voneinander
beabstandet angeordnet sind. Jede Formrolle weist gegenüberliegende
Enden, die auf gegenüberliegenden
Seiten der Mittelachse des horizontalen Förderers angeordnet sind, sowie
einen Zwischenbereich, der sich über
die Mittelachse des horizontalen Förderers zwischen den Enden
der Formrollen erstreckt, auf. Rollengestelle lagern die gegenüberliegenden
Enden jeder Formrolle auf dem Rahmen auf gegenüberliegenden Seiten der Mittelachse
des horizontalen Förderers.
Schwenklager lagern die Rollengestelle auf einer Seite der Mittelachse
des horizontalen Förderers
in einer Position unterhalb der Förderebene des horizontalen
Förderers schwenkbar
an dem Rahmen. Ein Betätigungselement
umfasst auf der anderen Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers
Verbindungen an die Rollengestelle, um die Rollengestelle und die
von diesen gelagerten Formrollen zwischen einer unteren Stellung,
in der die Formrollen unterhalb der Förderebene des horizontalen
Förderers
angeordnet sind, und einer oberen Stellung, in der die Formrollen
oberhalb der Förderebene
des horizontalen Förderers
an der Mittelachse des horizontalen Förderers rollend an der erhitzten
Glassscheibe angreifen, um die erhitzte Glassscheibe zu Rollformen,
zu bewegen. Eine Formpresse der Formstation ist oberhalb des horizontalen
Förderers
angeordnet und umfasst rotierbare Formelemente, die beim Formen
der erhitzten Glasscheibe durch den Formförderer von oben rollend an
der erhitzten Glassscheibe angreifen.
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Der
Aufbau der Formstation mit dem Formförderer, der Formrollen aufweist,
deren gegenüberliegenden
Enden auf gegenüberliegenden
Seiten der Mittelachse des horizontalen Förderers angeordnet sind und
die schwenkbar nach oben bewegt werden können, um oberhalb der Förderebene
des horizontalen Förderers
an seiner Mittelachse rollend an der erhitzten Glassscheibe anzugreifen,
ermöglicht
das Formen von erhitzten Glassscheiben in Formen, die bislang nicht
möglich
waren.
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Die
Formstation umfasst weiterhin einen Laufwagen, der die Rollengestelle
trägt und
der auf dem Rahmen lateral bzgl. der Förderrichtung bewegbar ist,
um zur Positionierung der gegenüberliegenden
Enden der Formrollen auf den gegenüberliegenden Seiten oder auf
derselben Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers
eine Bewegung derselben zu ermöglichen.
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Zusätzlich zu
der Formstation zum Formen einer erhitzten Glasscheibe ist auch
eine Abschreckstation zum Abschrecken der geformten Glassscheibe
vorhanden, um auf diese Weise ein Wärmestärken oder Tempern zu ermöglichen.
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Es
wird auch offenbart, dass der Formförderer der Formstation einen
zweiten Satz an Formrollen aufweist, die jeweils zu dem ersten Satz
an Formrollen ausgerichtet sind. Jede der Formrollen des zweiten
Satzes hat gegenüberliegende
Enden, die auf derselben Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers
angeordnet sind, und umfasst weiterhin auch einen Zwischenbereich,
der sich zwischen ihren Enden erstreckt. Ein zweiter Satz an Rollengestellen lagert
die gegenüberliegenden
Enden jeder der Formrollen des zweiten Satzes an Formrollen auf derselben
Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers auf dem Rahmen. Ein
zweites Betätigungselement
bewegt den zweiten Satz an Rollengestellen und den von diesen gelagerten
zweiten Satz an Formrollen zwischen einer unteren Stellung, in der der
zweite Satz an Formrollen unterhalb der Förderebene des horizontalen
Förderers
angeordnet ist, und einer oberen Stellung, in der der zweite Satz
an Formrollen oberhalb der Förderebene
des horizontalen Förderers
rollend an der erhitzten Glasscheibe angreift und mit dem ersten
Satz an Formrollen und der Formpresse zusammenwirkt, um die erhitzte Glassscheibe
zu formen.
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Der
Formförderer
der Formstation umfasst weiterhin Schwenklager, die den zweiten
Satz an Rollengestellen auf der einen Seite der Mittelachse des
horizontalen Förderers
in einer Position unterhalb der Förderebene des horizontalen
Förderers
an dem Rahmen schwenkbar lagern, wobei das zweite Betätigungselement
auf derselben Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers,
auf der die Schwenklager, die den zweiten Satz an Rollengestellen
schwenkbar lagern, angeordnet sind, Verbindungen an den zweiten
Satz an Rollengestellen umfasst. Darüber hinaus umfasst der Formförderer der
Formstation weiterhin einen zweiten Laufwagen, der den zweiten Satz
an Rollengestellen trägt
und der auf dem Rahmen lateral bzgl. der Förderrichtung bewegbar ist,
um eine laterale Bewegung des zweiten Satzes an Formrollen zu ermöglichen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes
Verfahren zum Rollformen einer erhitzten Glasscheibe bereitzustellen.
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Zum
Lösen der
vorstehend genannten Aufgabe wird das Verfahren zum Rollformen einer
erhitzen Glassscheibe durchgeführt,
indem die erhitzte Glasscheibe auf einem horizontalen Förderer auf
horizontalen Rollen desselben, die entlang einer Förderrichtung
voneinander beabstandet sind und sich zwischen gegenüberliegenden
lateralen Seiten des horizontalen Förderers mit einer zentral dazwischen angeordneten
Mittelachse erstrecken, gefördert
werden. Formrollen werden zwischen den horizontalen Rollen auf gegenüberliegenden
Seiten und an der Mittelachse des horizontalen Förderers nach oben bewegt, um
an der erhitzten Glasscheibe oberhalb einer Förderebene des horizontalen
Förderers
an seiner Mittelachse rollend anzugreifen und diese auf diese Weise
zu formen. Die erhitzte Glasscheibe wird auch von oben rollend angegriffen,
um mit den Formrollen beim Rollformen der erhitzten Glasscheibe
zusammenzuwirken.
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Beim
Durchführen
des Rollformens werden die Formrollen auf Rollengestellen bewegt,
die auf einer Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers schwenkbar
gelagert sind und die zu einer vertikalen Bewegung auf der anderen
Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers betätigt werden. Es wird auch offenbart,
dass das Rollformen einen zweiten Satz an Formrollen verwendet,
die zwischen den horizontalen Rollen des horizontalen Förderers
nach oben bewegt werden, um mit dem ersten Satz an Formrollen sowie
mit Rollelementen, die das rollende Angreifen an der erhitzten Glasscheibe
bewirken, zusammenzuwirken. Der zweite Satz an Formrollen wird auf
einem zweiten Satz an Rollengestellen bewegt, die auf derselben
Seite der Mittelachse des horizontalen Förderers schwenkbar gelagert
sind und zu einer vertikalen Bewegung betätigt werden.
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Zusätzlich zum
Rollformen der erhitzten Glasscheibe wird auch offenbart, dass die
geformte Glasscheibe abgeschreckt wird, um ein Wärmestärken oder Tempern zu bewirken.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Glasscheibenbearbeitungssystems, das die Erfindung
verwirklicht und das erfindungsgemäße Verfahren zum Rollformen
einer erhitzten Glassscheibe durchführt;
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2 eine
vergrößerte schematische
Seitenansicht einer Formstation des Systems zum Rollformen der erhitzen
Glassscheibe;
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3 eine
Querschnittansicht der Formstation entlang der Richtung der Linie
3-3 in 2, um die Methode darzustellen, mit der Formrollen
zum Bewirken des Rollformens der erhitzten Glasscheibe relativ zu
einem horizontalen Förderer
bewegt werden;
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4 eine
vergrößerte Ansicht
eines Bereichs aus 3, die eine rechte Formrolle
der Formstation zeigt;
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5 einen
vergrößerten Bereich
aus 3, der eine linke Formrolle der Formstation darstellt;
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6 eine weggebrochene perspektivische Ansicht,
die eine Art einer Formrolle darstellt, die mit der Formstation
zur Bereitstellung gekrümmter Glassformen
verwendet werden kann;
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7 eine Ansicht, die einen Stützträger der in 6 gezeigten Formrolle darstellt;
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8 eine Schnittansicht entlang der Richtung
der Linie 8-8 in 6, um den Aufbau
des Stützträgers der
Rolle weiter darzustellen;
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9 eine
Ansicht einer anderen Art einer Formrolle, die mit der Formstation
verwendet wird, um ebene Glasformen bereitzustellen;
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10a bis 10g:
schematische Querschnittansichten durch die Formstation zur Darstellung
des Betriebs derselben in einem Betriebsmodus, in dem die Formrollen
an einer lateralen Mittelachse des horizontalen Förderers
nach oben bewegt werden, um das Formen der Glasscheibe in die verschiedenen
dargestellten Formen zu bewirken;
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11a bis 11f:
schematische Ansichten durch die Formstation, um den Betrieb derselben in
einem anderen Betriebsmodus darzustellen, in dem die Formrollen
auf gegenüberliegenden
lateralen Seiten der Mittelachse des horizontalen Förderers
nach oben bewegt werden, um das Formen der Glasform in die verschiedenen
dargestellten Formen zu bewirken.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG
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Bezugnehmend
auf 1 der Abbildungen wird ein Glasscheibenbearbeitungssystem
im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet und verwirklicht
die vorliegende Erfindung zum Rollformen derselben, wie es im Folgenden
genauer beschrieben wird. Das Glasscheibenbearbeitungssystem 20 umfasst
eine Beladestation 22, auf die zur Bearbeitung eine Glasscheibe
aufgebracht wird, einen Ofen 24, in dem die Glasscheibe
auf eine beliebige herkömmliche
Weise erhitzt wird, eine Formstation 26, die erfindungsgemäß aufgebaut
ist, um ein Rollformen der erhitzen Glasscheibe durchzuführen, eine Abschreckstation 28,
die die geformte Glasscheibe zum Bewirken eines Wärmestärkens oder
Temperns abschreckt, eine Nachkühlstation 30,
die die geformte Glasscheibe weiter auf eine Handhabungstemperatur
abkühlt,
sowie eine Entladestation 32, in der die abgekühlte, rollgeformte
Glassscheibe abgeladen wird. Wie dargestellt umfasst jede der Stationen
einen Rollenförderer
zum Fördern
der Glasscheibe. Jedoch können
an bestimmten der Stationen, mit Ausnahme der Formstation 26,
an der zur Durchführung
der Erfindung ein Rollenförderer
verwendet werden muss, andere Arten von Förderern verwendet werden, wie
beispielsweise Gasherdförderer.
Weiterhin werden der Aufbau und das Verfahren zum Betrieb der Formstation 26 auf
eine integrierte Weise beschrieben, um ein Verständnis der verschiedenen Aspekte
der Erfindung zu erleichtern.
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Bezugnehmend
auf die 2 und 3 umfasst
die Formstation 26 einen Rahmen 34 mit am Boden
befestigten unteren Trägern 36,
vertikalen Pfosten 38 sowie horizontalen oberen Trägern 40, die
gemeinsam die Vorrichtung 42 zum Rollformen lagern, wie
im folgenden genauer beschrieben wird.
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Die
in den 2 und 3 dargestellte Formstation 26 umfasst
einen horizontalen Förderer 44 mit
voneinander auf dem Rahmen 34 beabstandeten horizontalen
Rollen 46. Genauer gesagt hat der horizontale Förderer 44,
wie in 3 dargestellt, gegenüberliegende laterale Seiten 48 einschließlich Pfostenlagerungen 50,
die sich von den unteren Trägern 36 des
Rahmens 34 nach oben erstrecken. Zwischen seinen gegenüberliegenden
lateralen Seiten 48 umfasst der horizontale Förderer 44 Pfostenlagerungen 50,
die sich von den unteren Trägern 36 des Rahmens 34,
wie in 3 dargestellt, nach oben erstrecken, um gegenüberliegende
Enden der horizontalen Rollen 46 zu lagern. Diese horizontalen
Rollen 46 bestehen vorzugsweise aus Stahl und haben rohrförmige Ummantelungen
aus einem temperaturresistenten Gewebe, wie beispielsweise einem
synthetischen, organischen Polymer, bei dem es sich um ein aromatisches
Polymamid handeln kann, das von der DuPont Chemical Company of Wilmington,
Delaware, USA unter dem Markennamen KEVLAR verkauft wird. Wie in 4 dargestellt,
ist das rechte Ende jeder horizontalen Rolle durch eine rotierbare
Lagerung 52 auf der zugehörigen Pfostenlagerung 50 unter
einer Federrückstellkraft
gelagert, die durch einen Handknauf 54 gelöst werden
kann. Wie in 5 dargestellt, ist das linke
Ende jeder horizontalen Rolle durch ein Lager 52 gelagert,
das von der benachbarten Pfostenlagerung 50 rotierbar getragen
und von einem Antriebsmechanismus 56 rotierbar angetrieben
wird. Ein elektrischer Antriebsmotor 58 des Antriebsmechanismus 56 ist
am unteren Bereich der benachbarten Pfostenlagerung 50 angeordnet
und treibt über
eine Antriebskette 60 rotativ ein Konusgetriebe sowie eine
Antriebswelle 61 an, die sich nach oben durch die Pfostenlagerung
erstreckt und das Lager 52 sowie die gelagerte horizontale
Rolle 46 rotativ antreibt. Die Rollen 46 des horizontalen
Förderers 44 fördern die
Glasscheibe G, wie in 2 dargestellt, entlang einer
Förderrichtung
A in der Förderebene
C. Wie in 3 gezeigt, weist der horizontale Förderer 44 eine
Mittelachse C/L auf, die zentral zwischen seinen gegenüberliegenden
lateralen Seiten 48 angeordnet ist, das heißt, dass
zwischen der Mittelachse C/L und jeder der lateralen Seiten 48 des horizontalen
Förderers
derselbe Abstand vorliegt.
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Wie
in 2 dargestellt, umfasst die Formstation 26 weiterhin
einen Formförderer 62 mit
Formrollenanordnungen 64, die entlang der Förderrichtung
zwischen den horizontalen Rollen 46 des horizontalen Förderers 44 in
einer abwechselnden Beziehung voneinander beabstandet angeordnet
sind. Die Formrollenanordnungen 64 umfassen, wie in 3 dargestellt,
einen ersten Satz an Formrollen 66 sowie einen zweiten
Satz an Formrollen 68, wie im Folgenden genauer beschrieben
wird. Wie in 4 dargestellt, weist jede Formrolle
des ersten Satzes an Formrollen 66 gegenüberliegende
Enden 70 und 72, die auf gegenüberliegenden Seiten der Mittelachse
C/L des horizontalen Förderers 44 angeordnet sind,
und weiterhin einen Zwischenbereich 74, der sich zwischen
den Enden der Formrollen über
die Mittelachse C/L des horizontalen Förderers erstreckt, auf.
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Rollengestelle 76 lagern
die gegenüberliegenden
Seiten 70 und 72 jeder Formrolle 66 auf
den gegenüberliegenden
Seiten der Mittelachse C/L des horizontalen Förderers 44. Ein insgesamt
mit dem Bezugszeichen 78 bezeichnetes Betätigungselement bewegt
die Rollengestelle 76 sowie die darin gelagerten Formrollen 66 zwischen
einer unteren Stellung, die in 3 mit durchgezogenen
Linien dargestellt ist, und einer oberen Stellung, die durch gestrichelte Linien
dargestellt ist. In der unteren Stellung sind die Formrollen 66 unterhalb
der Förderebene
C des horizontalen Förderers 44 angeordnet.
In der oberen Stellung greifen die Formrollen 66 oberhalb
der Förderebene
C des horizontalen Förderers 44 an
der Mittelachse C/L rollend an der erhitzten Glasscheibe an, um
die Glasscheibe zu rollformen.
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Wie
in 2 dargestellt, umfasst die Formstation 26 auch
eine Formpresse 80, die oberhalb des horizontalen Förderers
angeordnet ist und rotierbare Formelemente 82 umfasst,
die durch den Formförderer
der erhitzten Glasscheibe G von oben beim Rollformen derselben angreifen,
um auf diese Weise mit den Formrollen des Formförderers wie zuvor beschrieben
zusammenzuwirken. Bei den rotierbaren Formelementen 82 kann
es sich um Räder
oder Rollen handeln, wie es zur Bereitstellung der gewünschten
rollgeformten Form benötigt
wird.
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Die
in 2 dargestellten Formrollenanordnungen 64 umfassen,
wie zuvor erwähnt,
weiterhin einen zweiten Satz an Formrollen 68. Jede der
Formrollen des zweiten Satzes an Formrollen 68 weist, wie in
den 3 und 5 dargestellt, gegenüberliegende
Enden 84 und 86, die auf derselben Seite der Mittelachse
C/L des horizontalen Förderers 44 angeordnet
sind, und weiterhin einen Zwischenbereich 88 (3)
auf, der sich zwischen ihren Enden erstreckt. Ein zweiter Satz an
Rollengestellen 90 lagert die gegenüberliegenden Enden 84 und 86 jeder
Formrolle des zweiten Satzes an Formrollen 68 auf dem Rahmen 34 auf
derselben Seite der Mittelachse C/L des horizontalen Förderers 44.
Ein zweites Betätigungselement 92 des
Formförderers 62 bewegt
den zweiten Satz an Rollengestellen 90 sowie den von diesen
gelagerten zweiten Satz an Formrollen 68 zwischen einer
oberen und einer unteren Stellung, die in 3 mit durchgezogenen
bzw. gestrichelten Linien dargestellt sind. In der unteren, mit
durchgezogenen Linien dargestellten Stellung ist der zweite Satz
an Formrollen 68 unterhalb der Förderebene C des horizontalen Förderers 44 angeordnet.
In der mit gestrichelten Linien dargestellten oberen Stellung ist
der zweite Satz an Formrollen 68 oberhalb der Förderebene
auf nur einer Seite der Mittelachse C/L des horizontalen Förderers 44 angeordnet
und greift rollend an der erhitzten Glasscheibe an, um mit dem ersten
Satz an Rollen 66 sowie der Formpresse 68 beim
Rollformen der erhitzten Glasscheibe zusammenzuwirken.
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Bevor
die Beschreibung der Formstation und des Rests des Bearbeitungssystems
fortgesetzt wird, stellt eine Bezugnahme auf die 6 bis 8 sowie auf 9 zwei unterschiedliche
Arten an Formrollen dar, die zum Rollformen der Glasscheibe verwendet
werden können.
Insbesondere kann die in den 6 bis 8 dargestellte Formrolle 66 dazu
verwendet werden, ein Rollformen einer gekrümmten, zylindrischen Form,
wie in den 3 und 4 in Verbindung
mit dem ersten Satz an Formrollen dargestellt ist, durchzuführen, während die
Formrolle 68 aus 9 dazu verwendet
werden kann, ein Rollformen einer flachen Form, wie zuvor im Zusammenhang
mit dem zweiten Satz an Formrollen, die in 3 und 4 dargestellt
sind, beschrieben wurde, durchzuführen.
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Wie
in den 6 bis 8 dargestellt,
umfasst die Formrolle 66 einen Stützträger 94 mit einem Spannelement 96,
das sich zwischen einer Gestellbefestigung 98 an dem einen
Rollenende 70 und einer Gestellmutterverbindung 100 am
anderen Rollenende 72 erstreckt. Der Stützträger 94 umfasst weiterhin
Lagerelemente 102, durch die sich das Spannelement 96 zwischen
den gegenüberliegenden
Rollenenden erstreckt. Wie in den 8 dargestellt,
weisen die Stützelemente 102 ein
Zapfenende 104 sowie ein Buchsenende 106 auf,
das das Zapfenende 104 des benachbarten Lagerelements aufnimmt,
so dass das Spannelement 96 bei einem geeigneten Anziehen
der Gewindemutterverbindung 100 ein Einstellen der Relativposition
sowie eine Sicherung derselben in einer festen Position ermöglicht.
Ein Rollenrohr 106 trägt
an dem Rollenende 72 ein Antriebszahnrad 108,
wie es in 6 dargestellt ist, und ist an
einer Schraubenfeder 110 befestigt, durch die sich der
Stützträger 94 erstreckt. Über der
Feder 110 erstreckt sich zwischen dem Rohr 106 und
dem Rollenende 70 eine Hülse 112 aus einem
Hochtemperaturgewebe aus einem organischen Harz wie beispielsweise
KEVLAR. Zum rotativen Antrieb ist eine Antriebskette 114 vorgesehen,
die das Zahnrad 108 rotativ antreibt und somit das Rohr 106 und
die damit verbundene Feder 110 sowie die Gewebehülse 112 über dem
Stützträger 94 rotiert.
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Zum
Durchführen
des Rollformens wird die in den 6 bis 8 dargestellte Formrolle 66 gegen
eine Vorlage der erwünschten
Form angeordnet, wobei die Mutterverbindung 100 gelöst ist,
so dass zwischen den Lagerelementen 102 zur korrekten Positionierung
derselben zueinander eine Rotation stattfinden kann. Nach einer
derartigen Vorlagepositionierung der Rolle 66 in die erwünschte Form
wird die Mutterverbindung 100 angezogen, um das Spannelement 96 zu
spannen und um auf diese Weise die Stellung der Lagerelemente 102 relativ
zueinander festzulegen, so dass der Stützträger während des Rollformens in derselben
Form verbleibt. Während eines
derartigen Rollformens rotieren die Schraubenfeder 110 sowie
ihre Gewebehülse 112 über dem Stützträger 94 unter
dem Antrieb des Rollenrohres 106 und des Zahnrads 108,
die von der Antriebskette 114 angetrieben werden. Diese
Formrolle 66 ist folglich dazu fähig, ein Rollformen von gekrümmten zylindrischen
Formen zu ermöglichen.
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Unter
Bezugnahme auf 9 umfasst die dargestellte Formrolle 68 ein
geradliniges Rollenrohr 116 aus Stahl, das sich zur rotativen
Lagerung durch ein Lager 118 auf einer Gestellbefestigung 120 zur Befestigung
an dem Gestell 90 bis an das Rollenende 84 erstreckt.
An dem anderen Rollenende 86 ist das Rollenrohr 116 durch
das Gestell 90 rotierbar gelagert und weist ein Antriebszahnrad 122 auf,
das durch eine Antriebskette 124 rotativ angetrieben wird.
Das Rollenrohr 116 besteht aus Stahl und ist mit einer
Hülse 126 aus
Hochtemperaturgewebe wie beispielsweise KEVLAR beschichtet. Diese
Formrolle 68 bietet folglich ein Rollformen von flachen
Formen, wie es zuvor in Verbindung mit dem in den 3 und 5 dargestellten
zweiten Satz an Formrollen 68 beschrieben wurde.
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Bezugnehmend
auf die 3 und 4 umfasst
der Formförderer 62 Schwenklagerungen 128, die
den ersten Satz an Rollengestellen 76 auf einer Seite der
Mittelachse C/L des horizontalen Förderers 44 in einer
Stellung unterhalb der Fördererebene
C des horizontalen Förderers
schwenkbar lagern. Das zugehörige
erste Betätigungselement 78 auf
der anderen Seite der Mittelachse C/L des horizontalen Förderers 44 weist
Verbindungen 130 an dem ersten Satz an Rollengestellen 76 auf,
um eine vertikale Bewegung zu ermöglichen, die die Rollengestelle 76 und
den ersten Satz an Formrollen 66 zwischen der unteren und
oberen Stellung, wie zuvor beschrieben, zum Durchführen des
Rollformens, bewegt. Das in 2 dargestellte
erste Betätigungselement 78 umfasst
ein Verbindungselement 132, das sich zwischen den Verbindungen 130 an
dem ersten Satz an Rollengestellen 76 erstreckt und das über Schwenkverbindungen 136 mit
zwei gekrümmten
Endverbindern 134, wie in 4 dargestellt,
verbunden ist. An den gekrümmten
Endverbindern 134 sind Betätigungsketten 138 befestigt
und erstrecken sich von diesen, wie in den 2 und 3 dargestellt,
nach oben an einen zugehörigen
elektrischen Antriebsmotor 140, um den Antrieb des Betätigungselements 78 zum
Bewegen des ersten Satzes an Rollen 66 zwischen der oberen
und unteren Stellung, wie zuvor beschrieben, bereitzustellen.
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Bezugnehmend
auf die 3 und 4 umfasst
der Formförderer 62 Schwenklagerungen 142, die
den zweiten Satz an Rollengestellen 90 auf derselben Seite
der Mittelachse C/L des horizontalen Förderers schwenkbar lagern,
auf der die Schwenklagerungen 128 den ersten Satz an Rollengestellen 76 schwenkbar
lagern. Diese Schwenklagerungen 142 bieten ebenso wie die
Schwenklagerungen 128 eine Lagerung für den zugehörigen Satz an Rollengestellen
an einer Position unterhalb der Förderebene C des horizontalen
Förderers 44.
Das zweite Betätigungselement 92 umfasst
auf derselben Seite der Mittelachse C/L des horizontalen. Förderers,
wie die Schwenklagerungen 142, Verbindungen 144 an
den zweiten Satz an Rollengestellen 90. Ein Verbindungselement 146 erstreckt
sich zwischen den Verbindungen 144 an dem zweiten Satz
an Rollengestellen 90 und ist auf dieselbe Weise, wie zuvor
im Zusammenhang mit dem ersten Betätigungselement beschrieben,
mit zwei gekrümmten
Endverbindern 148 (von denen nur einer dargestellt ist) über Schwenkverbindungen 150 verbunden.
Von den gekrümmten
Endverbindern 148 erstrecken sich, wie in 3 dargestellt,
nach oben Betätigungsketten 150 an
einen zugehörigen
Antriebsmotor 152.
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Wie
zuvor im Zusammenhang mit 1 beschrieben,
umfasst das Glasscheibenbearbeitungssystem 20 weiterhin
eine Abschreckstation 24, zum schnellen Abschrecken der
geformten Glasscheibe, um ein Wärmestärken oder
Tempern derselben nach dem auf die zuvor beschriebene Weise erfolgten Rollformen
bereitzustellen.
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Der
zuvor beschriebene Aufbau der Formstation 26 bietet die
Möglichkeit
der Bereitstellung gebogener Formen, die bislang durch Rollformen
nicht möglich
waren. Derartige Formen sind in den 10a bis 10g dargestellt. Genauer gesagt sind unterschiedliche
Formen an gerollten Glasscheiben Ga bis Gg mit geraden und gekrümmten Formen dargestellt,
wobei das Rollformen über
einen lateralen Abstand einer Form stattfindet, der größer ist,
als eine Hälfte
der lateralen Breite des horizontalen Förderers 44, was aufgrund
des zuvor beschriebenen Aufbaus des Formförderers ermöglicht wird.
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Die
Formstation 26, wie sie in 3 dargestellt
ist, umfasst weiterhin einen ersten Laufwagen 154 sowie
einen zweiten Laufwagen 156, die den ersten Satz an Rollengestellen 76 bzw.
den zweiten Satz an Rollengestellen 90 für eine Bewegung
lateral bzgl. der Förderrichtung
auf dem Rahmen 38 zwischen der mit durchgezogenen Linien
dargestellten Stellung und der mit gestrichelten Linien dargestellten
Stellung lagern. Jeder dieser Laufwagen 154 und 156 umfasst
untere Träger 158 und 160,
die durch zugehörige
Führungsbahnen 162 und 164 auf
den Bodenträgern 36 gelagert
sind. Von den unteren Trägern 158 und 160 erstrecken
sich vertikale Halbpfosten 166 bzw. 168 nach oben,
um die Schwenklagerungen 128 und 142, auf denen,
wie zuvor beschrieben, der erste Satz an Rollengestellen 76 bzw.
der zweite Satz an Rollengestellen 90 schwenkbar gelagert
sind, zu tragen. Die Pfosten 170 und 172 erstrecken
sich jeweils von dem ersten unteren Laufwagenträger 158 bzw. dem zweiten
unteren Laufwagenträger 160 aus
nach oben und tragen den Antriebsmotor 140 bzw. den Antriebsmotor 152 des
ersten bzw. zweiten Betätigungselements 78, 92,
wie zuvor beschrieben. Bei einer Bewegung des ersten Laufwagens 154 von
der mit durchgezogenen Linien dargestellten Stellung in die mit
gestrichelten Linien dargestellte Stellung wird der erste Satz an
Formrollen 66 von der dargestellten Position, in der ihre
gegenüberliegenden
Enden 70 und 72 auf gegenüberliegenden Seiten der Mittelachse
C/L des horizontalen Förderers 44 angeordnet
sind, in eine Position bewegt, in der ihre gegenüberliegenden Enden auf derselben Seite
der Mittelachse C/L des horizontalen Förderers angeordnet sind. Auf
dieselbe Weise führt
eine Bewegung des zweiten Laufwagens 156 von der mit durchgezogenen
Linien dargestellten Stellung in die mit gestrichelten Linien dargestellte
Stellung zu einer Bewegung des zweiten Satzes an Formrollen 68 lateral
bzgl. der Förderrichtung,
so dass ihre Rollenenden 84 eher benachbart zu der Mittelachse
C/L des horizontalen Förderers
als in einer lateral beabstandeten Beziehung zu dieser angeordnet
sind. Eine derartige Anordnung des ersten Laufwagens 154 sowie
des zweiten Laufwagens 156 ermöglicht ein Rollformen mit den
unterschiedlichen Rollformen auf gegenüberliegenden Seiten der Mittelachse,
die durch die zugehörigen
Formrollen geformt werden, um auf diese Weise die jeweils in den 11a bis 11f dargestellten
Glasformen zu erzeugen. Insbesondere weist jede der Glasscheiben
Ga' bis Gf' eine Form mit unterschiedlichen
geraden und gekrümmten
Formen auf, die durch Formrollen geformt werden, die eher auf gegenüberliegenden
Seiten der Mittelachse C/L, als über
die Mittelachse hinweg bewegt werden.
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Der
Aufbau der Formstation 26 bietet folglich eine große Vielfältigkeit
bzgl. der Art des Rollformens von Glasscheiben, der auf eine Weise
durchgeführt werden
kann, die bislang beim Rollformen von Glasscheiben nicht möglich war.