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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Zytokin Tumornekrosefaktor-α (TNFα) spielt
eine Rolle bei der Auslösung
entzündlicher
Reaktionen und hat bekanntlich eine zytotoxische Wirkung gegenüber Tumorzellen.
Wenn er im Übermaß erzeugt wird,
kann TNFα aber
auch große
Schäden
am menschlichen Körper
hervorrufen und schließlich
zu einem multiplen Organausfall und zum Tod führen (siehe Bemelmans et al., „Tumor
Necrosis Factor: Function, Release and Clearance", Crit. Rev. Immun. 16: 1-11 (1996)).
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Tumornekrosefaktor-α wird von
aktivierten Zellen wie mononukleären
Phagozyten, T-Zellen, B-Zellen, Mastzellen und NK-Zellen produziert.
TNFα existiert
in zwei Formen: einem Typ-II-Membranprotein mit einer relativen
Molekülmasse
von 26 kD und einer löslichen
17 kD Form, die aus der Membranform durch proteolytische Spaltung
erzeugt wird. Das TNFα Membranprotein
wird als ein 223 Aminosäuremembran-verankerter Vorläufer synthetisiert.
Löslicher
TNFα wird
von dem membrangebundenen Vorläufer
durch eine membranverankerte Proteinase freigesetzt. Diese Proteinase
wurde kürzlich
als eine Multidomänen-Metalloproteinase
mit dem Namen „TNFα-converting
enzyme" (TACE – TNAα-konvertierendes
Enzym) identifiziert (siehe Black et al., „A metalloproteinase disintigrin
that releases tumor-necrosis factor-α from cells", Nature 385: 729-733 (1997), Moss et
al., „Cloning
of a disintigrin metalloproteinase that processes precursor tumor-necrosis
factor-α", Nature 385: 733-736
(1997)). TACE wurde jüngst
als eine Zink-Endopeptidase identifiziert, die aus einer extrazellulären Region
besteht, umfassend ein N-terminales Signalpeptid, eine Prodomäne, eine
katalytische Domäne
(TCD) mit 263 Resten, der eine Furinspaltstelle vorangeht (Reste
211-214), eine Disintegrin-Domäne, eine
EGF-artige Domäne
und eine Crambin-artige Domäne,
eine scheinbare Transmembranhelix und den intrazellulären C-terminalen
Schwanz. Das Tumornekrosefaktor-α-konvertierende
Enzym (TACE), einschließlich einer
Polynucleotidsequenz, ist ausführlich
in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung Nr.
WO 96/41624 beschrieben.
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Wie
oben erwähnt,
birgt die Überproduktion
oder unregulierte Produktion von TNFα große physiologische Gefahren.
Er ist in verschiedenen schädlichen
physiologischen Krankheiten wie Rheumatoidarthritis, Kachexie und
endotoxischem Schock verwickelt. Er kann letztendlich auch zu Organausfall
und zum Tod führen. Folglich
wird eine Möglichkeit
zur Kontrolle oder Blockierung der Freisetzung von TNFα in den Kreislauf
benötigt.
Aufgrund der Rolle von TACE bei der Umwandlung von TNFα würde eine
Inhibition, Modulierung oder Regulierung von TACE die Freisetzung
von TNFα in
den Kreislauf beeinflussen. Inhibitoren von Metalloproteinasen und
ihr strukturbasierter Entwurf sind in Zask et al., „Inhibition
of Matrix Metalloproteinases: Structure Based Design" Current Pharmaceutical
Design, 2:624-661 (1996) beschrieben. Verbindungen, die sich mit TACE
assoziieren, wie Inhibitoren, Rezeptoren oder Modulatoren, sind
somit für
den Schutz von Patienten vor nachteiligen Effekten in Verbindung
mit der Überproduktion
oder unregulierten Produktion von Tumornekrosefaktor-α von Nutzen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren einer Verbindung,
die sich mit einem TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid
assoziiert. Das TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid
kann die katalytische Domäne
des TNF-α-konvertierenden
Enzyms umfassen. Ferner kann das TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid
das Expressionsprodukt eines Polynucleotids sein, das die Pro- und katalytische
Domäne
des TNF-α-konvertierenden
Enzyms kodiert. Alternativ kann das TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid das Expressionsprodukt
eines Polynucleotids sein, das die Aminosäurereste 1-477 des TNF-α-konvertierenden Enzyms
kodiert. Das Polynucleotid kann substituiert sein, so dass der Aminosäurerest
Ser266 in Ala und der Aminosäurerest
Asn452 in Gln geändert
ist, wobei ein zweites Polynucleotid, das die Sequenz Gly-Ser-(His)6 kodiert, mit dem C-Terminus fusioniert
ist.
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Die
obigen Zusammensetzungen können
ferner einen Bindungspartner beinhalten, der zur Co-Kristallisation
mit dem TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid
geeignet ist. Der Bindungspartner kann ein Bindungspartner auf Hydroxamatbasis
sein. Ferner kann der Bindungspartner N-{D,L-2-(Hydroxyaminocarbonyl)methyl-4-methylpentanoyl}-L-3-amino-2-dimethylbutanoyl-L-alanin,2-(amino)ethylamid
sein.
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Die
obigen Zusammensetzungen können
eine Kristallstruktur haben, die auf 2,0 Å beugt, sind monoklin, haben
eine Einheitszelle, die vier kristallographisch unabhängige TNF-α-konvertierendes-Enzym-Katalysedomänen-(TCD)-Moleküle hat,
wobei die TCD-Moleküle
in einer asymmetrischen Einheit sind, und/oder haben die monokline
Raumgruppe P21, wobei die Zelle die Konstanten
a = 61,38 Å,
b = 126,27 Å,
c = 81,27 Å und β = 107,41° hat.
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Ferner
können
die obigen Polypeptide durch die Strukturkoordinaten gemäß Tabelle
1 oder einen wesentlichen Teil davon gekennzeichnet sein.
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Ein
Verfahren zum Kristallisieren eines TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids beinhaltet
(A) das Vermischen einer Lösung,
die ein TACE-Polypeptid und einen Bindungspartner umfasst, mit einem
Kristallisationspuffer und (B) das Kristallisieren des Gemischs
aus Schritt (A) durch „Drop"-Dampfdiffusion,
um ein kristallines Präzipitat
zu bilden. Das Verfahren beinhaltet ferner (C) das Übertragen
von Keimen von dem kristallinen Präzipitat, das durch die Drop-Dampfdiffusion
gebildet wurde, und einem Kristallisationspromotor in ein Gemisch
aus einer konzentrierten Lösung,
die ein TACE-Polypeptid und ein Bindungspartnersubstrat umfasst, und
einem Kristallisationspuffer und (D) das Kristallisieren des Gemischs
aus Schritt (C) durch „Drop"-Dampfdiffusion zur
Bildung eines Kristalls. In einer anderen Ausgestaltung umfasst
der Kristallisationspuffer 0,1 M Na-Citrat, pH 5,4, 20 % w/v PEG
4000 und 20 % v/v Isopropanol. In noch einer anderen Ausgestaltung
ist der Bindungspartner N-{D,L-2-(Hydroxyaminocarbonyl)methyl-4-methylpentanoyl}-L-3-amino-2-dimethylbutanoyl-L-alanin,
2-(amino)ethylamid. In einer weiteren Ausgestaltung findet die Kristallisation
bei einer Temperatur von 4 bis 20 Grad Celsius statt. In einer weiteren
Ausgestaltung liegt die Lösung,
die das TACE-Polypeptid
und den Inhibitor umfasst, bei einer Konzentration von etwa 5 mg/ml
bis etwa 12 mg/ml in einem Puffer. In einer weiteren Ausgestaltung
wird die Lösung,
die ein TACE-Polypeptid und den Bindungspartner umfasst, mit dem Kristallisationspuffer
in einem Verhältnis
von 1:1 vermischt.
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Ein
Tumornekrosefaktor-α-(TNF-α)-konvertierendes-Enzym-Kristall kann
durch Co-Kristallisieren eines TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids mit
einem Co-Kristallisationssubstrat
hergestellt werden.
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Außerdem ist
ein rechnerlesbares Medium möglich,
auf dem Röntgenkristallkoordinatendaten
für die katalytische
Domäne
des TNF-α-konvertierenden
Enzyms oder eines Teils davon aufgezeichnet sind. Auf dem rechnerlesbaren
Medium können
die in Tabelle 1 dargelegten Röntgenkristallkoordinatendaten
oder ein Teil davon aufgezeichnet sein. Das Medium kann ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus einer Diskette, einer Festplatte, einem
Computerband, RAM, ROM, einer CD, DVD, einer Magnetplatte und einer
Bildplatte. Auf dem rechnerlesbaren Medium können rechnerlesbare Daten aufgezeichnet
werden, wobei das rechnerlesbare Medium, wenn es in Verbindung mit
einer Maschine verwendet wird, die mit Befehlen zur Verwendung der
Daten programmiert ist, Bildsignale zur Darstellung einer graphischen
dreidimensionalen Repräsentation
eines TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids oder
eines Teils davon erzeugen kann.
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Ein
System kann zum Untersuchen eines TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids verwendet
werden, wobei das genannte System Folgendes umfasst: (a) einen Speicher,
der Informationen speichern kann, die wenigstens einen Teil eines
TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
repräsentieren,
wobei der genannte Speicher wenigstens eine Speicherregion eines
ersten Typs, die einen Satz räumlicher
Koordinaten beinhaltet, die einen Ort in einem dreidimensionalen
Raum angeben, und wenigstens eine Speicherregion eines zweiten Typs
umfasst, die Informationen beinhaltet, die ein Charakteristikum
von einer aus einer Mehrzahl von Aminosäuren repräsentieren, wobei die genannte
Speicherregionen des zweiten Typs mit den genannten Speicherregionen
des ersten Typs in dem genannten Speicher logisch assoziiert sind,
um eine geometrische Anordnung von wenigstens einem Charakteristikum
von dem genannten wenigstens einen Teil des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Peptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum zu repräsentieren; (b) einen mit dem
genannten Speicher gekoppelten Prozessor für einen Zugriff auf die genannten
Speicherregionen des ersten Typs und die genannten Speicherregionen
des zweiten Typs, wobei der Prozessor Bildsignale zur Darstellung
eines visuellen Bildes erzeugt, das ein dreidimensionales Bild von
dem genannten wenigstens einen Charakteristikum des genannten wenigstens
einen Teils des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum auf der Basis von Daten
von dem genannten Speicher repräsentiert;
und (c) ein mit dem genannten Prozessor gekoppeltes Display für den Empfang
der genannten Bildsignale, wobei das Display ein visuelles dreidimensionales
Bild des genannten wenigstens einen Charakteristikums des genannten
wenigstens einen Teils des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum auf der Basis der genannten
Bildsignale darstellt. Die Bildsignale können Signale zur Darstellung
eines visuellen dreidimensionalen Bildes einer Bandstruktur von
wenigstens einem Teil des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum beinhalten. In einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung beinhalten die Bildsignale Signale zur
Darstellung eines visuellen Bildes einer Festkörpermodellrepräsentation
des genannten wenigstens einen Teils des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum. In noch einer anderen Ausgestaltung
der Erfindung beinhalten die Bildsignale Signale zur Darstellung eines
visuellen dreidimensionalen Bildes eines elektrostatischen Oberflächenpotentials
von dem genannten wenigstens einen Teil des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum. In noch einer anderen Ausgestaltung
der Erfindung beinhalten die Bildsignale Signale zur Darstellung
eines visuellen dreidimensionalen Stereobildes von dem genannten
wenigstens einen Teil des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids in dem
genannten dreidimensionalen Raum. In einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung umfasst das System ferner ein Speichergerät, das Daten
speichern kann, die eine geometrische Anordnung eines Charakteristikums einer
anderen Zusammensetzung als dem genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid repräsentieren;
und eine Bedieneroberfläche
zum Empfangen von Befehlen von einem Bediener, wobei der genannte
Prozessor mit dem genannten Speichergerät und mit der genannten Bedieneroberfläche gekoppelt
ist und zusätzliche
Bildsignale zur Darstellung der genannten geometrischen Anordnung
des genannten Charakteristikums der genannten Zusammensetzung relativ
zu dem genannten visuellen dreidimensionalen Bild des genannten
wenigstens einen Charakteristikums des genannten wenigstens einen
Teils des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
auf dem genannten Display auf der Basis von Befehlen von der Bedieneroberfläche erzeugt.
In einer Ausgestaltung ist das Speichergerät ein Bestandteil des genannten
Speichers. In einer anderen Ausgestaltung umfasst das System mehrere
Speicherregionen des ersten und des zweiten Typs.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Videospeicher bereitgestellt,
der Informationen zur Erzeugung einer visuellen Anzeige von wenigstens
einem Teil eines TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
speichern kann, wobei der genannte Videospeicher Folgendes umfasst:
(a) wenigstens eine Speicherregion des ersten Typs, wobei jede der
genannten Speicherregionen des ersten Typs einen Satz räumlicher Koordinaten
beinhaltet, die einen Ort in einem dreidimensionalen Raum angeben;
und (b) wenigstens eine Speicherregion des zweite Typs, wobei jede
der genannten Speicherregionen des zweiten Typs Informationen zur
visuellen Darstellung eines Charakteristikums von einer aus einer
Mehrzahl von Aminosäuren
enthält;
wobei die genannten Speicherregionen des zweiten Typs mit den genannten
Speicherregionen des ersten Typs in dem genannten Videospeicher
logisch assoziiert sind, um eine geometrische Anordnung von wenigstens
einem Charakteristikum des genannten wenigstens einen Teils des
genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum zu repräsentieren. Die Speicherregionen
des zweiten Typs können
mit den genannten Speicherregionen des ersten Typs in dem genannten
Videospeicher logisch assoziiert sein, um eine geometrische Anordnung
von wenigstens einem Charakteristikum eines katalytischen Domänenteils
des genannten TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptids
in dem genannten dreidimensionalen Raum zu repräsentieren. Die Speicherregionen
des ersten Typs und die genannten Speicherregionen des zweiten Typs
können
Regionen eines Halbleiterspeichers sein. Die Speicherregionen des
ersten Typs und die genannten Speicherregionen des zweiten Typs
können
Regionen einer Bildplatte sein. Alternativ sind die Speicherregionen
des ersten Typs und die genannten Speicherregionen des zweiten Typs
Regionen eines Magnetspeichers. Der Videospeicher umfasst mehrere
Speicherregionen des ersten und des zweiten Typs.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Identifizieren einer
Verbindung bereitgestellt, die sich mit einem TNF-α-konvertierenden
Enzym assoziiert, das die Schritte nach Anspruch 1 beinhaltet. In
einer Ausgestaltung ist die assoziierende Verbindung ein Inhibitor,
Mediator oder eine andere Verbindung, die die Aktivität des TNF-α-konvertierenden
Enzyms reguliert. In einer anderen Ausgestaltung ist die assoziierende
Verbindung ein kompetitiver Inhibitor, ein unkompetitiver Inhibitor
oder ein nichtkompetitiver Inhibitor. In noch einer anderen Ausgestaltung
sind die Koordinaten die Koordinaten der Tabelle 1 oder ein wesentlicher
Teil davon. Der TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptidkristall
umfasst die katalytische Domäne
des TNF-α-konvertierenden
Enzyms. In noch einer anderen Ausgestaltung ist das TNF-α- konvertierendes-Enzym-Polypeptid
das Expressionsprodukt eines Polynucleotids, das die Pro- und katalytischen
Domänen
des TNF-α-konvertierenden
Enzyms kodiert. In noch einer anderen Ausgestaltung ist das TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid
das Expressionsprodukt eines Polynucleotids, das die Aminosäurereste
1-477 des TNF-α-konvertierenden Enzyms
kodiert. In einer weiteren Ausgestaltung ist das Polynucleotid so
substituiert, dass der Aminosäurerest
Ser266 in Ala und der Aminosäurerest
Asn452 in Gln geändert
ist, wobei ein zweites Polynucleotid, das die Sequenz Gly-Ser-(His)6 kodiert, mit dem C-Terminus fusioniert
ist. In einer weiteren Ausgestaltung wird das TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptidkristall
mit einem Bindungspartner co-kristallisiert.
In noch einer weiteren Ausgestaltung ist der Bindungspartner ein
Bindungspartner auf Hydroxamatbasis oder N-{D,L-2-(Hydroxyaminocarbonyl)methyl-4-methylpentanoyl}-L-3-amino-2-dimethylbutanoyl-L-alanin, 2-(amino)ethylamid.
In noch anderen Ausgestaltungen hat der TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptidkristall
eine Kristallstruktur, die auf 2,0 Å beugt, ist monoklin, hat
eine Einheitszelle, die vier kristallographisch unabhängige TNF-α-konvertierendes-Enzym-Katalysedomäne-(TCD)-Moleküle hat,
wobei die TCD-Moleküle
in einer asymmetrischen Einheit sind, und/oder gehört zur monoklinen
Raumgruppe P21, wobei die Zelle die Konstanten
a = 61,38 Å,
b = 126,27 Å,
c = 81,27 Å und β = 107,41° hat. In
noch einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die assoziierende
Verbindung dafür
vorgesehen, sich mit der S1' Region
des TNF-α-konvertierenden
Enzyms zu assoziieren. In noch einer anderen Ausgestaltung ist die
assoziierende Verbindung dafür vorgesehen,
sich mit der S1'S3' Tasche des TNF-α-konvertierenden Enzyms
zu assoziieren. In noch anderen Ausgestaltungen der Erfindung ist
die assoziierende Verbindung dafür
vorgesehen, (i) einen Anteil einzubeziehen, der Zink chelatisiert,
ii) eine Wasserstoffbindung mit Leu348 oder Gly349 des TNF-α-konvertierenden Enzyms
zu bilden, (iii) eine nicht-polare Gruppe einzuführen, die die S1' Tasche des TNF-α-konvertierenden Enzyms
belegt, (iv) eine Gruppe einzuführen,
die innerhalb des die S1'-S3
Taschen des TNF-α-konvertierenden Enzyms
verbindenden Kanals liegt und die einen angemessenen van-der-Waals-Kontakt
mit dem Kanal macht, und/oder (v) eine Wasserstoffbindung mit Leu348
oder Gly349 auf den Rückgratamidgruppen
des TNF-α-konvertierenden Enzyms
zu bilden.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden für die Fachperson angesichts
der hierin enthaltenen Lehren offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1: 1 ist
ein Banddiagramm der katalytischen TACE-Domäne (TCD). Die Kette beginnt
unten links auf der hinteren Seite, läuft durch die Strukturelemente
sI, hAI, hA, sII, hB, hB2, sIII, IV, IVa, sIVb, sV, hC, „Met-turn" und hD und endet
oben links auf der hinteren Seite. Die drei Disulfide sind als Verbindungen
dargestellt, wobei die Schwefelatome als kleine Sphären dargestellt
sind. Das katalytische Zink (zentrale Sphäre) wird durch die drei Imidazole
von His405, His409 und His415 und durch die Hydroxyl- und die Carbonylsauerstoffatome
der Inhibitor-Hydroxamsäuregruppe
ligandiert. Der Inhibitor, der die Interaktion von Primed-Site-Resten
eines Peptidsubstrats nachahmt, ist vollständig dargestellt. 1 wurde
mit SETOR erstellt (siehe Evans, S. „SETOR: Hardware Lighted Three-Dimensional
Solid Model Representations of Macromolecules" J. Mol. Graph. 11: 134-138 (1993)).
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2a und 2b:
Die 2a und 2b sind
Festkörperoberflächenrepräsentationen
der katalytischen Domänen
von TACE (TCD) (2a) und MMP-3 (2b). Das elektrostatische Oberflächenpotential ist
von –15
(intensiv rot) bis 15 (intensiv blau) k8T/e
umrissen. Beide Aktivortspalten laufen von links nach rechts, wobei
sich die katalytischen Zinkatome (Sphären) in der Mitte befinden.
Mit Bezug auf TACE ist die volle Struktur des gebundenen Inhibitors
dargestellt, mit einer Bindung seiner Isobutyl-(P1')- und seiner Ala-(P3')-Seitenketten in
die tiefen S1' und
die neuen S3' Taschen.
Die Orientierung ist der in 1 ähnlich. Die 2a und 2b wurden
mit GRASP erstellt (Nicolls, A., Bharadwaj, R. und Houig, B., „Grase – Graphical
representation and analysis of surface properties", Biophys. 64, A166
(1993)).
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3:
In 3 sind die katalytischen Domänensequenzen von Adamalysin
II (ADAM CROAD), TACE und humanem ADAM 10 (hADAMIO) jeweils gemäß ihrer
topologischen Äquivalenz
und Sequenzähnlichkeit ausgerichtet.
Die Restenummern ergeben sich aus der generischen TACE-Nummerierung. Pfeile
und Klammern repräsentieren β-Stränge und α-Helices
im TACE.
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4: 4 ist
eine Stereosektion der endgültigen
2,0 Å Elektronendichte
um das katalytische Zink (große,
zentrale Sphäre), überlagert
mit dem endgültigen
TACE-Modell. Sichtbar
sind die drei zinkligandierenden Imidazolringe von His405 (oben),
His409 (links) und His415 (unten), „katalytisches" Glu406 und der Hydroxamsäureanteil
des Inhibitors. Die Orientierung ist der in 1 ähnlich. 4 wurde
mit TURBO-FRODO erstellt (siehe Roussel, A. & Cambilleau, C., „Turbo-Frodo in Silicon Graphics
Geometry", Partners
Directory, Silicon Graphics, Mountain View, CA (1989)).
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5: 5 ist
eine Überlagerung
der Banddiagramme der katalytischen Domäne von TACE (hell) und Adamalysin
(dunkel). Außerdem
sind das katalytische Zink von TACE (Sphäre) und die drei (TACE) und zwei
(Adamalysin) Disulfidbrücken
dargestellt. Die Orientierung ist der in 1 ähnlich. 5 wurde
mit GRASP erstellt.
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6: 6 illustriert
ein System zur Untersuchung eines TNF-α-konvertierenden Enzyms, einschließlich eines
Videospeichers, der Informationen zum Erzeugen einer visuellen Anzeige
von wenigstens einem Teil eines TNF-α-konvertierenden Enzyms speichert.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung der Strukturkoordinaten
eines TACE-Polypeptids, um die dreidimensionale Struktur eines TACE-Polypeptids
zu verdeutlichen, sowie den Entwurf und die Entwicklung von Verbindungen,
die sich mit TACE assoziieren. Die Kenntnis der dreidimensionalen
Struktur und Strukturkoordinaten, die gemäß der Erfindung bereitgestellt
werden, ermöglicht
es der Fachperson, Verbindungen herzustellen, die mit TACE interagieren.
Solche interagierenden Verbindungen können mit einer Vielfalt von
Techniken und Entwurfskriterien hergestellt werden, einschließlich solcher,
die in Protein Engineering (Oxender und Fox, Hrsg.) offenbart sind
(Alan R. Liss, Inc. 1987).
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Der
hierin verwendete Begriff TACE bezieht sich auf eine Gruppe von
Polypeptiden, die die 26 kD Zellmembrangebundene Form von TNFα in die lösliche 17
kD Form umwandeln können,
die die C-terminalen 156 Reste des TNFα-Proteins umfasst. TACE schließt Proteine
mit der in der PCT-Anmeldung Nr.
WO
96/41624 beschriebenen Aminosäuresequenz sowie jegliche der
Proteine ein, die vorzugsweise nicht weniger als 50 Homologie, bevorzugter
wenigstens 80 Homologie, noch bevorzugter 90 Homologie zu einer
solchen Sequenz auf der Aminosäureebene
haben. Außerdem
bezieht sich TACE ferner auf die Expressionsprodukte von Nucleotidsequenzen,
die in der PCT- Anmeldung
Nr.
WO 96/41624 offenbart
sind. TACE schließt
ferner das membrangebundene Protein und lösliche oder verkürzte Proteine
ein, die den extrazellulären
Teil des Proteins umfassen und die biologische Aktivität beibehalten
und sekretiert werden können.
Beispiele für
solche Proteine sind in der PCT-Anmeldung Nr.
WO 96/41624 beschrieben.
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Die
TACE Aminosäuresequenz
oder ein beliebiger Teil oder Rest davon ist in Black et al., „A Metalloproteinase
disintigrin that releases tumour-necrosis factor-α from cells", Nature 385: 729-733
(Feb. 1997) zu finden. Variationen in der Aminosäuresequenz von TACE liegen
ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Alle hierin enthaltenen
Verweise auf die TACE-Aminosäuresequenz
beziehen sich auf die Sequenz in Black et al., supra.
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Der
hierin verwendete Begriff katalytische TACE-Domäne (TCD) bezieht sich auf den
Teil eines TACE-Polypeptids zwischen den Resten 215 und 477, einschließlich der
vorangehenden Furinspaltstelle (Reste 211-214), oder einen beliebigen
Teil davon, der das Peptid PLAQAVRSSS spalten kann.
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Expression, Isolation und Reinigung von
TACE-Polypeptiden
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Das
Tumornekrosefaktor-α-konvertierende
Enzym (TACE) ist in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung Nr.
WO 96/41624 beschrieben.
Die Anmeldung beschreibt isolierte Nucleinsäuren, die TACE oder Teile von TACE
kodieren, Expressionsvektoren, die eine cDNA umfassen, die TACE
oder Teile davon kodiert, und Wirtszellen, die mit den Expressionsvektoren
transformiert oder transfiziert sind, die eine cDNA umfassen, die
TACE oder Teile von TACE kodiert. Die Anmeldung beschreibt ferner
Verfahren zur Herstellung von TACE und Teilen davon, zum Beispiel
durch Kultivieren transfizierter Zellen, die zur Exprimierung von
TACE konstruiert sind, gefolgt von einer Reinigung des rekombinant
produzierten TACE oder eines Teils davon. Verfahren zum Isolieren, Exprimieren
und Reinigen eines TACE-Polypeptids sind ausführlich in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung Nr.
WO 96/41624 beschrieben.
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Gemäß der Erfindung
wird cDNA, die das Signalpeptid, Pro- und katalytische Domänen von
TACE, d.h. Aminosäurereste
1-477, kodiert, in einen geeigneten Expressionsvektor eingefügt und in
einer geeigneten Zelllinie exprimiert. Die cDNA kann auch andere
Regionen beinhalten, die die Expression erleichtern oder andere
Ziele erreichen, die nicht vom Wesen der Erfindung abweichen, wie
flankierende Regionen.
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Die
cDNAs, die das TACE-Polypeptid oder funktionelle Teile davon kodieren,
wie die TCD, können durch
Addition, Substitution, Deletion oder Insertion verändert werden.
Solche Veränderungen
können
zum Beispiel vorgenommen werden, um eine Glycosylierung zu verhindern,
die Bildung inkorrekter oder unerwünschter Disulfidbrücken zu
verhindern und/oder die Expression zu verbessern. Beispiele für solche
Veränderungen
sind in der
WO 96/41624 beschrieben,
die mit den darin beschriebenen Verfahren und anderen konventionellen
Verfahren durchgeführt
werden können.
TACE kann auch konjugiert werden. Solche Konjugate können Peptide
umfassen, die zugegeben werden, um eine Reinigung und/oder Identifikation
zu erleichtern. Zu solchen Peptiden gehören zum Beispiel Poly-His-Peptide.
Die Konjugation ist im
US-Patent
Nr. 5,011,912 und Hopp et al., Biol Technology 6: 1204
(1988) beschrieben.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung kodiert die cDNA ein TNF-α-konvertierendes-Enzym-Polypeptid, umfassend
das Signalpeptid, Pro- und katalytische Domänen des TACE (TCD), Reste 1-477,
wobei Ser266 in Ala und Asn452 in Gln geändert ist. Diese Substitutionen
sind zur Vermeidung einer N-verknüpften Glycosylierung
nützlich.
Darüber
hinaus kann die Sequenz Gly-Ser(His)6 zum
C-Terminus hinzugefügt
werden. Durch die Zugabe der Sequenz Gly-Ser(His)6 wird
die Reinigung des Polypeptids unter Verwendung von Metall-Chelat-Affinitätsharzen
wie Ni-NTA-Harzen erleichtert.
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Rekombinante
Expressionsvektoren, die die Nucleotidsequenz enthalten, die TACE
oder einen Teil davon kodiert, können
mit allgemein bekannten Verfahren hergestellt werden. Zur Expression
von TACE-Polypeptiden geeignete Wirtszellen sind u.a. prokaryotische,
Hefe- und höhere
eukaryotische Zellen. Vektoren und Wirtszellen, die zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind in der
WO 96/41624 beschrieben.
Weitere Beispiele für
geeignete Expressionssysteme, die zum Exprimieren eines rekombinanten TACE
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind u.a. Säugetier-
oder Insekten-Wirtszellkulturexpressionssysteme wie Baculovirus-Systeme in Insektenzellen
(siehe Luckow und Summers, Bio/Technology 6:47 (1988)) und Säugetierzelllinien
wie COS-7-Zellen (Gluzman et al., Cell 23:175 (1981)). Es sind weitere
Beispiele in der Technik bekannt, die die in der
WO 96/41624 beschriebenen beinhalten.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird das TACE-Polypeptid in
CHO-Zellen exprimiert. In dieser Ausgestaltung sekretieren die Zellen
ein Gemisch aus TACE-Polypeptid, beginnend mit Val212 und Arg215.
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In
einer Ausgestaltung können
stabile exprimierende Zellen durch Kultivieren der Zellen in einem
Wirkstoff selektiert werden, der solche Zellen abtötet, die
den Vektor nicht einbeziehen. Beispiele für geeignete Selektionsverfahren
sind z.B. in Kaufman, R.J., „Selection
and coamplification of heterologous genes in mammalian cells", Methods in Enzymology,
185:537-566 (1990), beschrieben.
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Die
Reinigung des exprimierten TACE-Polypeptids kann mit jedem beliebigen
geeigneten Mittel erfolgen, wie den in der
WO 96/41624 beschriebenen. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird die Beschaffung eines TACE-Polypeptids
bevorzugt, das zur Kristallisation geeignet ist. Bei der Beschaffung
eines TACE-Polypeptids, das zur Kristallisation geeignet ist, ist
es wichtig, dass der Prozess zur Reinigung des TACE-Polypeptids
ausreicht, um ein Polypeptid zu erhalten, das rein genug ist, um
ordnungsgemäß zu kristallisieren.
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Ein
bevorzugtes Reinigungsverfahren beginnt mit einer geeigneten Menge
an Medium aus der Kultur von TACE-sekretierenden Zellen. Dieses Medium
ist im Allgemeinen ein Supernatant der Kultur. Das Medium enthält das zu
reinigende TACE-Polypeptid. Vorzugsweise wird das TACE-Polypeptid unter
Verwendung von DNA, die das TACE-Polypeptid
kodiert, rekombinant produziert, wobei die Sequenz so geändert wird,
dass ein Konjugat oder Konjugate kodiert werden, die die Reinigung
erleichtern. Die Sequenz, die Gly-Ser-(His)6 kodiert,
kann zum Beispiel zum C-Terminus hinzugefügt werden, um die Reinigung
unter Verwendung von Metall-Chelat-Harzen zu erleichtern.
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Das
Medium wird zum Beispiel durch Diafiltration konzentriert. Zu geeigneten
Diafiltrationseinheiten gehören
eine TFF-Diafiltrationseinheit von Millipore (Cut-off 10.000, 1
ft2). Eine geeignete Pufferlösung wird dann
zum konzentrierten Medium gegeben. Es kann jeder beliebige geeignete
Puffer verwendet werden. Ein solcher geeigneter Puffer enthält 20 mM
Tris (pH 7,5) und 300 mM NaCl.
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Die
Probe wird rekonzentriert und mehrere Male verdünnt. Die Probe kann zum Beispiel
rekonzentriert und ein zweites Mal mit dem Puffer verdünnt werden,
wieder rekonzentriert werden, ein drittes Mal mit dem Puffer verdünnt und
ein letztes Mal rekonzentriert werden. Die in der Diafiltrationseinheit
zurückgehaltene
Probe wird mit einem geeigneten Verfahren gewonnen, wie z.B. mit
einem Rückspülverfahren.
Das gewonnene Material kann dann durch eine geeignete Membran filtriert
werden. Geeignete Membranen sind z.B. Membranen mit einer Porengröße von 0,45
oder 0,22 Mikron. Anschließend
wird Azid zugegeben. Die filtrierte Probe kann dann über Nacht
bei niedriger Temperatur, z.B. etwa 2-9°C, gelagert werden. Nach der Übernachtlagerung
werden Imidazol von einer Vorratslösung in Wasser und ZnCl2 von einer Vorratslösung in Wasser zu der filtrierten
Probe gegeben. Die Probe wird dann über eine geeignete Säule gepumpt.
Eine geeignete Säule
ist, vor allem dann, wenn das TACE-Polypeptid mit der Sequenz Gly-Ser-(His)6 konjugiert ist, ein Metall-Chelat-Harz,
wie Ni-NTA-Harz.
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Die
Säule wird
mit einem Puffer gewaschen, z.B. mit einem Puffer, der 20 mM Tris,
pH 7,5, 300 mM NaCl, 5 mM Imidazol und 5 μM ZnCl2 umfasst.
Das TACE-Polypeptid wird dann mit einem zunehmenden Gradient von
Imidazol eluiert. Fraktionen werden in Röhrchen aufgefangen, die Glycerol
in Wasser Tris, pH 8, enthalten. Vorzugsweise wird die Glycerollösung am
Tag des Säulenlaufs
zubereitet.
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Ein
Aliquot von jeder Fraktion wird auf eine Membran getüpfelt, die
mit Amidoschwarz gefärbt
wird, um zu bestimmen, welche Fraktionen eine wesentliche Proteinmenge
enthalten. Alternativ kann eine kleine Menge, z.B. 5 μl, von jeder
Fraktion zur Gelanalyse mit Coomassie-Färbung verwendet werden. Die
Fraktionen mit einer wesentlichen Proteinmenge werden gepoolt und
der Pool wird anschließend
zum Beispiel mit einer Diafiltrationseinheit konzentriert.
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In
einigen Fällen
kann es zu einer Polypeptidaggregation kommen. Zur Beseitigung von
Aggregaten und weiteren Erleichterung der Reinigung kann ein Inhibitor
von TACE, wie ein Inhibitor auf Hydroxamatbasis, zur konzentrierten
Probe von einer Vorratslösung
in Wasser gegeben werden und Octylglucosid (im Handel von Boehringer
Mannheim erhältlich)
wird von einer Vorratslösung
in Wasser zugegeben. Die Probe wird dann 15-24 Stunden lang bei
Raumtemperatur inkubiert.
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Nach
der Inkubation wird die Probe auf eine Größenausschlusssäule aufgetragen.
Die Säule
wird zuerst mit einem geeigneten Puffer äquilibriert, wie z.B. einem
Puffer aus 10 mM Tris, pH 7,5, 100 mM NaCl, 10 % Glycerol. Zu geeigneten
Größenausschlusssäulen gehören zum
Beispiel LKB 2135-365, gepackt mit TSK-G3000 SWG oder dergleichen,
wie Superdex-200. Der Puffer wird anschließend durch die Säule gepumpt.
Das hoch gereinigte TACE-Polypeptid kann durch Absorption bei 280
nm nachgewiesen werden.
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Eine
Gelanalyse aller Fraktionen mit wesentlichem Protein wird durchgeführt, um
zu bestimmen, welche Fraktionen gepoolt werden sollten. Der Größenauschlusschromatographie-Pool
wird zum Beispiel mit einer Diafiltrationseinheit konzentriert.
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Ein
Bindungspartner wie ein Inhibitor kann dann zur gereinigten Probe
gegeben werden. Der Bindungspartner ist vor allem zur Stabilisierung
des TACE-Polypeptids geeignet. Der Bindungspartner kann jede beliebige
geeignete Verbindung sein. Geeignete Bindungspartner sind z.B. Inhibitoren
auf Hydroxamatbasis. Ein geeigneter Inhibitor ist N-{D,L-2-(Hydroxyamino-carbonyl)methyl-4-methylpentanoyl}-L-3-amino-2-dimethylbutanoyl-L-alanin,
2-(amino)ethylamid.
Dieser wie auch andere Inhibitoren sind im
US-Patent Nr. 5,594,106 (Black et
al.) beschrieben.
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Der
Proteinkomplex kann bei einer niedrigen Temperatur von beispielsweise
etwa 4°C
gelagert werden.
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TACE-Kristall und Verfahren zur Kristallisierung
von TACE-Polypeptiden
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kristallisieren
eines TACE-Polypeptids. Ein bevorzugtes Verfahren beinhaltet das
Co-Kristallisieren eines TACE-Polypeptids
mit einem Bindungspartner wie oben beschrieben. Beispielhafte Mittel
zum Erzeugen des TACE-Polypeptids sowie die Reinigung des Polypeptids
sind oben beschrieben.
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Kristalle
können
mit jedem beliebigen geeigneten Verfahren wachsen gelassen oder
gebildet werden, wie durch „Drop"-Dampfdiffusion,
Batch, Flüssigkeitsbrücke und
Dialyse, und unter beliebigen geeigneten Bedingungen. Eine Kristallisation
durch Tropfdampfdiffusion wird oft bevorzugt. Darüber hinaus
wird die Fachperson verstehen, dass die Kristallisationsbedingungen
variiert werden können.
In der Technik sind im Allgemeinen verschiedene Verfahren zur Kristallisierung
von Polypeptiden bekannt (siehe z.B. die
WO 95/35367 ,
WO 97/15588 ,
EP 646 599 A2 ,
GB 2 306 961 A und
WO 97/08300 ).
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung kann ein DNA-Konstrukt, das die TACE-Reste 1-477
umfasst, wobei Ser266 in Ala und Asn452 in Gln geändert ist
und die Sequenz Gly-Ser-(His)6 zum C-Terminus hinzugefügt wurde, in CHO-Zellen exprimiert
werden. Diese Zellen sekretieren in erster Linie ein prozessiertes TACE-Gemisch,
wobei etwa die Hälfte
mit Val212 und etwa die Hälfte
mit Arg 215 beginnt. Das Gemisch wird wie oben beschrieben gereinigt.
Das gereinigte TACE-Polypeptid
wird mit dem zugegebenen Bindungspartner in einem Puffer wie oben
beschrieben gelagert.
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TACE-Polypeptid
und Bindungspartner werden co-kristallisiert.
Die TACE/Bindungspartner-Lösung wird
bei einer Polypeptidkonzentration von etwa 5 mg/ml bis etwa 12 mg/ml
in einem oben beschrieben TACE-Puffer mit einem geeigneten Kristallisationspuffer
vermischt und mit einer geeigneten Kristallisationstechnik, z.B.
durch „Drop"-Dampfdiffusion, kristallisiert. Zu geeigneten Kristallisationspuffer
gehören
z.B.: 0,1 M Na-Acetat, pH 5,3, 0,2 M CaCl2,
30 % v/v Ethanol; 0,1 M Na-Citrat, pH 5,0, 40 % v/v Ethanol; 0,1
M Na-Citrat, pH 8,7, 20 % w/v PEG 4000, 20 % v/v Isopropanol und
0,1 M Na-Citrat, pH 5,4, 20 % w/v PEG 4000, 20 % v/v Isopropanol.
Die Probe wird bei einer Temperatur von etwa 4 bis 20 Grad Celsius
inkubiert. Es entsteht ein kristallines Präzipitat.
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Keime
von dem erzeugten kristallinen Präzipitat (ganze Kristalle oder
Suspensionen aus zerstoßenem Kristall)
werden zusammen mit einem geeigneten Kristallisationspromotor wie
Kaninchen-Haare zu einer Lösung
aus konzentriertem TACE/Substrat in einen Kristallisationspuffer
gegeben. Es bilden sich Kristalle aus, die für die Röntgendatenerfassung geeignet
sind.
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Ein
TACE-Polypeptidkristall umfasst ein TNF-α-konvertierendes-Enzym-Katalysedomäne-(TCD)-Polypeptid,
das mit einem Inhibitor co-kristallisiert ist. Der Kristall beugt
auf etwa 2 Å und
gehört
zur monoklinen Raumgruppe P21. Die Einheitszelle
des Kristalls umfasst vier kristallographisch unabhängige TCD-Moleküle. Die
TCD-Moleküle sind
in einer asymmetrischen Einheit und nicht zu separaten Tetrameren
angehäuft,
sondern sind in der endlosen periodischen Struktur integriert. Der
Kristall hat die Zellkonstanten: a = 61,38 Å (Ångström), b = 126,27 Å, C = 81,27 Å und β = 107,41°.
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Röntgenbeugung
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Struktur von TACE, insbesondere
die Struktur der katalytischen Domäne von TACE (TCD). Die Struktur
von TACE kann mit einem ein TACE-Polypeptid umfassenden Kristall
wie oben beschrieben bestimmt werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird die Struktur von TACE und insbesondere die TCD anhand Röntgenkristallographie
bestimmt. Es kann jedes geeignete Röntgenbeugungsverfahren zum
Erhalten von dreidimensionalen Strukturkoordinaten eines Polypeptids
angewendet werden. Die dreidimensionalen Strukturkoordinaten oder
ein beliebiger Teil davon, der den interessanten Teil des TACE-Polypeptids
charakterisiert, wie die katalytische Domäne des TACE, oder ein Teil
davon, der das Peptid PLAQAVRSSS spalten kann, können wie hierin beschrieben
verwendet werden.
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Verfahren zur Verwendung von TACE-Röntgenbeugungskoordinaten
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Die
Erfindung betrifft außerdem
die Verwendung der Strukturkoordinaten, die aus den oben beschriebenen
Röntgenbeugungsstudien
der katalytischen TACE-Domäne
erhalten werden. Die Koordinaten können durch direkte Analyse,
mit Hilfe von Computern oder Kombinationen davon genutzt werden,
um die Struktur, einschließlich
der sekundären
und tertiären
Struktur, der katalytischen TACE-Domäne zu bestimmen.
Die Strukturkoordinaten der katalytischen TACE-Domäne können auch
zum Entwickeln, Entwerfen und/oder Screenen von Verbindungen verwendet
werden, die sich mit TACE assoziieren. Der hierin verwendete Begriff „assoziieren" bedeutet, dass sich
die Verbindung ionisch, kovalent, durch Wasserstoffbindung, van-der-Waals-Interaktion,
Salzbrücken,
sterische Interaktion, hydrophile Interaktionen und hydrophobe Interaktion
an TACE binden oder damit interagieren kann. Ferner schließt der Begriff „assoziieren" Assoziationen mit
jedem beliebigen Teil der katalytischen TACE-Domäne ein. Verbindungen, die sich
mit TACE assoziieren, können
z.B. Verbindungen sein, die als kompetitive Inhibitoren, unkompetitive
Inhibitoren und nicht-kompetitive Inhibitoren agieren. Verbindungen,
die sich mit TACE assoziieren, können
auch Verbindungen sein, die als Mediatoren oder andere regulatorische
Verbindungen agieren. Verbindungen, die sich mit TACE assoziieren,
können
auch Verbindungen sein, die zu kurzlebigen Reaktionsintermediaten
in der chemischen Reaktion zwischen Substrat und TACE isomerisieren.
Insbesondere können
Verbindungen, die dafür
vorgesehen sind, sich mit TACE zu assoziieren, therapeutisch als
Inhibitoren, Mediatoren und andere regulatorische Verbindungen eingesetzt
werden.
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Die
Verwendung von Röntgenkoordinaten
zur Strukturbestimmung, für
den Molekülentwurf
und die Selektion und Synthese von Verbindungen, die sich mit anderen
Polypeptiden assoziieren, ist in der Technik bekannt. Die veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO 95/35367 beschreibt
die Verwendung von Röntgenstrukturkoordinaten
zum Entwerfen, Bewerten, Synthetisieren und Verwenden von Verbindungen,
die sich mit dem Aktivort eines Enzyms assoziieren. Die
UK-Patentanmeldung 2306961
A beschreibt die Verwendung von Röntgenkoordinaten beim rationalen
Wirkstoffentwurf. Die veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO 97/15588 beschreibt
die Strukturbestimmung eines Polypeptids unter Verwendung von Röntgenbeugungsdiagrammen
sowie die Verwendung der Koordinaten und dreidimensionalen Struktur
bei der Suche nach Verbindungen, die sich mit dem Polypeptid von
Interesse assoziieren. Die vorliegende Erfindung ermöglicht jedoch
zum ersten Mal die Verwendung von Röntgenkoordinaten für ein TACE-Polypeptid
zur Strukturbestimmung, für
den Molekülentwurf
sowie die Selektion und Synthese von Verbindungen, die sich mit
TACE assoziieren.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung können
die mit den vorangehenden Verfahren erhaltenen Strukturkoordinaten
als eine graphische Darstellung, einschließlich dreidimensionaler Gestaltdarstellungen,
angezeigt oder in diese umgewandelt werden. Dies kann mit handelsüblichen
Computerprogrammen erreicht werden, die graphische Darstellungen
von Molekülen
oder Teilen davon anhand eines Strukturkoordinatensatzes erzeugen
können.
Beispiele für
Computerprogramme, die graphische Darstellungen von Molekülen oder
Teilen davon anhand eines Strukturkoordinatensatzes erzeugen können, sind
in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung
WO 97/08300 beschrieben.
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Die
Strukturkoordinaten und Struktur können mit anderen ähnlichen
Molekülen
wie anderen Metalloproteinasen verglichen oder darüber gelegt
werden. Die TACE-Strukturkoordinaten
und -Struktur können
zum Beispiel mit den Strukturkoordinaten oder der Struktur von Schlangengift-Metalloproteinasen,
wie z.B. Adamalysin II, verglichen oder darüber gelegt werden. Die TACE-Strukturkoordinaten
und -Struktur können
auch mit Strukturkoordinaten oder der Struktur von Matrixmetalloproteinasen,
wie ADAM 10, inkl. humaner ADAM 10, verglichen oder darüber gelegt
werden. Ein Vergleich von TACE und anderen Molekülen, für die eine graphische Struktur
oder dreidimensionale Strukturkoordinaten verfügbar sind, kann mit Hilfe erhältlicher
Software-Applikationen
wie der Molecular Similarity Applikation von QUANTA (Molecular Simulations,
Inc., Waltham, MA) erfolgen.
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Verbindungen,
die sich mit TACE assoziieren, können
auch rechnerisch bewertet und entworfen werden, indem chemische
Entitäten
oder Fragmente im Hinblick auf ihre Fähigkeit zur Assoziation mit
TACE und im Speziellen der katalytischen TACE-Domäne gescreent
und selektiert werden. Für
diesen Aspekt der Erfindung können
verschiedene Verfahren angewendet werden. Es kann ein computergeneriertes
Modell von TACE und insbesondere der katalytischen Domäne auf der
Basis der hierin beschriebenen Strukturkoordinaten visuell begutachtet
werden. Computergenerierte Modelle chemischer Entitäten oder
spezifischer chemischer Anteile können dann in oder um die katalytische
Domäne
positioniert und auf der Basis von Energieminimierung und molekularer
Dynamik zum Beispiel unter Verwendung verfügbarer Programme wie CHARMM oder
AMBER bewertet werden. Die Positionierung der chemischen Entität oder des
Fragments kann z.B. mit Docking-Software wie Quanta und Sybyl erzielt
werden. Ferner können
bekannte und handelsübliche
Computerprogramme zum Selektieren chemischer Entitäten oder
Fragmente verwendet werden. Nach dem Selektieren geeigneter chemischer
Entitäten
oder Fragmente können
diese zu einer einzelnen Verbindung wie einen Inhibitor, Mediator
oder eine andere regulatorische Verbindung zusammengesetzt werden.
Bekannte und handelsübliche
Modellbausoftware kann beim Zusammensetzen behilflich sein.
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Verbindungen,
die sich mit TACE und insbesondere mit der katalytischen TACE-Domäne assoziieren, können als
Ganzes entworfen werden, anstatt durch Zusammensetzen spezifischer
chemischer Anteile oder chemischer Entitäten. Diese Ausgestaltung kann
mit Computerprogrammen wie LUDI (Biosym Technologies, San Diego,
CA), LEGEND (Molecular Simulations, Burlington, MA) und Leap Frog
(Tripos Associates, St. Louis, MO) umgesetzt werden.
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Eine
Kandidatverbindung kann auf der Basis der gewünschten Orte der Interaktion
mit TACE und der Kandidatverbindung im Hinblick auf die zuvor identifizierten
Interaktionsorte ausgewählt
werden. Nach dem Bestimmen der spezifischen Kandidatverbindung-TACE-Interaktionen werden
Docking-Studien unter Verwendung handelsüblicher Docking-Software durchgeführt, um
vorläufige „modellierte" Komplexe einer selektierten Kandidat-Verbindung
mit TACE bereitzustellen.
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Eine
eingeschränkte
Konformationsanalyse wird zum Beispiel unter Verwendung von molekularer
Dynamik (MD) durchgeführt,
um die Integrität
des modellierten TACE-Inhibitor-Komplexes
zu überprüfen. Sobald der
Komplex seinen günstigsten
Konformationszustand erreicht, wird die von der MD-Studie vorgeschlagene Struktur
visuell analysiert, um zu gewährleisten,
dass der modellierte Komplex bekannten experimentellen SAR/QSAR
(Struktur-Wirkungsbeziehungen/quantitative
Struktur-Wirkungsbeziehungen)
auf der Basis gemessener Bindungsaffinitäten entspricht.
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Gemäß der Erfindung
können
auch andere Modellierungstechniken angewendet werden. Beispiele
für diese
Techniken sind in Cohen et al., „Molecular Modeling Software
and Methods for Medicinal Chemistry", J. Med. Chem., 33: 883-894 (1990)
und Navia et al., „The
Use of Structural Information in Drug Design", Current Opinions in Structural Biology,
2:202-210 (1992) offenbart.
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Verbindungen,
die so entwickelt oder entworfen werden, dass sie sich mit TACE
assoziieren, können optimiert
oder die Effizienz der Assoziation kann mit einer Reihe von in der
Technik bekannten Verfahren getestet werden. So können z.B.
die Verformungsenergie und elektrostatischen Interaktionen bestimmt
und optimiert werden. Es können
bekannte und handelsübliche
Software- und Hardwaresysteme verwendet werden. Beispiele für eine solche
Software sind in der
WO 95/07619 offenbart.
Eine strukturbasierte Analogisierung zur Optimierung der Inhibitorpotenz,
Selektivität
und physikalischen wirkstoffartigen Eigenschaften in einer iterativen
Weise kann von der Fachperson auf dem Gebiet des Wirkstoffentwurfs
ebenfalls durchgeführt
werden.
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Es
können
auch Substitutionen an selektierten oder entworfenen Verbindungen
erfolgen. Diese Substitutionen können
gemacht werden, um die Assoziierungseigenschaften der Verbindung
zu verbessern oder zu modifizieren. Solche Substitutionen können zum
Beispiel in Seitengruppen oder speziellen Atomen der Verbindungen
gemacht werden. Im Allgemeinen sollte mit konservativen Substitutionen
begonnen werden, die etwa die gleiche Größe, Gestalt, Ladung und sonstige
Charakteristiken der/des ursprünglichen
Gruppe oder Atoms haben. Substituierte Verbindungen können wie
oben beschrieben weiter analysiert und optimiert werden.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der potentielle Inhibitions-,
Mediations-, Regulations- oder sonstige Bindungseffekt einer Verbindung
zum Beispiel unter Verwendung von handelsüblicher Computersoftware analysiert
und bewertet werden, bevor die eigentliche Synthese und Prüfung einer
solchen Verbindung erfolgt. Auf diese Weise kann die Wahrscheinlichkeit
einer Synthetisierung und Prüfung
inoperativer Verbindungen beurteilt werden.
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Verfahren
zur Messung der Inhibition sind in der Technik allgemein bekannt
und z.B. in der PCT 96/41624 offenbart. Solche Verfahren beinhalten
Assays auf der Basis einer Reaktion mit einem Peptidsubstrat.
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Katalytische TACE-Domänenstruktur
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Die
physikalischen Merkmale der TCD, die anhand der mit den beschriebenen
Verfahren erhaltenen Röntgenbeugungsdaten
bestimmt werden, und ihre Verwendung zur Schaffung molekularer Modelle
der TCD werden mit Bezug auf die Figuren ausführlicher beschrieben.
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Die
in 1 dargestellte Domäne hat die Form eines abgeflachten
Ellipsoids, das auf seiner flachen Seite eingekerbt ist, um eine
relativ kleine Aktivortspalte zu erhalten, die die kleine „untere" Subdomäne vom „oberen" Hauptmolekülkörper trennt
(2a). Die TCD-Polypeptidkette
beginnt auf der Moleküloberfläche (auf der
unteren hinteren Seite, 1), wobei die Kette zwischen
Asp217 und Met221 gut definiert ist (siehe 3). Zentral
zum Molekül
ist das fünfsträngige β-Faltblatt,
wobei die β-Stränge in der
folgenden Reihenfolge (von hinten nach vorne, siehe 1)
angeordnet sind: sII, sI, sIII, sV und sIV (siehe 3),
wobei sIV, der „Rand"-Strang, antiparallel
zu den anderen verläuft.
Dieses β-Blatt
ist stark verdrillt und wird von zwei α-Helixen (hB und hB2) auf seiner
konvexen Seite und zwei Helixen (hA und hC) auf seiner konkaven
Seite flankiert. Die β-Stränge sI und
sII sind durch die kurze α-Helix
hA1 und die lange α-Helix
hA (die schräg
verlaufende Helix auf der hinteren Seite, 1) verbunden.
Die β-Stränge sII
und sIII sind durch die große „Mehrfachwindungsschleife" (multiple turn loop),
die lange „intermediäre" α-Helix hB und die angrenzende
kurze α-Helix
hB2 verknüpft,
die alle auf der „Oberseite" des β-Faltblatts angeordnet
sind und folglich seinen mittleren Teil vor freiem Wasser (bulk
water) völlig
abschirmen ( 1). Die Mehrfachwindungsschleife
ist an zwei Orten ausgebaucht, wodurch jeweils eine „spornartige" und recht saure
Protuberanz entsteht (in 2a auf
der Oberseite des Moleküls
sichtbar). Der sIII-sIV Linker endet in einer kurzen „Ausbauchung", bevor er in den
Randstrang sIV eintritt. Das sIV-sV Verbindungssegment ist in zwei
große „ohrartige", auf der Oberfläche befindliche Schleifen
zerteilt, eine erste, die sich an den Hauptmolekülkörper anschmiegt (so dass die „blaue" Oberfläche entsteht,
Mitte links, 2a), und eine lange β-Haarnadel-Schleife
(sIIa-sIIb), die
von der Moleküloberfläche vorsteht
(oben links in 1 und 2).
Eine ausgebauchte Schleife verknüpft
sV mit der „Aktivort-Helix" hC, die sich in
der Mitte des Moleküls
befindet und abrupt am strikt konservierten Gly412 stoppt, wo die
Kette nach unten knickt, um die untere Subdomäne zu bilden.
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Die
C-terminale Kette, die die letzten 61 TCD-Reste umfasst (3),
bildet zunächst
drei kurze, gerade, fast lotrecht angeordnete Segmente, die durch
zwei „schmale" superverdrillte
Schleifen verknüpft
sind, kehrt über
die enge „Met-turn" Tyr433-Val434-Met435-Tyr436
zur Oberfläche
zurück,
wo sie bei Pro437 einen Knick macht, um die Pro437-Ile438-Ala439 Außen-„Wand” des S1'-Spalts zu bilden,
nähert
sich in einer großen
Schleife der C-terminalen α-Helix
hD, läuft
durch sie hindurch und endet auf der „hinteren" Moleküloberfläche nahe dem N-Terminus, wobei
die letzten definierten Reste Arg473-Ser474 über Wasserstoffbindungen am
Hauptmolekülkörper fixiert
sind. Über
Cys423-Cys453 ist die erste der beiden „schmalen" Schleifen mit dem N-Terminus der Helix hD Disulfid-verknüpft, deren
C-terminales Ende
wiederum am „ohrartigen" sIV-sV Linkerpeptid
durch Cys365-Cys469 festgeklemmt ist. Räumlich angrenzend verbindet
die dritte Disulfidbrücke der
TCD, Cys225-Cys333, die N-terminalen Teile der β-Stränge sI und sIII. In dem intakten
TACE-Molekül
würden
vier Reste stromabwärts
von Ser474 in Cys478 liegen, der bereits ein integrierter Bestandteil
der kompakten länglichen
Disintegrin-Domäne
ist (Saudek et al., „Three-dimensional
structure of echistatin, the smallest active RGD Protein" Biochem. 30, 7369-7372
(1991)). Wenn man Ser474 und diesen Cys478 als Angelpunkte ihrer
jeweiligen Domänen
betrachtet, dann würde
der Drei-Reste-Linker ein relativ uneingeschränktes Andocken der Disintegrin-Domäne an der „linken" Oberseite der katalytischen
Domäne
ermöglichen.
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Die
Aktivortspalte von TACE (2a)
ist relativ flach auf der linken (nicht vorbehandelten) Seite, ist jedoch
nach rechts eingekerbt. Das in ihrem Zentrum befindliche katalytische
Zink ist durch die drei Imidazol-NE-Atome
von His405, His409 und His 415 (bereitgestellt von der Aktivorthelix
und der folgenden „absteigenden" Kette, die das konservierte
Zinkbindungs-Konsensus-Motiv HEXXHXXGXXH umfasst) und durch den Carbonyl-
und Hydroxylsauerstoff des Hydroxamsäureanteils des Inhibitors fünffach koordiniert
(siehe 1, 2a und 4).
Dieses Zink-Imidazol-Ensemble
basiert auf dem distalen ε-Methyl-Schwefel-Anteil des strikt
konservierten Met435, der in der Met-turn liegt, die für den Metzincin-Clan
charakteristisch ist (Rode et al., „Astacins, serralysins, snake
venom and matrix metalloproteinases exhibit identical zinc binding
environments (HEXXHXXGXXH and Met-turn) and topologies and should
be grouped into a common family, the 'metzincins' FEBS Lett. 331, 134-140 (1993); Stöcker et
al., „The
metzincins: Topological and sequential relations between the astacins,
adamalysins, serralysins, and matrixins (collagenases) define a
superfamily of zinc-peptidases" Protein
Sci. 4, 823-840 (1995)). Beide Carboxylatsauerstoffatome des „katalytischen" Glu406 (der als eine
allgemeine Base während
der Katalyse fungiert (Grams et al., „X-ray structures of human
neutrophil collagenase complexed with peptide hydroxamate and peptide
thiol inhibitors: Implications for substrate binding and rational
drug design" Eur.
J. Biochem. 228, 830-841 (1995)), eingequetscht zwischen dem zink-ligandierenden
Imidazol von His405 und dem Randstrang, sind mit der Hydroxyl- und
der N-H-Gruppe der Hydroxamsäure über Wasserstoff
verbunden (siehe 4). Rechts vom katalytischen
Zink öffnet
sich die tiefe S1' Tasche,
die, abgesehen von dem S1' wandbildenden
Segment (unten, 1 und 2a),
durch die Seitenketten von His405 und Glu406 (links), die sIV Hauptkette
und die Leu345 Seitenkette (oben) und die Seitenketten von Val440
(hinten) und Ala439 (rechts) begrenzt ist. Rechts von Ala439 öffnet sich
eine zweite (S3')
Tasche, die innerhalb des Moleküls
mit der S1' Tasche
verschmilzt, wodurch eine kleine Brücke aus den gegenüberliegenden
Seitenketten von Ala439 und Leu348 zurückbleibt (2a).
-
Der
(pseudo)peptidische Teil des Inhibitors bindet sich in einer erweiterten
Geometrie an die eingekerbte rechte Seite der Aktivortspalte, wobei
die Interaktion der vorbehandelten („primed") Reste eines produktiv gebundenen Peptidsubstrats
nachgeahmt wird (2a). Er läuft antiparallel zur oberen
kurzen Ausbauchung Gly346-Thr347-Leu348
und parallel zum S1' wandbildenden
Segment Pro437-Ile438-Ala439,
wobei jeweils Zweier-Zwischenhauptketten-Wasserstoffbindungen hergestellt werden.
Die dominanten intermolekularen Interaktionen erfolgen durch die
P1' Isobutyl(pseudo-leucyl)-Seitenketten
des Inhibitors; die im Wesentlichen hydrophobe S1' Tasche ist jedoch
groß und
nimmt drei teilweise geordnete Lösungsmittelmoleküle zusätzlich auf.
Die P2' t-Butyl-Seitenkette
läuft von
dem Enzym weg, schmiegt sich jedoch an das hydrophobe Dach oben
an, das durch die Ausbauchung des Enzym gebildet wird. Die P3' Ala-Seitenkette
zeigt in die große negativ
geladene S3' Tasche,
ist aber zu kurz, um günstige
Kontakte zu machen. Die C-terminale Diaminoethylgruppe hat unterschiedliche
Konformationen in den vier Molekülen.
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Das
P1' bis P3' Segment Val77-Arg78-Ser79
eines gebundenen Pro-TNFα verbindet
sich wahrscheinlich in einer ähnlichen
Weise, möglicherweise
mit besserer Übereinstimmung,
mit der darunter liegenden Spaltoberfläche; die vorangehenden P3 bis
P1 Reste Ala74-Gln75-Ala76
richten sich mit Sicherheit antiparallel zum Randstrang aus, wobei
sich ihre Seitenketten in die (teilweise geladene) S3 Tasche und
die (negativ geladene) flache S2 Vertiefung erstrecken und jeweils
aus der zentralen Spalte vorstehen. Die vorbehandelten Suborte und
umliegenden Moleküloberflächen von
TACE sind durch negative Ladungen dominiert, wohingegen die nicht
vorbehandelten Suborte ihrer Natur nach im Wesentlichen hydrophob
sind (2a). Entferntere Interaktionen
können
in der Spezifität
von TACE zur Prozessierung von Pro-TNF-α involviert sein. Das 12-Reste-Substrat,
das die Pro-TNFα Spaltstelle
umfasst, kann auch durch einige der MMPs geteilt werden, allerdings
mit geringerer Spezifität
und Wirksamkeit (Black et al., „Relaxed specifity of matrix
metalloproteinases (MMPs) and TIMP intensity of tumor necrosis factor-α (TNF-α) production
suggest the major TNF-α converting
enzyme is not an MMP" Biochem.
Biophys. Res. Commun. 225, 400-405 (1996)). Folglich ist die bevorzugte
Prozessierung des (wahrscheinlich trimeren) (Tang et al., „Human
pro-tumour necrosis factor is a homotrimer" Biochem. 35, 8216-8225 (1996a); Tang
et al., „Length
of the linking domain of human pro-tumor necrosis factor determines
the cleavage processing" Biochem.
35, 8226-8233 (1996b)) membrangebundenen pro-TNFα in vivo möglicherweise zum Teil in einer
korrekten Assemblierung begründet,
d.h. geeignete Präsentation
des pro-TNFα Spaltsegments
am TACE-Aktivort in einer deutlichen Entfernung zur Verankerungsmembran.
Einige experimentelle Beweise (Tang et al., Biochem. 35, 8216-8225
(1996a); Tang et al., Biochem. 35, 8226-8233 (1996b)) legen nahe,
dass die Spaltstelle möglicherweise
nicht durch die Spaltsequenz alleine bestimmt wird, sondern dass
auch der Abstand zur Basis des von den assoziierten C-terminalen
Segmenten von drei TNFα-Molekülen gebildeten
kompakten Kegels (Jones et al., „Structure of tumor necrosis
factor" Nature 338,
225-228 (1989)) eine Rolle spielt. In einem produktiven TACE-proTNFα-Komplex
kann die Basis dieses TNFα-Trimer-Kegels (in
den die ungeordneten N-Termini hinauf laufen) erkannt werden anhand
der „rechten" Seite der katalytischen TACE-Domäne (2a), wobei der etwa 10 Reste lange Spacer die
korrekte Platzierung der proTNFα Ala76-Val77
spaltbaren Peptidbindung im Aktivort von TACE bevorzugt.
-
Die
Polypeptidtopologie und insbesondere die Oberflächenpräsentation des katalytischen
Zink belegen, dass die katalytische Domäne von TACE ein typisches Metzincin
ist (Rode et al., „Astacins,
serralysins, snake venom and matmrix metalloproteinases exhibit
identical zinc binding environments (HEXXHXXGXXH and Met-turn) and
topologies and should be grouped into a common family, the 'metzincins' FEBS lett. 331, 134-140
(1993); Stöcker
et al., „The
metzincins: Topological and sequential relations between the astacins, adamalysins,
serralysins, and matrixins (collagenases) define a superfamily of
zinc-peptidases", Protein Sci. 4,
823-840 (1995)). Eine Überlagerung
mit den anderen Metzincinen zeigt jedoch, dass seine Topologie der der
katalytischen Domäne
von Schlangengift-Metalloproteinasen wie Adamalysin II sehr ähnlich ist
(5) (Gomis-Rüth
et al., „First
structure of a snake venom metalloproteinase: prototype for matrix
metalloproteinases/collagenases",
EMBO J. 12, 4151-4157 (1993); Zhang et al., „Structural interaction of
natural and synthetic inhibitors with the venom metalloproteinase,
atrolysin C (form d)",
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 8447-8451 (1994); Kumasaka et al., „Crystal
structure of H2-proteinase
from the venom of Trimeresurus flavoviridis" J. Biochem. 119, 49-57 (1996)). Diese
enge Homologie wird durch die viel bessere simultane Überlagerung
des zentralen Blatts und der großen Helixe reflektiert, aber
vor allem auch durch ein paar strukturelle Merkmale, die TACE ausschließlich mit
den Adamalysinen gemeinsam hat: die lange Helix hB und die vorangehende Mehrfachwindungsschleife
auf der Oberseite des β-Blattes;
die typisch angeordnete und geformte C-terminale Helix hC und der
erweiterte C-Terminus auf der rückseitigen
Oberfläche.
Etwa 175 der 263 TACE und 201 Adamalysin α-Atome sind topologisch äquivalent
(mit einer rms-Abweichung von 1,3 Å, 39 davon haben identische Seitenketten
(3). Diese Zahlen kommen solchen nahe, die aus
einem Vergleich von Mitgliedern innerhalb der verschiedenen Metzincin-Familien erhalten
werden (Stocker et al., supra). Darüber hinaus belegen detaillierte
Strukturmerkmale die enge Beziehung zwischen TACE und den Adamalysinen:
eine konserviertere Kernstruktur; der locker angeordnete N-Terminus; der charakteristische
Asp416 (direkt auf das Zinkbindungs-Konsensus-Motiv folgend, 3),
der in identischen intramolekularen Wasserstoffbindungsinteraktionen
involviert ist; die angrenzende Disulfidbrücke Cys423-Cys453, die die
erste schmale Schleife mit der C-terminalen Helix hD verknüpft (die
TACE nicht mit Adamalysin II gemeinsam hat, sondern mit der H2-Proteinase
von dem Schlangengift von T. flavoviridis) (Kumasaka et al., supra);
die Disulfidbrücke
Cys365-Cys469, die den sIV-sV Linker mit der C-terminalen Helix
hD verbindet; eine ähnlich
geformte Aktivortspalte, mit besonders starken Ähnlichkeiten in der SI' Tasche und anderen
vorbehandelten Suborten.
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Die
katalytische Domäne
von TACE (TCD) unterscheidet sich von Adamalysin II auch in mehreren
Hinsichten: mit 263 Resten ist ihre Kette viel länger; die meisten der zusätzlichen
Reste von TACE sind angehäuft, wodurch
eine hA-sII Windung entsteht, die mehr vorsteht, und zwar zu den
beiden Oberflächenprotuberanzen der
Mehrfachwindungsschleife, zu den beiden „Ohren" des SIV-sV Linkers und zu einem stärker ausgebauchten
sV-hC-Verbinder (siehe 3 und 5); eine
Calciumbindungsstelle fehlt, aber es ist eine dritte Disulfidbrücke Cys225-Cys333
in TACE vorhanden, wobei beide Elemente allerdings die gleiche Funktion
haben, nämlich
die N-terminale Kette am Strang siII festzuklemmen; die recht tiefe
S3' Tasche von TACE,
die mit seiner S1' Tasche
verschmilzt; ein fast umgekehrtes Ladungsmuster in den und um die
vorbehandelten Suborte(n), mit einer absoluten Prädominanz
positiver Ladungen in Adamalysin.
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Gemäß ihrer
Sequenz und wahrscheinlich mit Bezug auf ihre dreidimensionale Struktur
ist die katalytische TACE-Domäne somit
kein typisches Mitglied der Säugetier-ADAMS-proper (eine Familie
von membranverankerten Zelloberflächenproteinen, wobei die katalytische
Domäne
recht homolog zu Adamalysin ist (Wolfsberg et al., „ADAMs
in Fertilization and Development",
Developm. Biol. 18C, 389-401 (1996))). TACE teilt diese „Außenseiter"-Rolle vermutlich
mit (boviner) ADAM 10 (3), die ebenfalls eine gewisse
TACE-artige Aktivität
besitzt (Lunn et al., „Purification
of ADAM 10 from bovine spleen as a TNFα convertase," FEBS Lett. 400, 333-335 (1997)) und
deren Drosophila-Version (kuz) kürzlichen
Feststellungen zufolge den Notch-Rezeptor prozessiert (Rooke et
al., Science 273, 1227-1231 (1996)). Außerdem weist ADAM 10 wahrscheinlich
eine längliche
hA-sII Schleife und die beiden „Ohren" auf, die für TACE typisch sind, hat aber
möglicherweise
eine Mehrfachwindung, die größenmäßig zwischen
TACE und Adamalysin liegt (siehe 3). Neunzig
der katalytischen Domänenreste
von ADAM 10 sind mit TACE identisch, wodurch die enge Homologie weiter
unterstrichen wird (siehe 3), wohingegen
die anderen Säugetier-ADAMs
wahrscheinlich weit mehr Adamalysin II ähneln (Gomis-Ruth et al., „Refined
2,0 A crystal structure of snake venom zinc endopeptidase adamalysin
II" J. Mol. Biol.
239, 513-544 (1994)).
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Die
Strukturhomologie von TACE zu den MMPs ist wesentlich geringer.
Die relative Anordnung der gemeinsamen sekundären Strukturelemente unterscheidet
sich stärker
(was durch die wesentlich stärkere rms-Wertabweichung
von 1,6 Å der
etwa 120 topologisch äquivalenten
Cα-Atome
reflektiert wird) und den MMPs fehlen charakteristische TACE/Adamalysin-Strukturelemente
(wie die intermediäre
Helix hB und die Mehrfachwindungsschleife, der Asp-Rest hinter dem
dritten Zinkbindungs-Histidin) oder sie weisen typische Determinanten
(wie das strukturelle Zink und die integrierten Calciumionen) auf,
die in TACE nicht vorliegen. Ungeachtet der Unterschiede in der
Sekundärstruktur
hat die Aktivortspalte von TACE eine gewisse Ähnlichkeit zu der der MMPs,
wobei die flache, nicht vorbehandelte (linke) Seite und die schmale
vorbehandelte Seite in der tiefen S1' Tasche zentriert sind (2b). Diese Subortähnlichkeit zu den MMPs ist
eine Erklärung
für die
beobachtete teilweise Empfindlichkeit von TNFα-Konvertase-Aktivität gegenüber synthetischen
Hydroxamsäure-Inhibitoren,
die ursprünglich
zur Inhibition verschiedener MMPs entworfen wurden (DiMartino et
al., „Anti-arthritic
activity of hydroxamic acid-based pseudopeptide inhibitors of matrix
metalloproteinases and TNFα processing" Inflamm. Res. 46,
211-215 (1997)). Modellbauexperimente mit TIMP-1 Struktur (Gomis-Ruth
et al., „Mechanism
of inhibition of the human matrix metalloproteinase stromelysin-1
by TIMP-1", Nature
389, 77-81 (1997))
zeigen keine offensichtlichen Hindernisse in der Aktivortregion
von TACE, die eine einfache Erklärung für seinen
Widerstand gegen eine Blockierung durch die TIMPs liefern würden.
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Diese
TCD-Kristallstruktur liefert somit einen Beweis für eine topologische Ähnlichkeit
der katalytischen Domäne
von TACE mit der von Adamalysinen/ADAMs und für eine Gemeinsamkeit ihrer
Substratbindungsstelle mit der von MMPs. TACE weist jedoch verschiedene
strukturelle Eigenarten bezüglich
Oberflächenkontur,
Ladung und Gestalt auf, wodurch der Entwurf potenter, selektiver,
synthetischer Inhibitoren erleichtert wird.
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Beim
Entwerfen und Entwickeln von Verbindungen wie Inhibitoren, Mediatoren
und anderen Verbindungen mit Aktivitäten von biologischer Bedeutung,
die sich mit TACE assoziieren, ist es erwünscht, Verbindungen mit einem
Blick auf die spezielle Oberflächenkontur,
Ladung, Gestalt und andere physikalische Charakteristiken der katalytischen
TACE-Domäne
auszuwählen.
Im Allgemeinen sollten die Verbindungen in der Lage sein, sich physisch
und strukturell mit TACE zu assoziieren, und eine Konformation annehmen
können, die
es ihnen ermöglicht,
sich mit TACE zu assoziieren. Die oben beschriebenen Merkmale werden
die Fachperson in dieser Hinsicht lenken. Vor allem Verbindungen
mit einer linearen Funktionalität
müssten
besonders geeignet sein. Solche Verbindungen werden angesichts der
tiefen Taschen der katalytischen TACE-Domäne besonders geeignet sein.
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Die
Verbindungen, die sich mit TACE assoziieren, können zum Beispiel dafür vorgesehen
sein, sich mit der S1' Region
oder der S1'S3' Tasche von TACE
zu assoziieren. Verbindungen, die sich mit TACE assoziieren, können auch
dafür vorgesehen
sein, (i) einen Anteil einzubeziehen, der Zink chelatisiert. Weitere
beispielhafte Verbindungen sind Verbindungen, die dafür vorgesehen
sind, eine Wasserstoffbindung mit Leu348 oder Gly349 von TACE zu
bilden, (ii) eine nicht-polare Gruppe einzuführen, die die S1' Tasche von TACE
belegt, (iii) eine Gruppe einzuführen,
die innerhalb des die S1'-S3' Taschen von TACE
verbindenden Kanals liegt und die einen angemessenen van-der-Waals-Kontakt mit dem Kanal
macht, und (iv) eine Wasserstoffbindung mit Leu348 oder Gly349 auf
den Rückgratamidgruppen
von TNF-α-konvertierendem
Enzym zu bilden oder (v) jede beliebige Kombination von Obigem.
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Computerlesbares Medium
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Auf
einem computerlesbaren Medium können
die Röntgenbeugungsstrukturkoordinaten
eines kristallinen TACE-Polypeptids
aufgezeichnet werden. Die computerlesbaren Medien der Erfindung
sind zum Speichern, Übertragen
und Verwenden der TACE-Strukturkoordinaten mit Software nützlich.
Das computerlesbare Medium kann jedes beliebige geeignete Datenspeichermaterial
sein, inklusive, aber nicht begrenzt auf, eine Diskette, eine Festplatte,
ein computerartiger Direktzugriffsspeicher (RAM), ein Festwertspeicher
(ROM), Flash-Speicher, CD-ROM, beschreibbare und überschreibbare
CDs, beschreibbare und überschreibbare DVDs,
eine Magnet-Bildplatte, ein ZIP-Laufwerk,
JAZ-Laufwerk, Syquist-Laufwerk, digitales Bandlaufwerk oder dergleichen.
Andere geeignete Medien werden der Fachperson bekannt sein.
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Das
computerlesbare Medium kann die Koordinaten aus Tabelle 1 oder einen
wesentlichen Teil davon umfassen. Das computerlesbare Medium kann
in Verbindung mit einer Maschine verwendet werden, die mit Befehlen
zur Verwendung der auf dem Medium aufgezeichneten Daten programmiert
ist, wie ein Computer mit einem oder mehreren Programmen, die im
Laufe der Spezifikation bekannt gegeben werden, zur Anzeige einer
graphischen dreidimensionalen Repräsentation eines TACE-Polypeptids
oder eines Teils davon.
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Rechnergestütztes System
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In 6 ist
ein System 1000 zur Untersuchung eines TACE-Polypeptids dargestellt.
Das System beinhaltet einen Videospeicher 110, der Informationen
speichert, die wenigstens einen Teil eines TACE-Polypeptids repräsentieren.
Der Speicher hat wenigstens eine Speicherregion 112 des ersten Typs,
in der ein Satz räumlicher
Koordinaten aufgezeichnet ist, die einen Ort in einem dreidimensionalen
Raum angeben, und wenigstens eine Speicherregion 114 des zweiten
Typs, in der Informationen aufgezeichnet sind, die ein Charakteristikum
von einer aus einer Mehrzahl von Aminosäuren repräsentieren. Die Speicherregionen
des zweiten Typs sind mit den Speicherregionen des ersten Typs in
dem Videospeicher 110 logisch assoziiert, um eine geometrische Anordnung
von wenigstens einem Charakteristikum von wenigstens einem Teil
des TACE-Polypeptids in dem dreidimensionalen Raum zu repräsentieren.
Speicher, 112 und 114 können
zum Beispiel die in der Tabelle 1 dargestellten Daten umfassen.
Das System 1000 beinhaltet außerdem
einen Prozessor, der mit dem Speicher gekoppelt ist, um auf die
Speicherregionen 112 des ersten Typs und die Speicherregionen 114 des
zweiten Typs zuzugreifen, um Bildsignale zur Darstellung eines visuellen
dreidimensionalen Bildes von wenigstens einem Charakteristikum von
wenigstens einem Teil des TACE-Polypeptids
in dem dreidimensionalen Raum auf der Basis von Daten aus dem Speicher
110 zu erzeugen. Der Prozessor kann jeder beliebige Universalprozessor
mit einer CPU, einem Register, einem Speicher und dergleichen sein.
Ein Display 130 ist mit dem Prozessor 120 über Leitungen 125 gekoppelt,
um die Bildsignale zu empfangen, um ein visuelles dreidimensionales
Bild von wenigstens einem Charakteristikum von wenigstens einem
Teil des TACE-Polypeptids in
dem dreidimensionlen Raum auf der Basis der Bilddaten auf einem
Bildschirm 132 anzuzeigen.
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Die
Bilddaten können
Daten zur Darstellung eines visuellen dreidimensionalen Bildes einer
Bandstruktur von wenigstens einem Teil eines TACE-Polypeptids in
einem dreidimensionalen Raum wie in 1 dargestellt
beinhalten. Ferner können
die Bilddaten Daten zur Darstellung eines visuellen dreidimensionalen
Bildes einer Festkörpermodellrepräsentation
von wenigstens einem Teil des genannten TACE-Polypeptids in einem dreidimensionalen Raum
wie in 2 dargestellt beinhalten. Außerdem können die
Bilddaten Daten zur Darstellung eines visuellen dreidimensionalen
Bildes eines elektrostatischen Oberflächenpotentials von wenigstens
einem Teil des TACE-Polypeptids
in einem dreidimensionalen Raum wie in 2 dargestellt
beinhalten. Alternativ können
die Bilddaten Daten zur Darstellung eines visuellen dreidimensionalen
Stereobildes von wenigstens einem Teil eines TACE-Polypeptids in einem
dreidimensionalen Raum wie in 4 dargestellt
beinhalten.
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Das
erfindungsgemäße System
1000 kann ferner ein Speichergerät
145, das Daten speichert, die eine geometrische Anordnung eines
Charakteristikums einer anderen Zusammensetzung als dem TACE-Polypeptid
repräsentieren,
und eine Bedieneroberfläche
wie eine Maus 135 zum Empfangen von Befehlen von einem Bediener
umfassen. Das Speichergerät
145 kann zum Beispiel die dreidimensionalen Röntgenkoordinatendaten für andere
chemische Entitäten
enthalten. Der Prozessor 120 ist mit dem Speichergerät 145 und
mit der genannten Bedieneroberfläche
135 gekoppelt und erzeugt zusätzliche
Bilddaten zur Darstellung der geometrischen Anordnung des Charakteristikums
der Zusammensetzung relativ zu dem genannten visuellen dreidimensionalen
Bild des genannten wenigstens einen Charakteristikums des genannten
wenigstens einen Teils des TACE-Polypeptids auf dem Bildschirm 132
auf der Basis von Befehlen von der Bedieneroberfläche. In
der Ausgestaltung von 6 ist das Speichergerät 145 ein
Bestandteil des Speichers 110.
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Die
Speicherregionen 112 des ersten Typs und die genannten Speicherregionen
114 des zweiten Typs sind Regionen von beispielsweise einem Halbleiterspeicher,
Regionen einer Bildplatte oder Regionen eines Magnetspeichers.
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In
einer Ausgestaltung haben der Prozessor 120 und der Videospeicher
110 die Form eines UNIX oder VAX Computers, wie die von Silicon
Graphics, Sun Microsystems und IBM erhältlichen. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf die Verwendung dieser speziellen Hardware und Software
beschränkt.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden illustrativen Beispiele ausführlicher
beschrieben. Die Beispiele können
zwar nur ausgewählte
Ausgestaltungen der Erfindung repräsentieren, aber es zu verstehen, dass
die folgenden Beispiele illustrativ und nicht begrenzend sind.
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1. Beispiel – Expression, Isolation und
Reinigung eines TACE-Polypeptids
-
cDNA,
die das Signalpeptid, Pro- und katalytische Domänen von TACE, Aminosäurereste
1-477, kodiert, wie in Black et al., „A Metalloproteinase disintigrin
that releases tumour-necrosis factor-α from cells", Nature 385:729-733 (Feb. 1997) offenbart,
wobei Ser266 in Ala geändert
und Asn452 in Gln geändert
und die Sequenz Gly-Ser-(His)6 zum C-Terminus hinzugefügt war, wurde in einen Expressionsvektor
für CHO-Zellen eingefügt. Das
TACE-Polypeptid
wurde in CHO-Zellen exprimiert und ein Gemisch des TACE-Polypeptids,
beginnend entweder mit Val212 oder Arg215, wurde sekretiert. Die
Zellen wurden in dem Wirkstoff Methotrexat kultiviert, der Zellen
abtötete,
die den Vektor nicht einbezogen.
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Das
exprimierte TACE-Polypeptid wurde anschließend gereinigt. Die Reinigung
begann mit 5 Litern des Mediums, das das exprimierte TACE-Polypeptid
enthielt. Das Medium wurde mit einer TFF-Diafiltrationseinheit von
Millipore (Cut-off 10.000, 1 ft2) auf etwa
200 ml konzentriert. Die Pumpgeschwindigkeit betrug 50-100 ml/min.
Zwei Liter einer Pufferlösung
aus 20 mM Tris (pH 7,5) und 300 mM NaCl (Puffer E) wurden anschließend zur
Probe gegeben.
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Die
Probe wurde wie oben beschrieben rekonzentriert und ein zweites
Mal mit 2 Litern Puffer E verdünnt,
noch einmal rekonzentriert, ein drittes Mal mit 2 Litern Puffer
E verdünnt
und auf etwa 100 ml rekonzentriert. Die in der Diafiltrationseinheit
zurückgehaltene
Probe wurde durch Rückspülung gewonnen.
Dieses Material wurde dann durch einen 0,45 μm filtriert und Azid wurde zu
0,05 % zugegeben. Die filtrierte Probe wurde über Nacht bei 4°C gelagert.
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Nach
der Übernachtlagerung
wurde Imidazol zur filtrierten Probe zu 5 mM aus einer 200 mM Vorratslösung in
Wasser gegeben und ZnCl2 wurde zu 5 μM aus einer
1 M Vorratslösung
in Wasser zugegeben. Die Probe wurde dann über 2,2 ml Qiagen Ni-NTA Superflow-Harz
(Kat. Nr. 30430) mit 3 ml/min (Säulengröße 7,5 × 50 mm)
gepumpt.
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Die
Säule wurde
mit 100 ml eines Puffers aus 20 mM Tris, pH 7,5, 300 mM NaCl, 5
mM Imidazol und 5 μM
ZnC2 (Puffer A) mit 5 ml/min gewaschen.
Das Protein wurde dann mit einem zunehmenden Gradient von Imidazol
(bis auf 200 mM in 1 Minute) (5 ml Gesamtvolumen) eluiert, gefolgt
von 35 ml 200 mM Imidazol in Puffer A. Zwei-ml-Fraktionen wurden
aufgefangen, wobei sich TACE im Allgemeinen nach 6 ml Elution ablöst. Die
Fraktionen wurden in Röhrchen
aufgefangen, die 500 μl
von 50 % Glycerol in Wasser und 200 μl von 1 M Tris, pH 8, enthielten.
Das Glycerol in Wasser wurde am Tag des Säulenlaufs präpariert.
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Ein
Dot-Blot, mit 3 μl
von jeder Fraktion, wurde mit Amidoschwarz gefärbt, um zu bestimmen, welche Fraktionen
eine wesentliche Proteinmenge enthielten. Die Fraktionen mit einer
wesentlichen Proteinmenge wurden gepoolt. Der Pool wurde dann mit
einem Amicon Centriprep-Konzentrator (Cut-off 10.000) auf 1-2 ml konzentriert.
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Der
Inhibitor N-{D,L-2-(Hydroxyaminocarbonyl)methyl-4-methylpentanoyl}-L-3-amino-2-dimethylbutanoyl-L-alanin,
2-(amino)ethylamid
wurde zur konzentrierten Proben zu 1 mM aus einer 50 mM Vorratslösung in
Wasser gegeben, und Octylglucosid wurde zu 1 % aus einer 10 % Vorratslösung in
Wasser zugegeben. Die Probe wurde dann bei Raumtemperatur 15 bis
24 Stunden lang inkubiert.
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Nach
der Inkubation wurde die Probe auf eine 21,5 × 600 mm Größenausschlusssäule, LKB
2135-365, aufgetragen, die mit TSK-G3000 SWG gepackt und mit 10
mM Tris, pH 7,5, 100 mM NaCl, 10 % Glycerol äquilibriert worden war. Dieser
Puffer wurde dann durch die Säule
mit 2,5 ml/min 100 Minuten lang gepumpt. Das TACE-Polypeptid in
dem Abfluss wurde durch Absorption bei 280 nm nachgewiesen. Ausgeschlossenes
Material eluierte im Allgemeinen nach etwa 38 Minuten. Das reine
TACE eluierte im Allgemeinen nach etwa 78 Minuten oder später.
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Anschließend wurde
eine Gelanalyse mit 15 μl
aller Fraktionen mit wesentlichem Protein durchgeführt, um
zu bestimmen, welche Fraktionen gepoolt werden sollten. Der Größenausschlusschromatographie-Pool wurde
mit einem Amicon Centriprep-Konzentrator (Cut-off 10.000) auf etwa
1 ml konzentriert.
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Der
Inhibitor N-{D,L-2-(Hydroxyaminocarbonyl)methyl-4-methylpentanoyl}-L-3-amino-2-dimethylbutanoyl-L-alanin,
2-(amino)ethylamid
wurde dann zur gereinigten Probe mit einer Konzentration von 1 mM
gegeben. Das Protein kann bei 4°C
gelagert werden.
-
2. Beispiel – Proteinkristallisation
-
Ein
DNA-Konstrukt, das die Prodomäne
und die katalytische Domäne
von humanem TACE (Reste 1-477) umfasste, wurde mit der Sequenz Gly-Ser-(His)6 fusioniert, um eine Reinigung des Proteins
auf einer Ni-NTA Affinitätssäule zu erleichtern.
Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO) wurden als Zellen
zur Proteinexpression verwendet. Die Zellen sekretierten ein Gemisch
aus reifem TACE, beginnend entweder mit Val212 oder Arg215. TACE-haltige
Fraktionen von der Ni-NTA-Säule
wurden in einem Puffer aus Octylglucosid und dem Bindungspartner
N-[D,L-[2-(Hydroxyaminocarbonyl)methyl]-4-methyl-pentanoyl)-L-3-(tert-butyl)-glycyl-L-alanin
inkubiert. Der letzte Reinigungsschritt erfolgte auf einer Gelfiltrationssäule. Gereinigtes
TACE wurde in einem Puffer aus 10 mM Tris/HCL, pH 7,5, 100 mM NaCl,
10 % Glycerol und 1 mM Inhibitor (TACE-Puffer) gelagert.
-
Kristallisationsexperimente
wurden mit einer TACE-Konzentration
von etwa 5 mg/ml durch Vermischen von TACE (in TACE-Puffer) in einem
Verhältnis
von 1:1 mit den nachfolgend aufgelisteten Kristallisationspuffern
und unter Anwendung der „Sitting-drop"-Dampfdiffusionstechnik
aufgestellt. Die Experimente erfolgten in zweifacher Ausführung, wobei
eine Inkubation entweder bei etwa 4°C oder bei 20°C stattfand.
Kristallines Präzipitat
wurde bei 20°C
in den folgenden Kristallisationspuffern erhalten:
- Puffer
A) 0,1 M Na-Acetat, pH 5,3, 0,2 M CaCl2,
30 % v/v Ethanol
- Puffer B) 0,1 M Na-Citrat, pH 5,0, 40 % v/v Ethanol
- Puffer C) 0,1 M Na-Citrat, pH 8,7, 20 % w/v PEG 4000, 20 % v/v
Isopropanol
-
Kleine
Kristalle wurden nach dem Übertragen
von Keimen von dem kristallinen Präzipitat mit einem Kaninchenhaar
in ein 1:1-Gemisch aus einer konzentrierten Probe von TACE (12 mg/ml
in TACE-Puffer) und entweder Puffer B oder C erhalten. Eine weitere
Verfeinerung von Puffer C ergab Puffer D, der die Produktion von
Kristallen ermöglichte,
die für
die Röntgendatenerfassung
geeignet waren.
- Puffer D) 0,1 M Na-Citrat, pH 5,4, 20 %
w/v PEG 4000, 20 % Isopropanol
-
Der
erste Datensatz wurde bis zu einer Reduzierung von 2,5 Å auf einem
MAR300 Imaging-Plate-Scanner gemessen, der an einem addierenden
Cu-Anoden-Generator von Rigaku-Denki angebracht war, der mit 5,4
kW betrieben wurde und eine graphitmonochromatisierte CuKα-Strahlung
lieferte. Die Daten wurden mit dem MOSFLM v. 5.23 Programm und Routinen
der CCP4 Suite verarbeitet. Keiner der Versuche zur Aufdeckung der
Struktur durch Molekülaustauschverfahren
unter Verwendung von Adamalysin II, einem Vollalanin-Modell von
Adamalysin II und generierten Modellen konnte nützliche Ansatzpunkte zur Phaseneinstellung
produzieren. Folglich wurden die Standorte von vier unabhängigen Zinkatomen
mit Hilfe einer anomalen Differenz-Patterson-Synthese bestimmt.
Zur Messung der MAD-Daten wurden die Kristalle in Flüssigstickstoff tiefgefroren.
Hierzu wurden die Kristalle mit Hilfe einer Seidenschlinge von angemessener
Größe in einen
Kryopuffer (80 % v/v Puffer D mit 17 % v/v Glycerol) übertragen,
etwa 10 Sekunden lang eingeweicht und dann sofort bei 90°K tiefgefroren.
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Die
gewonnenen Kristalle gehören
zur monoklinen Raumgruppe P21, haben die
Zellkonstanten a = 61,38 Å (Angström), b =
126,27 Å,
c = 81,27 Å, β = 107,41° und enthalten
vier Moleküle
in der asymmetrischen Einheit.
-
3. Beispiel – Röntgenbeugung
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Mit
den im 2. Beispiel beschriebenen Kristallen wurde ein erster Datensatz
bis zu einer Auflösung
von 2,5 Å auf
einem MAR300 Imaging-Plate-Scanner gemessen, der an einem rotierenden
Cu-Anoden-Generator von Rigaku-Denki angebracht war, der mit 5,4
kW betrieben wurde und eine graphitmonochromatisierte CuKα-Strahlung
lieferte. Die Daten wurden mit dem MOSFLM v. 5.23 Programm und den
Routinen der CCP4 Suite verarbeitet.
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Keiner
der Versuche zur Aufdeckung der Struktur durch Molekülaustauschverfahren
mittels Adamalysin II, einem Vollalanin-Modell von Adamalysin II
und anderen Modellen ergab nützliche
Ansatzpunkte zur Phaseneinstellung.
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Folglich
wurden die Standorte der vier unabhängigen Zinkatome mit Hilfe
einer anomalen Differenz-Patterson-Synthese bestimmt. Zur Messung von MAD-Daten
wurden die Kristalle in einem Stickstoffgasstrom tiefgefroren, der
auf die Temperatur von Flüssigstickstoff
abgekühlt
war. Die Kristalle wurden zuerst in einen Kryopuffer aus 80 % v/v
Puffer D (0,1 M Na-Citrat, pH 5,4, 20 % w/v PEG 4000, 20 % v/v Isopropanol) übertragen,
der 17 % v/v Glycerol enthielt. Die Übertragung in den Kryopuffer
erfolgte mit Hilfe einer Seidenschlinge von geeigneter Größe. Die
Kristalle wurden etwa 10 Sekunden lang in dem Kryopuffer eingeweicht
und dann sofort bei 90 K tiefgefroren.
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Anomale
Beugungsdaten bis zu 2,0 Å wurden
mit dem MAR345 Imaging-Plate-Scanner bei 90 K auf der Wiggler-Beamline BW6 von
DORIS (DESY, Hamburg, Deutschland) unter Verwendung von monochromatischer
Röntgenstrahlung
bei einer Wellenlänge
von maximal f'' (1,2769 Å) und minimal
f'' (1,2776 Å) bei der K-Absorptionskante
von Zink und bei einer entfernten Wellenlänge (1,060 Å) erfasst. Die Daten wurden
gescannt und bewertet mit DENZO/SCALEPACK, woraus 77653 unabhängige Reflexionen
von 1.051.836 Messungen hervorgingen (96,9 % Vollständigkeit,
R-merge 0,031 in Intensitäten).
-
MAD-Phasen
wurden verfeinert und berechnet mit MLPHARE unter Einschluss aller
gemessenen Daten bis zu einer Auflösung von 2,0 Å. Ihre
anfängliche
mittlere Gütezahl
von 0,53 wurde durch Lösungsmittelabflachungs/Histogrammanpassungsverfahren
mit DM auf 0,76 erhöht.
Diese Dichte ermöglichte
den Aufbau der kompletten Ketten der vier unabhängigen katalytischen TALE-Domänen und
der gebundenen Hydroxamsäuresubstrate
auf einem SGI-System unter Verwendung von TURBO-FRODO. Dieses Modell
wurde kristallographisch mit XPLOR und mit CCP4 Routinen auf einen
kristallographischen R-Faktor von 18,6 % (Rfree 27,4 %) unter
Verwendung von 79.400 unabhängigen
Reflexionen von 12,0 bis 2 Å Auflösung verfeinert.
-
Vier
unabhängige
TACE-Moleküle
bilden die periodische Anordnung.
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Die
Moleküle
1 und 2 und 3 und 4 sind jeweils von Asp219 und Met221 bis Ser474
definiert.
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4. Beispiel – Röntgenbeugung
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Anomale
Dispersionsbeugungsdaten bis zu 2,0 Å wurden mit einem MAR345 Imaging-Plate-Scanner bei
100 K auf der Wiggler-Beamline von DORIS (DESY, Hamburg, Deutschland)
unter Verwendung von monochromatischer Röntgenstrahlung bei maximal
f' (1,2797 Å) und minimal
f (1,2804 Å)
bei der K-Absorptionskante
von Zink und bei einer entfernten Wellenlänge (1,060 Å) erfasst. Diese Daten wurden
gescannt und bewertet mit DENZO/SCALEPACK, woraus 77.653 unabhängige Reflexionen
hervorgingen (96,9 % Vollständigkeit,
R-merge 0,031).
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Die
erhaltenen Strukturkoordinaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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5. Beispiel – TACE-Inhibitorentwurf
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Die
TACE Röntgenbeugungskoordinaten
wurden in ein Sybyl v. 6.3 (Tripos Associates) Software-Paket eingegeben
und die Röntgenstruktur
wurde graphisch analysiert. Die Regionen innerhalb der ursprünglichen
Röntgenkoordinaten
wurden im Hinblick auf Chiralität
und Atomtyp korrigiert. Das modifizierte Röntgenmodell von TACE wurde energieminimiert,
bis alle TACE-Strukturparameter im Gleichgewicht waren oder optimale
Werte aufwiesen. Die energieminimierte Struktur wurde dann mit der
ursprünglichen
Struktur verglichen, um die Abwesenheit von Anomalien zu bestätigen.
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Die
Standorte spezifischer Interaktionen) zwischen TACE und dem co-kristallisierten
Inhibitor wurden identifiziert. Der Inhibitor wurde dann aus dem
Röntgenkomplexmodell
entfernt, so dass nur das TACE-Strukturmodell
zurückblieb.
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Kandidat-Inhibitoren
wurden auf der Basis der gewünschten
Orte der Interaktion mit TACE und dem Kandidat-Inhibitor im Hinblick auf die zuvor
für den
co-kristallisierten
Inhibitor identifizierten Interaktionsorte ausgewählt. Nachdem
spezifische Kandidatinhibitor-TACE-Interaktionen bestimmt worden waren,
fanden Docking-Studien statt, um vorläufige „modellierte" Komplexe selektierter
Kandidatinhibitoren mit TACE bereitzustellen.
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Eine
eingeschränkte
Konformationsanalyse wurde unter Verwendung von molekularer Dynamik
(MD) durchgeführt,
um die Integrität
des modellierten TACE-Inhibitor-Komplexes zu prüfen. Nachdem der Komplex seinen
günstigsten
Konformationszustand erreicht hatte, wurde die von der MD-Studie vorgeschlagene
Struktur visuell analysiert, um zu gewährleisten, dass der modellierte
Komplex bekanntem experimentellen SAR/QSAR auf der Basis von gemessenen
Bindungsaffinitäten
entsprach.
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Der
modellierte Kandidatinhibitor-TACE-Komplex wurde analysiert. Die
Region des Komplexes, assoziiert mit den S1' Regionen von TACE mit einem kleinen
lösungsmittelexponierten
Kanal, wurde als Targetregion zur Modifikation gewählt. Eine
einzelne Modifikation, eine Benzylgruppe, die innerhalb der Targetregion eingebettet
wird, wurde auf der Basis rechnerischer und synthetischer chemischer
Prinzipien selektiert. Die Benzylgruppe wurde auf einem geeigneten
Zinkchelatorkern so ausgerichtet, dass sie in die S1' S3' Tasche vorragte.
Diese Modifikation wandelte einen Inhibitor, der allgemein MMP-selektiv
war, in einen solchen um, der TACE-selektiv war. IC50-Daten für den Inhibitor
mit einer Benzylmodifikation bestätigen diese Selektivität.
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Eine
strukturbasierte Analogisierung zur Optimierung der Inhibitorpotenz,
Selektivität
und physikalischen wirkstoffartigen Eigenschaften wurde in einer
iterativen Weise durchgeführt.
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6. Beispiel – Messen der TACE-Inhibition
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250 μM Peptidsubstrat
(Ac-SPLAQAVRSSSR-NH2) wurden mit 3,7 U/μl TACE in
einem Puffer aus 10 mM TRIS HCl, pH 7,4, 10 % Glycerol bei 25°C inkubiert.
Die Reaktion wurde mit 1 % TFA (Endkonzentration) nach zwei Stunden
gequencht. Das Reaktionsgemisch wurde durch HPLC auf einem Hewlett-Packard
1150 separiert. Die Produktbildung wurde durch Absorbanz bei 220
nm beobachtet.
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Die
Linearität
der Reaktion wurde bestätigt
(r2 > 0,85).
Der Mittelwert (x ± SEM)
der Kontrollrate wurde berechnet und im Hinblick auf eine statistische
Signifikanz (p < 0,05)
mit Wirkstofftestraten unter Verwendung von Dunnetts multiplem Vergleichstest
verglichen. Dosis-Wirkungs-Beziehungen
wurden mit mehreren Wirkstoffdosen erzeugt und IC50-Werte
mit 95 % Cl wurden unter Verwendung von linearer Regression geschätzt.
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Anhand
der vorangehenden Beschreibung und Beispiele kann die Fachperson
die wesentlichen Charakteristiken der Erfindung ermitteln und, ohne
vom Umfang der Erfindung abzuweichen, Änderungen, Modifikationen und
Variationen an der Erfindung vornehmen, um sie an verschiedene Verwendungsbereiche
und Bedingungen anzupassen.
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QUELLENANGABEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Die
von der Anmelderin angeführten
Quellen werden lediglich der Information halber gegeben. Sie stellen
keinen Bestandteil des europäischen
Patentdokuments dar. Es wurde zwar größte Sorgfalt bei der Zusammenstellung
der Quellenangaben angewendet, aber Fehler oder Auslassungen können nicht
ausgeschlossen werden. Die EPO übernimmt
diesbezüglich
keine Haftung.
-
In
der Beschreibung werden die folgenden Patentdokumente genannt:
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- • US 5011912 A , Hopp
[0022]
- • US 5594106 A , Black
[0035]
- • WO 9535367 A [0038]
[0045]
- • WO 9715588 A [0038]
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- • EP 646599 A2 [0038]
- • GB 2306961 A [0038]
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