-
FACHGEBIET DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft Methoden und Zusammensetzungen zur Behandlung
einer Neoplasie, und insbesondere eines Tumors in einem Säuger.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
systemische Verabreichung von therapeutischen Nukleinsäuren für gentherapeutische
Anwendungen stellt ein in hohem Maße erwünschtes Ziel dar. Die systemische
Verabreichung unter Ausnutzung der Blut- oder Lymph-Kreislaufsysteme
wird es möglich
machen, dass therapeutische Nukleinsäuren vielfache distale Erkrankungsstellen
aufspüren
und sich einer Erkrankungsstelle von vielfachen Punkten aus nähern. Erfolgreiche
Systeme werden gegen Krebsformen (d.h. feste, nicht-feste oder metastatische
Tumoren), Infektionserkrankungen, Entzündung und andere krankhafte
Ziele, die sich distal zu der Stelle der Verabreichung befinden,
nützlich
sein.
-
Derzeit
sind die weitverbreitetsten Arbeitssysteme für die humane in vivo-Gentherapie nicht-systemische
Verabreichungssysteme. Die aktuellen Systeme wenden die direkte,
d.h. lokale, Injektion oder Inhalation von modifizierten Adenoviren
(siehe Englehardt, "Methods
for Adenovirus-Mediated Gene Transfer to Airway Epithelium," Kapitel 11 in Methods
in Molecular Medicine, Gene Therapy Protocols. Ed. P. Robbins, 1997.
Humana Press Inc., Totowa, NJ), Retroviren (Olsen, et al., "Methods for the Use
of RetroviralVectors for Transfer of the CFTR Gene to Airway Epithelium," Kapitel 10, Methods
in Molecular Medicine, supra), kationischen Lipid-Plasmid-Aggregaten
(Nabel, et al., "Methods
for Liposome-Mediated Gene Transfer to Tumor Cells in vivo," Kapitel 21, Methods
in Molecular Medicine, supra; Son, et al., "Cationic Liposome-Mediated Gene Transfer
to Tumor Cells in vitro and in vivo," Kapitel 23, Methods in Molecular Medicine,
supra) oder die einfache Verabreichung von nackter DNA an (siehe
US-Patent Nr. 5,589,466 an
Felgner, et al.).
-
Ungünstigerweise
gibt es wohl bekannte Nachteile bei diesen populären Methoden, die ihre Anwendung
als systemische Verabreichungssysteme verhindern. Zum Beispiel werden
kationische Lipid-Plasmid-Aggregate mittels der Leber, Lunge oder
Milz nach der intravenösen
Verabreichung schnell ausgeschieden und erfüllen daher die Kriterien für die systemische
Verabreichung nicht, da sie kaum eine nützliche Transfektion an anderer
Stelle zeigen. Dies ist möglicherweise
eine Folge ihres großen
Durchmessers, d.h. > 200nm,
und der starken kationischen Oberflächenladung. Darüber hinaus
sind adenovirale und retrovirale Systeme immunogen, werden schnell
aus dem Kreislauf beseitigt und erlauben keine wiederholte Dosierung.
Außerdem
wird nackte DNA im Blut schnell abgebaut und ist daher nicht für die systemische
Verabreichung geeignet.
-
Die
systemische Verabreichung für
die in vivo-Gentherapie, d.h. die Verabreichung einer therapeutischen
Nukleinsäure
an eine distale Zielzelle über
Körpersysteme,
wie etwa den Kreislauf, ein weniger gut erforschter Zugang, ist
unter Verwendung von Lipid-Plasmid-Partikeln erreicht worden, wie
etwa solchen, die beschrieben sind in der veröffentlichten PCT-Patentanmeldung
WO 96/40964 ,
US-Patent Nr. 5,705,385 , und
US-Patentanmeldungen der laufenden
Nrn. 08/485,458 ,
08/484,282 ,
08/660,025 ,
08/856,374 ,
60/073,598 und
60/063,473 , die alle demselben Antragsteller
der vorliegenden Erfindung erteilt sind. Dieses letztere Format liefert
ein vollständig
eingekapseltes Lipid-Plasmid-Partikel, das die therapeutische Nukleinsäure vor
einem Nuklease-Abbau in Serum schützt, nicht-immunogen ist, von
kleiner Größe ist und
für eine
wiederholte Dosierung geeignet ist.
-
Ist
das systemische Verabreichungssystem einmal festgelegt worden, so
besteht der nächste
fragliche Punkt in der Bestimmung dessen, welcher krankhafte Zustand
zu behandeln und welche therapeutische Nukleinsäure zu verabreichen ist. Bis
heute hat keine Veröffentlichung
therapeutische Daten berichtet, bei denen in einem systemischen
Verabreichungssystem die Variante der gentherapeutischen Technik
an gewendet wurde, die bekannt ist als "Gene-delivered Enzyme Prodrug Therapy" ("GDEPT"), oder alternativ
das "Suizidgen/Prodrug"-System, welches
zuerst entwickelt wurde von Moolten, F.L., Cancer Res., 46:5276-5281
(1986). Für
eine Übersicht über das
GDEPT-System, siehe Moolten, F.L., The Internet Book of Gene Therapy,
Cancer Therapeutics, Kapitel 11 (Sobol, R.E., Scanlon, NJ (Hrsg.)
Appelton & Lange
(1995)). Bei dieser Methode wird ein heterologes Gen in eine Zelle übertragen,
wobei das heterologe Gen, das für
ein Enzym kodiert, welches den Stoffwechsel einer ersten Verbindung,
gegen die die Zelle weniger empfindlich ist (d.h. die "Prodrug"), zu einer zweiten
Verbindung fördert,
für die
die Zelle empfindlicher ist. Die Prodrug wird in die Zelle entweder
mit dem Gen übertragen
oder nach Transfer des Gens. Das Enzym wird die Prodrug zu einer
zweiten Verbindung prozessieren und entsprechend reagieren. Ein
von Moolten vorgeschlagenes geeignetes System ist das Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase
(HSV-TK)-Gen und die Prodrug Ganciclovir. Diese Methode ist vor
kurzem unter Verwendung von kationischen Lipid-Nukleinsäure-Aggregaten für die lokale Übertragung
(d.h. direkte intra-tumorale Injektion) oder regionale Übertragung
(d.h. intraperitoneal) des TK-Gens in Haustumoren verwendet worden
durch Zerrouqui, et al., Can. Gen. Therapy, 3(6):385-392 (1996);
Sugaya, etal., Hum. Gen. Ther., 7:223-230 (1996) und Aoki, et al.,
Hum. Gen. Ther., 8:1105-1113
(1997). Humane klinische Versuche unter Verwendung eines GDEPT-Systems
unter Verwendung von viralen Vektoren sind vorgeschlagen worden
(siehe Hum. Gene Ther., 8:597-613 (1997), und Hum. Gene Ther., 7:255-267
(1996)) und sind auf dem Wege.
-
Patentanmeldungen
in Bezug auf die GDEPT-Methode sind unter den folgenden Nummern
veröffentlicht
worden:
WO 97/19180 ;
WO 97/07118 ;
WO 96/22277 ;
WO 97/19183 ;
WO 96/16179 ;
WO 96/03515 ;
WO 96/03515 ;
WO 96/03151 ;
EP 690129 ;
EP 657541 ;
EP 657539 ;
WO 95/05835 und
EP 415731 .
-
Aus
dem Vorangegangenen ist ohne weiteres erkennbar, dass die systemische
Verabreichung von therapeutischen Nukleinsäuren an distale Erkrankungsstellen
eindeutig signifikante Vorteile gegenüber existierenden gentherapeutischen
Modalitäten
bieten würde.
Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, die Methoden und Zusammensetzungen
zur Erreichung dieses Ziels bereitzustellen.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung liefert, unter anderem, die Methoden und Zusammensetzungen
für die
Behandlung einer metastatischen Neoplasie, z.B. eines Tumors, in
einem Säuger.
Die vorliegende Erfindung kann zur Behandlung einer metastatischen
Neoplasie in einem Säuger
durch Verabreichen an den Säuger
eines Serum-stabilen Nukleinsäure-Lipid-Partikels
verwendet werden, umfassend eine Nukleinsäure, die vollständig eingekapselt
ist innerhalb eines Lipids, wobei die Verabreichung durch intravenöse Injektion
an eine Injektionsstelle erfolgt, die physisch getrennt ist von
der Neoplasie in dem Säuger.
-
Die
vorliegende Erfindung kann verwendet werden zur Sensibilisierung
einer neoplastischen Zelle durch: (a) Transfizieren der neoplastischen
Zelle mit einem Serumstabilen Nukleinsäure-Lipidpartikel, umfassend
eine Nukleinsäure,
die vollständig
eingekapselt ist innerhalb eines Lipids und die für ein Genprodukt
kodiert, das die Prozessierung, d.h. Umwandlung, einer ersten Verbindung
(z.B. einer Prodrug) zu einer zweiten Verbindung fördert, wobei
die Verabreichung durch intravenöse
Injektion an einer Injektionsstelle, die physisch getrennt ist von
der Neoplasie in dem Säuger,
erfolgt; und (b) Verabreichen an die neoplastische Zelle der ersten
Verbindung, wobei die Zelle empfindlicher für die zweite Verbindung als
für die
erste Verbindung ist.
-
Bei
den obigen Methoden können
die Nukleinsäure
und die erste Verbindung in Lipid-Formulierungen verabreicht werden,
die die gleichen oder verschiedene sein können. Die Lipid-Formulierungen,
ob nun zur Verabreichung der Nukleinsäure oder der ersten Verbindung
(z.B. Prodrug) verwendet, können
aus einer Vielfalt von Lipiden, Lipid-Konjugaten und zusätzlichen
kompatiblen Komponenten, die im Fachgebiet bekannt sind, präpariert
werden. Die Lipid-Formulierungen können zum Beispiel aus Sphingomyelin
und Cholesterol präpariert
werden. Darüber
hinaus können
die Lipid-Formulierungen zusätzliche
Komponenten enthalten, die die Eigenschaften oder Charakteristika
der Formulierungen verbessern, wie etwa die Undichtigkeit, Langlebigkeit
im Kreislauf, reduzierte Toxizität,
Verkapselungseffizienz etc. Zu sol chen Komponenten zählen zum
Beispiel kationische Lipide, ATTA-Lipid-Konjugate, PEG-Lipid-Konjugate,
Zielagentien (Targeting Agents) etc. Einmal hergestellt, können die
Lipid-Nukleinsäure-Formulierungen
und/oder Lipid-Prodrug-Formulierungen dem Säuger unter Anwendung einer
Vielfalt von Techniken, die den Fachleuten des Gebiets bekannt sind,
verabreicht oder übertragen
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Lipid-Nukleinsäure-Formulierung
systemisch (z.B. durch intravenöse
Injektion) verabreicht, wohingegen die Lipid-Prodrug-Formulierungen
systemisch oder regional oder lokal verabreicht werden können.
-
Jegliche
in der Behandlung einer Neoplasie in einem Säuger nützliche Nukleinsäure kann
unter Verwendung der Zusammensetzungen und Methoden der vorliegenden
Erfindung verabreicht werden. Wird beispielsweise das GDEPT-System
angewendet, so kann die Nukleinsäure
jegliche Nukleinsäure
sein, die für
ein Genprodukt kodiert, das die Prozessierung, d.h. Umwandlung,
einer ersten Verbindung (z.B. einer Prodrug) zu einer zweiten Verbindung
fördert,
für die
der Säuger
oder die Zelle von Interesse empfindlicher oder empfänglicher
ist. Zu Beispielen geeigneter Genprodukte zählen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Herpes simples-Virus-Thymidinkinase, Cytosindeaminase, Xanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase,
Purinnukleosidphosphorylase, Cytochrom P450 2B1 und deren Analoga.
Weitere geeignete Genprodukte zur Verwendung bei den Methoden der
vorliegenden Erfindung werden für
Fachleute des Gebiets ohne weiteres erkennbar sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erste Verbindung eine Prodrug, d.h. eine Verbindung, gegenüber der
die Zelle von Interesse nicht ursprünglich empfindlich ist, doch
die das Genprodukt zu einer Verbindung umwandelt, gegen die die
Zelle von Interesse empfindlicher ist. Zu Beispielen geeigneter
Prodrugs zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Ganciclovir, Acyclovir, Bromvinyldesoxyuridin, 5-Fluorocytosin,
6-Thioxanthin, MeP-dr und Cyclophosphamid. Weitere geeignete Prodrugs
zur Verwendung bei den Methoden der vorliegenden Erfindung werden
für Fachleute
des Gebiets ohne weiteres erkennbar sein.
-
Die
vorliegende Erfindung kann für
die Sensibilisierung einer Zelle für eine Verbindung verwendet
werden, welche Methode umfasst: a) Übertragen an eine Zelle eines Enzyms,
welches die Prozessierung einer ersten Verbindung zu einer zweiten
Verbindung fördert;
und b) Übertragen
an die Zelle der ersten Verbindung in einer Lipid-Formulierung; wobei
die Zelle für
die zweite Verbindung empfindlicher ist als für die erste Verbindung. In
einer derzeit bevorzugten Ausführungsform
werden sowohl das Enzym als auch die erste Verbindung in Lipid-Formulierungen
verabgereicht.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung zur Behandlung
einer metastatischen Neoplasie in einem Säuger bereit, welche Zusammensetzung
eine Nukleinsäure
in einer Lipid-Formulierung und einen pharmazeutisch geeigneten
Träger
umfasst. In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
außerdem
eine Prodrug in einer Lipid-Formulierung.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Kit für die Behandlung einer metastatischen
Neoplasie in einem Säuger
bereit, welcher Kit umfasst: a) eine Nukleinsäure in einer Lipid-Formulierung;
und b) eine Prodrug in einer Lipid-Formulierung.
-
Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung Methoden für die Präparierung Lipidformulierter
Nukleinsäuren
(z.B. Vektoren und Enzyme) und Prodrugs bereit, die in der Ausführung der
Methoden der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
-
Weitere
Merkmale, Ziele und Vorteile der Erfindung und ihrer bevorzugten
Ausführungsformen
werden aus der ausführlichen
Beschreibung, die folgt, erkennbar werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 veranschaulicht
die Beziehung der Citrat-Konzentration in dem Dialysepuffer und
der mol-% DODAC in dem Lipid für
die Herstellung von Lipid-Plasmid-Partikeln. Die festen Punkte stehen
für Formulierungen
einer guten Qualität
mit hohen Assoziationsleistungen (> 40
%), kleiner Größe (< 100 nm) und niedrigen
Werten der Größenpolydispersität (Chi-Quadrat
weniger als 10, vorzugsweise weniger als 3) auf einem NICOMP Particle
Sizer. Die Kreuze stehen für
Formulierungen, die Aggregate mit großen Polydispersitätswerten
enthalten; und die leeren Kreise stehen für Formu lierungen mit geringen
Assoziationsleistungen (< 40
%). Eine korrekte Einstellung der Citratpuffer-Konzentration zu
der kationischen Lipid-Ladung scheint die Formulierung zu verbessern.
Alternative anionische Puffer können
ebenfalls verwendet werden, wenn die Gegenionen das kationische
Lipid am Aggregieren während
des Entfernungsschritts des Detergenz hindern können.
-
2 zeigt
die Bioverteilung von 303i in verschiedenen Organen (d.h. Blut,
Milz und Leber) in C57-Lewis-Lung-Mäusen.
-
3 zeigt
die Ansammlung von 303i an der Tumorstelle in C57-Lewis-Lung-Mäusen.
-
4 zeigt
einen Zeitverlauf der Genprodukt-Aktivität an distalen (metastatischen)
Tumorstellen.
-
5 zeigt
die Genexpression in LS180-Tumoren (Dosiswirkung von 303i nach 48
Stunden).
-
6(A und 6(B) zeigen
das Muster der HSV-TK-Genexpression innerhalb peritonealer Tumoren.
-
7 veranschaulicht
das pINEX-TK10-Konstrukt, welches aus einem von pBR322 abgeleiteten
Plasmid besteht, das einen CMV-Promotor, geknüpft an ein "Hyper"-HSV-TK-Gen,
eine Rinder-Wachstumshormon-Polyadenylierungssequenz und ein Kanamycin-Resistenzgen
enthält.
-
8(A) zeigt in vivo-Wirksamkeitsstudien
unter Verwendung eines Tumormodells.
-
8(B) zeigt ein 16-Tage-Behandlungsregime
an Testmäusen
nach der Tumorinokulation.
-
9(A) zeigt das in vivo-Genexpressions-Protokoll.
-
9(B) zeigt eine Auswertung des Tumorwachstums,
wobei die leere Formulierung das größte Tumorvolumen ergibt.
-
9(C) zeigt die Wirksamkeit des Suizidgens
SPLP dieser Erfindung.
-
10 zeigt
das langfristige Überleben
nach der Behandlung mit dem Suizidgen SPLP (d.h. Formulierung 1.1
oder alternativ INEX 303 oder 303i) dieser Erfindung.
-
11 zeigt
die Wirksamkeit der systemischen Verabreichung von TK303 in dem
BALG/c CT26-Tumormodell, d.h. einem kolorektalen Tumormodell.
-
12 zeigt
die Wirkung des TK FS-(Frameshift)-Konstrukts, das kein aktives
TK-Polypeptid exprimiert,
und des TK-Konstrukts auf das Tumorvolumen.
-
DEFINITIONEN
-
"Sensibilisieren", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Fähigkeit,
die Empfindlichkeit eines bezeichneten Systems, wie etwa einer Zelle,
zu erhöhen.
Dieser Begriff umfasst das Verändern
einer Zelle, um sie ansprechbar oder mehr ansprechbar auf eine Verbindung
zu machen, auf die sie zuvor nicht ansprechbar oder empfindlich
war oder weniger empfindlich war. Sensibilisieren und "empfindlicher" umfasst auch Veränderungen
an einer Zelle, so dass die Exposition an eine zuvor nicht-abtötende Substanz
zu Zelltod führt.
-
"Nukleinsäure-Vektor" oder "Vektor", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Zusammensetzung, umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die für
ein Genprodukt kodiert. Dies ist üblicherweise ein Plasmid oder virales
Genom, kann aber auch andere Zusammensetzungen umfassen, wie etwa
lineare Nukleinsäuren,
Protein/Nukleinsäure-Konjugate
etc. In Abhängigkeit
von der Anwendung kann Vektor sich auch auf eine Nukleinsäure beziehen,
die in ein Virus-verkapseltes oder Protein-beschichtetes Format übertragen
wird, wobei die gesamte Zusammensetzung als ein Vektor bekannt ist.
-
"Neoplasie", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf jegliches abweichende Wachstum von Zellen, Tumoren,
malignen Effusionen, Warzen, Polypen, nicht-festen Tumoren, Zysten
und anderen Wucherungen. Eine Stelle von Neoplasie kann eine Vielfalt
von Zelltypen enthalten, einschließlich neoplastischer Zellen,
die zerstörerische
genetische Mutationen beherbergen, normale Zellen, die durch Neoplasie
induziert sind, wie etwa vaskuläres
Endothel, oder Immunsystem-Zellen, wie etwa Makrophagen und Leukozyten
etc..
-
"Therapeutisch wirksame
Menge", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf eine Menge, die ausreichend oder erforderlich
ist, um eine gewünschte
therapeutische Wirkung entstehen zu lassen. Die therapeutische Wirkung
kann direkt oder indirekt erhalten werden. Zum Beispiel kann das
therapeutische Agens zu einer Aktivierung anderer therapeutischer
Agenzien führen
oder kann in Kombination mit zusätzlichen
therapeutischen Agenzien wirken. Für eine Neoplasie kann eine
therapeutische Wirkung zum Beispiel eine Verminderung im Wachstum,
Hemmung oder Verminderung der Größe der Neoplasie
oder Hemmung oder Verminderung von Metastasen und anderen malignen
Attributen, oder anderen günstigen
Wirkungen, wie etwa subjektive oder objektive Beobachtungen der Ärzte und
Patienten, sein.
-
"Genprodukt", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Produkt eines Gens, wie etwa ein RNA-Transkript.
Das RNA-Transkript kann aus sich selbst heraus therapeutisch sein,
wie im Falle von Antisens- oder Ribozym-Transkriptionsplasmiden,
oder das RNA-Transkript kann in ein Polypeptid translatiert sein,
das ebenfalls ein Genprodukt ist.
-
"Distale Stelle", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine physisch getrennte Stelle, was nicht auf ein angrenzendes
Kapillarbett beschränkt
ist, sondern Stellen umfasst, die über einen gesamten Organismus
breit verteilt sind.
-
"Serum-stabil" in Bezug auf Lipid/therapeutische
Nukleinsäure-Partikel
bedeutet, dass das Partikel nach Exposition an einen Serum- oder
Nuklease-Assay, der freie DNA signifikant abbauen würde, nicht
signifikant abgebaut wird. Zu geeigneten As says zählen zum
Beispiel ein standardmäßiger Serum-Assay
oder ein DNAse-Assay, wie etwa die, die in dem Abschnitt der Beispiele
beschrieben sind.
-
"Systemische Verabreichung", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Verabreichung, die zu einer breiten Bioverteilung
einer Verbindung innerhalb eines Organismus führt. Einige Techniken der Verabreichung können zu
einer systemischen Verabreichung bestimmter Verbindungen führen, andere
dagegen nicht. Systemische Verabreichung bedeutet, dass eine nützliche,
vorzugsweise therapeutische, Menge einer Verbindung den meisten
Teilen des Körpers
ausgesetzt wird. Um eine breite Bioverteilung zu erreichen, ist
allgemein eine Blutlebensdauer erforderlich, so dass die Verbindung
nicht schnell abgebaut oder ausgeschieden wird (wie etwa die durch
Erstpassage-Organe (Leber, Lunge etc.) oder durch eine schnelle,
nicht-spezifische Zellbindung), bevor sie eine Erkrankungsstelle
distal zu der Stelle der Verabreichung erreicht. Eine systemische
Verabreichung von Lipid/therapeutischen Nukleinsäure-Partikeln wird vorzugsweise durch intravenöse Verabreichung
erzielt.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Methoden und Zusammensetzungen bereit,
die zur Behandlung einer Neoplasie mit einer therapeutischen Nukleinsäure, vorzugsweise
einem Plasmid, die für
ein exprimierbares Gen kodiert, geeignet sind, wobei die therapeutische
Nukleinsäure
in ein Lipidpartikel eingekapselt ist und intravenös an eine
Stelle verabreicht wird, die physisch getrennt ist von der Stelle
der metastatischen Neoplasie und an die Stelle der Neoplasie durch
systemische Verabreichung transportiert wird.
-
Die
Erfindung zieht Nutzen aus Lipid-Nukleinsäure-Partikeln, wobei die Nukleinsäure vollständig eingekapselt
und vor einem Abbau durch Nuklease geschützt ist und wobei die Partikel
einen kleinen Durchmesser (50-200 nm) aufweisen und weitere Attribute
besitzen, die für
die systemische Verabreichung geeignet sind.
-
Im
Allgemeinen wird die Therapie eines Patienten unter Anwendung der
Erfindung wie folgt erreicht. Zunächst werden die Partikel unter
Verwendung von Lipiden und einer therapeutischen Nukleinsäure präpariert.
Daraufhin werden die Partikel einem Säuger mit einer metastatischen
Neoplasie durch intravenöse
Injektion an einer Stelle verabreicht, die physisch getrennt ist
von der Stelle der Neoplasie. Die Partikel werden an die Stelle
der Neoplasie durch das Blut, Lymphe oder andere interne Körperflüssigkeit übertragen.
Eine therapeutisch wirksame Menge der Partikel sammelt sich an der
Stelle der Neoplasie an und wird durch die Zellen an der Stelle
aufgenommen. Therapeutische Wirkungen werden an der Stelle der Neoplasie
generell durch die Transkription der Nukleinsäure erzielt, was entweder zu
einem therapeutischen Transkriptionsprodukt (d.h. einem Ribozym
oder Antisense-Oligonukleotid oder einer anderen RNA) oder zu einer
mRNA führt,
die in ein therapeutisches Polypeptid translatiert wird.
-
Der
Nutzen der systemischen Gentherapie gegen Tumoren unter Verwendung
von Lipid-therapeutischen Nukleinsäure-Partikeln umfasst, ohne
darauf beschränkt
zu sein, die folgenden Vorteile.
-
Erstens
sind Nukleinsäuren
im Vergleich zu anderen verwendeten chemotherapeutischen Agenzien typischerweise
nicht-toxisch. Zweitens zeigen die Lipid-Trägersysteme der vorliegenden
Erfindung eine präferenzielle
Ansammlung an vielen Tumorstellen. Dieses Phänomen hängt zum Teil von der "Undichtigkeit" der Neovaskulatur
des Tumors ab. Dieses präferenzielle "passive" Anzielen kann durch
Zielagenzien verstärkt werden,
die an die äußere Lipid-Monoschicht
gebunden sind, wie etwa FGF, welches die Lokalisierung der Lipidpartikel
an der Tumorstelle erhöht
(siehe z.B. Forum, et al., "Liposome
Targeting in Animal Models," L.
Huang (Hrsg.), Journal of Liposome Research, 7(4):315-534 (1997)).
Drittens liefern therapeutische Nukleinsäuren potenziell wirksamere
Therapeutika als herkömmliche
Arzneimittel, da sie zur Replikation an der Stelle der Erkrankung
fähig sind.
Die generierten vielen Kopien der Transkripte oder Genprodukte reduzieren
die Gesamtzahl der aktiven Agenzien, die den Zellen dargereicht
werden muss. Weiterhin können
therapeutische Nukleinsäuren
innerhalb der Zielzellen Polypeptide generieren, die ansonsten zu
teuer in der Herstellung oder zu schwer verabreichbar sein könnten. Viertens
können
therapeuti sche Nukleinsäuren,
indem sie zur Synthese von Polypeptiden innerhalb der erkrankten
Zelle führen,
zur Übertragung
von Polypeptiden an Stellen innerhalb der erkrankten Zelle verwendet
werden, an die das Polypeptid auf exogenen Wegen nicht übertragen
werden könnte.
Schließlich
können
therapeutische Nukleinsäuren
aufgrund ihrer geringen Toxizität
geeignete Kandidaten für
eine Kombinationstherapie mit anderen chemotherapeutischen Agenzien
darstellen. Ein geeigneter Ansatz einer Kombinationstherapie ist
beschrieben in der vorläufigen
US-Patentanmeldung der laufenden
Nr. 60/082,665 (TTC Anwaltsaktenzeichen Nr. 16303-007100),
die demselben Antragsteller der vorliegenden Erfindung erteilt ist.
-
Bis
heute sind mehrere Ansätze
für die
Einführung
von Nukleinsäuren
in Zellen in vivo verfolgt worden. Zu diesen zählen der Liposomen-basierte
Gentransfer, die intratracheale Instillation, der aerosolierte Gentransfer
oder die Direktinjektion. Zum Beispiel beschreiben Debs und Zhu
WO 93/12240 , Debs
WO 92/1108 und Debs
US-Patent Nr. 5,641,662 alle den
aerosolierten Gentransfer von Lipid-DNA-Komplexen an Säuger. Ähnlich beschreiben
Stribling, et al., PNAS, 89:11277-11281 (1992) die Lipid-Verabreichung
an Mäuse. McLachlan,
et al., Gene Therapy, 2:614-622 (1995) beschreiben die DOTAP-vermittelte
Lipid-Verabreichung von hCFTR an Mäuse. Canonico, et al., Am.
J. Respir. Cell Mol. Biol., 10:24-29 (1994), und Canonico, et al., The
American Physiological Society, 415-419 (1994) beschreiben den Lipofektinvermittelten
Gentransfer von ha1AT in Kaninchen durch aerosolierten Gentransfer.
Alton, et al., Nature Genetics, 5:135-142 (1993) beschreiben den
DC-Chol/DOPE-DOTAP-vermittelten
Transfer von hCFTR und a-gal durch Aerosol- oder Trachial-Instillation in Mäuse. Capelen,
et al., Nature Medicine, 1(1):39 (1995) beschreiben die Verabreichung
von CFTR an das Nasenepithel von Menschen unter Anwendung einer
DC-Chol/DOPE-vermittelten Verfahrensweise, ebenso wie McLachlan,
et al., Gene Ther., 3(12): 1113-23 (1996). Eine Vielzahl von Berichten
zur Verabreichung von Lipid-DNA-Komplexen durch parenterale Verabreichung
sind ebenfalls erfolgt, einschließlich Brigham
WO 91/06309 ,
US-Patent Nr. 5,676,954 , und Debs
und Zhu
WO 93/24640 .
Demgemäß ist eine
Vielfalt von Verfahrensweisen zur Transduzierung von Zellen in vivo
unter Anwendung Lipid-vermittelter Techniken bekannt. Diese Verfahren
sind jedoch nicht als nützlich
für die
systemische Verabreichung nachgewie sen worden. Einzelheiten zu den
bevorzugten Formulierungen der vorliegenden Erfindung sind nachstehend
angegeben.
-
A. Therapeutische Nukleinsäuren
-
Die
Zusammensetzungen und Methoden der vorliegenden Erfindung sind zur
Verabreichung einer breiten Vielfalt von therapeutischen Nukleinsäuren nützlich.
Diese Nukleinsäuren
können
für therapeutische Polypeptide
(d.h. jegliches therapeutische Genprodukt) oder therapeutische Polynukleotide
(d.h. Antisense- oder Ribozym-Transkriptionsplasmide)
kodieren. Die therapeutischen Nukleinsäuren der Erfindung können exprimierbare
Gene sein, wie etwa die soeben beschriebenen, oder sie können Nukleinsäuren sein,
die aus sich selbst heraus irgendeine Form von Reaktion induzieren,
möglicherweise
durch Stimulierung des Immunsystems.
-
Zur
Anwendung mit der vorliegenden Erfindung sind die bevorzugtesten
therapeutischen Nukleinsäuren
solche, die in der Gene-delivered Enzyme Prodrug Therapy ("GDEPT") nützlich sind.
Jegliche Suizidgen/Prodrug-Kombination kann gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Mehrere Suizidgen/Prodrug-Kombinationen, die zur
Verwendung mit der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind zitiert
bei Sikora, K. in OECD Documents, Gene Delivery Systems auf S. 59-71
(1996), was hierin durch Bezugnahme mit aufgenommen ist, einschließlich, doch
nicht beschränkt
auf die folgenden:
Suizidgen-Produkt | Wenig
aktive Prodrug | Aktivierter
Wirkstoff |
Herpes
simplex-Virus Typ | Ganciclovir(GCV),
Acy- | Phosphorylierte
dGTP- |
1-Thymidinkinase
(HSV- | clovir,
Bromvinyldesoxyu | Analoga |
TK) | ridin
oder andere Substrate | |
Cytosindeaminase
(CD) | 5-Fluorzytosin | 5-Fluoruracil |
Xanthin-Guanin- | 6-Thioxanthin
(6TX) | 6- |
Phosphoribosyltransferase | | Thioguanosinmo |
(XGPRT)- | | nophosphat |
Purinnukleosidphosphory | MeP-dr | 6-Methylpurin |
lase | | |
Cytochrom
P450 2B1 | Cyclophosphamid | [zytotoxische
Metaboliten] |
Linamarase | Amygdalin | Cyanid |
Nitroreduktase | CB
1954 | Nitrobenzamidin |
Beta-Laktamase | PD | PD
Mustard |
Beta-Glucuronidase | Adria-Glu | Adriamycin |
Carboxypeptidase | MTX-Alanin | MTX |
Glukoseoxidase | Glukose | Peroxid |
Penicillinamidase | Adria-PA | Adriamycin |
Superoxiddismutase | XRT | DNA-schädigendes
Agens |
Ribonuklease | RNA | Spaltprodukte |
-
Jede
beliebige Prodrug kann verwendet werden, wenn sie durch das heterologe
Genprodukt zu einer Verbindung metabolisierbar ist, für das die
Zelle empfindlicher ist. Vorzugsweise sind Zellen wenigstens 10-mal empfindlicher
für den
Metaboliten als die Prodrug.
-
Modifikationen
des GDEPT-Systems, die mit der Erfindung nützlich sein können, umfassen
zum Beispiel die Verwendung eines modifzierten TK-Enzym-Konstrukts,
worin das TK-Gen mutiert worden ist, um eine schnellere Umwandlung
der Prodrug zum Wirkstoff zu erreichen (siehe zum Beispiel Black,
et al., PNAS (USA), 93:3525-3529 (1996)). Alternativ kann das TK-Gen
in einem bizistronischen Konstrukt mit einem anderen Gen verabreicht
werden, das seine Wirkung verstärkt.
Um zum Beispiel den "Bystander-Effekt", auch bekannt als "Nachbareffekt" (wobei die Zellen
in der Umgebung der transfizierten Zelle ebenfalls abgetötet werden),
zu verstärken,
kann das TK-Gen mit einem Gen für
ein Gap-Junction-Protein, wie etwa Connexin 43, verabreicht werden.
Das Connexin-Protein erlaubt die Diffusion der toxischen Produkte
des TK-Enzyms von einer Zelle in eine andere. Das TK/Connexin 43-Konstrukt
weist einen CMV-Promotor auf, der an ein TK-Gen durch eine interne
Ribosomeneingangssequenz und eine Connexin 43-kodierende Nukleinsäure operativ
geknüpft ist.
-
Im
zweiten Schritt wird die Prodrug an die Zellen verabreicht. Die
Prodrug kann der freie Wirkstoff sein oder kann alternativ in einer
Lipid-Formulierung vorliegen. Die Verwendung von Lipid-Formulierungen
in dem GDEPT-System weist viele überraschende
und zuvor unentdeckte Vorteile gegenüber der Verabreichung des freien
Wirkstoffs auf, einschließlich,
doch nicht beschränkt
auf eine verbesserte Anzielung auf die durch den Vektor transfizierte
Erkrankungsstelle, eine verlängerte
Halbwertszeit im Kreislauf, eine erhöhte Wirkstoffbeladung, eine
verminderte Toxizität
gegenüber
Nicht-Zielgeweben, verbesserte Behandlungsmodalitäten, wie etwa
eine einzelne Bolusinjektion gegenüber dem IV-Tropf und ähnliche.
Diese Vorteile überwinden
die Einschränkungen
der zuvor bekannten GDEPT-Systeme. Weiterhin wird die liposomale
Formulierung der Prodrug einer Lipid-Vektor-Formulierung vorzugsweise
eine ähnliche
Bioverteilung verleihen, wobei sowohl der Vektor als auch die Prodrug
an der Erkrankungsstelle konzentriert werden.
-
Üblicherweise
wird der Vektor an die Zielzelle vorab zu der Prodrug verabreicht,
um die Synthese des Suizidgen-Produkts vor der Ankunft der Prodrug
zu ermöglichen.
Eine temporäre
Trennung kann entweder durch separate Verabreichung des Vektors
und der Prodrug, oder alternativ durch gleichzeitige Bereitstellung der
Formulierungen, wobei sich die Vektor-Formulierung an der Zielstelle
schnell ansammelt und den Vektor abgibt, und sich die Prodrug-Formulierung
langsamer ansammelt und ihre Ladung abgibt, erreicht werden. Unter
Anwendung der Zusammensetzungen und Methoden der Erfindung wird
der Vektor als solcher an die Zelle durch direkte Synthese des Suizidgen-Produkts
verabreicht, wobei die Zelle sensibilisiert wird und die Prodrug an
die Zelle abgegeben wird und so eine Therapie des Patienten, z.B.
Re duktion der Tumorgröße, Entzündung oder
infektiösen
Ladung und ähnliches,
erreicht wird.
-
Über die
GDEPT-Systeme hinaus besteht eine sehr breite Vielfalt von therapeutischen
Nukleinsäuren, die
bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die
Nukleinsäuren
können
human, nicht-human (d.h. von irgendeiner anderen Pflanze, Tier oder
Mikroorganismus) oder gänzlich
synthetisch (d.h. nicht-natürlich
vorkommend) sein. Die Nukleinsäuren
können
für die
Zellen des Patienten endogen sein, oder können exogen sein, was bedeutet,
dass die Nukleinsäure
normalerweise nicht in den Zellen der Patienten zu finden ist. Da
die Behandlung einer Neoplasie nicht notwendigerweise eine langfristige
oder stabile Expression der verabreichten Nukleinsäure erfordert,
sind auch Gene, die in transienten Expressionssystemen wirksam sind, wie
etwa Toxine oder immunstimulatorische Proteine, bei den Methoden
der vorliegenden Erfindung nützlich.
-
Ist
die therapeutische Nukleinsäure
eine solche, die dem Patienten endogen ist, so kann eine modifizierte
Sequenz, eine erhöhte
Kopienzahl, oder ein Konstrukt, das eine erhöhte transkriptionelle Aktivität relativ zu
dem nativen Gen aufweist, verabreicht werden. Das Genprodukt kann
direkt toxisch oder indirekt toxisch sein, oder es kann eine Apoptose
oder Zelldifferenzierung induzieren. In dem bevorzugtesten System
wird das Genprodukt des therapeutischen Gens eine geringe Toxizität für Nicht-Zielgewebe, und eine
hohe Toxizität
für die
Erkrankungsstelle, zeigen. Wenn beispielsweise in den bevorzugten
Lipid-Nukleinsäure-Partikeln
der Erfindung verabreicht, weist das Genprodukt vorzugsweise eine
größere Toxizität für Tumorzellen
als für
Leber- oder Milzzellen auf, wobei ein großer Anteil der Partikel normalerweise
ausgeschieden wird. Die Spezifität
für die
Erkrankungsstelle kann auch unter Verwendung von Gewebe/Erkrankungs-spezifischen
Promotoren für die
Gentranskription oder -translation erhöht werden. Gewebe-spezifische
Promotoren, und Methoden, um sie mit den therapeutischen Nukleinsäuren zu
assoziieren, sind den Fachleuten des Gebiets bekannt.
-
Zu
bevorzugten endogenen Genen, die zur Verwendung bei den Methoden
dieser Erfindung geeignet sind, zählen, ohne darauf beschränkt zu sein,
pro-apoptotische Gene; Poreifirin; Tumorsupressorgene (p53 und ähnliche);
Zytokine (IL-2, IL-12, IL-15,
GM-CSF etc); Hitzeschockproteine; immundominantes Ag (oder Tumorspezifische
Proteingene); Gene, die nur in Embryonen aktiviert sind; TIMP-2
(Gewebeinhibitor von Metalloproteinase-2) und weitere Metastase-hemmende
Proteine; Ersetzungsgene, wie etwa CFTR, DMD; LDL-R und ähnliche;
und anti-angiogene Gene, wie etwa Endostation oder Angiostatin (siehe
WO 97/15666 ;
WO 95/29242 ; Boehm, et al., Nature,
309:404-407 (1997); und Kerbel, et al., Nature, 309:335 (1997)).
IL-12 ist ein bevorzugtes endogenes Gen, das als eine therapeutische
Nukleinsäure
bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann (siehe Tahara,
H. und Lotze, M.T., Gene Ther., 2:96-106 (1995)). Ein geeignetes IL-12-Plasmid-Konstrukt
für den
Transfer ist pNGVL3-mIL12, wie bereitgestellt durch die National
Gene Therapy Vector Laborstory an der University of Michigan (Ann
Arbor, Michigan).
-
Exogene
Gene, die in den Zellen der Patienten natürlicherweise nicht zu finden
sind, können
vorteilhaft sein, da ihre Genprodukte auch zur Induzierung einer
Immunantwort dienen können.
Zum Beispiel können
Gene, die in einem Suizidgen-Prodrug-System verwendet werden, diese Wirkung
zeigen.
-
Zu
bevorzugten exogenen Genen zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Gene, die in GDEPT-Kombinationen (Behandlung in Verbindung
mit Prodrugs) verwendet werden; Ribozyme oder Transkriptionsplasmide,
die für
Ribozyme oder Antisense-Transkripte
kodieren; Toxin-Gene, wie etwa Saporin, Ricin, Diphterietoxin und
Choleratoxin (oder irgendwelche anderen Pflanzen-, Bakterien- oder
Pilzgene), virale Proteingene, wie etwa E1A; mutiertes E6; SV40
Tag etc. Weitere exogene Gene, die zur Verwendung bei den Methoden
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, werden für Fachleute
des Gebiets ohne weiteres erkennbar sein.
-
Methoden
zur Konstruktierung von Plasmiden oder anderen Vektoren, die die
hierin beschriebenen therapeutischen Nukleinsäuren tragen, sind den Fachleuten
des Gebiets wohl bekannt (siehe z.B. CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR
BIOLOGY (Ausubel, et al. (Hrsg.) 1995). Die therapeutische Aktivität kann durch
das Hinzufügen
von Transkriptions- oder Translationspromotoren und anderen Nukleinsäureele menten erhöht werden,
die ebenfalls allesamt den Fachleuten des Gebiets bekannt sind.
-
Lipid-Nukleinsäure- und
die Lipid-Prodrug-Formulierungen können mittels jeglicher bekannten
Methode erhalten werden. Die bevorzugten Methoden führen zu
einer hoch effizienten Verkapselung, wodurch Verschwendung und Kosten
für die
Formulierung reduziert werden. Lipid-Nukleinsäure- und die Lipid-Prodrug-Formulierungen
können
unter Anwendung standardmäßiger Gefrier-Auftau-
und Extrusionstechniken synthetisiert werden, wie beschrieben bei
Hope, et al., Biochim. Biophys. Acta, 812:55-65 (1985). Außerdem sind weitere
Wirkstoffbeladungs- und Verkapselungstechniken, die angewendet werden
können,
beschrieben in
US-Patentanmeldungen
der laufenden Nrn. 08/399,692 ,
08/607,614 ,
08/588,542 ,
08/741,622 . Die Dimensionierung der
Lipid-Formulierungen kann unter Verwendung von Extrudern, Druckzellen
und anderen Geräten, die
den Fachleuten des Gebiets bekannt sind, erreicht werden.
-
Die
möglichen
Lipid-Komponenten für
die Lipid-Nukleinsäure-
und Lipid-Prodrug-Formulierungen
der Erfindung umfassen solche Komponenten, wie sie typischerweise
im Fachgebiet verwendet werden. Zum Beispiel können Sphingosome, die beschrieben
sind in
US-Patent Nr. 5,543,152 und
US-Patentanmeldungen der laufenden
Nrn. 08/536,584 ,
08/316,399 ,
08/485,608 ,
08/442,267 , in den Formulierungen
verwendet werden.
-
B. Herstellung der Lipid/therapeutischen
Nukleinsäure-Partikel
-
Die
Lipid-Nukleinsäure-Formulierungen
können
unter Anwendung jeglicher Methode nach dem Stand der Technik erhalten
werden. Die bevorzugten Methoden für die systemische (d.h. intravenöse oder
andere parenterale) Verabreichung führen zu einer hoch effizienten
Verkapselung, worin weniges der Nukleinsäure einer freien Lösung ausgesetzt
oder an der äußeren Oberfläche der
Lipidpartikel adsorbiert wird. Solche Methoden sind beschrieben
in der veröffentlichten
PCT Patentanmeldung
WO 96/40964 ,
US-Patent Nr. 5,705,385 und
US-Patentanmeldungen der laufenden
Nrn. 08/485,458 ,
08/484,282 ,
08/660,025 ,
08/856,374 ,
60/073,598 und
60/063,473 , die alle demselben Antragsteller
der vorliegenden Erfindung erteilt sind. Generell bietet eine hoch
wirksame Verkapselung eine geringe Immunogenität und verbesserte Toleranz,
wenn für
die systemische Verabreichung injiziert. Ferner sind die Lipid-Nukleinsäure-Partikel
relativ leicht zu charakterisieren und zu definieren im Vergleich
zu kationischen Lipid-Plasmid-Aggregaten, wie sie bei lokalen Verabreichungsmethoden verwendet
werden.
-
Die
bevorzugten Verkapselungsmethoden sind in dem Abschnitt der Beispiele
dargestellt. Die mittels dieser Methoden erhaltenen Lipid-therapeutischen
Nukleinsäure-Partikel weisen identifizierbare
Charakteristika auf, die sie zur Verwendung bei der Erfindung geeignet
machen. Zum Beispiel sind sie Partikel einer kleinen Größe, die
typischerweise im Mittel etwa 50 bis etwa 200 nm beträgt, und
vorzugsweise etwa 60 bis etwa 130 nm. Am bevorzugtesten sind die
Partikel von einer relativ gleichmäßigen Größe und weisen einen x2-(Chi-Quadrat)-Wert von weniger als etwa
3, bevorzugter weniger als etwa 1, und am bevorzugtesten weniger
als etwa 0,5, auf.
-
Darüber hinaus
sind die Lipid-therapeutischen Nukleinsäure-Partikel der vorliegenden
Erfindung Serum-stabil und werden daher nach Exposition an einen
Serum- oder Nuklease-Assay, der freie DNA signifikant abbauen würde, nicht
signifikant abgebaut. Zu geeigneten Assays für die Messung der Serumstabilität zählen ein
standardmäßiger Serum-Assay
oder ein DNAse-Assay (die im Abschnitt der Beispiele beschrieben
sind). Die Nukleaseresistenz/Serumstabilität stellt ein Maß der Fähigkeit
der Formulierung dar, die therapeutische Nukleinsäure vor
einem Nuklease-Verdau entweder in einem in vitro-Assay oder im Kreislauf
zu schützen.
Die verkapselten Partikel der vorliegenden Erfindung weisen eine
größere Nukleaseresistenz
und Serumstabilität als
Lipid-Plasmid-Aggregate (auch bekannt als kationische Komplexe),
wie etwa DOT-MA/DOPE-(LIPOFECTINTM)-Formulierungen, auf.
-
Außerdem weisen
die Lipid-therapeutische Nukleinsäure-Partikel der vorliegenden
Erfindung ein Verhältnis
von Nukleinsäure
zu Lipid auf, das bei verschiedenen Höhen formuliert werden kann.
Zur Verwendung bei den Methoden dieser Erfindung weisen die Partikel
ein Verhältnis
von Wirkstoff zu Lipid von wenigstens etwa 3 mg Nukleinsäure pro
mmol Lipid auf, bevorzugter von wenigstens etwa 14 mg Nuklein säure pro
mmol Lipid, und sogar noch bevorzugter von größer als etwa 25 mg Nukleinsäure pro
mmol Lipid. Die bevorzugten Partikeln, wenn zu einer Fertigformulierung
für die
Verabreichung verarbeitet, betragen etwa 60-80 mg Nukleinsäure pro
mmol Lipid (d.h. sie sind Formulierungen mit hohem Verhältnis).
Die zur Herstellung von Formulierungen mit hohem Verhältnis angewendete
Methode kann auch unter Verwendung von reduzierten Mengen der DNA
zum Erhalt von Formulierungen mit geringerem Verhältnis angewendet
werden. Wie hierin verwendet, bezieht sich das "Wirkstoff zu Lipid-Verhältnis" auf die Menge an
therapeutischer Nukleinsäure
(d.h. die Menge an Nukleinsäure,
die verkapselt wird und die auf Exposition an das Blut hin nicht
schnell abgebaut wird) in einem definierten Volumen des Präparats,
geteilt durch die Menge an Lipid in demselben Volumen. Dies kann
auf einer Mol-zu-Mol-Basis,
auf einer Gewichts-zu-Gewichts-Basis oder auf einer Gewichts-zu-Mol-Basis bestimmt
werden. Für
Fertigformulierungen für
die schließliche
Verabreichung wird das Wirkstoff-zu-Lipid-Verhältnis nach der Dialyse berechnet,
wobei die Chromatographie und/oder der Nuklease-Verdau zur Entfernung von
möglichst
viel des extern assoziierten therapeutischen Agens angewendet worden
sind. Das Wirkstoff-zu-Lipid-Verhältnis stellt
ein Maß der
Potenz der Formulierung dar, obschon das höchstmögliche Wirkstoff-zu-Lipid-Verhältnis nicht
immer die potenteste Formulierung ist.
-
Eine
alternative Beschreibung der Lipid-Nukleinsäure-Partikel der vorliegenden
Erfindung ist "hoch
effiziente" Formulierungen,
wobei der daran beteiligte aktive Ladeprozess betont wird und dies
im Kontrast zu geringer Effizienz oder passiver Verkapselung steht.
Die passive Verkapselung von Nukleinsäure in Lipidpartikel, die im
Fachgebiet bekannt ist, erzielt eine Verkapselung von weniger als
15 % des therapeutischen Agens und ergibt Partikel mit einem geringen
Verhältnis
von weniger als 3 mg Nukleinsäure
pro mmol Lipid. Die bevorzugten Lipid/therapeutischen Nukleinsäure-Partikel
der vorliegenden Erfindung weisen eine Verkapselungseffizienz von
größer als
etwa 30 % auf. Wie hierin verwendet, bezieht sich "Verkapselungseffizienz" auf die absolute
Effizienz, d.h. die Gesamtmenge an dem Ausgangsgemisch zugegebener
DNA, die zur Verabreichung einer kompetenten Formulierung führt. Manchmal
wird die relative Effizienz berechnet, wobei das Wirkstoff-zu-Lipid-Verhältnis des
Ausgangsgemischs durch das Wirkstoff-zu-Lipid-Verhältnis der
fertigen Verabreichungs-kompetenten Formulierung geteilt wird. Die
Menge an Lipid, die während
des Formulierungsprozesses verloren geht, kann berechnet werden.
Effizienz stellt ein Maß der
Verschwendung und Kosten der Formulierung dar.
-
Weitere
nutzbringende Merkmale, die aus der Verwendung der bevorzugten Partikel
der vorliegenden Erfindung erwachsen, wie etwa die geringe nicht-spezifische
Toxizität,
verbesserte Bioverteilung, therapeutische Wirksamkeit und einfache
Herstellbarkeit, werden den Fachleuten des Gebiets ersichtlich sein.
Es ist möglich,
wie oben beschriebene Partikel mittels alternativer Methoden der
Verkapselung zu entwickeln. Diese Methoden können standardmäßige Techniken
zur Beladung der Liposome anwenden, die zur Verwendung mit herkömmlichen
Wirkstoffen wohl bekannt sind. Zu diesen Methoden zählen die
Gefrier-Auftau-Extrusion, Dehydratation/Rehydratation, Umkehrphasen-Evaporation
und ähnliche,
von denen einige beschrieben sind bei Monnard, et al., "Entrapment of nucleic
acids in liposomes," Biochim.
Biophys. Acta., 1329:39-50 (1997). Diese Methoden beziehen sich
nicht auf Formulierungen mit hoher Verkapselungseffizienz, noch
auf Formulierungen mit hohen Verhältnissen, sondern vielmehr
schlägt
die vorliegende Offenbarung die Nutzung solcher Partikel zur Verwendung
in der Gentherapie gegen distale Tumorstellen vor.
-
Über die
bei den obigen Methoden verwendeten Lipide hinaus gibt es eine enorme
Anzahl zusätzlicher Lipid-
und Nicht-Lipid-Komponenten, die zur Verbesserung der Verabreichung
oder des Anzielens der Partikel verwendet werden können. Zu
zusätzlichen
Lipid-Komponenten zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Lipide mit neutralen, anionischen, kationischen oder zwitterionischen
Kopfgruppen, und ähnliche.
Diese standardmäßigen Komponenten
sind im Fachgebiet und in den oben genannten Patentanmeldungen angegeben,
die hierin durch Bezugnahme mit aufgenommen sind. Geladene Lipide,
die mit der Erfindung besonders bevorzugt sind, sind N,N-Dioleyl-N,N-dimethylammoniumchlorid
(DODAC), der Gegenstand des vor kurzem erteilten
US-Patents Nr. 5,753,613 , das hierin
durch Bezugnahme mit aufgenommen ist und demselben Antragsteller der
vorliegenden Erfindung erteilt ist; und 1,2-Dioleoyl-3-dimethylammoniumpropan
(DODAP), das Gegenstand der
US-Patentanmeldung der
laufenden Nr. 08/856,374 ist, deren Lehren hierin durch
Bezugnahme mit aufgenommen sind.
-
Sowohl
die Nukleinsäure-
als auch die Prodrug-Formulierungen können weitere Komponenten enthalten,
ausgewählt
aus einer breiten Vielfalt von Lipiden, Lipid-Konjugaten und im Fachgebiet bekannten
kompatiblen zusätzlichen
Komponenten. Zum Beispiel können
Cholesterol und seine Derivate in den Nukleinsäure- und Prodrug-Formulierungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Noch weitere Formulierungen können polykationische
Verbindungen verwenden, die DNA zu kleinen Größen vor der Lipid-Verkapselung kondensieren
können.
Polylysin und Polyethylenimin sind, unter anderen Verbindungen,
durch Fachleute des Gebiets in dieser Eigenschaft verwendet worden.
Kondensierte Partikel können
auch bei den Methoden dieser Erfindung verwendet werden.
-
Außerdem können Umhüllungsmittel
(cloaking agents) verwendet werden, um die Eliminierung durch das
Immunsystem des Wirts zu vermindern. Zu solchen Umhüllungsmitteln
zählen
beispielsweise Polyamidoligomer-Lipid-Konjugate, wie etwa ATTA-Lipide,
wie beschrieben in
US-Patentanmeldung
der laufenden Nr. 08/996,783 , eingereicht am 2. Februar
1998 (TTC Anwaltsaktenzeichen Nr. 16303-005800) und PEG-Lipid-Konjugate,
wie beschrieben in
US-Patentanmeldung
der laufenden Nm. 08/486,214 ,
08/316,407 und
08/485,608 , deren Lehren hierin durch
Bezugnahme mit aufgenommen sind. Diese Komponenten können auch
Zielagenzien sein, die die Lipid-Formulierungen darin fördern, sich
an der Fläche
der Erkrankung oder der Zielstelle anzusammeln. Außerdem können diese
Komponenten Verbindungen sein, die die Merkmale der Formulierung
verbessern, wie etwa Undichtigkeit, Langlebigkeit im Kreislauf,
Verminderung der Toxizität,
Einkapselungsleistung etc. Beispiele dieser Komponenten und anderer,
die nutzbringend in die Formulierungen der Erfindung aufgenommen
werden können,
sind den Fachleuten des Gebiets bekannt und werden durch sie verwendet.
-
Bezüglich sowohl
der Nukleinsäure
als auch der Prodrug-Lipid-Formulierungen ist es manchmal bevorzugt,
eine programmierbare fusogene Lipid-Formulierung zu verwenden. Dies
bezieht sich auf eine Formulierung, die eine geringe Neigung zur
Fusionierung mit Zellmembranen und Abgabe ihrer Ladung aufweist,
bis ein gegebenes Signalereignis aufgetreten ist. Dies erlaubt der
Lipid-Formulierung eine gleichmäßigere Verteilung,
nachdem sie in einen Organismus oder eine Erkrankungsstelle inji ziert
ist und bevor sie mit den Zellen zu verschmelzen beginnt. Das Signalereignis
kann zum Beispiel eine Veränderung
im pH, Temperatur, Ionenumgebung oder einfach der Zeit sein. In
diesem letzteren Fall kann eine Fusions-verzögernde oder "umhüllende" (cloaking) Komponente,
wie etwa ein ATTA-Lipid-Konjugat oder ein PEG-Lipid-Konjugat, sich ganz einfach aus
der Liposomenmembran heruas über
die Zeit austauschen. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Formulierung
in geeigneter Weise im Körper
verteilt ist, wird sie kalkulierterweise ausreichend Umhüllungsmittel
verloren haben, so dass sie fusogen ist. Bei anderen Signalereignissen
mag es erwünscht
sein, ein Signalereignis auszuwählen,
das mit der Erkrankungsstelle oder Zielzelle assoziiert ist, wie
etwa eine erhöhte
Temperatur an einer Entzündungsstelle.
-
Einer
der großen
Vorteile der Erfindung ist ihre Fähigkeit zur Anzielung eines
breiten Bereichs von Erkrankungsstellen. Insbesondere werden Lipid-verkapselte
Formulierungen in nützlicher
Weise zur Anzielung und Abtötung
von Tumorzellen oder anderen Neoplasien, oder anderen Zelltypen
an Erkrankungsstellen, eingesetzt, die zur Ausübung irgendeiner anderen Funktion
in nützlicher
Weise modifiziert oder sensibilisiert werden können. Zu weiteren Zelltypen
zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Zellen an Entzündungsstellen, Stellen,
an denen Gene in Infektionsstellen übermäßig exprimiert werden und ähnliches.
-
Die
Nukleinsäure,
z.B. Vektor, wird in einer Lipid-verkapselten Formulierung durch
intravenöse
Verabreichung übertragen.
Diese Verabreichungsform zieht Nutzen aus der bekannten Neigung
der Lipid-verkapselten Formulierungen, sich an Tumoren oder Neoplasien
sogar ohne spezifische Anziel-Aspekte anzusammeln. Diese Fähigkeit
wird als das Ergebnis einer "undichten" Vaskulatur an Stellen
der Neoplasie erachtet, in die Lipidpartikel einer kleinen Größe leicht
eindringen können
(siehe Jain, Sci. Am., 271:58-65 (1994)).
-
Wo
ein spezifisches Zelltyp-Targeting bevorzugt ist, können die
Lipid-Formulierungen an der äußeren Oberfläche Antigene
oder Marker enthalten, die durch Komponenten erkannt werden oder
die Rezeptoren auf der Zielzelle erkennen. Beispiele eines solchen
Targetings sind zu finden beispielsweise in Forum, et al., "Liposome Targeting in
Animal Models," L.
Huang (Hrsg.), Journal of Liposome Research, 7(4):315-534 (1997), dessen
Lehren hierin durch Bezugnahme mit aufgenommen sind.
-
C. Verabreichungsfertige pharmazeutische
Präparate
-
Generell
werden bei intravenöser
Verabreichung die Nukleinsäure-
und/oder die Prodrug-Formulierungen mit einem geeigneten pharmazeutischen
Träger
formuliert. Viele pharmazeutisch akzeptable Träger können bei den Zusammensetzungen
und Methoden der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Geeignete Formulierungen
zur Anwendung bei der vorliegenden Erfindung sind zu finden zum
Beispiel in REMINGTON'S PHARMACEUTICAL
SCIENCES., Mack Publishing Company, Philadelphia, PA, 17. Aufl.
(1985). Eine Vielfalt von wässrigen
Trägern
kann verwendet werden, zum Beispiel Wasser, gepuffertes Wasser,
0,4 % Saline, 0,3 % Glyzin und ähnliches,
und können
Glykoproteine für
eine erhöhte
Stabilität
umfassen, wie etwa Albumin, Lipoprotein, Globulin etc. Allgemein
wird normale gepufferte Saline (135-150 mM NaCl) als dem pharmazeutisch
akzeptablen Träger
verwendet, doch werden auch andere geeignete Träger genüge tun. Diese Zusammensetzungen
können
mittels herkömmlicher
liposomaler Sterilisationstechniken sterilisiert werden, wie etwa der
Filtration. Diese Zusammensetzungen können pharmazeutisch akzeptable
Hilfssubstanzen je nach Erfordernissen enthalten, um sie physiologischen
Bedingungen anzunähern,
wie etwa pH-einstellende und Puffermittel, Tonizitäts-einstellende
Mittel, Benetzungsmittel und ähnliches,
zum Beispiel Natriumacetat, Natriumlaktat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Kalziumchlorid, Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminoleat etc. Diese
Zusammensetzungen können
unter Anwendung der oben genannten Techniken sterilisiert werden,
oder alternativ können
sie unter sterilen Bedingungen hergestellt werden. Die resultierenden
wässrigen
Lösungen
können
zur Verwendung abgepackt oder unter aseptischen Bedingungen filtriert
und lyophilisiert werden, wobei die lyophilisierten Präparate mit
einer sterilen wässrigen
Lösung
vor der Verabreichung kombiniert werden. Träger können ebenfalls verwendet werden,
wenn der Vektor oder die Prodrug-Formulierungen mittels anderer,
im Fachgebiet bekannter parenteraler Methoden verabreicht werden,
wie etwa der subkutanen, intratumoralen oder intramuskulären Injektion,
Inhalation und ähnliches.
-
Bei
der Herstellung der pharmazeutischen Präparate der Lipid/therapeutischen
Nukleinsäure-Partikel der
Erfindung ist die Verwendung von Mengen der Partikel bevorzugt,
die gereinigt worden sind, um leere Partikel oder Partikel mit Nukleinsäure, die
mit der äußeren Oberfläche assoziiert
sind, zu vermindern oder auszuschalten.
-
D. Krankheits-Indikationen, für die eine
Behandlung durch die Erfindung geeignet sind
-
Die
vorliegende Erfindung ist besonders nützlich zur Behandlung einer
Neoplasie bei Säugern.
Behandlung meint die Erzielung einer therapeutischen Wirkung an
der Stelle der Neoplasie. Die Behandlung eines breit gefächerten
Bereichs von Tumoren kann unter Verwendung der Zusammensetzungen
dieser Erfindung erzielt werden. Außerdem können die Zusammensetzungen
und Methoden dieser Erfindung gegen standardmäßige NIH-empfohlene Modelle
getestet werden. Siehe zum Beispiel Driscoll, "The preclinical new drug research program
of the National Cancer Institute," Cancer Treatment Reports, 68:63-76
(1984). Außerdem können in
vivo- und/oder in vitro-Modelle verwendet werden, wie sie routinemäßig bei
von dem National Cancer Institute gesponsorten Wirkstoff-Screening-Auswertungen
zur Identifizierung eines Nutzens gegen humane Neoplasie eingesetzt
werden, um den Nutzen der vorliegenden Erfindung zu bestätigen (siehe
Boyd, M.R., "The
NCl In Vitro Anticancer Drug Discovery Screen. In Anticancer Drug
Development Guide" (B.
Teicher (Hrsg.), 1995, Humana Press, Totawa, NJ).
-
Zu
den Charakteristika einer Neoplasie, gegen die diese Erfindung nützlich ist,
zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Tumoren oder Neoplasien, die 1) angemessen transfizierbar
durch Lipid/therapeutische Nukleinsäure-Partikel sind; 2) responsiv
für das
Genprodukt der Nukleinsäure
sind; und 3) nicht ohne weiteres für chirurgische Ansätze zugänglich sind.
Zu solchen Tumoren zählen
metastatische oder nicht-feste Tumoren, insbesondere Mikrometastasen,
Metastasen, die außerhalb
der Lunge, Leber oder Milz ("Erstpassage-Organe") gefunden werden
und ähnliche.
Somit ist die Erfindung auf eine Vielfalt von Tumor-Typen anwendbar.
Ein Schlüssel-Charakteristikum
einer geeigneten Krankheits-Indikation wird ihre Zugänglichkeit
für die
Lipid/therapeutischen Nukleinsäure-Partikel
der Erfindung sein.
-
E. Kombinationstherapie
-
Eine
Kombinations-Chemotherapie, eine wohl bekannte Technik unter Verwendung
herkömmlicher Wirkstoffe
zur Behandlung von Krebs, kann ebenfalls unter Verwendung der Lipid-Nukleinsäure-Partikel
der Erfindung eingesetzt werden. Eine Behandlung mit einer Kombinations-Chemotherapie
weist Vorteile darin auf, dass: 1) sie eine Resistenz gegen ein
einzelnes Agens umgeht; 2) sie in einer heterogenen Tumorpopulation
Zellen mittels verschiedener Mechanismen abtöten kann; und 3) jedes Mittel,
indem Wirkstoffe mit nicht-überlappenden
Toxizitäten
ausgewählt
werden, bei voller Dosis verwendet werden kann. Zu Kombinationsregimen,
die kurativ sind, wenn eine Behandlung mit einem einzelnen Agens
dies nicht ist, zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, die folgenden: akute lymphozytische Leukämie – Vincristin,
Prednison, Doxorubicin und L-Asparaginase; Hodgkin-Krankheit – Mechorethamin,
Vincristin, Procarbazin und Prednison (MOPP); histiozytisches Lymphom – Cyclophosphamid,
Vincristin, Procarbazin und Prednison (C-MOPP); und testikuläres Karzinom – Bleomycin,
Vinblastin, Cisplatin.
-
Einige Überlegungen,
die bei der Auswahl von Wirkstoff-Kombinationen wohl bekannt sind,
umfassen die folgenden:
Kinetische Überlegungen: ein heterogener
Tumor wird zunächst
mit Nicht-Zellzyklusspezifischen Agenzien behandelt (z.B. Cyclophosphamid
und Doxorubicin), um ein „Debulking" des Tumors zu erreichen
und sich langsam teilende Zellen in die aktive DNA-Synthese zu rekrutieren;
gefolgt von einem Zellzyklus-spezifischen Wirkstoff, wie etwa Methotrexat
und 5-FU. Der Wirkstoff-Zyklus wird in regelmäßigen Intervallen wiederholt.
-
Wirkstoffresistenz-Überlegungen:
Zwei oder mehr nicht-kreuzresistente Wirkstoffe werden gleichzeitig verwendet,
um die Selektion resistenter Tumorzellen zu vermeiden. Doppelresistente
Mutanten können
durch sequenzielle Chemotherapie entstehen.
-
Wirkstoff-Wechselwirkungen:
Einige Kombinationen (d.h. Methotrexat und 5-FU) wirken synergistisch, wenn
in der geeigneten Sequenz gegeben, antagonistisch, wenn in der umgekehrten
Reihenfolge gegeben. Einige Kombinationen (d.h. L-Asparaginase und
Methotrexat) sind anfangs antagonistisch, doch nach einem längeren Zeitraum
(etwa 10 Tage) werden die Tumorzellen als empfindlicher gegenüber Methotrexat
befunden.
-
Alle
diese Überlegungen
können
eine Rolle in der geeigneten Auswahl der therapeutischen Gene und verwendeten
anti-neoplastischen Agenzien spielen. Einige mögliche Kombinationstherapien
unter Verwendung der Gentherapie und chemotherapeutischer Agenzien
sind angegeben in
US-Patentanmeldung
der laufenden Nr. 60/082,665 (TTC Anwaltsaktenzeichen Nr.
16303-007100), die demselben Antragsteller der vorliegenden Erfindung
erteilt ist. Es ist besonders nützlich,
therapeutische Nukleinsäuren
an Neoplasien zu verabreichen, die als Multi-Drug-resistent identifiziert
worden sind, um den Tumor für
das chemotherapeutische Agens rezusensibilisieren.
-
F. Dosierungen der Wirkstoffe
-
Die
präzise
an einen Patienten zu verabreichende Dosierung, ob als Teil des
GDEPT-Systems oder als Teil einer Kombinations-Chemotherapie, wird
letztendlich vom Ermessen und der professionellen Beurteilung des
betreuenden Arztes abhängen
und wird zum Teil von solchen Faktoren wie dem Alter, Gewicht und der
speziellen Neoplasie des Patienten abhängen. Die Mengen und das präzise Regime
wird natürlich
von weiteren Faktoren abhängen,
einschließlich
dem Schweregrad der zu behandelnden Bedingung.
-
Bei
anderen Systemen wird das exakte Dosierungsschema durch die individuellen
Kliniker bestimmt werden müssen,
was durch die exakte Natur der zu verabreichenden Nukleinsäure und
der zu behandelnden Bedingung kontrolliert sein wird, doch kann
eine gewisse allgemeine Richtlinie angegeben werden. Im Allgemeinen
kann die Dosierung ohne weiteres im Bereich von etwa 0,1 μg bis 1 g
oder mehr der Nukleinsäure
liegen. Bevorzugter wird die Dosis an Nukleinsäure im Bereich von etwa 0,1 μg bis etwa
5 mg pro Kilogramm für einen
typischen Patienten von 70 kg liegen, und die Dosen der Vektoren,
die ein virales Partikel enthalten, werden so berechnet, dass sie
eine äquivalente
Menge an therapeutischer Nukleinsäure ergeben.
-
In
GDEPT-Systemen wird eine geeignete Dosis des Nukleinsäure-Lipid-Partikels
die Menge an Nukleinsäure
sein, die etwa 500 bis etwa 200.000 Enzym-Einheiten/m2 (z.B.
20.000 Enzym-Einheiten/m2) produziert. Die
Dosis der Prodrug wird vorteilhafterweise in einem Bereich von etwa
0,1 bis 250 mg pro Kilogramm Körpergewicht
des Empfängers
pro Tag betragen, bevorzugt etwa 0,1 bis 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht.
-
Bei
der Kombinations-Chemotherapie wird eine geeignete Dosis der Nukleinsäure typischerweise
im Bereich von 0,1 μg
bis etwa 5 mg pro Kilogramm für
einen typischen Patienten von 70 kg liegen. Außerdem wird eine geeignete
Dosis des anderen Wirkstoffs, z.B. des anderen Antikrebsmittels,
vorteilhafterweise in dem Bereich von etwa 0,1 bis 250 mg pro Kilogramm
Körpergewicht
des Empfängers
pro Tag liegen, und bevorzugter in dem Bereich von etwa 0,1 bis
100 mg pro Kilogramm Körpergewicht
des Empfängers
pro Tag.
-
Typischerweise
werden die Partikel dem Patienten verabreicht und wird dann die
Aufnahme und Transfektion in die Zellen zum Beispiel durch Gewinnung
und Analyse einer Biopsieprobe des angezielten neoplastischen Gewebes überwacht.
Dies kann durch klinische Versuche bestimmt werden, die das Verabreichen
eines Bereichs von Versuchsdosierungen an einen Patienten und Messen
des Grades der Transfektion in eine Zielzelle oder den Tumor einbeziehen.
Bei den Methoden der vorliegenden Erfindung wird die Prodrug üblicherweise
im Anschluss an die Verabreichung der Nukleinsäure, die für ein Genprodukt kodiert, verabreicht.
-
Die
Erfindung wird in größerer Ausführlichkeit
anhand von spezifischen Beispielen beschrieben werden, die in Entsprechung
zu dem Canadian Council an Animal Care, 2. Aufl., "Guide to the care
and use of experimental animals," Hrsg.
Olfert, E., Cross, B. und McWilliam, A. (1993) durchgeführt werden.
Die folgenden Beispiele dienen zu Zwecken der Veranschaulichung
und sind in keinster Weise zur Beschränkung der Erfindung vorgesehen.
Fachleute des Gebiets werden ohne weiteres eine Vielzahl nicht-kritischer
Parameter erkennen, die verändert
oder modifiziert werden können,
und dabei im Wesentlichen dieselben Ergebnisse ergeben.
-
BEISPIELE
-
Die
Beispiele, die sich auf andere Neoplasien als metastatische Neoplasien
beziehen, sind zu Vergleichszwecken angegeben.
-
BEISPIEL 1
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von 5 Lipid-Plasmid-Partikel-Formulierungen für die systemische
Verabreichung.
-
Materialien:
Die Plasmide sind vorzugsweise superspiralisiert, 4.000 bis 15.000
bp lang, für
Gene und Enhancerelemente kodierend, etc., je nach Erfordernissen.
Kationisches Lipid, N,N-Dioleyl-N,N-dimethylammoniumchlorid ("DODAC") und Monomethoxypolyethylen-2000-glykolsuccinat-(C8:0-Ceramid) ("PEG-Cer-C8") wurden bei Inex
Pharmaceuticals Corp. synthetisiert. Dioleylphosphatidylethanolamin
(DOPE) wurde geliefert von Northern Lipids, Vancouver. Standardmäßige Dialysemembranen:
Spectro/Por 5-regenerierte Cellulose (12-14.000 MWCO) wurde bezogen
von VWR (hergestellt von Spectrum Medical Industries Inc.). Natriumcitrat
wurde bezogen von BDH. Natriumchlorid, Triton X-100 und Octyl-beta-D-glukopyranosid
("OGP") wurden erhalten
von VWR Scientific, Fisher Scientific oder Sigma Chemical Company.
-
Formulierung 1.1 (oder alternativ INEX
303 oder INEX 303i)
-
Plasmid
(50-400 μg)
wurde mit DODAC in 500 μL
der Präp-Lösung, enthaltend
0,2 M OGP in 150 mM NaCl; 5 mM HEPES, pH 7,4, für 30 Min. bei Raumtemperatur
inkubiert. Dieses Gemisch wurde einem Gemisch aus DOPE und PEG-Cer-C14
oder PEG-Cer-C20 oder PEG-Cer-C8 in 500 μL derselben Präp-Lösung zugegeben.
Die Lipid-Gesamtkonzentration betrug entweder 5 oder 10 mg/mL, wobei
das molare Verhältnis
von DOPE:DODAC:PEG-Cer 84:6:10 betrug. Das Gemisch wurde gegen 150
mM NaCl, 5 mM HEPES (pH 7,4) für 36-48
Std. mit zwei Pufferaustäuschen
dialysiert.
-
Nicht-verkapselte
DNA wurde durch Anionenaustausch-Chromatographie auf einer DEAE-Sepharose-Säule (1 × 4 cm)
entfernt. Leere Liposomen wurden durch Poolen von Lipid/DNA-Proben
entfernt, die auf der DEAE-Säule
oben auf einem Sucrose-Dichtegradienten
in 12,5 mL-Ultrazentrifugierröhrchen
koeluierten. Der Gradient wurde mit 3 mL jeweils an 10 % Surose,
2,5 % Sucrose und 1 % Sucrose in HBS, die aufeinander folgend von
unten nach oben aufgeschichtet waren, gebildet. Die Gradienten wurden
bei 36.000 rpm (160.000 × g)
für 2 Std.
bei 20°C
in einer Beckman Optima XL-100K-Ultrazentrifuge unter Verwendung
eines SW-28-Rotors zentrifugiert. Die aufgetrennten Banden wurden
von oben nach unten entfernt. Die Fraktionen wurden für 3H-Plasmid
und 14C-CHE durch doppelmarkierte Szintillationszählung unter
Verwendung eines Beckman LS6500-Szintillationszählers analysiert. Die Lipidverkapselte
Plasmid-DNA bildete eine enge Bande an der Grenzfläche zwischen
2,5 % und 10 % Sucrose, wohingegen das nicht-assoziierte Lipid als
ein senkrechter Streifen von der Oberfläche des Gradienten bis zu der
Grenzfläche
zwischen 1 % und 2,5 % Sucrose vorhanden war. Die Formulierung kann
in 12-14.000 MWCO Dialyseröhrchen
gegen 500.000 MW PEG (Aquacide II) konzentriert werden. Ist das
gewünschte
Volumen erreicht, so wird die Formulierung in einen neuen Dialysebeutel übertragen
und über
Nacht gegen HBS dialysiert, um die NaCl-Konzentration auf 150 mM
einzustellen.
-
Formulierung 1.2 (oder alternativ INEX
351)
-
In
der Formulierung 1.2 wurden die folgenden Konzentrationen verwendet.
Lipid-Konzentration:
5,0 mg/mL (oder 5,3 mM); Plasmid-Konzentration, 200 ig, Ausgangsvolumen,
1,0 mL; Lipid-Ausgangslösungen
(in 95:5 Benzol:Methanol, 2:1 Chloroform:Methanol oder Ethanol).
Berechnet nach Molarität
(gelöst
in 95:5 Benzol:Methanol oder 2:1 Chloroform:Methanol). DOPE (744
g/mol), 40 mM; DODAC (582 g/mol), 40 mM; und PEG-C8 (2515 g/mol),
20 mM. Formulierung für 351: 42,5:42,5:15 (Mol-%)
DOPE:DODAC:PEG-C8
| DOPE | DODAC | PEG-C8 |
mg | 1,68 | 1,315 | 2,005 |
Mol-% | 42,5 | 42,5 | 15 |
μmol | 2,25 | 2,25 | 0,8 |
MI | 56,2 | 56,2 | 40 |
-
Formulierungsverfahren (1 ml-Maßstab):
-
Lipid-Ausgangslösungen werden
in ein sauberes, trockenes Teströhrchen
aliquotiert und zu einem Lipidfilm unter Verwendung eines Stroms
von N2-Gas getrocknet und dann unter Vakuum
für mindestens
2 Std. getrocknet. 50 μL
an 2M OGP werden zugegeben und 500 μL an 2-fach-Stärke-Dialysepuffer
werden zugegeben, dann werden 200 μg Plasmid zugegeben und durch
Vortexen zum Lösen
des Lipidfilms gemischt. Dies wird auf 1,0 mL mit sterilem entionisiertem
H2O aufgefüllt, gemischt und etwa 30 Min.
bei Raumtemperatur inkubieren gelassen. Die Lösung wird in einen Dialysebeutel
eingebracht und für
40-48 Std. gegen 2 l Dialysepuffer bei 1-2 Pufferaustäuschen nach
etwa 24 Std. dialysiert, und das Volumen der Probe wird durch Wiegen in
einem geteerten Röhrchen
(angenommene Dichte von 1,0) bestimmt. Diesen Schritten können eine DEAE-Reinigung
und/oder Sucrose-Dichtegradienten-Zentrifugation folgen, wie oben beschrieben.
-
Nach
der DEAE-Reinigung und Sucrose-Dichtezentrifugation, wie oben beschrieben,
weist die fertig gestellte INEX 351-Formulierung eine Konzentration
von etwa 200 μg/ml
Plasmid und 5 mg/ml Gesamtlipid auf. Vermerke
für INEX
351:
Vermerk
1: | geeignete
Dialysepuffer-Konzentrationen: p53: 150 mM NaPO4 +
150 mM NaCl (Versuch mit 140-160 mM NaCl), pH 7,4 pLuc: + 175 mM
NaCl (etwa 150-170 mM NaCl), pH 7,4 |
Vermerk
2: | 150
mM NaPO4-Puffer, pH 7,4: 35,77 g dibasisches
Natriumphosphat (Na2HPO4)
6,62 g monobasisches Natriumphosphat (NaH2PO4) Zugeben einer geeigneten Menge an NaCl,
Lösen in
2 l (Endvolumen) an entionisiertem Wasser unter Rühren. Der
endgültige
pH-Wert kann zwischen einem pH von etwa 7,3 und etwa 7,4 variieren;
dies ist normalerweise nicht eingestellt worden und hat die Leistungsfähigkeit
der Formulierung nicht beeinträchtigt. |
Vermerk
3: | Verwenden
von 0,2 μm
filtriertem Puffer mit der Lipid/Piasmid/Detergenz-Lösung |
Vermerk
4: | Als
einer Alternative zur Zugabe von 2x Dialysepuffer kann das Plasmid gegen
Dialysepuffer vordialysiert werden und kann die Formulierung zu ihrem
Endvolumen unter Verwendung von Normalstärke-Dialysepuffer verdünnt werden.
Zwar bedeutet dies, dass ein geringfügiger Unterschied in der Pufferkonzentration
vorliegen wird, doch beeinflusst dies nicht die Verkapselungseffizienz
oder resultierende Partikelgröße. |
Vermerk
5: | Ist
das Volumen der Formulierung erhöht
(d.h. über
5 ml), so wird ein weiterer Dialyseaustausch hinzugefügt. |
Vermerk
6: | Die
DEAE-Sepharose-Säulen
werden oftmals durch Eluieren von 50 μl einer 10 mg/ml extrudierten
oder beschallten 1:1-Phosphatidylcholin:Cholesterol-Vesikelformulierung
(verdünnt
in 2 ml) zur Blockierung jeglicher nicht-spezifischer Lipidbindung
an die Säule
vorbehandelt. |
-
Um
die kationische Oberflächenladung
der INEX 351-Formulierungen zu vermindern, mag es erwünscht sein,
die verwendete Menge an kationischem Lipid (d.h. DODAC) zu verringern.
Wird die Menge an DODAC verändert,
so wird auch die Menge an DOPE verändert, um dieselbe Gesamtmenge
an Lipid beizubehalten. Formulierungen unterhalb von 30 % DODAC
werden vorzugsweise in 10 mg Gesamtlipid vorgenommen. Der Dialysepuffer
kann wie in nachstehender Tabelle 1 ausgetauscht werden: Tabelle 1. Charakterisierung von repräsentativen
großmaßstäblichen
Formulierungen.
Konz. | Ausgangsvolumen | Puffer | Verkapslungseffizienz | Nicomp-Partikelgröße (nm)a |
42,5% | 30
ml | 150
mM NaPO4, 130 mM NaCl | 49% | 131 |
30
% | 12
ml | 150
mM NaPO4 | 56,8
% | 109 |
24
% | 30
ml | 130
mM NaPO4 | 50,7
% | 250 |
20
% | 15
ml | 105
mM NaPO4 | 63
% | 178 |
- aNicomp-Analyse
der mittleren Partikelgröße, Gauss-Destillation,
Volumengewicht, vor der DEAE-Reinigung und Isolierung.
-
Formulierung 1.3 (oder alternativ INEX
321)
-
Lipid-Plasmid-Partikel
mit 10-30 % DODAC sind bei der vorliegenden Erfindung nützlich.
Diese können
wie oben beschrieben oder wie folgt formuliert werden.
-
Lipid-Ausgangslösungen:
Die individuellen Ausgangslösungen
jedes Lipids wurden in Chloroform/Methanol (2:1 v/v) zu einer Endkonzentration
von 2 oder 20 mg/ml gelöst.
-
OGP-Lösung: 1,0
M OGP-Lösung
wurde in Wasser von MilliQ-Qualität präpariert.
-
Citratpuffer:
Natriumcitratpuffer wurde zur Dialyse verwendet, um das Detergenz
aus der Formulierung zu entfernen. Die Citrat-Konzentrationen wurden
entsprechend der Menge an DODAC variiert. Der Puffer enthielt außerdem 150
NaCl und 5 mM HE-PES
bei pH 7,4, sofern nicht anders angegeben. Generell wurde eine 10X-Lösung präpariert
und 1:10 in Wasser von MilliQ-Plus-Qualität für die Dialyse unter Verwendung
eines Messzylinders verdünnt.
-
Herstellung
eines Lipid/DNA/OGP-Gemischs: Eine typische Formulierung enthielt
10 mg eines Lipids aus DODAC/DOPE/PEG-Cer-C8 und 200 μg DNA. Entsprechende
Mengen der Ausgangslösungen,
die DODAC, DOPE und PEG-Cer-C8 (normalerweise 15 Mol-% in dieser
Studie) enthielten, wurden in einem Glasteströhrchen gemischt. Wird die Menge
an DODAC verändert,
so wird auch die Menge an DOPE verändert, um insgesamt 10 mg Lipid
beizubehalten. Das Lösungsmittel
wurde zunächst
unter einem Strom von N2-Gas entfernt, gefolgt
von einer Inkubation unter Vakuum für 3-5 Std. Dem Lipid wurden
0,2 mL an 1 M OGP zugegeben. Die Suspension wurde gevortext, bis
das Lipid vollständig
gelöst
war und die Lösung
klar wurde. Dann wurden 0,2 ml DANN-(1 mg/ml)-Lösung, enthalten 200 μg DNA und
0,6 ml HBS (HEPES-gepufferte
Saline) oder Citratpuffer (Konzentrationen bezeichnet in 1)
zu einem fertigen Gesamtvolumen von 1 ml zugegeben. Wurde die Lösung nicht
klar, so wurde eine geringe Menge an OGP (50 μl) zugegeben. Die Lösung wurde
bei Raumtemperatur für
1 Std. inkubiert, damit sich die Komponenten äquilibrieren konnten.
-
Dialyse:
Dialyseröhrchen
wurden in 60 % Ethanol (oder in destilliertem Wasser, wenn keine
Sterilisation erforderlich war) für 30 Min. eingeweicht. Das
Gemisch aus DNA/Lipid/OGP-Lösung
wurde dann in das Dialyseröhrchen übertragen.
Die Probe wurde für
2 Tage in 2-4 l Citratpuffer (Konzentration wie in 1 beschrieben)
bei zwei Austäuschen
des Puffers täglich
dialysiert.
-
Nach
der Präparierung
können
leere Liposomen durch die DEAE-Reinigung und Sucrose-Dichtezentrifugation
wie oben beschrieben entfernt werden. Nachdem in diesem Beispiel
die verschiedenen Lipid-Plasmid-Partikel-Formulierungen, die für die systemische
Verabreichung geeignet sind, gelehrt worden sind, wäre es für einen
Fachmann des Gebiets offensichtlich, wie diese zum Beispiel für eine verbesserte
Plasmid-Übertragung
und/oder intrazelluläre
Expression unter Anwendung einer oder mehrerer möglicher Variationen modifiziert
werden können.
Variationen des folgenden Typs werden vorgeschlagen: Prozentsatz
an PEG-Lipid; Größe des PEG;
Länge der
hydrophoben (Anker-) Kette; pH-empfindliche PEG-Lipide; Ersetzung
des PEG durch ATTA (beschrieben in
US-Patentanmeldung
der laufenden Nr. 08/996,783 , eingereicht am 22. Dezember 1997
(die die TTC-Anwaltsaktenzeichen Nr. 16303-005800 trägt und die demselben Antragsteller
der vorliegenden Erfindung erteilt ist); Zugabe von Membran-modifizierenden
Lipiden, wie etwa Cholesterol oder DOPE; Verwendung alternativer
kationischer Lipide, wie etwa DMRIE, DOTAP, DOTMA, DODMA, AL-1 etc.;
Verwendung fusogener Komponenten, wie etwa pH-empfindlicher Lipide,
Peptide (EALA) oder Polymere (PEAA); Verwendung von Zielagenzien;
Verwendung von DNA-kondensierenden Peptiden (d.h. Polylysin oder
Spermin) oder Polymeren (d.h. PEI); Verwendung von negativ geladenen
Lipiden, wie etwa Phosphatidylserin; oder Verwendung alternativer
PEG-Lipid-Linker, wie etwa SPDP oder PDPH (beschrieben in
US-Patentanmeldung der laufenden
Nr. 08/536,584 , die demselben Antragsteller der vorliegenden
Erfindung erteilt ist).
-
Formulierung 1.4
-
Formulierung
1.4 enthält
DOPE:DODAC:PEG-Cer-C20 (83:7:10) in Mol-%. Das Syntheseprotokoll
ist wie folgt: Die Lipid-Ausgangslösungen (in Ethanol) werden
in einen autoklavierten, sauberen, trockenen Rundbodenkolben aliquotiert.
Die Lösung
wird zu einem Lipidfilm unter Verwendung eines Rotavap in einem
Wasserbad von 65°C
getrocknet und über
Nacht vakuumiert. HBS mit Oktylglukopyranosid (OGP) wird zu einer End-OGP-Konzentration
von 200 mM zugegeben. Das Gemisch wird verwirbelt, um den Lipidfilm
zu lösen,
sofern erforderlich, und wird auf 37°C erhitzt, um sicherzugehen,
dass das Lipid vollständig
gelöst
ist. Dann wird Plasmid-DNA (400 μg/10
mg Lipid) zu den gelösten
Lipidfilmen zugegeben. Nach der Inkubation bei Raumtemperatur für 30 Min.
wird die resultierende Lösung
in einen Dialysebeutel eingebracht, der vorab in filtersterilisiertem
destilliertem H2O eingeweicht und autoklaviert
worden ist. Die Dialyse erfolgt über
Nacht gegen 20 l Dialysepuffer (5 mM HEPES, 150 mM NaCl pH 7,4,
filtersterilisiert durch einen sterilen 0,2-Mikronenfilter) bei zwei
Pufferaustäuschen.
-
Nicht-verkapselte
DNA wurde durch Anionenaustausch-Chromatographie auf einer DEAE-Sepharose CL-6B-Säule entfernt.
Die Partikelsuspension wird abgesammelt, wie sie im Eluat erscheint,
und unter Verwendung des Amicon-Difiltrationssystems (YM 30-Membran)
konzentriert. Als nächstes
werden die leeren Liposomen unter Verwendung eines Sucrose-Dichtegradienten
entfernt. Der Gradient wurde durch Aufschichten von 10 % Sucrose,
5,0 % Sucrose und 2,5 % Sucrose in HBS, pH 7,4, gebildet. Die Probe
wird durch Schweben lassen oben auf die 2,5 % Sucroseschicht aufgeladen
und bei 28.000 rpm für
18 Std. bei 20°C
unter Verwendung einer Beckman Optima XL-100K-Ultrazentrifuge und
eines SW-28-Rotors zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wird die
untere Bande mit einer Spritze und Nadel entfernt und die Proben
gepoolt. Die Sucrose wird entfernt und die Probe wird unter Verwendung
des Amicon-Systems gleichzeitig konzentriert. Das Endvolumen wird
durch einen 0,2-Mikronenfilter
filtersterilisiert. Die DNA-Konzentration wird anhand von Picogreen-Assays, die Lipid-Konzentration
anhand einer HPLC und die Partikelgröße anhand einer Nicomp-Analyse
analysiert.
-
Formulierung 1.5
-
Diese
Methode, die in der PCT-Patentveröffentlichung
WO 96/40964 dargestellt ist, ergibt
eine alternative hoch effiziente Formulierung des Lipid/Nukleinsäure-Partikels.
Sie ist im Wesentlichen ein Präparat
von Lipid-therapeutischen Nukleinsäure-Partikeln in einem organischen Lösungsmittel.
Die folgenden Ausgangslösungen
des Lipids werden in 100 % Ethanol hergestellt: DSPC – 20 mg/ml
(20 Mol-%) = 128,4 μl;
Chol – 20 mg/ml
(25 Mol-%) = 113,1 μl;
DODAP – 40
mg/ml (45 Mol-%) = 44,5 μl;
PEG-Cer-C20 (oder C14) – 50
mg/ml (10 Mol-%) = 67,6 l.
-
Die
Lipide werden miteinander vermengt, und das Volumen wird auf ein
Gesamtvolumen von 0,400 ml mit 100 % Ethanol erhöht. Ein entsprechendes Volumen
an 300 mM Citratpuffer (pH 3,3) wird der DNA zu einem Endvolumen
von 600 ml und pH 3,8 zugegeben. Die beiden Lösungen werden auf 65°C für 2 Min.
erwärmt.
Unter Vortexen des DNA-Röhrchens
wird unter Verwendung einer Pasteur-Pipette Lipid (in Ethanol) der DNA-Lösung tropfenweise
zugegeben. Die resultierende Lösung
wird trübe
werden und kann Blasen bilden, doch sollten keine Verklumpungen
vorhanden sein. Die Lösung
wird in ein vorgetränktes
Dialyseröhrchen (12-14.000
MWCO) eingebracht und für
1 Std. gegen 300 mM Citratpuffer (pH 3,7-4,0) dialysiert. Das Dialyseröhrchen wird
in HBS übertragen
(pH 7,5) und für
12 Std. dialysiert. Nicht- verkapselte
DNA wird mittels Anionenaustausch-Chromatographie unter Verwendung
einer in HBS äquilibrierten
DEAE-Sepharose-Säule
entfernt. Sofern erforderlich, kann das Endpräparat unter Verwendung des
Amicon-Systems (YM 30-Membran) konzentriert werden. Die DNA-Konzentration
wird anhand von Picogreen-Assays und die Lipid-Konzentration anhand
einer HPLC analysiert.
-
Alle
der obigen Lipid/therapeutische Nukleinsäure-Formulierungen weisen günstige Charakteristika auf,
die sie zur Verwendung bei den Methoden der vorliegenden Erfindung
geeignet machen. Zu diesen Charakteristika zählen, ohne darauf beschränkt zu sein,
die folgenden: Zunächst
einmal sind sie kleine Partikel mit einer mittleren Größe von etwa
50 bis etwa 200 nm, und bevorzugter von etwa 60 bis etwa 130 nm.
Am bevorzugtesten sind die Partikel von einer relativ gleichmäßigen Größe und weisen
sie einen T2-Wert von weniger als 3, bevorzugter weniger als 1 und
sogar noch bevorzugter weniger als 0,5 auf. Zweitens sind sie Serum-stabil
und werden somit nach Exposition an einen Serum- oder Nuklease-Assay,
der freie DNA signifikant abbauen würde, nicht wesentlich abgebaut.
Drittens weisen sie ein Verhältnis
von Nukleinsäure
zu Lipid auf, das bei verschiedenen Mengen formuliert werden kann.
Zur Verwendung bei den Methoden dieser Erfindung bestehen die Partikel
vorzugsweise aus mindestens etwa 3 mg Nukleinsäure pro mmol Lipid, bevorzugter
mindestens etwa 14 mg pro mmol Lipid, und am bevorzugtesten mindestens
etwa 25 mg pro mmol. Die Lipid-Nukleinsäure-Partikel der vorliegenden
Erfindung weisen weitere vorteilhafte Merkmale auf, wie etwa eine
geringe nicht-spezifische Toxizität, verbesserte Bioverteilung,
therapeutische Wirksamkeit und einfache Herstellbarkeit.
-
Assays für die Serum-Stabilität
-
Die
gemäß der oben
notierten Techniken formulierten Lipid/therapeutische Nukleinsäure-Partikel
können
auf die Serum-Stabilität
mittels einer Vielfalt von Methoden untersucht werden.
-
Bei
einem typischen DNase 1-Verdau wird zum Beispiel 1 μg an DNA,
die in das Partikel von Interesse eingekapselt ist, in einem Gesamtvolumen
von 100 μl
an 5 mM HEPES, 150 mM NaCl, 10,0 mM MgCl2, pH 7,4, inkubiert. DNase-behandelte
Pro ben werden entweder mit 100 oder 10 U an DNase 1 (Gibco-BRL)
behandelt. 1,0 % Triton X-100 kann in Kontroll-Experimenten zugegeben
werden, um sicherzugehen, dass die Lipid-Formulierungen das Enzym
nicht direkt inaktivieren. Die Proben werden bei 37°C für 30 Min.
inkubiert, nach welcher Zeit die DNA durch Zugabe von 500 μl an DNAZOL,
gefolgt von 1,0 ml Ethanol, isoliert wird. Die Proben werden für 30 Min.
bei 15.000 rpm in einer Tischmikrofuge zentrifugiert. Der Überstand
wird abgeschöpft
und das resultierende DNA-Pellet wird zweimal mit 80 % Ethanol gewaschen
und getrocknet. Diese DNA wird in 30 μl an TE-Puffer resuspendiert.
20 μl dieser
Probe werden auf ein 1,0 % Agarosegel aufgeladen und einer Elektrophorese
in TAE-Puffer unterzogen.
-
In
einem typischen Serum-Assay wurden 50 μg an DNA in freier, verkapselter
oder verkapselter + 0,5 % Triton X100-Form in 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen aliquotiert.
Den Röhrchen
wurden 45 μl
normales murines oder humanes Serum und dH2O
(um das Endvolumen auf 50 μl
zu bringen) zugegeben. Die Röhrchen
wurden mit Parafilm versiegelt und bei 37°C inkubiert. Eine Probe der
freien, verkapselten oder verkapselten + 0,5 % Triton X100-Form,
die nicht durch Nuklease verdaut war (Standard) wurde in Flüssigstickstoff
in einem Eppendorf-Röhrchen
eingefroren und bei -20°C
gelagert. Aliquots wurden zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen,
diese GDP-Puffer,
der Proteinase K (133 μg/ml)
enthielt, zugegeben und sofort in Flüssigstickstoff zum Stoppen
der Reaktion eingefroren. Sobald alle Zeitpunkte entnommen waren,
wurden die Proben bei 55°C
in einem Wasserbad zur Aktivierung der Proteinase K inkubiert, um
sie dazu zu befähigen,
jegliche verbliebene Exonuklease zu denaturieren. Die mit Proteinase
K verdauten Proben wurden auf Polyacrylamidgele aufgebracht, um
die Mengen des Exonuklease-Abbaus auszuwerten.
-
Die
oben beschriebenen Partikel zeigen eine Serum-Stabilität, indem
sie weniger als 5 % und vorzugsweise nicht detektierbare Mengen
eines DNA-Abbaus (teilweise oder gesamt) als ein Ergebnis einer
solchen Behandlung, sogar in der Gegenwart von 100 U DNase 1, aufweisen.
Dies steht in einem günstigen
Vergleich zu freier DNA, die vollständig abgebaut wird, und Plasmid/Lipid-Komplexen
(wie etwa DOTMA oder DODAC:DOPE-Komplexe), worin DNA wesentlich
(d.h. größer als
20 %, oftmals 80 %) nach einer solchen Behandlung abgebaut ist.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Messung der therapeutischen Wirkung
von Lipid-formuliertem Ganciclovir
auf subkutane Tumoren, die mit Lipid-verkapseltem HSV-TK transfiziert
sind.
Gruppe | Tumor | Plasmid | Prodrug | Weg | Assay | Mäuse pro Gruppe |
A | B16 | L018 | PBS | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
B | B16 | L018 | GCV | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
C | B16 | pTK10 | PBS | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
DC | B16 | pTK10 | GCV | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
- Das Plasmid L018, welches auf pBR322 basiert,
trägt einen
CMV-Promotor, der an ein Luciferase-Gen operativ geknüpft ist.
-
Das
pINEX-TK10-Konstrukt besteht aus einem pBR322-abgeleiteten Plasmid,
das einen CMV-Promotor, geknüpft
an ein "Hyper"-HSV-TK-Gen, eine
Rinderwachstumshormon-Polyadenylierungssequenz und ein Kanamycin-Resistenzgen,
enthält. "Hyper"-HSV-TK ist eine
aktivere Form des HSV-TK-Gens, wie beschrieben von Black, et al.,
PNAS (USA), 93:3525-3529 (1996). Das verwendete Plasmid-Konstrukt
ist in 7 dargestellt.
-
Am
Tag Null wurden 24 weibliche C57-Mäuse (Harlan Sprague Dawley,
Inc., Indianapolis, IN) subkutan mit 100.000 B16-Maus-Melanomzellen
(NCl Katalog B16B6-6) in einem Gesamtvolumen von 50 μl (Gruppen
A, B, C, D) beimpft. Das Tumorvolumen wurde durch Messen der Länge, Breite
und Höhe
des Tumors mit Hauttastzirkeln sobald als möglich und anschließend täglich bestimmt.
Gruppen A bis D wurden mit 100 μg Plasmid
des entsprechenden Lipid-formulierten Plasmids, das gemäß Beispiel
1 formuliert war, einmal täglich, beginnend
um 9.00 Uhr am Tag Fünf
und an jedem folgenden Tag behandelt. Die Plasmid-Formulierung wurde IV
in die Schwanzvene in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS injiziert.
Gruppen B und D wurden mit Lipid-formuliertem Ganciclovir, das gemäß Beispiel
4 hergestellt war, einmal täglich,
beginnend um 15.00 Uhr am Tag Fünf
und an jedem folgenden Tag behandelt.
-
0,5
mg Ganciclovir (~ 25 mg/kg) wurden IV in die Schwanzvene in einem
Gesamtvolumen von 200 μl PBS
injiziert. Am Tag 21 wurden die Mäuse geopfert. Die Tumoren wurden
entnommen und gewogen.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die Mäuse der Gruppe D entweder keine
Tumoren entwickelten oder ansonsten Tumoren signifikant langsamer
als die Mäuse
der Kontrollgruppen A, B und C entwickelten.
-
BEISPIEL 3
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Messung der therapeutischen Wirkung
der systemischen Verabreichung der Behandlung mit der therapeutischen
Nukleinsäure
HSV-TK, gefolgt von der Behandlung mit Lipid-formuliertem Ganciclovir,
auf SCID-Mäuse mit
humanen (SKOV-3) intraperitonealen (IP) Tumoren.
Gruppe | Tumor | Plasmid | Prodrug | Weg | Assay | Mäuse pro Gruppe |
A | SKOV-3 | L018 | PBS | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
B | SKOV-3 | L018 | GCV | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
C | SKOV-3 | pTK10 | PBS | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
D | SKOV-3 | pTK10 | GCV | IV | Tumorvolumen | 6
C57 |
- * Es wird angemerkt, dass sich der "Weg" auf die Verabreichung
der Prodrug bezieht.
-
Am
Tag Null werden 24 weibliche C57-Mäuse intraperitoneal mit 5.000.000
SK-OV-3 humanen Eierstock-Adenokarzinomzellen (ATCC HTB-77) in einem
Gesamtvolumen von 50 μl
(Gruppen A, B, C, D) beimpft. Gruppen A bis D wurden mit 100 μg Plasmid
des entsprechenden Lipid-formulierten Plasmids, das gemäß Beispiel
1 formuliert war, einmal täglich,
beginnend um 9.00 Uhr am Tag Fünf
und an jedem folgenden Tag behandelt. Die Plasmid-Formulierung wurde
IV in die Schwanzvene in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS injiziert.
Die Behandlung wurde für
zwei Wochen fortgesetzt.
-
Gruppen
B und D wurden mit Lipid-formuliertem Ganciclovir, das gemäß Beispiel
4 hergestellt war, einmal täglich,
beginnend um 15.00 Uhr am Tag Fünf
und an jedem folgenden Tag behandelt. 0,5 mg Ganciclovir (~ 25 mg/kg)
wurden IV in die Schwanzvene in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS injiziert.
Die Mäse
wurden auf die Überlebenden überwacht.
Entwickelten sich Tumoren, so wurden die Mäuse geopfert und die Tumoren
entnommen und gewogen. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die
Mäuse der
Gruppe D entweder keine Tumoren entwickelten oder ansonsten Tumoren
signifikant langsamer als die Mäuse
der Kontrollgruppen A, B und C entwickelten.
-
BEISPIEL 4
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht das Protokoll für die Herstellung des Lipidformulierten
Ganciclovirs in einer Sphingomyelin/Cholesterol-Lipid-Formulierung.
-
Für ein 1
ml-Präparat
wurden 100 mg (180 μmol)
Lipid verwendet, von dem 55 Mol-%
Sphingomyelin (99 μmol)
und 45 Mol-% Cholesterol (81 μmol)
waren (Northern Lipids, Vancouver, BC). Jedes Lipid wird in 1 ml
Chloroform gelöst.
Die erforderlichen Mengen jedes Lipids werden in ein Röhrchen aliquotiert,
um ein 55/45 SM/Chol-Gemisch zu erhalten. Als nächstes werden 4.500 dpm/μmol Lipid
von 14C-CHE
(14C-Cholesterylhexadecylether) zugegeben
und das Lipid nahezu bis zur Trockne unter Stickstoff getrocknet.
Dies wird über Nacht
auf den Lyophylisator aufgebracht, und es wird eine 70/30-% Lösung von
HBS/Ethanol hergestellt (HBS in 20 mM Hepes, 145 mM NaCl, pH 7,45).
Als nächstes
werden 100 mg Ganciclovir (109 mg Ganciclovir-Na, Hoffmann LaRoche
Ltd.) in 1 ml an 70/30 % HBS/Ethanol gelöst und dies gut gevortext.
Dem werden 42.000 dpm/μmol
an 3H-GCV (7,5 μL
eines 1 Ci/ml Vorrats) zugegeben, und die Ganciclovirlösung wird
dem Lipidfilm zugegeben und gut gevortext. Das Vortexen wird fortgesetzt,
bis die Lösung
homogen erscheint. Es wird für
5 Zyklen eingefroren/aufgetaut (Flüssigstickstoff und 65°C). Die Kryophiole
wird leicht angewärmt,
bevor sie in das Wasserbad eingebracht wird. Als nächstes werden
2-10 μl
Prä-Extrusionsproben
genommen und diese auf die Radio aktivität unter Anwendung des dualen
Markierungsprogramms untersucht. Das Endvolumen wird notiert und
dieses zur Bestimmung der spezifischen Aktivität sowohl für das Lipid als auch GCV verwendet. Die
Probe wird 2 × durch
3 × 100
nm-Filter bei 65 °C
bei 350 psi extrudiert. Zu diesem Zeitpunkt wird die Probe ziemlich
viskös.
1 mL HBS wird den Proben zugegeben und durch Auf- und Abpipettieren
untergemischt. Die Extrusion wird für insgesamt 10 Durchgänge fortgesetzt.
2-10 μl
Post-Extrusionsproben werden entnommen und auf die Radioaktivität untersucht.
Einige Dialyseröhrchen
(MW-Cutoff 12.000-14.000) werden in dH2O
für 15
Min. hydriert. Als nächstes
wird die extrudierte Probe in das Röhrchen eingebracht und für 1 Std.
gegen 2 l HBS dialysiert. Es wird gegen frischen Puffer ausgetauscht
und über
Nacht dialysiert. Proben von 2-10 μl werden entnommen und auf die
Radioaktivität
untersucht und die prozentuale Beladung im Vergleich zu den Prä-Extrusions-
und Post-Dialyse-Verhältnissen
von 3H/14C bestimmt.
Zum Beispiel: 3H/14C
Prä-Extrusion
= 12,0; 3H/14C-Post-Dialyse
= 1,2; 1,2/12,0 × 100
% = 10 % Verkapselung.
-
BEISPIEL 5
-
Dieses
Beispiel gibt das Protokoll für
die stabile Transfektion von B16-Tumorzellen mit HSV-TK zur Verwendung
in Beispielen 6 und 7 wieder, wie beschrieben in SHORT PROTOCOLS
IN MOLECULAR BIOLOGY, dritte Auflage, Seite 9-13 bis 9-15, mit den folgenden
Modifikationen.
-
Gemäß der Methode
wurden die folgenden Materialien verwendet. Plasmide: pCMVTKIRESneo
basiert auf Plasmid pBR322 und enthält einen CMV-Promotor, HSV-TK-Gen,
interne Ribosomeneingangsstelle und Neomycin-Resistenzgen. L018
basiert ebenfalls auf pBR322, trägt
aber einen CMV-Promotor und ein Luciferase-Gen. Zunächst werden B16-murine Melanomzellen
in einem Gewebekulturkolben (T-75) bei 5 × 105 Zellen/Kolben
in 10 ml MEM-Medium unter Zugabe von 10 % FBS und Glutamin ausplattiert
und über
Nacht in einem CO2-Inkubator bei 37 °C bis zu
70 % Konfluenz gezüchtet.
Als nächstes
wird das Medium abgesaugt und werden die Zellen mit 3,8 mL frischem
Medium pro Kolben 2 Std. vor der Transfektion gefüttert und
das Plasmid/Lipid-Lipofektin-(GIBCO BRL)-Aggregat in einem Polystyrol-Röhrchen gemäß den Anleitungen des Herstellers
hergestellt. Alternativ wird das Plasmid zu 20 μg/ml in sterilem destilliertem
Wasser verdünnt.
Luciferase L018-Plasmid
wird als eine Kontrolle für
die negative Selektion in Geneticin (G418) verwendet, Thymidinkinase
(Neomycin) 20A wird für
TKneo-stabile Zellen verwendet; das Lipid wird zu 1 mM in sterilem
destilliertem Wasser verdünnt;
das Lipid wird zu einem Ladungsverhältnis von 1 in sterilem destilliertem
Wasser verdünnt
(1,2 ml Lipid/8 ml Wasser); ein Volumen an DNA (20 mg/ml) wird einem äquivalenten
Volumen an Lipid (CR1) unter Vortexen zugetropft; und der DNA/Lipid-Komplex
wird für
30 Min. bei Raumtemperatur inkubiert. Als nächstes werden 1,2 ml DNA/Lipid-Komplex/-T75 dem Kolben zugegeben,
dies vorsichtig vermischt und 24 Std. lang im CO2-Inkubator bei 37 °C inkubiert
(Komplex ist 1:4 im Medium verdünnt).
Das Medium wird abgesaugt, mit PBS-Puffer gewaschen, und jeder T75-Kolben
wird in 2-100 × 20
mm Gewebekultur-Schalen aufgeteilt. 24 Std. nach dem Ausplattieren
in die Schalen wird als nächstes
das selektive Agens, Geneticin (G418), bei der geeigneten Konzentration
zugegeben, um nicht-transfizierte Zellen abzutöten, doch den mit TKneo transfizierten
Zellen das Überleben
zu ermöglichen.
Die Luciferase-Kontrollzellen sollten absterben. Alle 2-3 Tage wird
das Medium zur Entfernung von toten Zell-trümmern
ausgetauscht. Innerhalb von 10 Tagen sind Klone am Boden der 100
mm-Schale sichtbar,
die Neomycin-resistent und TK-positiv sind. Die Klone werden in
1 ml Medium in einer 24-Well-Platte geschabt und in T-75-Kolben
expandiert. Zellen, die TK stabil exprimieren, können dann für die lokale, regionale oder
systemische Injektion in Mäuse
verwendet werden. Um identifizierte Klone auf die TK-Expression
zu screenen, werden 2.000 Zellen/Well in eine 96-Well-Platte in
einem Volumen von 150 μl
ausplattiert und für
48 Std. in einem CO2-Inkubator bei 37 °C gezüchtet; die
spezifische Prodrug für
TK, Ganciclovir, wird in einer Verdünnungsreihe über die
Platte eingebracht, die zu 2,5-fachen Konzentration angelegt ist,
und 100 μl/Well
(auf ein Volumen von 150 μl
zugegeben) werden hinzugefügt;
dies wird 3 Tage lang in einem CO2-Inkubator
bei 37 °C
inkubiert, das Medium wird aus den Wells abgesaugt und Alamar Blue
wird gemäß den Anleitungen
der Hersteller (Biosource International) hinzugefügt (1:10-Verdünnung in
Medium); 100 μl/Well
werden zugegeben und für
1, 2, 4 Std. inkubiert und die Platten in Zeitintervallen auf dem
Fluoreszenz-Plattenlesegerät ausgelesen
(550, 595 nm; 750V; 70 Offset; 100 ms Integrationszeit).
-
BEISPIEL 6
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkungen von systemisch verabreichtem
Lipid-formuliertem
Ganciclovir auf das Tumorwachstum in Mäusen mit intradermalen B16-Tumoren, die mit
HSV-TK stabil transfiziert sind.
Gruppe | Tumor | Prodrug | Weg | Assay | Zeitpunkt (Assay) | Mäuse pro Gruppe |
A | B16 | PBS | IV | Tumorvolumen | Täglich | 8
C57 |
B | B16
TK | PBS | IV | Tumorvolumen | Täglich | 8
C57 |
C | B16 | LIPO-GCV | IV | Tumorvolumen | Täglich | 8
C57 |
D | B16
TK | LIPO-GCV | IV | Tumorvolumen | Täglich | 8
C57 |
- *Es wird angemerkt, dass sich der "Weg" auf die Verabreichung
der Prodrug bezieht, d.h. Ganciclovir (GCV).
-
32
weibliche C57-Mäuse
(Harlan Sprague Dawley, Inc., Indianapolis) wurden intradermal in
Gruppen A und C mit parenteralen B16-Kontrollzellen (B16), und in
Gruppen B und D mit B16-Tumorzellen, die stabil transfiziert waren
und HSV-TK exprimierten (B16 TK) (wie zuvor beschrieben präpariert)
bei einer Dosis von 150.000 Zellen in einem Gesamtvolumen von 50 μl Phosphat-gepufferter
Saline am Tag Null beimpft. Das intradermale Tumorvolumen wurde
täglich
durch Messung der Länge,
Breite und Höhe
des Tumors mit Hauttastzirkeln sobald wie möglich und daraufhin jeden Tag
bestimmt.
-
Die
Mäuse wurden
mit der Ganciclovir-Prodrug, die wie in Beispiel 4 Lipid-formuliert
war, einmal alle zwei Tage, beginnend am Tag Vier und an jedem folgenden
zweiten Tag behandelt. Die Ganciclovir-Dosis von 0,5 mg (~ 25 mg/kg)
wurde IV in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS (Phosphat-gepufferter
Saline) injiziert. Die Mäuse erhielten
insgesamt neun Behandlungen. Am Tag 21 wurden die Mäuse geopfert.
-
Die
Tumoren wurden entnommen und vor der Fixierung zur Sektionierung
gewogen.
-
Die
stabil mit HSV-TK transfizierten intradermalen Tumoren zeigten kein
messbares Wachstum, wenn sie systemisch mit Lipid-formuliertem Ganciclovir
behandelt waren. Unbehandelte B16-Tumoren, und behandelte B16-Tumoren
ohne TK, wurden durch den Wirkstoff nicht beeinflusst.
-
BEISPIEL 7
-
Dieses
Beispiel wurde zur Bestimmung der Wirkung von Lipid-formuliertem
Ganciclovir auf die TK-Genexpression in B16-Tumorzellen, die mit
HSV-TK stabil transfiziert waren und intravenös implantiert waren, durchgeführt.
Gruppe | Tumor | Prodrug | Weg | Assay | Zeitpunkt (Assay) | Mäuse pro Gruppe |
A | B16
TK | PBS | IV | Tumorvolumen | Täglich | 8
C57 |
B | B16
TK | LIPO-GCV | IV | Tumorvolumen | Täglich | 8
C57 |
- * Es wird angemerkt, dass sich der "Weg" auf die Verabreichung
der Prodrug bezieht, d.h. Ganciclovir (GCV).
-
16
weibliche C57-Mäuse
wurden mit B16-Tumorzellen, die HSV-TK stabil exprimierten, mittels Schwanzvenen-Injektion
bei einer Dosis von 150.000 Zellen in einem Gesamtvolumen von 200 μl Phosphat-gepufferter
Saline am Tag Null beimpft. Die Mäuse wurden mit der Ganciclovir-Prodrug,
die wie in Beispiel 4 Lipid-formuliert war, einmal täglich, beginnend
am Tag Zwei und an den beiden folgenden Tagen, behandelt. Die Ganciclovir-Dosis
von 0,5 mg (~ 25 mg/kg) wurde IV in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS (Phosphat-gepufferte
Saline) injiziert. Die Mäuse
erhielten insgesamt drei Behandlungen. Am Tag 21 wurden die Mäuse geopfert
und die Tumoren punktbewertet. Die Lebern, Lungen, Milz und Bauchspeicheldrüse wurden fotogra fiert.
Es lag eine signifikante Verringerung sowohl der Größe als auch
der Anzahl der metastatischen Tumorknötchen vor.
-
BEISPIEL 8
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Genexpression in distalen metastatischen
Tumoren unter Verwendung der Lipid-Plasmid-Partikel der Formulierung
1.1.
-
Am
Tag Null wurden C57BL/6-Mäuse
(Harlan Sprague Dawley, Inc., Indianapolis, IN) mit 300.000 LL/2 (Lewis-Lung-Mauskarzinom)
Zellen (ATCC CRL-1642) durch intravenöse/Schwanzvenen-Injektion mit
einem Gesamtvolumen von 200 μl
beimpft. Am Tag 10 wurden die Mäuse
mit den Plasmid-Lipid-Partikeln der Formulierung 1.1 intravenös injiziert.
Die Partikel tragen das Plasmid L018, welches ein standardmäßiges Konstrukt ist,
das das Luciferase-Gen, geknüpft
an den CMV-Promotor, enthält.
Zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Plasmid-Injektion wurden die
Mäuse geopfert,
und die Organe und Tumoren wurden schnell in Flüssigstickstoff eingefroren,
dann bei -70 °C
gelagert. Die Organe/Tumoren werden auf das Luciferase-Gen untersucht,
um die Übertragung
auf das Organ/Tumorstelle nachzuweisen. Die Ergebnisse der Bioverteilung
für die
Organe sind in 2 gezeigt. Die Ansammlung an
der Tumorstelle ist in 3 dargestellt. Southern-Blot-Daten
zeigen das Vorhandensein von intaktem Plasmid an der Tumorstelle,
das auf mindestens 96 Std. verlängert
ist, an. Das Zellprotein aus den Organen/Tumoren wird ebenfalls
präpariert
und auf Luciferase gemäß standardmäßiger Techniken
untersucht. Ein Zeitverlauf der Genprodukt-Aktivität an distalen
(metastatischen) Tumorstellen ist in 4 gezeigt.
-
BEISPIEL 9
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die systemische Vektorübertragung und Genexpression
in vivo in einem Humantumor.
-
SCID-Mäuse (Harlan
Sprague Dawley, Inc., Indianapolis, IN) wurden mit 1 × 106 LS180 humanen Dickdarm-Adenokarzinomzellen
(ATTC CL-187) mittels subkutaner Injektion am Tag Null beimpft.
Am Tag 11 wurden die Mäuse
in Gruppen A, B und C intravenös
mit den angegebenen Dosen an L018-Plasmid in Lipid-Formulierung
1.1 in einem Gesamtvolumen von 200 μl injiziert. Am Tag 17 wurden
die Mäuse
in Gruppen D und E intravenös
mit L018-Plasmid in Lipid-Formulierung INEX 320 unter Verwendung
von C8- oder C20-PEG-Cer gemäß dem Beispiel
1 in einem Gesamtvolumen von 200 μl
injiziert. Zu den angegebenen Zeitpunkten nach der Plasmidinjektion
wurden die Mäuse
geopfert und die Organe (Leber, Milz und Lungen) und Tumoren geerntet.
Die Expression des Enzyms Luciferase wurde gemäß standardmäßigen Techniken an allen Proben
untersucht.
-
Die
erhaltenen Daten weisen die ausgezeichnete Transfektion und Expression
des Reportergens Luciferase, die in vivo in einem Humantumor unter
Verwendung der Lipid-Nukleinsäure-Partikel
der vorliegenden Erfindung erzielt wurde, nach (siehe
5).
Gruppe | Formulierung | Assay | Zeitpunkt | Mäuse pro
Gruppe |
A | 1,1
(75 μm) | Luciferase | 48
Std. | 5 |
B | 1,1
(100 μm) | Luciferase | 48
Std. | 5 |
C | 1,1
(125 μm) | Luciferase | 48
Std. | 5 |
D | 320
(100 μm) | Luciferase | 24
Std. | 4 |
E | 320
(100 μm) | Luciferase | 48
Std. | 4 |
F | PBS | Luciferase | 48
Std. | 1 |
-
BEISPIEL 10
-
Dieses
Beispiel zeigt die systemische Verabreichung und Expression an einer
in vivo-Tumorstelle eines Vektors, der das HSV-TK-Gen enthält, unter
Verwendung eines Lipid-Nukleinsäure-Partikels,
der gemäß Beispiel
1 hergestellt war.
-
C57-Mäuse werden
intraperitoneal mit 100.000 B16-Tumorzellen in einem Gesamtvolumen
von 200 μl
PBS am Tag Null beimpft. Am Tag 14 werden die Testmäuse mit
Formulierung 1.2 (100 μg
DNA in 500 μL PBS),
das wie in Beispiel 1 hergestellt war, injiziert. Der verwendete
Plasmid-Vektor ist pINEX-TK10 (7) wie früher be schrieben.
24 Std. später
wurden die Mäuse
geopfert, und die Tumoren wurden isoliert, innerhalb von 5 Min.
fixiert und in Paraffin-Sektionen unter Anwendung standardmäßiger Techniken
präpariert.
Die Expression des HSV-TK-Gens an der distalen Tumorstelle wird
durch in situ RNA/RNA-Hybridisation unter Anwendung von im Fachgebiet
standardmäßigen Techniken
untersucht. Eine dieser Techniken ist nachstehend zusammengefasst.
-
Das
Muster der HSV-TK-Genexpression innerhalb der peritonealen Tumoren
ist in 6(A) und (B) gezeigt.
In allen Fällen
der Genexpression wird ein positives Signal als ein zellulärer Gehalt
von B16-Zellen oder Endothelzellen beobachtet. Positiv gefärbte Zellen
sind in der mit Blutgefäßen assoziierten
proliferativen Zone oder dem peripheren Bereich lokalisiert.
-
BEISPIEL 11
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Behandlung von Tumoren unter Anwendung der
Methode der Erfindung. Insbesondere zeigt dieses Beispiel die Wirkung
von pINEX-TK10 in
Formulierung 1.1 in der Hemmung des Wachstums von MCA-207-Tumoren
auf die Behandlung mit Ganciclovir hin. Die allgemeine Methode ist in
8 dargestellt.
Gruppe | Formulierung | GCV | Weg* | Assay | Zeitpunkt | Anzahl
der Mäuse |
A | PBS | PBS | IP | Volumen/CTL | - | 6
C57 |
B | Leere
1.1 | PBS | IP | Volumen/CTL | - | 6
C57 |
C | 1.1
TK | PBS | IP | Volumen/CTL | - | 6
C57 |
D | 1.1 TK | GCV | IP | Volumen/CTL | - | 6 C57 |
- *Es wird angemerkt, dass sich der "Weg" auf die Verabreichung
der Prodrug bezieht, d.h. Ganciclovir.
-
24
weibliche C57-Mäuse
wurden mit 100.000 MCA-207 Fibrosarkom-Tumorzellen (bereitgestellt
von S. Rosenberg, National Cancer Institute, Frederick/Bethesda,
MD) mittels intradermaler Injektion am Tag Null beimpft. Die Tumorzellen
waren kultiviert und präpariert
worden gemäß den standardmäßigen Techniken
unter Verwendung von RPMI-Medium mit 10 % fötalem Rinderserum (siehe zum
Beispiel Current Protocols in Molecular Biology). Beginnend am Tag
5 wurden alle Tiere mit der Lipid/-therapheutischen Nukleinsäure-Formulierung
behandelt, die in der obigen Tabelle aufgelistet sind. Die Formulierung
wurde intravenös
durch die Schwanzvene verabreicht. 80 μg an pINEX-TK10-DNA wurden in
einem Gesamtvolumen von 200 μl
injiziert. Die Behandlungen wurden an Tagen 5, 7, 9, 11 und 13 verabreicht.
-
Beginnend
am Tag 5 wurden alle Tiere mit Ganciclovir zweimal täglich behandelt.
1 mg (~ 50 mg/kg) wurde intraperitoneal in einem Gesamtvolumen von
200 μl PBS
injiziert. Die Behandlungen wurden zweimal täglich für 12 Tage fortgesetzt (siehe 9(A)). Die Mäuse wurden auf das Tumorwachstum überwacht.
-
9(B) stellt in quantitativerer Weise die
Wirkung der Behandlungen dar. Die mit HSV-TK in Formulierung 1.1
behandelten Mäuse
zeigen stark reduzierte Tumoren im Vergleich zu den behandelten
Kontrollmäusen.
Nicht gezeigt sind die Daten für
die Kontrollmäuse,
die zeigen, dass die Behandlung mit leeren Liposomen und Ganciclovir
keine Wirkung auf die Tumorreduktion hat. 9(C) zeigt
die Wirkung der Behandlung auf Testmäuse im Vergleich zu Kontrollmäusen am
Tag 16 nach der Tumorinokulation.
-
BEISPIEL 12
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht das Protokoll für die in situ RNA/RNA-Hybridisation
von in vivo-Tumoren, die durch systemisch verabreichtes Plasmid
transfiziert sind.
-
Die
Tumoren wurden für
die in situ-Untersuchung durch Paraffin-Einbettung und Färbung präpariert. Spezifisch
wurden die peritonealen Tumoren in 4 % Paraformaldehyd/PBS-Fixativ
(Sigma Chemical Co.) gesammelt und über Nacht bei 4 °C fixiert.
Serielle 5 μm-Sektionen
wurden vorgenommen, nachdem die Proben in abgestuften Ethanollösungen dehydriert,
in Chloroform gegeben und in Paraffinwachs (Paraplast Plus, Fisher)
eingebettet worden waren.
-
Wenn
gebrauchsfertig, wurden die präparierten
Proben bei zwei Xylolaustäuschen
für 10
Min., jeweils gefolgt von einer Rehydratation in bis zu 50 % Ethanol
abgestuften Ethanollösungen,
behandelt. Die Proben wurden durch standardmäßiges Spülen, Inkubieren mit 0,1 M Triethanolamin-(TEA)-Puffer,
pH 8,0, enthaltend 0,25 % (v/v) Essiganhydrid, gefolgt von einer
Behandlung bei 56 °C
für mindestens
60 Min. in Hybridisationspuffer vorhybridisiert, der enthielt: 40
% entionisiertes Formamid, 10 % Dextransulfat, 1 × Denhardt-Lösung (0,02
% Ficoll, 0,02 % Polyvinylpyrrolidon, 10 mg/ml RNase-freies Rinderserumalbumin),
4 × SSC,
10 mM DTT, 1 mg/ml Hefe-t-RNA
und 1 mg/ml denaturierte und gescherte DNA aus Lachssperma.
-
Die
Markierung der RNA-Sonde durch in vitro-Transkription von DNA war
wie folgt. Das Fragment aus 599 bp (532-1131) von HSV-TK (pTK10)
wurde in Kpnl- und BamHI-Stellen des Vektors pGEM-7Zf(+) (pTK11) kloniert.
Das Plasmid wurde mittels standardmäßiger Techniken kloniert und
unter Verwendung von Qiagen 500 (Qiagen, Inc.) präpariert.
Für die
Antisense-Sonde wurde dieses Plasmid durch Schneiden mit Kpnl an dem
ursprünglichen
5'-Ende der cDNA
HSV-TK linearisiert und gereinigt. Dieselbe Logik wurde für die Sense-(Kontroll-)-Sonde
angewendet (d.h. Schneiden an der Seite des 3-Endes des Inserts
durch BssHII oder BamH oder SacI). Das Plasmid wurde durch Ethanolpräzipitation
gereinigt. Das Folgende wurde dann in einem sterilen, RNase-freien
1,5 ml-Mikrozentrifugierröhrchen
auf Eis gemischt: 4 μl
(4 μg) gereinigte,
linearisierte Plasmid-DNA, 5 μl
an 10 × konzentriertem
DIG RNA-Markierungsgemisch (geliefert vom Hersteller), 10 μl an 5 × konzentriertem
Transkriptionspuffer (400 mM Tris-HCk (pH 8,0, 20 °C), 60 mM
MgCl2, 100 mM Dithiothreitol (DTT), 20 mM
Spermidin), 2 μl
RNasin, 3 μl
RNA-Polymerase (SP6 für
Antisense oder T7 für
Sense) und steriles, redestilliertes Wasser, um das gesamte Reaktionsvolumen
auf 50 μl
zu bringen.
-
Die
Komponenten wurden gemischt und kurz zentrifugiert und dann für 2 Std.
bei 37 °C
(für T7 RNA-Polymerase)
oder bei 40 °C
(für SP6-Polymerase)
inkubiert. Nach der Inkubation wurden 3 μl DNase I, RNase-frei, und 1 μl RNasin
dem Röhrchen
zugegeben und für
15 Min. bei 37 °C
inkubiert. Dann wurden 2,5 μl
an 0,5 M EDTA (pH 8,0) dem Röhrchen
zugegeben, um die Polymerisationsreaktion zu stoppen.
-
Das
markierte RNA-Transkript wird durch Vornehmen der folgenden Schritte
präzipitiert.
Dem Reaktionsröhrchen
werden 6,25 μl
an 4 M LiCl und 180 μl
an vorgekühltem
(-20 °C)
100 % Ethanol zugegeben und dies über Nacht bei -70 °C inkubiert.
Das Röhrchen
wird für
15 Min. bei 4 °C
zentrifugiert (bei 13.000 × g).
Der Überstand
wird weggegossen. Das Pellet wird mit 50 μl eiskaltem 70 % (v/v) Ethanol
gewaschen. Das Röhrchen
wird für
5 Min. bei 4 °C
(bei 13.000 × g)
zentrifugiert. Der Überstand
wird weggegossen und das Pellet bei Raumtemperatur getrocknet. Das
RNA-Pellet wird für
30 Min. bei 37 °C
oder (R.T.) in 20 μl
DEPC-(Diethylpyrocarbonat)-behandeltem, sterilem, redestilliertem
Wasser gelöst,
dem 20 μl
entionisiertes Formamid und 1 μl
RNasin zugesetzt ist. Das Transkript wird bei -20 °C oder -70 °C aufbewahrt.
-
Eine
akkurate Quantifizierung der DIG-markierten RNA, die in der Markierungsreaktion
erhalten wurde, ist für
optimale und reproduzierbare Ergebnisse bei verschiedenen Membran-
oder in situ-Hybridisationstechniken am wichtigsten. Eine zu hohe
Sondenkonzentration in dem Hybridisationsgemisch bewirkt üblicherweise
einen Hintergrund, wohingegen eine zu geringe Konzentration zu schwachen
Signalen führt.
Die Auswertung der Ausbeute kann in einem Seite-an-Seite-Vergleich
der DIG-markierten
Proben-Nukleinsäure mit
einer DIG-markierten Kontrolle, die in den Markierungs-Kits bereitgestellt
wird, vorgenommen werden. Verdünnungsreihen
von beiden werden präpariert
und auf ein Stück
Membran aufgetupft. Anschließend
wird die Membran kolorimetrisch detektiert. Der direkte Vergleich
der Intensitäten
der Probe und der Kontrolle erlaubt die Einschätzung der Markierungsausbeute.
-
Daraufhin
wird die Hybridisationsreaktion vorgenommen. Der Vor-Hybridisationspuffer
wird von den vorhybridisierten Trägern ablaufen gelassen, und
jede Sektion wird mit 200 μl
Hybridisationspuffer, enthaltend 0,2-1 ng an Digoxigenin-markierter
RNA-Sonde (0,2 ng/μl) überschichtet.
Die Proben werden mit einem 24 × 30
mm hydrophoben Deckglas aus Kunststoff bedeckt. Die Sektionen werden
bei 56 °C über Nacht
in einer Feuchtekammer inkubiert. Die Waschgänge können einen RNase-Schritt umfassen,
welcher den Hintergrund reduziert, aber auch das Signal vermindert.
Es ist wichtig, die Gewebesektionen zu allen Zeitpunkten während der
Wasch gänge
feucht zu halten. Die Träger
werden in 2 × SSC
bei 55 °C
für 30
Min. gewaschen, in 50 % Formamid, 2 × SSC bei 65 °C für 30 Min.
gewaschen; in 2 × SSC
3-mal bei 37 °C für jeweils
5 Min. gewaschen; in RNase 10 μg/ml,
1 × Waschlösung bei
37 °C für 30 Min.
gewaschen; in 50 % Formamid, 2 × SSC
bei 65 °C für 30 Min.
gewaschen; in 2 × SSC
bei 37 °C
für 15
Min. gewaschen; in 2 × SSC
5-mal bei 37 °C
für jeweils
5 Min. gewaschen.
-
Nach
der Hybridisation werden die Zellen mit DIG-spezifischem Antikörper inkubiert.
Die Träger
werden in TBS bei RT für
30 Min. gewaschen. Die Sektionen werden mit Blockierlösung (TBS
und 2 % Ziegenserum) bei RT für
1 Std. inkubiert. Die Blockierlösung
wird abgegossen und die Sektionen werden mit Ziegen-Anti-DIG-alkalische
Phosphatase-(Fab-Fragment)-Verdünnung
1:500 bei RT für
1 Std. inkubiert. Die Träger
werden in TBS bei RT für
30 Min. gewaschen. Die Träger
werden in Substratpuffer (100 mM Tris-HCl (pH 9,5), 100 mM NaCl,
50 mM MgCl2) bei RT für 30 Min. gewaschen. Eine Farblösung wird
hergestellt, die enthält:
10 ml Substratpuffer, 50 μl
NBT (Nitroblau-Tetrazolium) und 37 μl BCIP. Die Träger werden
in die Farblösung
bei Raumtemperatur für
1-2 Std. oder bei 4 °C
für 2-3
Tage eingetaucht. Die Träger
werden mit Wasser gewaschen und mittels Lichtmikroskopie untersucht.
Die Ergebnisse sind in 6(A) und (B)
gezeigt.
-
BEISPIEL 13
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Behandlung von Tumoren unter Anwendung
der Methoden und Zusammensetzungen der Erfindung. Insbesondere zeigt
dieses Beispiel die langfristige Überlebensrate von Mäusen, die
MCA-207-Tumoren tragen, die mit einer Abfolge von intravenösem pINEX-TK10
in Formulierung 1.1, kombiniert mit intraperitonealen Injektionen
von Ganciclovir (GCV), behandelt wurden.
-
Das
pINEX-TK10-Konstrukt, wie oben beschrieben, wurde in Formulierung
1.1 formuliert, wie oben beschrieben. C57-Mäuse wurden mit 100.000 MCA-207
Fibrosarkom-Tumorzellen (bereitgestellt von S. Rosenberg, National
Cancer Institute, Frederick/Bethesda, MD) durch intradermale Injektion
am Tag Null beimpft. Die Tumorzellen waren kultiviert und präpariert
worden gemäß der standardmäßigen Techniken unter
Verwendung von RPMI-Medium mit 10 % fötalem Rinderserum (siehe zum
Beispiel Current Protocols in Molecular Biology).
-
Es
waren insgesamt 20 Mäuse
in jeder der Behandlungsgruppen, und die Gruppen wurden wie folgt behandelt:
Gruppe I, Ganciclovir allein (GCV); Gruppe II, leere SPLPs und Ganciclovir
(leeres SPLP + GCV); Gruppe III, formuliertes Plasmid allein (INXC-gTK);
und Gruppe IV, formuliertes Plasmid, zusammen mit Ganciclovir (INXC-gTK + GCV). Die Lipid/therapeutische
Nukleinsäure-Formulierung
wurde intravenös
durch die Schwanzvene verabreicht. 80 μg an pINEX-TK10-DNA wurden in
einem Gesamtvolumen von 200 μl
PBS injiziert. Die Behandlungen mit der Lipid/therapeutischen Nukleinsäure-Formulierung
wurden an Tagen 5, 7, 9, 11 und 13 verabreicht. Die Tiere wurden
mit Ganciclovir zweimal täglich
behandelt. 1 mg (~ 50 mg/kg) wurde intraperitoneal in einem Gesamtvolumen
von 200 μl
PBS injiziert. Die Behandlungen wurden zweimal täglich für 12 Tage fortgesetzt. Die
Mäuse wurden
auf die langfristig Überlebenden überwacht.
-
10 zeigt
die Wirkung der Behandlung in quantitativer Weise. Mäuse, die
mit HSV-TK in Formulierung 1.1, zusammen mit Ganciclovir, behandelt
waren, weisen eine stark erhöhte
langfristige Überlebensrate auf.
Lediglich mäßige Wirkungen
wurden im Anschluss an die Behandlung mit HSV-TK in Formulierung
1.1 alleine im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen beobachtet.
Solche Ergebnisse weisen die erfolgreiche Anwendung eines nicht-viralen
Gentransfersystems, das eine Regression in distalen Tumoren auf
die intravenöse Verabreichung
hin produzieren kann, nach.
-
BEISPIEL 14
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirksamkeit der systemischen Verabreichung
von TK303 in dem BALG/c CT26-Tumormodell, einem kolorektalen Tumormodell
Gruppe | Formulierung | GCV | Weg | Assay | Anzahl
der Mäuse |
A | HBS | PBS | IP | Volumen/CTL | 8
BALG/c |
B | Leere
303 | PBS | IP | Volumen/CTL | 8
BALG/c |
C | Leere
303 | GCV | IP | Volumen/CTL | 8
BALB/c |
D | 303
TK | PBS | IP | Volumen/CTL | 8
BALB/c |
E | 303
TK | GCV | IP | Volumen/CTL | 8
BALB/c |
- Leere 303 ist die Formulierung INEX 303
(Beispiel 1) ohne DNA; 303 TK ist die Formulierung INEX 303, enthaltend
pTK10 (7).
-
Am
Tag Null wurden 48 weibliche BALB/c-Mäuse mit 100.000 CT26-Tumorzellen
(ID) unter Anwendung des in den obigen Beispielen beschriebenen
Protokolls beimpft. Beginnend am Tag 5 wurden alle Tiere mit der
Formulierung behandelt, die IV durch die Schwanzvene verabreicht
wurde. 50 μg
DNA wurden IV in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS injiziert. Die Behandlung
wurde an jedem zweiten Tag für
die nächsten acht
Tage fortgesetzt.
-
Gruppen
C und E wurden mit Lipid-formuliertem Ganciclovir einmal täglich am
Tag fünf
und an jedem folgenden Tag behandelt. 1,5 mg (~ 75 mg/kg) wurden
IV in die Schwanzvene in einem Gesamtvolumen von 300 μl PBS injiziert.
Die Mäuse
wurden auf die Überlebenden überwacht.
Entwickelten sich Tumoren, so wurden die Mäuse geopfert und die Tumoren
entnommen und gewogen. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die
Mäuse der
Gruppe E entweder keine Tumoren entwickelten oder ansonsten die
Tumoren wesentlich langsamer als die anderen Mäuse entwickelten (siehe 11).
-
BEISPIEL 15
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirksamkeit der systemischen Verabreichung
von TK303 in dem BALG/c CT26-Tumormodell, d.h. einem kolorektalen
Tumormodell.
Gruppe | Formulierung | GCV | Weg | Assay | Anzahl
der Mäuse |
A | HBS | PBS | IP | Volumen | 8
BALG/c |
B | Leere
303 | PBS | IP | Volumen | 8
BALG/c |
C | Leere
303 | GCV | IP | Volumen | 8
BALG/c |
D | 303
TK FS* | PBS | IP | Volumen | 8
BALG/c |
E | 303
TK FS* | GCV | IP | Volumen | 8
BALG/c |
F | 303
TK | PBS | IP | Volumen | 8
BALG/c |
G | 303
TK | GCV | IP | Volumen | 8
BALG/c |
- * Die bei diesem Experiment verwendeten
Vektoren waren wie folgt: "TK" bezieht sich auf
pTK10, welches die Thymidinkinase-Kodierungssequenz in ihrem korrekten
Leseraster aufweist, so dass das Thymidinkinase-Protein exprimiert
wird. "TK FS" weist die im Leseraster
verschobene Thymidinkinase-Kodierungssequenz relativ zu dem Translationsinitiationscodon
auf, so dass kein Thymidinkinase-Protein produziert wird.
-
Am
Tag Null wurden 65 weibliche BALB/c-Mäuse mit 100.000 CT26-Tumorzellen
(ID) unter Anwendung des in den obigen Beispielen beschriebenen
Protokolls beimpft. Beginnend am Tag Fünf wurden alle Tiere mit der
Formulierung behandelt, die IV durch die Schwanzvene verabreicht
wurde. 50 μg
DNA wurden IV in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS injiziert. Die Behandlung
wurde an jedem zweiten Tag für
die nächsten acht
Tage fortgesetzt.
-
Gruppen
C, E und G wurden mit Lipid-formuliertem Ganciclovir einmal täglich am
Tag Fünf
und an jedem folgenden Tag behandelt. 1,0 mg (~ 50 mg/kg) wurde
IV in die Schwanzvene in einem Gesamtvolumen von 200 μl PBS injiziert.
Die Mäuse
wurden auf die Überlebenden überwacht.
Entwickelten sich Tumoren, so wurden die Mäuse geopfert und die Tumoren
entnommen und gewogen. Die Mäuse
in Gruppe G, die GCV und das Lipid-formulierte TK-Konstrukt erhielten,
und somit das TK-Protein exprimierten, zeigten eine deutliche Verminderung
der Tumorwachstumsrate (siehe 12).
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die obige Beschreibung lediglich der Veranschaulichung und
nicht einer Beschränkung
dienen soll. Viele Ausführungsformen
werden den Fachleuten des Gebiets auf die Lektüre der obigen Beschreibung
hin erkennbar sein. Der Rahmen der Erfindung soll daher nicht unter
Bezugnahme auf die obige Beschreibung bestimmt sein, sondern soll
statt dessen unter Bezugnahme auf die Ansprüche im Anhang, zusammen mit
dem vollen Umfang der Äquivalente,
zu denen diese Ansprüche
berechtigen, festgelegt sein.