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1. Gebiet
der Erfindung
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Signifikante
Morbidität
und Mortalität
sind mit Infektionskrankheiten verbunden. Für eine bessere Krankheits-Überwachung und -Behandlung
sind schnellere und genauere Diagnoseverfahren erforderlich. Molekulare
Verfahren, die DNA-Sonden, Nukleinsäure-Hybridisierungen und in
vitro-Amplifikationstechniken
verwenden, sind vielversprechende Verfahren, die gegenüber konventionellen
Verfahren, die für
Patientendiagnosen verwendet werden, Vorteile bieten.
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Es
wurde ein Verfahren für
die enzymatische Amplifikation von spezifischen DNA-Segmenten beschrieben,
das als Polymerasekettenreaktions(PCR)-Verfahren bekannt ist. Dieses
in vitro-Amplifikationsverfahren
basiert auf wiederholten Cyclen der Denaturierung, des Oligonukleotidprimer-Annealing
und der Primerverlängerung
(primer extension) durch thermophile Polymerase, was zu einer exponentiellen
Erhöhung
an Kopien der Region, die von den Primern flankiert wird, führt. Die
verschiedenen PCR-Primer, die sich an entgegengesetzte Stränge der
DNA anlagern, werden so positioniert, dass das Polymerase-katalysierte
Verlängerungsprodukt
eines Primers als Matrizenstrang für den anderen dienen kann,
was zu der Akkumulierung eines getrennten Fragments führt, dessen
Länge durch
den Abstand zwischen den 5'-Enden
der Oligonukleotidprimer definiert ist.
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Es
wurde auch ein anderes Verfahren zur Amplifizierung von Nukleinsäuresequenzen
beschrieben. Dieses Verfahren wird als Einzelprimeramplifikation
bezeichnet. Das Verfahren sorgt für die Amplifikation einer Zielsequenz,
die eine "stem-loop"- oder umgekehrte Repeat-Struktur hat,
in der die Zielsequenz von relativ kurzen komplementären Sequenzen
flankiert wird. Verschiedene Verfahren zur Schaffung einer solchen
Zielsequenz in Relation zum Vorliegen eines Polynukleotidanalyten,
der zu detektieren ist, wurden ebenfalls beschrieben.
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Die
oben beschriebenen Amplifikationsverfahren verlangen, dass Proben,
von denen erwartet wird, dass sie eine spezifische Nukleotidsequenz
haben, bei etwa 95°C
erwärmt
werden und dann wiederholt zwischen ein oder zwei niedrigeren Temperaturen
und etwa 95°C
thermisch cycliert werden. Die höheren
Temperaturen denaturieren Doppelhelices und die niedrigeren Temperaturen
erlauben eine Hybridisierung des Primers und Kettenverlängerung.
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Die
obigen Verfahren sind extrem wirksame Techniken für eine Hochempfindlichkeitsdetektion
von Ziel-DNA-Molekülen,
die in sehr geringen Mengen vorhanden sind. Die Korrelation zwischen
der Anzahl von ursprünglichen
Ziel-DNA-Molekülen
und der Anzahl spezifisch amplifizierter Produkte wird durch eine
Reihe von Variablen beeinflusst. Geringere Variationen bei Puffer-
oder Temperaturbedingungen können
Reaktion-zu-Reaktion-Amplifikationseffizienzen
sehr stark beeinflussen. Außerdem
können
klinische Proben von DNA-Zielen inhibitorische Faktoren enthalten,
die eine enzymatische Amplifikation unterdrücken können. Zusätzlich können solche klinischen Proben
auch irrelevante DNA enthalten, die im Vergleich zu den Ziel-DNA-Molekülen in sehr
großen
Mengen vorliegen kann.
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Die
obigen Amplifikationsverfahren leiden an einer Störung, die
durch statistische partielle Hybridisierung von Primern, die bei
einer solchen Amplifikation verwendet werden, an irrelevante DNA,
d.h. DNA, die nicht Ziel-DNA ist, und an die die Primer nicht-spezifisch
oder nicht selektiv binden, verursacht werden. Ein Wettbewerb zwischen
Ziel-DNA und irrelevanter DNA um das Enzym und den Primer wird so
erzeugt. Als Resultat wird die Effizienz der Amplifikation der Ziel-DNA-Moleküle verringert.
Dies führt
am besten zu Schwierigkeiten bei der Unterscheidung amplifizierter
Ziel-DNA von amplifizierter
irrelevanter DNA. Die Amplifikation von irrelevanter DNA zu einem
substantiellen Grad kann eine spezifische Amplifikation von Ziel-DNA
stören, wodurch
eine Detektion der Ziel-DNA vollständig verhindert wird.
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Ein
Ansatz für
dieses Problem besteht darin, eine Kettenverlängerung von bei niedriger Temperatur nicht-spezifisch hybridisierten
Primern durch Erwärmen
des Reaktionsgemisches auf 95°C
vor Zugeben eines kritischen Reagenses, z.B. ein Polymeraseenzym
oder Magnesium, das erforderlich ist, um die Polymerase zu aktivieren,
zu vermeiden. Dies kann durch Verwendung einer Wachsschicht, um
die verschiedenen Reaktionskomponenten zu trennen, bis eine hohe
Temperatur erreicht ist, erreicht werden. Alternativ kann ein inhibierender
Antikörper
gegen die Polymerase bei niedriger Temperatur zugesetzt werden.
Der Antikörper
denaturiert bei erhöhter
Temperatur und lässt
das Enzym reaktiviert werden. Ein anderer Ansatz involviert die
Verwendung von AmpliTaq-Gold-Enzym als Polymerase in PCR-Reaktionen. Ein anderes
Verfahren, das eine Kettenverlängerung
eines Oligonukleotidprimers involviert, ist ein Verfahren zur Deletion
von Unterschieden in Nukleinsäuren.
Kurz ausgedrückt,
das Branch-Migrations-Verfahren detektiert eine Differenz zwischen
zwei verwandten Nukleinsäuresequenzen.
In diesem Verfahren wird, wenn es eine Differenz zwischen den zwei
verwandten Nukleinsäuresequenzen
gibt, ein stabiler Komplex aus vier Molekülen gebildet, der beide Nukleinsäuresequenzen
in doppelsträngiger
Form umfasst. Üblicherweise
umfasst der Komplex eine Holliday-Junction. Beide Mitglieder wenigstens
eines Paars von nicht-komplementären Strängen innerhalb
des Komplexes haben Markierungen. Die Assoziation der Markierungen
als Teil des Komplexes wird als Hinweis für das Vorliegen des Unterschieds
zwischen den zwei verwandten Sequenzen bestimmt. Das Verfahren kann
zum Detektieren des Vorliegens einer Mutation in einer Zielnukleinsäuresequenz
verwendet werden.
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In
dem obigen Verfahren zur Detektion von Unterschieden zwischen zwei
verwandten DNA-Sequenzen kann ein nicht-spezifisches Priming ein Problem zur
Mutationsdetektion durch Inhibierung von DNA-Branch-Migration sein.
Alle Amplifikationsprodukte bauen die "Schwanz"-Sequenzen der Schwanz-tragenden Primer
ein und sind daher fähig,
an der Bildung von viersträngigen
DNA-Komplexen mit beiden spezifischen PCR-Produkten und mit jedem
anderen teilzunehmen. Da die Sequenzen auf beiden Seiten der Junction
vollständig
verschieden voneinander sind, unterliegen solche Komplexe niemals
einer Strangtrennung durch Branch-Migration und erzeugen somit ein
nicht-spezifisches Signal. Ein Ansatz zur Linderung dieses Problems
besteht in der Verwendung eines Zwei-Stufen-PCR-Verfahrens oder
verschachtelter PCR. Es ist allerdings in hohem Maße wünschenswert,
das obige Verfahren unter Verwendung einer einzelnen PCR-Reaktion
mit genau einem Primersatz durchzuführen.
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Ein
Verfahren zur Vermeidung der obigen Probleme, das kostengünstig und
regulierbarer ist als die oben genannten Ansätze, ist erwünscht.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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US-Patent
Nr. 5,338,671 (Scalice et al.) diskutiert die DNA-Amplifikation mit
thermostabiler DNA-Polymerase und Polymerase-inhibierendem Antikörper.
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Zusammensetzungen
und Verfahren zur Inhibierung einer Dimerisierung von Primern während der
Lagerung von Polymerasekettenreaktionsreagenzien ist im US-Patent
Nr. 5,565,339 (Bloch et al.) (Bloch I) offenbart.
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Eine
Verwendung von Fett oder Wachs in der Polymerasekettenreaktion wird
im US-Patent Nr. 5,411,876 diskutiert (Bloch et al.) (Bloch II).
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Das
US-Patent Nr. 5,599,660 (Ramanujam et al.) offenbart ein Verfahren
und eine Präparation
zur sequenziellen Abgabe von in Wachs eingebetteten, inaktivierten
biologischen und chemischen Reagenzien.
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Ein
Verfahren zum verringerten nicht-spezifischen Priming bei der DNA-Amplifikation
ist im US-Patent Nr. 5,348,853 (Wang et al.) offenbart.
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TagStart
AntibodyTM, der in der Heißstart-PCR
verwendet wird, die durch einen neutralisierenden monoklonalen Antikörper, der
gegen Taq-DNA-Polymerasen gerichtet ist, ermöglicht wird, wird von Kellogg
et al., BioTechniques (1994) 16(6): 1134–1137 beschrieben.
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Eine
Co-Amplifikation von Zielnukleinsäure unter Verwendung eines
Volumenausschlussagenses in der Reaktionszusammensetzung und ein
Testkit und eine Testvorrichtung, die dafür einsetzbar ist, sind im US-Patent
Nr. 5,705,366 (Backus) diskutiert.
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Eine
hitzevermittelte Aktivierung von Affinitäts-immobilisierter Taq DNA-Polymerase
wird in Nilsson et al., in BioTechniques (1997) 22(4):744–751 beschrieben.
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Oligonukleotidinhibitoren
von Taq-Polymerase erleichtern eine Detektion von Targets mit niedriger
Kopienzahl durch PCR und werden in Dang et al., J. Mol. Biol. (1996)
264:268–278
diskutiert.
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Ein
einfaches Verfahren zur Verstärkung
der PCR-Spezifität
ist von Weighardt et al., PCR Methods and Applications (1993) 3:77–80 beschrieben.
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Eine
vereinfachte Heißstart-PCR
unter Verwendung AmpliTaq-Gold-Enzym
wird in Birch et al., Nature (1996) 381:445–446 beschrieben.
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Ein
Heißstartverfahren
unter Verwendung von Wachsperlen ist in Chou et al., Nucleic Acids
Research (1992) 20:1717–1723
diskutiert.
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W.B.
Barnes diskutiert eine PCR-Amplifikation von bis zu 35-kb-DNA mit
hoher Genauigkeit und hoher Ausbeute aus λ-Bakteriophagenmatrizen in Proc.
Nat. Acad. Sci. USA (1994) 91:2216–2220.
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Die
PCT-Anmeldung WO 96/03526 A1 (Niveleau) diskutiert ein Nukleinsäureamplikationsverfahren unter
Verwendung eines modifizierten Nukleosids und die Detektion des
Amplifikationsproduktes unter Verwendung von Antikörpern.
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Backman
et al. offenbart ein Verfahren und Kits zum Amplifizieren von Zielnukleinsäuren, die
sowohl auf Polymerase- als auch auf Ligase-Kettenreaktionen anwendbar
sind, im US-Patent Nr. 5,792,607.
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Ein
Verfahren zum Amplifizieren, Detektieren und/oder Klonieren von
Nukleinsäuresequenzen
ist im US-Patent Nr. 4,683,195 offenbart.
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Das
US-Patent Nr. 5,508,178 (Rose et al.) beschreibt eine Nukleinsäureamplifikation
unter Verwendung eines einzelnen Polynukleotidprimers.
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Eine
Amplifikation von Nukleinsäuresequenzen
unter Verwendung von Oligonukleotiden statistischer Sequenz als
Primer ist im US-Patent Nr. 5,043,272 (Hartley) beschrieben.
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Nickel
et al., J. Biol. Chem. (1992) 267:848–854 beschreibt Wechselwirkungen
von Azidothymidintriphosphat mit zellulären DNA-Polymerasen und mit
DNA-Primase.
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EP 0 439 182 (Beckman et
al.) diskutiert Verfahren zum Amplifizieren von Zielnukleinsäuren, die
sowohl auf Polymerase- als auch auf Ligase-Kettenreaktionen anwendbar
sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
ihrem breitesten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zum selektiven Verlängern eines Oligonukleotidprimers
entlang einer spezifischen Zielpolynukleotidsequenz in einem Gemisch
von Polynukleotiden. Es wird eine Kombination bereitgestellt, die
das Gemisch, einen Oligonukleotidprimer, der eine Modifikation hat,
und eine Bindungssubstanz für
die Modifikation umfasst, wobei die Bindungssubstanz an das Oligonukleotid
bindet und die Verlängerung
des Oligonukleotids entlang der Zielpolynukleotidsequenz verhindert.
Die Temperatur der Kombination wird sequenziell oder cyclisch auf
Level eingestellt, die ausreichen, um die Bindungssubstanz irreversibel
zu denaturieren und die Verlängerung
des Oligonukleotidprimers entlang der spezifischen Zielpolynukleotidsequenz
erlauben.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Kontrollieren der Verlängerung eines
Oligonukleotids entlang eines Matrizenpolynukleotids. Eine Kombination
wird in einem Medium bereitgestellt. Die Kombination umfasst (i)
ein Matrizenpolynukleotid, (ii) ein Olignukleotid, von dem wenigstens
ein Teil an einen Teil des Matrizenpolynukleotids hybridisiert,
wobei das Oligonukleotid eine modifizierte Gruppierung umfasst,
(iii) alle Reagenzien, die zum Verlängern des Oligonukleotids entlang
des Matrizenpolynukleotids erforderlich sind, und (iv) eine Bindungssubstanz
für die
modifizierte Gruppierung. Die Bindungssubstanz ist fähig, an
die modifizierte Gruppierung zu binden und zu verhindern, dass sich
das Oligonukleotid entlang des Matrizenpolynukleotids verlängert. Die
Kombination wird Bedingungen zur irreversiblen Freisetzung der Bindungssubstanz
vom Oligonukleotid und zur Ermöglichung
der Verlängerung
des Olignukleotids entlang des Matrizenpolynukleotids unterworfen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Amplifizieren einer Zielpolynukleotidsequenz. Es wird eine Kombination
bereitgestellt, umfassend (i) ein Medium, von dem angenommen wird,
dass es die Zielpolylnukleotidsequenz enthält, (ii) alle Reagenzien, die
zur Durchführung
einer Amplifikation der Zielpolynukleotidsequenz erforderlich sind,
wobei die Reagenzien eine Nukleotidpolymerase, Nukleosidtriphosphate
und wenigstens einen Oligonukleotidprimer, der entlang der Zielpolynukleotidsequenz
verlängerbar
ist, umfassen. Der Oligonukleotidprimer umfasst eine modifizierte
Gruppierung. Eine Bindungssubstanz für die modifizierte Gruppierung
ist in der Kombination enthalten. Die Bindungssubstanz ist fähig, an
die modifizierte Gruppierung zu binden und den Primer daran zu hindern,
dass er sich entlang der Zielsequenz verlängert. Die Kombination wird
Bedingungen zur Amplifizierung der Zielpolynukleotidsequenz unterworfen.
Unter solchen Bedingungen wird die Bindungssubstanz während des
Temperaturcyclings irreversibel von dem Primer freigesetzt, wodurch
zugelassen wird, dass der Primer mit der Zielpolynukleotidsequenz
bindet und sich entlang dieser verlängert.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Amplifizieren einer Polynukleotidsequenz eines Zielpolynukleotids
("Zielsequenz"). Ein erster Oligonukleotidprimer
("erster Primer") wird an das 3'-Ende der Zielsequenz
hybridisiert. Der erste Primer wird in Gegenwart einer Polymerase
und von Nukleotidtriphosphaten entlang wenigstens der Zielsequenz
verlängert,
um einen verlängerten
ersten Primer zu produzieren. Der erste Primer ist fähig, an
(1) den verlängerten
ersten Primer oder (2) einen verlängerten zweiten Oligonukleotidprimer
("zweiter Primer") zu hybridisieren.
Der verlängerte
zweite Primer resultiert aus der Verlängerung eines zweiten Primers,
der fähig
ist, an ein Polynukleotid zu hybridisieren oder sich entlang dieses
zu verlängern,
das komplementär
zu der Zielsequenz ist (komplementäres Polynukleotid). Der verlängerte erste
Primer wird von der Zielsequenz dissoziiert. Der erste oder der
zweite Primer wird an das 3'-Ende
des verlängerten
ersten Primers hybridisiert und der erste oder der zweite Primer
wird entlang des verlängerten ersten
Primers verlängert.
Der verlängerte
erste Primer oder der verlängerte
zweite Primer wird von dem verlängerten
ersten Primer dissoziiert. Der erste Primer wird an das 3'-Ende des verlängerten
ersten oder des verlängerten
zweiten Primers hybridisiert. Die Hybridisierungsschritte, die den
ersten und/oder den zweiten Primer mit den verlängerten Primern beinhalten,
werden durch wiederholtes Temperaturcycling wiederholt. Der Primer
umfasst ein modifiziertes Nukleotid in dem Teil, das an das Zielpolynukleotid
bindet. Ein Antikörper
für das
modifizierte Nukleotid ist in der Kombination enthalten. Ein Antikörper ist
fähig,
an das modifizierte Nukleotid zu binden und zu verhindern, dass
der Primer sich entlang der Zielsequenz verlängert. Der Antikörper wird irreversibel
während
des Temperaturcyclings vom Primer freigesetzt, wodurch es ermöglicht wird,
dass der Primer mit der Zielpolynukleotidsequenz bindet und entlang
dieser verlängert
wird.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Detektieren einer Zielsequenz eines Zielpolynukleotids ("Zielsequenz"). Die Zielsequenz
wird einem Verfahren ähnlich
dem oben beschriebenen unterworfen. Der verlängerte erste Primer und/oder
der verlängerte
zweite Primer werden detektiert. Der Primer umfasst ein modifiziertes
Nukleotid in dem Teil, der an das Zielpolynukleotid bindet. Ein
Antikörper für das modifizierte
Nukleotid ist in der Kombination enthalten. Der Antikörper ist
fähig,
an das modifizierte Nukleotid zu binden und den Primer daran zu
hindern, entlang der Zielsequenz verlängert zu werden. Der Antikörper wird
irreversibel während
des Temperaturcyclings vom Primer freigesetzt, wodurch es ermöglicht wird, dass
der Primer mit der Zielpolynukleotidsequenz bindet und entlang dieser
verlängert
wird.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kit, umfassend
in verpackter Kombination (a) ein Oligonukleotid, von dem wenigstens
ein Teil an einen Teil eines Matrizenpolynukleotids hybridisiert,
wobei das Oligonukleotid eine modifizierte Gruppierung umfasst,
(b) Reagenzien zur Verlängerung
des Oligonukleotids entlang des Matrizenpolynukleotids und (c) einen
Antikörper
für die
modifizierte Gruppierung. Der Antikörper ist fähig, an die modifizierte Gruppierung
zu binden und zu verhindern, dass das Oligonukleotid sich entlang
des Matrizenpolynukleotids verlängert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung, die eine Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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2 ist
eine schematische Darstellung, die eine alternative Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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3 ist
eine schematische Darstellung, die eine alternative Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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Beschreibung
der spezifischen Ausführungsformen
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In
der vorliegenden Erfindung wird eine vorzeitige Hybridisierung und
Verlängerung
eines Oligonukleotidprimers durch spezifische Bindung des Oligonukleotidprimers
durch eine thermisch labile Bindungssubstanz, z.B. ein Protein,
verhindert. Der Oligonukleotidprimer enthält üblicherweise, aber nicht notwendigerweise, eine
modifizierte Gruppierung in dem Teil des Oligonukleotidprimers,
der an ein Matrizen-Polynukleotid
bindet. Die Bindungssubstanz ist für die modifizierte Gruppierung
spezifisch und bindet an den Oligonukleotidprimer, der ein Eingreifen
der Polymerase und eine vorzeitige Aktivierung des Oligonukleotidprimers
und/oder eine nachfolgende Verlängerung
verhindert. Eine Aktivierung des Primers und eine Verlängerung
des hybridisierten Primers werden durch Bindung der Bindungssubstanz,
die thermisch labil ist, blockiert. Eine Erhöhung der Temperatur des Reaktionsmediums
inaktiviert die Bindungssubstanz. Die Inaktivierung der Bindungssubstanz resultiert
in einer Dissoziation des Komplexes der Bindungssubstanz und des
Oligonukleotidprimers, einer Freisetzung des Oligonukleotidprimers,
einer Bildung eines spezifischen Primer-Matrizenpolynukleotid-Hybrids,
einer Aktivierung des 3'-Terminus
des Oligonukleotidprimers und einer Verlängerung des Primers entlang des
Matrizenpolynukleotids.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine Kombination aller Reagenzien, die zur Amplifikation erforderlich
sind, in einem Reaktionsgemisch vor Einsetzen des Amplifikationsprozesses.
Eine Analyse der Amplifikationsprodukte zum Zwecke der Detektion,
Sequenzanalyse und dergleichen, werden durch die Verfahren der Erfindung
stark vereinfacht. Da die Bindungssubstanz bei der erhöhten Temperatur
irreversibel inaktiv gemacht wird, stört sie in der späteren Analyse
der Amplifikationsreaktion nicht. Dementsprechend resultiert sie in
einer Eliminierung eines nicht-spezifischen Primings bei niedrigen
Temperaturen, was hauptsächlich
zur Produktion einer nicht-spezifischen Amplifikation beiträgt. Die
vorliegende Erfindung ist im allgemeinen von der verwendeten Polymerase
unabhängig;
in einigen Fällen,
wie sie unten erläutert
werden, kann allerdings eine Exonuklease notwendig sein.
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Die
vorliegende Erfindung bietet Vorteile gegenüber der Verwendung eines Antikörpers, der
spezifisch an einzelsträngige
DNA bindet. Eine Bildung einer einzelsträngigen Spezies der Proben-DNA
während
der Probenpräpration
ist üblich.
Dies kann zu einem Wettbewerb um die Bindung DNA-Antikörper führen, was
in einer vorzeitigen Freisetzung des aktiven Primers resultiert,
der zu einer nicht-spezifischen Primerverlängerung fähig ist. Ein anderer Vorteil
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass es lediglich notwendig
ist, eine modifizierte Gruppierung im Oligonukleotidprimer zu haben.
Die modifizierte Gruppierung kann in dem Teil des Oligonukleotidprimers
sein, der an den entsprechenden Teil des Matrizenpolynukleotids
bindet, oder die modifizierte Gruppe kann am 3'-Terminus, dem 3'-Ende oder dem 5'-Ende sein. Das vorliegende Verfahren
sorgt für
ein Zusammenfügen
von Amplifikationsreaktionsgemischen bei niedriger Temperatur, vereinfacht
somit das Amplifikationsverfahren.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann allein verwendet werden,
um die obigen Vorteile zu erreichen. Allerdings liegt es im Aufgabenbereich
der Erfindung, das erfindungsgemäße Verfahren
in Verbindung mit anderen "Heißstart"-Verfahren durchzuführen. Das
vorliegende Erfindung kann z.B. zusammen mit Wachsperlen verwendet
werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird eine Amplifikation einer Zielpolynukleotidsequenz
unter Verwendung eines Oligonukleotids, das eine Bindungsgruppierung
hat, und einer Bindungssubstanz, die spezifisch an eine solche Gruppierung
bindet, durchgeführt.
Die Bildung eines Komplexes zwischen der Bindungssubstanz und dem
Oligonukleotidprimer resultiert in einer Inhibierung der Fähigkeit
des Oligonukleotidprimers, sich entlang des Matrizenpolynukleotids
zu verlängern.
Wenn alle Amplifikationsreagenzien in der Probe vermischt sind,
wird eine Verlängerung
des Primers entlang eines Matrizenpolynukleotids, das im Gemisch
vorliegt, wegen des Vorliegens des Komplexes zwischen der Bindungssubstanz
und dem Oligonukleotidprimer inhibiert. Wenn die Temperatur ansteigt,
dissoziiert die Bindungssubstanz aus dem Komplex mit dem Primer.
Der Oligonukleotidprimer (wenn er vorher nicht gebunden war) kann
dann an die Matrizenpolynukleotidsequenz binden und eine Kettenverlängerung
durchmachen. Die Hintergrundprodukte, die aus Amplifikation von
irrelevanter DNA resultieren, sind stark verringert, da eine Kettenverlängerung
nur bei einer erhöhten
Temperatur, wo eine Bindung relativ selektiv ist, stattfindet.
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Das
Reaktionsmedium wird kontrollierten Bedingungen unterworfen, unter
denen die Bindungssubstanz aus dem Komplex mit dem Oligonukleotidprimer
dissoziiert, wodurch der Oligonukleotidprimer in kontrollierter
Weise zur Verlängerung
entlang der Polynukleotidmatrize freigesetzt wird.
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Die
vorliegende Erfindung findet auf eine Reihe von Verfahren Anwendung,
in denen eine Kettenverlängerung
eines Oligonukleotids entlang eines Matrizenpolynukleotids erfolgt.
Ein solches Verfahren ist die Amplifikation einer Zielpolynukleotidsequenz,
z.B. eine Amplifikation, die unter Verwendung eines thermischen Cyclings
durchgeführt
wird. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahren eliminiert die
Verwendung von verschachtelten Primern oder anderen Mitteln, die
früher
erforderlich waren, um einen ausreichend niedrigen Hintergrund für ein Amplifikationsverfahren
bereitzustellen, um ein aussagekräftiges Resultat bereitzustellen.
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Bevor
mit der Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung fortgefahren wird, wird eine Reihe von Ausdrücken definiert.
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Kettenverlängerung
eines Oligonukleotids – Verlängerung
eines Oligonukleotids entlang einer Polynukleotidmatrize (Kette
von Nukleotiden), um ein Kettenverlängerungsprodukt zu produzieren,
das das Komplement der Polynukleotidmatrize ist. Das Polynukleotid
ist eine Matrize, da der Oligonukleotidprimer mit wenigstens einem
Teil des Polynukleotids hybridisierbar ist und entlang eines solchen
Teils verlängert
werden kann. In einer Primerverlängerungsreaktion
hybridisiert im allgemeinen ein Primer an wenigstens eine Matrizensequenz
innerhalb eines Polynukleotids und wird entlang dieser (entlang
dieser Ketten) verlängert.
Die verlängerten
Primer sind "Kettenverlängerungsprodukte". Reagenzien zur
Durchführung
einer Kettenverlängerung eines
Oligonukleotidprimers entlang einer Polynukleotidmatrize umfassen
eine Nukleotidpolymerase und Nukleosidtriphosphate. Kettenverlängerungsverfahren
werden in Verfahren, z.B. Amplifikation von Polynukleotiden, Bildung
von cDNA, komplementär
zu mRNA, zur Klonierung eines gegebenen Gens oder eines Fragments
davon usw., verwendet.
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Im
Kontext einer Amplifikation beinhaltet eine Kettenverlängerung üblicherweise
ein Temperaturcycling, d.h. Erhöhung
der Temperatur des Reaktionsgemisches, um zu bewirken, dass hybridisierte
Polynukleotidsequenzen denaturieren, Abkühlen des Reaktionsgemisches,
um eine Bindung eines Oligonukleotidprimers an seine entsprechende
Zielpolynukleotidsequenz zu ermöglichen,
und anschließende
Verlängerung
entlang der Zielpolynukleotidsequenz, und Wiederholung des obigen.
Allerdings können
Zielpolynukleotide ohne Thermocycling amplifiziert werden.
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Ein
wichtiges Verfahren, das eine Kettenverlängerung eines Oligonukleotidprimers
ausnützt,
ist das für die
Amplifikation von Nukleinsäuren
oder Polynukleotiden, z.B. eine Zielpolynukleotidsequenz. Solche
Verfahren führen
im allgemeinen zur Bildung einer Kopie oder mehrerer Kopien einer
Nukleinsäure
oder eines Polynukleotidmoleküls
oder zur Bildung einer Kopie oder mehrerer Kopien des Komplements
einer Nukleinsäure oder
eines Polynukleotidmoleküls, üblicherweise
einer Zielpolynukleotidsequenz, die in einem Medium vorliegt.
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Ein
solches Verfahren für
die enzymatische Amplifikation von spezifischen doppelsträngigen Sequenzen
von DNA ist als die Polymerasekettenreaktion (PCR), wie sie oben
beschrieben wurde, bekannt. Dieses in vitro-Amplifikationsverfahren
basiert auf wiederholten Zyklen der Denaturierung, des Annealing
wenigstens zwei verschiedener Oligonukleotidprimer, und Primerverlängerung,
d.h. "Kettenverlängerung" solcher Primer, durch
thermophile, Matrizen-abhängige
Polynukleotidpolymerase, was zu einer exponentiellen Zunahme der Kopien,
d.h. "Kettenverlängerungsprodukte
der obigen Primer",
der Zielpolynukleotidsequenz, die von den Primern flankiert wird,
führt.
Die zwei verschiedenen PCR-Primer, die an entgegengesetzte Stränge der
DNA anlagern, sind so positioniert, dass das Polymerase-katalysierte
Verlängerungsprodukt
eines Primers als Matrizenstrang für den anderen dienen kann,
was zu der Akkumulierung eines getrennten doppelsträngigen Fragments
führt,
dessen Länge
durch den Abstand zwischen den 5'-Enden
der Oligonukleotidprimer definiert ist.
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Ein
anderes Verfahren zur Amplifikation wird oben genannt und involviert
eine Amplifikation eines einzelsträngigen Polynukleotids unter
Verwendung eines einzelnen Polynukleotidprimers. Das einzelsträngige Polynukleotid,
das zu amplifizieren ist, enthält
zwei nicht-zusammenhängende
Sequenzen, die zueinander komplementär sind und somit fähig sind,
zusammen unter Bildung einer "stem-loop"-Struktur zu hybridisieren. Dieses
einzelsträngige
Polynukleotid kann bereits Teil einer Zielpolynukleotidsequenz sein
oder kann als Resultat des Vorliegens einer Zielpolynukleotidsequenz
geschaffen werden.
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Ein
anderes Verfahren, das eine Kettenverlängerung eines Oligonukleotidprimers
beinhaltet, ist ein Verfahren für
die Detektion von Unterschieden bei den Nukleinsäuren. In dem Verfahren wird
allgemein ein Medium, von dem erwartet wird, dass es zwei verwandte
Nukleinsäuresequenzen
enthält,
behandelt, um zwei partielle Doppelhelices bereitzustellen, von
denen jede vollständig übereinstimmende
Doppelhelices mit an einem Ende nicht-komplementären Endteilen umfasst. Die
partiellen Doppelhelices sind dahingehend verwandt, dass, außer für den Unterschied,
einer der Stränge,
S1, einer der partiellen Doppelhelices komplementär zu einem
der Stränge,
S1', des anderen
der partiellen Doppelhelices ist, und der andere der Stränge, S2,
der einen der partiellen Doppelhelices komplementär zu dem
anderen der Stränge,
S2', des anderen
der partiellen Doppelhelices ist. Das Medium wird Bedingungen unterworfen,
die die Bindung von S1 an S1' bzw.
S2 and S2' ermöglichen.
Wenn es einen Unterschied zwischen den verwandten Nukleinsäuresequenzen
gibt, wird ein stabiler Komplex gebildet, der die Stränge S1,
S1', S2 und S2' umfasst. Es wird
eine Bestimmung durchgeführt, ob
der stabile Komplex gebildet ist, dessen Vorliegen ein Hinweis für das Vorliegen
eines Unterschieds zwischen den verwandten Nukleinsäuresequenzen
ist.
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Modifizierte
Gruppierung – eine
Gruppierung, die eine Modifikation umfasst, welche die Gruppierung von
einer anderen unterscheidet, die eine solche Modifikation nicht
umfasst.
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Nukleotid – eine Base-Zucker-Phosphat-Kombination,
d.h. z.B. die monomere Einheit von Nukleinsäurepolymeren, d.h. DNA oder
RNA.
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Natürliches
Nukleotid – ein
Nukleotid, das im allgemeinen in der Natur gefunden wird; solche
natürlichen
Nukleotide umfassen Basen, wie Adenin, Uridin, Cytidin, Thymidin,
Guanidin usw.
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Nicht-natürliches
Nukleotid – ist
die Einheit in einem modifizierten Oligonukleotid, die sich durch
eine Modifikation von einem natürlichen
Nukleotid unterscheidet. Die Natur des nicht-natürlichen Nukleotids zu Zwecken
der vorliegenden Erfindung ist unten bei der Definition von modifiziertem
Oligonukleotid detaillierter beschrieben. Das nicht-natürliche Nukleotid,
kann, wenn es nicht durch eine Bindungssubstanz gebunden ist, zu
einem gewissen Grad die Fähigkeit
des modifizierten Oligonukleotids, an ein Matrizenpolynukleotid
zu hybridisieren und entlang diesem verlängert zu werden, stören oder
kann sie nicht stören.
Bei dem Ereignis, dass das nicht-natürliche Nukleotid eine solche
Fähigkeit
stört,
sollte das nicht-natürliche
Nukleotid distal vom 3'-Ende
des Primers sein oder sollte vor einer Verlängerung aus dem Primer entfernt
werden. Ein Beispiel für
ein solches nicht-natürliches
Nukleotid ist Etheno-dA.
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Nukleotid – ist eine
Base-Zucker-Kombination oder ein Nukleotid, dem eine Phosphatgruppierung fehlt.
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Eine
Zielsequenz eines Zielpolynukleotids – eine zu identifizierende
Sequenz von Nukleotiden, die üblicherweise
innerhalb eines Teils (Zielpolynukleotid) vorliegt oder das Ganze
eines Polynukleotidanalyten ist, dessen Identität zu einem Ausmaß bekannt
ist, das ausreicht, um die Herstellung verschiedener Primer und anderer
Moleküle,
die zur Durchführung
einer Amplifikation der Zielsequenz, die innerhalb des Zielpolynukleotids
enthalten ist, zu ermöglichen.
Bei einer Primerverlängerungsamplifikation
hybridisieren Primer im allgemeinen an wenigstens die Zielsequenz
innerhalb des Zielpolynukleotids und werden entlang dieser verlängert (kettenverlängert) und
entsprechend wirkt die Zielsequenz als Matrize. Die verlängerten
Primer sind Ketten-"Verlängerungsprodukte". Die Zielsequenz
liegt üblicherweise
zwischen zwei definierten Sequenzen, muss aber nicht. Im allgemeinen
hydrisieren die Primer mit den definierten Sequenzen oder mit wenigstens einem
Teil eines solchen Zielpolynukleotids, üblicherweise wenigstens ein
10-Nukleotid-Segment am 3'-Ende davon
und vorzugsweise ein wenigstens 15-, häufig ein 20- bis 50-Nukleotidsegment
davon. Die Zielsequenz enthält üblicherweise
etwa 30 bis 5.000 oder mehr Nukleotide, vorzugsweise 50 bis 1.000
Nukleotide. Das Zielpolynukleotid ist im allgemeinen eine Fraktion
eines größeren Moleküls oder
es kann im wesentlichen das ganze Molekül (Polynukleotidanalyt) sein.
Die Mindestzahl an Nukleotiden in der Zielpolynukleotidsequenz ist
so ausgewählt,
dass das Vorliegen von Zielpolynukleotid in einer Probe ein spezifischer
Indikator für
das Vorliegen eines Polynukleotid-Analyten in einer Probe ist. Ganz
grob ausgedrückt,
die Sequenzlänge
ist üblicherweise
größer als
etwa 1,6 log L-Nukleotide, worin L die Zahl der Basenpaare im Genom
der biologischen Quelle der Probe ist. Die maximale Zahl an Nukleotiden
im Zielpolynukleotid wird normalerweise durch die Länge des
Polynukleotidanalyten und seine Tendenz, durch Scherung oder andere
Verfahren während
der Isolierung und Verfahren, die zur Präparierung der Probe zum Assay
und die Detektionseffizienz und/oder Amplifikation der Sequenz notwendig
sind, gebrochen zu werden, gesteuert.
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Oligonukleotid – ein einzelsträngiges Polynukleotid, üblicherweise
ein synthetisches Polynukleotid. Das Oligonukleotid (die Oligonukleotide)
bestehen üblicherweise
aus einer Sequenz mit etwa 5 bis etwa 150 oder mehr Nukleotiden,
vorzugsweise etwa 10 bis etwa 100 Nukleotiden, bevorzugter etwa
15 bis etwa 50 Nukleotiden in der Länge. Zur Herstellung von Oligonukleotiden
können
verschiedene gut bekannte Techniken verwendet werden. Solche Sequenzen
können
durch biologische Synthese oder durch chemische Synthese erhalten
werden. Für
kurze Sequenzen (bis zu etwa 100 Nukleotide) ist eine chemische
Synthese im Vergleich zu einer biologischen Synthese häufig wirtschaftlicher.
Für längere Sequenzen
können
Standardreplikationsverfahren, die in der Molekularbiologie verwendet
werden, eingesetzt werden, z.B. die Verwendung von M13 für einzelsträngige DNA,
wie es von J. Messing, Methods Enzymol. (1983) 101: 20–78 beschrieben
wird.
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Zusätzlich zu
Standard-Klonierungstechniken können
enzymatische in vitro-Verfahren wie z.B. Polymerase-katalysierte Reaktionen,
verwendet werden. Zur Herstellung von RNA können T7-RNA-Polymerase und
eine geeignete DNA-Matrize verwendet werden. Für DNA sind Polymerasekettenreaktion
(PCR) und Einzelprimeramplifikation zweckdienlich.
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Andere
chemische Verfahren zur Polynukleotid- oder Oligonukleotidsynthese
umfassen Phosphotriester- und Phosphodiester-Verfahren (Narang et
al., Meth. Enzymol. (1979) 68:90) und Synthesen auf einem Träger (Beaucage
et al., Tetrahedron Letters. (1981) 22:1859–1862) wie auch die Phosphoramidattechnik
(M.H. Caruthers et al., Methods in Enzymology (1988) 154: 287–314 (1988)
sowie andere, die in "Synthesis
and Applications of DNA and RNA",
S.A. Narang, Herausgeber, Academic Press, New York, 1987, und den
darin enthaltenen Referenzen beschrieben sind.
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Ende
eines Oligonukleotids – wie
der Ausdruck hier verwendet wird, bezieht er sich auf Nukleotide, einschließlich des
terminalen Nukleotids, entweder an dem entgegengesetzten 3'- oder 5'-Ende eines Oligonukleotids.
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Terminus
eines Oligonukleotids – dieser
Ausdruck bezieht sich, so wie er hier verwendet wird, auf das terminale
Nukleotid, entweder am 3'-
oder 5'-Ende eines
Oligonukleotids.
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Oligonukleotidprimer – ein Oligonukleotid,
das üblicherweise
in einer Kettenverlängerung
an einer Polynukleotidmatrize verwendet wird, wie z.B. bei einer
Amplifikation einer Nukleinsäure.
Der Oligonukleotidprimer ist üblicherweise
ein synthetisches Desoxynukleotid, das einzelsträngig ist, eine Sequenz an seinem 3'-Ende enthält, die
fähig ist,
mit einer definierten Sequenz eines Zielpolynukleotids zu hybridisieren.
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Normalerweise
hat ein Oligonukleotidprimer und insbesondere sein 3'-Ende vorzugsweise
wenigstens 70 %, bevorzugter wenigstens 90 %, am bevorzugtesten
100 %, Komplementarität
zu der definierten Sequenz. Die Anzahl von Nukleotiden in der hybridisierbaren
Sequenz eines Oligonukleotidprimers, der an eine Zielpolynukleotidsequenz
hybridisiert, sollte so sein, dass Stringenzbedingungen, die zum
Hybridisieren des Oligonukleotidprimers verwendet werden, eine übermäßige statistische
nicht-spezifische Hybridisierung verhindern werden. Die Zahl an
Nukleotiden im Oligonukleotidprimer wird dieselbe wie in der definierten
Sequenz eines Zielpolynukleotids sein, an das er bindet, nämlich wenigstens
12 Nukleotide, vorzugsweise wenigstens etwa 15 Nukleotide und im
allgemeinen etwa 12 bis etwa 50 Nukleotide, vorzugsweise etwa 15
bis etwa 30 Nukleotide.
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Modifiziertes
Oligonukleotid – ein
Oligonukleotid, das eine Modifikation hat; ein Oligonukleotid, das
ein oder mehrere (i) natürliche
Nukleotide, die sich von den vier allgemein anerkannten Nukleotiden
unterscheiden und daher im Vergleich zu solchen Nukleotiden modifiziert
sind, (ii) nicht-natürliche Nukleotide
mit einer chemischen Modifikation (modifiziertes Nukleotid) (manchmal
hierin als "Nukleotidanalogon" bezeichnet) im Vergleich
zu einem Oligonukleotid, das ein unmodifiziertes Nukleotid hat,
besitzt. Wenn das natürliche
oder nicht-natürliche
Nukleotid, das die Modifikation umfasst, durch die Bindungssubstanz
gebunden ist, ist der Oligonukleotidprimer unfähig, entlang des Polynukleotids,
an das er hybridieren könnte,
verlängert
zu werden. Folglich erfolgt keine Kettenverlängerung in einem wesentlichen
Grad, wenn nicht und bis der Komplex zwischen der Bindungssubstanz
und dem Oligonukleotidprimer dissoziiert ist und die Bindungssubstanz
irreversibel denaturiert ist.
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Die
modifizierten Nukleotide für
das modifizierte Oligonukleotid werden so ausgewählt, dass sie für eine ausreichende
Bindung an die Bindungssubstanz sorgen, so dass das Oligonukleotid
nicht fähig
ist, zu einem wesentlichen Grad entlang eines Matrizenpolynukleotids
verlängert
zu werden. Die Bindungssubstanz sollte eine Bindungsaffinität für das modifizierte
Nukleotid von wenigstens etwa 10–8, üblicherweise
etwa 10–9 bis
etwa 10–11 haben.
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Das
modifizierte Oligonukleotid hat wenigstens ein modifiziertes Nukleotid,
vorzugsweise etwa 1 bis etwa 3 modifizierte Nukleotide, vorzugsweise
in fortlaufender Folge. Das modifizierte Nukleotid kann in dem Teil
des Oligonukleotidprimers sein, der an den entsprechenden Teil des
Matrizenpolynukleotids bindet, oder das modifizierte Nukleotid kann
am 3'-Terminus,
dem 3'-Ende oder
dem 5'-Ende sein.
Wenn das modifizierte Nukleotid in dem Teil des Oligonukleotids
ist, der an ein Zielpolynukleotid bindet, sollte das modifizierte
Nukleotid nicht in der Lage sein, die Hybridisierung des Oligonukleotids
an ein Zielpolynukleotid zu stören.
Wenn das modifizierte Nukleotid eine solche Hybridisierung stört, wird
es im allgemeinen vor einer Verlängerungsreaktion aus
dem Oligonukleotid entfernt. In einigen Ausführungsformen ist das modifizierte
Nukleotid wenigstens 1 bis 20 Nukleotide, üblicher etwa 1 bis 2 Nukleotide
vom 3'-Terminus.
Wie allerdings genauer im Folgenden erläutert wird, kann das modifizierte
Nukleotid in der Nähe
des 3'-Terminus
oder am 3'-Terminus
des Oligonukleotids lokalisiert sein und in dem Fall, dass ein solches
modifiziertes Nukleotid mit der Hybridisierung des Oligonukleotids
mit dem Zielpolynukleotid stört,
wird dem Reaktionsgemisch ein Enzym zugesetzt, um das modifizierte Nukleotid
vor einer Hybridisierung vom Oligonukleotid abzuspalten.
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Eine
beliebige Modifikation, die die Zwecke der vorliegenden Erfindung
erfüllt,
kann eingesetzt werden. Die Modifikation sollte eine sein, für welche
eine Bindungssubstanz hergestellt oder erhalten werden kann. Die
Modifikation muss eine Bindung der Bindungssubstanz an das modifizierte
Oligonukleotid zulassen.
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In
einer Ausführungsform
ist das modifizierte Nukleotid ein natürliches Nukleotid, das eine
3'-Hydroxylgruppe
hat, die z.B. durch Bildung eines Esters, Amids, Sulfats oder Glycosids
modifiziert worden ist und somit nicht kettenverlängerbar
ist. Vorzugsweise ist ein derartiges modifiziertes Nukleotid hitze-
oder lichtlabil und demnach ist das modifizierte Nukleotid entfernbar,
wenn die Temperatur des Reaktionsmediums erhöht wird oder das Medium bestrahlt
wird, je nach Fall. In einem anderen Ansatz kann ein solches modifiziertes
Nukleotid enzymatisch entfernt werden. Andere Verfahren zur Entfernung
eines solchen modifizierten Nukleotids werden dem Fachmann in Anbetracht
der obigen Offenbarung einfallen. Wenn die Modifikation z.B. ein
Ester ist, kann eine Entfernung gemäß der vorliegenden Erfindung
durch ein Enzym erreicht werden, das eine thermisch stabile Esterase
ist. Wenn alternativ ein Glycosid der 3'-Hydroxylgruppe verwendet wird, wird
die glycosidische Spaltung durch eine thermisch stabile Glycosidase
gespalten. Beispielsweise kann eine β-Galactosylgruppe an das 3'-Ende eines modifizierten
Oligonukleotids gebunden sein, und im Reaktionsmedium kann eine thermisch
stabile β-Galactosidase
verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die Modifikation so ausgewählt,
dass das modifizierte Nukleotid oder die modifizierten Nukleotide
durch ein Enzym, das 3'-Exonuklease-Aktivität hat, entfernt
wird/werden, wenn das modifizierte Oligonukleotid nicht durch die
Bindungssubstanz oder an ein Matrizenpolynukleotid gebunden ist.
Ein Faktor bei der Selektion der modifizierten Nukleotide in diesem
Ansatz ist die Spezifität
der in einer Amplifikation verwendeten Polymerase. In diesem besonderen
Ansatz ist das modifizierte Oligonukleotid üblicherweise eines, das ein
modifiziertes Nukleotid oder mehrere modifizierte Nukleotide an
seinem 3'-Ende hat.
Anschließend
an eine Dissoziation des Komplexes aus der Bindungssubstanz und
dem modifizierten Oligonukleotid wird das letztgenannte einem Abbau
durch Erhitzen mit einem Enzym, das 3'-Exonukleaseaktivität hat, unterworfen. Phosphorothioate
können
verwendet werden, um einen Teil des modifizierten Oligonukleotids
gegenüber
einem Abbau hinter der Phosphorothioatgruppe resistent zu machen.
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Chemische
Modifikationen eines natürlichen
Nukleotids unter Herstellung eines unnatürlichen oder modifizierten
Nukleotids werden hierin unten beispielhaft und ohne Beschränkung beschrieben.
Ethenoadenosin hat eine Ethylenbrücke zwischen der 6-Aminogruppe
und dem Ringstickstoff in Position 1, die eine mögliche Wasserstoffbindung blockiert.
Weitere Modifikationen umfassen Alkylierung am 6-Sauerstoff von
Guanin, dem 4-Sauerstoff von Thymin, den Ringstickstoffen in der
5-Position der Purine oder den 3-Positionen der Pyrimidine oder
die Entfernung der 2-Aminogruppe von Guanin oder der 4-Aminogruppe
von Cytosin. Andere heterocyclische Gruppen als Purine und Pyrimidine
können
ebenfalls verwendet werden. Diesbezüglich ist es vorteilhaft, Derivate
zu verwenden, die in einer Form verkauft werden, die für eine Festzustandssynthese
des modifizierten Oligonukleotids zweckdienlich ist, üblicherweise
als Phosphorimidate. Andere Heterocylen umfassen z.B. Triazin, unsubstituiertes
Pyrimidin, Pyridine, Deazapurine, Pyridopyrrole und dergleichen.
Die besondere Struktur des modifizierten Nukleotids ist nicht kritisch,
solange das Enzym es entfernen kann, wenn es nicht hybridisiert
ist, und solange es keine Kettenverlängerung unterstützt.
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Eine
andere geeignete Modifikation gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein natürliches
Nukleotid, das durch Einbau einer definierten Gruppierung in das
natürliche
Nukleotid modifiziert ist. Eine solche definierte Gruppierung ist
ein kleines organisches Molekül.
Typische Beispiele für
solche kleinen Moleküle,
die besondere Anwendung in der vorliegenden Erfindung finden, umfassen,
lediglich zur Erläuterung
und nicht zur Beschränkung,
Fluorescein, Digitoxin, Biotin und dergleichen. Solche modifizierten
Oligonukleotide können
durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, hergestellt
werden. Siehe z.B. "PCR
Primer, A Laboratory Manual" herausgegeben
von C.W. Dueksler, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1995).
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Ein
anderes Beispiel für
eine geeignete Modifikation, die zur Erläuterung und nicht zur Beschränkung angeführt wird,
ist ein Nukleotid, das an der Ribose modifiziert ist. Ribonukleotide
sind Kandidaten, da Oligonukleotide, die in Ribonukleotiden enden,
durch die meisten Polymerasen nicht verlängert werden können. Wenn
Ribonukleotide verwendet werden, muss ein Enzym enthalten sein,
das das Ribonukleotid aus dem modifizierten Oligonukleotid entfernen
kann, wenn das modifizierte Oligonukleotid nicht an einen komplementären Strang
hybridisiert ist, und dass das Ribonukleotid nicht einfach entfernen
kann, wenn der Primer hybridisiert ist. Andere Beispiele für eine Modifikation
der Ribose umfassen 3'-Desoxyderivate,
einschließlich
denen, in denen das 3'-Hydroxy
durch eine andere Funktionalität
als Wasserstoff ersetzt ist, z.B. durch eine Azidgruppe.
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Viele
modifizierte Nukleotide und Oligonukleotide, die solche modifizierten
Nukleotide enthalten, sind im Handel verfügbar oder in der Literatur
bekannt. Ethenodesoxy-A, O-6-Methyl desoxy-G und O-4-Methyldesoxy-T
sind im Handel von Oligos Etc., Wilsonville, Oregon, erhältlich.
Keine Wasserstoffbindenden Nukleoside werden von Moran et al. in
Nucleic Acids Research (1996) 24(11): 2044–2052 diskutiert und umfassen
4-Methylindol-β-nukleosid, α-Naphthalinnukleosid, α-Pyrennukleosid und
dergleichen. N3-(β-D-Ribofuranosid)-Derivate, z.B. 4-Amino-1-(2'-desoxy-β-D-ribofuranosyl)-2(1H)-pyridinon, und Oligonukleotide,
die solche modifizierten Nukleotide umfassen, sind von Charcruk
et al., in Helv. Chim. Acta (1987) 70(3):717–725 offenbart. Huang et al.
diskutieren Arabinosylcytosin-5'-triphosphat
und andere modifizierte Nukleoside in Cancer Res. (1991) 51:6110–6117. Solomon
et al. offenbaren C-verknüpfte
Desoxyriboside von 2-Hydroxypyridin und 2-Hydroxychinolin in Tetrahedron
Letters (1991) 32(28):3297–3300;
siehe auch Solomon et al., J. Org. Chem. (1993) 58:2232–2243. Andere
modifizierten Nukleoside und modifizierte Oligonukleotide können synthetisiert werden,
indem gut bekannte Synthesetechniken verwendet werden.
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Die
chemische Modifikation kann in das zu modifizierte Oligonukleotid
durch verschiedene gut bekannte Techniken, wie sie oben für die Herstellung
von Oligonukleotiden allgemein beschrieben wurden, eingeführt werden.
Es kann entweder eine biologische Synthese oder eine chemische Synthese
verwendet werden. In einem Ansatz können Phosphotriester- und Phosphodiesterverfahren
verwendet werden (Narang et al., supra) und eine Synthese an einem
Träger
(Beaucage et al., supra, wie auch Phosphoramidattechnik, M.H. Caruthers
et al., supra, und andere, die in "Synthesis and Applications of DNA and
RNA", S.A. Narang,
Herausgeber, Academic Press, New York, 1987, und die darin enthaltenen
Referenzen). Für
eine Festphasen-DNA-Synthese, die die Phosphoramidattechnik verwendet,
ist Glas mit kontrollierten Poren, das ein modifiziertes Nukleotid
an der Oberfläche
gebunden hat, verfügbar.
Entsprechend kann sowohl eine automatisierte als auch eine manuelle
Synthese durchgeführt
werden. Modifizierte Oligonukleotide, die mehr als ein modifiziertes
Nukleotid enthalten, können
in ähnlicher
Weise durch Addieren eines modifizierten Nukleotids, das ein 3'-Hydroxyl hat, an
das ein anderes modifiziertes Nukleotid addiert werden kann, und
Wiederholen dieses Prozesses hergestellt werden.
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Zusätzlich zu
Standard-Klonierungstechniken können
enzymatische in vitro-Verfahren, z.B. Polymerase-katalysierte Reaktionen,
verwendet werden. Zur Herstellung von RNA können T7-RNA-Polymerase und eine
geeignete DNA-Matrize verwendet werden. Für DNA sind eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) und eine Einzelprimeramplifikation zweckdienlich.
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In
einem anderen Ansatz kann die 3'-Hydroxylgruppe
eines natürlichen
Nukleotids derivatisiert werden, indem ein einzelnes modifiziertes
Nukleotid in Lösungsphase
addiert wird.
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Einige
der oben zitierten Literaturstellen, die modifizierte Nukleotide
offenbaren, die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden
können,
beschreiben auch Synthesen von Oligonukleotiden, die die modifizierten
Nukleotide enthalten. Siehe z.B. Solomon et al., J. Org. Chem. (1993)
58:2232–2243
und Charczuk et al., in Helv. Chim. Acta (1987) 70(3):717–725.
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Bindungssubstanz – im Kontext
der vorliegenden Erfindung ist eine Bindungssubstanz eine Substanz, die
fähig ist,
spezifisch an das modifizierte Oligonukleotid, insbesondere an das
modifizierte Nukleotid (die modifizierten Nukleotide) des modifizierten
Oligonukleotids zu binden. Die Bindungssubstanz ist normalerweise ein
Protein, üblicherweise
ein Antikörper,
ein spezifisches Bindungsprotein, ein spezifischer Rezeptor oder
dergleichen. Die Bindungssubstanz sollte fähig sein, auf der Basis von
Temperatur aus dem Komplex mit dem modifizierten Oligonukleotid
dissoziiert zu werden. Üblicherweise
wird die Bindungssubstanz irreversibel aus einem solchen Komplex
bei erhöhter
Temperatur, d.h. einer Temperatur, bei der die Bindungssubstanz
eine thermische Denaturierung durchmacht, dissoziiert.
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Vorzugsweise
dissoziierte Bindungssubstanz aus einem Komplex mit einem modifizierten
Oligonukleotid bei einer Temperatur von etwa 45°C bis etwa 90°C, bevorzugter
etwa 45°C
bis etwa 60°C.
Vorzugsweise ist die Temperatur ausreichend, um die Bindungssubstanz
zu denaturieren.
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Antikörper – ein Immunglobulin,
das spezifisch an eine besondere räumliche und polare Organisation eines
anderen Moleküls
bindet und dadurch als komplementär damit definiert ist. Der
Antikörper
kann monoklonal oder polyklonal sein und kann durch Techniken, die
auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, z.B. Immunisierung eines Wirts
und Sammeln von Seren (polyklonal) oder durch Herstellung kontinuierlicher
Hybridzelllinien und Sammeln des sezernierten Proteins (monoklonal)
oder durch Klonieren und Exprimieren von Nukleotidsequenzen oder
mutagenisierten Versionen davon, die wenigstens für die Aminosäuresequenzen,
die für die
spezifische Bindung von natürlichen
Antikörpern
erforderlich sind, codieren, hergestellt werden. Antikörper können ein
vollständiges
Immunglobulin oder ein Fragment davon umfassen, wobei diese Immunglobuline
die verschiedenen Klassen und Isotypen, z.B. IgA, IgD, IgE, IgG1,
IgG2a, IgG2b und IgG3, IgM usw., beinhalten. Fragmente davon können Fab,
Fv und F(ab')2,
Fab' und dergleichen
und Einzelkettenanaloga davon umfassen. Außerdem können Aggregate, Polymere und
Konjugate von Immunoglobulinen oder ihren Fragmenten verwendet werden,
wo es geeignet ist, solange die Bindungsaffinität für ein besonderes Molekül aufrechterhalten
wird.
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Bei
der Herstellung eines monoklonalen Antikörpers wird im allgemeinen ein
Immunogen in eine Maus injiziert und nach einem ausreichenden Zeitraum
wird die Maus getötet
und Milzzellen werden erhalten. Die Milzzellchromosomen, die für gewünschte Immunglobuline
codieren, werden durch Fusionieren der Milzzellen mit Myelomzellen
oder mit Lymphomzellen, im allgemeinen in Gegenwart von Polyethylenglykol,
immortalisiert. Die resultierenden Zellen, die die fusionierten
Hybridome enthalten, werden in einem selektiven Medium, z.B. HAT-Medium,
wachsen gelassen und die überlebenden
Zellen werden in solchem Medium unter Verwendung limitierender Verdünnungsbedingungen
wachsen gelassen. Die Zellen werden in einem geeigneten Behälter, z.B.
Mikrotiter-Vertiefungen,
wachsen gelassen und der Überstand
wird auf monoklonale Antikörper,
die die gewünschte
Spezifität
haben, durchgemustert.
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Es
existieren verschiedene Techniken zur Erhöhung der Ausbeuten an monoklonalen
Antikörpern,
z.B. Injektion der Hybridomzellen in eine peritoneale Höhle eines
Säugerwirts,
welcher die Zellen annimmt, und Ernten der Aszitesflüssigkeit.
Wenn eine unzureichende Menge des monoklonalen Antikörpers in
der Aszitesflüssigkeit
gesammelt wird, wird der Antikörper
aus dem Blut des Wirts gesammelt. Zur Isolierung und Reinigung der
monoklonalen Antikörper
gibt es verschiedene konventionelle Wege, um so die monoklonalen Antikörper von
anderen Proteinen und anderen Kontaminanten zu befreien (siehe Kohler
und Milstein, supra).
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Phosphorothioat – ein Nukleotidmonophosphat,
in dem ein Sauerstoff wenigstens eines Phosphats durch Schwefel
ersetzt wurde. Ein Sauerstoff von 1 bis 5 Phosphaten kann durch
Schwefel ersetzt sein, bevorzugter ist der Sauerstoff von 1 bis
2 Phosphaten ersetzt. Diese schwefelhaltigen modifizierten Oligonukleotide
können
nach bekannten Techniken hergestellt werden. Siehe z.B. WO 90/08838,
WO 89/11486, US-Patent
Nr. 4,910,300,
EP 0 318 245 .
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Nukleosidtriphosphate – Nukleoside,
die einen 5'-Triphosphat-Substituenten haben.
Die Nukleoside sind Pentosezuckerderivate von Stickstoffbasen, die
sich entweder von Purin oder Pyrimidin ableiten, kovalent an das
1'-Kohlenstoffatom
des Pentosezuckers, der üblicherweise
eine Desoxyribose oder eine Ribose ist, gebunden. Die Purinbasen
umfassen Adenin (A), Guanin (G), Inosin und Derivate und Analoga
davon. Die Pyrimidinbasen umfassen Cytosin (C), Thymin (T), Uracil
(U) und Derivate und Analoga davon. Nukleosidtriphosphate umfassen
Desoxyribonukleosidtriphosphate, z.B. dATP, dCTP, dGTP und dTTP,
und Ribonukleosidtriphosphate, z.B. rATP, rCTP, rGTP und rUTP. Der
Ausdruck "Nukleosidtriphosphate" umfasst auch Derivate
und Analoga davon, wobei Beispiele dafür solche Derivate sind, die
in ähnlicher
Weise wie die nicht-derivatisierten Nukleosidtriphosphate erkannt
und polymerisiert werden. Beispiele für solche Derivate oder Analoga
sind, nur zur Erläuterung
und nicht zur Beschränkung,
solche, die mit einer Reportergruppe modifiziert sind, biotinyliert, Amin-modifiziert,
radioaktiv markiert, alkyliert und dergleichen sind und auch Phosphorothioat,
Phosphit, Ringatom-modifizierte Derivate und dergleichen umfassen.
Die Reportergruppe kann eine fluoreszierende Gruppe, z.B. Fluorescein,
eine chemilumineszente Gruppe, z.B. Luminol, ein Terbiumchelatbildner,
z.B. N-(Hydroxyethyl)ethylendiamintetraessigsäure, sein,
die fähig
ist, durch verzögerte
Fluoreszenz und dergleichen detektiert zu werden. Der Ausdruck "Nukleosidtriphosphat" beinhaltet die Derivate
und Analoga davon.
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Nukleotidpolymerase – ein Katalysator, üblicherweise
ein Proteinenzym, zur Bildung einer Verlängerung eines Oligonukleotids
entlang einer DNA-Matrize, wobei die Verlängerung komplementär zur Matrize
ist. Die Nukleotidpolymerase ist eine Matrize, die von Polynukleotidpolymerase
abhängt
und Nukleosidtriphosphate als Baublöcke zum Verlängern des
3'-Endes eines Oligonukleotids
verwendet, um eine Sequenzkomplementarität mit dem einzelstrangigen
Teil des Polynukleotids bereitzustellen, an das das Oligonukleotid
unter Bildung einer Doppelhelix hybridisiert wird.
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Die
in der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Nukleotidpolymerasen
müssen
unter den im vorliegenden Verfahren verwendeten Bedingungen stabil
sein und sind üblicherweise
thermisch stabile Nukleotidpolymerasen. Solche Enzyme können aus
einer beliebigen Quelle, z.B. Zellen, Bakterien, wie z.B. E.coli,
Pflanzen, Tieren, Virus, thermophilen Bakterien und so weiter stammen,
wobei die Polymerase chemisch oder durch Gentechnik modifiziert
sein kann, um für
thermische Stabilität
und/oder erhöhte
Aktivität
zu sorgen.
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Üblicherweise
sind die Katalysatoren Enzyme, z.B. DNA-Polymerasen. Solche Enzyme umfassen Pfu-DNA-Polymerase (native
und rekombinante) von Stratagene, La Jolla, CA; Ultma-DNA-Polymerase
von Perkin Elmer, Foster City, CA; r-Bst-DNA-Polymerase von Epicentre
Technologies, Madison, WI; VENT-DNA-Polymerase von New England Biolabs,
Beverly, MA; Tli-DNA-Polymerase von Promega Corp., Madison, WI,
und Pwo-DNA-Polymerase von Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN,
und dergleichen. Siehe auch solche Enzyme, die in "PCR Primer", supra, auf den
Seiten 4–5
ausgeführt
sind, welche Tth-DNA-Polymerase, Tfl-DNA-Polymerase, Tbr-DNA-Polymerase,
Hot Tub-DNA-Polymerase und dergleichen umfassen. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung sind auch Kombinationen aus zwei oder mehr der obigen
Enzyme enthalten, z.B. eine Kombination von Taq und Pfu (100:1)
usw.
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3'-zu-5'-Exonuklease – zu Zwecken
der vorliegenden Erfindung wird ein Enzym als eine 3'-zu-5'-Exonuklease angesehen
oder mit 3'-zu-5'-Exonukleaseaktivität angesehen,
wenn es unter den Bedingungen der hierin betrachteten Reaktionen
die Entfernung oder Abspaltung von Nukleotiden vom 3'-Ende eines modifizierten
Oligonukleotids aus katalysiert, wenn ein solches modifiziertes
Oligonukleotid nicht an eine Ziel-Polynukleotidsequenz hybridisiert ist,
und das auch als Nukleotidpolymerase wirken kann (im zuletzt genannten
Sinn kann es als Polymerase angesehen werden, die eine 3'-zu-5'-Exonuklease umfasst). Das Enzym spaltet
Nukleotide des Nukleotidprimers wenigstens bis zu den modifizierten
Nukleotiden und einschließlich
der modifizierten Nukleotide. An einem solchen Punkt ist das abgebaute
modifizierte Oligonukleotid an seinem 3'-Terminus verlängerbar und kann als Oligonukleotidprimer
wirken, wenn es an die Ziel-Polynukleotidsequenz
hybridisiert ist. Einige der Nukleotidpolymerasen, die oben genannt
wurden, haben auch 3'-zu-5'-Exonukleaseaktivität.
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Polynukleotidanalyt – eine Verbindung
oder Zusammensetzung, die in einem Assay zu messen ist; ein polymeres
Nukleotid, welches in intaktem natürlichem Zustand etwa 20 bis
500.000 oder mehr Nukleotide haben kann, und in einem isolierten
Zustand etwa 30 bis 50.000 oder mehr Nukleotide, üblicherweise
etwa 100 bis 20.000 Nukleotide, häufiger 500 bis 10.000 Nukleotide
haben kann. Es ist somit offensichtlich, dass eine Isolierung des
Analyten aus dem natürlichen
Zustand oft in einer Fragmentierung resultiert. Die Polynukleotidanalysen
umfassen Nukleinsäuren
aus einer beliebigen Quelle in gereinigter oder ungereinigter Form,
einschließlich
DNA (dsDNA und ssDNA), cDNA und andere synthetische DNA-Formen,
und RNA, einschließlich t-RNA,
m-RNA, r-RNA, mitochondriale DNA und RNA, Chloroplasten-DNA und
-RNA, DNA-RNA-Hybride oder Gemische davon, Gene, Chromosome, Plasmide,
die Genome von biologischem Material, z.B. Mikroorganismen, wie
z.B. Bakterien, Hefen, Viren, Viroide, Schimmel, Pilze, Pflanzen,
Tiere, Menschen und Fragmente davon und dergleichen. Der Polynukleotidanalyt
kann nur eine geringere Fraktion eines komplexen Gemisches, wie
z.B. einer biologischen Probe sein. Der Analyt kann aus verschiedenen
biologischen Materialien durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, erhalten werden. Einige Beispiele für solche
biologischen Materialien sind zur Erläuterung und nicht zur Beschränkung im
US-Patent Nr. 5,508,178 (Rose et al.) offenbart.
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Vollständig oder
partiell sequenziell – wenn
Reagenzien, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
anders als zusammen (gleichzeitig) kombiniert werden, kann eines
oder mehrere mit einem anderen oder mehreren der restlichen Reagenzien
unter Bildung einer Subkombination kombiniert werden. Jede Subkombination
kann dann einem oder mehreren Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens
unterworfen werden. So kann jede der Subkombinationen unter Bedingungen
inkubiert werden, um eines oder mehrere der gewünschten Resultate zu erreichen.
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Hybridisierung
(Hybridisieren) – im
Kontext von Nukleotidsequenzen werden diese Ausdrücke hier austauschbar
verwendet. Die Fähigkeit
von zwei Nukleotidsequenzen, miteinander zu hybridisieren, basiert auf
dem Komplementaritätsgrad
der zwei Nukleotidsequenzen, der wiederum auf der Fraktion von passenden komplementären Nukleotidpaaren
basiert. Je mehr Nukleotide in einer gegebenen Sequenz komplementär zu denen
einer anderen Sequenz sind, desto stringenter können die Bedingungen zur Hybridisierung
sein und um so spezifischer wird die Bindung der zwei Sequenzen
sein. Eine erhöhte
Stringenz wird durch Erhöhen
der Temperatur, Erhöhen
des Verhältnisses
von Co-Lösungsmitteln,
Senken der Salzkonzentration und dergleichen erreicht.
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Homolog
oder im wesentlichen identisch – im
allgemeinen sind zwei Polynukleotidsequenzen, die identisch sind
oder an dieselbe Polynukleotidsequenz hybridisieren können, homolog.
Die zwei Sequenzen sind homolog oder im wesentlichen identisch,
wenn die Sequenzen jeweils mindestens 90 %, vorzugsweise 100 % derselben
oder analogen Basensequenz haben, wobei Thymin (T) und Uracil (U)
als gleich angesehen werden. Demnach werden die Ribonukleotide A,
U, C und G als zu den Desoxynukleotiden dA, dT, dC bzw. dG angenommen.
Homologe Sequenzen können
beide DNA sein oder eine kann DNA und die andere RNA sein.
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Komplementär – zwei Sequenzen
sind komplementär,
wenn die Sequenz von einer an die Sequenz der anderen in anti parallelem
Sinn binden kann, wobei das 3'-Ende
der jeweiligen Sequenz an das 5'-Ende
der anderen Sequenz bindet und jedes A, T(U), G und C einer Sequenz
dann mit T(U), A, C und G der anderen Sequenz ausgerichtet wird.
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Kopie
einer Sequenz – eine
Sequenz, die eine direkte identische Kopie einer einzelsträngigen Polynukleotidsequenz
ist, wie sie von einer Sequenz, die zu der Sequenz eines solchen
einzelsträngigen
Polynukleotids komplementär
ist, unterschieden wird.
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Mitglied
eines spezifischen Bindungspaars ("sbp-Mitglied") – eines
von zwei verschiedenen Molekülen,
die einen Bereich an der Oberfläche
oder in einem Hohlraum haben, der spezifisch an eine bestimmte räumliche
und polare Organisation des anderen Moleküls bindet und dadurch als komplementär definiert
ist. Die Mitglieder des spezifischen Bindungspaars werden als Ligand
und Rezeptor (Antiligand) bezeichnet. Diese können Glieder eines immunologischen
Paars, z.B. Antigen-Antikörper, sein
oder können
Operator-Repressor, Nuklease-Nukleotid,
Biotin-Streptavidin, Hormone-Hormonrezeptoren, Nukleinsäure-Doppelhelices,
IgG-Protein A, DNA-DNA, DNA-RNA und dergleichen sein.
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Ligand – eine beliebige
Verbindung, für
welche natürlicherweise
ein Rezeptor existiert oder hergestellt werden kann.
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Rezeptor
("Antiligand") – eine beliebige
Verbindung oder Zusammensetzung, die fähig ist, eine bestimmte räumliche
und polare Organisation eines Moleküls, z.B. eine Epitopen- oder
Determinanten-Stelle, zu erkennen. Typische Rezeptoren umfassen
natürlich
vorkommende Rezeptoren, z.B. Thyroxinbindendes Globulin, Antikörper, Enzyme,
Fab-Fragmente, Lectine, Nukleinsäuren,
Repressoren, Schutzenzyme, Protein A, Komplementkomponente C1q,
DNA-bindende Proteine oder Liganden und dergleichen.
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Kleines
organisches Molekül – eine Verbindung
mit einem Molekulargewicht von weniger als 1500, vorzugsweise 100
bis 1000, bevorzugter 300 bis 600, z.B. Biotin, Fluorescein, Rhodamin
und andere Farbstoffe, Tetracyclin und andere Protein-bindende Moleküle und Haptene
usw. Das kleine organische Molekül
kann ein Mittel zur Bindung einer Nukleotidsequenz an eine Markierung
oder einen Träger
bereitstellen.
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Träger oder
Oberfläche – ein poröses oder
nicht-poröses,
in Wasser unlösliches
Material. Der Träger kann
hydrophil sein oder fähig
sein, hydrophil gemacht zu werden, und umfasst anorganische Pulver,
z.B. Siliciumdioxid, Magnesiumsulfat und Aluminiumoxid; natürliche Polymermaterialien,
insbesondere Cellulosematerialien und Materialien, die von Cellulose
abgeleitet sind, z.B. faserhaltige Papiere, z.B. Filterpapier, chromatographisches
Papier usw.; synthetische oder modifizierte natürlich vorkommende Polymere,
z.B. Nitrocellulose, Celluloseacetat, Polyvinylchlorid, Polyacrylamid,
vernetztes Dextran, Agarose, Polyacrylat, Polyethylen, Polypropylen,
Poly(4-methylbuten), Polystyrol, Polymethacrylat, Polyethylenterephthalat,
Nylon, Polyvinylbutyrat usw.; die entweder als solche oder in Verbindung
mit anderen Materialien verwendet werden, Glas, das als Bioglas,
verfügbar
ist, Keramik, Metall und dergleichen. Natürliche oder synthetische Systeme
wie z.B. Liposome, Phospholipidvehikel und Zellen können ebenfalls
verwendet werden.
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Bindung
von sbp-Gliedern an einen Träger
oder eine Oberfläche
kann durch gut bekannte Techniken, die allgemein in der Literatur
verfügbar
sind, erreicht werden. Siehe z.B. "Immobilized Enzymes", ichiro Chibata, Halsted Press, New
York (1978) und Cuatrecasas, J. Biol. Chem., 245:3059 (1970). Die
Oberfläche
kann eine beliebige aus einer Reihe von Formen haben, z.B. Streifen,
Stab, Partikel, einschließlich
Perle, und dergleichen.
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Markierungs-
oder Reportergruppe oder Reportermolekül – ein Glied des Signal-produzierenden
Systems. Üblicherweise
ist die Markierungs- oder Reportergruppe oder das Markierungs- oder Reportermolekül an eine
Polynukleotidsonde oder einen Oligonukleotidprimer konjugiert oder
wird daran gebunden und ist fähig,
direkt detektiert zu werden oder ist durch eine spezifische Bindungsreaktion,
welche ein detektierbares Signal produziert, detektierbar. Markierungen
umfassen einen Polynukleotidprimer oder eine spezifische Polynukleotidsequenz,
die eine Matrize zur Amplifikation oder Ligation bereitstellen kann,
oder die als Ligand wirken kann, z.B. für ein Repressorprotein. Vorzugsweise
wird ein Oligonukleotidprimer eine Markierung haben oder im Stande
sein, eine Markierung zu haben. Im allgemeinen kann eine beliebige
Markierung, die detektierbar ist, verwendet werden. Die Markierung
kann isotopisch oder nicht-isotopisch sein, ist üblicherweise nicht isotopisch,
und kann ein Katalysator sein, z.B. ein Enzym, ein Polynukleotid,
das für
einen Katalysator codiert, ein Promotor, Farbstoff, fluoreszierendes
Molekül,
eine chemilumineszierende Substanz, ein Co-Enzym, ein Enzymsubstrat,
eine radioaktive Gruppe, ein kleines organisches Molekül, eine
amplifizierbare Polynukleotidsequenz, ein Partikel, wie z.B. ein
Latex- oder Kohlepartikel, Metallsol, Kristallit, Liposom, eine
Zelle usw., der/die/das mit einem Farbstoff, einem Katalysator oder
einer anderen detektierbaren Gruppe und dergleichen weiter markiert
sein kann oder nicht. Die Markierung ist ein Glied ein Signal-produzierenden
Systems und kann entweder allein oder zusammen mit anderen Gliedern
des Signal-produzierenden Systems ein detektierbares Signal erzeugen.
Die Markierung kann direkt an eine Nukleotidsequenz gebunden sein
oder kann an sie gebunden werden, indem sie an ein sbp-Mitglied
gebunden wird, das komplementär
zu einem sbp-Mitglied ist, das an eine Nukleotidsequenz gebunden
ist.
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Signal-produzierendes
System – das
Signal-produzierende System kann eine Komponente oder mehrere Komponenten
haben, wobei wenigstens eine Komponente die Markierungs- oder Reportergruppe
ist. Das Signal-produzierende System erzeugt ein Signal, das zum
Vorliegen oder zur Menge einer Zielpolynukleotidsequenz oder eines
Polynukleotidanalyten in einer Probe in Verbindung steht. Das Signal-produzierende
System beinhaltet alle Reagenzien, die zur Erzeugung eines messbaren
Systems erforderlich sind. Wenn die Markierung nicht an eine Nukleotidsequenz
konjugiert ist, ist die Markierung normalerweise an ein sbp-Mitglied
gebunden, das komplementär
zu einem sbp-Mitglied ist, das an eine Nukleotidsequenz gebunden
ist oder Teil einer Nukleotidsequenz ist. Andere Komponenten des
Signal-produzierenden Systems können
in einer Entwicklerlösung
enthalten sein und können
Substrate, Enhancer, Aktivatoren, chemilumineszente Verbindungen, Co-Faktoren,
Inhibitoren, Fängerverbindungen,
Metallionen, spezifische Bindungssubstanzen, die zur Bindung von
Signal-erzeugenden Substanzen erforderlich sind, und dergleichen
umfassen. Andere Komponenten des Signal-produzierenden Systems können Co-Enzyme,
Substanzen, die mit Enzymprodukten reagieren, andere Enzyme und
Katalysatoren sein. Das Signal-produzierende System stellt ein Signal
bereit, das durch externe Mittel, durch Verwendung elektromagnetischer
Strahlung, wünschenswerterweise
durch visuelle Untersuchung, detektierbar ist. Das Signal-produzierende System
wird vollständiger
im US-Patent Nr. 5,508,178 (Rose et al.) beschrieben.
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Hilfsmaterialien – in den
Verfahren und Assays, die gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt werden,
werden häufige
verschiedene Hilfsmaterialien verwendet werden. Zum Beispiel werden
im Assaymedium normalerweise Puffer vorliegen, ebenso wie Stabilisatoren
für das
Assaymedium und die Assaykomponenten. Zusätzlich zu diesen Additiven
können
häufig
Proteine, z.B. Albumine, organische Lösungsmittel, wie z.B. Formamid,
quaternäre
Ammoniumsalze, Polykationen, z.B. Dextransulfat, oberflächenaktive
Mittel, insbesondere nicht-ionische
oberflächenaktive
Mittel, Bindungsenhancer, z.B. Polyalkylenglykole, oder dergleichen enthalten
sein.
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Wie
oben erwähnt
wurde, sorgt die vorliegende Erfindung in ihrem breitesten Aspekt
für eine
selektive Verlängerung
eines Oligonukleotidprimers entlang einer Zielpolynukleotidsequenz
in einem Gemisch von Polynukleotiden. Eine besondere Anwendung des
Verfahrens ist die Amplifikation von Nukleinsäuren, wobei ein modifiziertes
Oligonukleotid verwendet wird, das einen Teil hat, der die Modifikation
umfasst und an die Nukleinsäure
hybridisierbar ist. Die Modifikation kann durch eine Bindungssubstanz
gebunden sein, um das modifizierte Oligonukleotid unfähig zu machen,
durch die bei einer Amplifikation verwendete Polymerase verlängert zu
werden.
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In
dem Verfahren wird ein Oligonukleotidprimer kontrollierbar und selektiv
entlang einer Zielpolynukleotidsequenz in einem Gemisch von Polynukleotiden
verlängert.
Das Gemisch wird in Kombination mit einem modifizierten Oligonukleotid,
das ein nicht natürliches
Nukleotid umfasst, und mit einer Bindungssubstanz, die für das nicht
natürliche
Nukleotid spezifisch ist, bereitgestellt. Eine kontrollierte Freisetzung
des modifizierten Oligonukleotidprimers wird erreicht, indem die
Temperatur des Gemisches auf einen Level eingestellt wird, der ausreicht,
um die Bindungssubstanz irreversibel aus dem Komplex mit dem modifizierten
Oligonukleotidprimer freizusetzen. Der Oligonukleotidprimer wird
in situ freigesetzt und der Oligonukleotidprimer bindet selektiv
an die Zielpolynukleotidsequenz und wird entlang dieser verlängert. Eine
Bindung des Oligonukleotidprimers an irrelevante Polynukleotide
wird im wesentlichen verringert. Dementsprechend wird eine Verlängerung
des Oligonukleotidprimers entlang beliebiger anderer Polynukleotide
als der Zielpolynukleotidsequenz im Reaktionsgemisch, die üblicherweise
bei Temperatur unter der, die zur Freisetzung des Primers aus dem
Komplex benötigt
wird, auftritt, vermieden.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 1 gezeigt.
In dieser Ausführungsform
wird eine Amplifikation einer Zielpolynukleotidsequenz (target polynucleotide
sequence (TPS)) durch PCR-Amplifikation als Beispiel und nicht als
Beschränkung
gewählt.
TPS wird in einem geeigneten gepufferten wässrigen Medium mit modifiziertem
Oligonukleotid- OP1 und Oligonukleotidprimer OP2 kombiniert, die
fähig sind,
an einen oder den anderen Strang der doppelsträngigen TPS zu hybridisieren.
OP1 enthält
modifiziertes Nukleotid MN1. In dem Reaktionsgemisch ist auch eine
proteinartige Bindungssubstanz (BS), z.B. ein Antikörper für MN1, enthalten.
BS bindet an MN1 und verhindert, dass MO1 entlang TPS verlängert wird.
Dementsprechend kann OP1, wenn es durch BS gebunden ist, nicht entlang
TPS verlängert
werden, noch kann es entlang irrelevanter DNA verlängert werden,
an das es hybridisieren könnten.
Im Medium enthalten sind auch Nukleosidtriphosphate (NTPs) und eine
Nukleotidpolymerase NP. Die Temperatur des Mediums ist relativ niedrig,
sie ist z.B. 20°C
bis 45°C.
Die Bindungssubstanz BS wird von OP1 dissoziiert und denaturiert,
wenn die Temperatur des Reaktionsmediums erhöht wird. Wenn die Temperatur
erhöht
wird (bezeichnet durch Δ)
werden folglich Komplexe von BS mit OP1 dissoziiert und BS wird
denaturiert, wobei freie Oligonukleotidprimer OP1 und denaturierte
Bindungssubstanz DBS erhalten werden. Wenn die Temperatur auf etwa
50°C bis
80°C während des
nächsten
Zyklus und in Gegenwart der Nukleosidtriphosphate und Nukleotidpolymerase
gesenkt wird, hybridisiert OP1 an den Strang von TPS und wird entlang
des Strangs von TPS verlängert,
an welche er selektiv hybridisiert, um verlängerten OP1 (EOP1) zu bilden.
Bei der erhöhten
Temperatur ist eine Bindung von Nukleotidsequenz an eine andere
selektiver, so dass OP1, der in relativ niedriger Konzentration
vorliegt, selektiv ein TPS bindet und die Menge, die an irrelevante
DNA gebunden werden kann, sehr deutlich reduziert ist. Als Resultat
sind Hintergrundprodukte stark vermindert. OP2 wird ebenfalls entlang
des Strangs von TPS, an den er hybridisiert, um verlängerten
OP2 (EOP2) zu bilden, verlängert.
Thermisches Cycling resultiert in der Produktion von mehreren Kopien
von TPS. Eine Kontrolle der Temperatur resultiert somit in einer
bevorzugten Verlängerung
von OP1 entlang TPS durch die kontrollierte Denaturierung des Komplexes
zwischen BS und OP1.
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Um
den Effekt zu verstärken,
der in PCR durch Anwendung der vorliegenden Erfindung erreicht wird, ist
OP2 modifiziert und enthält
modifiziertes Nukleotid MN2.
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Was 2 angeht,
so wird TPS in einem geeigneten gepufferten wässrigen Medium mit zwei verschiedenen
Oligonukleotidprimern, modifiziertem Oligonukleotidprimer OP1 und
modifiziertem Oligonukleotidprimer OP2, die jeweils fähig sind,
an einen der Stränge
der doppelsträngigen
TPS zu hybridisieren, kombiniert. Im Reaktionsmedium ist zusammen
mit Bindungssubstanz BS1 Bindungssubstanz BS2 enthalten. Die Bindungssubstanzen
können
gleich oder unterschiedlich sein, was davon abhängt, ob das modifizierte Nukleotid
in OP1 dasselbe wie das modifizierte Nukleotid in OP2 ist oder davon
verschieden ist. BS1 bindet MN1 und verhindert, dass OP1 entlang
TPS verlängert
wird, und BS2 bindet an MN2 und verhindert, dass OP2 entlang TPS
verlängert
wird. Folglich kann OP1, wenn er an BS1 gebunden ist, nicht entlang
TPS, noch entlang einer irrelevanten DNA, an die er hybridisieren
könnte,
nicht verlängert
werden. Entsprechend kann OP2, wenn er durch BS2 gebunden ist, weder
entlang TPS, noch entlang einer beliebigen irrelevanten DNA, an
die er hybridisieren könnte,
verlängert
werden. In dem Medium sind auch Nukleosidtriphosphate (NTPs) und
eine Nukleotidpolymerase NP enthalten. Die Temperatur des Mediums
ist relativ niedrig, ist z.B. etwa 20°C bis 45°C. Die Bindungssubstanzen BS1
und BS2 werden von OP1 bzw. OP2 dissoziiert und werden denaturiert,
wenn die Temperatur des Reaktionsmediums erhöht wird. Wenn die Temperatur
erhöht
wird (gekennzeichnet durch Δ)
werden entsprechend Komplexe von BS1 mit OP1 und von BS2 mit OP2
dissoziiert und BS1 und BS2 werden denaturiert, wodurch freie Oligonukleotidprimer,
OP1 und OP2, und denaturierte Bindungssubstanzen, DBS1 und DBS2,
erhalten werden. Wenn die Temperatur etwa 50°C bis 80°C während des nächsten Zyklus und in Gegenwart
der Nukleosidtriphosphate und Nukleotidpolymerase gesenkt wird,
wird OP1 entlang des Strangs von TPS, an die er hybridisiert, verlängert, wodurch
verlängerter
OP1 (EOP1) produziert wird, und auch OP2 wird entlang dem Strang
von TPS, an die er hybridisiert wird, verlängert, wodurch verlängerter
OP2 (EOP2) produziert wird. Wie oben in der Ausführungsform von 1 führt ein
fortgesetztes thermisches Cycling zur Produktion von multiplen Kopien
von TPS.
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In
der Anwendung der vorliegenden Erfindung auf eine PCR-Amplifikation von
Nukleinsäuren
wird das Reaktionsmedium im allgemeinen zwischen zwei bis drei Temperaturen
cyclisiert. Das Hauptprinzip in der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass eine Verlängerung
des Oligonukleotidprimers an der Zielpolynukleotidsequenz nur bei
erhöhter
Temperatur erfolgt, wenn die Bindung relativ selektiv ist. Auf diese
Weise wird eine Verlängerung
des Oligonukleotidprimers entlang irrelevanter Polynukleotidsequenzen
minimiert.
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Dementsprechend
wird die Temperatur des Reaktionsgemisches auf einen Level eingestellt,
der ausreichend ist, um die Bindungssubstanz aus dem modifizierten
Oligonukleotidprimer zu dissoziieren. Im allgemeinen wird die Temperatur
auf etwa 40°C
bis etwa 100°C,
vorzugsweise 50°C
bis etwa 90°C
erhöht.
Die Zeit für
diesen Dissoziierungsschritt ist üblicherweise etwa 2 bis etwa
300 Sekunden, noch üblicher
etwa 30 bis etwa 240 Sekunden. Bei der Durchführung der Verfahren wird nach
diesem Schritt das Medium zwischen zwei und drei Temperaturen cyclisiert.
Die Temperaturen für
die Verfahren liegen im allgemeinen im Bereich von etwa 10°C bis etwa
105°C, üblicher
von etwa 40°C
bis etwa 99°C,
vorzugsweise von 50°C
bis etwa 98°C.
Die genauen Temperaturen können
in Abhängigkeit
von den Salzkonzentrationen, dem pH, den verwendeten Lösungsmitteln,
der Länge
und der Zusammensetzung der Zielpolynukleotid sequenz und dem Primer
variiert werden. Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung,
dass der Dissoziierungsschritt Teil eines Anfangszyklus in der Amplifikationsreaktion
ist.
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Relativ
niedrige Temperaturen von etwa 30 bis etwa 75°C können für die Verlängerungsschritte verwendet
werden, während
eine Denaturierung und Hybridisierung bei Temperaturen von etwa
50 bis etwa 105°C
durchgeführt
werden können.
Wie oben erwähnt
wurde, hat das Reaktionsmedium zu Beginn eine Temperatur von etwa
20°C bis
45°C, vorzugsweise
von etwa 25°C
bis etwa 35°C.
Für die
Hybridisierungs- oder Annealingschritte werden relativ niedrige
Temperaturen von etwa 50°C
bis etwa 80°C,
vorzugsweise 50°C
bis etwa 70°C,
angewendet, während
eine Denaturierung bei einer Temperatur von etwa 80°C bis etwa
100°C, vorzugsweise
90°C bis
etwa 95°C
durchgeführt
wird und eine Verlängerung
bei einer Temperatur von etwa 70°C
bis etwa 80°C, üblicherweise
etwa 72°C
bis etwa 74°C
durchgeführt
wird.
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Die
Amplifikation wird für
eine Zeit durchgeführt,
die ausreicht, um eine gewünschte
Kopienzahl zu erreichen. Im allgemeinen beträgt der Zeitraum zur Durchführung des
Verfahrens etwa 10 s bis etwa 10 min pro Zyklus, und es kann eine
beliebige Anzahl von Zyklen von 1 bis zu einer Höhe von etwa 60 oder mehr, üblicherweise
10 bis etwa 50, häufig
etwa 20 bis etwa 45 eingesetzt werden. Aus Gründen der Zweckdienlichkeit ist
es üblicherweise
erwünscht,
den Zeitraum und die Anzahl der Zyklen zu minieren. Im allgemeinen
kann der Zeitraum für
einen gegebenen Amplifikationsgrad minimiert werden, z.B. indem
Konzentrationen an Nukleosidtriphosphat ausgewählt werden, die ausreichen,
um die Nukleotidpolymerase zu saturieren, indem die Konzentrationen
an Polynukleotidpolymerase und Polynukleotidprimer erhöht werden
und indem ein Reaktionsbehälter
verwendet wird, der für
eine rasche thermische Äquilibrierung
sorgt. Im allgemeinen liegt der Zeitraum zur Durchführung der
Amplifikation in dem Verfahren der Erfindung im Bereich von etwa
5 bis etwa 200 min. Aus Zweckdienlichkeitsgründen wird es üblicherweise
wünschenswert
sein, den Zeitraum zu minimieren.
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Bei
der Durchführung
der Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, einschließlich
Amplifikation, wird ein wässriges
Medium verwendet. Es können
auch andere polare Co-Lösungsmittel
verwendet werden, und zwar üblicherweise
oxygenierte organische Lösungsmittel
mit 1 bis 6, üblicherweise
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einschließlich Alkohole, Ether und dergleichen. Üblicherweise
liegen diese Co-Lösungsmittel,
wenn sie verwendet werden, in einer Menge von weniger als etwa 70
Gew.-%, üblicherweise
in einer Menge von weniger als etwa 30 Gew.-% vor.
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Der
pH für
das Medium liegt üblicherweise
im Bereich von etwa 4,5 bis etwa 9,5, noch üblicher im Bereich von etwa
5,5 bis etwa 8,5 und vorzugsweise im Bereich von etwa 6 bis etwa
8. Der pH und die Temperatur werden je nach Fall ausgewählt und
variiert, um so entweder gleichzeitig oder sequenziell eine Dissoziierung der
Bindungssubstanz und des modifizierten Oligonukleotidprimers und
beliebiger interner hybridisierter Sequenzen, eine Hybridisierung
von Oligonukleotidprimer mit der Zielpolynukleotidsequenz, einen
Abbau des 3'-Endes
des Oligonukleotidprimers, der an die Zielpolynukleotidsequenz hybridisiert
ist, eine Verlängerung des
Primers (der Primer) und eine Dissoziierung des verlängerten
Primers (der verlängerten
Primer) zu bewirken. In einigen Fällen wird ein Kompromiss der
Optimierung der Geschwindigkeit, Effizienz und Spezifität dieser
Schritte gemacht, und zwar in Abhängigkeit davon, ob es gewünscht wird,
die obigen Schritte sequenziell oder gleichzeitig durchzuführen. Es
können
verschiedene Puffer verwendet werden, um den gewünschten pH zu erreichen und
den pH während
der Bestimmung aufrecht zu halten. Typische Puffer umfassen Borat-,
Phosphat-, Carbonat-, Tris-, Barbitalpuffer und dergleichen. Der
bestimmte Puffer, der verwendet wird, ist für diese Erfindung nicht kritisch,
allerdings kann in einzelnen Verfahren ein Puffer gegenüber einem
anderen bevorzugt sein.
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Die
Konzentration der Nukleotidpolymerase wird so gewählt, dass
sie ausreicht, um eine Kettenverlängerung zu erreichen. Die Konzentration
der Polymerase wird üblicherweise
empirisch bestimmt. Vorzugsweise wird eine Konzentration verwendet,
die ausreichend ist, so dass eine weitere Erhöhung bei der Konzentration
die Zeit für
die Amplifikation nicht um das Fünffache,
vorzugsweise das Zweifache, verringert. Der primäre limitierende Faktor ist
im allgemeinen der Preis des Reagenses.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung kann ein Enzym, das 3'-zu-5'-Exonukleaseaktivität hat, notwendig sein,
wie es oben erläutert
wurde. In diesem Fall sollte die Konzentration eines solchen Enzyms
ausreichen, um den erforderlichen Abbaulevel des Oligonukleotidprimers,
der das modifizierte Nukleotid (die modifizierten Nukleotide) enthält, zu realisieren,
aber keinen vorzeitigen Abbau des Primers zu erreichen. Die Konzentration ist üblicherweise
etwa 0,1 bis 10 Einheiten pro 100 μl Reaktionsvolumen, vorzugsweise
1 bis etwa 5 Einheiten pro 100 μl
Reaktionsvolumen.
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Die
Menge der Zielpolynukleotidsequenz, die zu kopieren ist, kann so
niedrig wie ein oder zwei Moleküle
in einer Probe sein, kann aber im allgemeinen von etwa 10 bis etwa
1010, üblicher
von etwa 10 bis 108 Moleküle in einer
Probe variieren, ist vorzugsweise wenigstens 10–21 M
in der Probe und kann 10–10 bis etwa 10–19 M,
noch üblicher
10–14 bis
etwa 10–19 M
sein.
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Die
Menge des modifizierten Oligonukleotids wird durch die Menge an
Oligonukleotidprimer, die für
die besondere Amplifikation oder andere Reaktion, auf die die vorliegende
Erfindung angewendet wird, notwendig ist, gelenkt werden. Die Menge
an Oligonukleotidprimer wird wenigstens so groß sein wie die gewünschte Kopienzahl
und wird üblicherweise
etwa 1 × 10–10 bis
etwa 1 × 10–6 mol
pro Probe sein, wobei die Probe etwa 1 bis etwa 1.000 μl ist. Üblicherweise
wird der Primer (werden die Primer) mit wenigstens etwa 0,1 μM, vorzugsweise
etwa 0,5 μM,
vorliegen. Vorzugsweise ist die Konzentration des Oligonukleotidprimers
(der Oligonukleotidprimer) im wesentlichen gegenüber der Konzentration der Zielpolynukleotidsequenz
im Überschuss,
vorzugsweise wenigstens etwa 1 × 1014 mal größer als
die Konzentration der Zielpolynukleotidsequenz.
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Die
Menge der Bindungssubstanz wird durch die Menge des modifizierten
Oligonukleotidprimers gesteuert. Im allgemeinen liegt die Bindungssubstanz
in wenigstens einer äquivalenten
Menge bezüglich
der Menge der modifizierten Oligonukleotidprimer vor und kann im
Vergleich zur Menge des modifizierten Oligonukleotidprimers im Überschuss
vorliegen, so dass im wesentlichen der gesamte modifizierte Oligonukleotidprimer
durch die Bindungssubstanz gebunden ist. Die Menge an Bindungssubstanz
ist vorzugsweise wenigstens 1 bis 2 mal größer als die Konzentration des
modifizierten Oligonukleotidprimers.
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Die
Konzentration der Desoxynukleosidtriphosphate im Medium kann in
großem
Umfang variieren; vorzugsweise sind die Reagenzien in einer Überschussmenge
vorhanden. Die Desoxynukleosidtriphosphate liegen üblicherweise
mit etwa 10–6 bis
etwa 10–2 M,
vorzugsweise etwa 10–5 bis 10–3 M
vor.
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Die
Reihenfolge des Kombinierens der verschiedenen Reagenzien unter
Bildung der Kombination kann variieren. Im allgemeinen wird das
Zielpolynukleotid aus einer Probe erhalten, die ein solches Polynukleotid
oder einen Polynukleotidanalyten, der behandelt wurde, um ein solches
Polynukleotid zu erhalten, enthält.
Im allgemeinen werden die Oligonukleotidprimer mit Desoxynukleotidtriphosphaten
und Verbindungssubstanz kombiniert. Als Nächstes wird Nukleotidpolymerase
zugesetzt, gefolgt vom Zielpolynukleotid. Allerdings kann ein gleichzeitiger
Zusatz aller oben genannten wie auch eine schrittweise Zugabe oder
sequenzielle Zugabe angewendet werden.
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Die
Konzentration und die Reihenfolge des Zusatzes von Reagenzien und
die Bedingungen für
das Verfahren werden im allgemeinen von dem Wunsch, die Kopienzahl
des verlängerten
Primers (der verlängerten
Primer) und die Rate, mit der solche Kopien gebildet werden, sowie
die Replikationsgenauigkeit bestimmt. Im allgemeinen ist es wünschenswert,
die Kopienzahl des verlängerten
Primers um wenigstens einen Faktor von etwa 102,
vorzugsweise einen Faktor von etwa 104,
bevorzugter von etwa 106 oder mehr zu erhöhen.
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Bei
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wie es auf die Detektion eines Polynukleotidanalyten angewendet
wird, können
Betrachtungen bezüglich
Medium, pH, Temperatur und Zeiten wie oben beschrieben sein.
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Obgleich
die Konzentrationen der verschiedenen Reagenzien im allgemeinen
durch den Konzentrationsbereich von Interesse des Polynukleotidanalyten
bestimmt werden, wird die Endkonzentration von vielen der Reagenzien
normalerweise empirisch bestimmt, um die Empfindlichkeit des Assays über den
Bereich von Interesse zu optimieren. Die Konzentration der anderen
Reagenzien in einem Assay wird im allgemeinen nach den selben Prinzipien,
wie sie oben angegeben wurden, bestimmt. Die primäre Betrachtung
ist die, dass eine ausreichende Kopienzahl des verlängerten
Primers (der verlängerten
Primer) für
die Polynukleotidanalytensequenz produziert wird, so dass solche
Kopien in einfacher Weise detektiert werden können und eine genaue Bestimmung
der Zielpolynukleotidsequenz liefern.
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Die
Kopien des verlängerten
Primers (der verlängerten
Primer) können
auf zahlreichen Wegen detektiert werden. In dem vorliegenden Verfahren
beispielsweise können
Moleküle
des Oligonukleotidprimers mit einem Reportermolekül, z.B.
einem Liganden, einem kleinen organischen Molekül, einer Polynukleotidsequenz,
einem Protein, Träger,
einem Glied eines Operator-Repressor-Paars, einem Interkalationsfarbstoff
und dergleichen markiert werden. Es kann ein beliebiges Standardverfahren
zur spezifischen Detektion von Nukleinsäuresequenzen verwendet werden.
Es kann eine Gelelektrophorese zum Detektieren einer Kettenverlängerung
verwendet werden.
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Ein
Verfahren zum Detektieren von Nukleinsäure besteht in der Verwendung
von Nukleinsäuresonden. Ein
Verfahren unter Verwendung von Sonden ist im US-Patent Nr. 4,868,104 beschrieben,
dessen Offenbarung hier durch Referenz aufgenommen gilt.
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Andere
Assayformate und Detektionsformate sind im US-Patent Nr. 5,508,178
und im US-Patent Nr. 5,439,998 offenbart.
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Beispiele
für besondere
Markierungen oder Reportermoleküle
und ihre Detektion können
im US-Patent Nr. 5,439,998 gefunden werden.
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Eine
Detektion des Signals wird von der Natur des verwendeten Signal-produzierenden
Systems abhängen.
Wenn die Markierungs- oder
Reportergruppe ein Enzym ist, werden zusätzliche Glieder des Signal-produzierenden
Systems Enzymsubstrate usw. beinhalten. Das Produkt der Enzymreaktion
ist vorzugsweise ein lumineszentes Produkt oder ein fluoreszenter
oder nicht-fluoreszenter
Farbstoff, von denen jeder spektral fotometrisch detektiert werden
kann, oder ein Produkt, das durch andere spektrometrische oder elektrometrische
Mittel detektiert werden kann. Wenn die Markierung ein fluoreszentes
Molekül
ist, kann das Medium bestrahlt werden und die Fluoreszenz bestimmt
werden. Wenn die Markierung eine radioaktive Gruppe ist, kann das
Medium gezählt
werden, um die radioaktive Zählung
zu bestimmen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
findet Anwendung, wenn die Zielpolynukleotidsequenz DNA oder RNA
ist.
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Nach
einem Aspekt der Erfindung wird ein oder mehrere der Reagenzien,
z.B. ein modifiziertes Oligonukleotid und/oder ein Oligonukleotidprimer
mit einer Markierung (Reportermolekül) markiert. Das Reportermolekül kann z.B.
eine detektierbare Gruppe oder ein Bindemittel, z.B. Biotin, sein, oder
kann eine andere Nukleotidsequenz als die Sequenz, die mit den Zielsequenzen
hybridisiert, sein. Der verlängerte
Primer (die verlängerten
Primer) kann (können)
mit Hilfe eines Reportermoleküls,
das kovalent an eine Sonde gebunden ist, detektiert werden. Die
Sonde hat eine Nukleotidsequenz, die zu einem Teil der Zielnukleotidsequenz,
die anders als jene Sequenzen, an die die Primer binden, ist, homolog
oder komplementär.
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Die
vorliegende Erfindung findet auch Anwendung auf eine Amplifikation
unter Verwendung eines einzelnen Oligonukleotidprimers, wie er im
US-Patent Nr. 5,508,178 beschrieben wird, ebenso auf Amplifikationsverfahren
auf Transkriptionsbasis (z.B. NASBA) oder Transkriptionsvermittelte
Amplifikation (TMA).
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Die
vorliegende Erfindung findet auch Anwendung auf ein Verfahren zum
Detektieren von Differenzen in verwandten Nukleinsäuresequenzen.
Das Verfahren involviert eine Kettenverlängerung von Oligonukleotidprimern.
Kurz ausgedrückt,
eine Kombination von Reagenzien wird in dem selben Reaktionsmedium
gebildet und einer PCR unterworfen. Die Kombination umfasst (i)
eine Probe, die eine Zielnukleinsäuresequenz enthält, von
der erwartet wird, dass sie eine Mutation hat, (ii) eine Referenznukleinsäure, die
getrennt zugegeben werden kann, wenn nicht bekannt ist, dass sie
in der Probe vorliegt und die der Zielnukleinsäure entspricht, welcher die
Mutation fehlt, die eine Wildtyp-Nukleinsäure sein
kann, (iii) eine Nukleotidpolymerase, (iv) Nukleosidtriphosphate
und (v) drei Oligonukleotidprimer, wobei einer der Primer mit verschiedenen
Markierungen markiert sein kann. Wie oben erwähnt wurde, kann das Medium
die Referenznukleinsäuresequenz
wie auch die Zielnuklein säuresequenz
enthalten. Alternativ können
eine PCR-Reaktion für
jede der oben genannten, nämlich
für die
Zielnukleinsäuresequenz
und die Referenznukleinsäuresequenz,
getrennt laufen gelassen werden. Somit würde bei der obigen Kombination
von Reagenzien ein PCR-Reaktionsgemisch eine oder die andere der
Zielnukleinsäuresequenz
oder der Referenznukleinsäuresequenz
enthalten. Anschließend
an die PCR-Reaktionen für
die einzelnen Sequenzen werden die Reaktionsgemische kombiniert.
In der PCR wird das Medium mehreren Temperaturzyklen des Erhitzens
und des Abkühlens
unterworfen, um gleichzeitig alle Amplifikationsreaktionen durchzuführen. In
dieser Ausführungsform
umfasst jeder Zyklus vorzugsweise Erwärmen des Mediums bei etwa 90°C bis etwa
100°C für etwa 2
Sekunden bis etwa 3 Minuten, Abkühlen
des Mediums auf etwa 60°C
bis etwa 70°C
für einen
Zeitraum von etwa 5 Sekunden bis etwa 3 Minuten und Erhitzen des
Mediums bei etwa 70°C
bis etwa 75°C
für einen
Zeitraum von etwa 10 Sekunden bis etwa 3 Minuten, obgleich in Abhängigkeit
von den Längen
der Primersequenzen auch andere Temperaturen erforderlich sein können. Das
Reaktionsmedium aus obigem oder den kombinierten PCR-Reaktionsgemischen,
wenn die PCR-Reaktionen
getrennt laufen gelassen werden, werden einem Erhitzen für einen
Zeitraum unterworfen, der ausreicht, um doppelsträngige Moleküle zu denaturieren,
vorzugsweise bei etwa 90°C
bis etwa 99°C
für etwa
10 Sekunden bis etwa 2 Minuten, und auf 40°C bis etwa 80°C, vorzugsweise
etwa 60°C
bis etwa 70°C,
abgekühlt und
für mindestens
1 Minute, vorzugsweise für
20 Minuten bis 2 Stunden, bei dieser Temperatur gehalten.
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Nach
Abkühlen
des Mediums (siehe 3) werden alle möglichen
partiellen und vollständigen
Duplices gebildet, die aus 1) Einzelsträngen, die beliebige Kombination
von Referenz- oder Mutantensequenzen und 5'-enden, A2 und B2, haben, und 2) Einzelsträngen, die
eine beliebige Kombination von Referenz- oder Mutantensequenzen
und 5'-Enden, A1
oder B1 haben, wobei die Stränge
außerdem
entweder mit L1 oder L2, wenn L1 und L2 unterschiedlich sind, markiert
sein können.
Unter den partiellen Duplices, die gebildet werden, sind die Schwanz-tragenden,
partiellen Duplices A' und
B', die unter Bildung
von Komplex C aneinander binden können, die nicht in Duplices
D und E dissoziieren, wenn eine Mutation vorliegt. Eine Bestimmung
des Vorliegens eines solchen Komplexes wird dann durchgeführt, um
das Vorliegen einer Mutation in der Zielnukleinsäuresequenz festzustellen.
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Unter
Bezugnahme auf 3 werden die obigen Reaktionen,
die gleichzeitig auftreten, schrittweise beschrieben. In dieser
Ausführungsform
werden bei Anwendung der vorliegenden Erfindung drei modifizierte Oligonukleotide
verwendet und werden als OP4, OP5 bzw. OP6 bezeichnet. In der in 3 gezeigten
Ausführungsform
werden zur Erläuterung
und nicht zur Beschränkung
zwei Sätze
an modifizierten Oligonukleotid OP5 verwendet, wobei ein Satz mit
L1 markiert wird, und der andere Satz mit L2 markiert wird. Eine Schwanz-tragende
Ziel-Partial-Doppelhelix
A' wird auf der
Zielnukleinsäure
Doppelhelix A, die eine Mutation M hat, produziert und eine Schwanz-tragende
Referenz-Partial-Doppelhelix B' wird
aus der Referenz-Nukleinsäure-Doppelhelix
B produziert.
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In
der Ausführungsform
von 4 werden Zielnukleinsäure A und
Referenznukleinsäure
B in einem geeigneten gepufferten wässrigen Medium mit den modifizierten
Oligonukleotiden OP4, OP5-L1 und OP5-L2 und OP6 kombiniert. Gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
OP4 modifiziertes Nukleotid MN4 und OP5-L1 enthält modifiziertes Nukleotid
MN5. Entsprechend enthält
OP6 modifiziertes Nukleotid MN6 und OP5-L2 enthält modifiziertes Nukleotid
MN5. Das Reaktionsmedium enthält
auch Bindungssubstanzen BS4, BS5 und BS6 für die entsprechenden modifizierten
Nukleotide MN4, MN5 und MN6. Die Bindungssubstanzen können die gleichen
oder unterschiedliche sein, was davon abhängt, ob MN4, MN5 und MN6 gleich
oder unterschiedlich sind. BS4 bindet an MN4 und verhindert, dass
OP4 entlang A verlängert
wird, und BS5 bindet an MN5 und verhindert, dass OP5-L1 entlang
A verlängert
wird. Folglich kann OP, wenn es durch BS4 gebunden ist, nicht entlang
A, noch entlang einer irrelevanten DNA, an die es hybridisieren
könnte,
verlängert
werden. Entsprechend kann OP5-L1, wenn es durch BS5 gebunden ist,
nicht entlang A, noch entlang einer irrelevanten DNA, an die es
hybridisieren könnte,
verlängert
werden. BS6 bindet an MN6 und verhindert, dass OP6 entlang B verlängert wird,
und BS5 bindet an MN5 und verhindert, dass OP5-L2 entlang B verlängert wird.
Entsprechend kann OP4, wenn es durch BS4 gebunden ist, nicht entlang
B, noch entlang beliebiger irrelevanter DNA, an das es hybridisieren
könnte,
verlängert
werden. Entsprechend kann OP5-L2, wenn es durch BS5 gebunden ist, nicht
entlang B, noch entlang irrelevanter DNA, an das es hybridisieren
könnte,
verlängert
werden. In dem Medium enthalten sind auch Nukleosidtriphosphate
(NTPs) und eine Nukleotidpolymerase, NP. Die Temperatur des Mediums
ist relativ niedrig, z.B. etwa 20°C
bis 45°C.
Die Bindungssubstanzen BS4, BS5 und BS6 werden von OP4, OP5-L1,
OP5-L2 bzw. OP6 dissoziiert und denaturiert, wenn die Temperatur
des Reaktionsmediums erhöht
wird. Dementsprechend werden, wenn die Temperatur erhöht wird
(bezeichnet als Δ)
Komplexe von BS4 mit OP4, von BS5 mit OP5-L1 und OP5-L2 und von
BS6 mit OP6 dissoziiert und BS4, BS5 und BS6 werden denaturiert,
wodurch freie Oligonukleotidprimer OP4, OP5-L1, OP5-L2 und OP6 und
denaturierte Bindungssubstanzen DBS4, Dbs5 und DBS6 erhalten werden.
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Wenn
die Temperatur auf etwa 50°C
bis etwa 80°C
gesenkt wird, binden OP4, OP5 und OP6 an die entsprechenden Bindungsstellen
an A und B. In Gegenwart der Nukleosidtriphosphate und von Nukleotidpolymerase
werden OP4, OP5 und OP6 entlang der jeweiligen Stränge von
A oder B, an welche jedes hybridisiert ist, verlängert. Bei der erhöhten Temperatur
ist eine Bindung von Nukleotidsequenzen an eine andere selektiver,
so dass OP4, OP5 und OP6, die in relativ niedriger Konzentration
vorliegen, selektiv an ihre jeweiligen Stränge von A und B binden, so
dass der Level, bei dem OP4, OP5 und OP6 an irrelevante DNA binden
können,
wesentlich reduziert ist. Somit sind gemäß der vorliegenden Erfindung
Hintergrundprodukte stark verringert.
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Wie
in 3 gezeigt ist, wird A durch die Polymerasekettenreaktion
unter Verwendung der Primer OP4 und OP5 amplifiziert, wodurch ein
Amplicon AA produziert wird. Primer OP5 enthält eine Markierung, L1, und
Primer OP4 besteht aus einem 3'-Endteil
Pa, das mit der Zielsequenz hybridisieren kann, und dem 5'-Endteil B1, der
mit der Zielsequenz hybridisieren kann. Die Amplifikation wird in
Gegenwart einer Nukleotidpolymerase und in Gegenwart von Nukleosidtriphosphaten
unter Verwendung eines Temperaturcyclings durchgeführt. Amplicon
AA hat zwei Stränge,
einen markierten Strang, der vom Primer OP5 abgeleitet ist, und
einen unmarkierten Strang, der von Primer OP4 abgeleitet ist. Der
unmarkierte Strang hat einen 5'-Endteil
B1 von Primer OP4, und der markierte Strang hat einen entsprechenden
3'-Endteil A2, der
das Komplement von B1 ist. Wiederum unter Bezugnahme auf 3 erfolgt
eine Kettenverlängerung
von Primer OP6 entlang des markierten Strang von Amplicon AA, wobei
eine Schwanz-tragende Ziel-Partial-Doppelhelix A' gebildet wird.
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Primer
OP6 besteht aus einem 3'-Endteil
Pa, das identisch mit Pa von Primer OP4 ist und das an den markierten
Strang von AA bindet. OP6 hat einen 5'-Endteil A1, der nicht komplementär zu Amplicon
AA ist. In der Ausführungsform
von 3 ist der wichtige Strang der komplementäre Strang
des markierten Strangs und nicht seine Kopie. Der komplementäre unmarkierte
Strang der Schwanz-tragenden Ziel-Partial-Doppelhelix A' hat einen 5'-Endteil A1, der
nicht komplementär
zu dem 3'-Endteil
A2 des markierten Strangs von A' ist.
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Wie
oben erwähnt
wurde, kann diese PCR-Amplifikation getrennt durchgeführt werden,
wie es bei der PCR-Amplifikation der Referenznukleinsäuresequenz
B der Fall ist. Alternativ können
die PCR-Amplifikationen in Gegenwart von beiden, der Zielnukleinsäuresequenz
A und der Referenznukleinsäuresequenz
B, durchgeführt
werden.
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Was 3 angeht,
so besteht Referenznukleinsäuresequenz
B aus einer Sequenz, die abgesehen von der Mutation M identisch
zu A ist. Primer OP enthält
Markierung L2, die von L1 verschieden ist. Amplicon BB hat zwei
Stränge,
einen markierten Strang, der von der Verlängerung von Primer OP5-L2 stammt,
und einen unmarkierten Strang, der von der Verlängerung von Primer OP6 stammt.
Der unmarkierte Strang hat den Endteil A1 von Primer OP6 und der
markierte Strang hat den entsprechenden Endteil B2, der das Komplement von
A1 ist.
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Eine
Kettenverlängerung
von Primer OP4 entlang des markierten Strang von Amplicon BB produziert die
Schwanz-tragende Referenz-Partial-Doppelhelix B'. Wie oben erwähnt wurde, besteht Primer OP4
aus dem Teil Pa, das an den markierten Strang von BB bindet, und
Teil B1, der nicht an Amplicon BB bindet. Das Verlängerungsprodukt
von Primer OP4 hat einen 5'-Endteil
B1, der nicht komplementär
zu dem Endteil B2 des markierten Strang von B' ist. Wie zu erkennen ist, sind A' und B' dahingehend miteinander
verwandt, dass jeder ihrer markierten Stränge außer der Mutation M zu dem unmarkierten
Strang des anderen komplementär
ist.
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Die
Stränge
der Partial-Doppelhelices A' und
B' binden unter
den unter den Reaktionsbedingungen, z.B. eine Temperatur von etwa
30°C bis
etwa 75°C,
vorzugsweise etwa 60°C
bis etwa 70°C,
für wenigstens etwa
1 min, vorzugsweise etwa 15 bis etwa 120 min, und machen eine Branch-Migration
durch, wodurch Komplex C gebildet wird. Oligonukleotidschwanz A1
von A' hybridisiert
an den entsprechenden Oligonukleotidschwanz B2 von B' und entsprechend
hybridisiert Oligonukleotidschwanz A2 von A' an Oligonukleotidschwanz B1 von B'.
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Branch-Migration
innerhalb des Komplexes C setzt sich unter den obigen Temperaturbedingungen
unter Auftrennung des Komplexes in Doppelhelices D und E, es sei
denn, eine Mutation M ist vorhanden, fort, wonach Branch-Migration
und Strangdissoziierung inhibiert sind. Komplex C wird dann detektiert,
wobei sein Vorliegen in direkter Beziehung zu dem Vorhandensein
von Mutation M steht.
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In
der in 3 gezeigten Ausführungsform
sind Markierungen L1 und L2 in die Partial-Doppelhelices eingebaut,
die Komplex C umfassen, und liefern ein Mittel zur Detektion von
Komplex C. Dies ist beispielhaft und stellt keine Beschränkung dar
und es können
andere zweckdienliche Verfahren zum Detektieren von Komplex C angewendet
werden, z.B. die Verwendung eines Rezeptors für den Komplex. In diesem Ansatz
ist nur eine Markierung, L1 oder L2, erforderlich, welche ein sbp-Mitglied
oder ein Reportermolekül
umfasst. Ein Rezeptor für
das sbp-Mitglied
und ein Rezeptor, der durch ein anderes Merkmal als L1 oder L2 an
Komplex C binden kann, kann an Komplex C binden und ein Mittel zur
Detektion liefern.
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Die
Bedingungen zur Durchführung
der Detektion von Unterschieden in Nukleinsäuren, wobei die vorliegende
Erfindung verwendet wird, sind ähnlich
denen für
die Amplifikation, die oben beschrieben wurden. Im allgemeinen wird
das Medium auf eine Temperatur von etwa 90°C bis etwa 100°C für einen
Zeitraum von etwa 2 bis etwa 500 Sekunden erwärmt und dann auf etwa 20°C bis etwa
80°C für einen
Zeitraum von etwa 5 bis etwa 2000 Sekunden abgekühlt, worauf sich ein Erwärmen auf
etwa 40°C
bis etwa 80°C
für einen
Zeitraum von etwa 5 bis etwa 2000 Sekunden anschließt. Vorzugsweise
wird das Medium einem Erwärmen
auf etwa 90°C
bis etwa 100°C
für einen
Zeitraum von etwa 10 Sekunden bis etwa 3 Minuten, Abkühlen auf
etwa 50°C bis
etwa 65°C
für einen
Zeitraum von etwa 10 Sekunden bis etwa 2 Minuten und Erwärmen auf
etwa 70°C
bis 80°C
für einen
Zeitraum von etwa 30 Sekunden bis etwa 5 Minuten unterworfen.
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Zweckdienlicherweise
können
vorher festgesetzte Mengen an Reagenzien, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, in einem Kit in verpackter Kombination
bereitgestellt werden. Ein Kit kann eine verpackte Kombination eines
oder mehrerer modifizierter Oligonukleotidprimer, einer oder mehrerer
Bindungssubstanzen für
die modifizierten Oligonukleotidprimer, Nukleotidtriphosphate und
eine Nukleotidpolymerase umfassen. In einer Ausführungsform ist das Nukleotidanalogon
ein natürliches
Nukleotid mit einer chemischen Modifikation. In dem Fall, dass eine
Nukleotidpolymerase in dem Kit enthalten ist und die Nukleotidpolymerase keine
3'-zu-5'-Exonukleaseaktivität hat, umfasst
der Kit außerdem
ein Enzym, dass 3'-zu-5'-Exonukleaseaktivität hat, allerdings nur, wenn
es von Bedeutung ist, eines oder mehrere modifizierte Nukleotide
am 3'-Ende des modifizierten
Oligonukleotidprimers zu entfernen.
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Ein
Kit zur Amplifikation einer Zielpolynukleotidsequenz umfasst die
obigen Gegenstände
und zur Durchführung
einer PCR umfasst er zwei Oligonukleotidprimer, die beide modifiziert
sind. Die Oligonukleotidprimer sind dahingehend verwandt, dass ein
Produkt der Verlängerung
eines entlang der Zielsequenz als Matrize für die Verlängerung des anderen dient.
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Bei
der Analyse nach einem Polynukleotidanalyten in einer Probe kann
ein Kit, der in erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbar ist, in verpackter Kombination mit anderen oben genannten
Reagenzien Reagenzien zur Bildung einer Zielpolynukleotidsequenz
aus einem Polynukleotidanalyten umfassen. Darüber hinaus kann ein Oligonukleotidprimer
markiert sein oder kann mit Gruppen versehen sein, die die Sequenz
markiert oder an einen Träger
gebunden machen. Der Kit kann außerdem eine markierte Polynukleotidsonde
enthalten, die zur Bindung an eine amplifizierte Zielpolynukleotidsequenz
fähig ist.
Der Kit kann außerdem
Mitglieder eines Signal-produzierenden Systems und auch verschiedene
gepufferte Medien enthalten, von denen einige eines oder mehrere
der obigen Reagenzien enthalten können.
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Die
relativen Mengen der verschiedenen Reagenzien in den Kits können in
großem
Umfang verändert werden,
um für
Konzentrationen er Reagenzien zu sorgen, die die Reaktionen optimieren,
die während
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ablaufen müssen,
und um die Empfindlichkeit des Assays weiter wesentlich zu optimieren.
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Unter
geeigneten Umständen
kann eines oder können
mehrere der Reagenzien im Kit als trockenes Pulver, üblicherweise
lyophilisiert, bereitgestellt werden, die Exzipienzien enthalten,
die bei Auflösung
eine Reagenslösung
bereitstellen werden, die die geeigneten Konzentration zur Durchführung eines
Verfahrens oder eines Assays gemäß der vorliegenden
Erfindung haben. Jedes Reagens kann in getrennten Behältern verpackt
sein oder einige Reagenzien können
in einem Behälter
kombiniert sein, der Zulassung bezüglich Kreuzreaktivität und Lagerungszeit
entspricht. Der Kit kann außerdem
eine schriftliche Beschreibung eines Verfahrens gemäß er vorliegenden
Erfindung, wie es oben beschrieben wurde, enthalten.
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BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden erläuternden Beispiele weiter erläutert. Temperaturen
sind in Grad Celsius (°C)
und Teile und Prozente sind Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente,
wenn nichts anderes angegeben ist.
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Hierin
werden die folgenden Definitionen und Abkürzungen verwendet:
- Tris-HCl
- – Tris(hydroxymethyl)aminomethan-HCl
(eine 1 M-Stammlösung)
von BioWhittaker, Walkersville, MD.
- DTT
- – 1,4-Dithiothreitol von Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO.
- HPLC
- – Hochleistungsflüssigchromatographie
- DPP
- – 4,7-Diphenylphenanthrolin
von Aldrich Chemical Company, Milwaukee, WI
- BSA
- – Rinderserumalbumin von Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO
- ELISA
- – Enzym-gekoppelte Immunadsorptionsbestimmung,
wie in "Enzyme-Immunoassay", Edward T. Maggio,
CRC Press, Inc., Boca Raton, Florida (1980) beschrieben.
- bp
- – Basenpaare
- wt (WT)
- – Wildtyp
- ddc
- – Didesoxycytidin
- g
- – Gramm
- mmol
- – Millimol
- nmol
- – Nanomol
- mM
- – millimolar
- nM
- – nanomolar
- DMF
- – Dimethylformamid
- THF
- – Tetrahydrofuran
- LSIMS
- – Flüssigmatrix-Sekundärionenmassenspektrometrie
- NMR
- – kernmagnetische Resonanzspektrometrie
- TMSICl
- – Tetramethylsilylchlorid
- EDAC
- – 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid-Hydrochlorid
- MES
- – 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure
- SPDP
- – N-Succinimidyl-3-(2-pyridylthio)-propionat
- Sulfo-SMCC
- – Sulfosuccinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat
- TCEP
- – Triscarboxyethylphosphin
- Sav
- – Streptavidin
- dd
- – doppeldestilliert
- MOPS
- – 3(N-Morpholino)propansulfonsäure
- SATA
- – N-Succinimidyl-S-acetylthioacetat
- EDTA
- – Ethylendiamintetraessigsäure
- R.B.
- – Rundboden
- RLE
- – relative Lichteinheiten
-
Herstellung von Reagenzien
bzw. Präparierung
von Reagenzien
-
Perlen:
-
Acc-AbDig-Akzeptorperlen, gekoppelt (MAD) an anti-Dig-Antikörper (mit
377 Antikörpermolekülen pro Perle)
wurden wie folgt hergestellt:
Hydroxypropylaminodextran (1NH2/7 Glucose) wurde hergestellt, indem Dextran
T-500 (Pharmacia, Uppsala, Schweden) (50 g) in 150 ml H2O
in einem 3-Halsrundkolben, ausgestattet mit mechanischem Rührer und Tropftrichter,
gelöst
wurde. Zu der obigen Lösung
wurden 18,8 g Zn(BF4)2 gegeben
und die Temperatur wurde mit einem Heißwasserbad auf 87°C gebracht.
Epichlorhydrin (350 ml) wurde tropfenweise unter Rühren im Verlauf
von etwa 30 Minuten zugegeben, während
die Temperatur bei 87–88°C gehalten
wurde. Das Gemisch wurde für
4 h gerührt,
während
die Temperatur zwischen 80°C
und 95°C
gehalten wurde, dann wurde das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt. Chlordextranprodukt
wurde präzipitiert,
indem langsam in 3 1 Methanol unter kräftigem Rühren gegossen wurde, durch
Filtration gewonnen und über
Nacht in einem Vakuumofen getrocknet wurde.
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Das
Chlordextranprodukt wurde in 200 ml Wasser aufgelöst und zu
2 1 konzentriertem wässrigen
Ammoniak (36 %) gegeben. Diese Lösung
wurde für
4 Tage bei Raumtemperatur gerührt,
dann an einem Rotationsverdampfer auf etwa 190 ml konzentriert.
Das Konzentrat wurde in zwei gleiche Chargen aufgeteilt und jede
Charge wurde durch langsames Eingießen in 2 1 schnell rührendes
Methanol präzipitiert.
Das Endprodukt wurde durch Filtration gewonnen und unter Vakuum
getrocknet.
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Das
oben hergestellte Hydroxypropylamindextran (1NH2/7
Glucose) wurde in 50 mM MOPS, pH 7,2, mit 12,5 mg/ml gelöst. Die
Lösung
wurde für
8 h bei Raumtemperatur gerüht,
unter Kühlung
gelagert und für 45
min bei 15.000 U/min in einer Sorvall RC-5B-Zentrifuge unmittelbar
vor Verwendung zentrifugiert, um Spuren von Feststoffmaterial zu
entfernen. Zu 10 ml dieser Lösung
wurden 23,1 mg Sulfo-SMCC in 1 ml Wasser gegeben. Dieses Gemisch
wurde für
1 h bei Raumtemperatur inkubiert und ohne weitere Reinigung verwendet.
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C-28-Thioxen
wurde wie folgt hergestellt:
Zu einer Lösung von 4-Bromanilin (30 g,
174 mmol) in trockenem DMF (200 ml) wurde 1-Bromtetradecan (89,3 ml,
366 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (62,2 ml, 357 mmol) gegeben.
Die Reaktionslösung
wurde für
16 h unter Argon auf 90°C
erhitzt, bevor sie auf Raumtemperatur gekühlt wurde. Zu dieser Reaktionslösung wurden
erneut 1-Bromtetradecan 845 ml, 184 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(31 ml, 178 mmol) gegeben und das Reaktionsgemisch wurde weitere
15 h auf 90°C
erwärmt.
Nach Abkühlung
wurde die Reaktionslösung im
Vakuum konzentriert und der Rückstand
wurde mit CH2Cl2 (400
ml) verdünnt.
Die CH2Cl2-Lösung wurde
mit wässrigem
1 N NaOH (2x), H2O und Kochsalzlösung gewaschen,
wurde über
Na2SO4 getrocknet
und wurde im Vakuum konzentriert, wobei ein dunkelbraunes Öl (etwa
110 g) erhalten wurde. Präparative
Säulenchromatographie
an Silikagel mittels Waters 500 Prep LC-System unter Elution mit
Hexan lieferte ein gelbes Öl,
das hauptsächlich
das Produkt (4-Brom-N,N-di-(C14H29)anilin) zusammen mit eine Nebenkomponente,
1-Bromtetradecan, enthielt. Die zuletzt genannte Verbindung wurde
durch Vakuumdestillation (Siedepunkt 105–110°C, 0,6 mm) aus dem Gemisch entfernt,
wobei 50,2 g (51 %) des Produktes als braunes Öl zurückblieben. Zu einem Gemisch
aus Magnesiumspänen
(9,60 g, 395 mmol9 in trockenem THF (30 ml) unter Argon wurde tropfenweise
eine Lösung
des obigen substituierten Anilinprodukts (44,7 g, 79 mmol9 in THF
(250 ml) gegeben. Um die Bildung des Grignard-Reagenses zu initiieren,
wurden wenige Iodkristalle zugesetzt. Als das Reaktionsgemisch warm
wurde und zu refluxieren begann, wurde die Zugaberate so reguliert,
dass ein leichter Rückfluss
aufrecht erhalten wurde. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das
Gemisch für
eine weitere Stunde unter Rückfluss
erhitzt. Die gekühlte überstehende
Lösung
wurde über
eine Kanüle
in einen Zugabetrichter transferiert und tropfenweise (über 2,5
h) zu einer Lösung
von Phenylglyoxal (11,7 g, 87 mmol) in THF (300 ml) bei –30°C unter Argon
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde allmählich im Verlauf von 1 h auf
0°C erwärmt und
für weitere
30 Minuten gerührt.
Das resultierende Gemisch wurde in ein Gemisch aus Eiswasser (800
ml) und Ethylacetat (250 ml) gegossen. Die organische Phase wurde
abgetrennt und die wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat (3x) extrahiert. Die kombinierten organischen
Phasen wurden mit H2O (2x), dann mit Kochsalzlösung gewaschen
und wurden über
MgSO4 getrocknet. Eine Verdampfung des Lösungsmittels
ergab 48,8 g des Rohproduktes als dunkelgrüne ölige Flüssigkeit. Flash-Säulenchromatographie
dieser Flüssigkeit (Gradientenelution
mit Hexan, 1,5:98,5, 3:97, 5:95 Ethylacetat:Hexan) lieferte 24,7
g (50 %) des Benzoinproduktes (MS (C42H69NO2): [M-H]+ 618, 6, 1H-NMR
(250 MHz, CDCl3) entsprach dem erwarteten
Benzoinprodukt. Zu einer Lösung
des Benzoinproduktes von oben (24,7 g, 40 mmol) in trockenem Toluol
(500 ml) wurden der Reihe nach 2-Mercaptoethanol (25 g, 320 mmol)
und TMSCl (100 ml, 788 mmol) zugegeben. Die Reaktionslösung wurde
für 23
h unter Argon unter Rückfluss
erhitzt, bevor sie auf Raumtemperatur gekühlt wurde. Dazu wurde zusätzliches
TMSCl (50 ml, 394 mmol) gegeben und die Reaktionslösung wurde
für weitere
3 h unter Rückfluss
gehalten. Die resultierende Lösung
wurde gekühlt,
mit kaltem wässrigem
2,5 N NaOH basisch gemacht und mit CH2Cl2 (3x) extrahiert. Die kombinierten organischen
Schichten wurden mit gesättigter
wässriger
NaHCO3 (2x) und Kochsalzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum konzentriert, wodurch eine braune ölige Flüssigkeit erhalten wurde. Präparative
Säulenchromatographie
an Silikagel unter Verwendung eines Waters 500 Prep LC-Systems (Gradientenelution
mit Hexan, 1:99, 2:98, Ethylacetat:Hexan) lieferte 15,5 g (60 %)
des C-28-Thioxen als orange-gelbes Öl (MS (C44H71NOS): [M-H]+ 661,
6, 1H-NMR (250 MHz, CDCl3)
entsprach dem erwarteten C-28-Thioxenprodukt 2-(4-(N,N-Di-(C14H29)anilino) -3-phenylthioxen.
-
Carboxyl-Chemiluminescer
(Akzeptor)-Perlen (TAR-Perlen):
-
Die
folgende Farbstoffzusammensetzung wurde verwendet: 20 C-28-Thioxen
(hergestellt wie oben beschrieben), 1,6 1 chlor-9,10-bis(phenylethinyl)anthracen
(1-Cl-BPEA) (von Aldrich Chemical Company) und 2,7 % Rubren (von
Aldrich Chemical Company). Die Partikel waren Latexpartikel (Seradyn
Particle Technology, Indianapolis, IN). Die Farbstoffzusammensetzung
(240–250
mM C-28-Thioxen, 8–16
mM 1-Cl-BPEA und 20–30
mM Rubren) wurde in einer Art, ähnlich
der im US-Patent 5,340,716, erteilt am 23. August 1994, (das '716-Patent) in Spalte
48, Zeilen 24–45
beschriebenen, in die Latexperlen eingearbeitet. Der Färbeprozess
involvierte den Zusatz der Latexperlen (10 % Feststoffe) in ein
Gemisch aus Ethylenglykol (65,4 %), 2-Ethoxyethanol (32,2 %) und
0,1 N NaOH (2,3 %). Die Perlen wurden vermischt und für 40 min
bei 95°C
unter kontinuierlichem Rühren
erhitzt. Während
die Perlen erhitzt wurden, wurden drei Chemilumineszenz-Farbstoffe
in 2-Ethoxyethanol durch Erwärmen
auf 95°C
für 30
Minuten bei kontinuierlichem Rühren
gelöst.
Am Ende beider Inkubationen wurde die Farbstofflösung in die Perlensuspension
gegossen, und das resultierende Gemisch wurde für weitere 20 Minuten unter
kontinuierlichem Rühren
inkubiert. Nach der 20-minütigen
Inkubation wurden die Perlen aus dem Ölbad entfernt und auf 40°C + 10°C abkühlen gelassen.
Die Perlen wurden dann durch ein Polyester mit einer Maschenweite
von 43 μm
geführt
und gewaschen. Die gefärbten
Partikel wurden unter Verwendung eines Microgon (Microgon Inc.,
Laguna Hills, CA) gewaschen. Die Perlen wurden zuerst mit einem
Lösungsmittelgemisch
gewaschen, das aus Ethylenglykol und 2-Ethoxyethanol (70 %/30 %)
bestand. Die Perlen wurden mit 500 ml Lösungsmittelgemisch/g Perlen
gewaschen. Darauf folgte ein Waschen mit 10%igem wässrigem
Ethanol (pH 10–11).
Das Waschvolumen wurde 400 ml/g Perlen. Die Perlen wurden dann gesammelt
und auf % Feststoffe, Farbstoffgehalt, Partikelgröße, Signal-
und Hintergrunderzeugung getestet.
-
Carboxyl-Akzeptorperlen,
die oben hergestellt worden waren, (99 mg in 4,5 ml Wasser) wurden
langsam unter Vortexbehandlung zu 5,5 ml MAD-Aminodextran von oben
gegeben, gefolgt von 1 ml 200 mg/ml NHS in 50 mM MES, pH 6, 1 ml
200 mg/ml EDAC in Wasser und 450 μl
1 M HCl, End-pH 6. Das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
im Dunklen inkubiert, dann mit 200 mg Bernsteinsäureanhydrid in 0,5 ml DMSO
für 30
Minuten bei Raumtemperatur umgesetzt. Frisch geöffnetes Surfact-Amps-Tween-20
(Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois) wurde zugesetzt und
die Perlen wurden 30 min bei 15.000 U/min in einer Sorvall RC-5B-Zentrifuge
zentrifugiert, durch Zentrifugation mit drei 10 ml-Portionen von
50 mM MOPS, 50 mM EDTA, 0,1 % Surfact-Amps-Tween-20 (Pierce Chemical
Company), pH 7,2, gewaschen und in 3 ml desselben resuspendiert.
-
Monoklonaler
Anti-Digoxin-Ab (hergestellt wie oben beschrieben) wurde durch ABx-Harz
(Baker Chemical Company, Phillipsburg, NJ) gereinigt und wurde in
0,15 M NaCl, 5 mM Na2HPO4,
pH 7,4, dialysiert. Der Anti-Digoxin-Ab wurde thioliert, indem 622 μl (4,28 mg)
mit 10,2 μl
SATA (1,25 mg/ml in Ethanol, 2 Äq.)
vermischt wurden, für
1 h bei Raumtemperatur inkubiert wurde und kalt gegen 2 × 2 l 150
mM NaCl, 10 mM Na2HPO4,
1 mM EDTA, pH 7, dialysiert wurde. Der thioacetylierte Antikörper wurde
durch Zusatz von 62,2 μl Hydroxylamin
(1 M H2NOH, 50 mM MOPS, 25 mM EDTA, pH 7)
deacetyliert, mit Argon durchperlt und für 1 h bei Raumtemperatur inkubiert.
Das Produkt wurde auf eine Pharmacia PD-10-Säule (G-25) aufgetragen und mit
50 mM MOPS, 50 mM EDTA, pH 7,2, mit Argon durchperlt, eluiert. Nach
2,5 ml Vorlauf wurden drei 1 ml-Fraktionen gesammelt und kombiniert.
Die Isolierung von Antikörper
war 3,66 mg oder 86 %, durch A280. Surfact-Amps-Tween-20
(10 %) wurde unter Erhalt einer Endkonzentration von 0,2 % zugegeben.
-
Ein
1,4 ml-Aliquot des obigen thiolierten Antikörpers (1,71 mg Antikörper) wurde
unverzüglich
zu 300 μl
(10 mg) maleimidierten Perlen, die oben hergestellt worden waren,
plus ausreichend 10%iges Tween-20, um eine Endkonzentration es Gemisches
auf 0,2 % zu bringen, gegeben. Das Röhrchen wurde mit Argon gespült und über Nacht
bei Raumtemperatur im Dunklen inkubiert. Zu dem Obigen wurden 3,4 μl 1 M HSCH2COOH in Wasser gegeben. Nach 30 Minuten
bei Raumtemperatur wurden 6,8 μl
ICH2COOH (1 M in Wasser) zugesetzt. Nach
30 Minuten wuden 3,5 ml 0,17 M Glycin, 0,1 M NaCl, 0,1 % (V/V) Tween-20,
10 mg/ml BSA, pH 9,2, zugesetzt und die Perlen wurden zentrifugiert
(30 min bei 15.000 U/min), für
3 h in 5 ml desselben Puffers inkubiert, zentrifugiert, durch Zentrifugation
mit drei 5 ml-Portionen Puffer C gewaschen, in 5 ml Puffer C resuspendiert
und unter Kühlung
gelagert. Die Größe der Perlen,
bestimmt in Puffer C, war 301+/–56
nm. Die Bindungskapazität
wurde mit 125I-Digoxin bestimmt und entsprach
377 Antikörpermolekülen pro
Perle.
-
Siliciumtetra-t-butylphthalocyanin
wurde wie folgt hergestellt:
Natriummetall, frisch geschnitten
(5,0 g, 208 mmol) wurde zu 300 ml wasserfreiem Ether in einem 2
Liter-Dreihals-Kolben, der mit einem Magnetrührer, einem Rückflusskühler, einem
Trocknungsrohr und einem Gaseinleitungsrohr ausgestattet war, gegeben.
Nachdem das Natrium vollständig
gelöst
war, wurde 4-t-Butyl-1,2-dicyanobenzol 838,64 g, 210 mmol von TCI
Chemicals, Portland, OR) unter Verwendung eines Trichters zugegeben.
Das Gemisch wurde klar und die Temperatur wurde auf etwa 50°C erhöht. Zu diesem
Zeitpunkt wurde ein kontinuierlicher Strom wasserfreien Ammoniakgases
durch das Gaseinleitungsrohr in das Reaktionsgemisch für 1 Stunde
eingeleitet. Das Reaktionsgemisch wurde dann unter Rückfluss
für 4 h
erhitzt, während
der Strom aus Ammoniakgas anhielt. Im Verlauf der Reaktion begann
ein Feststoff auszufallen. Die resultierende Suspension wurde zur
Trockene eingeengt (Hausvakuum) und der Rückstand wurde in Wasser (400
ml) suspendiert und filtriert. Der Feststoff wurde getrocknet (60°C, Hausvakuum,
P2O5). Die Ausbeute
des Produktes (1,3-Diiminoisoindolin, 42,2 g) war fast quantitativ.
Dieses Material wurde ohne weitere Reinigung für den nächsten Schritt eingesetzt.
In einen 1 l-Dreihals-Kolben, ausgestattet mit einem Kühler und
einem Trocknungsrohr, wurde das obige Produkt (18 g, 89 mmol) und
Chinolin (200 ml, Aldrich Chemical Company, St. Louis, MO) gegeben.
Siliciumtetrachlorid (11 ml, 95 mmol, Aldrich Chemical Company)
wurde mit einer Spritze zu der gerührten Lösung über einen Zeitraum von 10 Minuten
gegeben. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das Reaktionsgemisch
in einem Ölbad
für 1 h
auf 180–185°C erhitzt.
Die Reaktion wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und konzentrierte
HCl wurde sorgfältig
zugesetzt, um das Reaktionsgemisch anzusäuern (pH 5–6). Das dunkelbraune Reaktionsgemisch
wurde abgekühlt
und filtriert. Der Feststoff wurde mit 100 ml Wasser gewaschen und
getrocknet (Hausvakuum, 60°C,
P2O5). Das Feststoffmaterial
wurde in einen 1-Liter-Rundkolben
gegeben und unter Rühren
wurde konzentrierte Schwefelsäure
(500 ml) zugesetzt. Das Gemisch wurde für 4 h bei 60°C gerührt und
dann sorgfältig
mit zerkleinertem Eis (2.000 g) verdünnt. Das resultierende Gemisch
wurde filtriert, und der Feststoff wurde mit 100 ml Wasser gewaschen
und getrocknet. Der dunkelblaue Feststoff wurde in einen 1 l-Rundkolben
transferiert, konzentrierter Ammoniak (500 ml) wurde zugesetzt und
das Gemisch wurde für
2 h unter Rückfluss
erhitzt und gerührt,
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und filtriert. Der Feststoff wurde mit 50 ml Wasser gewaschen und
unter Vakuum (Hausvakuum, 60°C, P2O5) getrocknet,
wobei 12 g des Produktes Silicium-tetra-t-butylphthalocyanin als dunkelblauer
Feststoff erhalten wurden. 3-Picolin 812 g, von Aldrich Chemical
Company), Tri- n-butylamin
(wasserfrei, 40 ml) und Tri-n-hexylchlorsilan (11,5 g) wurden zu
12 g des obigen Produktes in einem 1 l-Dreihals-Kolben, ausgestattet mit einem
Magnetrührer
und einem Rückflusskühler, gegeben.
Das Gemisch wurde unter Rückfluss
für 1,5
h erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Picolin wurde unter
Hochvakuum (Ölpumpe
bei etwa 1 mm Hg) zur Trockene abdestilliert. Der Rückstand
wurde in CH2Cl2 aufgelöst und unter
Verwendung einer Silikagelsäule
(Hexan) gereinigt, wobei 10 g reines Produkt Di-(tri-n-hexylsilyl)siliciumtetra-t-butyl-phthalocyanin als
dunkelblauer Feststoff erhalten wurden. (MS: [M-H]+ 1364,2,
Absorptionsspektren: Methanol: 674 nm (ε 180.000); Toluol: 678 nm, 1H-NMR (250 MHz, CDCl3): δ: –2,4 (m,
12H), –1,3
(m, 12H), 0,2–0,9
(m, 54H), 1,8 (s, 36H), 8,3 (d, 4H) und 9,6 (m, 8H) entsprach dem
obigen erwarteten Produkt.
-
Sens-Sav – Sensibilisatorperlen,
gekoppelt an Streptavidin (2300 Sav/Perle).
-
Die
Sensibilisatorperlen wurden hergestellt, indem 600 ml Carboxylat-modifizierte
Perlen (Seradyn) in einen Dreihals-Rundkolben, ausgestattet mit einem mechanischen
Rührer,
einem Glasstopfen mit einem darin befestigten Thermometer in einem
Hals und einem Trichter in dem entgegengesetzten Hals, gegeben wurden. Der
Kolben wurde dann in ein Ölbad
eingetaucht, das bei 95 +/– 1°C gehalten
wurde. Die Perlen wurden durch den Trichter im Hals in den Kolben
gegeben und der Perlenbehälter
wurde mit 830 ml Ethoxyethanol, 1700 ml Ethylenglykol und 60 ml
0,1 N NaOH gespült,
und die Spülflüssigkeit
wurde durch den Trichter in den Kolben gegeben. Der Trichter wurde
durch ein 24–40-Kautschukseptum
ersetzt. Die Perlen wurden mit 765 U/m bei einer Temperatur von
94 +/– 1°C für 40 min
gerührt.
-
Silizium-tetra-t-butylphthalocyanin
(10,0 g) wurde in 300 ml Benzylalkohol bei 60 +/– 5°C gelöst und 85 ml wurden durch das
Septum mit Hilfe einer Spritze, die auf 120 +/– 10°C erhitzt war, mit einer Rate
von 3 ml/min in den obigen Rundkolben gegeben. Die restlichen 85
ml der Phthalocyaninlösung
wurden dann wie oben beschrieben zugesetzt. Die Spritze und der
Kolben, die ursprünglich
das Phthalocyanin enthielten, wurden mit 40 ml Benzylalkohol gespült und diese
in den Rundkolben transferiert. Nach 15 min wurden 900 ml entionisiertes
Wasser und 75 ml 0,1 N NaOH tropfenweise über 40 min zugegeben. Die Temperatur
des Ölbads
wurde langsam auf 40 +/– 10°C fallen
gelassen und das Rühren
wurde dann unterbrochen. Die Perlen wurden dann durch ein Polyesterfilter
mit 43 μm
filtriert und einer Microgon-Tantentionalflussfiltrationsapparatur
(Microgon Inc., Laguna Hills, CA) unterworfen, wobei Ethanol:Wasser,
100:0 bis 10:90, verwendet wurde, dann wurde durch ein Polyesterfilter
mit 43 μm
filtriert.
-
Sulfo-SMCC
(11,55 mg) wurde in 0,5 ml destilliertem Wasser gelöst. Langsam
während
10 Sekunden wurde die obige Lösung
zu 5 ml einer rührenden
Aminodextran (Molecular Probes, Eugene, Oregon)-Lösung (12,5
mg/ml in 50 mM MOPS, pH 7,2) gegeben. Das Gemisch wurde für 1 h bei
Raumtemperatur inkubiert.
-
Zu
der rührenden
Lösung
oben wurden 5 ml 20 mg/ml 8100 mg) der oben hergestellten Sensibilisatorperlen
in destilliertem Wasser gegeben. Dann wurde 1 ml 200 mg/ml NHS (frisch
hergestellt in 50 mM MES, pH eingestellt auf 6,0 mit 6 N NaOH) zugegeben.
200 mg EDAC wurden in 1 ml destilliertem Wasser aufgelöst und diese
Lösung
wurde langsam unter Rühren
zu den Sensibilisatorperlen gegeben. Der pH wurde durch Zusatz von
450 μl 1
N HCl auf 6,0 eingestellt, und das Gemisch wurde über Nacht
im Dunklen inkubiert. Eine Lösung
von 100 mg Bernsteinsäure
in 0,5 ml DMSO wurde zu den Sensibilisatorperlen gegeben und das
Gemisch wurde für
30 min bei Raumtemperatur im Dunklen inkubiert. Zu diesem Gemisch
wurden 0,13 ml 10%iges Tween-20 gegeben, um die Endkonzentration
an Tween-20 auf 0,1 % zu bringen. Die Perlen wurden für 45 min
bei 15.000 U/min wie oben zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen und
die Perlen wurden in 10 ml Puffer (50 mM MOPS, 50 mM EDTA und 0,1
% Tween-20, pH 7,2) resuspendiert. Das Gemisch wurde zum Dispergieren
der Perlen mit Ultraschall behandelt. Die Perlen wurden für 30 min
wie oben beschrieben zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen und
die Perlen wurden resuspendiert. Dieses Verfahren wurde insgesamt
3x wiederholt. Dann wurden die Perlen in 2,5 ml desselben Puffers
zu 40 mg/ml resuspendiert, mit Argon gesättigt und Tween-20 wurde zu
einer Konzentration von 0,1 zugesetzt. Die Perlen wurden bei 4°C gelagert.
-
Streptavidin
wurde unter Verwendung von 25 mg Streptavidin für 100 mg Perlen an die obigen
Perlen gebunden. 25 mg Streptavidin (50 mg Aaston-Feststoff von
Aaston, Wellesley, MA) wurden in 1 ml 1 mM EDTA, pH 7,5, gelöst, und
es wurden 77 μl
2,5 mg/ml SATA in Ethanol zugegeben. Das Gemisch wurde für 30 min
bei Raumtemperatur inkubiert. Eine Deacetylierungslösung wurde
hergestellt, enthaltend 1 M Hydroxylamin-HCl, 50 mM Na2PO4, 25 mM EDTA, pH 7,0. 0,1 ml dieser Deacetylierungslösung wurde
zu der obigen Lösung
gegeben und für
1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Das resultierende thiolierte Streptavidin
wurde an einer Pharmacia-PD10-Säule
gereinigt und mit einem Säulenpuffer,
der 50 mM MOPS, 50 mM EDTA, pH 7,2, enthielt, gewaschen. Das Volumen
der Probe wurde durch Zusatz von 1,5 ml des obigen Säulenpuffers
auf 2,5 ml gebracht. Die Probe wurde auf die Säule aufgeladen und mit 3,5
ml des Säulenpuffers
eluiert. Das thiolierte Streptavidin wurde durch Zugabe von 1,5
ml 50 mM MOPS, 50 mM EDTA, 0,1% Tween-20, pH 7,2, auf 5 ml verdünnt. 5 ml
der thiolierten Streptavidinlösung
wurden zu 5 ml der Sensibilisatorperlen unter Argon gegeben und
gut vermischt. Die Perlen wurden für 1 min mit Argon überdeckt,
das Röhrchen
wurde versiegelt und das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
im Dunklen inkubiert.
-
Zu
den obigen Perlen wurden 7,5 ml 50 mM MOPS, 50 mM EDTA, 0,1 % Tween-20,
pH 7,2, gegeben, um die Perlen auf 1 mg/ml zu bringen. Die verbleibenden
Maleimide wurden durch Zusatz von Mercaptoessigsäure in einer Endkonzentration
von 2 mM gekappt. Das Gemisch wurde im Dunklen für 30 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Die restlichen Thiole wurden durch Zusatz von Iodessigsäure in einer
Endkonzentration von 10 mM gekappt und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur
für 30
min im Dunklen inkubiert. Die Perlen wurden für 30 min mit 15.000 U/min wie
oben insgesamt 3x zentrifugiert.
-
Beispiel 1
-
Detektion einer polymorphen
Stelle in Exon-11 des humanen BRCA1-Gens:
-
Die
Amplifikation einer 450 bp langen Sequenz von Exon-11 des BRCA1-Gens
wurde in zwei Schritten durchgeführt.
Die erste PCR-Amplikation wurde unter Verwendung von zwei Schwanztragenden
5'-Primern durchgeführt. Die
Primer bestanden aus einem 3'-Teil,
der komplementär
zu der Zielgensequenz ist, und einem 5'-Teil (unten unterstrichen), der aus
einer Sequenz besteht, die mit der Zielgensequenz nicht verwandt ist.
Die zwei Primer wurden am 3'-Ende
durch Einsetzen eines Fluorescein-modifizierten dT für das natürliche Nukleotid
modifiziert, wie es dargestellt ist. Die Primer waren von Oligos,
Etc.
-
Nach
der anfänglichen
PCR-Amplifikation wurde eine zweite Amplifikation mit anderen Primern
durchgeführt.
Die Vorwärts-Primer bestanden
aus einer Sequenz, die komplementär zu der Sequenz des 5'-Schwanzes des Vorwärts-Primers
der ersten Runde war, und waren 5'-markiert, entweder mit Biotin oder
Digoxigenin (Dig). Die Rückwärts-Primer
bestanden aus einer 3'-Sequenz,
die komplementär
zum 5'-Schwanz des
Rückwärts-Primers der ersten
PCR war, und einem 5'-Schwanz,
der aus einer Sequenz bestand, die zu dem Zielgen oder den PCR-Primern der ersten
Runde nicht komplementär
war. Die 5'-Schwänze der
zwei Rückwärts-Primer
waren nicht miteinander verwandt und wurden für die Bildung von Amplifikationsprodukt
entwickelt, welche zur Bildung von viersträngigen DNA-Strukturen fähig sind, welche für die Detektion
von Sequenzalteration verwendet werden.
-
Die
Sequenzen der Primer waren wie folgt:
- Erster PCR-Vorwärts-Primer:
5'-GTTTTCCCAGYCACGACGAGGCTTTAAGTATCCATNG-3' (SEQ ID NO:1)
- Erster PCR-Rückwärts-Primer:
5'-AGGAAACAGCTATGACCATCAAAACCTAGACCTCCTTNG-3' (SEQ ID NO:2)
-
Der
unterstrichene Teil in den obigen Sequenzen stellt die "Schwanz"-Sequenzen dar; Der
nicht unterstrichene Teil ist zur Ziel-DNA komplementär; das N
bezeichnet C6-dT-Fluorescein.
- Zweiter PCR-Vorwärts-Primer:
5'-biotin-GTTTTCCCAGTCACGACG-3' (SEQ ID NO:3)
5'-DIG.-GTTTTCCCAGTCACGACG-3' (SEQ ID NO:4)
- Zweiter PCR-Rückwärts-Primer:
5'-ACCATGCTCGAGATTACGAGAGGAAACAGCTATGACCAT-3' (SEQ ID NO:5)
5'-GATCCTAGGCCTCACGTATTAGGAAACAGCTATGACCAT-3' (SEQ ID NO:6)
-
Der
unterstrichene Teil in jeder der obigen Sequenzen stellt die "Schwanz"-Sequenzen dar; der
nicht unterstrichene Teil ist zum Amplifikationsprodukt der ersten
PCR-Reaktion komplementär.
-
Die
PCR-Amplifikation mit heißem
Start unter Verwendung von PCR-Wachsperlen wurde wie folgt aufgebaut:
Aliquots von 25 μl
eines Partial-Reaktionsgemisches, enthaltend 10 mM Tris-HCl-Puffer, pH 8,3, 50 mM
KCl, 1,5 mM MgCl2, 0,2 mg/ml BSA, 0,25 mM
von jedem dNTP und 0,5 μM
jedes der Primer, wurde in PCR-Röhren
gegeben, die eine PCR-Perle (von Perkin-Elmer; Kat.# N-808-0150)
enthielten. Die Röhrchen wurden
bei 85°C
für 2 min
inkubiert, um das Wachs zu schmelzen, und auf Raumtemperatur abgekühlt, um
die Wachssperre zu bilden. In jedes Röhrchen wurden 20 μl eines zweiten
Reaktionsgemisches, enthaltend 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 50 mM KCl,
1,5 mM MgCl2, und in jedes Röhrchen wurden
5 Einheiten Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene; Kat.# 600159-81) oder
Taq-DNA-Polymerase (Stratagene, La Jolla, CA) gegeben. 5 μl-Probe,
die eine Zielnukleinsäure
enthalten kann, wurde in die Röhrchen
gegeben, und die Reaktionsröhrchen
wurden einem thermischen Cycling unterzogen (Trio-Thermoblock, Biometra
Inc., Tampa, FL, Kat.# 050090005).
-
Reaktionen,
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wurden,
waren wie folgt aufgebaut:
5 μl Probe wurde zu einem Reaktionsgemisch
gegeben, das Folgendes enthielt: 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 50 mM KCl,
1,5 mM MgCl2, 0,2 mg/ml BSA, 0,25 mM jedes
dNTP, 0,5 μM
jedes Primers, 2,5 Einheiten Pfu-Polymerase oder Taq-DNA-Polymerase
mit oder ohne 12,5 μM
monoklonaler Anti-Fluorescein-Antikörper (hergestellt
durch bekannte Verfahren ähnlich
dem oben beschriebenen für
Anti-Digoxin-Antikörper).
-
Die
Reaktionsgemische (Gesamtvolumen 25 μl) wurden einem thermischen
Cycling wie oben unterzogen. Das Thermocycling für die erste PCR-Amplifikationsreaktion
war wie folgt: 4 min bei 94°C;
35 Zyklen aus 30 s bei 94°C,
1 min bei 64°C
und 1 min bei 72°C.
-
Für die zweite
Amplifikationsreaktion wurde ein Aliquot des Reaktionsgemisches
der ersten Amplifikationsreaktion verwendet. Das Thermocycling für die zweite
PCR-Amplifikation wurde wie folgt durchgeführt: 4 min bei 94°C, gefolgt
von 20 Zyklen mit 30 s bei 94°C,
1 min bei 64°C
und 1 min bei 72°C.
-
Zwei
genomische DNA-Proben (Myriad Genetics, Salt Lake City, UT) wurden
in der Analyse verwendet: Genomische DNA, gereinigt aus Zellen,
die für
die polymorphe Zelle heterozygot sind, und Zellen, die homozygot
sind. Das Verfahren wurde in diesem Beispiel ohne den Zusatz von
Referenz-DNA-Amplifikationsprodukt durchgeführt, da die DNA-Proben von diploiden
Zellen waren und das Ziel der Analyse war, Homozygotie oder Heterozygotie
der getesteten Sequenzen zu untersuchen.
-
Nach
der Amplifikation wurden 2 μl
Testamplifikationsreaktionsgemisch mit 4 μl Puffer vermischt. Das Gemisch
wurde den folgenden Inkubationsbedingungen unterworfen: 2 min bei
95°C zur
Denaturierung der Amplifikationsprodukte, gefolgt von 30 min Inkubation
bei 65°C
zum Annealing, Bildung der viersträngigen DNA-Strukturen und Branch-Migration.
50 μl eines
Partikelgemisches (2,5 μg
Sensibilisatorpartikel mit immobilisiertem Streptavidin und 1,25 μg Chemiluminescer-Partikel mit immobilisierten
Anti-Digoxin-Antikörper) wurden
in jedes Reaktionsröhrchen
gegeben. Die Röhrchen
wurden in ein Lesegerät
zum Lesen des Signals überführt, für 30 min
bei 37°C
inkubiert und das Signal wurde gelesen (drei Zyklen mit 1 s Beleuchtung
und 1 s Lesen). Die Resultate sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst. TABELLE
1 Amplifikationsprodukte,
erzeugt mit Pfu-DNA-Polymerase:
- 1 bekanntes Verfahren
- 2 Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
- 3 Kontrolle
TABELLE
2 Amplifikationsprodukte,
erzeugt mit Taq-DNA-Polymerase: - 1 bekanntes Verfahren
- 2 Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
- 3 Kontrolle
-
Die
obigen Resultate beweisen, dass eine Antikörper (Anti-Fluorescein-Antikörper in diesem Beispiel)-Bindung
an die Primer vor Amplifikation zu einer deutlichen Verringerung
der nicht-spezifischen Amplifikation, entweder zielabhängig oder
zielunabhängig,
führt.
Die Beispiele beweisen außerdem,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf eine besondere thermostabile DNA-Polymerase limitiert
ist.
-
Beispiel 2
-
Exon-10 des humanen zystischen
Fibrose-Gens
-
Acht
Proben humaner genomischer DNA (vier Wildtyp-Homozygote und vier
Heterozygote mit einem Wildtypallel und einem Allel, das eine 3-bp-Deletion, ΔF508 trägt) wurden
unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert, um ein Produkt
mit einer Länge
von 220 bp zu bilden. Die genomischen DNA-Proben waren von Mayo
Foundation (Rochester, MN).
- Die Vorwärts-Primer-Sequenz:
3'-CTCAGTTTTCCTGGATTATGCCNNA-3' (SEQ ID NO:7)
worin
N = Etheno-dA
-
Ein äquimolares
Gemisch (jeweils 125 nM) des 5'-biotinylierten und
5'-Digoxigenin-markierten
Vorwärts-Primers
wurde bei der PCR eingesetzt.
- Die Sequenz des ersten Rückwärts-Primers:
5'-ACCATGCTCGAGATTACGAGCTAACCGATTGAATATGGAGCCNNG-3' (SEQ ID NO:8)
- Die Sequenz des zweiten Rückwärts-Primers:
5'-GATCCTAGGCCTCACGTATTCTAACCGATTGAATATGGAGCCNNG-3' (SEQ ID NO:9)
-
Im
Obigen sind die "Schwanz"-Sequenzen unterstrichen;
N = Etheno-dA.
-
In
der PCR wurde ein äquimolares
Gemisch (jeweils 125 nM) der zwei Rückwärts-Primer verwendet. Die 20 μl-PCR-Reaktionsgemische
enthielten 200 μM
jedes dNTP, 10 ng genomische DNA und 1 E Pfu-DNA-Polymerase. Der
Puffer enthielt 10 mM Tris-HCl (pH 8,3), 50 mM KCl, 4 mM MgCl2 und 200 μg/ml BSA
(Puffer A). Bei Raumtemperatur wurden zwei Sätze an PCR-Reaktionen durchgeführt. Einer
der Sätze enthielt
den monoklonalen Anti-Etheno-Antikörper (von Dr. P. Lorenz, Deutschland)
mit 250 nM. Pfu-Polymerase war die letzte Komponente, die den Reaktionsgemischen
zugesetzt wurde. Die Reaktionen wurden bei Raumtemperatur für 30 min
vorinkubiert, bevor das Thermocycling gestartet wurde.
-
Insgesamt
40 Zyklen wurden im Biometra-Trio-Thermocycler durchgeführt, bestehend
aus einem Denaturierungsschritt von 30 s bei 94°C, einem Reannealing-Schritt
mit 1 min bei 64°C und
einem Verlängerungsschritt
bei 72°C
mit 1 min, dem ein Denaturieren von genomischer DNA bei 95°C vorausgeht.
Unmittelbar nach PCR-Amplifikation wurden die gesamten Reaktionen
einer Branch-Migration unterworfen. Das Branch-Migrations-Protokoll bestand aus einem
Denaturierungsschritt von 2 min bei 94°C, gefolgt von einem Reannealing/Strangaustausch-Schritt
bei 65°C
für 30
min.
-
Ein
2 μl-Aliquot
jeder Branch-Migrations-Reaktion wurde mit 50 μl Puffer A, der 2,5 μl (5 μg) Sensibilisator-Streptavidin-Perlen
und 1,25 μl
(2,5 μg)
Chemiluminescer-Anti-Dig-Antikörper-Perlen
enthielt, kombiniert und für
30 min bei 37°C
inkubiert. Das Signal wurde dann unter Verwendung eines Signallesegeräts gelesen. Die
Resultate sind in Tabelle 3 zusammengefasst. TABELLE
3
- 1 Kontrolle
- 2 Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
-
Das
Vorliegen des Anti-Etheno-Antikörpers
resultierte in höheren
und gleichmäßigeren
positiven Signalen. Dieser Effekt ist vermutlich auf der Abnahme
in der Menge nicht-spezifischer
PCR-Produkte, die normalerweise mit dem gewünschten Applikon um Enzym und
Primer im Wettbewerb stehen.
-
Beispiel 3
-
Exon-11 des humanen zystischen
Fibrosegens
-
Sechzehn
Proben der humanen genomischen DNA (sechs (6) Wildtyp-Homozygote,
acht (8) Heterozygote mit einem Wildtyp-Allel und einem Allel, das G542X-, G551D-,
R553X- oder R560T-Punktmutation trägt, und
zwei Doppelmutanten) wurden amplifiziert, wobei die folgenden Primer
verwendet wurden, um ein Produkt mit einer Länge von 333 bp zu bilden. Die
genomischen DNA-Proben waren von Mayo Foundation (Rochester, MN).
- Die Vorwärts-Primer-Sequenz:
5'-GCCTTTCAAATTCAGATTGAGCNNA-3' (SEQ ID NO:10) worin
N = Etheno-dA
-
Ein äquimolares
Gemisch (je 125 nM) des 5'-biotinylierten
und 5'-Digoxigenin-markierten
Vorwärts-Primers
wurden in einer PCR eingesetzt.
- Die Sequenz des ersten Rückwärts-Primers:
5'-ACCATGCTCGAGATTACGAGGACATTTACAGCAAATGCTTGCNNA-3' (SEQ ID NO:11)
- Die Sequenz des zweiten Rückwärts-Primers:
5'-GATCCTAGGCCTCACGTATTGACATTTACAGCAAATGCTTGCNNA-3' (SEQ ID NO:9)
-
In
dem Obigen sind die "Schwanz"-Sequenzen unterstrichen,
und N = Etheno-dA.
-
Alle
experimentellen Bedingungen waren genau die gleichen wie in Beispiel
2 für Exon-10
beschrieben. Die Resultate sind in Tabelle 4 zusammengefasst. TABELLE
4
- 1 Kontrolle
- 2 Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
-
Wenn
der Anti-Etheno-Antikörper
vorliegt, wurde erneut eine deutliche Zunahme beim Signal für die Heterozygoten
beobachtet. Das Hintergrundsignal für die Wildtyproben war etwa
niedriger.
-
Beisiel 4
-
Vergleich
von modifizierten Vorwärts-
und Rückwärts-Primern
mit modifiziertem Vorwärts-Primer
und unmodifiziertem Rückwärts-Primer
-
Die
folgenden zwei Experimente bewiesen, dass die Vorzüge der vorliegenden
Erfindung erzielt werden, wenn alle Branch-Migrationsprimer modifiert wurden und
fähig sind,
an den entsprechenden Antikörper, der
verwendet wurde, zu binden. Im folgenden Beispiel wurden beide,
Vorwärts-
und Rückwärts-"Branch-Migration"-PCR-Primer modifiziert und somit fähig, den
Antikörper
zu binden. Eine Verbesserung bei der Priming-Spezifität wurde erzielt.
-
Die
experimentellen Bedingungen für
die Amplifikation von Exon-10 des humanen zystischen Fibrosegens
waren genau dieselben, wie die oben in Beispiel 2 beschriebenen.
Sieben genomische DNA-Proben umfassten drei (3) Wildtyp-Homozygote,
drei (3) ΔF508
und eine ΔI507
Heterozygote (beide Mutationen sind 3-bp-Deletionen). Der monoklonale
Antikörper-Etheno-Antikörper war
in allen Reaktionsgemischen vorhanden.
-
Tabelle
5 fasst das Experiment zusammen, in dem zwei Sätze an PCR-Primer verglichen
wurden: In einem der Sätze
(linke Spalte) waren beide, Vorwärts-
und Rückwärts-Primer,
3'-Etheno-modifiziert,
wie es in Beispiel 2 gezeigt ist, und in einem anderen Satz (rechte
Spalte) waren die nur markierten Vorwärts-Primer 3'-Etheno-modifiziert
und die Schwanz-tragenden Rückwärts-Primer
waren nicht modifiziert (kein NNA an ihren 3'-Enden).
-
-
Das
obige Experiment beweist, dass das erfindungsgemäße Verfahren bessere Resultate
mit der Verwendung von modifizierten Vorwärts- und Rückwärts-Primern im Vergleich zur
Verwendung eines modifizierten Vorwärts-Primers und eines unmodifizierten
Rückwärts-Primers
erzielt.
-
Beispiel 5
-
Erfindungsgemäßes Verfahren
im Vergleich zu bekannten Verfahren
-
Die
Verwendung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung in Verbindung mit einem anderen Verfahren wurde unter
Verwendung des Etheno-modifizierten Primersets EX11-f2e/r1e in Gegenwart
oder in Abwesenheit eines monoklonalen Anti-Ethenoadenin-Antikörpers (MAb),
beide Male ohne Wachsperlen, durchgeführt. Zusätzlich wurden zwei andere Kontrollen
durchgeführt,
bei denen das entsprechende Nicht-Etheno-Primerset Ex11-f2/r1, entweder
ohne Heißstartverfahren
oder mit Wachsperlen verwendet wurde. Das f2/rl-Primerset flankiert
173 Basen der CFTR-Exon-11-Sequenz, was in einem Amplicon resultiert,
das 217 Basen aus Exon-11 und 20 Basen aus den Rückwärts-Primer-Schwänzen mit
insgesamt 237 bp enthält.
-
Die
verwendeten Ex11-f2e/r1e-Primer waren wie folgt:
- Vorwärts-Primer
(Etheno-modifiziert):
5'-biotin-TAGAAGGAAGATGTGCCTTTCANNA
(SEQ ID NO:12)
5'-igoxigenin-TAGAAGGAAGATGTGCCTTTCANNA
(SEQ ID NO:13)
worin N = Etheno-dA
- Rückwärts-Primer
(Etheno-modifiziert):
5'-GATCCTAGGCCTCACGTATTGACATTTACAGCAAATGCTTGCNNA-3' (SEQ ID NO:9)
5'-ACCATGCTCGAGATTACGAGGACATTTACAGCAAATGCTTGCNNA-3' (SEQ ID NO:11)
worin
N = Etheno-dA
-
Nicht-Etheno-Primer
waren dieselben, außer
dass ihnen NNA-3'-Enden fehlten.
-
Ein
WT & eine (gemischte)
Heterozygote (R553D/ΔF508)
wurden dreifach analysiert, wobei jede der fünf Bedingungen verwendet wurde
(d.h. Nicht-Etheno/kein Wachs, Etheno/kein Wachs und Etheno/Mab-Heißstart,
Nicht-Etheno/Wachs & Etheno/Wachs).
Außerdem
waren in jedem Reaktionssatz ein Wasserblindwert und eine heterozygote
positive Kontrolle (G551D/WT) enthalten. Herstellung
von Reagenzien:
10X
Puffer D: | 100
mM Tris·HCl,
pH 8,3 bei RT
500 mM KCl, 40 mM MgCl2,
2 mg/ml BSA |
1X
dNTP-Gemisch: | 2,5
mM jeweils ATP, CTP, GTP & TTP
in ddH2O |
1X
Primer-Sätze: | 6,25 μM Vorwärts-Primer-Gemisch
6,25 μM Rückwärts-Primer-Gemisch
in ddH2O |
Ziel-DNA: | 10
ng/μl in
1X-TE-Puffer,
1X-TE-Puffer = 10 mM Tris·HCl, pH 7,4,
1 mM Na2EDTA |
-
Reaktionsprotokoll
-
Nachfolgend
unten ist eine Tabellarisierung der Reagensvolumina zur Herstellung
der Kontrollmischungs-(NM = kein Heißstart)- und der MAb-Mischungs
(MM = zugesetzter MAb)-Lösungen für zwei Streifen an
Reaktionsröhrchen
(8 Röhrchen/Streifen)
angegeben. Die Pfu-DNA-Polymerase wurde zuletzt zugesetzt. Das Wasser,
Puffer, Nukleotide und Primer wurden mit oder ohne MAb* vermischt
und bei RT für
10 min inkubiert. Während
dieser Inkubation wurden auch die Boden(BL)- und die oberen (TL,
ohne Pfu-Polymerase)-Schichten für
die Wachsperlenmischung (WM = Wachs Gem Hot-Start) hergestellt.
Als die Inkubation beendet war, wurde Pfu-Polymerase zu jeder Mischung (d.h. NM,
MM & TL von WM)
unmittelbar vor Verteilung auf jedes geeignete Streifenröhrchen zugesetzt.
-
*MAb & Primer im Volumenverhältnis 1:1
(d.h. 8,4 pmol MAb/20 μl-Röhrchen,
~ 0,42 μM
MAb) resultierte in einem 1:2-Verhältnis von Antikörperkombinationsstellen
mit Primertermini, die Ethenoadenin-Dimere enthielten. Das heißt, ein
Volumenäquivalent
MAb entsprach einer 50%-Titration aller Ethenoadenin-enthaltenden
Primer.
-
-
-
Aliquots
aus 18 μl
WM-BL wurden in jedes Röhrchen
von einem der drei Streifen gegeben. Eine Wachsperle wurde in jedes
Röhrchen
dieses Streifens transferiert. Die Streifen wurden versiegelt und
in einen Thermocycler gelegt. Die Wachsperlen wurden durch Inkubation
bei 85°C
für 2 Minuten
geschmolzen und die Wachsbarriere wurde durch anschließendes Abkühlen auf
Raumtemperatur gebildet. 14,4 μl
WM-TL wurden in jedes entsprechende Röhrchen im WM-Streifen gegeben.
Test-DNA-Probe (für
Details siehe unten), 3,6 μl, wurde
in die Röhrchen
dieses Streifens gegeben und zum Vermischen leicht gerührt.
-
Test-DNA-Probe,
2 μl (für Details
siehe unten), wurde in ein Röhrchen
jedes Streifens gegeben. Ein Aliquot von 18 μl NM oder MM wurde in jedes
Röhrchen
dieser zwei Streifen (vermeide Blasen) gegeben, wobei zum Mischen
leicht gerührt
wurde.
-
-
Ein
anderes Verfahren wurde in einem Biometra-Trio-Thermocycler unter Verwendung der folgenden Sequenz
durchgeführt:
4 min bei 95°C,
dann 40 Zyklen mit 30 s bei 94°C,
1 min bei 64°C
und 1 min bei 72°C; dann
2 min bei 95°C,
um die amplifizierten Produkte zu denaturieren, gefolgt von 30 min
bei 65°C,
um ein Wiederanlagern, eine Bildung der viersträngigen Strukturen und eine
Branch-Migration zu erlauben.
-
Ein
2 μl-Aliquot
jeder Branch-Migrationsreaktion wurde mit 50 μl Puffer A (siehe Beispiel 2),
enthaltend 2,33 μg
Sensibilisator-Sav-Perlen und 1,16 μg Chemiluminescer-Anti-Dig-Antikörper-Perlen,
und für
30 min bei 37°C
inkubiert. Das Signal wurde dann unter Verwendung eines Signallesegeräts gelesen
(3 Zyklen mit 1 s Beleuchtung mit 1 s Ablesen).
-
Die
zystischen Fibrose-Exon-11-Resultate sind in Tabelle 6 zusammengefasst.
-
-
-
Abkürzungen:
-
-
- –
- negativ
- +
- positiv
- FP
- falsch positiv
- FN
- falsch negativ
- HB
- hoher Hintergrund
-
TABELLE
7 Tabelle
zur Durchschnittswerte für
die Dreifachprobenresultate, die oben in Tabelle 6 gezeigt sind:
-
Schlussfolgerungen
-
Wenn
kein Heißstartverfahren
verwendet wurde, gab es keine signifikante Unterscheidung zwischen Wildtyp-
und positiven Proben (S/B = 1,8 ± 0,7). Die Verwendung entweder
von Ethenomodifizierten Primern oder Wachsperlen allein resultierte
in moderaten Leveln der Unterscheidung (S/B = 15,7 ± 2,0 bzw.
11,3 ± 3,1), und
zwar infolge sowohl eines signifikanten Abfalls bei den negativen
Proben-Hintergrundleveln als auch der geringen Zunahmen bei den
positiven Probensignalen. Die Kombination von Etheno-modifizierten
Primern entweder mit Wachsperlen oder mit monoklonalem Antikörper lieferte
weitere signifikante Erhöhungen
bei den positiven Probensignalen, was 1 zu ziemlich respektablen
S/B-Verhältnissen
führte
(60,9 ± 16,6
oder 63,2 ± 3,1). Die
Verwendung von Ethenomodifizierten Primern mit MAb lieferte sowohl
das höchste
S/B-Verhältnis
als auch die niedrigste CV (5,0 % im Vergleich zu 13 bis 40 % für die restlichen
vier Verfahren).
-
Insgesamt
führte
eine Verwendung von Anti-Etheno-dA-monoklonalem Antikörper zu einem niedrigen Hintergrund,
zu hohen positiven Probensignalen und einem hohen S/B-Verhältnis mit
geringem Fehler, die wenigstens so gut waren wie die, die mit Etheno-modifizierten
Primern mit Wachsperlen in Abwesenheit von monoklonalem Antikörper beobachtet
wurden. Außerdem
erwies sich eine Verwendung von Etheno-modifizierten Primern mit
monoklonalem Antikörper
als ein bequemeres Verfahren des Heißstarts als die Verwendung
von Wachsperlen, und zwar bezüglich
verringerter Arbeit, geringerem notwendigem Reaktionsvolumen und
der Leichtigkeit der Amplicon-Gewinnung.
-
Ein
Teil der vorliegenden Offenbarung enthält Material, das einem Schutz
durch Urheberrecht unterliegen kann. Der Besitzer der Urheberrechte
hat keine Einwände
gegen eine Reproduktion des Patentdokuments oder der Patentoffenbarung,
wie sie in der Akte des US-Patent- und Markenamts vorliegt, durch
Fax oder Aufzeichnungen, aber ansonsten besteht er auf seinen Urheberrechten.
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