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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine schweißbare Harzzusammensetzung,
die Formteile mit besserer Hitzebeständigkeit, Formbeständigkeit,
einheitlicher Schweißbarkeit
und überlegenem äußeren Erscheinungsbild
ergibt. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung eine schweißbare Harzzusammensetzung, ein
Verfahren zur Herstellung derselben und ein Formteil daraus, wobei
sich die Harzzusammensetzung zur Herstellung eines hohlen Objekts
durch Verschweißen
von zwei oder mehr schmelzgeformten Gegenständen eignet.
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Aufgrund
der guten Verformbarkeit, Hitzebeständigkeit, Härte, Öl- und Benzinbeständigkeit
sowie Verschleißbeständigkeit
findet Nylonharz breite Anwendung bei Auto- und Maschinenteilen. Die Entwicklung
von Nylonharz auf diesem Gebiet ist hauptsächlich auf den Ersatz metallischer
Werkstoffe zurückzuführen. Der
Ersatz geht eigentlich von jenen Teilen aus, bei denen die Vorteile
von Nylonharz, wie z.B. Gewichtsreduktion und Korrosionsschutz,
zum Tragen kommen. Durch jüngste
Verbesserungen hinsichtlich Materialleistung und Formverfahren ist
Nylonharz in eine Phase getreten, in der an seiner Anwendung für große, komplizierte
Teile, deren Ersatz bisher als schwierig erachtet worden ist, geforscht
wird.
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Die
Herstellung solcher Teile aus Nylonharz erfordert nicht nur entsprechende
Formverfahren (wie z.B. Spritzgussverfahren, Extrusions- und Blasformverfahren),
sondern auch eine Kombination mit Nachbearbeitungsverfahren (wie
z.B. Schneiden, Kleben und Schweißen). Leider werden herkömmliche
Nylonharzzusammensetzungen ohne Rücksicht auf die Nachbearbeitung
formuliert. Wenn zwei oder mehr Teile aus glasverstärktem Nylonharz
(durch Vibrationsschweißen
oder Spritzschweißen)
zur Bildung eines Verbundteils mit gewünschter Form verschweißt werden
sollen, ist es schwierig, eine gewünschte Festigkeit im Schweißbereich zu
erzielen. Dies gilt insbesondere für große Teile. Folglich ist die
Verwendung von Nylonharz bisher eingeschränkt gewesen.
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Ein
erstes von den Erfindern der vorliegenden Erfindung in Angriff genommenes
Problem betrifft die Bereitstellung einer schweißbaren Nylonharzzusammensetzung,
die Formteile ergibt, ohne dass es dabei zu Problemen mit der Schweißnahtfestigkeit kommt,
und ein zweites Problem ist die Bereitstellung einer schweißbaren Nylonharzzusammensetzung
zur Herstellung von Formteilen mit kompliziert gekrümmten Schweißoberflächen, insbesondere
bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer hohen Schweißnahtfestigkeit.
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Ein
drittes von den Erfindern der vorliegenden Erfindung behandeltes
Problem betrifft die Bereitstellung einer schweißbaren Nylonharzzusammensetzung,
die Formteile mit hoher Schweißnahtfestigkeit
bei gleichzeitiger Beibehaltung der Nylon eigenen Eigenschaften,
wie z.B. gute Verformbarkeit, Hitzebeständigkeit, Härte, Öl- und Benzinbeständigkeit,
Verschleißbeständigkeit
sowie Oberflächenglätte, ergibt.
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine schweißbare Harzzusammensetzung
zur Herstellung von Gegenständen
bereit, die durch Vibrationsschweißen schweißverklebt werden können, wobei
die Harzzusammensetzung 100 Gewichtsteile eines Nylonharzes als
Komponente (A), 0,1–50
Gewichtsteile eines Polyolefinharzes als Komponente (B) und 10–150 Gewichtsteile
Glasfasern als Komponente (C) umfasst, die vermischt sind, wobei
die Harzzusammensetzung eine Schmelzviskosität aufweist, deren Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient
höher als
1,05 ist,
worin der Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient
definiert ist als:
Steigerungsverhältnis der Schmelzviskosität bei einer
geringeren Schergeschwindigkeit/Steigerungsverhältnis der Schmelzviskosität bei einer
höheren
Schergeschwindigkeit; und
worin das Steigerungsverhältnis der
Schmelzviskosität
bei einer geringeren Schergeschwindigkeit definiert ist als:
Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
bei einer geringen Schergeschwindigkeit/Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
ohne Komponente (B) bei einer geringen Schergeschwindigkeit; und
worin
das Steigerungsverhältnis
der Schmelzviskosität
bei einer höheren
Schergeschwindigkeit definiert ist als:
Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
bei einer hohen Schergeschwindigkeit/Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung ohne
Komponente (B) bei einer hohen Schergeschwindigkeit, worin die geringe
Schergeschwindigkeit 60 s–1 beträgt, die
höhere
Schergeschwindigkeit 6.000 s–1 beträgt und die
Schmelzviskosität
(Poise) bei 20 °C über dem
Schmelzpunkt des Nylonharzes (A) gemessen wird.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer schweißbaren
Harzzusammensetzung bereit, wobei das Verfahren das Schmelzmischen
von 100 Gewichtsteilen Nylonharz als Komponente (A), 0,1–50 Gewichtsteilen
Polyolefinharz als Komponente (B), 10–150 Gewichtsteilen Glasfasern
als Komponente (C), 0–3
Gewichtsteilen einer Kupferverbindung als Komponente (D) und 0–5 Gewichtsteilen
einer Siliconverbindung als Komponente (E) umfasst. Diese Ausführungsform
kann jedoch so modifiziert werden, dass die Komponenten (A), (C),
(D) und (E) schmelzgemischt werden und in die resultierende Zusammensetzung
anschließend
die Komponente (B) aufgenommen wird.
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Zusätzliche
Aspekte der vorliegenden Erfindung umfassen ein Formteil, das aus
der schweißbaren Harzzusammensetzung
besteht, ein Verfahren zur Herstellung eines Formteils durch Verschweißen von
zwei oder mehr Formstücken,
die aus einer der schweißbaren
Harzzusammensetzungen gebildet sind, sowie ein durch das Verfahren
hergestelltes Formteil.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher
beschrieben.
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In
der nachfolgenden Beschreibung steht "Gewicht" für "Masse". Unter der Bezeichnung "Verschweißen" wird ein Vorgang
verstanden, bei dem die jeweiligen Kontaktoberflächen der Formteile so angeschmolzen werden,
dass die geschmolzenen Oberflächen
zusammenkleben. Das Verschweißen
erfolgt mittels Vibrationsschweißen. Vibrationsschweißen wird
bevorzugt, weil dadurch ein guter Ausgleich zwischen hoher Festigkeit und
einfacher Verarbeitung gewährleistet
wird.
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Die
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete Komponente (A) ist ein Nylonharz, das ein Polyamid ist,
das zumindest hauptsächlich
aus Dicarbonsäure
und einem beliebigen von Aminosäure,
Lactam und Diamin herrührt.
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Typische
Beispiele für
die Hauptbestandteile sind nachstehend angeführt.
- – Aminosäuren, wie
z.B. 6-Aminocapronsäure,
11-Aminoundecansäure,
12-Aminododecansäure
und p-Aminomethylbenzoesäure.
- – Lactame,
wie z.B. ε-Caprolactam
und ω-Laurolactam.
- – Aliphatische,
alizyklische und aromatische Diamine, wie z.B. Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, 2-Methylpentamethylendiamin, Nonamethylendiamin,
Undecamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin,
5-Methylnonamethylendiamin, m-Xylylendiamin, p-Xylylendiamin, 1,3-Bis(aminomethyl)cyclohexan,
1,4-Bis(aminomethyl)cyclohexan, 1-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan,
Bis(4-aminocyclohexyl)methan, Bis(3-methyl-4-aminocyclohexyl)methan, 2,2-Bis(4-aminocyclohexyl)propan,
Bis(aminopropyl)piperazin und Aminoethylpiperazin.
- – Aliphatische,
alizyklische und aromatische Dicarbonsäuren, wie z.B. Adipinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecansäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, 2-Chlorterephthalsäure, 2-Methylterephthalsäure, 5-Methylisophthalsäure, 5-Natriumsulfoisophthalsäure, Hexahydroterephthalsäure und Hexahydroisophthalsäure.
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Das
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete Nylonharz kann ein aus diesen Rohmaterialien hergestelltes
Homopolymer oder Copolymer sein. Solche Polymere können allein
oder in Kombination miteinander verwendet werden.
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Das
Nylonharz weist vorzugsweise einen Schmelzpunkt von über 200 °C auf, wodurch
es eine gute Hitzebeständigkeit
und hohe Festigkeit aufweist. Typische Beispiele für das Nylonharz
sind nachstehend angeführt.
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Polycapronamid
(Nylon 6), Polyhexamethylenadipinsäureamid (Nylon 66), Polycapronamid/Polyhexamethylenadipinsäureamid-Copolymer
(Nylon 6/66), Polytetramethylenadipinsäureamid (Nylon 46), Polyhexamethylensebacinsäureamid
(Nylon 610), Polyhexamethylendodecamid (Nylon 612), Polyhexamethylenterephthalamid/Polycapronamid-Copolymer
(Nylon 6T/6), Polyhexamethylenadipinsäureamid/Polyhexamethylenterephthalamid-Copolymer
(Nylon 66/6T), Polyhexamethylenadipinsäureamid/Polyhexamethylenisophthalamid-Copolymer
(Nylon 66/6I), Polyhexamethylenadipinsäureamid/Polyhexamethylenterephthalamid/Polyhexamethylenisophthalamid-Copolymer
(Nylon 66/6T/6I), Polyhexamethylenterephthalamid/Polyhexamethylenisophthalamid-Copolymer
(Nylon 6T/6I), Polyhexamethylenterephthalamid/Polydodecanamid-Copolymer (Nylon
6T/12), Polyhexamethylenterephthalamid/Poly(2-methylpentamethylen)terephthalamid-Copolymer (Nylon
6T/MST), Polyxylylenadipinsäureamid
(Nylon XD6) und Polynonamethylenterephthalamin (Nylon 9T). Diese
können
als Blends oder Copolymere eingesetzt werden.
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Unter
diesen Beispielen werden Nylon 6, Nylon 66, Nylon 6/66-Copolymer,
Copolymer-Nylon, das hauptsächlich
(zumindest zu 50 Gew.-%) aus Nylon 6 oder Nylon 66 besteht, Nylon
610 und Copolymere (wie z.B. Nylon 6T/66-Copolymer, Nylon 6T/61-Copolymer und Nylon
6T/6-Copolymer) mit Hexamethylenterephthalamid-Einheiten bevorzugt.
Nylon 6, Nylon 66 und Copolymere davon sind besonders bevorzugt.
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Von
diesen Nylonharzarten können
zwei oder mehr verwendet werden, wodurch ihre charakteristischen
Eigenschaften, wie z.B. Verformbarkeit, Hitzebeständigkeit
und Verschweißbarkeit,
verliehen werden. Eine gewünschte
Nylonharzzusammensetzung besteht, in Gewichtsprozent des gesamten
Nylonharzes, zu 99-50 Gew.-% aus Komponente (a) und zu 1–50 Gew.-%
(vorzugsweise 15–30
Gew.-%) aus Komponente (b), wobei Komponente (a) zumindest eine
aus Nylon 66, Nylon 6 und hauptsächlich
daraus bestehendem Nylon-Copolymer ausgewählte Art von Nylonharz ist
und Komponente (b) zumindest eine andere als die oben angeführten Arten
von Nylonharz ist (ausgewählt
aus höheren
Nylons, wie z.B. Nylon 610 und Nylon 612 und halbaromatischen Nylons,
wie z.B. 6T/6, Nylon 6T/12, Nylon 6T/66, Nylon 66/6T, Nylon 66/6T/6I,
Nylon 6T/6I und Nylon 6T/MST). Eine solche Zusammensetzung ist hinsichtlich
verbesserter Verschweißbarkeit
wünschenswert.
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Diese
Nylonharze weisen vorzugsweise einen solchen Polymerisationsgrad
auf, dass eine relative Viskosität
von 1,5–5,0,
insbesondere 2,0–4,0
(gemessen bei 25 °C
mit einer 1%igen Lösung
in 98%iger konzentrierter Schwefelsäure) bereitgestellt wird.
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Die
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete Komponente (B) weist ein Polyolefinskelett in der Hauptkette
auf. Diese kann so gewählt
sein, dass damit die Schmelzviskosität der resultierenden Harzzusammensetzung
entsprechend gesteuert wird. Sie kann beispielsweise kristallin,
amorph oder ein Gemisch daraus sein. Sie kann ein Homopolymer eines
ungesättigten
Monomers oder ein Copolymer aus mehr als einem Monomer oder ein
Gemisch daraus sein. Das Copolymer kann ein statistisches Copolymer
oder ein Blockcopolymer oder ein Gemisch daraus sein.
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Beispiele
für das
Polyolefinharz als Komponente (B) sind nachstehend angeführt.
- – Homopolymere,
wie z.B. Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyacrylester,
Polymethacrylester, Poly-1-buten, Poly-1-penten und Polymethylpenten.
- – Ethylen-α-Olefin-Copolymere.
- – Homopolymere
von Vinylalkoholestern.
- – Polymere,
die durch partielle oder vollständige
Hydrolyse von Homopolymeren von Vinylalkoholestern erhalten werden
[Polymer, das durch partielle oder vollständige Hydrolyse von Copolymeren
von (Ethylen und/oder Propylen) und Vinylalkoholestern erhalten
wird].
- – Copolymere
von (Ethylen und/oder Propylen) mit (ungesättigter Carbonsäure und/oder
ungesättigtem Carbonsäureester),
wie z.B. Copolymere von Ethylen mit (Meth)acrylsäure und Copolymere von Ethylen, (Meth)acrylsäure und
(Meth)acrylsäureester.
- – Copolymere
von (Ethylen und/oder Propylen) mit (ungesättigter Carbonsäure und/oder
ungesättigtem Carbonsäureester),
wobei dessen Carbonsäuregruppen
zumindest teilweise neutralisiert sind, um ein Metallsalz zu bilden,
wie z.B. Ethylen-(Meth) acrylsäure-Copolymer,
dessen Carbonsäuregruppen
zumindest teilweise neutralisiert sind, um ein Metallsalz zu bilden,
und Ethylen-(Meth)acrylsäure-(Meth)acrylsäureester-Copolymer,
dessen Carbonsäuregruppen
zumindest teilweise neutralisiert sind, um ein Metallsalz zu bilden.
- – Blockcopolymere
von konjugierten Dienen mit Vinylaromaten.
- – Hydrierte
Produkte solcher Blockcopolymere.
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Von
diesen Beispielen bevorzugt sind Polyethylen, Polypropylen, Polyacrylatester,
Polymethacrylatester, Ethylen-α-Olefin-Copolymere,
Copolymere von (Ethylen und/oder Propylen) mit (ungesättigter
Carbonsäure
und/oder ungesättigtem
Carbonsäureester),
wobei deren Carbonsäuregruppen
zumindest teilweise neutralisiert sind, um ein Metallsalz zu bilden,
Blockcopolymere konjugierter Diene mit Vinylaromaten sowie hydrierte Produkte
solcher Blockcopolymere. Polyethylen und Ethylen-α-Olefin-Copolymere sind besonders
erwünscht.
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Das
Ethylen-α-Olefin-Copolymer
rührt vorzugsweise
von Ethylen und zumindest einer Art von α-Olefin mit 3–20 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise von Ethylen und zumindest einer Art von α-Olefin mit
3–12 Kohlenstoffatomen,
her. Dieses Copolymer leistet einen wirksamen Beitrag zur mechanischen
Festigkeit und Modifizierung.
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Beispiele
für das α-Olefin mit
3–20 Kohlenstoffen
umfassen Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen,
1-Nonen, 1-Decen, 1-Undecen, 1-Dodecen, 1-Tridecen, 1-Tetradecen,
1-Pentadecen, 1-Hexadecen, 1-Heptadecen, 1-Octadecen, 1-Nonadecen,
1-Eicosen, 3-Methyl-1-buten, 3-Methyl-1-penten, 3-Ethyl-1-penten, 4-Methyl-1-penten,
4-Methyl-1-hexen, 4,4-Dimethyl-1-hexen, 4,4-Dimethyl-1-penten, 4-Ethyl-1-hexen,
3-Ethyl-1-hexen, 9-Methyl-1-decen, 11-Methyl-1-dodecen und 12-Ethyl-1-tetradecen.
Diese können
alleine oder als Kombination untereinander eingesetzt werden.
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Das
Ethylen-α-Olefin-Copolymer
enthält
vorzugsweise α-Olefin-Comonomer
in einer Menge von 1–30 Mol-%,
noch bevorzugter 2–25
Mol-%, insbesondere 3–20
Mol-%.
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Das
Copolymer kann zudem zumindest ein Comonomer, wie z.B. 1,4-Hexadien,
Dicyclopentadien, 2,5-Norbornadien, 5-Ethylidennorbornan, 5-Ethyl-2,5-norbornadien
und 5-(1'-Propenyl)-2-norbornen,
umfassen.
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Das
Copolymer von (Ethylen und/oder Propylen) mit (ungesättigter
Carbonsäure
und/oder ungesättigtem
Carbonsäureester)
kann als ungesättigte
Carbonsäure
entweder Acrylsäure
oder Methacrylsäure
oder ein Gemisch davon enthalten und zudem als ungesättigten
Carbonsäureester
deren Methylester, Ethylester, Propylester, Butylester, Pentylester,
Hexylester, Heptylester, Octylester, Nonylester oder Decylester
oder Gemische davon enthalten. Von diesen Copolymeren werden Ethylen-Methacrylsäure-Copolymere
und Ethylen-Methacrylsäure-Acrylsäureester-Copolymere
bevorzugt.
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Bezüglich des
Copolymers von (Ethylen und/oder Propylen) mit (ungesättigter
Carbonsäure
und/oder ungesättigtem
Carbonsäureester),
dessen Carbonsäuregruppen
zumindest teilweise neutralisiert sind, um ein Metallsalz zu bilden,
umfasst die Spezies des verwendbaren Metalls Alkalimetalle (wie
z.B. Li, Na, K, Mg, Ca, Sr und Ba) sowie Erdalkalimetalle (wie z.B.
Al, Sn, Sb, Ti, Mn, Fe, Ni, Cu, Zn und Cd). Davon wird Zn besonders bevorzugt.
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Das
Blockcopolymer von konjugierten Dienen und Vinylaromaten bezeichnet
beliebige Blockcopolymerelastomere vom A-B-Typ oder A-B-A'-Typ, wobei die Endblöcke A und
A' gleich oder unterschiedlich
und die Aromateneinheiten monozyklisch oder polyzyklisch sind. Es
handelt sich dabei um ein thermoplastisches Homopolymer oder Copolymer,
das von einem Vinylaromaten herrührt,
der durch Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, Vinylxylol, Ethylvinylxylol und Vinylnaphthalin sowie
Gemischen daraus veranschaulicht wird. Block B ist ein Polymer,
das aus einem konjugierten Dien besteht, das durch 1,3-Butadien,
2,3-Dimethylbutadien, Isopren und 1,3-Pentadien sowie Gemischen
davon veranschaulicht wird. Alternativ dazu kann Block B ein hydriertes
Produkt sein.
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Das
Polyolefinharz als Komponente (B) in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist vorzugsweise ein modifiziertes Polyolefinharz, das erhalten
wird, indem das oben angeführte
Polyolefinharz mit zumindest einer aus ungesättigten Carbonsäuren und
Derivaten davon ausgewählten
Verbindung modifiziert wird. Ein so modifiziertes Polyolefinharz
ist dadurch gekennzeichnet, das es verbesserte Verträglichkeit
und Fähigkeit
zur Erhöhung
der Schweißnahtfestigkeit
durch Zugabe einer geringen Menge aufweist.
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Der
Modifikator kann ein Derivat einer ungesättigten Carbonsäure in Form
eines Metallsalzes, Esters, Imids oder Säureanhydrids sein.
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Beispiele
für die
ungesättigte
Carbonsäure
und Derivate davon sind nachstehend angeführt.
- – Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Methylmaleinsäure, Methylfumarsäure, Mesaconsäure, Citraconsäure und
Glutaconsäure
sowie Metallsalze davon.
- – Methylhydrogenmaleat,
Methylhydrogenitaconat, Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, Hydroxyethylacrylat, Methylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, Aminoethylmethacrylat, Dimethylmaleat und
Dimethylitaconat.
- – Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid,
Endobicyclo-(2,2,1)-5-hepten-2,3-dicarbonsäure und
Endobicyclo-(2,2,1)-5-hepten-2,3-dicarbonsäureanhydrid.
- – Maleimid
N-Ethylmaleimid, N-Butylmaleimid und N-Phenylmaleimid.
- – Glycidylacrylat,
Glycidylmethacrylat, Glycidylethacrylat, Glycidylitaconat und Glycidylcitraconat.
- – 5-Norbornen-2,3-dicarbonsäure.
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Davon
werden ungesättigte
Dicarbonsäuren
und Säureanhydride
davon bevorzugt. Maleinsäure
und Maleinsäureanhydrid
sind dabei besonders geeignet.
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Die
Komponente, welche die funktionelle Gruppe enthält, kann beispielsweise durch
Copolymerisation einer Olefinverbindung (als Hauptbestandteil) mit
einer Olefinverbindung, die eine funktionelle Gruppe aufweist, in
die Olefinverbindung eingebaut werden. Das Pfropfen eines nichtmodifizierten
Polyolefins mit einer Olefinverbindung, die eine funktionelle Gruppe
enthält,
mithilfe eines radikalischen Initiators stellt eine weitere Möglichkeit
dar. Die Menge der Komponente, die eine funktionelle Gruppe aufweist,
beträgt
vorzugsweise 0,001–40
Mol-%, noch bevorzugter 0,01–35
Mol-%, der Gesamtmenge des Olefinmonomers im modifizierten Polyolefin.
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Das
Polyolefinharz als Komponente (B) in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann beispielsweise durch radikalische Polymerisation, Koordinationspolymerisation
mithilfe eines Ziegler-Natta-Katalysators, anionische Polymerisation
oder Koordinationspolymerisation mittels eines Metallocenkatalysators hergestellt
werden.
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Die
Menge des Polyolefinharzes als Komponente (B) beträgt pro 100
Gewichtsteile des Nylonharzes als Komponente (A) 0,1–50 Gewichtsteile,
vorzugsweise 0,1–30
Gewichtsteile, insbesondere 0,5–30
Gewichtsteile. Bei einer Menge von weniger als 0,1 Gewichtsteilen
trägt das
Polyolefinharz nicht zur Verbesserung der Schweißbarkeit der Harzzusammensetzung
bei. Bei einer Menge von mehr als 50 Gewichtsteilen treten negative
Effekte des Polyolefinharzes auf, wie z.B. Verringerung der Fließfähigkeit
beim Schmelzformen und Abnahme der Hitzebeständigkeit sowie der mechanischen
Festigkeit.
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Die
Glasfaser als Komponente (C) in der vorliegenden Erfindung kann
eine sein, die herkömmlichlerweise
zur Harzverstärkung
eingesetzt wird. Diese kann die Form von Langfasern, Kurzfasern
(Stapelglasseide) oder geschnittenen Fasern aufweisen. Die Glasfaser
unterliegt bezüglich
ihres Durchmessers keinen besonderen Einschränkungen. Jedenfalls beträgt der Faserdurchmesser
5 bis 15 μm.
Die Glasfaser kann oder kann nicht mit einem Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
oder einem wärmehärtbaren
Harz beschichtet oder als Schlichte versehen sein. Die Glasfaser
ist vorzugsweise mit einem Oberflächenbehandlungsmittel, wie
z.B. einem Silanhaftmittel und einem Titanhaftmittel, beschichtet.
Die Menge der Glasfaser in der Harzzusammen setzung pro 100 Gewichtsteile
der Nylonharze beträgt
10–150
Gewichtsteile, vorzugsweise 20–80
Gewichtsteile, noch bevorzugter 20–60 Gewichtsteile.
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Die
Kupferverbindung als Komponente (D), die in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorliegen kann, umfasst beispielsweise Kupfer(I)-chlorid, Kupfer(II)-chlorid,
Kupfer(I)-bromid, Kupfer(II)-bromid, Kupfer(I)-Iodid, Kupfer(II)-iodid,
Kupfer(II)-sulfat,
Kupfer(II)-Nitrat, Kupferphosphat, Kupfer(I)-acetat, Kupfer(II)-acetat,
Kupfer(II)-salicylat, Kupfer(II)-stearat und Kupfer(II)-benzoat.
Das oben erwähnte
anorganische Kupferhalogenid kann zusammen mit beispielsweise Xylylendiamin,
2-Mercaptobenzimidazol oder Benzimidazol eine Komplexverbindung
bilden. Davon werden Kupfer(I)-Verbindungen bevorzugt, Kupfer(I)-halogenide noch
mehr bevorzugt und Kupfer(I)-acetat sowie Kupfer(I)-iodid besonders
bevorzugt.
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Die
Kupferverbindung trägt
zur Festigkeit der Schweißzone
bei, wenn Formteile miteinander verbunden werden und das Schweißprodukt
abgekühlt
wird. Die Menge der Kupferverbindung pro 100 Gewichtsteile des Nylonharzes
beträgt
vorzugsweise weniger als 3 Gewichtsteile, beispielsweise 0,1–3 Gewichtsteile,
noch bevorzugter 0,015–2
Gewichtsteile, insbesondere 0,02–2 Gewichtsteile. Bei einer
Menge von weniger als 0,01 Gewichtsteilen kann die Kupferverbindung
nicht ihre ganze Wirksamkeit entfalten. Im Gegensatz dazu kann die
Kupferverbindung bei einer Menge von mehr als 3 Gewichtsteilen zum
Zeitpunkt des Schmelzformens Kupfermetall freisetzen, was zu Verfärbung führt und
den Wert des Produkts schmälert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Kupferverbindung zusammen mit einer Alkalimetallhalogenidverbindung
verwendet werden. Beispiele für
die Alkalimetallhalogenidverbindung umfassen Lithiumchlorid, Kaliumbromid,
Kaliumiodid, Natriumbromid und Natriumiodid. Davon sind Kaliumiodid
und Natriumiodid insbesondere erwünscht. Die Menge der Alkalimetallhalogenidverbindung
pro 100 Gewichtsteile des Nylonharzes beträgt vorzugsweise weniger als
5 Gewichtsteile, beispielsweise 0,01–5 Gewichtsteile, noch bevorzugter
0,05–3
Gewichtsteile.
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Die
Siliconverbindung als Komponente (E), die in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorliegen kann, ist eine Organosiliciumverbindung, deren Hauptkette
eine Siloxanverbindung ist, die direkt auf den Siliciumatomen organische
Gruppen aufweist. Beispiele für
die organischen Gruppen umfassen Methylgruppen, Ethylgruppen, Phenylgruppen,
Vinylgruppen und Trifluorpropylgruppen. Es können alle bekannten Siliconverbindungen
eingesetzt werden. Die organische Gruppe kann teilweise mit Epoxygruppen,
Aminogruppen, Polyethergruppen, Carboxylgruppen, Mercaptogruppen,
Estergruppen, Chloralkylgruppen, Hydroxylgruppen oder Alkylgruppen
mit 3 oder mehr Kohlenstoffatomen substituiert sein.
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Siliconverbindungen
werden gemäß dem Vernetzungsgrad
(siehe "Silicon
Material Handbook" von
Toray-Dow Corning Co., Ltd. (August 1993)) in Siliconöl, Siliconelastomer
und Siliconharz eingeteilt. Diese können allesamt in einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden.
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Bevorzugte
Beispiele für
die Siliconverbindung umfassen Dimethylsiliconöl, Phenylmethylsiliconöl, Alkyl-modifiziertes
Siliconöl,
Fluorsiliconöl,
Polyether-modifiziertes Siliconöl,
mit aliphatischem Ester modifiziertes Siliconöl, Amino-modifiziertes Siliconöl, Epoxy-modifiziertes
Siliconöl
und Mercapto-modifiziertes Siliconöl. Weitere Beispiele umfassen
Polyethylenglykol-modifiziertes Siliconöl und Polypropylenglykol-modifiziertes Siliconöl, die zur
Schweißnahtfestigkeit
beitragen. Diese Siliconverbindungen können alleine oder als Kombinationen
untereinander eingesetzt werden.
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Die
Menge der Siliconverbindung als Komponente (E) beträgt pro 100
Gewichtsteile des Nylonharzes als Komponente (A) vorzugsweise weniger
als 5 Gewichtsteile, beispielsweise 0,1–5 Gewichtsteile, noch bevorzugter
1–3 Gewichtsteile.
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Die
oben beschriebene Glasfaser kann zusammen mit anderen faserförmigen oder
nichtfaserförmigen Füllstoffen
verwendet werden. Beispiele dafür
sind nachstehend angeführt.
- – Faserförmige Füllstoffe,
wie z.B. Kohlefasern, Kaliumtitanat-Whiskers, Zinkoxid-Whiskers, Aluminiumborat-Whiskers,
Aramidfasern, Aluminiumoxidfasern, Siliciumcarbidfasern, Keramikfasern,
Asbestfasern, Gipsfasern und Metallfasern.
- – Silicate,
wie z.B. Wollastonit, Zeolit, Sericit, Kaolin, Glimmer, Tonerde,
Pyrophyllit, Bentonit, Asbest, Talk und Aluminiumoxidsilicat.
- – Metallverbindungen,
wie z.B. Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Magnesiumoxid, Zirconiumoxid,
Titanoxid und Eisenoxid.
- – Carbonate,
wie z.B. Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Dolomit.
- – Sulfate,
wie z.B. Calciumsulfat und Bariumsulfat.
- – Hydroxide,
wie z.B. Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid und Aluminiumhydroxid.
- – Nichtfaserförmige Füllstoffe,
wie z.B. Glasperlen, Keramikperlen, Bornitrid, Siliciumcarbid und
Silica, die hohl sein können.
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Diese
können
als Kombinationen untereinander eingesetzt werden. Diese faserförmigen oder
nichtfaserförmigen
Füllstoffe
können
mit einer Isocyanatverbindung, Organosilanverbindung, Organotitanatverbindung,
Organoboranverbindung oder Epoxyverbindung vorbehandelt werden,
so dass sie größere mechanische
Festigkeit verleihen.
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Eine
erfindungsgemäße Nylonharzzusammensetzung
kann mehrere nachstehend veranschaulichte Additive enthalten.
- – Keimbildner,
wie z.B. Talk, Kaolin, organische Phosphorverbindungen und Polyetheretherketon.
- – Verfärbungshemmer,
wie z.B. Hypophosphit.
- – Antioxidanzien,
wie z.B. sterisch gehinderte Phenole und sterisch gehinderte Amine.
- – Gleitmittel,
wie z.B. Polyalkylenglykol.
- – Wärmestabilisatoren,
UV-Lichtstabilisatoren und Färbemittel.
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Eine
erfindungsgemäße Nylonharzzusammensetzung
kann beispielsweise auf besonders effektive Art und Weise hergestellt
werden, indem sämtliche
Rohmaterialien (wie z.B. Nylonharz, Polyolefinharz und Glasfaser
sowie gegebenenfalls Kupferver bindung und Siliconverbindung) in
einem bekannten Schmelzmischer (wie z.B. einem Ein- oder Doppelschneckenextruder,
Banbury-Mischer, einer Knetmaschine und Walzenmischer) bei einer
Temperatur von etwa 220–330 °C, die dem
Schmelzpunkt des Nylonharzes entsprechend gewählt wird, schmelzvermischt
werden. Dieses Verfahren kann so modifiziert werden, dass die Zusammensetzung
mit der Ausnahme von Polyolefinharz, das (in Form von Pellets) im
Nachhinein zur Zusammensetzung zugesetzt wird, aus sämtlichen
Rohmaterialien hergestellt wird.
-
Auf
diese Weise ist eine erfindungsgemäße schweißbare Harzzusammensetzung mit
einer Schmelzviskosität
erhältlich,
deren Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient
höher als
1,05 ist und die ausgezeichnete Schweißbarkeit aufweisen kann.
-
Der
Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient
ist ein Wert, der definiert ist als: "Steigerungsverhältnis der Schmelzviskosität bei niedriger
Schergeschwindigkeit" durch "Steigerungsverhältnis der
Schmelzviskosität
bei hoher Schergeschwindigkeit".
Das "Steigerungsverhältnis der
Schmelzviskosität
bei niedriger Schergeschwindigkeit" ist definiert als: "Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
bei niedriger Schergeschwindigkeit" durch "Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
ohne Komponente (B) bei niedriger Schergeschwindigkeit". Das "Steigerungsverhältnis der
Schmelzviskosität
bei hoher Schergeschwindigkeit ist definiert als: "Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
hoher Schergeschwindigkeit" durch
die "Schmelzviskosität der schweißbaren Harzzusammensetzung
ohne Komponente (B) bei hoher Schergeschwindigkeit". Die niedrige Schergeschwindigkeit
beträgt
60 s–1,
die hohe Schergeschwindigkeit 6.000 s–1,
und die Schmelzviskosität
(Poise) wird unter folgenden Bedingungen gemessen:
Messinstrument:
Capillograph B1 von Toyo Seiki
Temperatur: 20 °C über dem
Schmelzpunkt des Nylonharzes (über
dem höheren
Wert, wenn zwei oder mehr Nylonharze verwendet werden)
Verweilzeit:
5 Minuten
Kolbengeschwindigkeit: 5 mm/min (bei einer Schergeschwindigkeit
von 60 s–1)
oder 500 mm/min (bei einer Schergeschwindigkeit von 6000 s–1).
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Die "schweißbare Harzzusammensetzung
ohne Komponente (B)" steht
für eine
Harzzusammensetzung, die aus Komponente (A) und Komponente (C) und
anderen optionalen Komponenten besteht.
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Wenn
die Harzzusammensetzung eine Schmelzviskosität aufweist, deren Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient
hoch ist, weist sie gutes Fließvermögen und
folglich gute Verarbeitbarkeit bei hoher Schergeschwindigkeit (wie
bei Spritzgussverfahren üblich)
auf, und ihre Viskosität
nimmt auch bei niedriger Schergeschwindigkeit (wie bei Schweißvorgängen üblich) zu,
und sie verfügt
folglich über
gute Schweißnahtfestigkeit.
Deshalb weist die Harzzusammensetzung einen Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient auf,
der höher
als 1,05, noch bevorzugter höher
als 1,08, insbesondere höher
als 1,10 ist, so dass sie eine besonders gute praktische Schweißbarkeit
aufweist.
-
Eine
schweißbare
erfindungsgemäße Nylonharzzusammensetzung
kann durch übliche
Formverfahren (wie z.B. Spritzgussverfahren, Extrusions- und Blasformverfahren)
unter üblichen
Formbedingungen zu schweißbaren
Formteilen geformt werden. Die schweißbaren Formteile können miteinander
verbunden werden, um ein Formprodukt mit gewünschter Form zu bilden. Diese
können
Rippen auf ihrer Schweißfläche aufweisen,
damit das Vibrationsschweißen,
Ultraschallschweißen
oder Mikrowellenschweißen
erleichtert wird.
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Das
Schweißen
der schweißbaren
Formteile kann auf folgende Weise erfolgen:
- – Vibrationsschweißen: Zwei
Formteile werden vertikal so zusammengehalten, dass ihre Kontaktflächen aneinander
gedrückt
werden, und diese werden horizontal verlaufenden Vibrationen ausgesetzt,
so dass an den Kontaktflächen
Reibungswärme
zum Verschweißen
entsteht. Die Vibrationsfrequenz beträgt 100–300 Hz und die Vibrationsamplitude
0,5–2,0
mm.
- – Injektionsschweißen: Formteile
werden in eine Form eingebracht und in der der Form bewegt, und
die Harzzusamensetzung wird in den Raum injiziert, in dem die Verbindung
ausgebildet wird. Letzteres Verfahren wird als Gleitdüsenformen
oder Düsenrotationsformen
bezeichnet.
- – Ultraschallschweißen: Zwei
Formteile werden vertikal so zusammengehalten, dass ihre Kontaktflächen aneinander
gedrückt
werden, und diese werden vertikal verlaufenden Ultraschallschwingungen
ausgesetzt, so dass an den Kontaktflächen Reibungswärme zum
Verschweißen
entsteht. Die Schwingungsfrequenz beträgt 100–300 Hz und die Schwingungsamplitude
0,5–2,0
mm.
- – Mikrowellenschweißen: Zwei
Formteile werden so zusammengehalten, dass ihre Kontaktflächen aneinander
gedrückt
werden, und diese werden elektrischen Hochfrequenzfeldern ausgesetzt,
so dass ein Induktionsverlust (aufgrund von Reibung zwischen Molekülen) und
somit Reibungswärme
zum Verschweißen
entsteht.
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Unter
Anwendung eines oben angeführten
Schweißverfahrens
ist es möglich,
Schweißprodukte
aus erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen
herzustellen. Die resultierenden Schweißprodukte weisen bessere Schweißnahtfestigkeit,
Hitzebeständigkeit,
Formbeständigkeit,
einheitliche Schweißbarkeit
und ein besseres äußeres Erscheinungsbild
auf. Die reproduzierbare, hohe Schweißnahtfestigkeit stellt den
Hauptvorteil dar. Aufgrund dieses Vorteils finden die Schweißprodukte
Anwendung auf dem Gebiet von Kraftfahrzeugteilen, wie z.B. als Ansaugkrümmer (für Ansaugsysteme),
Wassereinlass und -auslass (für
Kühlsysteme), Kraftstoffeinspritzung
und Kraftstoffförderungsrohre
(für Kraftstoffsysteme)
und Öltanks
sowie andere Behälter.
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Im
Folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen und der nachstehenden
Beispiele bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung detaillierter beschrieben.
-
Von
den beigefügten
Zeichnungen ist 1 eine grafische Darstellung,
die die Form eines Teststücks zeigt,
das verwendet wurde, um die Festigkeit der Vibrationsschweißung in
den Beispielen zu bewerten. Bei den Teilen A, B, C und D handelt
es sich um eine Draufsicht, Vorderansicht, rechte Seitenansicht
bzw. eine Unteransicht.
-
2 ist
eine grafische Darstellung, die die Form eines weiteren Teststücks zeigt,
das verwendet wurde, um die Festigkeit der Vibrationsschweißung in
den Beispielen zu bewerten. Bei den Teilen A, B und C handelt es
sich um eine Draufsicht, Vorderansicht bzw. eine rechte Seitenansicht.
-
3 ist
eine grafische Darstellung, die die Form eines hohlen Formprodukts
zeigt, das aus den jeweils in den 1 und 2 dargestellten
Teststücken
durch Vibrationsschweißen
erhalten wurde. Bei den Teiler A, B und C handelt es sich um eine
Draufsicht, Vorderansicht bzw. eine rechte Seitenansicht.
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4 ist
eine Draufsicht, die die Form eins Teststücks zeigt, das zur Bewertung
des Injektionsschweißens
in den Beispielen verwendet wurde.
-
5 ist
eine Draufsicht, die die Form ein es Formprodukts zeigt, das aus
den in 4 dargestellten Teststücken geformt ist und das zur
Bewertung des Injektionsschweißens
in den Beispielen verwendet wurde.
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In
den Beispielen und Vergleichsbeispielen sind Mengen als Gewichtsteile
(Gt) angegeben.
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Materialfestigkeit,
Fließvermögen und
Schweißnahtfestigkeit
wurden durch nachstehend erläuterte Verfahren
gemessen.
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(1) Materialfestigkeit:
-
- Zugfestigkeit: gemäß ASTM D638
- Biegemodul: gemäß ASTM D790
-
(2) Fließfähigkeit:
-
Eine
Materialprobe wird zur Wendelströmungsmessung
unter nachstehend beschriebenen Bedingungen in eine Form (10 mm
breit, 2 mm dick und 60 mm lang) eingespritzt.
Einspritztemperatur:
20 °C über dem
Schmelzpunkt des Nylons (über
dem höheren
Wert, wenn zwei oder mehr Nylonharze verwendet werden)
Einspritzdruck:
30 kp/cm2
Formtemperatur: 80 °C
-
Das
Fließvermögen wird
als Distanzlänge, über die
die eingespritzte Schmelze in die Form geflossen ist, ausgedrückt. Je
länger
die Distanz, desto besser das Fließvermögen.
-
(3) Schweißnahtfestigkeit
(beim Vibrationsschweißen)
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Zwei
Teststücke
mit jeweils einer 1,5 mm breiten Kontaktfläche und einer 2,5 mm hohen
Perle 1 werden unter herkömmlichen, in den 1 und 2 veranschaulichten
Bedingungen spritzgegossen. Diese werden an der Schweißzone "a" mittels Vibrationsschweißen unter
nachstehenden Bedingungen unter Verwendung des Vibrationsschweißgeräts Modell
2850 von Branson Co., Ltd. miteinander verbunden. Die durch Vibrationsschweißen erzeugte
Reibungswärme
führt dazu,
dass die Perle schmilzt, wodurch ein in 3 dargestelltes
hohles Schweißprodukt
erhalten wird.
Klemmendruck: 100 kp
Frequenz: 240 Hz
Amplitude:
1,5 mm
Einschmelzung: 1,5 mm
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Das
so erhaltene, geschweißte,
hohle Produkt wird mit Wasser gefüllt und dem Innendruck in einem Wassertank
ausgesetzt. Der Druck, der zum Bruch führt, wird als Schweißnahtfestigkeit
angesehen.
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Das
hohle Schweißprodukt
wird 10 Stunden lang bei 150 °C
in einem Heizofen gehalten und anschließend auf gleiche Weise wie
oben erläutert
auf Schweißnahtfestigkeit
gemessen, wobei die Beibehaltung der Schweißnahtfestigkeit berechnet wird.
-
(4) Schweißnahtfestigkeit
(beim Injektionsschweißen)
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Zwei
Teststücke
(mit 10 mm Dicke) werden unter den in 4 angeführten, herkömmlichen
Bedingungen spritzgegossen. Diese werden in eine Form für Ermüdungstestproben
eingeführt
und mittels Injektionsschweißen
so miteinander verbunden, dass die Seite 'a' die
Schweißzone
darstellt. Das so erhaltene Schweißprodukt wird (bei einer Ziehgeschwindigkeit
von 5 mm/s und einer Messspanne von 50 mm) einem Zugfestigkeitstest
unterzogen. Die zum Bruch der Schweißzone 'a' erforderliche
Kraft wird als Schweißnahtfestigkeit
angesehen.
-
Im
Folgenden werden das in den Beispielen und Vergleichsbeispielen
verwendete Nylonharz und Polyolefinharz beschrieben.
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Nylonharz
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- N6: Nylon-6-Harz mit einem Schmelzpunkt von 225 °C und einer
relativen Viskosität
von 2,70.
- N6/66: Nylon-6/66-Copolymer (Molverhältnis 97:3) mit einem Schmelzpunkt
von 217 °C
und einer relativen Viskosität
von 2,65.
- N66: Nylon-66-Harz mit einem Schmelzpunkt von 265 °C und einer
relativen Viskosität
von 2,90.
- N610: Nylon-610-Harz mit einem Schmelzpunkt von 225 °C und einer
relativen Viskosität
von 2,70.
- 6T/12: Nylon-6T/12-Copolymer (Molverhältnis 60:40) mit einem Schmelzpunkt
von 300 °C
und einer relativen Viskosität
von 2,50.
-
Polyolefinharz
-
- B-1: Polypropylen (MFR = 1,5)
- B-2: modifiziertes Polypropylen, das aus 100 Gewichtsteilen
B-1, 1 Gewichtsteil Maleinsäureanhydrid
und 0,1 Gewichtsteilen 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan
mittels Schmelzextrudieren durch einen Doppelschneckenextruder bei
einer Zylindertemperatur von 220 °C
erhalten wird.
- B-3: Ionomer von Ethylen-Methacrylsäure-Copolymer, wobei dessen
Carbonsäuregruppierung
teilweise ein Zinksalz bildet.
- B-4: modifiziertes Ethylen-1-Buten-Copoylmer, das aus 100 Gewichtsteilen
Ethylen-1-Buten-Copolymer,
1 Gewichtsteil Maleinsäureanhydrid
und 0,1 Gewichtsteilen 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan
mittels Schmelzextrudieren durch einen Doppelschneckenextruder bei
einer Zylindertemperatur von 230 °C
erhalten wird.
- B-5: modifiziertes Polyethylen mit geringer Dichte, das aus
100 Gewichtsteilen Polyethylen mit geringer Dichte (mit einer Dichte
von 0,905, hergestellt mittels Metallocenkatalysator), 1 Gewichtsteil
Maleinsäureanhydrid
und 0,1 Gewichtsteilen 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan
mittels Schmelzextrudieren durch einen Doppelschneckenextruder bei
einer Zylindertemperatur von 230 °C
erhalten wird.
-
Beispiele 1 bis 16 und
Vergleichsbeispiele 1 bis 4
-
Aus
Nylonharz, Polyolefinharz, Glasfasern (13 μm Durchmesser) und Kupferverbindung
gemäß den in
den Tabellen 1 bis 5 angeführten
Formulierungen wurden mehrere Zusammensetzungen hergestellt. Jede dieser
Zusammensetzungen wurde mittels Schmelzvermischen durch einen Doppelschneckenextruder
(Modell TEX30, von Japan Steel Works, Ltd.) bei einer Zylindertemperatur
von 250–280 °C und einer
Schneckendrehzahl von 150 U/min pelletiert. Die resultierenden Pellets
wurden getrocknet und anschließend
(bei einer Temperatur von 80 °C)
zu verschiedenen Teststücken
spritzgussgeformt. Die Pelletproben und Teststücke wurden auf Schmelzviskosität, Fließvermögen und
Festigkeit gemessen. Aus Teststücken
wurden mittels Vibrationsschweißen
hohle Produkte gebildet und diese auf Schweißnahtfestigkeit getestet. Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 5 angeführt.
-
In
Vergleichsbeispiel 2 steht MAH-PPE für Polyphenylenetherharz, das
mit Maleinsäureanhydrid
modifiziert ist. Die als hitzebeständiges Material verwendete
Verbindung ist CuI (Kupfer(I)-iodid) oder KI (Kalium(I)-iodid).
Die Siliconverbindung ist mit Polypropylenglykol modifiziertes Siliconöl.
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Die
Baispiele 1 bis 16 zeigen, dass die erfindungsgemäße schweißbare Harzzusammensetzung
gutes Fließvermögen und
gute Materialfestigkeit, die gut aufeinander abgestimmt sind, sowie
eine Schmelzviskosität aufweist,
deren Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient
hoch ist. Die Harzzusammensetzung ergab mittels Vibrationsschweißen hohle
Produkte mit hoher Schweißnahtfestigkeit.
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Im
Gegensatz dazu, ergaben die Harzzusammensetzungen in den Vergleichsbeispielen
1 bis 4, die kein Polyolefinharz enthielten, hohle Produkte, die
geringe Schweißnahtfestigkeit
und Festigkeitsbeibehaltung nach dem Abkühlen aufwiesen.
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-
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Beispiele 17 und 18 sowie
Vergleichsbeispiele 5 und 6
-
Es
wurde der gleiche Vorgang wie in den Beispielen 1 bis 16 wiederholt,
mit der Ausnahme, dass die Formulierungen wie in Tabelle 6 angeführt verändert wurden
und das Vibrationsschweißen
durch Injektionsschweißen
ersetzt wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 angeführt. Im
Vergleichsbeispiel 6 steht MAH-PPE für Polyphenylenetherharz, das
mit Maleinsäureanhydrid
modifiziert ist.
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Die
Beispiele 17 und 18 zeigen, dass die erfindungsgemäßen schweißbaren Harzzusammensetzungen
gutes Fließvermögen und
gute Materialfestigkeit, die gut aufeinander abgestimmt sind, sowie
eine Schmelzviskosität
aufweisen, deren Schergeschwindigkeitsabhängigkeitskoeffizient hoch ist.
Die Harzzusammensetzung ergab mittels Injektionsschweißen hohle
Produkte mit hoher Schweißnahtfestigkeit.
-
Im
Gegensatz dazu, ergaben die Harzzusammensetzungen in den Vergleichsbeispielen
5 und 6, die kein Polyolefinharz enthielten, hohle Produkte mit
geringer Schweißnahtfestigkeit.
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