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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Emulsionen
von bituminösem
Bindemittel, geeignet für
die Konstruktion und die Instandhaltung von Straßen.
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In
klassischer Weise werden die Emulsionen von bituminösem Bindemittel
durch Mischen in einem geeigneten Mischer von einer dispergierten
Phase und einer dispergierenden Phase hergestellt. Die dispergierte Phase
kann entweder aus reinem Bitumen oder aus einem mit einem Flußmittel,
einem fließfähig machenden Mittel
oder/und einem Elastomeren gemischten Bitumen, d.h. einem modifizierten
Bitumen, hergestellt werden. Die dispergierende Phase umfaßt insbesondere
Wasser und verschiedene emulgierende oder grenzflächenaktive
Mittel. Als Beispiel für
den Mischer kann man Kolloidmühlen
und statische Mischer nennen.
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Im
Allgemeinen sichern die Mischer, welche geeignet sind, eine Scherung
von vorliegenden Phasen während
des Mischens.
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Als
Variante ist es ebenfalls bekannt, grenzflächenaktives Mittel oder ein
zusätzliches
grenzflächenaktives
Mittel zu der dispergierten Phase zuzusetzen.
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Wenn
das für
die Herstellung der Emulsion verwendete grenzflächenaktive Mittel kationisch
oder nichtionisch ist, enthält
die Emulsion im Allgemeinen 50 bis 70 Gew.-% von bituminösem Bindemittel.
Wenn das verwendete grenzflächenaktive
Mittel anionisch ist, beträgt
die Konzentration der Emulsion an Bindemittel in konventioneller
Weise von 50 bis 65 Gew.-%. Die mit anionischen grenzflächenaktiven
Mitteln erhaltenen Emulsionen sind üblicherweise feiner und stärker viskos
als solche, welche kationische grenzflächenaktive Mittel enthalten.
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Entsprechend
dem Verfahren des Standes der Technik ist es möglich, durch Auswahl der Art
und der Menge des verwendeten grenzflächenaktiven Mittels die Stabilität der Emulsion
zu steuern, d.h. sowohl ihre Lagerstabilität als auch die Stabilität gegenüber Brechen.
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Genauer
gesagt, es ist in der Technik bekannt, dass man durch Erhöhen der
Menge von Emulgator die Geschwindigkeit des Brechens der Emulsion
herabsetzen und ihre Lagerstabilität erhöhen kann.
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Jedoch
beeinflußt
die zugesetzte Menge an Emulgator ebenfalls die Feinheit der resultierenden
Emulsion und ihre Viskosität,
so dass beim Stand der Technik ein Kompromiß angewandt werden muß hinsichtlich der
Optimierung der Brechgeschwindigkeit der Emulsion, ihrer Viskosität und der
mit der Feinheit der Emulsion zusammenhängenden Eigenschaften.
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Das
Verfahren der Erfindung erlaubt eine bessere Steuerung der Brechgeschwindigkeit
quasi unabhängig
von der Viskosität
und der granulometrischen Verteilung der Emulsion.
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Die
Emulsionen der Erfindung weisen eine erhöhte Viskosität im Vergleich
mit den Emulsionen von gleicher Formulierung, welche entsprechend
Verfahren des Standes der Technik erhalten wurde, auf. Viskose Emulsionen
sind nämlich
besonders für
bestimmte Anwendungen geeignet, wie für die Herstellung von Oberflächenbeschichtungen,
welche auf Straßen
mit starker Neigung oder starken Kurvenüberhöhungen aufgetragen werden müssen.
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In überraschender
Weise haben die Erfinder gefunden, dass das erfindungsgemäße Verfahren
die Herstellung von Emulsionen ergibt, welche eine engere Verteilung
der Größe der Tröpfchen der
dispergierten Phase (im Folgenden bezeichnet als granulometrische
Verteilung) und damit erhöhte
Viskosität
ergibt. Die anderen Vorteile des Verfahrens der Erfindung ergeben
sich für
den Fachmann auf dem Gebiet besser aus der vorliegenden Beschreibung.
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Genauer
gesagt, das Verfahren der Erfindung umfaßt:
- a)
die Herstellung einer konzentrierten Primäremulsion, welche einen Emulgator
und wenigstens 65 Gew.-% im Fall einer anionischen Emulsion bzw.
wenigstens 70 Gew.-% im Fall von anderen Emulsionen von bituminösem Bindemittel
enthält,
durch Mischen unter Einwirkung von einer mechanischen Scherenergie
und in Anwesenheit dieses Emulgators von einer wässrigen Anfangsphase und einer
flüssigen
bituminösen
Phase; und
- b) Zugabe einer wässrigen
Verdünnungsphase
zu dieser Primäremulsion,
dadurch
gekennzeichnet, dass der Emulgator der konzentrierten Primäremulsion
durch ein anionisches, kationisches oder zwitterionisches grenzflächenaktives
Mittel gebildet wird.
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Die
gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellten Emulsionen weisen eine höhere Viskosität als diejenige
der entsprechenden Emulsion von gleicher Formulierung, welche durch
Mischen unter der Wirkung derselben Scherenergie einer wässrigen
Phase und einer bituminösen
Phase erhalten wurde, auf. Im Allgemeinen liegt die Viskosität um wenigstens
20% höher
als diejenige der entsprechenden Emulsion.
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Unter
bituminösem
Bindemittel versteht man gemäß der Erfindung
die Bitumen aus direkter Destillation, aus entfernten Asphaltbelägen oder
oxidierten Asphaltbelägen
in reinem, fluidisiertem oder fließfähig gemachtem Zustand. Bekannterweise
können
Kohlenwasserstoffbindemittel durch leichte Petroleumlösungsmittel
wie Kerosin fließfähig gemacht
werden und durch Öle,
welche aus Öl
oder Petroleum herrühren,
fließend gemacht
werden. Als anderes Beispiel von bituminösem Bindemittel kann man ebenfalls
die sauren Bitumenprodukte des Typs nennen, welche aus Naphthensäure abstammen.
Diese Bindemittel können
in durch Zugabe von einem oder mehreren Polymeren, von organischen
Harzen oder auch von Stäuben
von recyceltem Kautschuk modifizierter Form eingesetzt werden.
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Die
Primäremulsion
wird in bekannter Weise durch Mischen unter Scherung von einer wässrigen
Anfangsphase mit einer flüssigen
bituminösen
Phase, welche das bituminöse
Bindemittel enthält,
in Anwesenheit eines grenzflächenaktiven
Mittels hergestellt werden.
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Das
Mischen unter Scherung kann in Mischern durchgeführt werden, welche konventionellerweise
auf dem Gebiet zur Herstellung von Bitumenemulsionen eingesetzt
werden. Dieser Typ des Mischens kann mit Hilfe von Kolloidmühlen, von
Turbinen, von Pumpen oder äquivalenten
Einrichtungen oder auch mit Hilfe von statischen Mischern erreicht
werden.
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Wenn
das Gemisch kontinuierlich hergestellt wird, werden die wässrige Phase
und die flüssige
bituminöse
Phase in Verhältnissen
eingeführt,
welche das direkte Erhalten der gewünschten Konzentration für die Primäremulsion
erlauben.
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Das
Gemisch kann ebenfalls diskontinuierlich durch fortschreitende Anreicherung
der anfänglichen wässrigen
Phase, welche unter mechanischem Rühren in einem geeigneten Mischer gehalten
wird, mit flüssiger
bituminöser
Phase bis zum Erhalt der gewünschten
Konzentration für
die Primäremulsion
hergestellt werden.
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Die
Primäremulsion
kann eine direkte Emulsion (Öl
in Wasser) oder eine inverse Emulsion (Wasser in Öl) sein.
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Die
Temperatur, bei welcher die bituminöse Phase in den Mischer eingeführt wird,
reicht aus, um das bituminöse
Bindemittel in flüssigem
Zustand zu halten. Eine Temperatur von oberhalb 100°C ist im
Allgemeinen erforderlich.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet achtet auf die Vermeidung, dass die Primäremulsion
beim Austritt aus dem Mischer nicht zum Sieden kommt.
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Zu
diesem Zweck reicht es aus, die jeweiligen Temperaturen der wässrigen
Phase und der in den Mischer einzuführenden bituminösen Phase
einzustellen und bei Bedarf das Mischen unter Druck durchzuführen.
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Beispielsweise
ist eine Temperatur, welche zwischen Umgebungstemperatur und 70°C liegt,
im Allgemeinen für
die anfängliche
wässrige
Phase geeignet.
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Die
Primäremulsion
ist entweder anionisch (in dem Fall, in welchem sie in Anwesenheit
eines anionischen grenzflächenaktiven
Mittels hergestellt wurde) oder kationisch (in welchem Fall das
grenzflächenaktive Mittel
kationisch ist). Die kationischen Emulsionen sind im Rahmen der
Erfindung bevorzugt.
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Gemäß der Erfindung
kann man die Herstellung von jedem anderen Typ von Primäremulsion
ins Auge fassen, beispielswei se einer Primäremulsion, welche mit Hilfe
eines zwitterionischen grenzflächenaktiven
Mittels hergestellt wurde.
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Die
gemäß der Erfindung
anwendbaren grenzflächenaktiven
Mittel sind solche, welche im Allgemeinen auf dem Gebiet zur Herstellung
von Bitumenemulsion angewandt werden, und sie können kationisch, anionisch
oder zwitterionisch sein.
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Das
grenzflächenaktive
Mittel kann zu der anfänglichen
wässrigen
Phase, zu der bituminösen
Phase oder teilweise zu jeder der zwei Phasen zugesetzt werden.
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Als
allgemeine Regel gilt, dass die Gesamtheit des grenzflächenaktiven
Mittels zu der anfänglichen wässrigen
Phase zugesetzt wird. Jedoch führt
die Zugabe der Gesamtmenge oder eines Teiles dieses grenzflächenaktiven
Mittels zu der bituminösen
Phase bei der Herstellung der Primäremulsion zu einer stärkeren Feinheit
der Primäremulsion,
d.h. der mittlere Durchmesser der Tröpfchen der Primäremulsion
ist kleiner als wenn das grenzflächenaktive
Mittel insgesamt in der wässrigen
Phase vorhanden ist.
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Die
Menge von grenzflächenaktivem
Mittel, welche bei der Herstellung der Primäremulsion eingesetzt werden
muß, wird
in einfacher Weise von dem Fachmann auf dem Gebiet in Abhängigkeit
von der vorgesehenen Endanwendung für die Emulsion von bituminösem Bindemittel
bestimmt.
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Als
Hinweis ist jedoch anzumerken, dass eine Menge von grenzflächenaktivem
Mittel unterhalb von 20 kg pro Tonne Primäremulsion im Allgemeinen ausreicht.
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Wenn
das grenzflächenaktive
Mittel kationisch ist, ist normalerweise eine Menge von grenzflächenaktivem
Mittel von 0,5 bis 10 kg/t geeignet.
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Allgemeiner
gilt, dass bei der Dosierung von grenzflächenaktivem Mittel der Fachmann
auf dem Gebiet die gewünschten
Eigenschaften der Stabilität
der fertigen Emulsion, der gewünschten
Geschwindigkeit des Brechens wie auch die Art des grenzflächenaktiven
Mittels berücksichtigt.
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Es
ist jedoch anzumerken, dass gemäß der Erfindung
das grenzflächenaktive
Mittel direkt in die Struktur des bituminösen Bindemittels eingeschlossen
sein kann. Es ist insbesondere im Fall von sauren Bitumen des Typs
von Naphthensäure,
welche in ihrer Struktur Funktionen mit emulgierender Aktivität tragen.
In diesem Fall ist die Anwesenheit eines zusätzlichen grenzflächenaktiven
Mittels in einer der beiden Phasen bei der Herstellung der Primäremulsion
nicht erforderlich. Die Zugabe einer organischen oder anorganischen
Base zu der anfänglichen
wässrigen
Phase ist daher ausreichend.
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Die
jeweiligen Mengen der anfänglichen
wässrigen
Phase und der bituminösen
Phase für
das Vermischen zur Herstellung der Primäremulsion hängen von der gewünschten
Konzentration an bituminösem
Bindemittel der Primäremulsion
ab.
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Wenn
die Primäremulsion
eine kationische oder zwitterionische Emulsion ist, beträgt die Konzentration
an Bindemittel der Primäremulsion
wenigstens 70 Gew.-%, bevorzugt oberhalb von 70 Gew.-%, insbesondere
zwischen 72 und 97 Gew.-%, besser zwischen 75 und 97 Gew.-%, beispielsweise
zwischen 80 und 95 Gew.-%.
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Wenn
die Primäremulsion
anionisch ist, beträgt
die Konzentration an Bindemittel der Primäremulsion wenigstens 65 Gew.-%,
bevorzugt liegt sie zwischen 65 und 97 Gew.-%, insbesondere oberhalb
von 70%, noch besser liegt sie zwischen 70 und 95 Gew.-%, beispielsweise
zwischen 72 und 90%.
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Gemäß der Erfindung
ist es erforderlich, mit der Verdünnung der Primäremulsion
durch Zugabe einer wässrigen
Phase fortzufahren.
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Die
Verdünnung
modifiziert weder die granulometrische Verteilung noch den mittleren
Durchmesser der Tröpfchen
der Primäremulsion
praktisch nicht. Sie führt
darüber
hinaus zu einer direkten Emulsion (Öl in Wasser).
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Die
Zugabe der wässrigen
Phase kann kontinuierlich oder in diskontinuierlicher Weise durchgeführt werden.
Je nach Fall wird das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich
oder diskontinuierlich durchgeführt. Die
zur Realisierung der Verdünnung
angewandte Methode ist für
die Erfindung nicht essentiell.
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Eine
einfache Art zur Durchführung
der Verdünnung
beim Arbeiten in kontinuierlicher Weise besteht darin, zwei zusammen
strömende
Strömungen
zu vereinigen, wobei eine durch die wässrige Verdünnungsphase, die andere durch
die Primäremulsion
gebildet wird.
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Wenn
man diskontinuierlich arbeitet, wird die wässrige Verdünnungsphase in die unter Rühren gehaltene
Primäremulsion
eingeführt.
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Die
Temperatur der wässrigen
Verdünnungsphase
liegt vorteilhafterweise unterhalb von 100°C, bevorzugt unterhalb von 50°C, beispielsweise
zwischen 18 und 25°C.
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In
besonders vorteilhafter Weise wird die Verdünnung möglichst bald nach der Bildung
der Primäremulsion
(d.h. ohne Zwischenlagerung der Primäremulsion) durchgeführt, wobei
es in diesem Fall vorteilhaft ist, die wässrige Verdünnungsphase zum Abkühlen, falls
erforderlich, der Primäremulsion
zu verwenden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung ist es möglich,
die Primäremulsion
vor der Verdünnung
zu lagern. Es ist für
diese Lagerung wesentlich, zu niedrige Temperaturen zu vermeiden,
welche die Gelierung der Emulsion (und damit ihr Brechen) mit sich
bringen könnte.
Daher liegt eine geeignete Lagertemperatur zwischen 70 und 95°C oder darüber mit
der Maßgabe,
dass der Lagerdruck zum Vermeiden des Siedens angewandt wird.
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Die
Menge von wässriger
Verdünnungsphase,
welche zugesetzt werden muß,
hängt von
der gewünschten
Konzentration an Bindemittel für
die Endemulsion ab.
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Im
Allgemeinen soll die Endkonzentration an Bindemittel der Emulsion,
wenn die Primäremulsion
kationisch ist, von 50 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von 60 bis 70% betragen.
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Im
Gegensatz dazu bevorzugt man, wenn die Primäremulsion anionisch ist, eine
Endkonzentration an Bindemittel in der Emulsion zwischen 50 und
65 Gew.-%.
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Wenn
man eine Bitumenemulsion herstellen will, welche eine erhöhte Brechgeschwindigkeit
aufweist, wird es empfohlen, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine wässrige
Verdünnungsphase, welche
von grenzflächenaktivem
Mittel frei ist, auszuwählen.
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Als
Variante kann die wässrige
Verdünnungsphase
der Erfindung ein ergänzendes
grenzflächenaktives
Mittel enthalten. In diesem Fall ist die Brechgeschwindigkeit schwächer.
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Ein
solches grenzflächenaktives
Mittel kann anionsch, kationisch oder zwitterionisch sein, vorausgesetzt,
dass es mit dem grenzflächenaktiven
Mittel der Primäremulsion
verträglich
ist.
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Ebenfalls
ist es möglich,
bestimmte Merkmale der Emulsion wie die Stabilität der Emulsion, die Geschwindigkeit
des Brechens und die Viskosität
zu modifizieren, indem zu der so erhaltenen Emulsion eine oder mehrere
andere wässrige
Zusatzphasen zugegeben werden, wobei jede wässrige Zusatzphase ein oder
mehrere zusätzliche
grenzflächenaktive
Mittel enthält.
Hierbei muß ebenfalls
die Bedingung der Verträglichkeit
zwischen den unterschiedlichen grenzflächenaktiven Mitteln in Betracht
gezogen werden.
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Die
Gesamtmenge von in der Emulsion vorhandenem grenzflächenaktiven
Mittel ist ein Parameter, welcher bestimmte Eigenschaften der Emulsion,
wie ihre Stabilität,
beeinflußt.
Infolgedessen wird die Menge an zusätzlichen grenzflächenaktiven
Mitteln als Funktion der Endanwendung der Emulsion eingestellt.
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In
allgemeiner Weise gilt jedoch, dass die Gesamtmenge von grenzflächenaktivem
Mittel 20 kg pro Tonne Emulsion nicht übersteigt, und im Fall von
kationischen grenzflächenaktiven
Mitteln 10 kg/t nicht übersteigt.
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Wenn
die Emulsion von bituminösem
Bindemittel zum Unterhalt von Straßen bestimmt ist, enthält die Endemulsion
bevorzugt von 0,05 bis 1,5 Gew.-%, besser noch von 0,1 bis 1 Gew.-%, an grenzflächenaktivem Mittel.
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Hinsichtlich
der zusätzlichen
Bestandteile kann die wässrige
Verdünnungsphase,
die anfängliche wässrige Phase
und/oder die flüssige
bituminöse
Phase übliche
Zusatzstoffe enthalten, welche auf dem Gebiet verwendet werden,
und insbesondere Lösungsmittel
oder/und verschiedene Polymere, wie solche, welche die Haftung oder
das "Kleben" der Emulsion verbessern,
d.h. die Fähigkeit
der Emulsion, in Kontakt mit den vorliegenden Körpern, wie den Kieseln und
Granulaten, zu treten.
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Andere
Zusatzstoffe sind Stabilisatoren, Antigelmittel, Verdickungsmittel
oder natürliche
oder synthetische Latices, wobei diese bevorzugt zu der anfänglichen
wässrigen
Phase oder zu der wässrigen
Verdünnungsphase
zugegeben werden.
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Beispiele
von synthetischen Latices sind ein Latex SBS (Styrol-Butadien-Styrol),
ein Latex SBR (Styrolkautschuk-Butadien)
und ein Latex von Polychloropren. Zu diesem Vorschlag ist anzumerken,
dass die Zugabe von Latex zu der wässrigen Phase üblicherweise
bei der Verwendung von nicht modifiziertem bituminösem Bindemittel
durchgeführt
wird.
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Wenn
die Verdünnung
durch Zugabe von einer oder mehreren wässrigen Zusatzphasen erhalten
wird, ist darauf hinzuweisen, dass jede dieser Phasen solche Zusatzstoffe
enthalten kann.
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Hieraus
ergibt sich ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch, dass
Dank der Verdünnungsstufe
es möglich
ist, der Endemulsion besondere Eigenschaften durch Zugabe von geeigneten
Zusatzstoffen zu erteilen. Eine solche Freiheit des Arbeitens war
im Fall von klassischen Verfahren zur Herstellung, wo die Gesamtheit
der Bestandteile der Emulsion anfänglich zugesetzt wird, nicht
möglich.
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Die
so erhaltenen Emulsionen können
insbesondere zur Herstellung von Oberflächenüberzügen, von Auffüllschichten
oder Härtungsschichten,
von bituminiertem Zuschlag, von Kies emulsionen, von bituminösen Schlämmen, von
kaltgegossenen Beschichtungen verwendet werden.
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Gemäß dem Verfahren
der Erfindung ist es möglich,
in unabhängiger
Weise die Feinheit der Emulsion und ihre Viskosität (oder
die granulometrische Verteilung) zu steuern. Tatsächlich hängt gemäß der Erfindung die
Endemulsionsviskosität
hauptsächlich
von der Konzentration der Primäremulsion
an bituminösem
Bindemittel ab, während
die Art und die Menge von in der Primäremulsion enthaltendem grenzflächenaktivem
Mittel hauptsächlich
die Feinheit der Emulsion beeinflussen.
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Darüber hinaus
ermöglicht
das Verfahren der Erfindung eine verbesserte Steuerung der Brechgeschwindigkeit,
und dies unabhängig
oder fast unabhängig
von der Menge und der Art des anfänglich in der Primäremulsion
enthaltenden Emulgators. Diese Steuerung wird durch Zugabe von zusätzlichen
oder stabilisierenden grenzflächenaktiven
Mitteln in der wässrigen
Verdünnungsphase
herbeigeführt.
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Ein
anderer Vorteil des Verfahrens der Erfindung ist, dass es zu einer
Verbesserung der Produktionskapazität von klassischen Vorrichtungen
zur Herstellung von Emulsionen wegen der Endverdünnung führt.
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Abschließend ist
festzustellen, dass das erfindungsgemäße Verfahren auf konventionellen
Einrichtungen durchgeführt
werden kann, welche für
die Herstellung von Bitumenemulsionen vorgesehen sind, wobei kleinere
Modifikationen, welche die Verdünnung
der Primäremulsion
ermöglichen,
vorhanden sind.
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Die
so erhaltene Emulsion kann vor der Verwendung gelagert werden. Sie
soll bevorzugt bei einer Temperatur zwischen 20 und 70°C gehalten
werden. In vorteilhafter Weise wird die Emulsion bei einer Temperatur
von 40 bis 50°C
durch Erwärmen
von Lagerbehältern
aufbewahrt.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Erläuterung. Sie beschreiben besonders
geeignete Emulsionen zur Herstellung von Oberflächenüberzügen.
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BEISPIEL 1
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Eine
Emulsion mit 65% bituminösem
Bindemittel wird entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt.
Der verwendete Mischer ist eine Kolloidmühle (im Folgenden bezeichnet
mit Typ A).
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Die
Primäremulsion
wird durch direktes Mischen von 800 kg Bitumen 180/220 von 130°C und einer anfänglichen
wässrigen
Phase von 50°C,
welche 1,85 kg eines Emulgators vom Typ Talgalkyl-trimethylendiamin
(DINORAM® S),
1,6 kg Salzsäure
von 32% und 200 kg Wasser enthält,
hergestellt.
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Anschließend wird
beim Austritt aus der Kolloidmühle
die Primäremulsion
mit 230 kg Wasser von Umgebungstemperatur (≈20°C) verdünnt.
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Die
resultierende Emulsion enthält
1,5 kg Emulgator pro Tonne Emulsion und 1,3 kg Salzsäure pro Tonne
Emulsion.
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Die
Merkmale der resultierenden verdünnten
Emulsion sind in Tabelle 1 angegeben, wobei darauf hinzuweisen ist,
dass der Index des Brechens entsprechend der französischen
Norm NFT 66-017 gemessen wird und die Viskosität STV entsprechend der französischen
Norm NFT 66-005 unter Verwendung eines Gefäßes, dessen Düse 4 mm
Durchmesser besitzt, gemessen wird. Darüber hinaus wurde die granulometrische
Verteilung der Tröpfchen
der dispergierten Phase direkt unter Verwendung eines Zählers COULTER
erhalten.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Zum
Vergleich wurde eine Emulsion mit 65% bituminösem Bindemittel aus denselben
Inhaltsstoffen unter Anwendung von klassischem Verfahren hergestellt,
welches in der Einführung
der bituminösen
Phase (Bitumen 180/220) von 130°C
und der wässrigen
Phase von 50°C
in eine Kolloidmühle
in Anteilen bestand, welches den direkten Erhalt der gewünschten
Konzentration an Bindemittel ermöglichte.
Die verwendete Mühle
ist die Kolloidmühle
vom Typ A, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde. Die jeweiligen
Mengen der Bestandteile der Emulsion sind die folgenden:
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Die
Eigenschaften der so hergestellten Emulsion wurden unter denselben
Bedingungen wie in Beispiel 1 gemessen. Sie sind in Tabelle 1 zusammengestellt. TABELLE
1
- (1) Der
Rückstand
bei 630 μm
ist der Prozentsatz der durch ein Sieb zurückgehaltenen Teilchen, wobei
dieses Teilchen mit einem Durchmesser oberhalb von oder gleich 630 μm zurückhält.
- (2) Der Rückstand bei 160 μm ist der
Prozentsatz der durch ein Sieb zurückgehaltenen Teilchen, wobei
dieses Teilchen, welche einen Durchmesser oberhalb von oder gleich
160 μm aufweisen,
zurückhält.
- (3) Die Standardabweichung ist ein Merkmal
der granulometrischen Verteilung. Sie wird durch die Gleichung DS
= –0,5
log (D16/D84,) gegeben,
worin DS die Standardabweichung ist, D16 der
Durchmesser der Tröpfchen bei
16% Durchtritt ist und D84 der Durchmesser
der Tröpfchen
bei 84% Durchtritt ist.
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Die
im Fall des Beispiels 1 erhaltenen granulometrischen Verteilungen
sind in der 1 dargestellt.
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In
dieser 1 entspricht die Ordinate einem durch die Tröpfchen besetzten
Volumen (in Prozentsatz bezogen auf das Gesamtvolumen der Emulsion),
und die Abszisse entspricht dem Durchmesser der Tröpfchen der
dispergierten Phase (in μm).
Je geringer die Standardabweichung der granulometrischen Verteilung
ist, um so verengter ist die Verteilung.
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Aus
der Tabelle 1 und der 1 ergibt sich, dass die gemäß dem Verfahren
der Erfindung (Bsp. 1) hergestellte Emulsion eine stärker eingeengte
granulometrische Verteilung als die Emulsion des Vergleichsbeispiels
1 (cf. Standardabweichung und 1) zeigt.
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In
gleicher Weise ist festzustellen, daß die Emulsion der Erfindung
durch eine stärkere
Viskosität
und einen schwächeren
mittleren Durchmesser (arithmetisches Mittel) charakterisiert ist.
Darüber
hinaus ist festzustellen, dass der Prozentsatz von großen Tröpfchen durch
die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
reduziert wurde (cf. die Rückhaltewerte).
Darüber
hinaus ist leicht festzustellen, dass im Fall der Emulsion der Erfindung
der Index des erhaltenen Brechens schwächer ist.
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BEISPIEL 2
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Unter
Anwendung des Arbeitsprotokolls von Beispiel 1, jedoch unter Zuhilfenahme
eines unterschiedlichen Modells an Kolloidmühle (im Folgenden bezeichnet
als Typ B) und ausgehend von den folgenden Mengen der Bestandteile
wurde eine Emulsion mit 65% an bituminösem Bindemittel gemäß der Erfindung
hergestellt. a)
Primäremulsion
bituminöse Phase
von 125°C: | |
Bitumen
180/220 mit Flußmittel
behandelt (enthaltend 2,3% Flußmittel): | 900
kg |
anfängliche
wässrige
Phase von 37°C: | |
Emulgator
vom Typ Alkylamidoamin: | 2,1
kg |
Salzsäure von
32%: | 1,94
kg |
Wasser: | 96,0
kg |
b)
Verdünnte
Emulsion:
Verdünnungswasser
von 20°C: | 384,7
kg |
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Es
ist festzustellen, dass der Gehalt an Emulgator dieser Emulsion
1,5 kg pro Tonne Emulsion beträgt und
dass ihr Gehalt an Salzsäure
von 32% 1,4 kg pro Tonne Emulsion beträgt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Gemäß dem Arbeitsprotokoll
des Vergleichsbeispiels 1 jedoch unter Verwendung der Kolloidmühle vom
Typ B stellt man eine Emulsion mit 65% bituminösem Bindemittel aus den folgenden
Bestandteilen her:
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BEISPIEL 3
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Unter
Anwendung des Arbeitsprotokolls von Beispiel 2 stellt man eine Emulsion
mit 69% an bituminösem
Bindemittel entsprechend der Erfindung aus den folgenden Bestandteilen
her: a)
Primäremulsion:
bituminöse Phase
von 125°C: | |
Bitumen
180/220 mit Flußmittel
behandelt (enthaltend 2,17% Flußmittel): | 850
kg |
anfängliche
wässrige
Phase von 37°C: | |
Emulgator
vom Typ Alkylamidoamin: | 2,09
kg |
HCl
von 32%: | 1,85
kg |
Wasser: | 146,1
kg |
b)
Verdünnte
Emulsion:
Verdünnungswasser
von 20°C: | 231,8
kg |
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BEISPIEL 4
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Unter
Anwendung des Arbeitsprotokolls von Beispiel 2 stellt man eine Emulsion
mit 69% an bituminösem
Bindemittel gemäß der Erfindung
aus den folgenden Bestandteilen her: a)
Primäremulsion:
bituminöse Phase
von 125°C: | |
Bitumen
180/220 mit Flußmittel
behandelt (enthaltend 2,17 Flußmittel): | 900
kg |
anfängliche
wässrige
Phase von 37°C: | |
Emulgator
vom Typ Alkylamidoamin: | 2,22
kg |
HCl
von 32%: | 1,95
kg |
Wasser: | 95,8
kg |
b)
Verdünnte
Emulsion:
Verdünnungswasser
von 20°C: | 304,4
kg |
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Der
Gehalt an Emulgator der Emulsionen der Beispiele 3 und 4 beträgt 1,7 kg
pro Tonne Emulsion, und deren Gehalt an Salzsäure von 32% beträgt 1,5 kg
pro Tonne Emulsion.
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VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Gemäß dem Arbeitsprotokoll
des Vergleichsbeispiels 1 jedoch unter Verwendung der Kolloidmühle vom
Typ B stellt man eine Emulsion mit 69% bituminösem Bindemittel aus den folgenden
Inhaltsstoffen her:
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Die
Tabelle 2 faßt
die Merkmale der in den Beispielen 2 bis 4 und den Vergleichsbeispielen
2 und 3 hergestellten Emulsionen zusammen.
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Die
unterschiedlichen Parameter werden unter denselben Bedingungen wie
in Beispiel 1 gemessen. TABELLE
2
- (1) Die
Messung der Viskosität
STV wurde gemäß der französischen
Norm NFT 66-005 jedoch unter Verwendung des Gefäßes, dessen Öffnung 10
mm Durchmesser besitzt, durchgeführt.
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Diese
Tabelle bestätigt,
dass bei einer gleichen Konzentration von bituminösem Bindemittel
der Endemulsion die erfindungsgemäßen Emulsionen eine engere
granulometrische Verteilung aufweisen und daher eine erhöhte Viskosität. Dies
ergibt sich insbesondere aus einem Vergleich der Emulsion des Beispiels
2 mit der Emulsion des Vergleichsbeispiels 2 wie auch aus einem
Vergleich der Emulsion des Vergleichsbeispiels 3 mit den Emulsionen
der Beispiele 3 und 4 gemäß der Erfindung.