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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Das
Spritzgießen
thermoplastischer und elastischer Materialien ist sein mehreren
Jahrzehnten ein alltägliches
Verfahren. Spritzgusseinrichtungen haben sich von einfachen Bauteilen
mit einem Hohlraum aus einem Material zu Bauteilen mit mehreren
Hohlräumen
aus mehreren Materialien entwickelt. US-A-4,376,625 offenbart zum
Beispiel eine Spritzgusseinrichtung zum Formen eines einzelnen Bauteils
aus zwei verschiedenen Harzen zugleich. EP-A-309933 offenbart Bauelemente
aus wärmehärtbarem
Kunststoffmaterial, insbesondere Bauteile für Kraftfahrzeugkarosserien,
die durch Einspritzen eines ersten Stroms eines wärmehärtbaren
Kunststoffmaterials, das nach seiner Polymerisierung in der Form ästhetische
Eigenschaften und Flexibilität
und Stoßfestigkeit
aufweist, und anschließend
eines zweiten Stroms eines wärmehärtbaren
Kunststoffmaterials, das nach seiner Polymerisierung Steifigkeit
und Strukturfestigkeit aufweist, in eine Form gemäß der bekannten
Schicht- (oder Sandwich-) Spritzgusstechnologie, um dadurch Bauelemente
zu erhalten, die einen steifen Kern aus dem zweiten Material und
eine Hülle
aus dem ersten Material, die am Kern haftet, aufweisen. Des Weiteren
sind gasunterstützte
Kunststoffformungsverfahren entwickelt worden, um Hohlteile herzustellen, wie
in US-A-4,935,191 und US-A-5,174-932 gezeigt. In manchen Fällen wird
der Formhohlraum unter Druck gesetzt, um eine bessere Kontrolle
für den
Kunststoffschmelzenfluss bereitzustellen, wie in US-A-5,558,824 beschrieben.
Diese Verfahren sind für
fortgeschrittene technische Probleme für Kraftfahrzeuge und Verbrauchsgüter angewendet
worden. Zweistoffspritzgießen
kann zum Beispiel verwendet werden, um einen Überzug aus Originalrohstoff
rund um einen Kern aus wiederverwertetem Regenerat aufzutragen. EP-A-0688652
offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung gegenüberliegender
Einlaufsysteme zum Bilden von Formkörpern und zur Verwendung mit
Spritzgießern,
in denen eine erste Formhälfte
(14) und eine zweite Formhälfte
(16) dafür
angepasst sind, zusammenzuwirken und mindestens einen Formhohlraum
(22) zu bilden. Die Erfindung umfasst eine erste Einspritzdüse (28),
die in einer ersten Formhälfte
(14) angrenzend an den Hohlraum (22) angeordnet ist, zum Einspritzen
eines ersten Formharzes durch eine erste Öffnung (32) in den Hohlraum.
Die Vorrichtung umfasst eine zweite Einspritzdüse (36), die in der zweiten
Formhälfte
(16) angrenzend an den Hohlraum (22) angeordnet ist, zum Einspritzen
eines zweiten Formharzes. Das zweite Harz kann sich vom ersten Harz
unterscheiden, oder es kann dasselbe Harz wie das erste sein, Das
zweite Harz wird durch eine zweite Öffnung (42) eingespritzt, die
nicht mit der ersten Öffnung
(32) verbunden ist. Die Einspritzdüsen (28, 36) können entweder
gleichzeitig oder sequentiell aktiviert werden, um den Formhohlraum
zu füllen,
und können
Düsen für ein Material
oder Düsen
der Coinjektionsart sein. US-A-3873656 offenbart einen Vorgang,
bei dem ein Hüllmaterial
gefolgt von einem Kernmaterial durch einen Angusskanal in einen
Formhohlraum eingespritzt wird, wobei eine zusätzliche Menge an Hüll- und/oder Kernmaterial
durch einen zweiten Angusskanal, der versetzt vom ersten angeordnet
ist, in den Formhohlraum eingespritzt wird. US-A-4596576 offenbart
ein Freisetzungssystem für
die gleichzeitige Freisetzung von zwei oder mehr Wirkstoffen, wobei
dieses System aus zwei oder mehr Behältern besteht, die getrennt
voneinander von einer Wand, die für den Wirkstoff durchlässig ist,
umhüllt
oder umgeben sind, wobei die eingekapselten Behälter dann zusammengesetzt werden,
so dass ein Freisetzungssystem erlangt wird. Der Artikel „Two-colour
and two component mouldings" (Zweifarben-
und Zweistoffformteile) in Netstal News Nr. 31, April 1997, offenbart
zweifärbige
Formgebung durch Überformen,
Doppelinjektion und Coinjektion, bei der die Coinjektion unterschiedlicher
Kern- und Hüllmaterialien
durch dieselbe Düse
angegeben ist, Coinjektionsverfahren sind jedoch noch nicht in der
Herstellung von kontrollierten Freisetzungsvorrichtungen zur Verwendung
für die
kontrollierte Freisetzung einer Substanz in den Körper angewendet worden.
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Kontrollierte
Freisetzungsvorrichtung führen
eine bestimmte Menge eines Wirkstoffes in berechenbarer Art und
Weise zu. Es gibt mehrere mögliche
Mechanismen zur Freisetzung des Wirkstoffes aus der Vorrichtung,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Diffusion, Osmose, Magnetismus, Lösungsmittelquellen oder Erosion.
Kontrollierte Freisetzungsprodukte sind verwendet worden, um verschiedene
Stoffe zuzuführen, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, Seifen, Insektizide und insbesondere Arzneimittel. Es sind
große
Anstrengungen unternommen worden, um pharmazeutische kontrollierte
Freisetzungsdosierungsformen zu entwickeln. Kontrollierte Freisetzung
von Pharmazeutika umfasst ein großes Feld von Produkten, darunter
orale Dosierungsformen mit verlängerter
Freisetzung, transdermale Pflaster, intravaginale Ringe (IVR), Implantate und
Intrauterinpessare (IUD).
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Kontrollierte
Freisetzungsvorrichtungen, die Diffusionsmechanismen benützen, bilden
eine große
Kategorie pharmazeutischer Dosierungsformen, darunter transdermale
Vorrichtungen, Implantate und intravaginale Ringe. Kontrollierte
Freisetzungskonstruktionen auf Diffussionsbasis weisen üblicherweise
einen mehrschichtigen Aufbau auf. Dieses Konstruktionsmerkmal umfasst
häufig
eine oder mehrere Kontrollmembranen oder -schichten, die einen Kernbehälter umgeben,
der den chemisch aktiven Wirkstoff enthält, und die dazu dienen, die
Geschwindigkeit zu steuern oder zu verlangsamen, mit der die Substanz
aus dem Kern diffundiert, Eine bedeutende Herausforderung bei der
Herstellung eines kontrollierten Freisetzungsprodukts ist das wirksame
Auftragen der Geschwindigkeitskontrollmembran. Mehrschrittherstellungsverfahren
sind weit verbreitet und üblicherweise
erforderlich, um eine Vorrichtung zu produzieren, die eine Geschwindigkeitskontrollmembran
aufweist. Im Speziellen haben Herstellungsverfahren für kontrollierte
Freisetzungsvaginalringe bisher verschlungene Rohre, beschrieben in
U5-A-4,237,885; Lösungsmittelquellen
von Komponenten vor dem Zusammenbau, beschrieben in US-A-292,965;
das Bilden eines stranggepressten Rohres, beschrieben in US-A-4,888,074; und sequentielles
Einsatzformen, beschrieben in US-A-3,920,805, umfasst. US-A-4822616 offenbart
einen Vaginalring umfassend einen Haltering (1), der keinen Wirkstoff
enthält.
Eine Schicht (2), die einen Wirkstoff, wie zum Beispiel ein Steroid,
enthält,
ist an dessen Außenrand
angeordnet, wahlweise in einer durchgehenden Nut, die im Haltering
geschaffen ist. Die Schicht (2) ist wiederum mit einer Schicht (3) überzogen,
die keinen Wirkstoff enthält.
US-A-5618560 offenbart Artikel für
die kontrollierte Zuführung
eines Wirkstoffes in einer wässrigen
Phase durch Erosion aus Oberflächen
der Artikel mit einer im Wesentlichen konstanten und pH-unabhängigen Geschwindigkeit.
Die Artikel umfassen zylindrische Stangen, die dadurch hergestellt werden
können,
dass das Grundmaterial, das den Wirkstoff umfasst, in ein vorgeformtes
Rohr eingespritzt wird; dass abwechselnd Schichten, die das Grundmaterial
beziehungsweise den Wirkstoff umfassen, in das genannte Rohr eingespritzt
werden; dass das Grundmaterial mit dem darin dispers verteilten
Wirkstoff extrudiert (stranggepresst), und das Pressteil danach
tauchbeschichtet wird; oder dass das Grundmaterial mit dem darin
dispers verteilten Wirkstoff und die Beschichtung coextrudiert werden.
US-A-5788980 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung einer intravaginalen Arzneimittelzuführungsvorrichtung
für die
längerfristige
Freisetzung eines Wirkstoffes, die im Wesentlichen aus mindestens
einem Polyorganosiloxanringgrundmaterial, das einen Wirkstoff, der
freigesetzt werden soll, enthält,
und einer Menge von zwischen 1 und 50 Gewichtsprozenten mindestens
eines Fettsäureesters
besteht, wobei das Polyorganosiloxangrundmaterial ein mittig angeordneter Polymergrundmaterialkern
ist, der von einer Geschwindigkeitskontrollmembran, die dasselbe
Polymer wie das Polymergrundmaterial umfasst, umgeben ist, das Verfahren
umfassend die Schritte des Verbindens von Östrogen und/oder Progesta gen
mit einem Fettsäureester
in einem Polymergrundmaterial, um einen Kern zu bilden; und wahlweise
das Überziehen
des Kerns mit einer Geschwindigkeitskontrollmembran.
GB1581474 offenbart eine Vaginalringvorrichtung,
die einen Haltering und mindestens einen Ringabschnitt, der eine
freiliegende Oberfläche,
die sich rings um einen Abschnitt oder den gesamten Haltering erstreckt,
und die einen pharmakologischen Wirkstoff einschließt, aufweist,
umfasst, wobei der Querschnitt des Halterings sichelförmig oder
elliptisch ist, oder der Haltering ist als ein Hohlring ausgebildet,
der einen kreisförmigen
oder elliptischen oder sichelförmigen
Querschnitt aufweisen kann, und wobei dieser Hohlring auch eine
oder mehrere Innenwände
oder Scheidewände
aufweisen kann, oder wobei der Haltering als eine Mantel-Kern-Kombination ausgebildet
ist. Alle diese Verfahren erfordern mehrere Schritte, und einige
setzen gefährliche
Lösungsmittel
ein. Das Unvermögen,
Vaginalringe, die eine Geschwindigkeitskontrollmembran, die einen
Kern umgibt, aufweisen, wirtschaftlich herzustellen, ist ein wichtiger
Grund dafür
gewesen, dass diese Art von Dosierungsform im Handel bisher nicht
häufig
erhältlich
gewesen ist. Daher sind Verfahren, welche die Anzahl von Schritten,
die zum Herstellen einer kontrollierten Freisetzungsvorrichtung,
und insbesondere eines Vaginalrings, erforderlich sind, verringern
können,
besonders wertvoll.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 und das Produkt
gemäß Anspruch
10 definiert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Coinjektionsverfahren zur Herstellung einer kontrollierten Freisetzungsvorrichtung
bereitgestellt. Kontrollierte Freisetzungsvorrichtungen schaffen
berechenbare und reproduzierbare kinetische Arzneimittelfreisetzungsprofile
für die
längerfristige
Freisetzung einer therapeutischen Substanz. Die vor liegende Erfindung
stellt Verfahren zur Coinjektionsherstellung von kontrollierten
Freisetzungsvorrichtungen, die verschiedene Materialschichten oder
-Segmente aufweisen, bereit. Die Verfahren können verwendet werden, um Produkte,
die eine Vielzahl verschiedener Wirkstoffe enthalten, Produkte,
die mehrere Schichten verschiedener Kunststoffmaterialien aufweisen,
und Produkte, die verschiedene Formen aufweisen, serienmäßig herzustellen.
Es sind zwei oder mehr Schichten oder Segmente möglich, und die Schichten oder
Segmente können
verschiedene Wirkstoffe enthalten oder ausschließlich Kunststoffmaterial umfassen.
Der Wirkstoff kann jede Art von Wirkstoff sein, der imstande ist,
aus dem Kunststoffmaterial zu diffundieren. Die Erfindung kann insbesondere
nützlich
sein für
die kontrollierte Freisetzung von Wirkstoffen, wie zum Beispiel
technischen Chemikalien, kosmetischen Düfte, Wachstumsfaktoren, antimikrobiellen
Substanzen, Metallionen, Zytotoxinen, Peptiden, Propharmaka, natürlichen
Substanzen, Zytokinen, Hormonen oder anderen pharmazeutischen Wirkstoffen.
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Die
Erfindung benützt
neuartige Verfahren zum Einspritzen von zwei oder mehr wärmegehärteten Materialien
in eine Form, um eine kontrollierte Freisetzungsvorrichtung wirtschaftlich
herzustellen. Ein vorteilhafter Aspekt der Erfindung ist die Fähigkeit,
das Auftragen einer Geschwindigkeitskontrollmembran auf einen Kern,
der einen Wirkstoff enthält,
verlässlich
zu reproduzieren, wodurch die Vorrichtung den Wirkstoff auf berechenbare
Art und Weise freisetzen wird. Materialien können durch ein oder mehrere
Eingusslöcher
in die Form gelangen, und die Form durch ein oder mehrere Verteiler
verlassen. Die Materialien können
sequentiell mit einer oder mehreren Einspritzdüsen oder Spritzen in eine Form
eingespritzt werden. Alternativ dazu können die Materialien gleichzeitig
in die Form eingespritzt werden, indem eine Coinjektionsdüse verwendet
wird, die zwei axialsymmetrische Öffnungen aufweist. Die Form
selbst kann fähig
sein, durch die Verwendung von mehreren Formhohlräumen in
einem gegebenen Einspritzzyklus mehr als eine Vorrichtung zu produzieren.
Die Formgestalt verleiht dem Produkt die äußere Form, zum Beispiel einen
Ring, einen Stab oder irgendeine andere Form. Obwohl die Formgestalt
für die
Entwicklung eines bestimmten Produkts oder Verfahrens wichtig ist,
sind verschiedene Formgestalten im Fachgebiet alltäglich und
können
nach Wunsch ausgewählt
oder angepasst werden.
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In
einer einfachen Ausführungsform
erfolgt die Coinjektion von zwei Materialien durch Verwenden von zwei
getrennten Einspritzdüsen
für jeweils
ein Material, mit einer festgelegten Zeitverzögerung zwischen dem Einspritzen
des ersten Materials und dem Einspritzen des zweiten Materials.
Ein fortgeschritteneres Coinjektionsverfahren verwendet eine Coinjektionsdüse, die
sowohl gleichzeitigen als auch sequentiellen Eintritt mehrerer Materialien
in ein einziges Eingussloch bereitstellt.
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Drei
oder mehr Materialien können
durch ein einziges Eingussloch in eine Form eingespritzt werden. Diese
Art von Strömungsbild
kann erreicht werden, indem der Materialvorschub geteilt wird, so
dass mehr als ein Material durch eine Coinjektionsdüse zugeführt wird.
Statt der kreisförmigen
Düsenöffnung das
Material nur aus einer einzigen Quelle zuzuführen, kann es zwei Quellen
geben, die geeignete Ventile und integrierte elektromechanische
Steuerungen aufweisen, so dass zwei verschiedene Materialien sequentiell
in eine Öffnung
eingespeist werden können.
Eine andere Anpassung ist jene, eine kreisförmige Öffnung zu teilen, zum Beispiel
in zwei Halbkreise.
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Vorrichtungen,
die einen oder mehr verschiedene Wirkstoffe enthalten, mit einer
getrennten Geschwindigkeitskontrollmembran für jeden Wirkstoff, können auch
durch Verwenden einer Form, die mehrere Eingusslöcher aufweist, produziert werden.
Des Weiteren kann die Membrandicke, die verwendet wird, um jeden
Wirkstoff einzukapseln, unterschiedlich sein. Zusätzlich dazu
kann die Erfindung auf andere Formen als Ringe angewendet werden,
zum Beispiel indem eine stabförmige
Form verwendet wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1: Materialflussdiagramm für die sequentielle
Coinjektion eines Vaginalrings
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2: Materialflussdiagramm für die gleichzeitige
Coinjektion eines Vaginalrings
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3: Materialflussdiagramm für segmentierte
Vaginalringcoinjektion (ein Eingussloch)
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4: Materialflussdiagramm für segmentierte
Vaginalringcoinjektion (zwei Eingusslöcher)
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5: Materialflussdiagramm für coinjizierten
Stab
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6:
Intravaginalring mit Hülle
veränderlicher
Dicke
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung umfasst Coinjektionsverfahren zur Herstellung kontrollierter
Freisetzungsvorrichtungen. Die kontrollierten Freisetzungsvorrichtungen,
die gemäß der vorliegenden
Verfahren hergestellt worden sind, umfassen einen Kern aus einem
Material, das mindestens einen Wirkstoff oder eine andere Substanz,
die freigesetzt werden soll, enthält, der von einer Hülle oder äußeren Membran
umgeben ist, die dazu dient, die Geschwindigkeit der Diffusion der
Substanz aus dem Kern zu steuern oder zu verlangsamen. Das Kernmaterial kann
im Wesentlichen flüssig
sein, oder kann eine bedeutende Menge an Luft enthalten, oder kann
eine flüssige
Suspension des Wirkstoffes sein, oder kann eine Pulverform des Wirkstoffes
sein. Die äußere Hülle oder Membran
ist ein wärmegehärtetes Material,
dass sich beim Einsetzen von Hitze vernetzt.
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Durch
Verwendung einer präzisen
Abstimmung der eingespritzten Volumina, der Formtemperatur, der Einspritzgeschwindigkeiten
und der Einspritzzeitverzögerungen
ist eine bessere Steuerung des Coinjektionsvorgangs möglich, und
kompliziertere Produkte können
hergestellt werden. Zum Beispiel kann eine Zeitverzögerung zwischen
der Einspritzung zweier Materialien verwendet werden. Wird das äußerste Material
als erstes eingespritzt, und es wird ihm vor der Einspritzung des
Kernmaterials eine kurze Verweilzeit in der Form gewährt, kann
das äußere Material
teilweise aushärten
und zähflüssiger werden.
Dieses Verfahren kann hilfreich sein, um eine klare Trennung der
beiden Materialien im fertigen Produkt zu bewahren, oder um die
aufgetragene Membrandicke zu verändern.
Des Weiteren ist es möglich,
ein segmentiertes Produkt herzustellen, bei dem Kernmaterial in
einem Abschnitt des fertigen Produktes, jedoch nicht im vollständigen Produkt
vorhanden ist, indem eine Überschussmenge
des äußeren Materials
zuerst eingespritzt wird, und dann erst das Kernmaterial. Dieses
Verfahren ist hilfreich, um die Zuführungsgeschwindigkeit des Wirkstoffes
einzustellen, oder um Produkte herzustellen, die mehrere Wirkstoffe
enthalten.
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Der
Einspritzvorgang kann die gleichzeitige Coinjektion von zwei Materialien
in einen Formhohlraum, oder die sequentielle Einspritzung von Materialien
in bestimmten Zeitintervallen umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
können
zwei getrennte Einspritzdüsen
verwendet werden. Das erste Material wird durch eine Düse in die
Form eingespritzt und kann dort eine gewünschte Zeit lang verbleiben,
bevor das zweite Material durch die zweite Düse eingespritzt wird. Während des
Zeitintervalls beginnt das erste Material, sich zu vernetzen. Dieser
Vorgang kann beschleu nigt werden, indem die Form aufgeheizt wird.
In einer geheizten Form beginnt der Abschnitt des Materials, der
die Form berührt,
sich zu vernetzen, wodurch sich die Zähflüssigkeit der äußeren Schicht
des Materials erhöht,
ein Phänomen,
das Hautbildung (skinning) genannt wird. Wird dann das zweite Material
eingespritzt, führen
die unterschiedlichen Zähflüssigkeiten
zu einer viskosen Strömung
zwischen den beiden Polymeren, wodurch eine Hülle erzeugt wird, die aus dem
ersten Polymer gebildet ist, das einen Kern umgibt, der ein oder
mehrere Wirkstoffe enthält.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weist eine einzige Einspritzdüse
zwei oder mehr getrennte Öffnungen
auf, um die zwei oder mehr Materialien aufzunehmen. In einer solchen
Düse sind
die Öffnungen
so angeordnet, dass das erste Material das zweite Material vollständig umgibt.
Dies kann erreicht werden, indem eine kreisförmige Düsenöffnung verwendet wird, die
konzentrisch innerhalb einer sie umgebenden ringförmigen Düsenöffnung angeordnet
ist. Werden die zwei Materialien unter Verwendung einer Düse dieser Konstruktion
in die Form eingespritzt, kapselt das äußerste Material aus der ringförmigen Düse das innere
Material aus der kreisförmigen
Düse ein.
In dieser Ausführungsform
beginnt man die Einspritzung des äußersten Materials vor der gleichzeitigen
Einspritzung beider Materialien, und bevor die Materialien den Ausgangsverteiler
der Form erreichen, wird der Fluss des innersten Materials gestoppt.
Durch genaue zeitliche Abstimmung der Intervalle, in denen jedes
Material eingespritzt wird, kann eine Einkapselungsmembran rund
um ein Kernmaterial, das einen Wirkstoff enthält, der freigesetzt werden
soll, gebildet werden.
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Kontrollierte
Freisetzungsvorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in jeder gewünschten
Form hergestellt werden, die für
ihre vorgesehene Verwendung geeignet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine kon trollierte Freisetzungsvorrichtung hergestellt, die
eine ringförmige
Gestalt aufweist, die insbesondere für die Verwendung als Intravaginalring
geeignet ist. Intravaginalringe werden gewöhnlich für die kontrollierte Freisetzung
eines Wirkstoffs, wie zum Beispiel eines Hormons, verwendet. In
einer anderen Ausführungsform
kann die Vorrichtung die Form eines im Wesentlichen zylindrischen
Stabes aufweisen.
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Kontrollierte
Freisetzungsvorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
durch Coinjektionsformen beliebiger wärmegehärteter Materialien hergestellt
werden. Bevorzugte Materialien sind Elastomere, und besonders bevorzugt
sind Silikoncopolymere. Insbesondere Vaginalringe können durch
Einspritzen von Silikonpolymeren, die verschiedene Katalysatoren
oder Härter
umfassen können,
hergestellt werden. Derartige Silikonverbindungen, Katalysatoren
und Härter
sind im Fach allgemein bekannt und in US-Patentschrift 4,888,074
beschrieben. Eine Silikonzusammensetzung kann eine siliciumorganische
Verbindung sein, die zur Vernetzung mit oder ohne Beimengung von
Härtern
imstande ist. Eine solche Vernetzung kann bei erhöhten oder
bei Raumtemperaturen erfolgen. Die elastomerbildende Silikonzusammensetzung
kann sich bei Raumtemperatur nur sehr langsam vernetzen, und bei
erhöhten
Temperaturen in der Größenordnung
von zwischen 35° bis
200 °C eine
stark erhöhte
Vernetzungsgeschwindigkeit aufweisen. Verschiedene Verfahren können verwendet
werden, um vor der Polymerisierung eine Trennung zwischen einem
Polymer, das einen Katalysator enthält, und einem Polymer, das
einen Härter
enthält,
aufrechtzuerhalten. Bevorzugte Silikone für Spritzguss sind in Zweikomponentensystemen
erhältlich,
in denen ein Abschnitt des Polymers einen platinorganischen Katalysator,
und ein anderer Abschnitt des Polymers den Härter enthält.
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Kontrollierte
Freisetzungsvorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auch durch Coinjektionsformen ande rer wärmegehärteter Materialien hergestellt
werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Reaktionsharze und Phenol-Formaldehyd-Verbindungen. Das Vernetzen
dieser Materialien umfasst üblicherweise
die Gegenwart von Doppelbindungen, die bei der Verwendung erhöhter Temperaturen
reagieren, um dreidimensionale Netze zu bilden.
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Die
verwendeten Organopolysiloxane sind dergestalt, dass die Zusammensetzung
eingespritzt werden kann, und mindestens eines der Materialien weist
eine ausreichend hohe Zähflüssigkeit
auf, dass es sich durch turbulente Strömung nach dem Einspritzen und
vor der vollständigen
Entwicklung der Vernetzung nicht vermischt. Es können estomerbildende Silikonverbindungen
verwendet werden, die Organopolysiloxane umfassen und silikongebundene
Hydroxylgruppen aufweisen, die durch Beimengung des Härters und
eines Kondensationskatalysators vernetzt werden können. In
solchen Verbindungen ist das Organopolysiloxan im Allgemeinen ein
Polydiorganosiloxan, das Silanolendgruppen aufweist. Der Härter kann
zum Beispiel ein Alkoxysilan oder ein Alkylpolysilikat, zum Beispiel
Methyltrimethoxysilan oder Ethylpolysilikat, oder ein Alkylhydrogenpolysiloxan,
zum Beispiel ein Polymethyhydrogensiloxan, sein. Eine Vielzahl wohlbekannter
Katalysatoren kann verwendet verwenden, als Beispiel seien hier
die organischen Metallverbindungen, zum Beispiel Zinnoktoat, Dibutylzinndilaurat,
Alkyltitanate und Titanchelate, angeführt. Die Verwendung solcher
Katalysatoren ist zu kontrollieren, da flüchtige Nebenprodukte des Vernetzungsvorgangs
mit Katalysatoren Hohlräume
in den Ringen verursachen können,
falls sie nicht entsprechend kontrolliert werden. Auch die in solchen
Verbindungen verwendeten Zinnkatalysatoren werden aufgrund ihrer
Toxizität
weniger bevorzugt.
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Bevorzugte
elastomerbildende Silikonzusammensetzungen sind jene, die sich,
zum Beispiel durch Erwärmung,
vernetzen, ohne flüchtige
Nebenprodukte zu erzeugen. Die Abwesenheit flüchtiger Nebenprodukte vereinfacht
den Herstellungsvorgang. Dies ermöglicht eine genauere Herstellung
der Ringe in Bezug auf ihre Form und Größe. Aufgrund der Möglichkeit,
Zusammensetzungen anzusetzen, die sich bei niedrigen Temperaturen
vernetzen, wie es wünschenswert
sein kann, wenn bestimmte wärmeempfindliche
therapeutische Wirkstoffe verwendet werden, sind die am meisten
bevorzugten Zusammensetzungen jene Silikonzusammensetzungen, die
sich durch die Reaktion ungesättigter
Vinylgruppen vernetzen. Diese Zusammensetzungen umfassen ein oder
mehrere Organopolysiloxane, die pro Molekül mindestens zwei silikongebundene
Gruppen, die einen ungesättigten
aliphatischen Zustand aufweisen, eine Organosilikonvernetzungsverbindung,
die mindestens zwei silikongebundene Wasserstoffatome aufweist,
und einen Katalysator, zum Beispiel eine Platinverbindung oder einen
Platinkomplex, der die Reaktion zwischen ungesättigten Gruppen und silikongebundenen
Wasserstoffgruppen beschleunigt, aufweisen. Die platinhaltige Verbindung
oder der platinhaltige Komplex ist zum Beispiel Chloroplatinsäure, Platinacetylacetonat,
ein Komplex aus Platinhalogeniden mit ungesättigten Verbindungen, wie zum
Beispiel Ethylen-, Propylen-, Organovinylsiloxanen und Styrol, Methyldiplatin
und Pt(CN)3. Die Zusammensetzung kann einen
Katalysatorinhibitor, zum Beispiel eine Alkenylverbindung, wie einen
aliphatisch ungesättigten
Sekundär-
oder Tertiäralkohol,
zum Beispiel Ethinylcyclohexanol, umfassen. Die aliphatisch ungesättigten
Gruppen sind bevorzugt olefinisch ungesättigt. Das Organopolysiloxan,
das in einer solchen Zusammensetzung verwendet wird, ist üblicherweise
ein Polysiloxan mit hohem Molekülgewicht
und fettähnlicher
Konsistenz. Die Organosilikonverbindung, die in einer solchen Zusammensetzung
verwendet wird, ist üblicherweise
ein Organohydrogensiloxan, das eine Extrusionsgeschwindigkeit von
5 – 500
Gallonen pro Minute aufweist.
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Die
Bestandteile der Zusammensetzung werden so gewählt, dass die Zusammensetzung üblicherweise
bei Temperaturen zwischen ungefähr
100 °C und
150 °C aushärtet, und
so, dass das ausgehärtete
Elastomer gemäß Durometer
laut ASTM (amerikanische Gesellschaft für Materialprüfung) Steife
A eine Härte
im Bereich von 10 bis 100, vorzugsweise ungefähr 35, aufweist. Zusammensetzungen
dieser Art sind im Fach wohlbekannt (siehe zum Beispiel Britische
Patentschriften Nr. 1 090 122, 1 141 868 und 1 409 223) und im Handel erhältlich.
Die elastomerbildenden Zusammensetzungen können auch andere Bestandteile,
zum Beispiel Füllstoffe
oder Weichmacher, umfassen. Die Aushärtungstemperatur ist vorzugsweise
niedriger als der Schmelzpunkt irgendeines Wirkstoffes, der im Elastomer
enthalten ist.
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Eine
einzelne Form kann eine Vielzahl von Formhohlräumen aufweisen, oder diese
können
nebeneinander angeordnet werden, um die gleichzeitige Herstellung
einer Anzahl von Ringen in einem einzigen Vorgang zu ermöglichen.
Formen können
aus gehärtetem
Baustahl oder einem rostfreien Stahl gebaut sein.
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Wenn
die Materialien während
der Coinjektion von zwei oder mehr Materialien aus dem Eingussloch herauskommen
und in den Formhohlraum eindringen, füllen sie den Hohlraum im Formhohlraum,
während
sie eine deutliche Trennung beibehalten. Die Polymere, die in der
Erfindung verwendet sind, werden üblicherweise gemäß den allgemein
bekannten Strömungslehreprinzipien,
wie zum Beispiel jenen, die in University Physics, Seers et al.,
fünfte
Ausgabe, Seiten 233 – 243,
beschrieben sind, in den Formhohlraum fließen. Die Materialien, die in
der vorliegenden Erfindung verwendet sind, sind im Wesentlichen
nicht komprimierbar, zähflüssig und
zeigen eine viskose Strömung,
wenn sie in einen Formhohlraum eingespritzt werden. Eine Trennung
bleibt zum Beispiel aufgrund ihrer Zähflüssigkeit oder ihrer chemischen
Eigenschaften aufrechterhalten, solange die beiden Materialien nicht
leicht vermischungsfähig
sind. Polymere, die in der Erfindung hilfreich sind, zeigen üblicherweise eine
Zähflüssigkeit
im Bereich von 100 bis 10.000.00 Zentipoise, vorzugsweise im Bereich
von 10.000 bis 1.000.000 Zentipoise. Auch Formgestalteigenschaften
sind wichtig, um ein viskoses Strömungsverhalten aufrechtzuerhalten.
Die Einbringung von Formmerkmalen, die Turbulenzen erzeugen, verringert
die Berechenbarkeit des Vorgangs. Die Geschwindigkeit, mit der das
Material den Hohlraum füllt,
steht in direktem Verhältnis
zur Zähflüssigkeit
und zum Einspritzdruck, sowie zur Größe des Eingussloches. Für Materialien,
die eine geringe Zusammendrückbarkeit
aufweisen, berechnet die Strömungslehre
eine Materialgeschwindigkeit voraus, die umgekehrt proportional
zur Querschnittsfläche
senkrecht zur Fließbewegung
ist; je größer also
der Hohlraum ist, umso langsamer wird das Material den Hohlraum
füllen.
Solange die Strömung
jedoch viskos ist, werden die beiden Materialien getrennt bleiben,
während
sie den Hohlraum füllen
und durch den Verteiler ausströmen.
Das volumetrische Eingangsverhältnis
der beiden Materialien bestimmt die relativen Mengen der Materialien
im fertigen Produkt und kann mühelos
berechnet werden.
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Die
relativen Zähflüssigkeiten
der Materialien, die coinjiziert werden, beeinflussen die Dicke
der Schichten in der fertigen kontrollierten Freisetzungsvorrichtung.
Ein zähflüssigeres
Ausgangsmaterial wird im Allgemeinen zum Beispiel eine dickere laminare
Schicht ergeben. Somit kann die Dicke der Geschwindigkeitskontrollmembran
auf einer kontrollierten Freisetzungsvorrichtung zum Beispiel erhöht oder
verringert werden, indem entsprechend mehr oder weniger viskoses
Silikon verwendet wird. Kontrollierte Freisetzungsvorrichtungen
können
mit Silikonen gefertigt werden, die unterschiedliche Anfangszähflüssigkeiten
aufweisen, um eine gewünschte
Dicke der Schichten zu erzielen.
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Auch
die Temperatur beeinflusst die Zähflüssigkeit.
Ein Erhitzen veranlasst das Elastomer, mit dem Aushärtungsvorgang
zu beginnen, wodurch sich die Zähflüssigkeit
der äußeren Schicht
in Kontakt mit der Form erhöht,
was zu einer dickeren Membran führt,
nachdem das zweite Material eingespritzt worden ist. Somit kann
die relative Dicke verschiedener Schichten in einer kontrollierten
Freisetzungsvorrichtung gesteuert werden, indem die Temperatur der
Form und die verschiedenen Zeitspannen, während denen die Polymere während des
Einspritzvorgangs in der Form bleiben, angepasst werden.
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Es
können
auch kontrollierte Freisetzungsvorrichtungen mit einem im Wesentlichen
flüssigen
Kern mit einem Wirkstoff innerhalb einer umgebenden Hülle hergestellt
werden. Ein erstes Elastomer wird in die beheizte Form eingespritzt
und kann teilweise aushärten.
Anschließend
wird der flüssige
Kern, der den Wirkstoff enthält,
eingespritzt.
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In
den alternativen Herstellungsbeispielen, die oben erwähnt worden
sind, wird eine nahezu perfekte Gleichmäßigkeit der Membrandicke erwartet.
Die Beibehaltung einer perfekten Membrandicke ist jedoch nicht wesentlich
für die
Gesamtleistung einer kontrollierten Freisetzungsvorrichtung. Die
Freisetzung eines Wirkstoffes im Zeitverlauf bleibt berechenbar,
solange die durchschnittliche Membrandicke steuerbar und reproduzierbar
ist.
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Zusätzlich dazu
können
kompliziertere Coinjektionsverfahren für die Herstellung segmentierter
Produkte oder von Produkten, die mehrere Wirkstoffe aufweisen, verwendet
werden. Zum Beispiel können
mehrere Materialien durch zwei oder mehr Eingusslöcher in
die Form eingespritzt werden, indem zwei oder mehr getrennte Düsen verwendet
werden. Zusätzlich
dazu kann jede Düse
ein oder mehrere Materialien zuführen. Im
Fall einer einzigen Düse
könnte
die Düse
drei oder mehr Materialien zuführen.
Zum Beispiel könnte
die mittig angeordnete kreisförmige Öffnung,
die zuvor beschrieben worden ist, in zwei Hälften geteilt sein. In dieser Anordnung
würde das
fertige Produkt einen Mehrkomponentenkern aufwei sen, der in ein
einziges Material eingekapselt ist. Zwei getrennte Düsen können verwendet
werden, um das Produkt zu segmentieren, und in dieser Anordnung
könnte
das Einkapselungsmaterial für
jedes Segment ein anderes sein.
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Um
einen Ring herzustellen, der für
eine intervaginale Anordnung geeignet ist, wird Silikonpolymer in einen
ringförmigen
Formhohlraum eingespritzt. Der Formhohlraum kann ein oder mehrere
Eingusslöcher
oder Öffnungen
aufweisen, durch die das Polymer in den Hohlraum eingespritzt wird.
Der Formhohlraum wird auch einen oder mehrere Ausgangsverteiler
aufweisen, durch den/die Luft aus dem Hohlraum gepresst wird, während das
Polymer den Hohlraum ausfüllt,
und durch den/die überschüssiges Polymer
aus dem Formhohlraum austreten kann, sobald der Hohlraum gefüllt ist.
Alternativ dazu kann Luft vor der Einspritzung durch Anlegen eines
Vakuums entfernt werden. Ein Formhohlraum kann eine beliebige Anzahl
von Eingusslöchern
und Ausgangsverteilern aufweisen.
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1a zeigt
eine Form in der Draufsicht, die einen ringförmigen Formhohlraum 1 abbildet,
der ein Eingussloch 2 und einen Ausgangsverteiler 3 aufweist. 1b und 1c zeigen
ein erstes Hüllpolymer 11 und ein
zweites Kernpolymer 12, die sequentiell in den Formhohlraum 1 coinjiziert
werden. 1b bildet die Einspritzung des
ersten Polymers 11 zum Zeitpunkt t1 ab,
nachdem das Polymer aus dem Eingussloch 2 ausgetreten ist
und einen Abschnitt des Hohlraums gefüllt hat. Die Form ist beheizt,
um die Vernetzung des Polymers zu beschleunigen, wodurch sich die
Zähflüssigkeit
des Polymers erhöht. 1c zeigt
das Hüllpolymer 11 und das
Kernpolymer 12 zum Zeitpunkt t2,
an dem der Formhohlraum 1 im Wesentlichen vollständig gefüllt ist.
Die Trennung zwischen den Polymeren wird gemäß den oben dargelegten Strömungslehreprinzipien
aufrechterhalten, während
der Fluss durch die Form anhält.
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2a zeigt
ein erstes Hüllpolymer 11 und
ein zweites Kernpolymer 12, die zum Zeitpunkt t1 gleichzeitig in das Eingussloch 2 eingespritzt
werden. Die Trennung zwischen den Polymeren wird gemäß den oben dargelegten
Strömungslehreprinzipien
aufrechterhalten, während
der Fluss durch die Form anhält. 2b zeigt
das Hüllpolymer 11 und
das Kernpolymer 12, die sich zum Zeitpunkt t2 weiter
durch den Formhohlraum 1 bewegen. 2c zeigt
die Polymere 11 und 12 zum Zeitpunkt t3, an dem sie sich dem Ausgangsverteiler 3 nähern. 2d zeigt
die Polymere 11 und 12 zum Zeitpunkt t4, an dem das Polymer 11, das die
Hüllschicht umfasst,
den Ausgangsverteiler 3 füllt.
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3a zeigt
das Hüllpolymer 11 und
ein erstes Kernpolymer 12 zum Zeitpunkt t1,
während
sie in den Eintrittsverteiler 2 eindringen. 3b bildet
den Polymerfluss zum Zeitpunkt t2 ab, an
dem das Hüllpolymer 11 und
das Kernpolymer 12 beginnen, den Formhohlraum zu füllen. Die
Einspritzung des ersten Kernpolymers 12 ist angehalten
worden, und die Einspritzung eines zweiten Kernpolymers 13 hat
begonnen. Das zweite Kernpolymer kann ein zweites Arzneimittel oder
einen anderen Wirkstoff, der sich von dem, der im ersten Kernpolymer
enthalten ist, unterscheidet, enthalten. 3c zeigt
den Fluss zum Zeitpunkt t3, an dem sich
das erste Kernpolymer 12 dem Ausgangsverteiler 3 nähert, und
das zweite Kernpolymer 13 den Abschnitt des Formhohlraums 1 füllt, der
nicht vom ersten Kernpolymer 12 gefüllt worden ist. 3d zeigt
den Fluss zum Zeitpunkt t4, an dem die Einspritzung
des zweiten Kernpolymers 13 angehalten worden ist, und
die Bildung eines Rings, der zwei Kernpolymere, die von einer Hülle umgeben
sind, umfasst, im Wesentlichen abgeschlossen ist. In einer alternativen
Ausführungsform
kann ein zweites Hüllpolymer,
das sich von Hüllpolymer 11 unterscheidet, mit
dem zweiten Kernpolymer 13 coinjiziert werden, um einen
Ring mit zwei getrennten Arzneimittel enthaltenden Kernbereichen
herzustellen, die jeweils von einer getrennten Hülle mit einer anderen Poly merzusammensetzung
umgeben sind.
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4a zeigt
eine Form in der Draufsicht, wobei der Formhohlraum 1 ein
erstes Eingussloch 2, ein zweites Eingussloch 3,
einen ersten Ausgangsverteiler 4 und eine zweiten Ausgangsverteiler 5 aufweist.
Die Figur bildet einen Fluss zum Zeitpunkt t1 ab,
an dem ein Hüllpolymer 11 und
ein erstes Kernpolymer 12 durch das Eingussloch 2 injiziert
werden, während
das Hüllpolymer 11 und
ein zweites Kernpolymer 13 durch das Eingussloch 3 in
den Formhohlraum 1 injiziert werden. 4b zeigt
den Fluss zum Zeitpunkt t2, an dem sich das
Hüllpolymer 11 und
das erste Kernpolymer 12 und das zweite Kernpolymer 13 den
Ausgangsverteilern 4 und 5 nähern. 4c zeigt
den Fluss zum Zeitpunkt t3, an dem das Hüllpolymer 11 durch
die Ausgangsverteiler 4 und 5 austritt, und die
Bildung eines Rings, der zwei Kernpolymere aufweist, im Wesentlichen
abgeschlossen ist. In einer alternativen Ausführungsform kann ein zweites
Hüllpolymer,
das sich vom Hüllpolymer 11 unterscheidet,
durch das Eingussloch 3 mit dem zweiten Kernpolymer eingespritzt
werden, um einen Ring herzustellen, der zwei getrennte Arzneimittel
enthaltende Kernbereiche aufweist, die jeweils von einer getrennten Hülle aus
unterschiedlichen Polymerzusammensetzungen umgeben sind,
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5a zeigt
eine Form in der Draufsicht, die einen zylindrischen Formhohlraum 1 mit
dem Eingussloch 2 und dem Ausgangsverteiler 3 aufweist.
Zum Zeitpunkt t1 werden das Hüllpolymer 11 und
das Kernpolymer 12 durch das Eingussloch 2 in
den Formhohlraum 1 coinjiziert. 5b zeigt
den Fluss zum Zeitpunkt t2, an dem sich
das Hüllpolymer 11 und
das Kernpolymer 12 dem Ausgangsverteiler 3 nähern. 5c zeigt
den Fluss zum Zeitpunkt t3, an dem das Hüllpolymer 11 durch
den Ausgangsverteiler 3 austritt, und die Bildung eines
zylindrischen Stabes, der ein Kernpolymer aufweist, das von einem
Hüllpolymer
umgeben ist, im Wesentlichen abgeschlossen ist. 5d zeigt
einen zylindrischen Stab, in dem ein erstes Kernpolymer 12 für ein bestimmtes
Zeitintervall eingespritzt worden ist, und diese Einspritzung dann
angehalten worden ist. Anschließend
ist ein zweites Kernpolymer 13 injiziert worden, wodurch
ein Stab hergestellt worden ist, der zwei Kernpolymere in getrennten
Segmenten aufweist.
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Aufgrund
der Strömungsdynamik
des Coinjektionsvorgangs kann es sein, dass Vorrichtungen, die durch
Coinjektion hergestellt worden sind, nicht über die gesamte Oberfläche der
fertig gestellten Vorrichtung eine perfekt gleichmäßige Membrandicke
aufweisen. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Vorrichtung
in der Nähe
der Eingusslöcher
und Ausgangsverteiler. Eine kontrollierte Freisetzungsvorrichtung,
die unter Verwendung von schrittweisen Verfahren, zum Beispiel durch
Einspritzen eines Behältermaterials
in eine hohle Schale, oder durch Auftragen einer Membran rund um
einen festen Behälter,
oder durch Verwenden eines sequentiellen Einsatzformungsverfahrens,
bei dem ein fester Behälter
in einem oder mehreren Schritten mit einem Membranmaterial überzogen
wird, hergestellt worden sind, weisen eine sehr gleichmäßige Membrandichte über die
gesamte Oberfläche
der fertig gestellten Vorrichtung auf. Verschiedene Abschnitte solcher
Vorrichtungen werden nahezu identische Querschnittsprofile und eine
sehr gleichmäßige Membrandicke
aufweisen. Vorrichtungen, die durch sequentielle Einsatzformungsverfahren
hergestellt worden sind, weisen zum Beispiel üblicherweise eine Membrandickengleichmäßigkeit
von ±1
% auf. Auch hohle Schalen, die durch vorheriges Strangpressen eines
Schalenrohres hergestellt worden sind, weisen üblicherweise eine Membrandickengleichmäßigkeit
von ±5
% auf. Diese Art von Membrandickengleichmäßigkeitsabweichungen ist das
Ergebnis zufälliger
Prozessvariablen und kann von einer Charge zur nächsten variieren.
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Vorrichtungen,
die durch den Coinjektionsvorgang, der hierin beschrieben ist, hergestellt
worden sind, zeigen üblicherweise
Abweichungen der Membrandicke, welche diese Werte überschreiten,
insbesondere in den Bereichen in der Nähe des Eingusses und des Verteilers.
Diese Abweichungen zeigen sich entweder als kleine Flächen freiliegenden
Behältermaterials,
oder als fließende Übergänge der
Membrandicke. Zum Beispiel können
kleine Flächen
freiliegenden Behältermaterials
am Einguss vorkommen, falls die Einspritzung des innersten Materials
mit dem Beginn der Einspritzung des äußersten Materials gestoppt
oder nach diesem fortgesetzt wird. In diesen Fällen dringt der zweite Materialstrom
immer noch in den Formhohlraum ein, wenn die Einspritzung angehalten
worden ist, und nach der Entfernung des Materials im ausgehärteten Eingussloch
gibt es eine kleine freiliegende Fläche und einen Bereich eines
fließenden Übergangs
von der freiliegenden Fläche zu
einer Fläche
der Vorrichtung, in der die Membrandicke konstanter gehalten ist.
Wenn im umgekehrten Fall beide Materialströme gleichzeitig gestartet werden,
und die Form an der Verteilerstelle verlassen können, tritt ein ähnlicher Übergang
an der Verteilerstelle auf. Durch Verwendung einer pulsierenden
Einspritzung beziehungsweise von Zeitverzögerungen zwischen den Materialien
kann die Aussetzung des Behältermaterials ausgeschlossen
werden. Wird die Einspritzung des äußersten Materials vor der Einspritzung
des inneren Materials gestartet, und die Einspritzung des inneren
Materials vor der Einspritzung des äußersten Materials wieder angehalten,
werden weder der Einguss- noch der Verteilerbereich irgendein freiliegendes
inneres Material aufweisen. Vorrichtungen, die durch Coinjektion
hergestellt worden sind, können
Bereiche aufweisen, die Membrandickenabweichungen zeigen, da die
Einspritzströmung
von einem Bereich, in dem sich die Strömungsdynamik rasch verändert, in
einen Bereich, in dem die Strömungsdynamik
relativ stabil und gleichmäßig ist, übergeht.
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Darüber hinaus
weist eine Vorrichtung, die nach dem hierin beschriebenen Coinjektionsverfahren
hergestellt worden ist, üblicherweise
eine Hülle
auf, die in einem Bereich relativ dünn ist, und die auf im Wesentlichen
gleichmäßige Art
und Weise zu einem Bereich, in dem sie relativ dazu dicker ist,
ansteigt. Als Folge der dem Coinjektionsvorgang eigenen Strömungsdynamik
werden Bereiche des Hüllpolymers,
die am nächsten bei
den Formeingusslöchern
angeordnet sind, allmählich
dünner,
während
Kernpolymer daran vorbei fließt, während Bereiche
des Hüllpolymers,
die am nächsten
beim ersten Abschnitt des Kerns, der in die Form eindringt, an der „Vorderseite" des Kerns, angeordnet
sind, im Wesentlichen ihre anfängliche
Dicke bewahren. Die sich ergebende Hülle wird eine Dicke aufweisen,
die sich über
ihre Länge
oder ihren Umfang verändert. Die
Dicke wird sich im Wesentlichen gleichmäßig von einem dünnen Bereich
zu einem dicken Bereich verändern. 6 zeigt
eine ringförmige
Form mit dem Eingussloch 2 und dem Ausgangsverteiler 3,
die einen intravaginalen Ring enthält, der ein Hüllpolymer 11 und
ein Kernpolymer 12 umfasst. Das Hüllpolymer ist dünner in der
Nähe des
Eingussloches und dicker in der Nähe des Ausgangsverteilers.
Die Dicke der Hülle
steigt allmählich
und gleichmäßig vom
dünnen
zum dicken Bereich an. Ein Ring, der in der Form, die mehr als ein
Eingussloch und mehr als einen Ausgangsverteiler aufweist, wie sie
in 4a-c abgebildet sind, hergestellt worden ist,
würde gleichfalls
eine Hülle
mit mehreren dünnen
Bereiche in der Nähe
der Eingusslöcher,
mehreren dicken Bereichen in der Nähe der Ausgangsverteiler, und
einer von jedem dünnen
Bereich zu jedem angrenzenden dicken Bereich allmählich ansteigenden
Dicke aufweisen. Die Dicke der Hülle
kann in einer Weise variieren, dass das Verhältnis der Dicke des dicksten
Abschnitts zum dünnsten
Abschnitt 10:1 erreichen kann.
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Zylindrische
Stäbe können ebenfalls
durch Coinjektion aus mehr als einem Hüllpolymer und mehr als einem
Wirkstoff geformt werden. Ein zweites Hüllpolymer und ein zweiter Wirkstoff
können
in eine zylindrische Form auf dieselbe Weise, wie für die Coinjektion
in eine ringförmige
Form beschrieben worden ist, sequentiell, oder alternativ dazu gleichzeitig
durch zwei getrennte Formeingusslöcher, eingespritzt werden.
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Maschinen
zum Spritzgießen
wärmegehärteter Materialien
sind im Fach wohlbekannt. Silikonpolymer, das einen Wirkstoff enthält, wurde
in ein Patronenrohr eingefüllt,
das zum Einspeisen des Polymers auf der Maschine angeordnet ist.
Die Maschine ist mit einem Injektionszylinder ausgerüstet, der
eine abgemessene Menge an Polymer aus dem Patronenrohr zieht und
durch eine Düse
in die Form einspritzt. Die Maschine kann so eingestellt werden,
dass das abzugebende Polymervolumen, der Druck und die Geschwindigkeit,
mit denen das Polymer eingespritzt wird, und die Formtemperatur
verändert
und kontrolliert werden können.
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In
allen folgenden Beispielen wurden Silikonelastomere verwendet. Lieferanten
von Silikonelastomeren sind im Fach wohlbekannt. Die Silikone sind
in Zweistoffsystemen erhältlich,
wobei ein Teil einen Katalysator auf Platinbasis und der andere
Teil einen Härter
enthält.
Typische Zweistoffsysteme erfordern vor der Zugabe des Arzneimittels
und dem Spritzgussvorgang das Vermischen gleicher Teile von Silikon
ohne Katalysator und Silikon, das Katalysator enthält, gemäß den Anweisungen
des Herstellers.
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In
jedem Beispiel umfasst das Überzugs-
oder Hüllmaterial
nur ein Silikonpolymer. Die beiden Teile, nämlich jener, der Katalysator
enthält,
und jener, der Härter
enthält,
wurden miteinander vermischt, und dann wurde ein Unterdruck angelegt,
um Luft zu entfernen, bevor das Gemisch in eine Spritze eingefüllt wurde.
Für das
Kernpolymer, welches das Arzneimittel enthält, wurde das zweiteilige Polymer
zuerst gemischt und dann ein Unterdruck angelegt. Dann wurde ein
Hormon zugesetzt und das Polymer erneut gemischt. Dann wurde das
Kernpolymer, welches das Arzneimittel enthält, in ein Patronenrohr gefüllt, welches
dann auf der Injektions maschine angebracht wird.
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Beispiel 1
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Vaginalringe
mit einem Kern, der Estradiol enthält, wurden durch Verwenden
eines sequentiellen Coinjektionsverfahrens mit zwei Düsen hergestellt.
Zuerst wurden 4 cm3 Dünnstoff-Silikonelastomer, Durometergrad 25,
in Spritzgussgüte,
ohne Arzneimittel, mit einer Spritze in eine ringförmige Form
mit 55 mm Außendurchmesser
und 9 mm Querschnittsdurchmesser, erhitzt auf 100 °C, eingespritzt.
Nach einer Zeitverzögerung von
10 Sekunden wurden 8 cm3 desselben Silikonelastomers,
die 4 Gewichtsprozent Estradiol enthielten, für eine Zeitdauer von 5 Sekunden
in die Form eingespritzt, wobei eine genormte Einstoffeinspritzdüse verwendet wurde.
Die Materialien wurden in der Form für 2 – 3 Minuten ausgehärtet, bevor
der vollständig
polymerisierte Ring entnommen wurde. Zwölf Ringe wurden nach diesem
Verfahren hergestellt. Die Ringe wiesen einen Außendurchmesser von ungefähr 55 mm
und einen Querschnitt von ungefähr
9 mm auf. Eine Analyse des Rings ergab, dass eine arzneimittelfreie
Membran, die eine Durchschnittsdicke von ungefähr 55 Mikrometer aufweist, aufgetragen
worden war. Tabelle 1 zeigt die In-vitro-Freisetzung von Estradiol
aus diesen zwölf
Ringen über einen
Zeitraum von 42 Tagen. Die In-vitro-Freisetzung aus den Ringen erfolgte
in einer USP-Auflösungsvorrichtung.
Die tägliche
Durchschnittsfreisetzung nach 30 Tagen betrug 92 μg/Tag, mit
einem Abweichungskoeffizienten von 10 %.
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Tabelle
1: Freisetzungsgeschwindigkeit von Estradiol aus coinjizierten Ringen
hoher Dosis
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Beispiel 2
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Es
wurde eine niedrigere Dosierung des Estradiolrings unter Verwendung
desselben Coinjektionsverfahrens wie bei Beispiel 1 hergestellt.
In diesem Versuch wurde der Formhohlraum jedoch zuerst mit 9 – 10 cm3 desselben arzneimittelfreien Elastomers
vollständig
gefüllt,
bevor das Elastomer, das 4 % Estradiol enthielt, eingespritzt wurde.
Vor der Einspritzung des Elastomers, welches das Estradiol enthielt,
wurde eine Zeitverzögerung
von 30 Sekunden eingehalten. Drei Ringe wurden nach diesem Verfahren
hergestellt. Die Ringe wiesen dieselben Außenabmessungen auf, wie jene,
die bei Beispiel 1 hergestellt worden waren. Eine Analyse dieser
Ringe ergab, dass eine arzneimittelfreie Membran, die eine Durchschnittsdicke
von ungefähr
2 mm aufweist, aufgetragen worden war. Tabelle 2 zeigt die In-vitro-Freisetzung
von Estradiol aus diesen drei Ringen über einen Zeitraum von 28 Tagen.
Die tägliche
Durchschnittsfreisetzung nach 28 Tagen betrug 38 μg/Tag.
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Tabelle
2: Freisetzungsgeschwindigkeit von Estradiol aus coinjizierten Ringen
niedriger Dosis
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Beispiel 3
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Eine
andere hohe Dosierung des Estradiolrings wurde unter Verwendung
desselben Coinjektionsverfahrens wie in Beispiel 1 hergestellt.
In diesem Versuch wurde jedoch ein anderes Silikonelastomer benützt. Es
wurde ein flüssiges
Silikonelastomer mit Durometergrad 40 verwendet, und drei Ringe
wurden unter Verwendung derselben Bedingungen wie in Beispiel 1
beschrieben hergestellt. Die Ringe wiesen einen Außendurchmesser
von ungefähr
55 mm und einen Querschnitt von ungefähr 9 mm auf. Eine Analyse des
Rings ergab, dass eine arzneimittelfreie Membran, die eine Durchschnittsdicke
von ungefähr
510 Mikrometer aufweist, aufgetragen worden war. Tabelle 3 zeigt
die In-vitro-Freisetzung von Estradiol aus diesen drei Ringen über einen
Zeitraum von 31 Tagen. Die tägliche
Durchschnittsfreisetzung nach 31 Tagen betrug 130 μg/Tag.
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Tabelle
2: Freisetzungsgeschwindigkeit von Estradiol aus coinjizierten Ringen
hoher Dosis
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Beispiel 4
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Zwölf Vaginalringe
mit einem Kern aus Progesteron, der aus 40 % Progesteron und 60
% Silikon besteht, wurden hergestellt. Die Ringe wurden bei einer
Formtemperatur von 120 °C
hergestellt. Eine Menge von 3 cm3 des Überzugsmaterials
wurde unter Verwendung einer Spritze in die Form eingespritzt. Nach
einer Zeitverzögerung
von 10 – 15
Sekunden wurde das Kernmaterial in die Form eingespritzt, bis das
Material sichtbar aus der Form austrat. Der Ring wurde 10 Minuten
lang bei 120 °C
ausgehärtet.
Die Ringe wiesen einen Außendurchmesser
von ungefähr
55 mm und einen Querschnitt von ungefähr 9 mm auf. Das Durchschnittsgewicht
der Progesteronringe betrug 9 Gramm mit einer durchschnittlichen Überzugsdicke
von 512 Mikrometer. Tabelle 4 zeigt die In-vitro-Freisetzung von Progesteron aus
diesen zwölf
Ringen über
einen Zeitraum von 28 Tagen. Die tägliche Durchschnittsfreisetzung
nach 28 Tagen betrug 10,2 mg/Tag.
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Tabelle
4: Freisetzungsgeschwindigkeit von Progesteron aus coinjizierten
Ringen
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Beispiel 5
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Das
Kernmaterial dieser Ringe bestand aus 14 % Medroxyprogesteronacetat
(MPA), 4 % Estradiol und 82 % Silikon. Das Überzugsmaterial bestand ausschließlich aus
Silikon. Zwölf
Ringe wurden bei einer Formtemperatur von 135 °C hergestellt. Eine Menge von
3 cm3 des Überzugsmaterials wurde unter
Verwendung einer Spritze in die Form eingespritzt. Dann wurde das
Kernmaterial in die Form eingespritzt, bis das Material sichtbar
aus der Form austrat. Die Zeitverzögerung zwischen der ersten
und der zweiten Injektion betrug ungefähr 30 Sekunden. Der Ring wurde
für 5 Minuten
bei 135 °C
ausgehärtet.
Die Ringe wiesen einen Außendurchmesser
von ungefähr
55 mm und einen Querschnitt von ungefähr 9 mm auf. Eine Analyse des
Rings ergab, dass eine arzneimittelfreie Membran, die eine Durchschnittsdicke
von ungefähr
490 Mikrometer aufweist, aufgetragen worden war. Das Durchschnittsgewicht
der homogenen Estradiol- und MPA-Ringe betrug 9. Tabelle 5 zeigt
die In-vitro-Freisetzung von Estradiol und MPA aus diesen zwölf Ringen über einen
Zeitraum von 21 Tagen. Die tägliche
Durchschnittsfreisetzung nach 21 Tagen betrug 189 μg/Tag Estradiol
und 2,0 mg/Tag MPA.
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Tabelle
5: Freisetzungsgeschwindigkeit von MPA und Estradiol aus homogenen,
coinjizierten Ringen
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Beispiel 6
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Sechs
segmentierte Vaginalringe, die Estradiol in ungefähr der Hälfte der
Umfangslänge
des Rings, und eine Kombination aus Estradiol und Progesteron in
der anderen Hälfte
aufweisen, wurden hergestellt. Das Estradiolkernmaterial bestand
aus 4 % Estradiol und 96 % Silikon, und der Estradiol/Progesteronkern
bestand aus 4 % Estradiol, 40 % Progesteron und 56 % Silikon. Das Überzugsmaterial
bestand ausschließlich
aus Silikon. Die Ringe wurden bei einer Formtemperatur von 120 °C hergestellt.
Eine Menge von 3 cm3 des Überzugsmaterials
wurde in die Form eingespritzt. Der Vorgang dauerte ungefähr 20 Sekunden.
Das Estradiol/Progesteronkernmaterial wurde bis zum Anhalten ungefähr 10 Sekunden
lang eingespritzt. Nach einer Minute Zeitverzögerung wurde innerhalb von
30 Sekunden eine Menge von 4 cm3 des zweiten
Kernmaterials, das Estradiol enthielt, in die Form eingespritzt.
Die Ringe wurden 10 Minuten lang ausgehärtet. Die Ringe wiesen einen
Außendurchmesser
von ungefähr
55 mm und einen Querschnitt von ungefähr 9 mm auf. Eine Analyse des Rings
ergab, dass eine arzneimittelfreie Membran, die eine Durchschnittsdicke
von ungefähr
420 Mikrometer aufweist, aufgetragen worden war. Tabelle 6 zeigt
die In-vitro-Freisetzung von Estradiol und Progesteron aus diesen
sechs Ringen über
einen Zeitraum von 33 Tagen. Die tägliche Durchschnittsfreisetzung
nach 33 Tagen betrug 165 μg/Tag
Estradiol und 3,9 mg/Tag Progesteron.
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Tabelle
6: Freisetzungsgeschwindigkeit von Estradiol und Progesteron aus
segmentierten, coinjizierten Ringen
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