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Die
Erfindung betrifft die Abgabe von Wirkstoffen, die besonders in
Gebieten der Medikamente mit vorbeugendem, heilendem oder diagnostischem
Ziel verwendet werden, und auch die Verbesserung ihres therapeutischen
Index (Verbesserung des Verhältnisses
Vorteile/Risiken).
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Sie
hat besonders zum Gegenstand neue Nanopartikel, die mindestens einen
Wirkstoff enthalten.
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Die
Bereitstellung neuer Systeme zur Abgabe oder Freisetzung von Wirkstoffen
hat zum Hauptzweck die kontrollierte Abgabe eines Wirkstoffs besonders
eines pharmakologischen Wirkstoffs an seine Wirkungsstelle mit einer
optimalen Geschwindigkeit und einer optimalen therapeutischen Dosierung
(1). Die Verbesserung des therapeutischen Index kann durch Modifizierung
der Verteilung des Wirkstoffs im Organismus erhalten werden. Die
Vereinigung des Wirkstoffs mit dem Abgabesystem ermöglicht besonders
seine spezifische Abgabe an der Wirkungsstelle oder seine kontrollierte
Freisetzung nach der Zielansprache der Wirkungsstelle. Die Verringerung
der Menge des Wirkstoffs in den Bereichen, wo seine Gegenwart nicht
erwünscht
ist, ermöglicht
eine Steigerung der Wirksamkeit des Wirkstoff, eine Verringerung
seiner schädlichen
(giftigen) Nebenwirkungen und sogar die Modifizierung oder Wiederherstellung
seiner Aktivität.
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Die
kolloidalen Systeme zur Abgabe von Wirkstoffen umfassen die Liposome,
die Mikroemulsionen, die Nanokapseln, die Nanokugeln, die Mikropartikel
und die Nanopartikel. Die Nanopartikel zeigen die Vorteile der Zielgenauigkeit,
der Anpassung der Verteilung und Flexibilität der Formulierung und haben
eine Polymerstruktur, die in einer für den verfolgten Zweck geeigneten
Weise gewählt
und realisiert werden kann. Sie habe sich als besonders vielversprechend
erwiesen, um einen besseren therapeutischen Index im oben definierten Sinn
zu erreichen, da sie fähig
sind, eine kontrollierte Freisetzung, eine spezifische Abgabe an
der Wirkungsstelle oder eine gezielte Abgabe zu gewährleisten,
was gleichzeitig eine Erhöhung der
Wirksamkeit und eine Verringerung von nachteiligen Nebenwirkungen
bei anderen Organen ermöglicht.
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Diese
Art von Verabreichung erfordert die Verwendung von biologisch abbaubaren
Polymeren. Von diesen sind die Polyalkylcyanoacrylate besonders
interessant, da ihr biologischer Abbau rasch beobachtet wird, im
Vergleich zu anderen biologisch abbaubaren Polymeren, und im Verlauf
von Zeiten abläuft,
die mit den therapeutischen oder diagnostischen Anwendungen verträglich sind.
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Trotz
dieser interessanten Eigenschaften ist die Kapazität der Nanopartikel
von Polyalkylcyanoacrylaten zur Beladung mit Wirkstoffen ausgedrückt als
Menge Wirkstoff, die mit einer Masseneinheit des Polymers vereinigt
ist, oft begrenzt, besonders wenn der Wirkstoff in Wasser sehr gering
löslich
ist, da die Herstellung der Nanopartikel Polymerisationsverfahren
in wäßrigem Milieu
verwendet. Diese erhebliche Einschränkung der Beladung mit Wirkstoff
findet man besonders bei den hydrophoben, amphiphilen und/oder unlöslichen Wirkstoffen.
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Die
verhältnismäßig geringe
Fähigkeit üblicher
Nanopartikel, eine ausreichende Menge von Wirkstoffen von der Stelle
der Verabreichung zur Zielstelle im Organismus zu transportieren,
birgt oft das Risiko der Notwendigkeit, erhebliche Mengen von Polymeren
zu verabreichen.
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Die
Polyalkylcyanoacrylate werden verwendet, um Nanopartikel als Vektoren
von Wirkstoffen herzustellen (3). Jedoch begrenzen aus den oben
angegebenen Gründen
die erhaltenen geringen Beladungen besonders mit hydrophoben, amphiphilen
und/oder in Wasser unlöslichen
Wirkstoffen ihre therapeutische Anwendung.
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß man
den Bereich der Verwendung von Polymeren, besonders von Polyalkylcyanoacrylaten
erweitern kann, in dem man sie mit einer oder mehreren Verbindungen vereinigt,
die Wirkstoffe komplex binden können,
um so neue Nanopartikel mit originalen Eigenschaften zu erhalten.
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Die
Erfindung hat daher zum Gegenstand Nanopartikel, die mindestens
einen Wirkstoff enthalten und dadurch gekennzeichnet sind, daß sie die
Vereinigung (Assoziierung) von mindestens einem Polymer, vorzugsweise
einem Polyalkylcyanoacrylat, in dem die gradkettige oder verzweigte
Alkylgruppe 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthält, und mindestens einer Verbindung,
die den Wirkstoffkomplex binden kann, aufweisen.
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Die
zur Komplexbindung des Wirkstoffs nach der Erfindung geeignete Verbindung
ist vorzugsweise ausgewählt
unter den cyclischen Oligosacchariden, besonders den Cyclodextrinen,
die neutral oder geladen sein können,
natürliche
(Cyclodextrine α, β, γ, δ, ε), verzweigte
oder polymerisierte oder auch chemisch modifizierte, beispielsweise
durch Substitution eines oder mehrerer Hydroxypropylgruppen durch
Gruppen wie Alkyl-, Aryl-, Arylalkyl-Glycosid-Gruppen oder durch Veretherung, Veresterung
mit Alkoholen oder aliphatischen Säuren. Unter den obigen Gruppen
werden besonders diejenigen bevorzugt, die ausgewählt sind
unter den Hydroxypropyl-, Methyl- und Sulfobutylether-Gruppen.
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In
unerwarteter Weise ermöglicht
die Gegenwart einer Verbindung, welche den Wirkstoff in der Vereinigung
gemäß der Erfindung
komplex binden kann, dem Wirkstoff, selbst wenn er hydrophob, amphiphil
oder unlöslich
ist, in das Innere der Polymerstruktur einzudringen, die durch die
Vereinigung des oder der Polymeren und des oder der Verbindungen,
die den Wirkstoffkomplex binden können, geschaffen wird, und
das mit einer im Vergleich mit dem Stand der Technik signifikant
gesteigerten Ausbeute der Verkapselung, einer Ausbeute die anscheinend
zusammenhängt
mit dem Gleichgewicht zwischen einerseits der Löslichmachung, die aus der Verwendung
von Verbindungen folgt, welche den Wirkstoffkomplex binden können, und
andererseits der Affinität
des Wirkstoffs für
die neue Polymerstruktur, was einen erheblichen Fortschritt in therapeutischer und
technischer Hinsicht darstellt. Im übrigen stabilisieren die Nanopartikel
auch wegen ihrer festen Natur den zwischen der (den) Verbindung(en)
und dem (den) Polymer(en) gebildeten Komplex.
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Erfindungsgemäß ist es
jetzt möglich,
Nanopartikel beispielsweise vom Typ Polyalkylcyanoacrylat nicht
nur mit hydrophilen Wirkstoffen sondern auch mit hydrophoben, amphiphilen
und/oder unlöslichen
Wirkstoffen zu beladen.
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Die
Vereinigung eines Polymers und einer Verbindung, die den Wirkstoffkomplex
binden kann, ermöglicht
die Schaffung neuer Bindeplätze
für den
Wirkstoff, die mit den verwendeten Polymeren allein nicht auftreten.
Das Auftreten dieser neuen Plätze
und besonders das Auftreten eines hydrophoben Hohlraums mit den Verbindungen,
welche die Wirkstoffkomplexe binden können, ermöglicht die Erhöhung der
Beladung mit Wirkstoff, wobei die Fähigkeit zur kontrollierten
und verzögerten
Freisetzung desselben beibehalten wird, die nicht vorhanden ist,
wenn man nur die zur Komplexbildung befähigten Verbindungen verwendet.
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Im
Stand der Technik ist beschrieben die Herstellung von Polymeren
auf der Grundlage von Cyanoacrylat, wo die Alkylcyanoacrylate im
Verlauf ihrer Herstellung vereinigt werden mit Dextranen (Egea,
M. A. et al., Farmaco, 1994, 49, 211–17). In dieser Methode wird
aber das Dextran in klassischer Weise als ein Stabilisierungsmittel
verwendet und ermöglicht
nicht die Komplexbindung eines Wirkstoffs. Außerdem ist das Dextran ein
gradkettiges Polysaccharid mit hohem Molekulargewicht und daher
grundsätzlich
verschieden von Cyclodextrinen, die ein geringes Molekulargewicht
aufweisen und fähig
sind, andere Moleküle
kom plex zu binden. So zeigen die erfindungsgemäßen Nanopartikel neue (originale)
Eigenschaften:
- – Modulierung ihrer Größe,
- – erhöhte Verkapselung
von wirksamen Molekülen,
besonders hydrophoben, amphiphilen und/oder unlöslichen Molekülen,
- – ggf.
Abwesenheit eines Stabilisators wie Dextran.
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Es
wurde auch im Patent US-A 5 641 515 vorgeschlagen, Insulin mit einem
Polyalkylcyanoacrylat-Polymer zu verkapseln. Diese Verkapselung
beruht auf der Bildung von covalenten Bindungen zwischen dem Insulin
und dem Polymer, was verschieden ist von der Komplexbildung auf
der Grundlage von Nanopartikeln gemäß der Erfindung. Tatsächlich beruhen
die erfindungsgemäßen Nanopartikel
auf der Fähigkeit
eines Moleküls eines
Wirkstoffs sich mit einem oder mehreren Cyclodextrinmolekülen durch
die Ausbildung von chemischen Bindungen mit geringer Energie, also
nicht covalenten Bindungen unter Bildung eines Einschlußkomplexes
zu vereinigen. Die Existenz dieses Komplexes ist das Ergebnis der
Ausbildung eines Gleichgewichts zwischen einerseits den freien Formen
des Wirkstoffs und des Cyclodextrins und andererseits des Einschlußkomplexes. Er
ist auch quantitativ gekennzeichnet durch seine Stabilitätskonstante.
Im Sinn der vorliegenden Erfindung beschreibt der Ausdruck Komplexbildung
(Komplexierung) ausschließlich
dieses letztgenannte Phänomen.
So erfolgt die Komplexbildung des Wirkstoffs nicht nur im Verlauf
der Herstellung der Nanopartikel sondern auch in den hergestellten
Nanopartikeln, wo sie ein Mittel bildet, eine größere Menge an Wirkstoff damit
zu vereinigen.
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Es
sei hier auch daran erinnert, daß allgemein die Vereinigung
eines Wirkstoffs mit Nanopartikeln das Ergebnis einer einfachen
Dispersion des Wirkstoffs in Form von Kristallen in den aus Partikeln
bestehenden Polymer, einer Löslichkeit
des Wirkstoffs im Polymer, einer Adsorption, welche auf sekundären chemischen Bindungen
(geringe Bindeenergien) oder auch einer covalenten Bindung (starke
Bindeenergie) mit dem Partikel bildenden Polymer sein kann.
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In
dieser Hinsicht sei daran erinnert, daß die Herstellung von Nanopartikeln
die Polymerisation der in wäßriger Phase
dispergierten Alkylcyanoacrylat-Monomeren erfordert. Die Synthese
von Polyalkylcyanoacrylat ermöglicht
also die Bildung von Nanopartikeln. Im allgemeinen wird dieser Verfahrensschritt
in Gegenwart der zu verkapselnden Wirkstoffe durchgeführt. Er
kann also in bestimmten Fällen
die unerwünschte
Entwicklung von covalenten chemischen Bindungen zwischen dem Wirkstoff
und dem gebildeten Polymer zur Folge haben. Dieses Phänomen wurde
beschrieben für
Peptide (Grangier, J. I., J; Controlled Rel., 15, 3–13, 1991) oder
andere Moleküle
(Vinblastine, V. Guise et al., Pharm. Res, 7, 736–741, 1990).
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die Behebung dieses Nachteils, da durch die Maskierung der potentiell
reaktiven chemischen Gruppen die Komplexbildung dieses Wirkstoffs
im Verlauf der Herstellung der erfindungsgemäßen Nanopartikel es ermöglicht,
den Wirkstoff gegenüber
chemischen Reaktionen zu schützen, die
zur Bildung des Partikels erforderlich sind. So wird der Wirkstoff
in vorteilhafter Weise in nicht covalenter Weise an das Partikel
gebunden (mit ihm vereinigt).
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Außerdem erfolgt
die Vereinigung des Wirkstoffs mit den Nanopartikeln im allgemeinen
in einem sauren wäßrigen Milieu.
Daraus folgt aber für
bestimmte unter diesen Bedingungen instabile Wirkstoffe ein Risiko des
chemischen Abbaus, das zur unerwünschten
Verkapselung von Hydrolysederivaten führen kann und außerdem nachteilig
für die
Erzielung einer hohen Verkapselungsrate des Wirkstoffs sein kann.
Dagegen ermöglicht
in der Erfindung die Komplexbildung der Wirkstoffe mit dem Cyclodextrinen
die Behebung dieser Nachteile, da sie den Schutz der Wirkstoffe
gegenüber
dem äußeren Reaktionsmilieu
ermöglicht.
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Als
Wirkstoffe, die in die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Nanopartikel
Eingang finden können,
seien erwähnt
die Antikrebs-, die Antisense-, die antiviralen-, die antibiotischen
Mittel, die Proteine, Polypeptide, Polynucleotide, Antisense-Nucleotide,
die Impfstoffe, Immunomodulatoren, Steroide, Analgetika, Antimorphin-Mittel,
Antipilz-Mittel und antiparasitäre
Mittel. Unter diesen sieht die Erfindung besonders vor das Taxol
oder eines seiner Derivate, das Doxorubicin oder eines seiner Derivate
oder die Derivate von Platin.
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Der
Wirkstoff ist im allgemeinen in einer Menge von 0,01 bis 300 mg/g
Nanopartikel vorhanden.
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Der
Anteil der Verbindung, die zur Bildung eines Komplexes mit dem Wirkstoff
geeignet ist, beträgt
im allgemeinen 0,1 bis 70 Gew.-%.
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Der
Anteil des Wirkstoffs und der der Verbindung, die einen Komplex
mit ihm bilden kann, sind voneinander unabhängig.
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Die
Erfindung betrifft selbstverständlich
auch die pharmazeutischen oder diagnostischen Zusammensetzungen,
die die erfindungsgemäßen Nanopartikel
und mindestens ein pharmazeutisch annehmbares und verträgliches
Vehikel enthalten.
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Die
Erfindung hat auch zum Gegenstand die Herstellung der oben beschriebenen
Nanopartikel.
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Ein
erstes Verfahren zur Herstellung der Nanopartikel auf der Grundlage
eines Polymers und besonders von Polyalkylcyanoacrylat, wie oben
definiert, ist dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Herstellen eines Komplexes von mindestens
einem Wirkstoff mit mindestens einer Verbindung, die mit ihm einen
Komplex bilden kann, in Lösung
in einem wäßrigen oder
nicht wäßrigen Lösungsmittel,
- b) allmähliche
Zugabe von mindestens einem Monomer des Polymers und besonders von
Alkylcyanoacrylatmonomer in die im Schritt a) erhaltene Lösung und
- c) Durchführung
einer Polymerisation dieses Monomers, vorzugsweise anionisch, jedoch
induzierbar durch andere besonders photochemische Mittel, ggf. in
Gegenwart eines oder mehrerer Tenside und/oder Stabilisatoren.
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Ein
zweites Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Nanopartikel,
das eine Alternative zum obigen ersten Verfahren bildet, besteht
dann, zunächst
Nanopartikel auf der Grundlage eines Polymers und besonders von
Polyalkylcyanoacrylaten und einer Verbindung, die einen Komplex
mit einem Wirkstoff bilden kann, herzustellen, die auch als "leere Nanopartikel" bezeichnet werden,
und dann den Wirkstoff mit diesen leeren Nanopartikeln zu vereinigen.
Genauer weist dieses Verfahren die folgenden Schritte auf
- a) Herstellen einer Lösung von wenigstens einer Verbindung,
die einen Komplex mit einem Wirkstoff bilden kann, in einem wäßrigen oder
nicht wäßrigen Lösungsmittel,
- b) allmähliche
Zugabe mindestens eines Monomers des Polymers und besonders von
Alkylcyanoacrylatmonomer zu der Lösung des Schritts a) und
- c) Durchführung
einer Polymerisation dieses Monomers vorzugsweise anionisch aber
auch induzierbar durch andere besonders photochemische Mittel, ggf.
in Gegenwart eines oder mehrerer Tenside und/oder Stabilisatoren,
- d) nach einer Kontrolle und ggf. Reinigung der im Schritt c)
erhaltenen Nanopartikel Inkubieren der Partikel in einer Lösung des
Wirkstoffs in einem wäßrigen oder
nicht wäßrigen Lösungsmittel.
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Wie
im ersten Verfahren hängt
die Vereinigung des Wirkstoffs mit den leeren Nanopartikeln von
der Menge der mit den Nanopartikeln vereinigten Cyclodextrine ab.
Dieses zweite Verfahren weist zwei Vorteile auf:
- – Es ermöglicht zu
vermeiden, daß man
die Schritte der Reinigung an mit Wirkstoff beladenen Nanopartikeln
durchführen
muß, was
zu Verlusten an Wirkstoff führen
kann,
- – es
ermöglicht
die Realisierung eines Systems, das aus dem Stegreif mit Wirkstoff
beladen werden kann, beispielsweise im Fall wo ein Wirkstoff in
Lösung
sehr instabil ist.
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Die
Erfindung betrifft also auch leere, d. h. nicht beladene Nanopartikel,
die nach den Schritten a) bis c) des zweiten obigen Verfahrens erhalten
wurden. Außerdem
sind diese leeren Partikeln von therapeutischem Interesse wegen
der Wirksamkeit von Cyclodextrinen besonders auf dem Gebiet von
Krebs (Grosse, P. Y. et al., British Journal of Cancer, 78 : 9,
1165–1169,
1998).
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In
den Schritten a) und b) des ersten erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Lösungsmittel
vorteilhafterweise so gewählt,
daß unter
Beachtung der für
die Polymerisation der Polymeren und besonders der Polyalkylcyanoacrylate
günstigen
Bedingungen die Löslichkeit
des Wirkstoffs und der zur Komplexbildung mit diesem fähigen Verbindung
in dem durch dieses Lösungsmittel
definierten Milieu möglichst
groß ist.
Vorteilhafterweise wird ein solches Lösungsmittel ausgewählt unter
vorzugsweise den wäßrigen oder
wäßrig-alkoholischen
Lösungsmitteln.
Das Lösungsmittel
wird auf diese Weise in den Schritten a), b) und d) des zweiten
erfindungsgemäßen Verfahrens
gewählt.
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Die
Gegenwart eines Tensids oder eines Stabilisators ist erforderlich,
um die Nanopartikel des Standes der Technik herzustellen. Wie die
folgenden Beispiele zeigen, sind solche Mittel im Rahmen der Erfindung nicht
mehr erforderlich. Tatsächlich
hat die Verbindung, welche einen Komplex mit dem Wirkstoff bilden
kann, wie die Cyclodextrine, paradoxerweise eine stabilisierende
Wirkung, die ausreicht, daß auf
das gewöhnlich verwendete
Tensid verzichtet wird. Das stellt auf der technisch gewerblichen
Ebene einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil dar. Ebenso wurde
gefunden, daß das
Polyalkylcyanoacrylat den vom Wirkstoff und der zur Komplexbildung
mit dem Wirkstoff geeigneten Verbindung gebildeten Komplex stabilisiert.
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Wenn
jedoch das erfindungsgemäße Verfahren
die Verwendung eines Stabilisators und/oder Tensids umfassen soll,
wird ein Dextran oder ein Poloxamer bevorzugt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ermöglichen
die Potentiale der Cyclodextrine gegenüber den Wirkstoffen, den Partikeln
neue Eigenschaften zu verleihen. Tatsächlich ermöglicht die Gegenwart von Cyclodextrinen
in den Partikeln die Stabilisierung von Wirkstoffen, welche in Lösungen instabil wären, oder
auch bestimmte ungünstige
Eigenschaften der Wirkstoffe, wie eine irritierende Wirkung, zu
maskieren.
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Die
bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln weisen
Mängel
auf hinsichtlich der Möglichkeiten
der Einstellung der Größe der Nanopartikel.
Das erfindungs gemäße Verfahren
ermöglicht
in unerwarteter und bemerkenswerter Weise die Einstellung der Größe der Nanopartikel
direkt im Verlauf ihrer Herstellung ohne irgendeinen zusätzlichen
besonderen Verfahrensschritt.
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Wie
die folgenden Beispiele zeigen, hängt die Größe der erfindungsgemäßen Nanopartikel
im wesentlichen von der Konzentration der Verbindung ab, die mit
dem Wirkstoff einen Komplex bilden kann. Im Fall der Cyclodextrine
kann man so diese Größe in einem
sehr weiten Bereich von 300 bis weniger als 50 nm verändern. Die
Erfindung ermöglicht
also mithilfe von einfachen Vorversuchen, die Größe der Nanopartikel in den Zusammensetzungen
insbesondere therapeutischen Zusammensetzungen der Erfindung entsprechend
der gewünschten
besonderen Wirkung anzupassen. Die Wahl der Größe ermöglicht a priori falls gewünscht gewisse
physische Schranken zu überwinden,
welche der Verteilung der Nanopartikel im Organismus entgegenstehen,
oder ein Einfangen der Nanopartikel der Zusammensetzung durch das
Reticulo-Endothelial-System zu vermeiden. Sie ermöglicht auch
eine neue Zielrichtung auf Organe.
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In
Folge des Schritts a) des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt der Anteil
der zur Komplexbildung mit dem Wirkstoff geeigneten Verbindung im
allgemeinen 0,1 bis 70 Gew.-% bezogen auf den Wirkstoff. Tatsächlich ermöglicht wie
oben angegeben die Wahl der Konzentration der zur Komplexbildung
mit dem Wirkstoff geeigneten Verbindung die Veränderung der Größe der durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltenen Nanopartikel. Man erhält
so Nanopartikel mit einer Größe zwischen
40 und 300 nm.
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Die
Untersuchungen zur Freisetzung der mit dem Wirkstoff einen Komplex
bildenden Verbindung einerseits und des Wirkstoffs andererseits
zeigen, daß der
Verlauf der Freisetzung der mit dem Wirkstoff einen Komplex bildenden
Verbindung sehr rasch ist und die Freisetzung nahezu 100% erreicht,
während
die Freisetzung des Wirkstoffs eine erste rasche Phase aufweist,
auf die eine langsamere zweite Phase folgt, die auf dem für die Polyalkylcyanoacrylate
klassisch beschriebenen biologischem Abbau (Bioerosion) beruht.
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In
den Versuchen zur Freisetzung des Wirkstoffs zeigt die Verwendung
von Esterasen, welche die Nanopartikel abbauen, daß der Wirkstoff
zum großen
Teil im Nanopartikel-Netzwerk
enthalten ist, was wichtig ist im Hinblick auf die erwartete Aktivität (4).
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Die
verschiedenen Untersuchungen, die an einem Bereich von mehr hydrophilen
Steroiden (Hydrocortison) oder mehr hydrophoben Steroiden (Progesteron)
durchgeführt
wurden, haben gezeigt, daß in
den erfindungsgemäßen Nanopartikeln
sehr verschiedene Wirkstoffe mit hohen Konzentrationen enthalten
sein können,
die von ihren physikochemischen Eigenschaften abhängen, wie
besonders ihrem Grad von Hydrophobizität.
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So
hat das in den folgenden Beispielen als Modell verwendete Progesteron
eine sehr geringe Löslichkeit
in Wasser (0,01 mg/ml) die in den klassischen Verfahren der Emulsionspolymerisation
in Wasser nur eine sehr geringe Beladung mit Wirkstoff zulassen,
die kein praktisches Interesse hat. Diese Beladung ist also gering,
wenn man die Herstellungsverfahren des Standes der Technik anwendet.
Es ist besonders überraschend und
interessant, daß diese
Beladung in den erfindungsgemäßen Nanopartikeln
mehr als 50 mal höher
ist. Die Erfindung ermöglicht
also zu hydrophoben, amphiphilen und/oder unlöslichen Wirkstoffen und damit
zu einer Erneuerung ihres therapeutischen Index zu gelangen.
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Die
Erfindung hat also auch zum Ziel die Verwendung der oben beschriebenen
Verfahren zur Herstellung eines Medikaments mit zielgerichteter
Wirkung und verbessertem therapeutischem Index.
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Die
Erfindung wird mit weiteren Vorteilen und Einzelheiten erläutert durch
die folgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die sich
auf die beigefügten
Zeichnungen beziehen.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
die Veränderungen
der Teilchengröße oder
Granulometrie und des Zeta-Potentials
(Mittelwert von drei Versuchen ± SEM) von Nanopartikeln von
Polyisobutylcyanoacrylat (PIBCA) hergestellt in Gegenwart von 2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
(HPβCD)
in Abhängigkeit
von der Anfangskonzentration an HPβCD.
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2 zeigt
die Veränderungen
der Granulometrie und des Zeta-Potentials (Mittelwert von drei Versuchen ± SEM)
von Nanopartikeln von PIBCA hergestellt in Gegenwart des Komplexes
Progesteron : 2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
(HPβCD)
in Abhängigkeit
von der Anfangskonzentration von HPβCD.
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3 zeigt
die Veränderungen
des Gehalts an HPβCD
(Mittelwert von drei Versuchen ± SEM) von Nanopartikeln von
PIBCA hergestellt in Gegenwart von HPβCD in Abhängigkeit von der Anfangskonzentration
an HPβCD.
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4 zeigt
die Veränderungen
des Gehalts an HPβCD
(Mittelwert von drei Versuchen ± SEM) von Nanopartikeln von
PIBCA hergestellt in Gegenwart des Komplexes Progesteron : HPβCD in Abhängigkeit
von der Anfangskonzentration an HPβCD.
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5 zeigt
die Veränderungen
des Gehalts an Progesteron (Mittelwert von drei Versuchen ± SEM) von
Nanopartikeln von PIBCA/HPβCD
in Abhängigkeit
von der Anfangskonzentration an HPβCD.
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6 zeigt
den Einfluß der
Größe der Partikel
auf die Geschwindigkeit der Freisetzung des Progesterons aus Nanopartikeln
von PIBCA/HPβCD
im alkalischen Boratpuffer (ABB) (pH 8,4).
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7 zeigt den Einfluß der Zusammensetzung des Freisetzungsmilieus
auf die Geschwindigkeit der Freisetzung des Progesterons aus Nanopartikeln
von PIBCA/HPβCD
im Milieu ABB (pH 8,4).
A: ABB : PEG 400 (80 : 20)
B:
ABB : PEG 400 (60 : 40)
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8 zeigt den Einfluß der Gegenwart von Enzymen
vom Typ Esterase auf die Geschwindigkeit der Freisetzung des Progesterons
aus Nanopartikeln von PIBCA/HPβCD
im Milieu ABB (pH 8,4).
A: Freisetzungsmilieu mit 25 UI Esterase
B:
Freisetzungsmilieu mit 100 UI Esterase
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9 zeigt
die Geschwindigkeit der Freisetzung des HPβCD im Milieu ABB bei 37°C.
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10 zeigt
die Kurven der Kalorimetrie mittels Differentialanalyse (DSC) die
bei einer Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs von 10°C/min erhalten
wurden.
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In
den folgenden Beispielen wurden das Isobutylcyanoacrylat, das Hydrocortison,
das Prednisolon und das Danazol, das Progesteron und die Esterasen,
(19 UI/ml) von Sigma Chemicals (St. Loius, Mo, USA) erhalten, das
Spironolacton, das Testosteron, das Megestrolacetat wurden jeweils
erhalten von Sophartex, Besin-Iscovesco und Upjohn, die α-, β-, und γ-Cyclodextrine,
die 2-Hydroxypropyl-α-,
2-Hydroxypropyl-β-
und 2-Hydroxypropyl-γ-Cyclodextrine, deren
mittlere MS-Werte jeweils 0,9, 0,6 und 0,6 betrugen, wurden von
Wacker Chemie GmbH (München,
Deutschland) erhalten und der Sulfobutylether von β-Cyclodextrin (hiernach SBEβCD) wurde
von CyDex L. C. (Overland Park, Kansas, USA) erhalten. Das Poloxamer
188 (Lutrol F68®) ist
eine Spende von BASF (Ludwigshafen, Deutschland). Die anderen chemischen
Produkte und die Lösungsmittel
sind von analytischer und HPLC-Qualität.
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BEISPIEL 1: Herstellung
von Nanopartikeln in Gegenwart verschiedener Cyclodextrine und von
Poloxamer
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Die
Nanopartikel werden hergestellt durch anionische Polymerisation
(2) von 100 μl
Isobutylcyanoacrylat in 10 ml 0,01 M Chlorwasserstoffsäure (pH
2,0) enthaltend 1% G/V Poloxamer 188 und in Gegenwart von 5 mg/ml
von α-, β-, γ-, 2-Hydroxypropyl-α-, 2-Hydroxypropyl-β, oder 2-Hydroxypropyl-γ-Cyclodextrin
oder von Sulfobutylether von β-Cyclodextrin. Die
Cyclodextrin-Lösung
wird mit einem Magnetrührer
(1000 UpM) bei Raumtemperatur gerührt und das Monomer wird tropfenweise
zugesetzt. Nach 6 Stunden Rühren
wird die Suspension mit einem Vorfilter von 2,0 μm (Millex AP 500®) filtriert
und dann charakterisiert.
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BEISPIEL 2: Herstellung
von Nanopartikeln in Gegenwart verschiedener Cyclodextrine
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Die
Nanopartikel werden durch anionische Polymerisation (2) von 100 μl Isobutylcyanoacrylat
in 10 ml 0, 01 M Chlorwasserstoffsäure (pH 2,0) und in Gegenwart
von 5 mg/ml α-, β-, γ-, 2-Hydroxypropyl-α, 2-Hydroxypropyl-β- oder 2-Hydroxypropyl-γ-Cyclodextrin oder
von Sulfobutylether von β-Cyclodextrin
hergestellt. Die Cyclodextrin-Lösung wird
mit einem Magnetrührer
(1000 UpM) bei Raumtemperatur gerührt und das Monomer wird tropfenweise
zugesetzt. Nach 6 Stunden Rühren
wird die Suspension mittels eines Vorfilters von 2,0 μm (Millex
AP 500®)
filtriert und dann charakterisiert.
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BEISPIEL 3: Herstellung
von Progesteron/Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
(HPβCD)-Komplexen
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Die
Progesteron/HPβCD-Komplexe
werden hergestellt indem man 3,615 g HPβCD mit 3,0 g Progesteron in
150 ml Wasser unter Rühren
mit einem Magnetrührer
während
24 Stunden bei Raumtemperatur vermischt. Danach wird die Mischung
filtriert (0,45 μm).
In der filtrierten Lösung
werden das HPβCD
und das Progesteron quantitativ bestimmt bevor die Lösung zur
Herstellung von mit Progesteron beladenen Nanopartikeln verwendet
wird.
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BEISPIEL 4: Herstellung
von mit Progesteron beladenen Nanopartikeln von Polyisobutylcyanoacrylat/HPβCD (PIBCA/HPβCD)
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Die
wie oben im Beispiel 3 erhaltene Lösung des Komplexes Progesteron/HPβCD wird verdünnt, um Konzentrationen
von 2,5, 5,0, 7,5, 10,0, 12,5, 15,0 und 20,0 mg/ml HPβCD im Polymerisationsmilieu
zu erhalten. Die Nanopartikel werden wie im Beispiel 1 in Abwesenheit
oder in Gegenwart von 1% (G/V) Poloxamer 188 hergestellt.
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BEISPIEL 5 (Vergleich):
Herstellung von mit Progesteron beladenen und von HPβCD freien
Nanopartikeln von Polyisobututlcyanoacrylat
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Nanopartikel
von Polyisobutylcyanoacrylat werden in Abwesenheit von Cyclodextrin
im Polymerisationsmilieu zum Zweck des Vergleichs hergestellt. Die
mit Progesteron beladenen Nanopartikel werden hergestellt, indem
man den Wirkstoff in verdünnter
Chlorwasserstoffsäure
(pH 2,0) in Gegenwart von 1% (G/V) Poloxamer 188 (etwa 60 μg/ml entsprechend
der maximalen Löslichkeit
in diesem Milieu) herstellt. Das Polymerisationsverfahren wird wie
im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 6: Messung des
Progesterons und von HPβCD
in den erhaltenen Nanopartikeln
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Die
verschiedenen Suspensionen von Nanopartikeln werden bei 82 000 g
während
30 bis 40 Minuten bei 25°C
zentrifugiert (Beckman, L5-65 Ultrazentrifuge, Rotor-Typ 70,1 Ti)
und in 5 ml destilliertem Wasser erneut suspendiert. Die Suspensionen
werden schließlich
lyophilisiert (Christ HED Gefriertrockner, Deutschland).
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Zur
Bestimmung der Beladung der Nanopartikel mit Progesteron werden
die lyophilisierten Produkte in Acetonitril mit HPLC-Qualität verdünnt und
die Lösungen
werden durch Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) analysiert. Das HPLC-System besteht aus einer Einheit zur
Abgabe von Lösungsmittel
510 von Waters (Saint-Quentin-en-Yvelines, Frankreich), einem automatischen
Probenehmer WISP 712, einer Säule (250 × 4,6 mm)
Nova-Pak C18 4 μm,
einem Absorptionsdetektor 486, der bei 245 nm arbeitet und eine
Schnittstelle mit einem Datenmodul 746 hat. Der Durchsatz trägt 1,0 ml/min
und die mobile Phase besteht aus Wasser und Acetonitril (40 : 60),
wobei die Retentionsdauer etwa 12 Minuten beträgt. Die Ergebnisse sind als
Mittelwert von drei Messungen angegeben.
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Um
das HPβCD
quantitativ zu bestimmen, werden die lyophilisierten Nanopartikel
mittels 0,2 M NaOH während
12 Stunden hydrolysiert, der pH wird auf 7,0 (±0,5) eingestellt und das
HPβCD wird
quantitativ bestimmt durch spektrophotometrische Messung der Entfärbung von
Phenolphthalein-Lösungen
in Gegenwart von HPβCD.
Das Phenolphthalein bildet stabile und ungefärbte Einschlußkomplexe
mit den Cyclodextrinen (CD) (5). In Folge dessen nimmt die Farbintensität einer
Phenolphthalein-Lösung
im alkalischen Boratpuffer proportional zur Menge von in Lösung befindlichem
CD ab.
-
Referenzlösungen wurden
hergestellt durch Verdünnen
von Mutterlösungen
von CD in der alkalischen Boratpuffer-Lösung bei pH 10,0 die 2% einer
0,006 M ethanolischen Lösung
von Phenolphthalein enthielt. Die Referenzkurven (λ = 550 nm)
sind linear für
die CD-Konzentration
von 1 bis 100 μg/ml.
Die Proben werden mit 4 Teilen der das Phenolphthalein enthaltenden
Puffer-Lösung
versetzt und direkt getestet.
-
BEISPIEL 7: Charakterisierung
der Nanopartikel
-
Die
granulometrische Verteilung, die mittlere Größe und Polydispersität der Nanopartikel
werden abgeschätzt
durch Streuung des Laserlichts unter Verwendung eines NS Coulter
Nanosizer-Geräts
(Coultronics, Margency, Frankreich). Die Proben werden im MilliQ-Wasser
(spezifischer Widerstand > als
18 MΩ,
Millipore, Saint-Quentin-en-Yvelines, Frankreich) dispergiert. Jede
Analyse dauert 200 s. Die Temperatur beträgt 20°C und der Analysewinkel beträgt 90°. Das Zeta-Potential
der im MilliQ-Wasser suspendierten Partikel wird durch Doppler-Geschwindigkeitsmessung
mit dem Laser (Zetasizer 4, Malvern, England) bestimmt.
-
ERGEBNISSE DER BEISPIELE
1 bis 7
-
Die
Eigenschaften der in Gegenwart von 5 mg/ml verschiedener Cyclodextrine
und von 1% Poloxamer 188 hergestellten Partikel sind in der folgenden
Tabelle 1 zusammengestellt (Mittelwert von 3 wiederholten Herstellungen ± SEM). Tabelle
I
- CD
- = Cyclodextrin
- HP
- = Hydroxypropyl
- SBE
- = Sulfobutylether
-
Die
Größe der Partikel,
das Zeta-Potential, der Gehalt an Cyclodextrin und die Stabilität (nicht
dargestellte Werte) werden durch die An des Cyclodextrins beeinflußt.
-
Die
Menge der verschiedenen Cyclodextrine, die mit den Partikeln verbunden
sind, liegt im Bereich von 20 bis 35% (G/G) des Gesamtgewichts der
Partikel.
-
Die
mit dem HPβCD
formulierten Nanopartikel sind die interessantesten, da sie eine
mittlere Granulometrie unter 100 nm und ein Zeta-Potential in der
Nähe von
0 mV aufweisen. Außerdem
zeigt das HPβCD
eine sehr große
Löslichkeit
im Polymerisationsmilieu und ausgezeichnete Verträglichkeit.
Es ermöglicht
im übrigen die
Verkapselung zahlreicher Substanzen. Infolgedessen wurden die ergänzenden
Untersuchungen mit dem HPβCD
durchgeführt.
-
In
Gegenwart von HPβCD
im Polymerisationsmilieu ist der Zusatz des Tensids Poloxamer 188
nicht notwendig für
die Herstellung der Nanopartikel.
-
Einerseits
werden wie 1 zeigt die Größe und das
Zeta-Potential der Partikel durch die Gegenwart von Poloxamer 188
nicht modifiziert.
-
Andererseits
beeinflußt
die Konzentration an HPβCD
erheblich die Größe und das
Zeta-Potential. Eine Erhöhung
der Konzentration an HPβCD
von 0 auf 12, 5 mg/ml führt
zu einer Verringerung der Größe der Partikel
von 300 nm auf weniger als 50 nm. Ebenso nimmt das Zeta-Potential
der Partikel fortlaufend von stark negativen Werten (–40 mV)
auf ein Oberflächen-Potential
nahe bei 0 mV ab. Diese Tendenzen bleiben im allgemeinen erhalten,
wenn die Nanopartikel in Gegenwart von Progesteron hergestellt werden,
wie 2 zeigt. Im Vergleich mit Partikeln ohne Progesteron
ist das Zeta-Potential im Bereich der HPβCD-Konzentration beim Versuch leicht negativ.
Außerdem
beobachtet man bei Abwesenheit von Poloxamer 188 eine rasche Erhöhung der
Größe der Nanopartikel
bis auf 450 nm, gefolgt von einer raschen Verringerung, wenn die
Konzentration an HPβCD über 10 mg/ml
liegt. Diese Erscheinung wird in Gegenwart von Poloxamer 188 unterdrückt. Der Zusatz
von HPβCD
zum Polarisationsmilieu führt
zu Assoziierung von großen
Mengen HPβCD
mit den Nanopartikeln, wie 3 zeigt.
Die mit den Partikeln assoziierte (vereinigte) Menge an HPβCD steigt
kontinuierlich und kann 60% des Gewichts der Partikel erreichen.
Wenn die Anfangsmassen von HPβCD
und Isobutylcyanoacrylat im Polymerisationsmilieu gleich sind, beträgt die Menge
von mit den Partikeln vereinigtem HPβCD etwa 35%. Außerdem wird
die Vereinigung von HPβCD
mit den Partikeln durch die Anwesenheit von Poloxamer 188 nicht
beeinflußt.
Der Gehalt der Nanopartikel an HPβCD
wird erheblich beeinflußt
durch die Anwesenheit von Progesteron im Polymerisationsmilieu,
wie 4 zeigt. Die Beladung der Partikel mit Progesteron erhöht sich
in spektakulärer
Weise, wenn die Partikel in Gegenwart von HPβCD hergestellt werden. Die Beladung
mit Progesteron beträgt
in Abwesenheit von HPβCD
0,79 μg/mg
Partikel und steigt allmählich
bis auf den 50-fachen Wert, was 45 μg/mg Partikel entspricht, wie 5 zeigt.
Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den mit oder ohne
Poloxamer 188 hergestellten Partikeln.
-
Die
Eigenschaften der in den folgenden Beispielen 8 bis 10 verwendeten
Nanopartikel sind in der folgenden Tabelle II angegeben. Tabelle
II
- a = Anfangskonzentration von HPβCD im Polymerisationsmilieu
(mg/ml)
- b = μg
HPβCD pro
mg Nanopartikel
- c = μg
Progesteron pro mg Nanopartikel
-
BEISPIEL 8: In vitro-Freisetzung
des Progesterons aus Nanopartikeln von PIBCA/HPβCD
-
Eine
gewogene Menge lyophilisierte Nanopartikel (enthaltend 1% (G/V)
Glucose) wird in einen Kolben gegeben, der 15 ml einer alkalischen
Boratpufferlösung
(ABB) (pH 8,4) oder ABB mit Gehalt an Esterasen (25 und 100 UI)
oder ABB/Polyethylenglykol 400 (PEG) mit 20 und 40% (V/V) enthält. Die
Proben werden mit einem Magnetrührer
mit 200 UpM bei 37°C
gerührt
und in bestimmten Intervallen abgenommen. Die Suspensionen werden
mit 82000 g während
30 Minuten bei 20°C
zentrifugiert und dann wird der Progesteron-Gehalt des Überstands
für alle
Milieus und der HPβCD-Gehalt
für die
Milieus mit PEG bestimmt. Der Progesteron-Gehalt wird mittels HPLC
wie oben beschrieben bestimmt mit Injektionen von 100 μl für die in
den Milieus mit ABB inkubierten Proben und 20 μl für die Milieus mit PEG.
-
Alle
Versuche werden unter solchen Bedingungen durchgeführt, daß die Konzentration
an Wirkstoff in der Phase der Freisetzung unterhalb 10% Sättigung
gehalten wird.
-
BEISPIEL 9: In vitro-Freisetzung
von HPβCD
aus Nanopartikeln von PIBCA/HPβCD
-
Die
Untersuchung der Freisetzung von HPβCD wird wie diejenige des Progesterons
im Milieu ABB mit quantitativer Bestimmung des Gehalts an CD nach
Ultrazentrifugieren durch Komplexbildung mit Phenolphthalein wie
oben beschrieben durchgeführt.
Die Konzentration an CD bei 100% Freisetzung beträgt etwa
100 μg/ml.
-
BEISPIEL 10: Kalorimetrie
durch Differentialanalyse (DSC)
-
Die
DSC-Untersuchungen wurden unter Verwendung eines Differentialanalyse-Kalorimeters Perkin Elmer
DSC-7 durchgeführt.
Die Temperatur wird geeicht unter Verwendung des Übergangspunktes
des Schmelzens von Indium. Proben mit etwa 4 mg Gewicht wurden in
Aluminiumkapseln gebracht und mit einer Untersuchungsgeschwindigkeit
von 10°C/min
von 0 bis 250°C
erwärmt.
-
ERGEBNISSE DER BEISPIELE
8 bis 10
-
6 der
beigefügten
Zeichnungen zeigt den Verlauf der Freisetzung des Progesterons aus
kombinierten PIBCA/HPβCD-Nanopartikeln
in ABB (pH 8,4). In dieser Graphik erkennt man eine Kurve der zwei-phasigen
Freisetzung mit einer raschen Anfangsfreisetzung (Wirkung des Platzens)
in der ersten Stunde für
die zwei getesteten Formulierungen (etwa 10 und 34% jeweils von
Nanopartikeln von 150 und 70 nm). Diese rasche Freisetzung kann
zurückgeführt werden
auf die Progesteron-Fraktion, die adsorbiert oder schwach gebunden
ist an die große
Oberfläche,
welche durch die Bildung von Nanopartikeln erzeugt wird, mehr als
auf den im Polymergitter eingebauten Progesteron/CD-Komplex. Die
zweite Phase entspricht einer langsameren exponentiellen Freisetzung
mit etwa 35 und 62% aus Nanopartikeln von 150 bzw. 70 nm freigesetztem
Progesteron. Die Phase der verlangsamten Freisetzung kann das Ergebnis
einer einfachen Diffusion des Progesterons aus den Nanopartikeln
nach außen
oder des Eindringens der Freisetzungslösung in die Nanopartikel mit
Auflösung
des Progesterons gefolgt von seiner Diffusion nach außen sein.
-
Die
Untersuchungen in vitro zeigen, daß verschiedene Faktoren die
Freisetzung von Wirkstoffen aus kolloidalen Systemen beeinflussen
können.
Zu diesen Faktoren gehören
die Größe und die
Morphologie der Partikel, die Beladung mit Wirkstoff und die Löslichkeit
desselben (6, 7, 8). Entsprechend dem was in den früheren Arbeiten
beobachtet wurde, zeigen die kleinsten Nanopartikel (70 nm) mit
einer höheren
Beladung an Wirkstoff (24 μg/mg)
eine raschere Freisetzung als die größeren Partikel (170 nm) mit
einer geringeren Beladung an Progesteron (10,5 μg/mg). Die mittlere Größe der Nanopartikel
und ihre Beladung mit Wirkstoff sind die Hauptfaktoren der Geschwindigkeit
der Freisetzung mit einer Herabsetzung der raschen Phase für die größeren Nanopartikeln.
-
7 zeigt die Profile der Freisetzung des
Progesterons aus Nanopartikeln von PIBCA/HPβD in Gegenwart von PEG 400 (20
und 40%) als Lösungsvermittler.
Die Verwendung dieser An von Milieu ermöglicht die Verringerung des
Volumens des Freisetzungsmilieus und infolgedessen die Konzentrierung
an Wirkstoff was eine bessere Erfassung ermöglicht (9). In einem Fall wie
diesem, wo nichtwäßrige Lösungsmittel
oder Lösungsvermittler
verwendet werden, kann man Informationen über den Mechanismus der Freisetzung
erhalten. Wie 7 zeigt, ist das Profil
der Freisetzung für
die zwei Milieus nicht identisch was zeigt, daß die Freisetzung stark von
der Konzentration an PEG beeinflußt ist. Infolgedessen muß die Freisetzung
des Progesterons bestimmt sein durch das Eindringen des Lösungsmittels
in die Polymermatrix mit Auflösung
und Diffusion des Wirkstoffs aus den Nanopartikeln nach außen. Wenn
dagegen die Freisetzung des Wirkstoffs das Ergebnis einer einfachen
Diffusion durch eine Polymermatrix wäre, würde die Zusammensetzung des
Lösungsmittels
zur Freisetzung die Freisetzung des Wirkstoffs nicht beeinflussen
können
(10).
-
Das
Verfahren der Herstellung von Nanopartikeln, das darin besteht,
das Monomer zu einer wäßrigen Lösung eines
Tensids zu geben und zu rühren,
um Micellen zu erhalten (2) kann die Verteilung des Wirkstoffs in
den Micellen während
des Polymerisationsschritts bestimmen.
-
Die
in den 6 und 7 beobachtete
rasche Freisetzung läßt vermuten,
daß die
Oberfläche
der Partikel im Verlauf des Polymerisationsschritts an Progesteron
angereichert wurde. Im übrigen
konnte ein hoher Anteil des Wirkstoffs im Polymergitter gefangen
sein, das eine stark poröse
innere Struktur haben könnte
(11). Das könnte
die Erhöhung
der Geschwindigkeit der Freisetzung mit steigender Konzentration
an PEG klären (7), da das PEG je nach der Zusammensetzung
des Freisetzungsmilieus mit verschiedenen Geschwindigkeiten in die
Struktur eindringt und dann die Diffusion des Wirkstoffs nach außen modifiziert.
-
Trotz
einer sehr erheblichen Erhöhung
der Freisetzungsgeschwindigkeit, die durch den Zusatz von PEG in
das Freisetzungsmilieu erhalten wird, erreicht die Freisetzung des
Progesterons nicht 100% (sie liegt bei etwa 75 bzw. 82% mit 40%
PEG).
-
Im
Gegensatz dazu führt
die Anwesenheit von Enzymen vom Typ Esterase im Freisetzungsmilieu
zu einer rascheren Freisetzung als in einer esterasefreien Lösung und
die freigesetzte Menge an Progesteron liegt sehr nahe bei 100% für die zwei
getesteten Formulierungen und für
die zwei Enzymkonzentrationen (8).
Diese Ergebnisse lassen annehmen, daß die Progesteron-Moleküle mindestens
teilweise im molekularen Zustand in der Polymermatrix der erfindungsgemäßen Nanopartikel
gefangen und/oder mit dem Isobutylcyanoacrylat-Gitter verbunden sind (12). Die Verwendung
von Enzymen vom Typ Esterase im Freiset zungsmilieu führt zu einem
Abbau oder einer Auflösung
der Polymerketten der Nanopartikel des Polycyanoacrylats. In diesem
Fall werden die in der Matrix festgehaltenen Wirkstoffe durch fortschreitenden
Abbau derselben freigesetzt.
-
Der
durch die Hydrolyse der Esterbindung der Seitenketten der PIBCA
hervorgerufene biologische Abbau ist der Mechanismus, der eine signifikante
Beschleunigung der Freisetzung von Progesteron ermöglicht, was
den von anderen Autoren berichteten Ergebnissen entspricht (12,
13). Gelegentlich führten
die Untersuchungen der Freisetzung von Wirkstoffen, die in Esterasen
enthaltenden Milieus durchgeführt
wurden, nicht zu einer Freisetzung von 100% des eingebauten Wirkstoffs
(12, 14, 15). Es wird daher angenommen, daß die Möglichkeit einer Bindung zwischen
den Ketten von PIBCA und den Molekülen des Wirkstoffs besteht
(12, 14). Die Profile der Freisetzung des Cyclodextrins aus Nanopartikeln,
die in 9 dargestellt sind, zeigen eine sehr rasche und
sehr nah bei 100% liegende Freisetzung in der ersten Stunde, was
zeigt, daß diese
Moleküle
nicht chemisch an das Polymer gebunden sondern wahrscheinlich einfach
adsorbiert oder im Polymer gefangen sind.
-
Die
DSC-Profile der HPβCD
enthaltenden Proben zeigen einen breiten endothermischen Übergang, der
im Bereich von 30 bis 90°C
mit in diesem Bereich liegenden Ausgangstemperaturen reproduzierbar
ist (10a, c und d). Dieser asymmetrische
Spitzenwert wurde der Beseitigung von Wasser zugeordnet. Die Progesteron
enthaltenden Proben (physische Mischung und Progesteron allein)
zeigen eine ausgeprägte
endothermische Spitze bei etwa 130°C, was der Übergangstemperatur beim Schmelzen
des Progesterons in kristalliner Form entspricht (10b und c). Der Komplex HPβCD-Progesteron zeigt nur den
endothermischen Übergang
im Bereich von 30 bis 90°C
wie oben beschrieben mit Verschwinden des Schmelzübergangs
der kristallinen Form des Progesterons (10d),
was annehmen läßt, daß der Wirkstoff
im molekularen Zustand im Hohlraum der Cyclodextrin-Moleküle dispergiert
ist. Unter der gleichen Form zeigen Proben von mit Progesteron beladenen
Nanopartikeln von PIBCA/HPβCD
keine ausgeprägte
endothermische Spitze, die in diesem Fall ersetzt ist durch einen
breiten endothermischen Übergang
im Bereich von 130 bis 170°C
(10e und f). Dieses Phänomen läßt annehmen,
daß das
Progesteron sich im molekularen Zustand entweder gelöst im Polymer
oder eingeschlossen in den Cyclodextrinen befindet, die mit den
erfindungsgemäßen Nanopartikeln
vereinigt sind. In dieser Form zeigt die Gesamtheit der Ergebnisse,
welche die Freisetzung des Cyclodextrins und des Progesterons in
den verschiedenen Milieus und die DSC-Kurven betreffen, zusammen
mit den Daten der Literatur, daß die
Morphologie der Nanopartikel dargestellt werden könnte durch
einen Polymerkern, der eine Fraktion des Wirkstoffs im molekularen
Zustand enthält,
mit einer Oberfläche,
die mit Cyclodex trin : Progesteron-Komplexen angereichert ist. Diese
Struktur könnte
die zwei-phasige Freisetzung des Progesterons erklären mit
einer ersten raschen Phase, die vielleicht auf die Desorption des
Cyclodextrin : Progesteron-Komplexes ausgehend von der Oberfläche zu erklären ist,
und einer zweiten sehr langsamen Phase, welche die Diffusion des
Progesterons durch das Polymergitter nach außen umfaßt.
-
BEISPIEL 11: Herstellung
von Nanopartikeln von Polyisobutylcyanoacrylat/HPβCD, die mit
verschiedenen Wirkstoffen beladen sind
-
Komplexe
von Prednisolon, Spironolacton, Testosteron, Progesteron, Danazol
und Megestrolacetat wurden erhalten, indem man 300 mg HPβCD mit 15
mg der Steroide in 15 ml Wasser bei 37°C während 72 Stunden unter magnetischer
Rührung
mischte. Die Suspensionen wurden filtriert (0,45 μm) und die
Konzentrationen an Cyclodextrin und Wirkstoff wurden entsprechend
dem folgenden Beispiel 12 gemessen. Nanopartikel von Polyisobutylcyanoacrylat/HPβCD wurden
wie im Beispiel 1 hergestellt, indem man eine Lösung der verwendeten Komplexe
mit einem Gehalt von 10 mg/ml HPβCD
zu einer Lösung
von 1% (G/V) Poloxamer zufügte.
-
BEISPIEL 12 (Vergleich):
Herstellung von Nanopartikeln von Polyisobutylcyanoacrylat, die
mit verschiedenen Wirkstoffen beladen sind
-
Lösungen von
Hydrocortison, Prednisolon, Spironolacton, Testosteron, Progesteron,
Danazol und Megestrolacetat mit Konzentrationen entsprechend der
Sättigungskonzentration
in Poloxamer 188 (1% G/V) wurden getrennt den Polymerisationsmilieus
zugesetzt. Nanopartikel von Polyisobutylcyanoacrylat beladen mit verschiedenen
Wirkstoffen wurden dann nach dem Beispiel 1 jedoch in Abwesenheit
von HPβCD
hergestellt.
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BEISPIEL 13: Bestimmung
von Hydrocortison Prednisolon Spironolacton Testosteron, Progesteron,
Danazol, Megestrolacetat und HPβCD
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Die
verschiedenen Steroide wurden quantitativ nach Beispiel 6 bestimmt,
welches die Messung dieser verschiedenen Stoffe unter den gleichen
analytischen Bedingungen ermöglicht.
-
Das
HPβCD wurde
ebenfalls nach Beispiel 6 quantitativ bestimmt.
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BEISPIEL 14: Charakteristika
der Größe und des
Zeta-Potentials von Nanopartikeln, die erfindungsgemäß in Gegenwart
oder Abwesenheit von Poloxamer 188 hergestellt wurden
-
Die
nach Beispiel 11 und 12 hergestellten Nanopartikel wurden gemäß Beispiel
7 charakterisiert. Die Größe der mit
Steroiden beladenen Partikel war im allgemeinen verringert und lag
nahe etwa 100 nm, wenn die erfindungsgemäßen Nanopartikel in Abwesenheit
von Poloxamer 188 und nur in Gegenwart von HPβCD hergestellt waren, was annehmen
läßt, daß eine Maskierung
von Ladungen durch die an der Oberfläche der Partikel lokalisierten
Cyclodextrin-Moleküle
vorliegt.
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Die
folgende Tabelle III gibt die Beladung mit dem Mittel (Medikament)
von Nanopartikeln von Polyalkylcyanoacrylat oder Nanopartikeln von
Polyalkylcyanoacrylat und Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin und den entsprechenden
Gehalt von Cyclodextrin an (Mittelwert von 3 Werten).
-
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ERGEBNISSE DER BEISPIELE
11 bis 14: Erhöhung
der Beladung mit Steroiden von erfindungsgemäßen Nanopartikeln
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Die
Werte der Beladungen mit Steroiden ausgedrückt in absoluten Werten für die erfindungsgemäßen Nanopartikel
oder die Vergleichspartikel sind in der Tabelle IV zusammengestellt
(Mittelwert von drei Herstellungen). Die Berechnung der Werte der
Steigerung der Beladung der Partikel zeigt, daß die Erhöhung der Beladung das 129-fache
im Fall von Prednisolon erreichen kann.
-
-
REFERENZEN
-
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