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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Formen von Östradiolmetaboliten
mit nachhaltiger Freisetzung, sowie Verfahren für ihre Herstellung und Verwendung.
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Hintergrund der Erfindung
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Östradiol
wird durch metabolische Prozesse in vivo in verschiedene Derivate
umgewandelt. Zwei spezielle Arten von Metaboliten sind die Katecholöstrogene
und die Methoxyöstradiole.
Die Katecholöstrogene 2-Hydroxyöstradiol
und 4-Hydroxyöstradiol
werden durch Hydroxylierung von Östrogen über Cytochrom-P450-Enzyme
erzeugt. Die Katecholöstrogene
können
durch Katechol-O-Methyltransferase methyliert werden, um die Methoxyöstradiole
2-Methoxyöstradiol
und 4-Methoxyöstradiol
zu erzeugen.
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Östradiolmetabolite
wirken sich Berichten zufolge auf eine Reihe von zellulären Prozessen
aus. Sie inhibieren anscheinend die Angiogenese und die Polymerisation
und Organisation von Tubulin in aktiv wachsenden Zellen und induzieren
in einigen Zellen eine Apoptose. Darüber hinaus scheinen 2-Hydroxyöstradiol und
2-Methoxyöstradiol
den Cholesterinspiegel bei ovariektomierten Ratten zu beeinflussen
und die Fettzellenvermehrung in Kultur zu inhibieren, wohingegen
2-Hydroxyöstradiol
und 2-Methoxyöstradiol
anscheinend die Effekte von Fettleibigkeit, Stoffwechselsyndrom
und Gefäß- und Nierendysfunktion
bei fettleibigen Ratten verringern. Östradiolmetabolite sind Berichten
zufolge auch bei der Behandlung von Nierenerkrankungen im Endstadium
und Asthma von Vorteil. Ferner scheinen Östradiolmetabolite wirksame
Antipilzmittel zu sein.
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Über vorteilhafte
Effekte von Östradiolmetaboliten
wurde auch in der Krebsbehandlung berichtet. 2- Methoxyöstradiol scheint das Wachstum
von Lungenkrebszellen in Kultur zu verringern, wenn es mit Wildtyp p53
verabreicht wird, das Wachstum humaner Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebszellen
zu inhibieren und gegenüber
Osteosarkomzellen toxisch zu sein. 2-Methoxyöstradiol verringerte Berichten
zufolge auch die Wachstumsrate von Neuroblastomzellen und Tumoren
der Hirnanhangdrüse. Östradiolmetabolite
scheinen außerdem
die intrazelluläre
Akkumulation von Superoxidanionen in sich schnell teilenden Zellen
zu erhöhen und
die Effekte existierender Krebsbehandlungen wie Radioimmunotherapie
zu verbessern.
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Folglich
können Östradiolmetaboliten
zur Behandlung von oder Vorbeugung gegen eine Reihe verschiedener
Krankheiten von Nutzen sein. Leider haben natürlich vorkommende Östradiolmetabolite
eine schlechte Bioverfügbarkeit
und eine kurze Halbwertszeit und die vorteilhaften Effekte scheinen
an einen langen Behandlungszeitraum gebunden zu sein. Es besteht
ein Bedarf an pharmazeutischen Formulierungen von Östradiolmetaboliten,
die die Wirkungsdauer der Metaboliten erhöhen, ohne dass häufige Verabreichungen notwendig
sind, die sowohl bei tierischen als auch bei menschlichen Patienten
unerwünscht
wären.
Die Entwicklung eines nachhaltigen Freisetzungssystems für Östradiolmetabolite
würde eine
verbesserte therapeutische Option zur Behandlung einer großen Vielfalt
von Krankheiten im veterinären
und humanen Bereich bereitstellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß dem/den
Zweck(en) der vorliegenden Erfindung, wie hierin verkörpert und
allgemein beschrieben, betrifft die vorliegende Erfindung gemäß einem
Aspekt Formulierungen von Östradiolmetaboliten
mit nachhaltiger Freisetzung sowie Verfahren zur Herstellung und
Verwendung derselben.
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In
bestimmten Ausgestaltungen können
die Zusammensetzungen und Verfahren einen Östradiolmetabolit und ein Material
umfassen, das eine nachhaltige Freisetzung erbringt. Ein solches
Material für
eine nachhaltige Freisetzung kann ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus Mikropartikeln, Nanopartikeln, Patches, Kristallen, Gelen, Stäben, Stints,
Pellets, Scheiben, Pastillen, Plättchen,
Kapseln, Filmen, Mikrokapseln, Nanokapseln, Hydrogelen, Liposomen,
Implantaten und Vaginalringen. Darüber hinaus sieht die Erfindung
ferner hydrophile Polymere vor. In bestimmten Ausgestaltungen stellt
die vorliegende Erfindung Stoffzusammensetzungen oder Verfahren
unter Verwendung von Prodrogen von Östradiolmetaboliten bereit. Solche
Prodrogen können
Esterderivate von Östradiolmetaboliten
sein. In anderen Ausgestaltungen kann der Östradiolmetabolit derivatisiert
sein.
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Hydrophile
Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können unter
anderem Poly(ethylenglykol), Poly(propylenglykol) und Copolymere
von Poly(ethylenglykol) und Poly(propylenglykol) einschließen.
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In
einer besonderen Ausgestaltung sind Östradiolmetabolite Katecholöstrogene
oder Methoxyöstradiole.
In bestimmten Ausgestaltungen sind sie ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 2-Methoxyöstradiol, 2-Hydroxyöstradiol,
4-Methoxyöstradiol
und 4-Hydroxyöstradiol.
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In
anderen speziellen Ausgestaltungen können Mikropartikel oder Nanopartikel
ein biologisch abbaubares Polymer umfassen, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Poly(lactid)en, Poly(glycolid)en, Poly(lactid-co-glycolid)en, Poly(milchsäure)n, Poly(glycolsäure)n, Poly(milchsäure-co-glycolsäure)n, Polycaprolacton,
Polycarbonaten, Polyesteramiden, Polyanhydriden, Poly(aminosäuren), Polyorthoestern,
Polyacetylen, Polycyanoacrylaten, Polyetherestern, Poly(dioxanon)en,
Poly(alkylenalkylat)en, Copolymeren von Polyethylenglykol und Polyorthoester,
biologisch abbaubaren Polyurethanen, Gemischen und Copolymeren davon.
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Östradiolmetabolite
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus 2-Methoxyöstradiol,
2-Hydroxyöstradiol,
4-Methoxyöstradiol
und 4-Hydroxyöstradiol.
In einer bestimmten Ausgestaltung ist das Esterderivat eines Östradiolmetabolits
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 3-Benzoyl-2-methoxyöstradiol; 17-Benzoyl-2-methoxyöstradiol;
17-Acetyl-2-methoxyöstradiol;
3-Acetyl-2-methoxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-2-methoxyöstradiol;
3,17-Diacetyl-2-methoxyöstradiol; 3-Benzoyl-4-methoxyöstradiol;
17-Benzoyl-4-methoxyöstradiol;
17-Acetyl-4-methoxyöstradiol;
3-Acetyl-4-methoxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-4-methoxyöstradiol;
3,17-Diacetyl-4-methoxyöstradiol;
3-Benzoyl-2-hydroxyöstradiol;
17-Benzoyl-2-hydroxyöstradiol;
17-Acetyl-2-hydroxyöstradiol;
3-Acetyl-2-hydroxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
3,17-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
2,17-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
2,17-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3,17-Tribenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3,17-Triacetyl-2-hydroxyöstradiol;
3-Benzoyl-4-hydroxyöstradiol;
17-Benzoyl-4-hydroxyöstradiol;
17-Acetyl-4-hydroxyöstradiol;
3-Acetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol; 3,17-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,4-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol;
4,17-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol; 4,17-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,4-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,4,17-Tribenzoyl-4-hydroxyöstradiol; 3,4,17-Triacetyl-4-hydroxyöstradiol.
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Zu
Derivaten gehören
unter anderem Dicarbonsäureverbindungen,
zweiwertige Säuren,
polare Verbindungen und ionische Verbindungen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
transdermal appliziert werden, wie zum Beispiel durch bukkale, orale,
Okulare, nasale, rektale oder vaginale Applikation. Die Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung können auch Östradiolmetabolite in einem
eutektischen Gemisch nutzen.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung können nachhaltige
Freisetzungsformen von Östradiolmetaboliten
nutzen, die durch jedes beliebige in der Technik bekannte Verfahren produziert
werden. In speziellen Ausgestaltungen beinhalten solche Produktionsverfahren
unter anderem das Sprühtrocknen
einer Lösung
des Polymers und Östradiolmetabolits,
gelöst
in einem organischen Lösungsmittel;
eine Nassemulgierung, einschließlich
einer kontinuierlichen und diskontinuierlichen Phase, gefolgt von
Lösungsmittelbeseitigung;
eine selektive Extraktion von Ölphasenlösungsmittel
und Emulsion. Jedes der Produktionsverfahren kann ferner einen Annealing-Schritt
vorsehen.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung können zur
Behandlung eines Individuums von Nutzen sein.
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Zusätzliche
Vorzüge
der Erfindung sind zum Teil in der folgenden Beschreibung dargelegt
und zum Teil anhand der Beschreibung offensichtlich oder werden
bei der Umsetzung der Erfindung erkannt. Die Vorzüge der Erfindung
werden mit den Elementen und Kombinationen, die speziell in den
angefügten
Ansprüchen aufgezeigt
werden, realisiert und erzielt. Es ist zu verstehen, dass sowohl
die vorangehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende ausführliche Beschreibung
nur beispielhaft und erläuternd
sind und die Erfindung, wie beansprucht, nicht beschränken.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist möglicherweise
unter Bezugnahme auf die folgende ausführliche Beschreibung spezieller
Ausgestaltungen der Erfindung und die darin enthaltenen Beispiele
leichter zu verstehen.
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Bevor
die vorliegenden Verbindungen, Zusammensetzungen und/oder Verfahren
offenbart und beschrieben werden, ist zu verstehen, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf spezifische Syntheseverfahren, spezifische Reagenzien
oder Labor- oder Herstellungstechniken begrenzt ist, da diese natürlich variieren
können,
sofern nicht anders angegeben. Es ist auch zu verstehen, dass die
hierin benutzte Terminologie nur der Beschreibung spezieller Ausgestaltungen
dient und nicht begrenzend sein soll.
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Definitionen
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung haben die folgenden Begriffe die folgende
Bedeutung.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „biologisch
abbaubar" auf Polymere,
die in vivo innerhalb eines Zeitraums, der in einer speziellen therapeutischen
Situation akzeptabel ist, aufgelöst
oder abgebaut werden. Dieser Zeitraum liegt typischerweise bei weniger
als fünf
Jahren und gewöhnlich weniger
als einem Jahr nach der Einwirkung eines physiologischen pH-Wertes
und einer Temperatur, wie zum Beispiel ein pH-Wert von 6 bis 9 und
eine Temperatur von 25°C
bis 38°C.
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Der
Begriff „Analog" und verwandte Begriffe
bezieht/beziehen sich auf jedes beliebige Molekül, das Östradiolmetabolitaktivität demonstriert.
Ein solches Molekül
kann ein synthetisches Analog, ein Fragment eines Östradiolmetabolits
oder ein anderes endogenes biologisches Molekül als ein Östradiolmetabolit sein, das zu
einer östradiolmetabolitartigen
Aktivität
in der Lage ist. Insgesamt bezieht sich Östradiolmetabolitanalog auf jedes
Molekül,
das Bioaktivität
demonstriert, die einem Östradiolmetabolit
selbst ähnlich
ist oder darüber
hinaus geht.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „Prodroge" auf jede beliebige
Modifikation eines Östradiolmetabolits,
einschließlich
einer physikalischen oder chemischen Veränderung, die in einer erhöhten Plasmazirkulationszeit,
einer erhöhten
Verkapselungseffizienz und/oder einer erhöhten Wasserlöslichkeit
resultiert. Die chemische(n) Modifikation oder Modifikationen am
Wirkstoff sind nach der Verabreichung an ein Individuum durch endogene
Mechanismen reversibel. Das Produkt solcher endogener Mechanismen
ist ein Östradiolmetabolit.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung beinhaltet der Begriff „Östradiolmetabolit" jedes beliebige Molekül, das sich
aus dem metabolischen Abbau von Östradiol
ergibt, und jedes beliebige Molekül, das von einem Östradiolmetabolit
gewonnen wird, wie eine Prodroge, oder ein Analog.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung kann sich der Begriff „Wirkstoff" auf jeden Östradiolmetabolit,
jedes Östradiolmetabolitanalog
oder eine Östradiolmetabolitprodroge
beziehen.
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Ferner
bezieht sich für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung das Wort „eine" Entität auf eine oder mehrere von
dieser Entität;
z.B. bezieht sich „eine
Prodroge" oder „ein Östradiolmetabolitmolekül" auf eine oder mehrere
dieser Verbindungen oder auf wenigstens eine Verbindung. Somit können die
Wörter „ein/e/er", „ein/e/er
oder mehrere" und „wenigstens
ein/e/er" hierin
untereinander austauschbar verwendet werden. Es ist außerdem zu
beachten, dass die Wörter „umfassend", „einschließlich" und „aufweisend" untereinander austauschbar
verwendet werden können.
Ferner bezieht sich eine Verbindung „ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus" auf eine oder
mehrere der nachfolgend aufgelisteten Verbindungen, einschließlich Gemische (d.h.
Kombinationen) von zwei oder mehr der Verbindungen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung besteht ein „eutektisches" Gemisch aus zwei
oder mehr Substanzen, die bei der geringstmöglichen Temperatur schmelzen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein isoliertes oder biologisch reines Molekül eine Verbindung, die
aus ihrer natürlichen
Umgebung entfernt wurde. Demnach reflektieren „isoliert" und „biologisch rein" nicht zwangsläufig das
Ausmaß,
in dem die Verbindung gereinigt wurde. Eine isolierte Verbindung
der vorliegenden Erfindung kann von ihrer natürlichen Quelle erhalten werden,
sie kann mit Synthesetechniken im Labor produziert oder über jeden
beliebigen solchen chemischen Syntheseweg produziert werden.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung können
Bereiche hierin von „etwa" einem speziellen
Wert und/oder zu „etwa" einem anderen speziellen
Wert ausgedrückt
sein. Wird ein solcher Bereich ausgedrückt, beinhaltet eine andere
Ausgestaltung von dem einen speziellen Wert und/oder zu dem anderen
speziellen Wert. Werden Werte als Annäherungen ausgedrückt, indem
das Antezedens „etwa" verwendet wird,
dann ist ebenso zu verstehen, dass der jeweilige Wert eine andere
Ausgestaltung bildet. Es ist ferner zu verstehen, dass die Endpunkte
jedes der Bereiche sowohl mit Bezug auf den anderen Endpunkt als
auch unabhängig
von dem anderen Endpunkt signifikant sind.
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Schließlich bedeutet
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung das Wort „Individuum" ein Tier oder Mensch
beider Geschlechter.
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Im
Folgenden wird nun ausführlich
Bezug auf spezielle Ausgestaltungen der Erfindung genommen.
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Natürlich vorkommende Östradiolmetabolite
haben eine kurze Plasmahalbwertszeit. Die orale Bioverfügbarkeit
ist gering, zum Teil aufgrund des raschen Lebermetabolismus. Darüber hinaus
erfordern einige Indikationen, die mit Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
behandelt werden können,
wie diabetische Nephropathie oder Fettleibigkeit, eine lange Verabreichung
des/der Wirkstoffs/Wirkstoffe. Die Entwicklung von Östradiolmetabolit-, Östradiolmetabolitanalog-
oder Östradiolmetabolitprodrogen-Dosierungsformen
für eine
Zuführung über längere Zeiträume ist
eine neuartige Weise zur Verabreichung dieser speziellen Therapeutika
in einer nützlichen
Formulierung.
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Es
gibt zwei Hauptstrategien zur Verlängerung der Kontaktdauer mit
schnell metabolisierten Wirkstoffen, besonders Steroiden. Die erste
ist die Erhöhung
der Plasmazirkulationszeit durch chemisches Modifizieren des Steroids
mit organischen Säuren,
um Steroidesterprodrogen zu bilden. Nach der Zuführung wird die Steroidesterbindung
gespalten, um die Stammverbindung durch endogene Enzyme zu bilden.
Dem Steroid durch die organische Säure oder eine andere modifizierende
Verbindung verliehene physikalische und chemische Eigenschaften
bestimmen die Geschwindigkeit, mit der die Stammverbindung aus ihrer
Prodrogenform freigesetzt wird. Auf diese Weise lässt sich
die Plasmazirkulationszeit auf kontrollierte Weise erhöhen. Der
anhaltende Kontakt mit einer Steroidesterprodroge kann über jeden
beliebigen Zuführungsweg,
einschließlich
intravenös,
peroral, intramuskulär,
subkutan, transdermal, rektal, okular und so weiter, realisiert
werden. Bestimmte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung stellen
Zusammensetzungen für
wasserlösliche
Formulierungen von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
mit erhöhter
Halbwertszeit bereit, die parenteral oder oral zugeführt werden
können.
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Die
zweite Strategie zum Erreichen eines nachhaltigen Kontakts mit Östradiolmetabolittherapeutika sieht
den Einbau von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
in irgendein polymeres Zuführungssystem
mit nachhaltiger Freisetzung vor. Nachhaltige Freisetzungsvorrichtungen
können Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
selbst mit erhöhten
Plasmahalbwertszeiten gegenüber
denen der Stammverbindungen einschließen. Von besonderem Vorteil
in der Herstellung von Zuführungssystemen
mit nachhaltiger Freisetzung, die Östradiolmetabolite einschließen, ist
die Fähigkeit,
die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Metabolits zu
modifizieren, wie z.B. durch Veresterung, um die Freisetzungseigenschaften
des endgültigen
Zuführungssystems
zu optimieren. In bestimmten Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
können
Formulierungen aus einem Gemisch von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
und einer anderen Verbindung bestehen, die eine Flüssigkeit
bei Körpertemperatur
bildet, wie bei einem eutektischen Gemisch. In anderen Ausgestaltungen
werden Formulierungen beschrieben, die aus einem Reservoir und Permeationshilfen
für die
transdermale Zuführung
von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
davon bestehen. In noch anderen Ausgestaltungen beschreibt die Erfindung
die Zusammensetzung von Polymermatrizen für die kontrollierte Freisetzung
von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
davon. Solche Matrizen können
aus Polymermikropartikeln oder Nanopartikeln bestehen. In speziellen
Ausgestaltungen sind solche Polymere biologisch abbaubar.
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Östradiolmetabolite
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In
bestimmten Ausgestaltungen ist der Östradiolmetabolit ein Katecholöstradiol
wie 2-Hydroxyöstradiol
(Östra-1,3,5(10)-trien-2,3,17-triol
(17β)) oder
4-Hydroxyöstradiol
(Östra-1,3,5(10)-trien-3,4,17-triol
(17β)) oder
ein Methoxyöstradiol,
wie 2-Methoxyöstradiol
(Östra-1,3,5(10)-trien-2-methoxy-3,17-diol
(17β)) oder 4-Methoxyöstradiol
(Östra-1,3,5(10)-trien-4-methoxy-3,17-diol
(17β)).
Handelsübliche
Präparate
von allen diesen Verbindungen sind ohne weiteres erhältlich.
Darüber
hinaus ist ein Verfahren zur Herstellung eines hoch gereinigten
2-Methoxyöstradiols
in der provisorischen US-Patentanmeldung Nr. 150,293 offenbart.
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In
bestimmten Ausgestaltungen kann der Östradiolmetabolit an ein hydrophiles
Polymer angelagert werden. Das hydrophile Polymer kann ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus Poly(propylenglykol), Poly(ethylenglykol),
Copolymeren von Poly(ethylenglykol) und Poly(propylenglykol). In
speziellen Ausgestaltungen ist das hydrophile Molekül Poly(ethylenglykol)
(PEG).
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist der Östradiolmetabolit mit Mikropartikeln
oder Nanopartikeln verbunden. In bestimmten Ausgestaltungen werden
die Mikropartikel oder Nanopartikel ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Poly(lactid)en, Poly(glycolid)en, Poly(lactid-co-glycolid)en,
Poly(milchsäure)n,
Poly(glycolsäure)n,
Poly(milchsäure-co-glycolsäure)n, Polycaprolacton,
Polycarbonaten, Polyesteramiden, Polyanhydriden, Poly(aminosäuren), Polyorthoestern,
Polyacetylen, Polycyanoacrylaten, Polyetherestern, Poly(dioxanone)n,
Poly(alkylenalkylat)en, Copolymeren von Polyethylenglykol und Polyorthoester,
Polyurethanen, Gemischen und Copolymeren davon. In einer speziellen
Ausgestaltung ist der Mikropartikel oder Nanopartikel Poly(lactid-co-glycolid)
(PLGA). In einer anderen speziellen Ausgestaltung besteht der Mikropartikel
oder Nanopartikel aus einem biologisch abbaubaren Polymer.
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Die
Fachperson wird erkennen, dass die oben aufgelisteten Verbindungen
nur beispielhaft sind und dass je nach der jeweiligen Hydroxylierungs-
oder Methylierungsstelle auf der Stammöstradiolverbindung viele Variationen
verwendet werden können. Östradiol
kann zum Beispiel an vielen Stellen hydroxyliert oder methyliert
werden, und solche Variationen sind in der Technik bekannt.
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Ester von Östradiolmetaboliten
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In
bestimmten Ausgestaltungen werden Ester von Östradiolmetaboliten zur Erzeugung
von Prodrogen verwendet. Die Esterbindung bleibt während der
Herstellung und Lagerung des Wirkstoffs intakt und wird erst nach
der Verabreichung an einen Patienten für Hydrolyse anfällig. Folglich
sind Ester optimale Prodrogen, weil eine physiologische Umgebung
reichlich endogene Esterasen hat, um die Hydrolyse der Bindung zu
katalysieren. Sobald eine Hydrolyse stattfindet, bleiben nur der
aktive Östradiolmetabolit
und die nicht toxische biologische Verbindung, wie z.B. Essigsäure oder
Propionsäure,
bestehen.
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In
einer bestimmten Ausgestaltung werden Ester von Östradiolmetaboliten verwendet,
um die Löslichkeit
von Östradiolmetaboliten
zu regeln. Wasserlöslichkeit
kann zum Beispiel durch Veresterung mit Bernsteinsäure verliehen
werden. Andere Ester können
die Löslichkeit
in einer Vielfalt anderer Lösungsmittel
verbessern und können
auch eine gewisse Interaktion zwischen einem Östradiolmetabolitester und
einem Polymer zulassen, das eine Zuführungsvorrichtung mit nachhaltiger
Freisetzung umfasst, die wiederum die Freisetzung der Esterprodroge
von der Polymermatrix in die umgebenden Gewebeflüssigkeiten regeln würde.
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In
einer speziellen Ausgestaltung beinhalten Ester von 2-Methoxyöstradiol
unter anderem 3-Benzoyl-2-methoxyöstradiol,
17-Benzoyl-2-methoxyöstradiol,
17-Acetyl-2-methoxyöstradiol,
3-Acetyl-2-methoxyöstradiol,
3,17-Benzoyl-2-methoxyöstradiol
und 3,17-Diacetyl-2-methoxyöstradiol.
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In
einer weiteren speziellen Ausgestaltung beinhalten Ester von 4-Methoxyöstradiol
unter anderem 3-Benzoyl-4-methoxyöstradiol,
17-Benzoyl-4-methoxyöstradiol,
17-Acetyl-4-methoxyöstradiol,
3-Acetyl-4-methoxyöstradiol,
3,17-Dibenzoyl-4-methoxyöstradiol
und 3,17-Diacetyl-4-methoxyöstradiol.
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In
einer alternativen speziellen Ausgestaltung beinhalten Ester von
2-Hydroxyöstradiol
unter anderem 3-Benzoyl-2-hydroxyöstradiol,
17-Benzoyl-2-hydroxyöstradiol,
17-Acetyl-2-hydroxyöstradiol,
3-Acetyl-2-hydroxyöstradiol,
3,17-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol,
3,17-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol,
2,3-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol,
2,17-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol,
2,17-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol,
2,3-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol,
2,3,17-tribenzoyl-2-hydroxyöstradiol
und 2,3,17-Triacetyl-2-hydroxyöstradiol.
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In
einer anderen speziellen Ausgestaltung beinhalten Ester von 4-Hydroxyöstradiol
unter anderem 3-Benzoyl-4-hydroxyöstradiol,
17-Benzoyl-4-hydroxyöstradiol,
17-Acetyl-4-hydroxyöstradiol,
3-Acetyl-4-hydroxyöstradiol,
3,17-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol,
3,17-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol,
3,4-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol,
4,17-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol,
4,17-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol,
3,4-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol,
3,4,17- Tribenzoyl-4-hydroxyöstradiol
und 3,4,17-Triacetyl-4-hydroxyöstradiol.
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In
einer bestimmten Ausgestaltung können
Ester von allen vier Östradiolmetaboliten
organische Säurederivate
des ursprünglichen Östradiolmetabolits
sein. Zu speziellen Ausgestaltungen gehören unter anderem Ester von
Propionsäure,
Buttersäure,
Valeriansäure,
Hexansäure,
Benzoesäure,
Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure,
Stearinsäure
und andere Fettsäuren.
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Östradiolmetabolite
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus 2-Methoxyöstradiol,
2-Hydroxyöstradiol,
4-Methoxyöstradiol
und 4-Hydroxyöstradiol.
In einer speziellen Ausgestaltung wird das Esterderivat eines Östradiolmetabolits
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 3-Benzoyl-2-methoxyöstradiol; 17-Benzoyl-2-methoxyöstradiol;
17-Acetyl-2-methoxyöstradiol; 3-Acetyl-2-methoxyöstradiol; 3,17-Dibenzoyl-2-methoxyöstradiol;
3,17-Diacetyl-2-methoxyöstradiol; 3-Benzoyl-4-methoxyöstradiol;
17-Benzoyl-4-methoxyöstradiol;
17-Acetyl-4-methoxyöstradiol;
3-Acetyl-4-methoxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-4-methoxyöstradiol;
3,17-Diacetyl-4-methoxyöstradiol;
3-Benzoyl-2-hydroxyöstradiol;
17-Benzoyl-2-hydroxyöstradiol;
17-Acetyl-2-hydroxyöstradiol;
3-Acetyl-2-hydroxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
3,17-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
2,17-Dibenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
2,17-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3-Diacetyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3,17-Tribenzoyl-2-hydroxyöstradiol;
2,3,17-Triacetyl-2-hydroxyöstradiol;
3-Benzoyl-4-hydroxyöstradiol;
17-Benzoyl-4-hydroxyöstradiol;
17-Acetyl-4-hydroxyöstradiol;
3-Acetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,17-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol; 3,17-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,4-Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol;
4,17- Dibenzoyl-4-hydroxyöstradiol; 4,17-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,4-Diacetyl-4-hydroxyöstradiol;
3,4,17-Tribenzoyl-4-hydroxyöstradiol; 3,4,17-Triacetyl-4-hydroxyöstradiol.
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Verfahren
zum Synthetisieren mehrerer Ester von Östradiolmetaboliten sind bekannt
(siehe z.B. das japanische Patent Nr. 57,041,479 und 49,100,070).
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In
einer alternativen Ausgestaltung kann der Ester eines Östradiolmetabolits
an ein hydrophiles Polymer angelagert werden. Ein hydrophiles Polymer
erhöht
die Halbwertszeit der Verbindung und ermöglicht außerdem weniger häufige und
geringere Dosisverabreichungen. In bestimmten Ausgestaltungen wird
eine hydrolysierbare Verknüpfung
einbezogen, um das Estermolekül
nach der Hydrolyse vom hydrophilen Polymer zu befreien. Dadurch
kann das Estermolekül
erst nach der Hydrolyse in das Zytoplasma von Zellen eintreten,
da es eine Zellmembran mit angelagertem hydrophilen Molekül wie PEG
langsamer oder gar nicht passieren kann.
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In
bestimmten Ausgestaltungen kann der Ester eines Östradiolmetabolits mit oder
ohne angelagertes hydrophiles Polymer auch in Mikropartikel wie
Mikrosphären
oder Nanosphären
eingebaut werden.
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Die
Fachperson wird erkennen, dass die oben aufgeführten Verbindungen nur beispielhaft
sind und dass je nach dem von einem speziellen Östradiolmetabolit erzeugten
speziellen Esterderivat viele Variationen verwendet werden können. Solche
Variationen sind in der Technik bekannt.
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Herstellung von intravenösen oder
oralen Formulierungen von Östradiolmetaboliten
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In
bestimmten Ausgestaltungen werden Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
mit polaren oder ionischen Verbindungen derivatisiert, so dass das
Derivat wasserlöslich ist
und eine längere
Plasmazirkulationszeit im Vergleich zum Stammmetabolit aufweist.
In einer speziellen Ausgestaltung werden Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
mit Dicarbonsäureverbindungen
derivatisiert, inklusive, aber nicht begrenzt auf, Oxal-, Malon-,
Malein-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-, Pamoik- oder andere
zweiwertige Säuren.
In einer anderen speziellen Ausgestaltung werden zweiwertige Säuren mit
kürzeren
intervenierenden Kohlenstoff ketten verwendet, wie Bernstein-, Glutar-,
Malein-, Malon- oder Oxalsäüren. Verbindungen
wie diese verleihen eine erhöhte
Wasserlöslichkeit und
erhöhte
Plasmazirkulationszeiten in Kombination mit Östradiolmetaboliten. Verfahren
zur Veresterung mit zweiwertigen Säuren können mit dem geeigneten Anhydrid
oder Mischanhydrid der zweiwertigen Säure mit in der Technik allgemein
bekannten Methoden durchgeführt
werden. Die Erfindung beinhaltet alle Modifikationen an Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen,
die eine erhöhte
Wasserlöslichkeit
und Plasmalebensdauer erzielen. Die durchschnittliche. Fachperson
kann sich solche Derivate vorstellen und Synthesewege für solche
Derivate ohne weiteres entwickeln (z.B. US-Patent Nr. 2,897,218). Jede
beliebige funktionelle Gruppe auf dem Östradiolmetabolit oder Östradiolmetabolitester
kann derivatisiert werden.
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Herstellung transdermaler
Formulierungen von Östradiolmetaboliten
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In
bestimmten Ausgestaltungen werden Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
davon mit geeigneten Vehikeln vermischt, die ein Reservoir umfassen,
von dem aus sich der Wirkstoff in die Haut in einer angemessenen
Geschwindigkeit verteilen kann. Der Wirkstoff muss durch die schützende Hornschichtbarriere
der Haut diffundieren, bevor er in die Hautschicht eintritt, von
wo aus die systemische Wirkstoffabsorption stattfindet. Die Permeation
kann durch physikalische Mittel wie eine erhöhte Hydratation, Anwendung
von Ultraschall, thermische oder elektrische Potentiale oder durch
chemische Mittel wie der Einbau von Fettsäureestern, chaotropen Mitteln,
Polyolen, Terpenoiden oder Tensiden verbessert werden. Die Verteilung
zwischen Vehikel und Hornschicht der Haut hängt von der relativen Löslichkeit
des Wirkstoffs in der jeweiligen Umgebung ab. Folglich können sowohl
die Identität
des Vehikels als auch die Zusammensetzung des Wirkstoffs zum Beispiel über Veresterung
verändert
werden, um das Freisetzungsprofil des Wirkstoffs von dem transdermalen
Patch zu optimieren. In einer speziellen Ausgestaltung werden Lösungen oder Feststoffsuspensionen
von Östradiolmetabolit
in Medien hergestellt, die Hautpenetrationsverbesserer und/oder
biokompatible Lösungsmittel
oder Gemische von Lösungsmitteln
oder einen transdermalen Klebstoff enthalten. Die Suspension hat
die Aufgabe, die Auflösung
in und transdermale Permeation des Wirkstoffs durch die Hornschicht
der Haut zu fördern.
In einer anderen speziellen Ausgestaltung werden Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
in einem Vehikel wie Menthol aufgelöst, so dass die Formulierung
bei Hauttemperatur flüssig
ist. In einer anderen speziellen Ausgestaltung werden Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
in einem angemessenen transdermalen Klebstoff suspendiert oder aufgelöst und in
einen Standardwirkstoff in einem adhäsiven transdermalen Patch eingebaut
oder in ein mehrlagiges Patch eingebaut, das Wirkstoff in Klebstoff
(neben der Haut), eine geschwindigkeitsregulierende Membran und
einen Wirkstoff in Klebstoff umfasst, der als Reservoir dient.
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Herstellung von Mikropartikelformulierungen
von Östradiolmetaboliten
mit nachhaltiger Freisetzung
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First-Pass-Lebermetabolismus
verringert die Bioverfügbarkeit
von oral zugeführten
Steroiden. Folglich werden Steroide oft per Injektion verabreicht.
Steroide haben typischerweise eine kurze Wirkung, so dass eine chronische
Behandlung wiederholte Injektionen voraussetzt. Die Bildung von Östradiolmetabolit
oder Östradiolmetabolitanalogprodrogen
durch Steroidveresterung und Derivatisierung oder parenterale Zuführung in
einem Ölvehikel
verringert die Dosierungshäufigkeit.
Eine alternative Möglichkeit
zum Erreichen eines therapeutischen Niveaus von Östradiolmetaboliten über einen
längeren
Zeitraum ist der Einbau von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
in Vorrichtungen für
eine verlängerte
Zuführung.
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Eine
bestimmte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung stellt Mikrosphären bereit,
die aus Poly-D,L-(lactid-co-glycolid)
bestehen. Dieser Polyester ist biokompatibel und kann eine lange
Bilanz medizinischer Sicherheit vorweisen. Polymererosion im Körper regelt
die Geschwindigkeit der Wirkstofffreisetzung und die Fachperson
ist in der Lage, diese Geschwindigkeit zu beeinflussen. Dosiersysteme
mit verlängerter
Freisetzung sind eine ideale Ergänzung
für Östradiolmetabolitbehandlungen
bei Krankheiten wie Diabetes Typ II, die oft eine lebenslange Wirkstofftherapie
erfordern.
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Die
Erfindung stellt ferner Verfahren zur Verkapselung von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
in geeigneten Polymerzuführungsvorrichtungen
für eine
nachhaltige Freisetzung bereit. Der Wirkstoff kann durch die Polymermatrix
dispergiert werden oder alternativ kann der Wirkstoff entweder alleine
oder als ein Gemisch mit einem anderen Polymer, Lösungsmittel
oder einem anderen Agens von einer Polymerkapsel umgeben werden.
Die Freisetzung des Wirkstoffs kann durch Diffusion durch die Polymermatrix
oder durch eine Kombination aus Wirkstoffdiffusion durch die Polymermatrix
und Erosion der Polymerzuführungsvorrichtung
geregelt werden. Zu bevorzugten Vorrichtungen gehören Stäbe, Stints,
Pellets, Scheiben, Pastillen, Plättchen,
Kapseln, Filme, Mikropartikel oder Nanopartikel, Mikrokapseln oder
Nanokapseln. In einer speziellen Ausgestaltung werden Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge oder Östradiolmetabolitprodrogen
mit einem biologisch abbaubaren Polymer in Mikropartikel- oder Nanopartikelform
verbunden.
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In
bestimmten Ausgestaltungen werden die Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen
mit einem Polymer in Mikropartikelform verbunden. In einer bevorzugten
Ausgestaltung hat ein Mikropartikel einen bevorzugten Durchmesser
von weniger als 1,0 mm und liegt vorzugsweise zwischen 1,0 und 200,0
Mikrometer. Mikropartikel beinhalten sowohl Mikrosphären als
auch Mikrokapseln. Mikrosphären
sind typischerweise feste sphärische
Mikropartikel und Mikrokapseln sind Mikrosphären mit einem Kern aus einem/r
unterschiedlichen Polymer, Wirkstoff oder Zusammensetzung.
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In
bestimmten Ausgestaltungen werden die Östradiolmetabolite, Östradiolmetabolitanaloge
oder Östradiolmetabolitprodrogen,
mit oder ohne angelagertem hydrophilem Polymer, mit biologisch abbaubaren
Submikronpartikeln für
eine kontrollierte Freisetzung der Metabolitmoleküle verbunden.
Ein Nanopartikel hat einen Durchmesser von 20,0 Nanometern bis etwa
2,0 Mikron und liegt gewöhnlich
zwischen 100,0 Nanometer und 1,0 Mikron.
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Nanopartikel
können
durch jede beliebige in der Technik bekannte Methode erzeugt werden.
Sie können
in der gleichen Weise wie Mikropartikel erzeugt werden, mit der
Ausnahme, dass eine Hochgeschwindigkeitsmischung oder Homogenisierung
angewendet wird, um die Größe der Polymer/Bioaktivmittel-Emulsionen auf
weniger als 2,0 Mikron und vorzugsweise unter 1,0 Mikron zu reduzieren
(siehe z.B. WO 97/04747).
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In
bestimmten Ausgestaltungen bestehen die Mikropartikel oder Nanopartikel
aus Poly(lactid)en, Poly(glycolid)en, Poly(lactid-co-glycolid)en,
Poly(milchsäure)n,
Poly(glycolsäure)n,
Poly(milchsäure-co-glycolsäure)n, Polycaprolacton,
Polycarbonaten, Polyesteramiden, Polyanhydriden, Poly(aminosäuren), Polyorthoestern,
Polyacetylen, Polycyanoacrylaten, Polyetherestern, Poly(dioxanon)en,
Poly(alkylenalkylat)en, Copolymeren von Polyethylenglykol und Polyorthoester,
biologisch abbaubaren Polyurethanen, Gemischen und Copolymeren davon.
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In
einer anderen Ausgestaltung ist der Mikropartikel oder Nanopartikel
Poly(lactid-co-glycolid) (PLGA). PLGA baut bei der Einwirkung eines
physiologischen pH-Wertes ab und hydrolysiert zu Milchsäure und
Glycolsäure,
die normale Nebenprodukte des Zellstoffwechsels sind. Die Zerfallgeschwindigkeit
von PLGA-Polymeren variiert je nach der relativen Molekülmasse des
Polymers, dem Verhältnis
zwischen Lactid- und Glycolidmonomeren in der Polymerkette und der
Stereoregularität
der Monomeruntereinheiten. Die Polymerzerfallgeschwindigkeit wird
durch Gemische von L- und
D-Stereoisomeren erhöht,
die die Polymerkristallinität
zerstören.
Darüber
hinaus können
Mikrosphären
Gemische aus zwei oder mehreren biologisch abbaubaren Polymeren
mit unterschiedlicher relativer Molekülmasse und/oder unterschiedlichem
Monomerverhältnis
enthalten.
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In
anderen alternativen Ausgestaltungen können derivatisierte biologisch
abbaubare Mikropartikel, einschließlich an PLGA angelagerter
hydrophiler Polymere, zur Bildung von Mikrosphären verwendet werden.
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Die
illustrativen Ausgestaltungen beschreiben Verfahren zur Verkapselung
von Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen.
Verfahren können
auf der Basis verschiedener Überlegungen
gewählt
und adaptiert werden, einschließlich
der Löslichkeit
des Östradiolmetabolits
in einem speziellen Lösungsmittel,
des gewünschten
physikalischen Zustands des Wirkstoffs in dem endgültigen Zuführungssystem,
der gewünschten
Wirkstoffladung in dem Mikrosphärenzuführungssystem,
der gewünschten Freisetzungsgeschwindigkeit
und der Dauer der Freisetzung des Wirkstoffs von dem Zuführungssystem,
der gewünschten
Partikelgröße und so
weiter. Mikrosphären
können
durch jede beliebige in der Technik allgemein bekannte Methode hergestellt
werden. In bestimmten Ausgestaltungen werden Mikrosphären durch
einzelne oder doppelte Emulsionsschritte und anschließende Lösungsmittelbeseitigung
produziert. In alternativen Ausgestaltungen können andere bekannte Verfahren
wie Sprühtrocknung,
Lösungsmittelverdampfung,
Phasentrennung und Koazervierung zum Erzeugen von Mikrosphären angewendet
werden. Andere Verfahren und Variationen von Obigem sind in der
Technik ebenfalls bekannt und können
in der vorliegenden Erfindung ebenfalls angewendet werden.
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In
einer speziellen Ausgestaltung werden polymere Mikropartikel durch
Sprühtrocknen
einer Lösung aus
Polymer und Östradiolmetaboliten, Östradiolmetabolitanalogen
oder Östradiolmetabolitprodrogen
gebildet, gelöst
in einem angemessenen organischen Lösungsmittel. Die Konzentrationen
von Polymer und Lösungsmittel
werden geregelt, um Mikropartikel zu erhalten, die ein vorbestimmtes
Gewichtsverhältnis
zwischen Wirkstoff und Polymer aufweisen. Die Kernladung regelt
zum Teil die Freisetzungseigenschaften dieses speziellen Wirkstoffs
von der Zuführungsvorrichtung.
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In
einer anderen speziellen Ausgestaltung werden polymere Mikropartikel
durch Nassemulgierung und anschließende Lösungsmittelbeseitigung gebildet.
Wirkstoff und Polymer werden in einem geeigneten organischen Lösungsmittel
gelöst,
das die diskontinuierliche, dispergierte Phase der Emulsion umfasst.
In bestimmten Ausgestaltungen enthält das diskontinuierliche Phasenlösungsmittel
auch ein Konservierungsmittel, wie ein Antioxydationsmittel, einen
Puffer oder ein anderes Agens, das die chemische Integrität der Mikropartikelkomponenten
bewahren soll. Das Konservierungsmittel kann in dem diskontinuierlichen
Phasenlösungsmittel gelöst oder
suspendiert werden. Das gewählte
organische Lösungsmittel
muss ausreichend Wirkstoff und Polymer solubilisieren können, um
eine Lösung
zu erhalten, die Mikrosphären
bilden kann, wenn sie mit einer kontinuierlichen Phase vermischt
wird, und anschließend
eine, die Mikropartikel nach dem Beseitigen des Lösungsmittels
nach dem Dispergieren der diskontinuierlichen Phase in der kontinuierlichen
Phase bilden kann. Zum Solubilisieren ausreichender Mengen von sowohl
Wirkstoff als auch Polymer kann eine Kombination von Lösungsmitteln
verwendet werden. In speziellen Ausgestaltungen wird eine Menge
eines zweiten Lösungsmittels,
das den Wirkstoff enthält,
mit einem Lösungsmittel
vermischt, das das Polymer enthält.
Das zweite Lösungsmittel
ist mit dem ersten Lösungsmittel
ausreichend mischbar, so dass eine klare, homogene Lösung beim
Mischen der beiden diskontinuierlichen Phasenlösungsmittel entsteht. Das zweite
Lösungsmittel
kann mit dem kontinuierlichen Phasenlösungsmittel unvermischbar,
teilweise mischbar oder völlig
mischbar sein.
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Das
diskontinuierliche Phasenlösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
kann mit dem kontinuierlichen Phasenlösungsmittel unvermischbar oder
teilweise mischbar sein. In speziellen Ausgestaltungen unter Verwendung
eines einzelnen diskontinuierlichen Phasenlösungsmittels kann dieses Lösungsmittel
zwischen 0,05 % und 20 % mit dem kontinuierlichen Phasenlösungsmittel
mischbar sein. In einer anderen speziellen Ausgestaltung ist das
diskontinuierliche Phasenlösungsmittel
zwischen 1 % und 10 in dem kontinuierlichen Phasenlösungsmittel
mischbar.
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Das
diskontinuierliche Phasenlösungsmittel
wird mit einer kontinuierlichen Phasenflüssigkeit vermischt, die angemessene
Emulsionsstabilisatoren enthält,
die zum Bilden einer Emulsion notwendig sind. Die kontinuierliche
Phasenflüssigkeit
ist typischerweise weder ein Lösungsmittel
für das
Polymer noch für
den verkapselten Wirkstoff. Die kontinuierliche Phase kann jedoch
ein Lösungsmittel
für das/die
diskontinuierliche(n) Phasenlösungsmittel
sein. Das Volumen- oder Massenverhältnis zwischen diskontinuierlichem
Phasenlösungsmittel
und kontinuierlichem Phasenlösungsmittel
im Laufe der Emulgierung kann jedes beliebige Verhältnis sein,
das die Bildung von Mikropartikeln mit den gewünschten Charakteristiken ermöglicht,
einschließlich z.B.
Partikelgröße und physikalischer
Zustand des in den Mikropartikeln verkapselten Wirkstoffs. In einer
speziellen Ausgestaltung kann das Volumenverhältnis zwischen diskontinuierlicher
Phase und kontinuierlicher Phase bei 0,5:1 bis 30:1 liegen. In bestimmten
Ausgestaltungen kann die kontinuierliche Phase Spuren- bis Sättigungsmengen
des diskontinuierlichen Phasenlösungsmittels
oder eines Gemischs von Lösungsmitteln enthalten,
die die Extraktion des/der diskontinuierlichen Lösungsmittel von der Ölphase der
Emulsion modulieren sollen. In einer speziellen Ausgestaltung ist
die kontinuierliche Phasenflüssigkeit
Wasser.
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Emulgatoren
können
zur kontinuierlichen Phasenflüssigkeit
gegeben werden, um die Emulsion bei der Bildung und anschließenden Beseitigung
des diskontinuierlichen Phasenlösungsmittels
zu stabilisieren. Beispiele für
solche Emulgatoren sind Phospholipide wie Lecithin, ionische und
nicht ionische Tenside, Poloxamere oder Polymere wie Polyvinylpyrrolidon
und Polyvinylalkohol. In bevorzugten Ausgestaltungen wird Polyvinylalkohol
in Konzentrationen von 0,05 bis 10 % w/v verwendet. In einer speziellen
Ausgestaltung wird Polyvinylalkohol in Konzentrationen zwischen
0,3 und 4 % w/v in der wässrigen
Phase verwendet.
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Bei
der Nassemulgierung wird die Partikelgröße zum Teil durch die Art und
Menge des in der wässrigen
Phase enthaltenen Emulgators und außerdem durch die Mischenergie
geregelt, die zum Dispergieren der diskontinuierlichen Phase in
die kontinuierliche Phase verwendet wird. Das Vermischen kann durch
verschiedene Mittel erreicht werden, wie Schnellrühren der
Phasen in einem einzelnen Gefäß mit einem
Magnetstab, einer Laufradvorrichtung und einem Rotor-Stator-Homogenisator
oder Sonden- oder Bad-Sonicator. In einer speziellen Ausgestaltung
wird das Vermischen durch Rühren
mit einem Magnetstab erzielt.
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Die
Lösungsmittelbeseitigung
aus der diskontinuierlichen Phase der Emulsion und die resultierende Härtung von
Mikropartikeln kann mit verschiedenen Mitteln erzielt werden. Die
Emulsion kann ohne Extraktion bei einer vorbestimmten Temperatur über einen
definierten Zeitraum vor der Lösungsmittelextraktion
gehalten werden. Alternativ kann das organische Lösungsmittel
sofort nach der Emulgierung extrahiert werden.
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In
bestimmten Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung kann die Lösungsmittelbeseitigung
durch Verdampfung geregelt werden. In anderen Ausgestaltungen kann
die Verdampfung durch Aufbringen von reduziertem Druck unterstützt werden.
In einer bestimmten Ausgestaltung kann das Lösungsmittel teilweise mit Wasser
mischbar sein, so dass sich nach der Emulgierung eine schnelle Härtung von
Mikropartikeln aus der Zugabe einer ausreichenden weiteren Wassermenge
zur Emulsion ergibt, um das gesamte in der Emulsion enthaltene organische
Lösungsmittel
zu solubilisieren. Die Geschwindigkeit, mit der das Extraktionsmedium zur
Emulsion gegeben wird, oder die Geschwindigkeit, mit der die Emulsion
zum Extraktionsmedium gegeben wird, kann je nach der gewünschten
Lösungsmittelextraktionsgeschwindigkeit
variieren, die wiederum von der Empfindlichkeit des Wirkstoff/Polymersystems
gegenüber Änderungen
der Lösungsbedingungen
abhängig
ist. Die Fachperson ist in der Lage, diese Faktoren zu bestimmen.
In einer weiteren Ausgestaltung kann eine diskontinuierliche Phasenlösungsmittelextraktion
durch Modulieren der Temperatur der Emulsion erreicht werden, so
dass die Löslichkeit
der diskontinuierlichen Phase in der kontinuierlichen Phase zunimmt,
um das diskontinuierliche Phasenlösungsmittel ausreichend zu
extrahieren.
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Beispiele
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Die
Fachperson wird verstehen, dass die in den folgenden Beispielen
offenbarten Techniken solche Techniken repräsentieren, die Feststellungen
der Erfinder zufolge in der Praxis der Erfindung gut funktionieren und
daher als die bevorzugten Methoden für ihre Umsetzung angesehen
werden können.
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1. Beispiel. Verkapselung
von 2-Methoxyöstradiol
in Poly-(lactid-co-glycolid)-Mikrosphären
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1,6
g Poly-(lactid-co-glycolid) (PLGA) mit einem Molverhältnis zwischen
Lactid- und Glycolidmonomer von 1:1 und mit einer Grundviskosität von 0,15
dl/g (PLGA 5050 2A, Medisorb, USA) und 800 mg 2-Methoxyöstradiol
(2MB) wurden in 28 ml Ethylacetat durch Erhitzen auf 65°C gelöst. Diese Ölphase wurde
langsam in 80 ml eines wässrigen
Polyvinylalkohols (durchschnittliche relative Molekülmasse 100
kD, 1 % w/v) in einem 250-ml-Becher gegossen, der einen Magnetstab
mit einer Rührdrehzahl
von 450 rpm enthielt. Das Gemisch wurde somit 5 Minuten lang emulgiert,
woraufhin die Emulsion schnell in 600 ml eines wässrigen 1 % w/v Polyvinylalkohols
gegossen wurde. Man ließ die
Mikrosphären
3 Stunden lang durch Magnetrühren
bei Raumtemperatur und Umgebungsdruck härten. Die gehärteten Partikel
wurden aufgefangen und mit Wasser durch Zentrifugation gewaschen
und dann lyophilisiert.
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Eine
Probe trockener Mikrosphären
wurde in Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst und das in der Probe vorhandene
2MB wurde durch HPLC-Analyse gegen Standardkonzentrationen des Wirkstoffs
quantisiert. Die Kernladung betrug 28,0 Gew.-% 2MB. Die Verkapselungseffizienz
wurde als das prozentuale Verhältnis
zwischen gemessener Kernladung und nomineller Kernladung berechnet
und lag für
dieses Präparat
bei 85 %.
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18
mg 2ME-Mikrosphären
mit 5 mg 2ME wurden in einem Vehikel aus 0,25 ml Natriumcarboxymethylcellulose,
2,5 Gew.-%, suspendiert. Die Suspension wurde subkutan in Sprague-Dawley-Ratten
injiziert. Drei Tiere wurden zu vorgegebenen Zeitpunkten geopfert,
die Injektionsstellen wurden seziert, Blutproben wurden entnommen
und Plasma wurde getrennt und bei -80°C eingefroren. Mikrosphärenimplantate
wurden von den Injektionsstellen isoliert und mit DMSO extrahiert,
um den nicht freigesetzten Wirkstoff durch HPLC zu quantifizieren.
Die In-vivo-Freisetzung wurde durch Subtrahieren der Menge des in
den Implantaten verbleibenden Wirkstoffs von der Gesamtmenge an
injiziertem 2ME berechnet. Das In-vivo-Freisetzungsprofil zeigt eine schlagartige
Freisetzung (Burst Release) von etwa 35 % am ersten Tag, gefolgt
von einer linearen Freisetzung von 100 % des verkapselten Wirkstoffs
in 28 Tagen.
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Die
gefrorenen Plasmaproben wurden aufgetaut, extrahiert, derivatisiert
und der Plasmaanteil von 2ME wurde durch Gaschromatografie gegen
bekannte 2ME-Standards quantifiziert. Ein Tag nach der Injektion betrug
der Plasma-2ME-Anteil 6,5 ng/ml und fiel am Tag drei auf 5 ng/ml.
2ME-Plasmakonzentrationen nahmen dann zwischen Tag drei und Tag
sieben zu und blieben bis zum Tag 14 bei 8 ng/ml. Die Plasmakonzentrationen
des Wirkstoffs nahmen dann zwischen Tag 14 und Tag 28 stetig auf
eine Endkonzentration von 2 ng/ml an Tag 28 ab.
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2. Beispiel. Verkapselung
von 2-Hydroxyöstradiol
in Poly-(lactid-co-glycolid)-Mikrosphären
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Ein
Mikrosphärenpräparat wurde
durch Lösen
von 1067 mg 2-Hydroxyöstradiol
(2HE) und 1600 mg PLGA (50:50 Lactid:Glycolid, Mw 27 kD) in 28 ml
Ethylacetat hergestellt. Die Mikrosphären wurden gemäß den Angaben
im 1. Beispiel hergestellt. Die Kernladung wurde mit 38,3 gemessen,
96 % Verkapselungseffizienz.
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Mikrosphären, die
5 mg 2HE entsprachen, wurden subkutan in Ratten injiziert. In vorgegebenen
Zeitabständen
wurden Tiere geopfert und die Injektionsstellen wurden seziert,
um die Mikrosphären
wiederzugewinnen. Gleichzeitig wurden den Tieren Blutproben entnommen
und das Plasma wurde getrennt und bei -80°C eingefroren. Die wiedergewonnenen
Mikrosphären
wurden durch Zentrifugation gereinigt und lyophilisiert. Sorgfältig abgewogene
Proben wurden in DMSO gelöst
und der 2HE-Gehalt der wiedergewonnenen Mikrosphären wurde durch HPLC-Analyse
quantifiziert. Die Freisetzung von Östradiolmetaboliten in vivo
wurde indirekt durch Subtrahieren der in den Mikrosphären nach
einer In-vivo-Inkubation
verbleibenden Wirkstoffmenge von der anfänglichen Wirkstoffmenge in
den Mikrosphären
berechnet. 32 % des verkapselten Wirkstoffs wurden innerhalb von
einem Tag nach der Injektion freigesetzt und etwa 50 % der Dosis
waren nach drei Tagen freigesetzt. Der verbleibende Wirkstoff wurde
zwischen Tag 3 und Tag 28 nach der Injektion stetig freigesetzt.
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Nach
dem Sammeln der Proben der jeweiligen Zeitpunkte wurden die eingefrorenen
Plasmaproben aufgetaut, extrahiert, derivatisiert und die Plasmaanteile
von 2HE und 2ME. wurden durch Gaschromatografie gegen bekannte Standards
quantifiziert. Das Plasma-Pharmakokinetikprofil hatte 24 Stunden
nach der Injektion einen Blutanteil von etwa 20 ng/ml 2HE, der bis
zu Tag 7 nach der Injektion stetig abnahm. Der Blutanteil von 2HE
war zwischen Spurenanteilen und 2 ng/ml zwischen Tag 7 und Tag 28
nachweisbar. Ein geringerer Burst-Anteil von 2ME (11,5 ng/ml) wurde
einen Tag nach der Injektion nachgewiesen, der bis zu Tag 7 allmählich auf
2 ng/ml zurückging,
wobei dieser Wert zwischen Tag 7 und Tag 28 aufrecht gehalten wurde.
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3. Beispiel. Verkapselung
von 2HE in PLGA-Mikrosphären
durch ein selektives Lösungsmittelextraktionsverfahren
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Poly-D,L-(milch-co-glycol)säure in einem
Molverhältnis
von 50:50 (PLGA 5050 2,5M) mit einer durchschnittlichen relativen
Molekülmasse
von 27 kD wurde in Ethylacetat auf eine Konzentration von 20 % w/v
gelöst.
Eine zweite Lösung
wurde durch Lösen
von 300 mg 2-Hydroxyöstradiol
in 1,2 ml Dimethylsulfoxid (DMSO) hergestellt. Die beiden Lösungen wurden
durch Verwirbeln vermischt, woraus eine einzelne, klare Lösung entstand.
Diese organische Lösung
wurde mit einer wässrigen
Phase aus 17,5 ml Wasser mit 700 mg Polyvinylalkohol, 2,5 ml Ethylacetat
und 4 ml DMSO in einem 50-ml-Becher emulgiert, indem mit einem 1-Zoll-Magnetstab
mit 650 rpm 5 Minuten lang bei 4°C
gerührt
wurde. Die resultierende Emulsion wurde langsam in einen 600-ml-Becher
mit 240 ml Wasser, 48 ml DMSO und 6 ml Ethylacetat bei 4°C gegossen.
Man ließ die
Partikelsuspension auf Raumtemperatur unter Umgebungsbedingungen
erwärmen
und das Ethylacetat über
Nacht von der Emulsion extrahieren/verdampfen. Die gehärteten Partikel
wurden filtriert, mit Wasser gewaschen und vor dem Bestimmen der
Kernladung luftgetrocknet.
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Getrocknete
Mikropartikel von jedem Präparat
wurden in DMSO solubilisiert und durch HPLC gegen 2HE-Standards
quantifiziert. Der 2HE-Gehalt lag bei 13,1 %. Die Verkapselungseffizienz
betrug 66 %.
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Mikrosphären, die
5 mg 2HE entsprachen, wurden subkutan in Ratten injiziert. Zu vorbestimmten
Zeitpunkten wurden die Tiere geopfert und die Injektionsstellen
wurden seziert, um die Mikrosphären
wiederzugewinnen. Gleichzeitig wurden Blutproben von den Tieren
genommen und das Plasma wurde getrennt und bei -80°C eingefroren.
Die wiedergewonnenen Mikrosphären
wurden durch Zentrifugation gereinigt und lyophilisiert. Sorgfältig abgewogene
Proben wurden in DMSO gelöst
und der 2HE-Gehalt der wiedergewonnenen Mikrosphären wurde durch HPLC-Analyse
quantifiziert. Die Freisetzung von Östradiolmetaboliten in vivo
wurde indirekt durch Subtrahieren der in den Mikrosphären nach
einer In-vivo-Inkubation verbleibenden Wirkstoffmenge von der anfänglichen
Wirkstoffmenge in den Mikrosphären
berechnet. Die In-vivo-Freisetzung von 2HE war durch eine schlagartige
Freisetzung von 38 % der Dosis im Laufe des ersten Tages nach der
Injektion, gefolgt von einer kumulativen Freisetzung von 55 % an
Tag 3 nach der Injektion gekennzeichnet. 30 % der Gesamtdosis wurden
zwischen Tag 3 und Tag 28 freigesetzt, wobei insgesamt 88 der Dosis
in 4 Wochen freigesetzt wurden.
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Nach
dem Sammeln der Proben der jeweiligen Zeitpunkte wurden die gefrorenen
Plasmaproben aufgetaut, extrahiert, derivatisiert und die Plasmaanteile
von 2HE und 2ME wurden durch Gaschromatografie gegen bekannte Standards
quantifiziert. Die schlagartige Freisetzung von 38 entsprach einem
Plasmaanteil von 4 ng/ml 2HE, der zwischen Tag 3 und Tag 28 auf
Spurenanteile zurückging.
Der Plasmaanteil von 2ME erreichte seinen Höchstwert bei 5,5 ng/ml einen
Tag nach der Injektion und ging auf 2 ng/ml an Tag 3 zurück. Dieser Anteil
wurde zwischen Tag 3 und Tag 28 aufrecht gehalten.
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4. Beispiel. Feststoff-in-Öl-in-Wasser-Verkapselung
von 2 ME
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DMSO-Lösungen von
2 ME mit einer Konzentration von 25 w/v wurden in Flüssigstickstoff
abschreckgefroren, um eine Kristallisation des Wirkstoffs zu verhindern.
Ein-ml-Aliquoten
der gefrorenen 2ME-DMSO-Lösung
wurden mit einem kalten Mörser
und Stößel zerstoßen, anschließend mit
10 ml einer gekühlten
20 % w/v PLGA-50:50-(Lactid:Glycolid, durchschnittliche MW 53 kD)-Lösung in
Ethylacetat mit einem Fisher Powergen 125 Rotor/Stator-Homogenisator,
der mit einer gekühlten
7-mm-Spitze ausgestattet war, mit 33.000 rpm vermischt. Es wurden
zwei Präparate
hergestellt; das erste wurde emulgiert, wobei alle Komponenten auf -20°C gekühlt wurden,
das zweite wurde auf 4°C
gekühlt.
Beide Temperaturen hielten die 2ME-DMSO-Lösung im gefrorenen Zustand.
Die Feststoff-in-Öl-Emulsionen
wurden zu 30 ml destilliertes Wasser mit 4 % w/v Polyvinylalkohol
und 3,5 ml Ethylacetat bei 4°C
in einem 100-ml-Becher unter Rühren
mit 600 rpm mit einem 1-Zoll-Rührstab
gegeben. Die resultierende Feststoff-in-Öl-in-Wasser-Emulsion wurde
langsam in 250 ml eiskaltes Wasser in einem 600-ml-Becher gegossen,
das 10 ml Ethylacetat enthielt, und mit einem 1,5-Zoll-Rührstab mit
400 rpm gerührt.
Der Extraktionsbecher wurde im Laufe der Mikrosphärenhärtung in
ein Eisbad gegeben. Der Becher wurde über Nacht gerührt, um
die Lösungsmittel
von den Mikrosphären
zu extrahieren, wobei man die Temperatur langsam auf 22°C steigen
ließ,
während
das Eis schmolz und das Wasser sich unter Umgebungsbedingungen erwärmte.
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Die
Partikel wurden durch Filtration aufgefangen, mit Wasser gewaschen
und lyophilisiert. Getrocknete Partikel wurden in DMSO gelöst und der
2ME-Gehalt wurde durch HPLC gemessen. Die Verkapselungseffizienz
der Feststoff/Öl/Wasser-Technik
bei -20°C
und 4°C
ist aus Tabelle I ersichtlich. Tabelle
I. 2ME-Verkapselungseffizienz mit der Feststoff-in-Öl-in-Wasser-Technik
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Die
In-vitro-Freisetzung von 2ME wurde durch Zugabe von 12,5 mg Mikrosphären zu 100
ml eines wässrigen
50%igen Ethylalkohols gemessen. Aliquoten wurden zu vorbestimmten
Zeitabständen
entfernt und 2ME-Konzentrationen wurden durch UV-Absorbanzspektroskopie
gemessen. Das bei -20°C
emulgierte Präparat
setzte 15 % des verkapselten Wirkstoffs in linearer Weise über 6 Stunden
frei. Im Gegensatz dazu setzte die bei 4°C emulgierte Formulierung 7
% des verkapselten Wirkstoffs innerhalb von 30 Minuten frei, wobei
die Freisetzungsrate zwischen 30 Minuten und 7 Stunden stetig abnahm.
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5. Beispiel. Eutektisches
Gemisch von 2ME und Menthol
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Zur
chronischen Verabreichung niedrig dosierter Wirkstoffe ist ein transdermales
Patch möglicherweise
wiederholten Injektionen von PLGA-Mikrosphären vorzuziehen. Zwei Haupthindernisse
für die
transdermale Verabreichung sind die Formulierung eines stabilen,
hochkonzentrierten Wirkstoffreservoirs und irgendeines Mechanismus
zur Verbesserung der Hautdurchlässigkeit.
Kaplun-Frischoff und Touitou (1997) J. Pharm. Sci. 86:1394-1399
(Testosteron-Hautpermeationsverbesserung
durch Menthol durch die Bildung eines Eutektikums mit Wirkstoff
und Interaktion mit Hautlipiden) fanden, dass Testosteron mit Menthol,
das ein bekannter Hautdurchlässigkeitsverbesserer
ist, ein eutektisches Gemisch bildete. Da 2ME jedoch eine weit geringere Löslichkeit
in Alkohol hat als Testosteron, ist die Bildung eines eutektischen
Gemischs aus 2ME und Menthol keine offensichtliche Ausweitung der
aktuellen Technik.
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187,6
mg Menthol wurden mit einem Mörser
und Stößel mit
121,3 mg 2ME fünf
Minuten lang vermahlen, um einen homogenen, wachsartigen Feststoff
zu bilden. 1,2 mg dieses Gemischs wurden hermetisch in einer Aluminiumpfanne
verschlossen und in das Probenfach eines TA Instruments Q10 Differentialkalorimeters bei
25°C geladen.
Die Probe wurde von 25 bis 160°C
bei 10°C/min.
gescannt. Ein endothermer Peak erster Ordnung wurde bei einer Anfangstemperatur
von 31,47°C
festgestellt. Dieser Peak entspricht keiner der reinen Verbindungen
(Menthol 41,77°C,
2ME 187,36°C)
und stimmt mit der Bildung einer separaten, eutektischen Phase überein.
Die transdermale Zuführung
des Östradiolmetabolits
wird voraussichtlich durch das eutektische Gemisch mit Menthol verbessert,
da das Gemisch bei Körpertemperatur
flüssig
ist.
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6. Beispiel. Durch Sprühtrocknung
hergestellte 3-Benzoyl-2-methoxyöstradiol-Mikrosphären
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536
mg 3-Benzoyl-2-methoxyöstradiol
und 1250 mg PLGA (50:50 Lactid:Glycolid, 27 kD Mw) wurden in 25
ml Methylenchlorid gelöst.
Die Lösung
wurde mit 3 ml/min. durch den Einlasszerstäuber eines Buchi Mini Spray
Dryer Modell B-191 gepumpt. Die Geräteeinstellungen waren wie folgt:
Einlasstemperatur, 50°C;
Runlasstemperatur, 43°C;
Aspirator, 80 %; Zerstäuberluftstrom,
600 ml/min. Partikel wurden aufgefangen und durch Rasterelektronenmikroskopie
(06/18/02) untersucht. Die Partikelgröße reichte von 0,2 bis 3 μm. Es wurden
keine Wirkstoffkristalle beobachtet, was auf eine effiziente Verkapselung
des Wirkstoffs schließen
ließ.
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7. Beispiel. 2-Methoxyöstradiol-Mikrosphären mit
einem Antioxydationsmittel, hergestellt durch Extrusion durch einen
Festbettemulgator
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800
mg PLGA (50:50 Lactid:Glycolid, 13 kD durchschnittliche Mw), 400
mg 2-Methoxyöstradiol
und 8,2 mg BHT wurden in 14 ml Ethylacetat bei 65°C gelöst. Diese Ölphase wurde
mit einer wässrigen
Phase emulgiert, die aus 1 % w/v Polyvinylalkohol in einem Verhältnis von
1 Teil Öl
zu 1,5 Teilen Wasser bestand. Die resultierende Emulsion wurde entweder
direkt mit 3 ml/min. in ein Lösungsmittelextraktionsmedium
gepumpt, das aus 800 ml eines 0,5 % w/v Polyvinylalkohols bestand,
oder etwa 10 Minuten lang bei 65°C
gehalten, bevor die Emulsion zum Extraktionsmedium gegeben wurde.
Man ließ die
Mikrosphären
in dem Extraktionsmedium härten,
indem 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt wurde. Die gehärteten Mikrosphären wurden
durch Zentrifugation aufgefangen, mit destilliertem Wasser gewaschen
und lyophilisiert.
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Getrocknete
Mikropartikel von diesem Präparat
wurden in DMSO solubilisiert und durch HPLC gegen 2ME-Standards
quantifiziert. Der 2ME-Gehalt lag bei 33,2 %. Die Verkapselungseffizienz
lag bei 97 %. Der BHT-Gehalt der Mikrosphären wurde im gleichen Assay
gegen bekannte BHT-Standards
quantifiziert. Die BHT-Ladung betrug 0,7 Gew.-%, was einer Verkapselungseffizienz
von 100 % für
das Konservierungsmittel entsprach.
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8. Beispiel. Durch temperaturmodulierte
Lösungsmittelextraktion
hergestellte 2-Methoxyöstradiol-Mikrosphären
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1600
mg PLGA (50:50 Lactid:Glycolid, 13 kD Mw) und 805 mg 2-Methoxyöstradiol
wurden in 28 ml Ethylacetat bei 65°C gelöst. Diese Ölphase wurde mit einer wässrigen
Phase emulgiert, die aus 1 % w/v Polyvinylalkohol in einem Verhältnis von
1 Teil Öl
zu 20 Teilen Wasser bestand. Die resultierende Emulsion wurde durch
eine in Eiswasser eingetauchte isolierte Röhre gepumpt. Die Löslichkeit
von Ethylacetat in Wasser nimmt mit abnehmender Temperatur zu, so
dass die gekühlte
wässrige
Phase ein Reservoir mit zunehmender Kapazität für das organische Lösungsmittel
wird. Die gekühlte
Mikrosphärensuspension
wurde in einen Becher gepumpt und die Mikrosphären wurden durch 3-stündiges Rühren bei
Raumtemperatur gehärtet.
Die gehärteten
Mikrosphären
wurden durch Zentrifugation aufgefangen, mit destilliertem Wasser
gewaschen und lyophilisiert.
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Getrocknete
Mikropartikel von diesem Präparat
wurden in DMSO solubilisiert und durch HPLC gegen 2ME-Standards
quantifiziert. Der 2ME-Gehalt lag bei 27,3 %. Die Verkapselungseffizienz
betrug 82 %.
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9. Beispiel. Stabilisierung
von 2-Methoxyöstradiol
in Mikrosphären
durch Annealing
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2ME
enthaltende Mikrosphären
wurden gemäß den Angaben
im obigen 6. Beispiel hergestellt. Das fertige Mikrosphärenpulver
wurde mit einem 10fachen Gewichtsüberschuss an granulöser Saccharose
vermischt. Die Feststoffsuspension wurde in einer Polypropylenröhre versiegelt
und in ein 65°C
Wasserbad 3 Stunden lang eingetaucht, um eine Kristallisation von
verkapseltem 2-Methoxyöstradiol
zu ermöglichen.
Nach dem Annealing wurde die Röhre
aus dem Temperaturbad genommen und es wurde genügend Wasser zugegeben, um die
Saccharose zu lösen.
Die Mikrosphären
wurden dreimal mit Wasser durch Zentrifugation gewaschen und lyophilisiert.
Eine Differentialkalorimetrie an einer Probe der einer Annealing-Behandlung
unterzogenen Mikrosphären
bestätigte,
dass > 99 % des Wirkstoffs
kristallisiert worden waren.
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Proben
der Mikrosphären
wurden vor und nach dem Annealing in Glasphiolen geladen, in Umgebungsatmosphäre versiegelt
und in temperaturgeregelte Inkubatoren bei 23°C oder 38°C gegeben. Die Phiolen wurden
aus den Inkubatoren in vorbestimmten Zeitabständen entfernt und der Gehalt
und die Reinheit von 2ME in den Mikrosphären wurden analysiert. Die
amorphen Wirkstoff enthaltende Formulierung baute bei einer Lagerung
bei Raumtemperatur um mehr als 13 % ab, wohingegen die Formulierung
mit kristallinem Wirkstoff im Laufe einer Inkubation von 58 Tagen
bei 38°C
nicht abbaute.
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Tabelle
II. Lagerungsbeständigkeit
von kristallinem und amorphem 2ME in Mikrosphären
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10. Beispiel. Durch Verkapselung
mikronisierter Kristalle hergestellte 2-Methoxyöstradiol-Mikrosphären
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2-Methoxyöstradiol-Wirkstoffsubstanz
wurde mit einem Mörser
und Stößel vermahlen,
bis die Partikel einen Durchmesser von weniger als 5 μm hatten.
Die Partikelgröße wurde
durch Rasterelektronenmikroskopie überwacht. Der mikronisierte
Wirkstoff, 129 mg, wurde zu 1 ml einer 30 w/v Lösung von PLGA (50:50 Lactid:Glycolid,
27 kD Mw) in Ethylacetat gegeben. Der Wirkstoff wurde in der Polymerlösung mit
einem Sondenbeschaller suspendiert, wobei das Gefäß auf Eis
gesetzt wurde. Die Suspension wurde tropfenweise zu 50 ml eines
wässrigen
4 % w/v Polyvinylalkohols in einem 150 ml Becher unter Rühren mit
800 rpm gegeben. Die Mikrosphärensuspension
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die gehärteten
Mikrosphären
wurden durch Zentrifugation aufgefangen, mit destilliertem Wasser
gewaschen und lyophilisiert. Eine chromatografische Analyse einer
Probe des endgültigen
Mikrosphärenpräparats,
gelöst
in Dimethylsulfoxid und gemessen gegen bekannte 2ME-Standards zeigte,
dass die Kernladung 28,8 Gew.-% 2-Methoxyöstradiol betrug, was eine Verkapselungseffizienz
von 96 % ergab.
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11. Beispiel. Herstellung
von transdermalen 2-Methoxyöstradiol-Patchformulierungen
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2-Methoxyöstradiol-Wirkstoffsubstanz
wurde in verschiedenen druckempfindlichen Klebstoffen (National
Starch) transdermaler Güte
suspendiert und auf polyethylen- und
aluminiumdampfbeschichtete Polyesterunterlagen (3M) mit einem Gardco „Microm" Filmapplikator aufgebracht.
Die Beschichtungen wurden über Nacht
in einem Abzugsschrank getrocknet, die Trocknung wurde in einem
80°C Ofen über einen
Zeitraum von 2-4 Stunden vollendet.
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12. Beispiel. Herstellung
von 2-Methoxyöstradiol-3,17-diacetat-Mikrosphären
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400
mg Poly-(lactid-co-glycolid) (PLGA) mit einem Molverhältnis zwischen
Lactid- und Glycolidmonomer von 1:1 und mit einer Grundviskosität von 0,25
dl/g und einer durchschnittlichen relativen Molekülmasse von
27 kD (PLGA 5050 2,5M, Medisorb, USA) und 200 mg 2-Methoxyöstradiol-3,17-diacetat wurden
in 7 ml Ethylacetat durch Rühren
bei 23°C
gelöst.
Diese Ölphase
wurde langsam in 20 ml eines wässrigen
Polyvinylalkohols (durchschn. rel. Molekülmasse 100 kD, 1 % w/v) in
einem 50-ml-Becher mit einem Magnetstab mit einer Rührdrehzahl
von 450 rpm gegossen. Das Gemisch wurde folglich 5 Minuten lang
emulgiert, woraufhin die Emulsion schnell in 150 ml eines wässrigen
1 % w/v Polyvinylalkohols gegossen wurde. Man ließ die Mikrosphären 3 Stunden
lang durch Magnetrühren
bei Raumtemperatur und Umgebungsdruck härten. Die gehärteten Partikel
wurden aufgefangen und mit Wasser durch Zentrifugation gewaschen
und dann lyophilisiert.
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Ein
zweites Präparat
wurde durch Lösen
von jeweils 400 mg PLGA und 2-Methoxyöstradiol-3,17-diacetat in 7
ml Ethylacetat hergestellt. Die Emulgierung fand wie oben beschrieben
statt.
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Eine
Probe getrockneter Mikrosphären
von jedem Präparat
wurde in Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst und das in den Proben vorhandene
2ME-Diacetat wurde durch HPLC-Analyse gegen Standardkonzentrationen
des Wirkstoffs quantifiziert. Wirkstoffladung und Verkapselungseffizienz
sind in Tabelle III aufgeführt.
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Tabelle
III. Wirkstoffladung für
2-Methoxyöstradiol-3,17-diacetat-Mikrosphären
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Mikrosphären von
jedem Präparat,
die 5 mg 2ME-Diacetat entsprachen, wurden zu 100 ml eines wässrigen
50%igen Alkohols gegeben. Die Gefäße wurden mit 100 rpm bei 23°C 7 Stunden
lang gerührt.
Proben des Freisetzungsmediums wurden in Abständen entnommen und die Konzentration
des Wirkstoffs wurde durch UV-Absorbanz bei 287 nm gemessen. Charge
041-034-A setzte
5 % des verkapselten Wirkstoffs in 1 Stunde frei, mit einer Gesamtfreisetzung
von 8 % in 7 Stunden im In-vitro-Freisetzungsassay. Im Gegensatz dazu
wurden 8 des verkapselten Wirkstoffs innerhalb von 30 Minuten von
Charge 041-034-B freigesetzt, wobei anschließend insgesamt 24 % in 7 Stunden
freigesetzt wurden.
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Mikrosphären entsprechend
5 mg 2ME-Diacetat der oben beschriebenen Charge 041-034-B wurden subkutan
in Sprague-Dawley-Ratten
injiziert. Blut wurde regelmäßig über einen
Zeitraum von 4 Wochen entnommen. Unmittelbar nach der Entnahme wurde
Plasma getrennt und bei -80°C
gefroren gelagert. Nach dem Sammeln der Proben von den jeweiligen
Zeitpunkten wurden die gefrorenen Plasmaproben aufgetaut, extrahiert,
derivatisiert und der Plasmaanteil von 2ME wurde durch Gaschromatografie
gegen bekannte 2ME-Standards quantifiziert. Das Pharmakokinetikprofil
war durch eine stetige Zunahme auf 2 ng/ml zwischen Tag 0 und Tag
3 gekennzeichnet. Die Plasmaanteile wurden zwischen Tag 3 und Tag
28 zwischen 1 und 3 ng/ml gehalten. Interessanterweise gab es keine
große
schlagartige Freisetzung von 2-Methoxyöstradiol
im Laufe der ersten drei Tage nach der Injektion von Mikrosphärenformulierungen
mit der Diacetatprodroge.
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Alle
hierin offenbarten und beanspruchten ZUSAMMENSETZUNGEN, VERFAHREN
und VORRICHTUNGEN können
ohne unnötige
Experimente im Hinblick auf die vorliegende Offenbarung hergestellt
und ausgeführt
werden. Es ist offensichtlich, dass bestimmte Agenzien, die sowohl
chemisch als auch physiologisch verwandt sind, die hierin beschriebenen
Agenzien ersetzen können,
während
die gleichen oder ähnliche
Ergebnisse erzielt werden.