DE69928524T2 - Biologisch aktive zusammensetzung - Google Patents

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    • A61K9/146Intimate drug-carrier mixtures characterised by the carrier, e.g. ordered mixtures, adsorbates, solid solutions, eutectica, co-dried, co-solubilised, co-kneaded, co-milled, co-ground products, co-precipitates, co-evaporates, co-extrudates, co-melts; Drug nanoparticles with adsorbed surface modifiers with organic macromolecular compounds

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer biologisch aktiven Zusammensetzung, von welcher eine oder mehrere biologisch aktive Komponenten freigesetzt werden sollen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer biologisch aktiven Zusammensetzung, wobei das biologisch aktive Agens in einem übersättigten Zustand innerhalb eines Trägers vorhanden ist, ohne aus diesem präzipitiert zu werden. Die Erfindung bezieht sich auch auf die hergestellte Zusammensetzung zur Verwendung als ein Medikament.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Unter anderem aus toxikologischen Gesichtspunkten ist es häufig bevorzugt, bei Behandlung von Krankheiten oder deren Symptomen Arzneimittel direkt zu ihrem Wirkungsort zu liefern. Es ist bekannt, dass die Risiken, nachteilige Effekte mit systemischem Ursprung zu erhalten, häufig beträchtlich verringert sind, wenn ein Arzneimittel direkt an seine(n) Wirkungsort(e) geliefert wird. Außerdem beinhaltet systemisches Verabreichen häufig Metabolisierung des Arzneimittels vor seinem Erscheinen an dem Wirkungsort, welches zu einer darauf folgenden Verringerung des biologischen Effekts führt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass beispielsweise bei Fällen von zu befürchtender Überdosis, allergischen Reaktionen oder Verabreichen von kontraindizierten Arzneimitteln, es einfach ist, topische Zusammensetzungen zu entfernen, im Gegensatz zu Arzneimitteln, welche peroral oder durch Injektion verabreicht wurden.
  • Wie hier verwendet, bedeutet topische Verabreichung u.a. dermale, sub-linguale, gingivale, buccale, transdermale, nasale, vaginale und rektale Verabreichung, wobei die resultierenden biologischen Effekte lokal und/oder systemisch sein können.
  • Bei z.B. dermaler, nasaler, vaginaler, buccaler oder sub-lingualer Verabreichung können nur eine sehr begrenzte Anzahl von Arzneimitteln alleine mit einer brauchbaren Rate in den menschlichen Körper dringen. Dementsprechend wurde viel Forschung durchgeführt, um die Möglichkeit zu untersuchen, sowohl die traditionellen nicht-invasiven Verabreichungstechniken zu verbessern als auch neue nicht-invasive Arzneimittelverabreichungssysteme und -vorrichtungen zu entwickeln, welche für systemische und/oder interne Verwendung vorgesehen sind. Drei sich fundamental unterscheidende Lösungsansätze wurden für dieses Ziel beschrieben.
  • Zunächst gibt es die bekannte Möglichkeit, die Durchdringungs-/Permeationseigenschaften des Arzneimittels durch chemische Veränderung desselben zu verbessern. Nachdem das Arzneimittel in den Körper gelangt ist, wird seine pharmakologisch aktive Form erhalten durch chemische Reaktion(en) in vivo. Dieser sog. Pro-Drug-Ansatz ist nur gelegentlich eine Erfolg versprechende Alternative. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z.B. dass (i) die Penetrationsrate des Pro-Drug immer noch zu niedrig sein kann, (ii) dass das Pro-Drug toxisch oder ansonsten schädlich sein kann, oder (iii) dass die in vivo-Umwandlung zur aktiven Form des Arzneimittels zu langsam ist und/oder teilweise zu inaktiven oder toxischen Verbindungen führt. Ein entfernt verwandter Ansatz ist die Herstellung eines Ionenpaars aus einem Arzneimittel und einem geeigneten Gegenion. Im Allgemeinen weist ein solches Ionenpaar jedoch nicht eine wesentlich verbesserte Penetrationsrate durch menschliche Barrieren hindurch auf.
  • Zweitens können die Eigenschaften der Barriere geändert werden, um die Arzneimittelverabreichung zu erleichtern. Methoden, um das zu erreichen, sind z.B. Ultraschallbehandlung, Anwenden von elektrischem Strom oder die Verwendung von sog. penetrationsunterstützenden Mitteln oder Durchdringungsverbesserern in der Zusammensetzung. Sämtliche dieser Verfahren wirken durch Aufbrechen der Barrierestruktur, wodurch die Arzneimitteldiffusion durch die Barriere in den Körper unterstützt wird, und/oder Verbessern der Arzneimittellöslichkeit in der Barriere. Jedoch sind Verfahren, welche Wärme, Ultraschall und elektrischen Strom umfassen, im Allgemeinen nicht für leichte Handhabung durch den Patienten auf einfache Weise geeignet und erfordern daher die Einweisung in ein Krankenhaus, welches ein wesentlicher Nachteil dieser Verfahren ist. Außerdem sind alle Verfahren, welche auf dem Ansatz basieren, die Barriereeigenschaften zu verändern, bezüglich toxikologischer Gesichtspunkte fragwürdig, aufgrund der Beobachtung, dass i) nachteilige Effekte auf die Barrierezellen gezeigt wurden und ii) eine Verringerung der schützenden Eigenschaften der Barriere auch zu erhöhter Durchdringung für jegliche Substanz führen, und nicht nur für das an der Verabreichungsstelle vorhandene Arzneimittel. Es sollte auch erwähnt werden, dass die Mehrzahl der bekannten chemischen penetrationsunterstützenden Mittel vor dem Beginn ihrer Wirkung etwas Zeit benötigen, d.h. eine Verzögerungszeit der Wirkung aufweisen, da sie in die Barriere gebracht werden müssen, bevor die tatsächliche Erhöhung der Penetrationsrate beobachtet wird.
  • Drittens kann die treibende Kraft, welche zum Eindringen des Arzneimittels in den Körper führt, geändert werden. Das heißt, der Unterschied des elektrochemischen Potenzials des Arzneimittels zwischen dem Arzneimittelreservoir und dem Körper kann erhöht werden. Arzneimittelverabreichungssysteme, welche auf diesem Ansatz basieren, führen zu einem hohen Fluss von Arzneimittel durch die Barriere und weisen üblicherweise auch eine verringerte Verzögerungszeit der Wirkung auf.
  • Bei auf Iontophorese basierenden Verfahren wird dieser Ansatz verwendet durch Anlegen eines Gradienten des elektrischen Potenzials über die Barriere. Offensichtlich sind diese Verfahren hauptsächlich geeignet für Arzneimittel mit einer Gesamtladung und sind daher viel weniger effizient für ungeladene oder zwitterionische Spezies, da der Fluss der beiden letzteren Spezies hauptsächlich aufgrund von osmotischen und elektroosmotisch treibenden Kräften verbessert wird. Iontophoreseverfahren haben auch den Nachteil, dass sie die Struktur der Barriere verändern können.
  • Gemäß einem weiteren Ansatz kann der Fluss von Arzneimitteln in den Körper verbessert werden durch Erhöhen des chemischen Potenzials des Arzneimittels in einem dafür vorgesehenen Träger. Dies wird üblicherweise erreicht durch chemische Optimierung der Arzneimittelzusammensetzung durch Einstellen des Sättigungsgrads in dem Träger. Die auf diesem Ansatz basierenden Verfahren bieten mehrere Vorteile, verglichen mit den oben erwähnten Verfahren, da der Fluss des Arzneimittels verbessert wird im Vergleich zu untersättigten und gesättigten Systemen. Außerdem werden die Eigenschaften der Barriere selbst weniger beeinflusst, und die Verzögerungszeit des Beginns des pharmakologischen Effekts wird verringert. Es gibt zwei besonders wichtige Aspekte bei diesem Ansatz:
    • i) Erzeugung eines anfänglich hohen chemischen Potenzials des Arzneimittels in der Zusammensetzung
    • ii) Aufrechterhalten eines hohen chemischen Potenzials des Arzneimittels in der Umgebung der Barriere nach dem Aufbringen der Zusammensetzung
  • Daher ist es üblicherweise erwünscht, pharmazeutische Zusammensetzungen zu erstellen, welche bezüglich des Arzneimittels gesättigt sind. Beim Aufbringen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Zusammensetzung, dass die Löslichkeit und Diffusionseigenschaften des Arzneimittels in dem verwendeten Vehikel die Depletion des Arzneimittels in der Nähe der Barriere ausschließen müssen. Beispiele von Zusammensetzungen, welche für diesen Zweck verwendet werden, sind Mikroemulsionen und Emulsionen.
  • Ein weiterer Ansatz, um die Zusammensetzung gesättigt zu halten, ist die Verwendung einer überschüssigen Menge des (nicht löslich gemachten) Arzneimittels in dem Träger, wobei das Arzneimittel im Folgenden gelöst wird, in dem Maß, wie es das Arzneimittel ersetzt, welches durch die Barriere gedrungen ist.
  • Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung einer übersättigten Zusammensetzung des Arzneimittels. Hier ist die treibende Kraft, welche die Durchdringung der Barriere durch das Arzneimittel bewirkt, höher als in der gesättigten Zusammensetzung, da das Arzneimittel in der übersättigten Zusammensetzung ein höheres chemisches Potenzial im Vergleich mit der entsprechenden gesättigten Zusammensetzung hat. Beispielsweise werden solche Zusammensetzungen ge mäß den folgenden Mitteln oder Prinzipien hergestellt: i) Lösen des Arzneimittels bei Temperaturen und/oder Drücken, bei welchen die Löslichkeit des Arzneimittels höher ist im Vergleich zu den Temperaturen und/oder Drücken, welche für die medizinische Behandlung relevant sind (W. L. Chou und S. Riegelmann, J. Pharm. Sci., Band 60, Nr. 9, Seiten 1281–1302, 1971; WO 97/10812), ii) Verwenden von Feststoffdispersionen oder eutektischen Mischungen oder Feststoffarzneimittelpartikeln mit geringem Grad an Kristallinität oder hoch energetischen Polymorphen (W. L. Chou und S. Riegelmann, s.o.), iii) Mischen einer gesättigten Arzneimittellösung mit einem dafür ungeeigneten Lösungsmittel, wodurch ein lediglich physikalischer Vorgang in situ oder vor Verabreichung mit oder ohne ein Antinukleierungsagens durchgeführt wird ( US 4 940 701 ; US 4 767 751 ), iv) Lösungsmittelverdampfung in die umgebende Luft (Coldman et al., J. Pharm. Sci., 58, Nr. 9 (1969), Seiten 1098–1102), v) Lösungsmittelpenetration in den menschlichen Körper, vi) Wasseraufnahme in die Zusammensetzung aus dem menschlichen Körper, vii) pH-Änderungen in der Zusammensetzung, verursacht durch H+-Aufnahme vom menschlichen Körper, oder viii) Dispergieren einer wässrigen Lösung oder Emulsion eines Arzneimittels in einer wässrigen Lösung eines Latexpolymers (Lichtenberger et al., "Polymer films from aqueous polymer dispersions as carriers for transdermal delivery of lipophilic drugs", 15. Int. Symp. CRS: Basel 1988; Abstr. 89). Eine wichtige Gemeinsamkeit von iv) bis vii) liegt darin, dass die Übersättigung anfänglich in der Zusammensetzung nicht vorhanden ist und daher de facto nicht erreicht wird, bis die Zusammensetzung auf einen menschlichen Körper aufgebracht wird. Außerdem liegt ein großes Problem mit sämtlichen Zusammensetzungen i) bis viii) darin, dass das Arzneimittel relativ rasch präzipitiert, in welchem Fall der Sättigungsgrad deutlich reduziert wird.
  • DD 217 989 beschreibt eine übersättigte Zusammensetzung, wobei die Trägermatrix ein Acrylat ist (Scopacryl D), optional in Kombination mit einem Exzipienten, wobei beansprucht wird, dass die Matrixrekristallisierung eines darin vorhandenen übersättigten Arzneimittels verhindert.
  • W. L. Chou und S. Rigelmann (J. Pharm. Sci., Band 58, Nr. 12, Seiten 1505–1510, 1969) berichten, dass bei Matrixen mit Polyethylenglycolen mit höherem Moleku largewicht die Präzipitation eines darin gelösten übersättigten Arzneimittels üblicherweise langsam ist.
  • Ein weiterer Stand der Technik von Interesse ist WO 97/10812, welches ein Verfahren zum Herstellen übersättigter Systeme durch kontrolliertes Schmelzen einer Mischung aus einem Arzneimittel und einem Polymerträgermaterial beschreibt.
  • Erwähnt werden kann auch GB 2 306 885 , welches eine Zusammensetzung beschreibt, bei welcher ein übersättigter Zustand in einer wässrigen Trägermatrix erreicht wird.
  • Als Stand der Technik wird auch Bezug genommen auf WO 97/00670, welches eine Zusammensetzung basierend auf Inhaltsstoffen, welche ähnlich jenen sind, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Diese Literaturstelle beschreibt aber nicht einen übersättigten Zustand und weist auch nicht darauf hin und noch viel weniger auf die Eigenschaften der vorliegenden Erfindung, welche als entscheidend erkannt wurden, um einen stabilen übersättigten Zustand in einer solchen Zusammensetzung zu erreichen.
  • Zusammengefasst beschreibt kein hier erwähnter Stand der Technik die essenziellen Merkmale der übersättigten Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung oder weist darauf hin.
  • Allgemeine Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfinder haben einen neuen Ansatz gefunden, um eine biologisch aktive Zusammensetzung zu erhalten, welche sowohl unerwartete Stabilität als auch eine hohe Verabreichungsrate bezüglich einer darin enthaltenen übersättigten aktiven Komponente aufweist. Gemäß der beschriebenen Erfindung ist ein biologisch aktives Agens in einem im Wesentlichen stabilen übersättigten Zustand in einem Träger dafür vorhanden.
  • Kurz gesagt, wurde gefunden, dass durch Unterziehen der Träger-Startersubstanz(en) solcher chemischen Reaktion(en), das eine flüssige Ester- und/oder Polyester-Trägermatrix mit im Wesentlichen nicht-kristallinen oder amorphen Eigenschaften erzeugt wird, die so erhaltene Trägermatrix u.a. die Eigenschaft hat, ein biologisch aktives Agens in einem überraschend stabilen übersättigten Zustand zu halten. In einer so hergestellten biologisch aktiven Zusammensetzung wird die Präzipitation des Agens im Wesentlichen oder vollständig durch die Trägermatrix an sich inhibiert.
  • Der Ausdruck "biologisch aktives Agens" umfasst, wie hier verwendet, auch solche Vorstufen davon, welche einfach transformierbar sind, z.B. enzymatisch und/oder hydrolytisch zu dem biologisch aktiven Agens an sich. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen einer biologisch aktiven Zusammensetzung aufweisend ein biologisch aktives Agens, welches in einem nicht-kristallinen Ester- und/oder Polyesterträger dafür gelöst und/oder dispergiert ist, wobei eine Träger-Startersubstanz oder eine Mischung von zwei oder mehr unterschiedlichen Träger-Startersubstanzen solchen chemischen Reaktionen unterzogen werden, dass eine flüssige nicht-kristalline Ester- und/oder Polyester-Trägermatrix gebildet wird; ein biologisch aktives Agens wird hinzugefügt als Feststoff und/oder Flüssigkeit oder alternativ als Lösung oder Dispersion zu der flüssigen nicht-kristallinen Trägermatrix, nachdem die Ester und/oder Polyester bildende(n) Reaktion(en) vervollständigt wurde(n); und das biologisch aktive Agens wird dann in der Ester- und/oder Polyester-Matrix bei oberhalb der Raumtemperatur gelöst, um eine übersättigte Zusammensetzung bei Raumtemperatur zu erhalten.
  • Der Ausdruck "Flüssigkeit" sollte in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung breit interpretiert werden, d.h. als jedes Material, welches eine mobile oder viskose Flüssigkeit, Gummi, Glas oder Plastik ist; somit einschließlich Lösungen, Cremen, Pasten, Salben und Gelen im Umfang der Ansprüche.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die durch das oben erwähnte Verfahren hergestellte biologisch aktive Zusammensetzung zur Verwendung als ein Medikament.
  • Der Ausdruck "pharmazeutisch aktives Agens" umfasst, wie hier verwendet, auch Vorstufen, z.B. Pro-Drugs, welche einfach transformierbar sind, z.B. enzymatisch oder hydrolytisch, zu dem pharmazeutisch aktiven Agens an sich.
  • Eines der Ziele der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine übersättigte Zusammensetzung bereitzustellen, welche keine signifikante Präzipitation oder Verlust an Effekten während Langzeitlagerung bei Raumtemperatur aufweist, oder sogar bei über oder unterhalb der Raumtemperatur, z.B. über Monate oder sogar Jahre.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine übersättigte Zusammensetzung bereitzustellen, welche keine(n) signifikante(n) Präzipitation oder Wirkungsverlust während ihrer Anwendung bei einem humanen oder tierischen Patienten aufweist.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Trägermatrix bereitzustellen, welche geeignet ist für die Herstellung einer Zusammensetzung mit einem besonders hohen Grad an Übersättigung eines Arzneimittels (siehe unten).
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Trägermatrix zur Verfügung zu stellen, welche besonders geeignet ist, um Übersättigung von biologisch aktiven Agenzien zu erreichen, welche empfindlich bezüglich Hydrolyse in Wasser-basierten Trägermatrixen sind oder anderweitig chemisch und/oder physikalisch instabil sind.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine stabile übersättigte Zusammensetzung bereitzustellen, welche leicht handhabbar ist und bei ihrer Anwendung keinerlei professioneller Unterstützung bedarf.
  • Als Folge der hohen Verabreichungsrate ihrer aktiven Komponente(n) ist es ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, welche eine effiziente topische Behandlung ermöglicht, eine vorzugs weise dermale oder transdermale Verabreichung auf kleine Bereiche, was ein allgemeiner Vorteil bei der topischen Verabreichung von Arzneimitteln ist.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das biologisch aktive Agens in festem und/oder flüssigem, d.h. geschmolzenem Zustand zugefügt und anschließend in der nicht-kristallinen Matrix oberhalb der Raumtemperatur gelöst.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das biologische Agens als eine Lösung oder Dispersion hinzugefügt, welche anschließend in der nichtkristallinen Matrix oberhalb der Raumtemperatur gelöst wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist oberhalb der Raumtemperatur eine Temperatur oberhalb ca. 25°C, z.B. ca. 25 bis 200°C, vorzugsweise ca. 30 bis 150°C. Beispiele anderer geeigneter Temperaturen sind ca. 35 bis 100°C und 40 bis 80°C.
  • Die jeweilige Methode des Hinzufügens, welche für das Agens verwendet wird, kann jegliche allgemeine Zugabetechnik sein, welche der Fachmann kennt, und die Lösung oder Dispersion des biologisch aktiven Agens kann u.a. hergestellt werden durch Lösungsmittelverdampfen, Gefriertrocknen oder durch Verwendung irgendeiner der Methoden i) bis vii) (s.o.).
  • Vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wie auch bei dem Herstellungsverfahren derselben die erzeugte nicht-kristalline Ester- und/oder Polyester-Matrix als Lösungsmittel oder Dispersionsmedium verwendet.
  • Die chemische(n) Reaktion(en) umfasst (umfassen) allgemein eine oder mehrere Veresterungsreaktionen.
  • Die Träger-Startersubstanz(en), welche im Folgenden der obigen chemischen Reaktion (den chemischen Reaktionen) unterzogen wird, ist (sind) gewählt aus Monomeren, z.B. Disäuren, Trisäuren und höheren Säuren, Alkohol, einschließlich Diolen, Triolen und höheren Alkoholen, Sacchariden und Derivaten davon, Acrylsaccharide, einschließelich Acrylatstärke, und Oligomere, Polymere oder Präpolymere davon.
  • Fachleute verstehen, dass die chemische(n) Reaktion(en) bis zu einem solchen Grad der Vervollständigung durchgeführt werden, dass eine gewünschte nicht-kristalline Ester- und/oder Polyester-Trägermatrix erhalten wird, welche optimal für ein jeweiliges biologisch aktives Agens in einem jeweiligen Kontext ist. Als Beispiel kann die nicht-kristalline Ester- und/oder Polyester-Trägermatrix eine kleine Menge an Startersubstanz(en) enthalten und immer noch innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung sein.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Trägersubstanzen eine Säure und ein Alkohol, vorzugsweise Zitronensäure und Propylenglycol, wobei die nicht-kristalline Matrix einen Ester und/oder Polyester davon aufweist.
  • In einer alternativen Ausführungsform ist die Startersubstanz ausschließlich eine bi- oder multifunktionelle Substanz, welche bei Durchführen der chemischen Reaktion(en) die erwünschte nicht-kristalline Trägermatrix durch die chemische(n) Reaktion(en) selbst zur Verfügung stellt. Gemäß einer Beschreibung kann eine solche Startersubstanz Zitronensäure sein, welche unter Veresterungsbedingungen eine erfindungsgemäße nicht-kristalline Zitronensäureester- und/oder Polyester-Matrix ergibt.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden ein Ester und/oder Polyester derartigen chemischen Reaktionen unterzogen, z.B. Hydrolyse, dass eine nicht-kristalline Ester- und/oder Polyester-Trägermatrix zur Verfügung gestellt wird, worauf ein biologisch aktives Agens in einer Menge hinzugefügt wird, so dass die übersättigte Zusammensetzung erhalten wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung umfassen geeignete chemische Reaktionen das Anwenden von solchen Veresterungsbedingungen auf die Träger-Startersubstanz(en), welche gemäß der Standardreferenzliteratur üblicherweise für die gewählten Startersubstanz(en) oder Kombinationen davon verwendet werden. Außerdem sollten solche Veresterungsbedingungen gewählt werden, um das Herstellungsverfahren zu optimieren bezüglich beispielsweise Herstellungszeit und erreichbaren Grad der Übersättigung für das jeweilige verwendete biologisch aktive Agens. Typische Bedingungen umfassen beispielsweise Aussetzen der Träger-Startersubstanz(en) einer Temperatur von ca. –50°C bis ca. 300°C, vorzugsweise um 0 bis 150°C. Weitere Beispiele für brauchbare Temperaturbereiche sind 20 bis 100°C und 50 bis 80°C. Diese Temperaturbereiche sind insbesondere bevorzugt, wenn die Startersubstanz(en) eine Mischung aus Zitronensäure und Propylenglycol sind. Natürlich werden die chemischen Reaktion(en) gewählt und durchgeführt, so dass in jedem Fall die maximale oder optimale Verabreichungsrate des biologisch aktiven Agens erhalten wird.
  • Vorzugsweise werden die chemischen Reaktion(en) für eine Zeitdauer von 1 min bis 6 Monate durchgeführt, vorzugsweise von 0,5 h bis 4 Monate, als Beispiel kann die Zeitdauer auch von 1 h bis 3 Monate oder von 1 bis 2 Monaten sein.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung können monofunktionale Monomere in die chemische(n) Reaktion(en) als Möglichkeit zur Steuerung des Endpunkts der Reaktion(en) eingebracht werden.
  • Es sollte erwähnt werden, dass die Steuerung des Molekulargewichts und Verteilung desselben der Moleküle, welche die erzeugte nicht-kristalline Matrix bilden, es ermöglichen, die Löslichkeit des biologisch aktiven Agens in der Matrix zu steuern. Die Molekulargewichtsverteilung ist wahrscheinlich auch bedeutend für die Diffusionsrate des Agens durch die Matrix.
  • Vorzugsweise besteht die biologisch aktive Zusammensetzung der Erfindung nur aus einer flüssigen oder festen Phase.
  • Beispiele biologisch aktiver Agenzien, vorzugsweise pharmazeutisch aktiver Agenzien, welche geeignet sind zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung, sind z.B. Guanoside, Corticosteroide, psychopharmazeutische Homone, Oxicame, Peptide, Proteine, wie auch Agenzien, welche gewählt sind aus der Gruppe von Antibiotika, antiviralen Mitteln, antimikrobiellen Mitteln, Antikrebsmitteln, antifungalen Mitteln, Östrogenen, antiinflammatorischen Mitteln, neuroleptischen Mitteln, Melanocytenstimulanzien und Drüsenstimulanzien, vorzugsweise Stimulatoren der Talgdrüsen und Haarfolikeltalgdrüsen und Mittel mit einem Effekt auf die Mastzellensekretion.
  • In der am meisten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Träger-Startersubstanzen einer Veresterungsreaktion ohne das Vorhandensein des biologisch aktiven Agens unterzogen. Zu der so erhaltenen nicht-kristallinen Ester- und/oder Polyester-Matrix wird ein biologisch aktives Agens in festem Zustand zugefügt und dann bei über Raumtemperatur gelöst. Wenn die Zusammensetzung so hergestellt wird und man sie dann auf Raumtemperatur kommen lässt, wird dadurch eine stabile übersättigte Zusammensetzung hergestellt.
  • Für manche biologisch aktive Agenzien ist es bevorzugt, eine übersättigte Zusammensetzung kurz vor Verabreichung herzustellen. Zusätzlich zu der Tatsache, dass die vorliegende Zusammensetzung geeignet ist für übersättigte Zusammensetzung, welche für Langzeitlagerung und Anwendung vorgesehen sind, ist sie auch brauchbar für solche Präparationen (kurz vor Verabreichung). Bezüglich der Wahl des geeigneten Grads der Übersättigung des biologisch aktiven Reagens in der vorliegenden Zusammensetzung ist aus den thermodynamischen Gesetzen bekannt, dass innerhalb einer gegebenen Zeitdauer die Wahrscheinlichkeit der Präzipitation mit dem Grad der Übersättigung zunimmt. Dennoch ist die vorliegende Zusammensetzung in solchen speziellen Präparationen geeignet, bei welchen ein sehr hoher Grad der Übersättigung erwünscht ist, trotz einer etwas erhöhten Gefahr der Präzipitation. #
  • Die offenbarte Erfindung kann optional mit dem Verfahren i) bis viii) (s.o.) auf jegliche geeignete Weise kombiniert werden, falls dies in einem jeweiligen Fall notwendig ist. Als Beispiel kann der pH der erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzung optional im Folgenden modifiziert werden durch Einbringen einer geeigneten sauren oder basischen Verbindung, falls das im jeweiligen Kontext von Nutzen ist.
  • Das folgende Beispiel beschreibt die Erfindung näher.
  • Experimenteller Teil
  • Referenzzusammensetzung:
  • Ein Überschuss an Piroxicam wurde zu PEG400 hinzugefügt, und die Mischung wurde für 2 Wochen bei Raumtemperatur gerührt. Nach Sedimentation und Zentrifugation zeigte HPLC-Analyse, dass eine erhaltene Löslichkeit von s = 1,6% erhalten wurde. Vier übersättigte Lösungen von Piroxicam PEG400 wurden dann hergestellt, wobei jede einen Sättigungsgrad (SG = Konzentration/Löslichkeit) von 1,4, 1,8, 2,3 bzw. 2,7 hatte. Sie wurden hergestellt durch Erwärmen der entsprechenden Menge von Piroxicam in PEG400 auf 80°C für 30 min unter Rühren, gefolgt von Äquilibrierung auf Raumtemperatur, wodurch übersättigte Lösungen erhalten wurden. Die Zeit bis zur Präzipitation von Piroxicam (tp) bei Lagerung bei Raumtemperatur wurde durch visuelle Untersuchung überwacht, und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1. Zeit bis zur Präzipitation von Piroxicam aus einer übersättigten Lösung in PEG400.
    Figure 00140001
    • * SG = 1 bedeutet 1,6% (w/w) Piroxicam in PEG400 (s.o.)
  • Zusammensetzung gemäß der Erfindung:
  • Eine Zusammensetzung wurde hergestellt durch Mischen von 6 Teilen Zitronensäure und 4 Teilen Propylenglycol (Startersubstanzen) bei Raumtemperatur in einem Glasbehälter, der dann verschlossen wurde. Die Temperatur wurde auf 80°C erhöht und unter Rühren für 2 h gehalten. Dann ließ man die Mischung auf Raumtemperatur kommen, gefolgt von Bringen der Mischung auf 70°C für 26 Tage, Gefrierfachtemperatur für 235 Tage und schließlich Raumtemperatur für 1 Tag. Die resultierende Mischung war eine klare, viskose und fast farblose Lösung. Die oben dargestellte Prozedur führt zur Erzeugung von Esterbindungen zwischen der Zitronensäure und Propylenglycol, wodurch eine Ester-Trägermatrix gebildet wird. Gemäß der HPLC-Analyse hatte diese Lösung (d.h. Trägermatrix) eine Konzentration an nicht reagierten Zitronensäure von lediglich 4,5%.
  • Diese Lösung wurde dann in vier separate Lösungen aufgeteilt, wobei zu jeder eine entsprechende Menge an Piroxicam (siehe Tabelle 2) hinzugefügt wurde, gefolgt von Erwärmen auf 97°C für mindestens 30 min oder bis sämtliches Piroxicam gelöst wurde. Nach Erreichen der Raumtemperatur wurden die übersättigten Zusammensetzungen X1–X4 somit erhalten, und ihre tp-Werte wurden untersucht. Tabelle 2. Tp-Wert für übersättigtes Piroxicam in den Zusammensetzungen X1–X4 (w = Wochen).
    Figure 00150001
    • * Die Permeationsrate bei Sättigung wurde eingeschätzt auf 82 μg pro 24 h.
  • Die in Tabelle 2 gezeigten SG-Werte wurden erhalten durch Verwendung von Messungen mit der Franz-Diffusionszelle, und Fachleuten ist bekannt, dass die Permeationsrate einer Verbindung durch eine Silikonkunsstoff- Membran einem Franz-Diffusionszellenexperiment ein direktes Maß des thermodynamischen Potenzials der Verbindung ist. Außerdem kann häufig eine direkte Korrelation zwischen dem thermodynamischen Potenzial und dem Sättigungsgrad (SG) angenommen werden. Daher wurde angenommen, dass die Gleichung SG = Permeationsrate/Permeationsrate bei Sättigunggültig ist, wenn die SG-Werte geschätzt werden.
  • Wie aus Tabelle 2 ersichtlich, übersteigen die tp-Werte für sämtliche Zusammensetzungen X1 bis X4 zwei Wochen. Beim Zeitpunkt des Einreichens der vorliegenden Anmeldung wurde bislang keine Präzipitation in den Zusammensetzungen X1 bis X3 beobachtet. Tatsächlich unterstreichen die in Tabelle 2 dargestellten Experimente die präzipitationsverhindernden Eigenschaften der Trägermatrix gemäß der vorliegenden Erfindung, insbesondere im Vergleich mit den in Tabelle 1 oben dargestellten Experimenten.
  • Außerdem führt der zunehmend höhere Grad an Übersättigung von Piroxicam in den Zusammensetzungen X1 bis X4 zu einer erhöhten Permeationsrate, d.h. einem erhöhten thermodynamischen Potenzial. Dies zeigt sich durch Untersuchen der Permeationsrate von Piroxicam durch eine Membran (Silastic sheeting NRV, 0,005 inch, Seriennummer SM097307) durch Verwendung einer Franz-Diffusionszelle (FDC-400 Crown Glass Company) mit einem Zellenöffnungsbereich von 2,011 cm2. Die Permeationsratenmessungen wurden durchgeführt über 24 h bei 25°C und eine 7:3 (w/w) PEG400/H2O-Mischung wurde als Akzeptorphase auf der entgegengesetzten Seite der Membran verwendet. Die Donor- und Akzeptorphase wurden beide mit Parafilm abgedichtet, und jedes Experiment wurde dreifach durchgeführt. Als Referenz wurde die Permeationsrate von einer gesättigten Propylenglycollösung von Piroxicam festgestellt mit 82 μg/24 h in einem Experiment in einer Franz-Diffusionszelle. Die Ergebnisse sind folgend in 1 gezeigt.
  • Figure 00160001
    Fig. 1 Menge an permeiertem Piroxicam aus Zusammensetzungen X1 bis X4 als Funktion der Piroxicam-Konzentration.
  • Zusammengefasst wird deutlich realisiert, dass die biologisch aktiven Zusammensetzungen, welche gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt oder erhalten werden können, als Medikamente verwendbar sind. Außerdem sind die biologisch aktiven Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendbar in einem nicht-medizinischen Kontext, z.B. kosmetische Hautprodukte. Insbesondere sollten die Zusammensetzungen hoch effizient bei dermaler Verabreichung an ein Säugetier, vorzugsweise den Menschen, sein, wie auch bei jeder allgemeinen Verabreichung, bei welcher eine biologische Barriere von einem biologisch aktiven Agens durchdrungen werden soll.

Claims (13)

  1. Verfahren zur Herstellung einer biologisch aktiven Zusammensetzung, aufweisend ein biologisch aktives Agens, welches in einem nicht-kristallinen Ester- und/oder Polyester-Trägermittel dafür gelöst und/oder dispergiert ist, wobei eine Trägermittel-Startersubstanz oder eine Mischung von zwei oder mehr unterschiedlichen Trägermittel-Startersubstanzen (einer) chemischen Reaktion(en) unterzogen wird (werden), so dass eine flüssige nicht-kristalline Ester- und/oder Polyester-Trägermatrix gebildet wird; ein biologisch aktives Agens als Feststoff und/oder Flüssigkeit oder alternativ als eine Lösung oder Dispersion zu der nicht-kristallinen Trägermatrix hinzugefügt wird, nachdem die Ester- und/oder Polyester-bildende(n) Reaktion(en) vervollständigt wurde(n); und wobei das biologisch aktive Agens dann in der Ester- und/oder Polyester-Matrix bei über Raumtemperatur gelöst wird, um eine bei Raumtemperatur übersättigte Zusammensetzung bereitzustellen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das biologisch aktive Agens bei einer Temperatur von 25 bis 200°C, vorzugsweise von 30 bis 150°C, hinzugefügt und/oder gelöst wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei welchem die chemische Reaktion(en) das Aussetzen der Trägermittel-Startersubstanz(en) einer Temperatur von –50°C bis 300°C, vorzugsweise von 0 bis 150°C, aufweist (aufweisen).
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem die chemische(n) Reaktion(en) für eine Zeitspanne von 1 min bis 6 Monate, vorzugsweise von 0,5 h bis 4 Monate, durchgeführt wird (werden).
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die Trägermittel-Startersubstanz oder Mischung aus zwei oder mehr unterschiedlichen Trägermittel-Startersubstanzen gewählt ist aus Säuren, z.B. Disäuren, Trisäuren und höheren Säuren, Alkoholen einschließlich Diolen, Triolen und höheren Alkoholen, Saccharide und deren Derivate, Acrylatsaccharide einschließlich Acrylatstärke, und Oligomere, Polymere oder Präpolymere davon.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, bei welchem die Säure eine monomere Säure und der Alkohol ein monomerer Alkohol ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, bei welchem die monomere Säure Zitronensäure ist.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 7, bei welchem der monomere Alkohol Propylenglycol ist.
  9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem nur eine flüssige Phase zubereitet wird.
  10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem das biologisch aktive Agens ein pharmazeutisch aktives Agens ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, bei welchem das pharmazeutisch aktive Agens gewählt ist von der Gruppe bestehend aus Guanosiden, Corticosteroiden, psychopharmazeutischen Hormonen, Oxicamen, Peptiden, Proteinen, Antibiotika, antiviralen Mitteln, antimikrobiellen Mitteln, Antikrebsmitteln, antifungalen Mitteln, Östrogenen, antiinflammatorischen Mitteln, neuroleptischen Mitteln, Melanozytenstimulantien und Drüsenstimulantien, vorzugsweise Stimulatoren der Talgdrüsen und Haarfollikel-Talgdrüsen und Mittel mit einem Effekt auf die Mastzellensekretion.
  12. Biologisch aktive Zusammensetzung, welche durch das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 hergestellt wurde zur Verwendung als ein Medikament.
  13. Zusammensetzung nach Anspruch 12 für topische, vorzugsweise dermale, Verabreichung an ein Säugetier, vorzugsweise den Menschen.
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