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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen
und Beschichtungen und gehärtete
Folien davon. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere wassergetragene Fluorelastomerzusammensetzungen
mit einer technisch brauchbaren Topfzeit, die auch zu Folien mit
verbesserten physikalischen Eigenschaften einschließlich Adhäsion und
Festigkeit führt.
Die erfindungsgemäßen wassergetragenen
Fluorelastomerbeschichtungen enthalten ein neues Härtungssystem,
das ein Gemisch aus einem stabilisierten Siloxanhärtungsmittel
mit einem nicht-stabilisierten Silanhärtungsmittel einschließt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Fluorelastomer
enthaltende Zusammensetzungen sind wohl bekannt. Sie umfassen in
der Regel Copolymere von Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen
oder Terpolymere von Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen und Tetrafluorethylen.
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Fluorelastomere
sind für
ihre Wärme-,
Bewitterungs-, Lösungsmittel-
und Chemikalienbeständigkeit wohl
bekannt. Gehärtete
Fluorelastomerfolien zeigen außerdem
in der Regel gute mechanische Eigenschaften und haften an einer
Vielfalt von Oberflächen.
Infolge dieser Eigenschaften sind Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen
zum Schutz einer Vielfalt von Oberflächen aufgebracht worden, zu
denen Metalle, Kunststoffe, Kautschuke, Beton und Glas gehören.
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Bislang
sind in der Technik Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen
durch Verwendung organischer Lösungsmittelsy steme
aufgebracht worden. Typische Lösungsmittelsysteme
verwendeten Ketone oder Ether. Solche Lösungsmittel sind jedoch bei
Verwendung gefährlich
sowie entzündlich,
giftig und flüchtig. Zunehmende ökologische
Bedenken hinsichtlich der Verwendung dieser flüchtigen organischen Verbindungen schränken zudem
die Verwendung dieser Verbindungen in verschiedenen Teilen des Landes
ein. Die Topfzeit der diese Lösungsmittel
verwendenden Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen beträgt schließlich allgemein
nur wenige Stunden. Topfzeit bezieht sich hier auf die Zeit, die
die Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzung benötigt, um
mit der Gelbildung zu beginnen.
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Wassergetragene
Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen sind auch bekannt.
DuPont de Nemours Company, Wilmington, Delaware, USA, lehrt beispielsweise
wässrige
Dispersionen ihres Fluorelastomers, VITON®, mit
einem Polyamin-Härtungsmittel.
Die Topfzeit dieser Dispersionen ist jedoch recht kurz, allgemein
nur 2 bis 5 Tage. Ausimont U.S.A. lehrt auch wässrige Dispersionen, die ihr
Fluorelastomer, TECNOFLON®, verwenden, mit aliphatischen
Aminen als Härtungsmittel.
Wie bei den von DuPont gelehrten Dispersionen haben auch jene, die
aliphatische Amine verwenden, eine relativ kurze Topfzeit in der
Größenordnung
von nur 3 bis 5 Tagen.
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US-A-4
399 553 lehrt auch eine Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzung
auf Wasserbasis, die partiell oder vollständig hydrolysierte Aminosilanverbindungen
mit oder ohne zusätzliche
Aminverbindungen als Härtungsmittel
enthält.
Es wird gelehrt, dass diese wässrigen
Dispersionen eine Topfzeit von bis zu einem Monat bei 25°C haben.
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Obwohl
Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen auf Wasserbasis bekannt
sind, besteht somit noch ein Bedarf an einer Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzung
auf Wasserbasis mit verbesserter Topfzeit, hervorragender Stabilität, die ge härtete Folien
(Filme) mit hervorragender Adhäsion
an einer weiten Vielfalt von Substraten produziert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzung
sowie Beschichtungen und gehärtete
Folie daraus zu liefern.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzung
mit einer technisch brauchbaren Topfzeit zu liefern.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, gehärtete Folien
aus Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen mit verbesserter
Haftfestigkeit zu liefern.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen
zu liefern, die im Wesentlichen frei von flüchtigen organischen Verbindungen
sind.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, gehärtete Folien
aus Fluorelastomerbeschichtungen zu liefern, die gute Abriebfestigkeit
haben.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Fluorelastomerbeschichtungen
und gehärtete
Folien zu liefern, die nach dem Härten verbesserte Beständigkeit
gegenüber
einer weiten Vielfalt von Lösungsmitteln
und Chemikalien haben.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzung
zu liefern, die keine Säureakzeptoren
enthält,
die üblicherweise
in Fluorelastomerzusammensetzungen verwendet werden.
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Mindestens
eine oder mehrere der vorhergehenden Aufgaben werden zusammen mit
ihren Vorteilen gegenüber
dem Stand der Technik in Bezug auf wassergetragene Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen
und Beschichtungen und gehärtete
Folien davon durch die folgende Beschreibung erläutert und werden durch die
Erfindung, wie nachfolgend beschrieben und beansprucht, bewirkt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert allgemein eine wassergetragene Fluorelastomerzusammensetzung, die
wässrige Dispersion
von Fluorelastomerpolymer;
2 bis 30 Gewichtsteile Härtungssystem
auf 100 Gewichtsteile Polymer, wobei das Härtungssystem durch Mischen
von
6 bis 94 Gewichtsteilen wässriger Lösung von wasserlöslichem,
stabilisiertem Aminosiloxan-Härtungsmittel, wobei
die wässrige
Lösung
20 bis 30 Gew.-% Feststoffe enthält
und wobei das stabilisierte Aminosiloxan-Härtungsmittel oligomere Siloxane
einschließt,
deren durchschnittlicher Polymerisationsgrad 3 oder weniger beträgt; und
94
bis 6 Gewichtsteilen nicht-stabilisiertem Silan gebildet worden
ist, wobei das stabilisierte Siloxan und das nicht-stabilisierte Silan
insgesamt etwa 100 Gewichtsteile des Härtungssystems ergeben, wobei
das nicht-stabilisierte Silan ausgewählt ist aus Verbindungen, die
durch die Formel III
definiert sind, in der R
6 eine Aminogruppe ist und R
7,
R
8 und R
9 unabhängig ausgewählt sind
aus Sauerstoff, Wasserstoff, Halogen, Aminogruppen und organischen
Einheiten,
0 bis 40 Gewichtsteile Additivfüllstoff auf 100 Gewichtsteile
Polymer und
ausreichend Wasser umfasst, um eine Zusammensetzung
mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 80 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
zu liefern.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch eine wassergetragene Fluorelastomerzusammensetzung ein, die
wässrige Dispersion
von Fluorelastomerpolymer;
2 bis 30 Gewichtsteile Härtungssystem
auf 100 Gewichtsteile Polymer, wobei das Härtungssystem eine Mischung
aus wässriger
Lösung
von wasserlöslichem
stabilisiertem Aminosiloxan-Härtungsmittel,
wobei die wässrige
Lösung
20 bis 30 Gew.-% Feststoffe enthält
und wobei das stabilisierte Aminosiloxan-Härtungsmittel oligomere
Siloxane einschließt,
deren durchschnittlicher Polymerisationsgrad 3 oder weniger beträgt, und nicht-stabilisiertes
Silan umfasst, wobei das nicht-stabilisierte Silan ausgewählt ist
aus Verbindungen, die durch die Formel III
definiert sind, in der R
6 eine Aminogruppe ist und R
7,
R
8 und R
9 unabhängig ausgewählt sind
aus Sauerstoff, Wasserstoff, Halogen, Aminogruppen und organischen
Einheiten,
0 bis 40 Gewichtsteile Additivfüllstoff auf 100 Gewichtsteile
Polymer und
ausreichend Wasser umfasst, um eine Zusammensetzung
mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 80 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
zu liefern.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Fluorelastomerfolie ein, die durch Härten von wassergetragener Fluorelastomer materialzusammensetzung
hergestellt ist, die Fluorelastomerpolymer mit Härtungssystem umfasst, das eine
Mischung aus wässriger
Lösung
von wasserlöslichem,
stabilisiertem Aminosiloxan-Härtungsmittel,
wobei die wässrige
Lösung
20 bis 30 Gew.-% Feststoffe enthält
und wobei das stabilisierte Aminosiloxan-Härtungsmittel
oligomere Siloxane einschließt,
deren Polymerisationsgrad 3 oder weniger beträgt, und nicht-stabilisiertem
Silan umfasst, wobei das nicht-stabilisierte Silan ausgewählt ist
aus Verbindungen, die durch die Formel III
definiert sind, in der R
6 eine Aminogruppe ist und R
7,
R
8 und R9 unabhängig ausgewählt sind aus Sauerstoff, Wasserstoff,
Halogen, Aminogruppen und organischen Einheiten.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
zur Durchführung
der Erfindung
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Es
ist nun gefunden worden, dass verbesserte Fluorelastomerbeschichtung
und gehärtete
Fluorelastomerfolien aus wassergetragenen Fluorelastomerbeschichtungszusammensetzungen
erhalten werden können,
die ein neues Härtungssystem
enthalten. Mit wassergetragen ist gemeint, dass die Zusammensetzungen auf
wässrigen
Dispersionen oder Latizes von Fluorelastomerpolymeren basieren.
Es ist speziell gefunden worden, dass die Verwendung des neuen erfindungsgemäßen Härtungssystems
Fluorelastomerzusammensetzungen mit einer brauchbaren Topfzeit liefert,
die Beschichtungen und gehärtete
Folien mit verbesserten Eigenschaften gegenüber jenen Beschichtungen und
Folien liefert, die aus Zusammensetzungen hergestellt sind, die
das neue Härtungsmittel
nicht verwenden. Die vorliegende Erfindung betrifft demnach allgemein
wassergetragene Fluorelastomerzusam mensetzungen, die Fluorelastomerpolymere,
ein neues Härtungssystem und
gegebenenfalls Füllstoffe
einschließen,
sowie Beschichtungen und gehärtete
Folien, die aus dieser wassergetragenen Fluorelastomerzusammensetzung
hergestellt sind.
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Zu
Fluorelastomeren, die mit dem neuen erfindungsgemäßen Härtungssystem
gehärtet
werden können,
gehören
beliebige von denjenigen, die aus copolymerisierbaren fluorhaltigen
Monomeren erhalten werden, sie schließen vorzugsweise jedoch Copolymere
von Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen oder Terpolymere von
Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen und Tetrafluorethylen ein. Zu
anderen Beispielen für
Fluorelastomere gehören
jene, die mit Monomeren modifiziert sind, die verbesserte Eigenschaften
liefern, z.B. Copolymerisation mit Perfluor(methylvinylether), um
die Tieftemperaturleistung zu verbessern. Es können auch Mischungen der obigen
Fluorelastomere verwendet werden. Für die Zwecke dieser Patentschrift
wird der Begriff Fluorelastomer zur Bezeichnung von Zusammensetzungen
von Fluorelastomeren einschließlich
Mischungen dieser Fluorelastomere verwendet.
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Das
neue erfindungsgemäße Härtungssystem
schließt
eine Mischung aus wasserlöslichem,
stabilisiertem Aminosiloxan-Härtungsmittel
und nicht-stabilisiertem Silan-Härtungsmittel
ein. Für
die Zwecke dieser Patentschrift können diese Härtungsmittel
einfach als die stabilisierten beziehungsweise nicht-stabilisierten Härtungsmittel
bezeichnet werden, oder sie können
als stabilisierte Siloxane beziehungsweise nicht-stabilisierte Silane
bezeichnet werden. Das Härtungssystem
schließt
vorzugsweise 6 bis 94 Gewichtsteile stabilisiertes Härtungsmittel
und 94 bis 6 Gewichtsteile nicht-stabilisiertes Härtungsmittel
ein, wobei das stabilisierte und nicht-stabilisierte Härtungsmittel
etwa 100 Gewichtsteile ergeben. Das Härtungssystem schließt besonders
bevorzugt 40 bis 60 Gewichtsteile stabili siertes Härtungsmittel
und 33 bis 67 Gewichtsteile nicht-stabilisiertes Härtungsmittel
ein, wobei das stabilisierte und nicht-stabilisierte Härtungsmittel
zusammen etwa 100 Gewichtsteile ergeben. Es ist zu erkennen, dass
sich die vorhergehenden Gewichtsteile auf das Gewicht der Lösung von
jedem Härtungsmittel
beziehen. Das Siloxan ist eine wässrige
Lösung,
die zwischen 20 und 30 Gew.-% Feststoffe enthält. Das Silan ist andererseits
typischerweise bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit und enthält im Wesentlichen
kein Wasser. Das flüssige
Silan enthält üblicherweise
mehr als 90 Gew.-% aktive Bestandteile.
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Die
wasserlöslichen,
stabilisierten Aminosiloxan-Härtungsmittel
schließen
in Bezug auf die erste Komponente der Mischung in dem erfindungsgemäßen Härtungssystem
oligomere Siloxane ein, wobei der Polymerisationsgrad des oligomeren
Siloxans im Wesentlichen begrenzt ist. Mit im Wesentlichen begrenzt
ist gemeint, dass der durchschnittliche Oligomerisierungsgrad der
Siloxane in einer wässrigen
Lösung
drei oder weniger ist.
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Es
ist zu berücksichtigen,
dass Silane in Wasser leicht Hydrolyse eingehen, um Silanole zu
produzieren. Silanole kondensieren mit sich selbst unter Bildung
von Siloxanoligomeren. Diese Selbstkondensation geht über das
lösliche
Dimer und Trimer hinaus, um unlösliche
Tetramere und höhere
einschließlich
verzweigter und cyclischer Spezies zu ergeben. Es wird angenommen,
dass diese unlöslichen
Verbindungen die Fähigkeit
des Siloxanoligomers nachteilig beeinflussen, Fluorelastomere in
wassergetragenen Beschichtungszusammensetzungen zu härten.
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Ohne
sich auf irgendeine spezielle Theorie festlegen zu wollen, wird
dennoch vermutet, dass die erfindungsgemäß verwendeten wasserlöslichen,
stabilisierten Aminosiloxan-Härtungsmittel
infolge von anderen Bestandteilen, die in der wässrigen Lösung vorhanden sind, die die
Siloxane enthält,
stabilisiert sind – und
somit an der weiteren Polymerisation oder Selbstkondensation gehindert
werden. Hydrolysierte Alkoxysilane, die durch Verwendung eines Emulgators
an weiterer Selbstkondensation gehindert werden, sind beispielsweise in
US-A-5 552 476 offenbart. EP-A-675 128 offenbart auch stabile wassergetragene
Silanverbindungen.
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Das
wasserlösliche
stabilisierte Aminosiloxan-Härtungsmittel
ist, wie bereits gesagt, ein oligomeres Siloxan, wobei der durchschnittliche
Polymerisationsgrad der Siloxane im Wesentlichen auf Trimer oder
darunter begrenzt ist. Dieses oligomere Trimer kann durch die folgende
Formel (I) definiert werden:
wobei R
1,
R
2 und R
3 gleich
oder verschieden sind und ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Aminogruppen, organischen Einheiten
und Wasserstoff, mit der Maßgabe,
dass mindestens einer von R
1, R
2 und
R
3 eine Aminogruppe enthält. Die Funktionalität, Größe und/oder
Konfiguration von jedem von R
1, R
2 und R
3 muss individuell
oder in Kombination so sein, dass das Oligomer löslich, mischbar oder dispergierbar
in Wasser oder wässrigen
Medien ist, was nachfolgend als löslich oder wasserlöslich bezeichnet
wird. Da viele Aminosiloxane den oben in Formel (I) genannten Parametern
entsprechen können,
ist zu erkennen, dass eine Mischung der stabilisierten Siloxane,
die alle allgemein durch Formel (I) definiert sind, in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. Der Fachmann wird leicht erkennen,
dass Dimere einfach jene Verbindungen einschließen, die zwei Siliciumatome
einschließen,
im Unterschied zu den in Formel I gezeigten drei Siliciumatomen.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass die Bezugnahme auf wasserlösliche,
stabilisierte Aminosiloxan-Härtungsmittel oder
jene durch Formel I wiedergegebenen Verbindungen für die Zwecke
dieser Patentschrift alle oligomeren Siloxane einschließt, die
durchschnittlich ein Trimer oder weniger sind und die wasserlöslich sind.
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Die
oben genannten Aminogruppen schließen primäre und sekundäre Aminogruppen
sowie mit primärem
und sekundärem
Amin substituierte organische Einheiten ein.
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Bezugnahme
auf Aminogruppen schließt
auch Polyaminogruppen ein, die Gruppen sind, die mehr als zwei Aminstickstoffe
einschließen,
und bezieht sich auf jene Gruppen, die sowohl primäre Amino-
als auch sekundäre
Aminogruppen einschließen.
Die Aminogruppen sind vorzugsweise primäre Amingruppen, mit primärem Amin
substituierte organische Einheiten oder polyaminosubstituierte organische
Einheiten.
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Organische
Einheiten bezieht sich auf Alkyle, Alkene und Alkine, die geradkettig
oder verzweigt sein können.
Es ist vorgesehen, dass diese Einheiten auch cyclisch oder aromatisch
sein können.
Es sei ferner auch darauf hingewiesen, dass die organischen Einheiten
Heteroatome, wie Sauerstoff oder Schwefel, einschließen können, solange
die Anwesenheit dieser Atome keine nachteilige Wirkung auf das Oligomer
oder die erfindungsgemäße Zusammensetzung
hat. Die organischen Einheiten sind vorzugsweise Alkyle.
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Hinsichtlich
der Maßgabe,
dass mindestens eines von R1, R2 und
R3 eine Aminogruppe enthält, ist bevorzugt, dass das
Aminosiloxan-Härtungsmittel
mindestens zwei reaktive Aminfunktionalitäten enthält, so dass das Vernetzen der
Fluorelastomermonomere am besten erreicht wird. Es ist in anderen
Worten bevorzugt, dass mindestens zwei von R1,
R2 und R3 Aminogruppen
ent halten, oder mindestens einer von R1,
R2 und R3 eine Polyaminogruppe
enthält.
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Bestimmte
Beispiele für
die Substituenten R
1, R
2 und
R
3 können
gemäß der folgenden
Formel (II) definiert werden:
wobei R
4 eine
zweiwertige organische Einheit wie zuvor definiert ist, R
5 ausgewählt
ist aus Wasserstoff und organischen Einheiten wie zuvor definiert,
und n 0 oder 1 ist. Es ist bevorzugt, dass n 1 ist und dass R
4 ein Alkyl ist. Es sei darauf hingewiesen,
dass Formel (II) nicht repräsentativ
ist, wenn R
1, R
2 oder
R
3 Wasserstoff sind. Es sei auch darauf
hingewiesen, dass Formel (II) nicht repräsentativ für Substituenten ist, die mehr
als einen Aminstickstoff enthalten, obwohl diese Substituenten erfindungsgemäß in Frage
kommen.
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Fachleute
können
ohne unnötige
Experimente leicht die maximale Größe und/oder geeignete Konfiguration
der Substituenten R1, R2 und
R3 bestimmen, die zulässig ist, ohne das Oligomer
unlöslich
in wässrigen Medien
zu machen. Es sei darauf hingewiesen, dass sich die Größe des Substituenten
auf seine Anzahl an Kohlenstoffatomen bezieht.
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Obwohl
die erfindungsgemäßen stabilisierten
Härtungsmittel
nicht auf irgendeine spezielle Größe und/oder irgendein spezielles
Molekulargewicht begrenzt sind, wird angenommen, dass jedes von
R1, R2 und R3 bis zu etwa 6 Kohlenstoffatome einschließen kann,
ohne das Molekül
unlöslich
zu machen. Die Löslichkeit des
Härtungsmittels
verbessert sich natürlich
mit weniger Kohlenstoffatomen sowie mit dem Zusatz von Substituenten wie
Stickstoff- und Sauerstoffatomen. Die Menge an Verzweigung beeinflusst
die Löslichkeit
ebenfalls. Der Fachmann kann somit in der Lage sein, größere Moleküle zu synthetisieren,
indem andere Substituenten zugefügt
werden und/oder die chemische Struktur von R1,
R2 oder R3 geändert wird.
Obwohl die Größe eines
beliebigen gegebenen Substituenten, z.B. R1,
bezogen auf die Größe der komplementären Substituentengruppen,
z.B. R2 und R3,
schwanken kann, wird angenommen und somit bevorzugt, dass die erfindungsgemäß verwendeten
Oligomere weniger als etwa 20 Gesamtkohlenstoffatome, insbesondere
weniger als 15 Gesamtkohlenstoffatome und besonders bevorzugt weniger
als 12 Gesamtkohlenstoffatome enthalten. Es sei wiederum darauf
hingewiesen, dass größere Moleküle in Frage
kommen, solange sie löslich
sind.
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Ein
wasserlösliches
stabilisiertes Aminosiloxan, das zur Durchführung der vorliegenden Erfindung brauchbar
ist, ist das Diaminosiloxan, das von Sivento Inc., Piscataway, New
Jersey, USA, unter dem Namen HYDROSIL® 2776
angeboten wird. Es wird angenommen, dass dieses Härtungsmittel
hydrolysiert, mit Endgruppen versehen und stabilisiert ist und daher
im Wesentlichen auf Trimere oder kleiner begrenzt ist. Ein weiteres
Beispiel für
ein stabilisiertes Siloxan ist HYDROSIL® 2775,
das auch von Sivento angeboten wird. Dies ist ein Triaminosiloxan,
das hydrolysiert, mit Endgruppen versehen und stabilisiert ist.
Obwohl HYDROSIL® 2775
und 2776 Beispiele für
bevorzugte Ausführungen
sind, sollte erkannt werden, dass jedes stabilisierte Amino- oder
Polyaminosiloxan, das die obigen Kriterien erfüllt, verwendet werden kann.
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Wenn
wir uns nun der zweiten Komponente des erfindungsgemäßen Härtungssystems
zu wenden, sind die nicht-stabilisierten Härtungsmittel vorzugsweise Aminosilanverbindungen.
Diese Aminosilane sollten mindestens einen Aminstickstoff enthalten, können jedoch
auch mehr als einen Aminstickstoff einschließen. Diese Silane bilden, wie
bereits erörtert
wurde, am Ende Siloxanoligomere und -polymere, wenn sie in eine wässrige Umgebung
gebracht werden. Diese Aminosilanverbindungen können durch die Formel (III):
definiert werden, in der
R
6 eine Aminogruppe ist und R
7,
R
8 und R
9 unabhängig ausgewählt sind
aus Sauerstoff, Wasserstoff, Halogen, Aminogruppen und organischen
Einheiten. Vorzugsweise ist mindestens einer von R
7, R
8 und R
9 Sauerstoff.
Die Aminogruppen und organischen Einheiten beziehen sich auf dieselben
Gruppen, die bereits für
R
1, R
2 und R
3 spezieller definiert worden sind. Zu brauchbaren
organischen Einheiten gehören
Alkylgruppen, Hydroxygruppen, Alkoxygruppen, substituierte Alkoxygruppen,
Acyloxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Epoxygruppen. Diese Gruppen
enthalten vorzugsweise zwischen 1 und 20 Kohlenstoffatome, insbesondere
zwischen 1 und etwa 12 Kohlenstoffatome und besonders bevorzugt
zwischen 1 und etwa 5 Kohlenstoffatome.
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Einige
Beispiele für
nicht-stabilisierte Aminosilan-Härtungsmittel,
die in der Technik bekannt sind, schließen ohne Einschränkung ein: γ-Aminopropyltriethoxysilan,
N-(β-Aminoethyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltrimethoxysilan, γ-(β-Aminoethyl)aminopropylmethyldimethoxysilan,
Trimethoxysilylpropyldiethylentriamin.
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Die
bevorzugten Aminosilane schließen γ-Aminopropyltriethoxysilan,
N-β-Aminoethyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan
und Trimethoxysilylpropyldiethylentriamin ein. Diese Silane sind von
mehreren Quellen im Handel erhältlich. γ-Aminopropyltriethoxysilan
ist beispielsweise von Dow-Corning Corporation, Midland, Michigan,
USA, unter dem Handelsnamen Z-6011, von Sivento, Inc., Piscataway,
New Jersey, USA, unter dem Handelsnamen AMEO und von Union Carbide
Corporation, Danbury, Connecticut, USA, unter dem Handelsnamen A-1100
erhältlich.
N-β-Aminoethyl-γ-aminopropyltrimethoxysilan
ist von Dow-Corning unter dem Handelsnamen Z-6020, von Sivento unter
dem Handelsnamen TRIAMO und von Union Carbide unter dem Handelsnamen
A-1120 erhältlich.
Trimethoxysilylpropyldiethylentriamin ist von Sivento unter dem
Handelsnamen TRIAMO und von Union Carbide unter dem Handelsnamen
A-1130 erhältlich.
Die vorhergehende Liste kommerziell erhältlicher Produkte ist keineswegs
erschöpfend,
und Fachleute können
leicht eine Reihe nicht-stabilisierter Silane erhalten.
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Es
ist überraschend
gefunden worden, dass die Kombination von stabilisiertem Siloxan
und nicht-stabilisiertem Silan ein Härtungssystem ergibt, dass gegenüber Härtungssystemen
verbessert ist, die ausschließlich
entweder stabilisiertes Siloxan oder nicht-stabilisiertes Silan
enthalten. In der Tat sind die nicht-stabilisierten Silane als Härtungsmittel
in einem wassergetragenen System unwirksam, weil sie aus wässriger
Lösung rasch
ausfallen. Die aus Zusammensetzungen, die erfindungsgemäßes Härtungsmittel
enthalten, hergestellten Beschichtungen und gehärteten Folien sind auch besser
als jene Beschichtungen und gehärtete
Folien, die durch Verwendung von Härtungssystemen hergestellt
sind, die einfach stabilisierte Siloxane einschließen. Zu
diesen Vorteilen gehört
speziell die Fähigkeit
zur Härtung
innerhalb von vernünftiger
Zeit bei Raumtemperatur sowie verbesserte Haftung an einer Reihe
von Substraten.
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Es
wird angenommen, dass stabilisierte Siloxane und nicht-stabilisierte Silane
in gewisser Weise in Wechselwirkung tre ten und ein Produkt in wässriger
Lösung
bilden. Dieses Produkt könnte
potentiell ein Reaktionsprodukt der beiden Härtungsmittel einschließen, ein
Produkt, dass durch irgendwelche Anziehungskräfte gebildet ist, oder einfach
ein gemischtes System, das sich im Gleichgewicht befindet. In der
Tat kann es trotzdem keine derartige Wechselwirkung geben. Weil
die Erfindung nicht auf irgendeine spezielle Theorie begrenzt werden
soll, wird die Kombination des stabilisierten Siloxan-Härtungsmittels
und des nicht-stabilisierten Silans einfach als Mischung bezeichnet,
wobei sich der Begriff auf eine einfache Mischung sowie alle Produkte
bezieht, die aus der Wechselwirkung des Härtungsmittels resultieren,
einschließlich
einfacher Anziehungskräfte und
chemischer Bindung. Das stabilisierte Siloxan und das nicht-stabilisierte
Silan innerhalb der wässrigen
Lösung
werden hier allgemeiner als Härtungssystem
bezeichnet.
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In
Bezug auf die gesamte erfindungsgemäße Fluorelastomerzusammensetzung
schließt
die Zusammensetzung allgemein ein Fluorelastomer, 2 bis 30 Gewichtsteile
des Härtungssystems
pro 100 Teile Fluorelastomer (phr) und gegebenenfalls 0 bis 50 Gewichtsteile
Füllstoff
phr ein. Die Zusammensetzung schließt vorzugsweise Fluorelastomer,
6 bis 24 Gewichtsteile des Härtungssystems
phr und gegebenenfalls 5 bis 40 Gewichtsteile Füllstoff phr ein. Die Zusammensetzung
schließt
besonders bevorzugt Fluorelastomer, 12 bis 16 Gewichtsteile des
Härtungssystems
phr und gegebenenfalls 10 bis 30 Gewichtsteile Füllstoff phr ein.
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Die
Zusammensetzung schließt
auch Wasser als Dispergiermedium ein. Die Wassermenge sollte ausreichend
sein, so dass der Feststoffgehalt der Zusammensetzung, d. h. das
Fluorelastomer, das Härtungssystem,
der optionale Füllstoff
und andere Additive, 10 bis 80 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung
einschließlich
des Wassers beträgt.
Der Feststoffgehalt der Zusammenset zung sollte insbesondere 60 bis
73 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung und besonders bevorzugt 63
bis 70 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung betragen.
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Zu
brauchbaren Füllstoffen
können
Ruß, mineralische
Füllstoffe
(Tone, synthetische Silikate, Schlämmkreide, Baryte), Farbpigmente
(vorzugsweise anorganisch und wärmebeständig), Glasmikroperlen und
kurze, gehackte Fasern sowie Materialien zur Veränderung des Widerstands gehören, wie
Metallpulver und Graphit. Zu anderen Beispielen gehören jene
Materialien, die als Füllstoffe
in Kautschuk, Kunststoff- und Beschichtungsformulierungen verwendet
werden. Diese Füllstoffe
sind wohl bekannt und in der Technik dokumentiert. Praktisch kann
jedes Material, das das chemische und physikalische Verhalten der
Beschichtung nicht nachteilig beeinflusst, als Füllstoff verwendet werden. Es
ist zu erkennen, dass die Anwesenheit oder Abwesenheit jeglicher
Füllstoffe
und Pigmente das Verhalten der Beschichtung im Wesentlichen nicht
beeinflusst. Die Gesamtmenge an zugesetztem Füllstoff wird natürlich durch
seine Auswirkung auf Viskosität,
Folienbildungsfähigkeiten
und andere Eigenschaften der Fluorelastomerbeschichtung begrenzt.
Weitere Bestandteile wie Tenside und Viskositätsmodifizierungsmittel und
dergleichen können
zugefügt
werden, falls dies als notwendig angesehen wird, um die Eigenschaften
der flüssigen
Beschichtung zu kontrollieren. Obwohl die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Füllstoff
einschließen,
sei darauf hingewiesen, dass eine Zusammensetzung ohne Füllstoff
in den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung fällt.
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Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist es
bevorzugt, das Härtungssystem
getrennt von dem Rest der Zusammensetzung herzustellen. Dies geschieht
vorzugsweise, indem eine geeignete Menge nicht-stabilisiertes Silan
zu dem stabilisierten Siloxan in Wasser gegeben wird. Diese Mischung kann
als das vorgemischte Härtungssystem
bezeichnet werden. Dieses vorgemischte Härtungssystem wird danach mit
dem Fluorelastomer sowie den optionalen Füllstoffen und anderen Additiven
unter Verwendung von im Stand der Technik konventionellen Mischtechniken
gemischt. Zu diesen Techniken kann die Verwendung einer Kugelmühle oder
anderem geeigneten Mischgerät
gehören.
Die Mischbedingungen hängen
in der Tat von den Beschichtungszusammensetzungsbestandteilen ab
und können
von Fachleuten leicht ohne unnötige
Experimente bestimmt werden. Die Beschichtungszusammensetzungsmischung
wird vorzugsweise filtriert, um jegliche undispergierten Teilchen
zu entfernen.
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Das
Härtungssystem
kann alternativ in bestimmten Situationen in situ hergestellt werden,
das heißt, dass
das stabilisierte Siloxan und das nicht-stabilisierte Silan getrennt
zu der Gesamtzusammensetzung, d.h. Latex, gegeben werden können und
anschließend
wie bereits erörtert
gemischt werden können.
Wenn die Härtungsmittel
direkt zu dem Fluorelastomerlatex gegeben werden, sei darauf hingewiesen,
dass das stabilisierte Siloxan zuerst zugegeben werden sollte, weil
das nicht-stabilisierte Silan in Abwesenheit des stabilisierten
Härtungsmittels
Hydrolyse und Selbstkondensation eingeht. Eine Situation, die sich
als durchführbar
erwiesen hat, ist die Zugabe von HYDROSIL® 2776,
gefolgt von der Zugabe von A-110 direkt zu dem Latex.
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Die
erfindungsgemäßen wassergetragenen
Fluorelastomerbeschichtungszusammensetungen können gesprüht, getaucht, gebürstet oder
in jeglicher ähnlichen
Weise aufgebracht werden, um eine Folie aus dem gewünschten
Substrat zu bilden, wozu Metall, Kautschuk, Kunststoff, Beton oder
andere derartige Oberflächen
gehören
können.
Es gibt viele Verwendungen für
die erfindungsgemäßen Beschichtungen
oder Folien, die Folien mit unterschiedlichen Dicken erfordern.
Die Foliendicken werden dem nach bezogen auf die Anwendung gewählt. Zu
einigen Anwendungen gehören
ohne Einschränkungen
Textilbeschichtungen. Diese Textilien können dann zu Anzügen oder
Planen verarbeitet werden, die während
der Reinigung von Giftmüll
oder in einer Vielzahl anderer Situationen getragen oder verwendet
werden können
oder bestimmte Bereiche abdecken können, wo schädliche Chemikalien
eine Rolle spielen, die keinen nachteiligen Einfluss auf die erfindungsgemäßen Fluorelastomerbeschichtungen
haben. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch zur Beschichtung von Beton in Sekundärsicherheitshüllbereichen
verwendet werden. Die Zusammensetzung kann ferner zum Beschichten
von Chemikalienlagerungstanks sowie der Strukturen, die diese Tanks
halten, verwendet werden. Diese Zusammensetzungen können ferner
zum Beschichten von Objekten verwendet werden, wie Kautschukwalzen
oder Druckwalzen, wo elektrostatische Ladung zerstreut werden muss
oder bestimmte Gegenstände
vor elektrischer Ladung isoliert werden müssen. Es ist bei diesen Anwendungen
erwünscht,
leitfähige
Füllstoffe
einschließlich
Ruß und
verschiedenen Metallen oder Metalloxiden zu den Beschichtungszusammensetzungen
zu gegeben und dadurch eine leitfähige oder dielektrische Beschichtung
zu bilden. Diese Beschichtungen können auch als RFI- und EMI-Abschirmung
verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Beschichtungen können in
der Tat in vielen elektronischen Anwendungen verwendet werden. Die Beschichtungen
der Erfindung können
ferner zum Beschichten bestimmter Materialien und Komponenten in Brennstoffzellen
und Batterien verwendet werden. Es ist zudem zu erkennen, dass es
bezogen auf die Hafteigenschaften der erfindungsgemäßen Beschichtungen
viele Gegenstände
gibt, einschließlich
aus Kautschuk, Stahl und Kunststoff gefertigten Gegenständen, die
mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
beschichtet werden können.
Hierzu gehört
das Beschichten verschiedener Gegenstände, die in vielen Industriezweigen verwendet
werden, einschließlich
Gegen ständen
unter der Motorhaube von Kraftfahrzeugen, in der Landwirtschaft,
Erdölindustrie
und elektrochemischen Industrie, im Bauwesen, in Elektro- und Elektronikindustrie,
im Schiffsbau, Zellstoff und Papier, Raumfahrt, Militär und vielen
anderen.
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Nachdem
eine Folie hergestellt worden ist, kann sie bei Raum- oder Umgebungstemperatur
oder durch Wärmehärtung gehärtet werden.
Wenn ein Dünnfilm
hergestellt wird, wie ein Film, der etwa 6 μm (0,25 mil) bis etwa 380 μm (15 mil)
dick ist, resultiert ein gehärteter
Film bei etwa Raumtemperatur innerhalb von etwa 7 bis etwa 10 Tagen.
Wenn ein ähnlicher
Dünnfilm
hergestellt und Wärme
in einem Bereich von etwa 60°C bis
etwa 200°C
ausgesetzt wird, kann innerhalb von Minuten, wie etwa 5 Minuten
oder innerhalb weniger Stunden, wie 4 Stunden, in Abhängigkeit
von der Wärme
ein gehärteter
Film hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der ungehärtete
Film (oder die ungehärtete
Folie) oder die ungehärtete
Beschichtung zuerst bei Umgebungstemperaturen oder in einem Ofen
bei 50°C
bis etwa 70°C
getrocknet und danach bei höheren
Temperaturen gehärtet,
wie etwa eine Stunde bei etwa 100°C.
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Um
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung zu zeigen, wurden die folgenden Beispiele
hergestellt und getestet, wie in dem nachfolgend offenbarten allgemeinen
experimentellen Abschnitt beschrieben ist. Die Beispiele sollten
jedoch nicht als den Schutzumfang der Erfindung einschränkend angesehen
werden. Die Ansprüchen
dienen zur Definition der Erfindung.
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Allgemeiner
experimenteller Teil
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Experiment I
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Dreizehn
wassergetragene Fluorelastomerzusammensetzungen wurden hergestellt.
Speziell wurde jedes Rezept aus Fluorelastomerlatex hergestellt,
der 70% Feststoffe, d.h. 100 Gewichtsteile Kautschuk und 43 Gewichtsteile
Wasser einschloss.
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Der
Latex wurde mit etwa 14 Teilen Rußfüllstoff und etwa 3,5 Teilen
Wasser zu einem Masterbatch verarbeitet. Wenn ein gemischtes Härtungssystem
verwendet wurde, wurde das Härtungssystem
hergestellt, indem die jeweiligen Lösungen des Härtungsmittels
zusammengemischt wurden und anschließend die Mischung zu der Zusammensetzung
gegeben wurde. Das in jedem Rezept verwendete Härtungsmittel ist in Tabelle
I aufgeführt.
Die Bestandteile sind in Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Fluorelastomer
(phr) aufgeführt.
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Tabelle
I Härtungssystembestandteile
(Gewichtsteile)
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Der
verwendete Fluorelastomerlatex schloss Terpolymere von Vinylidenfluorid,
Hexafluorpropylen und Tetrafluorethylen ein und wurde von Ausimont
unter dem Handelsnamen Tecnoflon TN Latex erhalten. Der verwendete
Füllstoff
war Ruß,
der von Cancarb unter dem Handelsnamen N99IUP erhalten wurde. Das
stabilisierte Siloxan war ein Diaminosiloxan, das von Sivento unter
dem Handelsnamen HYDROSIL® 2776 angeboten wird.
Das nicht-stabilisierte Siloxan war γ-Aminopropyltriethoxysilan,
das von Sivento unter dem Handelsnamen AMEO erhalten wurde. Es sei
darauf hingewiesen, dass Rezepte 10 bis 13 Vergleichsrezepte sind.
Jedes Vergleichsrezept enthielt übrigens
den gleichen Amingehalt wie eines der anderen Rezepte innerhalb
des Schutzumfangs dieser Erfindung, d.h. eines der Rezepte 1 bis
9. Weil der gleiche Amingehalt vorliegt, kann ein richtiger Vergleich
erfolgen, wobei die Zusammensetzungen dasselbe Vernetzungspotential
haben.
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Aus
jedem Rezept wurde, wenn machbar, eine Folie hergestellt, die etwa
250 μm (10
mil) dick war. Wie aus den Überschriften
der folgenden Tabellen hervorgeht, stammen die in Tabelle II beschrieben
Eigenschaften von Folien, die am gleichen Tag hergestellt wurden,
an dem das Härtungssystem
zu dem Rezept gegeben wurde, und die Folie wurde etwa eine Stunde
bei 100°C
gehärtet;
die in Tabelle III beschriebenen Eigenschaften stammen von Folien,
die am gleichen Tag hergestellt wurden, an dem das Härtungsmittel
zu dem Rezept gegeben wurde, und die Folie wurde sieben Tage bei
Raumtemperatur gehärtet,
und die in Tabelle IV gezeigten Eigenschaften stammen von Folien,
die zehn Tage nach Zugabe des Härtungsmittels
zu dem Rezept hergestellt wurden, und die Folie wurde eine Stunde
bei 100°C
gehärtet.
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Bezogen
auf die vorhergehenden Daten in Tabelle II sollte offensichtlich
sein, dass die Verwendung des erfindungsgemäßen Härtungssystems gehärtete Fluorelastomerfolien
mit verbesserter Zugfestigkeit gegenüber solchen Folien liefert,
die einfach ein stabilisiertes Aminosiloxan-Härtungsmittel verwenden. Es
sollte basierend auf den Daten in Tabelle II auch offensichtlich
sein, dass der Modul bei 100%, der die Vollständigkeit der Härtung anzeigt,
bei jenen Zusammensetzungen verbessert war, die das erfindungsgemäße Härtungsmittel
verwendeten.
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Tabelle
III zeigt, dass die Eigenschaften einer erfindungsgemäß hergestellten
Folie, die sieben Tage bei Raumtemperatur gehärtet wurde, mit jenen von ähnlichen
Zusammensetzungen vergleichbar sind, die etwa eine Stunde bei 100°C gehärtet wurden.
Die verbesserte Brauchbarkeit des erfindungsgemäßen Härtungssystems wird durch die
Tatsache beispielhaft verdeutlicht, dass das nicht-stabilisierte
Härtungssystem
innerhalb von sieben Tagen bei Raumtemperatur nicht härtete.
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Die
Daten von Tabelle IV zeigen eindeutig, dass die Härtungsaktivität des erfindungsgemäßen Härtungssystems
nach etwa zehn Tagen nicht beeinträchtigt war. Die Zugfestigkeit,
Bruchdehnung und der Modul bei 100% sind in der Tat mit jenen ähnlicher
Zusammensetzungen vergleichbar, bei denen eine Folie am gleichen
Tag hergestellt war, an dem das Härtungsmittel zu dem Latex gegeben
wurde.
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Die
aus den obigen Rezepten verbleibenden Zusammensetzungen wurden bei
Raumtemperatur gelagert und täglich
untersucht, bis ein Gelbildungspunkt erreicht war. Tabelle V beschreibt
die ungefähren
Gelbildungszeiten für
jedes Rezept.
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Es
sollte bezogen auf die vorhergehenden Daten offensichtlich sein,
dass die Verwendung des erfindungsgemäßen Härtungssystems Zusammensetzungen
liefert, die eine brauchbare Topfzeit haben. Dies ist von besonderem
Vorteil, da die wassergetragenen Systeme des Standes der Technik
eine Topfzeit haben, die sehr kurz ist.
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Jene
Folien, die aus den Rezepten 3 und 13 sowie 9 und 10 hergestellt
sind, die am gleichen Tag gebildet wurden, an dem das Härtungsmittel
zu dem Latex gegeben wurde, wurden außerdem gehärtet und gemäß ASTM D-4541
auf Haftfestigkeit getestet. Tabelle VI beschreibt die Hafteigenschaften
der Fluorelastomerfolien im Zusammenhang mit Aluminium, Kohlenstoffstahl,
sandgestrahltem rostfreiem Stahl und nicht-sandgestrahltem rostfreiem
Stahl.
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Es
sollte aus den Daten in Tabelle VI offensichtlich sein, dass jene
Rezepte, die Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung repräsentieren,
eindeutig eine bessere Leistung als jene zeigen, die einfach stabilisiertes
Aminosiloxan als Härtungsmittel
verwenden.
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Beispiel II
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Zwölf wassergetragene
Fluorelastomerzusammensetzungen wurden hergestellt. Speziell wurde
jedes Rezept aus Fluorelastomerlatex hergestellt, der 70% Feststoffe,
d.h. 100 Gewichtsteile Kautschuk und 43 Gewichtsteile Wasser einschloss.
Der Latex wurde mit etwa 14 Teilen Rußfüllstoff und etwa 3,5 Tei len
Wasser zu einem Masterbatch verarbeitet. Wenn ein gemischtes Härtungssystem
verwendet wurde, wurde jedes Härtungssystem
hergestellt, indem die jeweiligen wässrigen Lösungen des Härtungsmittels
zusammengemischt wurden und anschließend die Mischung zu der Zusammensetzung
gegeben wurde. Das in jedem Rezept verwendete Härtungsmittel ist in Tabelle
VII aufgeführt.
Die Bestandteile sind in Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile Fluorelastomer
aufgeführt.
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Der
verwendete Fluorelastomerlatex schloss Terpolymere von Vinylidenfluorid,
Hexafluorpropylen und Tetrafluorethylen ein und wurde Ausimont unter
dem Handelsnamen Tecnoflon TN Latex erhalten. Der verwendete Füllstoff
war Ruß,
der von Cancarb unter dem Handelsnamen N99IUP erhalten wurde. Das
stabilisierte Siloxan war ein Diaminosiloxan, das von Sivento unter
dem Handelsnamen HYDROSIL® 2776 angeboten wurde.
Das nicht-stabilisierte Siloxan war γ-Aminopropyltriethoxysilan,
das auch von Sivento unter dem Handelsnamen AMEO erhalten wurde.
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Aus
jedem Rezept wurde, wenn machbar, eine Folie hergestellt, die etwa
250 μm (10
mil) dick war. Wie aus den Überschriften
der folgenden Tabellen hervorgeht, stammten die in Tabelle VIII
beschriebenen Eigenschaften von Folien, die am gleichen Tag hergestellt
waren, an dem das Härtungssystem
zu dem Rezept gegeben wurde, und die Folie wurde etwa eine Stunde
bei 100°C
gehärtet.
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Bezogen
auf die Daten in Tabelle VIII sollte offensichtlich sein, dass die
Verwendung des erfindungsgemäßen Härtungssystems
gehärtete
Fluorelastomerfolien mit verbesserten physikalischen Eigenschaften
liefert. Es sollte bezogen auf die Daten in Tabelle VIII auch offensichtlich
sein, dass die Haftung an Kohlenstoffstahl verbessert ist, gemessen
nach dem in ASTM D-4541 definierten Verfahren.
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Bezogen
auf die vorhergehende Offenbarung sollte nun offensichtlich sein,
dass die Verwendung des hier beschriebenen neuen Härtungssystems
die hier zuvor beschriebenen Aufgaben löst. Es sei daher darauf hingewiesen,
dass jegliche offensichtliche Variationen in den Schutzumfang der
beanspruchten Erfindung fallen, und somit die Auswahl der spezifischen
Komponentenelemente erfolgen kann, ohne von dem Geist der Erfindung
abzuweichen, die hier offenbart und beschrieben ist. Verwendete
Fluorelastomere sind insbesondere nicht notwendigerweise auf die
hier gegebenen Beispiele begrenzt. Die Verwendung von Füllstoff
ist, wie hier gesagt, auch optional. Der Schutzumfang der Erfindung
soll somit alle Modifikationen und Varianten einschließen, die
in den Schutzumfang der angefügten
Ansprüche
fallen können.