DE69926841T2 - Vorhang mit motorisierter Aufwickelvorrichtung mit einer automatischen Sicherheitsvorrichtung - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf eine Markise oder einen Rollvorhang, insbesondere eine ausstellbare Markise oder einen ausstellbaren Rollvorhang, deren Markisentuch bzw. dessen Vorhangtuch von einem Aufrollrohr oder einer Aufrollwelle abrollbar ist, welches bzw. welche von einem elektrischen Motor angetrieben wird und Mittel zum Messen des Motormoments aufweist, wobei diese Mittel eine für die auf das Markisen- bzw. Vorhangtuch wirkende Windkraft repräsentative Grösse liefern.
• Eine derartige Markise ist aus der Patentanmeldung DE 44 07 342 bekannt. Das rohrförmige Gehäuse des Motors, der im Innern eines Aufrollrohrs montiert ist, ist mit Hilfe einer Kunststoff-Hülse auf einer festen Stange befestigt, wobei diese Hülse eine gewisse Drehung des Motorgehäuses zulässt, wenn ein genügendes Drehmoment auf das Gehäuse ausgeübt wird. Das Gehäuse ist innen mit zwei Anschlägen versehen, zwischen die eine elastisch biegsame Stange eingreift, auf welcher ein Dehnungsmessstreifen befestigt ist, der eine für das Drehmoment repräsentative Spannung liefert. Wenn vom Wind erhöhte Belastungen auf das ausgefahrene Markisentuch ausgeübt werden, wird das Motorgehäuse in Drehung versetzt. Seine Anschläge üben eine Biegekraft auf die den Dehnungsmessstreifen tragende Stange aus, welcher mit der Motorsteuervorrichtung der Markise verbunden ist. Sobald die Biegung der Stange im einen oder anderen Sinne einen Schwellwert erreicht, wird der Befehl zum Einziehen der Markise gegeben. Das Anhalten der Markise in Zwischenstellungen erfolgt mittels Lagesensoren, die aussen angeordnet sind.
• Aus der Patentanmeldung EP 0 822 316 ist es bekannt, eine vorbestimmte Winkelverschiebung des Motorgehäuses, das durch eine Feder gegen Drehung gehalten wird, mittels optischer Sensoren zu messen, um die Motorspeisung abzuschalten, wenn das vom Motor angetrieben Objekt an einen Endanschlag anstösst. Diese Vorrichtung liefert also nur diskrete Werte, welche durch die Lage der optischen Sensoren bestimmt sind. Eine neue Einstellung erfordert einen Eingriff in den Motor, um die optischen Sensoren zu verstellen.
• Aus dem Patent DE 40 09 373 ist es beispielsweise bekannt, die Windkraft mittels eines Anemometers zu messen. Diese Lösung erfordert nicht nur die Montage eines Anemometers an einer geeigneten Stelle des Gebäudes sowie eine entsprechende Verkabelung oder drahtlose Verbindung mit Sender und Empfänger, sondern die erhaltene Information entspricht im allgemeinen nicht den tatsächlichen Belastungen, denen das Markisentuch unterworfen ist, weil die Windbedingungen in Höhe des Markisentuchs verschieden sind von denen am Ort des Anemometers. Ausserdem kann der Propeller des Anemometers klemmen oder durch Eis blockiert werden.
• Zwischenstellungen der teilweise ausgefahrenen Markise sind wünschenswert, um bei mittelmässigem Wind, der es nicht erlaubt, die vollständig ausgefahrene Stellung der Markise beizubehalten, nicht ganz auf die Sonnenschutzwirkung verzichten zu müssen, sondern die Markise nur so weit auszufahren, dass sie die Windbelastung aushält.
• Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine motorisierte Markise oder einen motorisierten Rollvorhang zu schaffen, der den oben angegebenen wünschen entspricht.
• Zu diesem Zweck ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Messen des Drehmoments einer logischen Verarbeitungseinheit zugeordnet sind, in der drei Momentwerte gespeichert sind, und zwar ein erster sogenannter Gefahrenwert, ein zweiter sogenannter Sicherheitswert und ein dritter sogenannter Alles-ist-gut-Wert, dass diese logische Verarbeitungseinheit so programmiert ist, dass sie, wenn das Moment bei teilweise abgerollter Stellung der Markise oder des Rollvorhangs den Gefahrenwert übersteigt, das Aufrollen des Markisen- oder Vorhangtuchs solange steuert, bis das Moment unter den Sicherheitswert abfällt, dass bei einem Abfallen des Moments unter den Alles-ist-gut-Wert die logische Verarbeitungseinheit das Abrollen des Markisen- oder Vorhangtuchs steuert, solange das Moment den Sicherheitswert nicht wieder übersteigt, und dass, wenn die Markise oder der Rollvorhang aufgerollt ist, die logische Verarbeitungseinheit das Abrollen zulässt, solange das Moment den Sicherheitswert nicht übersteigt.
• Wenn also der Wind nicht sehr stark und die Markise oder der Rollvorhang vollständig ausgerollt ist, dann erfolgt beim Überschreiten der Gefahrenschwelle ein teilweises Wiederaufrollen, bis die Gefahrenschwelle unterschritten worden ist, so dass wenigstens noch ein teilweiser Sonnenschutz gewährleistet wird. Sobald der Wind genügend nachgelassen oder aufgehört hat, wird die Alles-ist-gut-Schwelle unterschritten und die Markise oder der Rollvorhang kann sich weiter abrollen, bis die Sicherheitsschwelle erreicht ist; wenn kein Wind weht, erfolgt das vollständige Ausrollen, ohne dass die Sicherheitsschwelle erreicht wird.
• Das Ausrollen der Markise oder des Rollvorhangs wird nicht durch Zwischensensoren unterbrochen, sondern einzig und allein durch die in der logischen Verarbeitungseinheit gespeicherten Drehmomentwerte, welche leicht geändert und an die Abmessung und die Art des Markisen- oder Vorhangtuchs angepasst werden können. Je mehr dieses Tuch vom Wind geschüttelt wird, je grösser ist das gemessene Drehmoment, welches also einen sehr guten Hinweis auf die Belastung des Tuchs liefert.
• Der verwendete Algorithmus zeichnet sich ausserdem durch seine grosse Einfachheit aus.
• Die Zeichnung zeigt als Beispiel eine Ausführungsform der Erfindung.
• Die einzige Figur ist ein teilweise schematischer axialer Schnitt eines Aufrollrohrs einer Markise (oder eines Rollvorhangs).
• Ein Markisentuch 1 (oder Vorhangtuch) ist auf einem Aufrollrohr 2 auf- und von demselben abrollbar, welches an seinen Enden mit zwei Flanschen 3 und 4 versehen ist, die drehbar auf zwei Lagern 5 montiert und an Trä gern 7 und 8 befestigt sind. Im Innern des Aufrollrohrs ist in bekannter Weise ein Elektromotor 9 montiert, der in einem rohrförmigen Gehäuse 10 installiert und mit einem Untersetzungsgetriebe 11 verbunden ist, dessen Ausgangswelle ein Zahnrad 12 antreibt, das seinerseits das Aufrollrohr 2 mittels eines in demselben vorgesehenen inneren Zahnkranzes in Drehung versetzt. An dem dem Zahnrad 12 entgegengesetzten Ende wird das rohrförmige Motorgehäuse 10 mit Hilfe einer elastischen Verbindung 13 von einem Lager 5 gehalten, das z. B. aus Kunststoff besteht. In Verlängerung des Lagers 5 ist ein mit einer Hallsonde arbeitender magnetischer Lagesensor 14 befestigt, wie im Patent EP 0 665 416 beschrieben.
• Der Ständer dieses Sensors ist am Lager 5 befestigt, während sein rohrförmiges Magnetjoch drehfest am Gehäuse 10 angebracht ist.
• Die Hallsonde des Sensors 14 ist an eine Steuerschaltung 15 angeschlossen, die ihrerseits elektrisch mit dem Motor 9 verbunden ist. Die Steuerschaltung hat eine logische Verarbeitungseinheit, in welcher drei Winkelverschiebungswerte des Sensors 14 gespeichert sind, und zwar ein sogenannter Gefahrenwert, ein Sicherheitswert und ein sogenannter Alles-ist-gut-Wert, welcher natürlich kleiner ist als der Sicherheitswert, der seinerseits kleiner als der Gefahrenwert ist. Die Verarbeitungseinheit ist ausserdem derart programmiert, dass sie, wenn die Winkelverschiebung den Gefahrenwert übersteigt, den Befehl zum Aufrollen des Markisentuchs solange abgibt, bis die Winkelverschiebung den Sicherheitswert unterschritten hat, und wenn die Winkelverschiebung den Alles-ist-gut-Wert unterschreitet, be wirkt die Verarbeitungseinheit das Ausrollen des Markisentuchs, solange die Winkelverschiebung nicht den Sicherheitswert überschreitet.
• Natürlich ist es möglich, einen Winkellage-Sensor anderen Typs oder irgendein anderes System zur Drehmomentmessung zu verwenden.

Claims (3)

1. Markise oder Rollvorhang, insbesondere ausstellbare Markise oder ausstellbarer Rollvorhang, deren Markisentuch bzw. dessen Vorhangtuch (1) von einem Aufrollrohr oder einer Aufrollwelle (2) abrollbar ist, welches bzw. welche von einem elektrischen Motor (9) angetrieben wird und Mittel zum Messen des Moments aufweist, wobei diese Mittel eine für die auf das Markisen- bzw. Vorhangtuch wirkende Windkraft repräsentative Grösse liefern und einer logischen Verarbeitungseinheit (15) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in der erwähnten logischen Verarbeitungseinheit drei Momentwerte gespeichert sind, und zwar ein erster sogenannter Gefahrenwert, ein zweiter sogenannter Sicherheitswert und ein dritter sogenannter Alles-ist-gut-Wert, dass diese logische Verarbeitungseinheit so programmiert ist, dass sie, bei stillstehender und teilweise abgerollter Stellung der Markise oder des Rollvorhangs, wenn das Moment den Gefahrenwert übersteigt, das Aufrollen des Tuchs solange steuert, bis das Moment unter den Sicherheitswert abfällt, und dass bei einem Abfallen des Moments unter den Alles-ist-gut-Wert die logische Verarbeitungseinheit das Abrollen des Tuchs steuert, solange das Moment den Sicherheitswert nicht wieder übersteigt, und dass, bei aufgerollter(m) Markise bzw. Rollvorhang, die logische Verarbeitungseinheit des Abrollen des Tuches erlaubt, solange das Moment den Sicherheitswert nicht übersteigt.
2. Markise oder Rollvorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Messen des Moments, Mittel zum Messen des Motormoments sind.
3. Markise oder Rollvorhang nach einer der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Messen des Moments einen Winkelverschiebungssensor begreifen.