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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft einen Handschuh zur Vermeidung von Karpaltunnelsyndrom.
Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung eine Handschuhanordnung
zur Vermeidung von Karpaltunnelsyndrom unter gleichzeitiger Gewährleistung
einer erhöhten
Flexibilität
und Beweglichkeit für
den Träger der
Handschuhanordnung.
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2. BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Karpaltunnelsyndrom
ist ein verbreitetes Leiden, das durch eine Kompression des Mittelhandnervs
verursacht wird. Es wird manchmal als Medianus-Kompressionsneuropathie
im Handwurzelkanal bezeichnet. Karpaltunnelsyndrom stellt ein besonderes
Problem für
Industriearbeiter dar, die manuelle Tätigkeiten mit Geräten oder
Werkzeugen ausführen müssen, die
sie in der Hand halten, oder auch für Menschen, die in Büros arbeiten
und deren Hände mehrere
Stunden am Tag auf einer Schreibmaschine oder einem Computerterminal
verweilen müssen, und
es kann auch sportbedingt auftreten.
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Karpaltunnelsyndrom
ist ein klinisches Krankheitsbild, das durch Taubheitsgefühl, Schwäche, Parästhesie
oder Atrophie im Bereich des Mittelhandnervs distal zum Durchtritt
durch das Karpaltunnel im Handgelenk gekennzeichnet ist. Das quere Handwurzelband
bildet sich über
dem Mittelhandnerv oder Medianus aus und kann infolge eines Drucks auf
die Hand eine Kompression des Medianus bewirken, wodurch es zu den
oben beschriebenen Symptomen kommt. Traumatische Verletzungen verstärken sich
aufgrund der Enge des Handwurzelkanals. Der Nerv hat keine Möglichkeit,
den Kompressionskräften
auszuweichen. Kompressionsverletzungen können sich durch die Entstehung
von Ödemen
in den Geweben innerhalb des Kanals verschlimmern, was aufgrund
der relativ unveränderlichen
Größe zu zusätzlichen
Verletzungen durch Kompressionen des Nervs im Kanal führen kann.
Eine weitere Verletzungskomponente hängt mit der durch wiederholte Bewegungen (Verletzung)
verursachten Reibung zwischen dem Nerv und den angrenzenden Sehnen zusammen,
was durch Druck noch verschlechtert werden und den im Kanal verfügbaren Raum
weiter verringern kann.
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Aufgrund
der Kompression des Mittelhandnervs kann es zu zwei Arten von Verletzungen
kommen. Die schwächere
Frühform
besteht in einer Demyelinisation des Medianus im Kanal. Diese Art
von Demyelinisation tritt schon früh bei Kompressionsverletzungen
auf. Diese Form der Verletzung ist jedoch auch leichter heilbar,
und eine Erholung kann sich vier bis sechs Wochen nach Nachlassen
der Kompression einstellen. Diese Art der Verletzung kann aufgrund
einer akuten Reizleistungsblockade im Nerv zu einer motorischen
Schwäche
führen,
doch ist diese Schwäche
leicht heilbar.
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Die
zweite, ärgere
Verletzungsform besteht in der Schädigung der Axone selbst. Diese
Art der Verletzung tritt bei schwereren und schon länger bestehenden
Fällen
auf und zeigt insofern signifikante Auswirkungen, als sie of zu
motorischer Schwäche führt. Diese
Art von motorischer Schwäche
ist eher nicht heilbar und oft unheilbar. Ein Verlust der Kraft
in den Daumenballenmuskeln kann aufgrund des Verlustes der Fähigkeit
zu greifen oder feine, Geschick erfordernde Manipulationen auszuüben zu größeren Behinderungen
führen.
Diese zweite Form der Verletzung ist im Allgemeinen bei länger bestehenden
Fällen
zu beobachten, von denen sich viele zuerst klinisch so manifestieren,
dass sie auf die demyelinisierende Form hindeuten.
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Wird
der Mittelhandnerv am Handgelenk verletzt, wie beispielsweise bei
Wunden oder durch eine Dislokation des Mondbeins, kann es zu einem
Verlust der Sinnesempfindung der Haut vorne am Zeigefinger und am
angrenzenden Teil des Daumens und über der Hinterseite der distalen
Phalanx des Daumen, des Zeigefingers und der Mittelfinger und zu
einer Schwächung
derselben über
einen weiten Bereich kommen. Die volle Wucht der Paralyse trifft
die Muskeln des Daumenballens, der mit der Zeit abflacht und verfällt.
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Behandlungen
des Karpaltunnelsyndroms variieren ja nach Schwere des Leidens.
Bei schweren Leiden ist in der Regel ein chirurgischer Eingriff
an der Hand erforderlich, um das quere Handgelenksband zu durchtrennen,
wohingegen bei weniger schweren Fällen eine Schiene zur Immobilisierung des
Handgelenks verwendet werden kann.
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Um
die Entstehung von Karpaltunnelsyndrom bei einer Person zu vermeiden,
wurden bereits zahlreiche Handschuhe und Handgelenksreifen konzipiert.
Ein solcher Handschuh ist in der US-PS Nr. 4,850,341, Fabry et al.,
vom 25. Juli 1989 beschrieben, wo ein Handschuh zur Verhinderung
von Karpaltunnelsyndrom offenbart ist, der ein Kissen enthält, das
so gestaltet ist, dass es den Mittelhandnerv der Hand des Handschuhträgers überdeckt
und schützt. Das
Problem bei einer derartigen Einrichtung besteht darin, dass das
Kissen direkt über
dem Mittelhandnerv platziert ist und daher den Druck von einer externen
Quelle auf das Karpaltunnelband überträgt. Bei
dieser Art der Relation können
wiederholte Fingerbewegungen die Wahrscheinlichkeit einer Friktionsverletzung
erhöhen.
Darüber
hinaus gestattet die Anordnung eines Kissens direkt über dem
Mittelhandnerv die unmittelbare Übertragung
von Druck auf den Mittelhandnerv.
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Zur Überwindung
der Probleme in Zusammenhang mit der im Fabry-et-al.-Patent offenbarten Handschuhart
wurde eine Kissenkonstruktion in der US-PS Nr. 5,031,640 der Anmelderin
vom 16. Juli 1991, auf die hierin durch Inkorporation Bezug genommen
wird, beschrieben, bei welcher der ständige, direkt über dem
Mittelhandnerv ausgeübte
Druck eliminiert wird, indem eine Ausnehmung über dem Mittelhandnerv in einem
Stützkissen
vorgesehen ist, wodurch das Karpaltunnelsyndrom verhindert oder ausgeschaltet
werden soll. Diese Konstruktionsart hat sich als sehr effizient
bei der Verhinderung von Karpaltunnelsyndrom erwiesen. Es wäre jedoch
vorteilhaft und wünschenswert,
in das Kissen, das einen ständigen
Druck direkt über
dem Mittelhandnerv ausschaltet, ein Mittel zur Verbesserung der
Flexibilität und
Beweglichkeit für
den Träger
des ein solches Kissen enthaltenden Handschuhs zu inkorporieren.
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Die
US-5,397,296 (Ergodyne) beschreibt eine Handgelenkstütze mit
einem starken flexiblen Riemen, der so ausgebildet ist, dass er
die Bewegung der Hand beschränkt
und das Handgelenk in eine neutrale Position drückt.
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Die
US-5,769,808 offenbart eine Anordnung gemäße dem Oberbegriff des Anspruchs
1, wobei das Dämpfungskissen
eine Ausnehmung zwischen den Kissenseiten aufweist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine Anordnung zur Vermeidung von Karpaltunnelsyndrom
gemäß Anspruch
1 und den Unteransprüchen vorgesehen.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen klar aus der folgenden
detaillierten Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen
hervor, worin:
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1 eine
insbesondere weg gebrochene Ansicht einer Ausführungsform der gegenständlichen Erfindung
ist;
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2 eine
teilweise weg gebrochene Ansicht einer zweiten Ausführungsform
der gegenständlichen
Erfindung ist;
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3 eine
teilweise weg gebrochene Ansicht gemäß der Linie 3-3 der 2 ist;
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4 eine
teilweise weg gebrochene Ansicht einer dritten Ausführungsform
der gegenständlichen
Erfindung ist;
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5 eine
Ansicht eines nicht erfindungsgemäßen, auf einer Hand befindlichen
Handschuhs ist;
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6 ein
Querschnitt gemäß der Linie
6-6 der 5 ist;
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7 eine
Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen, auf einer Hand befindlichen
Ausführungsform
ist;
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8 ein
Querschnitt gemäß der Linie
8-8 der 7 ist; und
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9 eine
Ansicht eines weiteren nicht erfindungsgemäßen, auf einer Hand befindlichen
Handschuhs ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Handschuhanordnung zur Verhinderung von Karpaltunnelsyndrom zur
Verwendung auf einer Hand 10 ist in den Figuren im Allgemeinen
mit 20 dargestellt. Die Hand 10 ist weg gebrochen
dargestellt, um den Mittelhandnerv 34 und das angrenzende
Gewebe zu zeigen.
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Es
sei bemerkt, dass die Erfindung, auch wenn die Anordnung als Handschuh 20 dargestellt ist,
die Form eines Griffs wie eines Griffs an einem Fahrradlenker oder
einem Werkzeug haben kann.
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Unter
Bezugnahme auf 1 umfasst die Anordnung 20 einen
im Allgemeinen mit 22 bezeichneten flexiblen Handschuhkörper. Der
Handschuhkörper
enthält
eine Vorderseite 24 und eine Hinterseite 26, die
eine Handgelenköffnung 28 und
mindestens eine Fingeröffnung 30 definieren.
Ein nachgiebiges Schutzkissen oder Dämpfungsmittel, im Allgemeinen
mit 32 bezeichnet, ist an der Vorderseite 24 des
Handschuhkörpers 22 zur
Verhinderung der Aufbringung von Druck auf einen in der Hand 10 angeordneten
Mittelhandnerv 34 befestigt. Das nachgiebige Schutzkissen
oder Dämpfungsmittel
enthält
zwei parallele Abschnitte 33, 35, die dazwischen
eine Ausnehmung 36 definieren. Die Ausnehmung erstreckt sich
im Wesentlichen parallel zu beiden Seiten 38 des Mittelhandnervs 34,
wenn der Handschuh getragen wird.
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Das
nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 weist
Unterbrechungen 46 auf, die dem Träger der Handschuhanordnung 20 eine
größere Flexibilität und Beweglichkeit
verleihen. Das heißt,
dass das Dämpfungsmittel
kein Kissen mit einer flachen Oberfläche, sondern vielmehr ein Kissen mit
einer unterbrochenen Oberfläche
einschließlich flexibler
Abschnitte an den Unterbrechungen ist. Die Unterbrechungen bilden
Stellen oder Flächen
größerer Flexibilität, wodurch
der Handschuh beim Greifen flexibler ist und weniger Polsterungsmaterial
benötigt.
Es wird also eine größere Funktionalität bei geringeren
Kosten erzielt.
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Als
Hintergrund sind in 1 die Hand 10 und der
Mittelhandnerv 34 im Detail dargestellt. Der Mittelhandnerv 34 erstreckt
sich flach unter dem Handwurzelband 48 und tief unter dem
oberflächlichen
Palmarbogen und der Palmaraponeurose, wobei er an den Beugesehnen
liegt und sich in fünf
terminale palmare Fingerverzweigungen und einen Muskelzweig unterteilt.
Die Sehnen und der Mittelhandnerv 34 sind im Handwurzelband 48 gebündelt und
verlaufen unter diesem.
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Der
Kissen- oder Dämpfungsmechanismus der
Handschuhanordnung 20 verteilt den Druck weg vom Medianus 34 hin
zu den angrenzenden Weichteilstrukturen wie Muskeln, Knochen und/oder
Fett. Der über
dem Medianus 34 befindliche Kissenbereich weist kein darüber angeordnetes
Material auf oder kann ein entsprechend weicheres oder dünneres Material
als das umgebende Material enthalten. Durch den Wegfall von Druck
direkt über
dem Medianus 34 wird der Druck auch aus dem Bereich direkt rund
um den Medianus 34 ferngehalten, weshalb die Sehnen und
der Medianus 34 ohne Verletzung des Mittelhandnervs 34 durch
Reibungs- oder Direktdruck beweglich sind. Die erhöhte Flexibilität des erfindungsgemäßen Kissen-
oder Dämpfungsmechanismus 32 trägt zur Wirksamkeit
des Umverteilungseffekts bei gleichzeitiger Ermöglichung einer freieren Greifbewegung
bei.
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Unter
Bezugnahme insbesondere auf die Handschuhanordnung 20 werden
die Vorderseite 24 und die Hinterseite 26 des
flexiblen Handschuhkörpers 22 zur
Bildung des Handschuhkörpers 22 typischerweise
an den Seite zusammengenäht
oder auf andere Weise mittels auf dem Gebiet bekannter Verfahren
geformt. Das Material, aus dem der Handschuhkörper 22 besteht, kann
eine eigene Handschuhvorderseite 24 und -hinterseite 26 aufweisen, die
zur Bildung des Handschuhkörpers 22 an
den Seiten zusammengenäht
sind oder einstückig
aus einem Material hergestellt sein können, welches sockenartig zusammengenäht ist,
um den Handschuhkörper 22 mit
der Handgelenköffnung 28 und
mindestens einer Fingeröffnung 30 festzulegen.
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Die
Fingeröffnung 30 kann
in separate Fingeröffnungen
unterteilt sein, u.zw. durch Vorsehen von Trennstegen 31,
gegebenenfalls mit einer Nahtlinie zwischen der Vorderseite 24 und
der Hinterseite 26 des Handschuhkörpers, um so eigene Fingeröffnungen 30 zu
definieren, oder es kann eine Materialschlaufe angefügt sein,
die an der Vorderseite 24 und an der Hinterseite 26 befestigt
ist, um die Fingeröffnung 30 zu
definieren. Darüber
hinaus kann eine Daumenöffnung
als Fingeröffnung 30 enthalten
sein, wie in den 1, 2 und 4 gezeigt.
Auch hier können
wiederum verschiedene Handschuhkonstruktionen zum Einsatz gelangen
und vom Fachmann angefertigt werden.
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Der
flexible Handschuhkörper 22 kann
auch einen nahe der Handgelenköffnung 28 angeordneten (nicht
dargestellten) Befestigungsmechanismus oder Verschluss aufweisen,
um als Handgelenkschiene die Handschuhanordnung 20 am Handgelenkabschnitt
der Hand 10 zu sichern. Der Verschluss kann ein elastisches
Band (nicht dargestellt) enthalten, das in den flexiblen Handschuhkörper 22 direkt
neben der Handgelenköffnung 28 eingenäht ist,
oder er kann auf dem Fachmann bekannte Weise mit einem Klettverschluss
ausgebildet sein. Alternativ kann der Handschuh als Handschuh zum Übersteifen
oder in jedem anderen auf dem Gebiet bekannten Stil ausgebildet
sein, auch wenn bevorzugt wird, dass er eine derartige Passform
aufweist, dass die Kissen oder Dämpfungsmittel
in entsprechender Ausrichtung zur Handfläche, insbesondere zum Mittelhandnerv,
gehalten sind.
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Im
Allgemeinen ist der Handschuhkörper 22 aus
einem flexiblen oder dehnbaren elastischen Material gefertigt, welches
an die Hand 10 des Benutzers angepasst ist. Das flexible
Material bietet eine sicherere Passform für die Handschuhanordnung 20 und
gibt dem Träger
der Handschuhanordnung 20 ein „angenehmes Gefühl". Das den Handschuhkörper 22 bildende Material
kann ein flexibles Material wie SPANDEX oder ein anderes, ähnliches
Textilerzeugnis sein, das der Handschuhanordnung 20 Elastizität verleiht.
Der Handschuhkörper 22 der
Handschuhkörperanordnung 20 kann
jedoch aus jedem geeigneten natürlichen
Material wie Baumwolle, Wolle, Leder oder aus synthetischen Werkstoffen
wie Nylon (KevlarTM von Dupont) und Polyester
oder aus Kombinationen davon hergestellt sein.
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Wie
am besten aus den 1, 2 und 4 hervorgeht,
ist das nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 an
der Vorderseite 24, besser bekannt als Handflächenseite,
des Handschuhkörpers 22 befestigt.
Das nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 kann
aus mehreren Einzelkissen 40 gebildet sein, die an der
Vorderseite 24 des Handschuhkörpers 22 befestigt
oder angebracht sind. Die Kissen 40 können durch jedes geeignete Mittel
wie Nähen,
Kleben, Anformen oder mittels einer anderen ähnlichen Befestigungsmethode
gesichert sein. Die Kissen 40 können verschiedene Formen haben,
wie nachstehend erörtert
wird.
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Der
Mechanismus kann auch aus einem einzigen Kissen in Form eines Hufeisens
mit ausgesparten Abschnitten in seiner Oberfläche bestehen. Die ausgesparten
Abschnitte können
die Biegezonen zwischen den entsprechend erhabenen Abschnitten bilden.
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Das
nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 kann
mindestens ein Kissen 40 aufweisen, das auf der Vorderseite 24 des
Handschuhkörpers 22 angeordnet
ist. Die Ausrichtung des bzw. der den nachgiebigen Schutz- oder
Dämpfungsmechanismus
bildenden Kissen(s) legt die Hauptausnehmung 36 fest, die
sich im Wesentlichen parallel zu beiden Seiten 38 des Mittelhandnervs 34 erstreckt.
Die Ausnehmung 36 liegt innerhalb einer bestimmten Größenordnung
zur Ausschaltung von Druck direkt über dem Medianus 34 und
im benachbarten Bereich. Die Ausnehmung 36 ist direkt über dem
Mittelhandnerv 34 vorgesehen und erstreckt sich über die
umliegenden Weichteile neben dem Mittelhandnerv 34. Das heißt, der
Mittelhandnerv 34 liegt sicher unter der durch die Innenränder 41 des bzw.
der Kissen(s) 40 begrenzten Ausnehmung 36. Der
Mittelhandnerv 34 ist zwischen der Basis des Daumens und
der gegenüberliegenden
Seite des Handgelenks etwa 3 mm breit und sollte zwischen der Hautfalte
des Handgelenks und den ersten Hautfalten der Handfläche geschützt sein.
Dementsprechend muss die Ausnehmung 36 größer sein
als der Medianus 34. Darüber hinaus sollte die Ausnehmung 36 so
ausgebildet sein, dass eine gewisse Toleranz bei der Positionierung
der Ausnehmung 36 des nachgiebigen Schutzkissens oder Dämpfungsmittels 32 über dem
Medianus 34 möglich
ist. Die Tiefe der Ausnehmung 36 und die Nachgiebigkeit
und Härte
des Dämpfungskissens 40 müssen derart
sein, dass der Mittelhandnerv 34 bei einer Druckaufbringung
auf die Hand 10 und infolgedessen Eindrückung des Kissens 40 nicht übermäßig gegen
den einen Druck auf die Hand 10 ausübenden externen Gegenstand drückt. So
wird der Mittelhandnerv 34 von der Fläche des externen Gegenstands
weg gehalten.
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Das
oder die Kissen 40, das bzw. die das nachgiebige Schutzkissen
oder Dämpfungsmittel 32 bilden,
sind in einem derartigen Muster angeordnet, dass zwischen nebeneinander
liegenden Kissen 40 Unterbrechungen oder ungeschützte Leerräume entstehen.
Diese Unterbrechungen oder Leerräume 46 gewähren dem
Träger
der Handschuhanordnung 20 eine größere Flexibilität und erhöhte Beweglichkeit der
Hand 10 im Handschuh, um manuelle Tätigkeiten wie Maschinschreiben
oder Erfassen eines Werkzeugs durchführen zu können.
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Die
Unterbrechungen oder Leerräume 46 sind
vorzugsweise klein genug, um die erhöhte Flexibilität und Beweglichkeit
der Hand 10 des Trägers
zu gewährleisten,
aber gleichzeitig das Eindringen von externen Gegenständen in
die Unterbrechungen oder Freiräume 46 zu
verhindern.
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Die
Unterbrechungen 46 können
auch in Form von alternierenden oder unterschiedlich ausgerichteten
Segmenten aus weicheren und härteren Materialien
ausgebildet sein, die das nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 enthalten. Das
nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 kann
aus Materialien mit abwechselnden Segmenten aus Materialien mit
unterschiedlicher Flexibilität
oder Härte
bestehen, um die Bewegung des Trägers
der Handschuhanordnung 20 zu verbessern.
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Unter
Bezugnahme auf 4 ist eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt, bei der die Handschuhanordnung 20 ein Dämpfungskissen 40 aufweist,
von dem ein Innenteil 42 zwecks Verbesserung der Flexibilität des Dämpfungskissens 40 entfernt
worden ist. Das Kissen 40 enthält eine Unterbrechung oder
einen freien Abschnitt 42, der dem Träger des Handschuhs 20 zu größerer Flexibilität verhilft.
Diese Ausführungsform zeigt,
dass die Unterbrechung 42 im nachgiebigen Schutzkissen
oder Dämpfungsmittel 32 viele
verschiedenen Formen haben kann, durch die eine erhöhte Flexibilität und Beweglichkeit
für den
Träger der
Handschuhanordnung 20 gewährleistet wird, ohne dabei
vom Geist der Erfindung abzugehen.
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Die 7 und 8 zeigen
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, in der Streifen eines dämpfenden
Materials den Kissenmechanismus 32' bilden. Die Streifen 32' können mittels auf
dem Gebiet des Druckens oder Extrudierens von Kunststoff auf eine
Handschuhoberfläche
bekannter Mittel aufgebracht werden. Die Ausbildung mit Streifen
oder Segmenten kombiniert die Flexibilität des Handschuhs mit einer
einfachen Herstellung. Sie gestattet auch eine breite Auswahl von
Ausbildungen für
die Ausnehmung 36.
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Das
nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32,
das aus dem bzw. den Kissen 40 besteht, muss eine ausreichende
Festigkeit aufweisen, um die Handfläche der Hand über dem
Mittelhandnerv 34 vor Stößen, Druck und Schwingungen
zu schützen,
sollte aber ausreichend flexibel sein, damit der Träger ein
Werkzeug sinnvoll ergreifen und verwenden oder Geschick erfordernde
manuelle Tätigkeiten
ausführen
kann, während
er den Handschuh 20 trägt.
Das aus dem oder den Kissen 40 bestehende Schutzkissen
oder Dämpfungsmittel 32 ist
vorzugsweise aus einem Elastomermaterial wie Schaumgummi oder anderen
Materialien wie geschlossenzelligem Neopren, Ethylenpropylenterpolymer,
Styrolbutadien, Urethanpolymer und anderen ähnlichen Elastomeren gefertigt.
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Jedes
der zur Bildung des nachgiebigen Schutzkissens oder Dämpfungsmittels 32 verwendeten
Materialien kann zuerst geformt und dann durch Kleben oder Nähen oder
dgl. an der Vorderseite 24 des Handschuhkörpers 22 befestigt
werden, oder es können
Materialien wie Polyurethan auf der Vorderseite 24 des
Handschuhkörpers 22 angeformt,
aufgespritzt oder formverschäumt
werden. Formungs- oder Spritzvorgänge wie Formverschäumen ermöglichen
die Einbringung von Luftblasen, Hohlräumen oder geschlossenen Zellen
in das das Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 bildende
Material, wodurch dem Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 ein
größeres Druck-,
Schwingungs- und Stoßdämpfungsvermögen verliehen
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die in den 2, 3, 5 und 6 dargestellt
ist, wobei die Handschuhe der 5 und 6 nicht
zur Erfindung gehören,
ist eine Brücke 44 dargestellt,
die sich über
die Ausnehmung 36 erstreckt und am nachgiebigen Schutz-
oder Dämpfungsmittel 32 angebracht
ist, um zu verhindern, dass externe Gegenstände in die Ausnehmung 36 dringen
und so in Kontakt mit dem Mittelhandnerv 34 oder dem umliegenden
Gewebe gelangen. Auch werden durch den Kontakt der Brücke mit
dem Gegenstand, der ergriffen wird, Kräfte vom Bereich der Ausnehmung
durch die Brücke
seitlich zu den Kissen hin gelenkt. So werden Kräfte vom Bereich über der
Mittenausnehmung seitlich weg von dieser weiter geleitet.
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Im
Allgemeinen ist die Brücke 44 aus
einem Material gefertigt, das weniger nachgiebig ist als das Material,
aus dem das nachgiebige Schutzkissen oder Dämpfungsmittel 32 besteht.
Die Brücke 44 kann
jede geeignete Gestalt aufweisen, die zur Verhinderung eines Eindringens
von externen Gegenständen
in die Ausnehmung notwendig ist, kann aber vorzugsweise gewölbt ausgeführt sein,
wie am besten in 3 zu sehen ist, und erstreckt
sich von der Oberfläche
des nachgiebigen Schutzkissens oder Dämpfungsmittels 32 weg.
Die Handschuhanordnung 20 kann zumindest eine Brücke 44 enthalten, kann
aber auch eine Mehrzahl von Brücken 44 aufweisen,
um eine entsprechende Abdeckung der Ausnehmung 36 und einen
Schutz des Handmittelnervs 34 bei geringerem Materialaufwand
zu gewährleisten.
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Die 2 und 5 zeigen
beispielsweise unterschiedliche Konstruktionen der Brücke 44'. In 2 verbindet
eine Brücke
aus mehreren Streifen parallele Kissen. In 5 enthält ein einziges
hufeisenförmiges
Einheitskissen parallele Abschnitte, die durch breite Brückenstreifen 44' miteinander
verbunden sind.
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Im
Handschuh der 5 und 6, der nicht
unter die Erfindung fällt,
ist die Brücke 44' mit dem Kissen 32' durch einen
elastischen Abschnitt 52 verbunden. Der elastische Abschnitt 52 bietet
mehr Flexibilität
bei Verwendung der starreren Brücke 44' in Kombination
mit dem Handschuh. Der elastische Abschnitt leitet Belastungen von
der Ausnehmung 36 auch noch weiter seitlich ab.
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Die
Brücke 44 kann
aus jedem geeigneten Material einschließlich Kunststoffen wie Polystyrol, Polyvinylchlorid
und Polyurethan sowie Metallen unter Verwendung von dem Fachmann
auf dem Gebiet von Kunststoffspritzen, -gießen und -formen bekannten Verfahren
hergestellt werden.
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Unter
Bezugnahme auf 9, die die vorliegende Erfindung
nicht repräsentiert,
enthält
die Handschuhanordnung 20 eine über dem Ellennerv vorgesehene
Sekundärkerbe 50.
Diese Kerbe verhindert eine Kompression sowohl des Ellennervs als auch
des Mittelhandnervs.
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Jede
der oben angesprochenen Arten kann auch auf einer Greiffläche, z.B.
dem Griff eines Arbeitswerkzeugs oder einem Maschinengriff, wie
sie üblicherweise
in der Fertigungsindustrie verwendet werden, angeordnet sein. Dann
trägt der
Benutzer keinen Handschuh mit dem erfindungsgemäßen Kissenmechanismus, sondern
stattdessen befindet sich der Kissenmechanismus auf dem Maschinengriff
und wird dann vom Benutzer entsprechend erfasst. Dabei geht es nicht
um Flexibilität,
da der Griff in der Regel ein Vollstab ist, sondern vielmehr um
den effizienten Einsatz von Materialien und das Überbrücken des Mittelhandnervs.
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Die
Erfindung wurde auf illustrative Weise beschrieben, und die verwendete
Terminologie versteht sich natürlich
als beschreibend und nicht einschränkend.
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Selbstverständlich sind
viele Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung
im Lichte der obigen Lehren möglich.
Die Erfindung soll daher so verstanden werden, dass sie innerhalb
des Umfangs der angeschlossenen Ansprüche auch anders als beschrieben
praktiziert werden kann.