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Fachgebiet
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Bioadhäsionspolymersysteme. Insbesondere
betrifft die Erfindung die Verwendung von Hyaluronsäurepolymeren
zur mukosalen Freigabe von Impfstoffantigenen und Adjuvantien.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Schleimhautimmunität
stellt einen wichtigen Abwehrmechanismus gegen eine große Vielfalt
von Pathogenen zur Verfügung.
In dieser Hinsicht werden die Schleimhautoberflächen des Gastrointestinal-,
des Respirations- und des Urogenitaltrakts kontinuierlich fremden
Antigenen ausgesetzt, einschließlich
potentiell infektiöser
bakterieller, viraler und manchmal parasitärer Organismen. Die Immunantworten
der Schleimhaut schützen
gegen solche Herausforderungen und besitzen bestimmte und spezialisierte
Kennzeichen.
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Zum
Beispiel ist das hauptsächliche
Immunglobulin, das von dem Immunsystem der Schleimhaut hergestellt
wird, sekretorisches IgA. Spezialisierte Zellen zur Aufnahme von
Antigenen in den Peyer'-Plaques
des Intestinaltrakts oder in den nasopharyngealen Lymphgeweben,
Microfold- oder M-Zellen genannt, befördern ein Antigen zu den darunter
gelegenen Schleimhaut assoziierten Lymphgeweben (MALT). In anderen
Gebieten des Schleimhautepitheliums wie z.B. das Pseudo-stratified-Luftröhren-Epithelium
dienen dentritische Zellen als Antigen präsentierende Zellen und wandern
zu den lokalen Lymphknoten oder zum MALT. Die Antigenprozessierung
und -präsentation
geschieht im MALT, wobei die Aktivierung von Antigen-spezifischen IgA-B-Zellen
erfolgt. Die anschließende
Wanderung und die Re-Zirkulation der aktivierten IgA-B-Zellen zu
anderen Komponenten des Immunsystems der Schleimhaut wie z.B. des
Respirations-, des Gastrointestinal- und des Genitaltrakts stellen
die disseminierten lokalen IgA-Antworten
der Schleimhaut im gesamten „Common Mucosal
System" bereit.
Daher ist das Immunsystem der Schleimhaut auf einzigartige Weise
dafür geeignet, auf
die Arten von Antigen-Herausforderung, auf die Schleimhautoberflächen stoßen, zu
reagieren, und es kann die effektivste Art der Immunantwort gegen
besondere Pathogene zur Verfügung
stellen. Dementsprechend stellen Mechanismen zur Abgabe von Antigenen,
die auf das Immunsystem der Schleimhaut zielen, ein attraktives
Mittel für
die Erzielung einer Immunität
zur Verfügung.
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Es
wurden Versuche unternommen, Bioadhäsionspolymere für die mukosale
Abgabe von Arzneistoffen zu verwenden. Bioadhäsions sind synthetisch und
natürlich
vorkommende Materialien, die an biologische Substrate für ausgedehnte
Zeiträume
haften können.
Zum Beispiel zeigen Carbopol und Polycarbophil, beides synthetische,
vernetzte Derivate der Poly(Acrylsäure), in vitro ausgezeichnete
Adhäsionseigenschaften.
Eine solche Leistung dieser Biokadhäsionsstoffe wurde jedoch in
vivo nicht erreicht. Zusätzlich
können
solche Bioadhäsionsstoffe örtliche
Irritationen erzeugen. Daher sind nur wenige Abgabesysteme für Bioadhäsionsstoffe im
Handel erhältlich.
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Die
Aufmerksamkeit wurde daher auf die Entwicklung von Abgabesystemen
für Bioadhäsionsstoff
gerichtet, die auf natürlich
vorkommenden Substanzen wie z.B. Lecithinen und Fimbrialproteinen
beruhen. Diese Bioadhäsionsstoffe
haften an den Zelloberflächen
der Schleimhaut über
Rezeptor vermittelte Mechanismen. Ein anderer natürlich vorkommender
Bioadhäsionsstoff
ist die Hyaluronsäure,
auch als Hyaluronan bekannt. Die Hyaluronsäure ist ein natürlich vorkommendes
Mucopolysaccharid, das aus D-Glucuronsäure- und N-Acetyl-D-Glucosamin-Komponenten besteht.
Hyaluronsäure
wird in der extrazellulären
Gewebematrix von Vertebraten gefunden, einschließlich des Bindegewebes, so
wie in der Gelenkschmiere und im wässrigen Humor des Auges. Von
der Hyaluronsäure
wurde nachgewiesen, dass sie sowohl in vivo als auch in vitro ein
Bioadhäsionsstoff
ist.
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Veresterte
Derivate der Hyaluronsäure
wurden verwendet, um Microsphären
herzustellen, die biologisch verträglich und biologisch abbaubar
sind. Vergl. z.B.
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Cortivo
et al., Biomaterials (1991) 12: 727–730; Europäische Veröffentlichung Nr.: 517,565.
Diese Microsphären
wurden zur Abgabe zahlreicher Substanzen an die Schleimhaut verwendet.
Vergl z.B. Internationale Veröffentlichung
Nr.: WO 96/29998. Richardson et al., Int J Pharm (1995) 115: 9–15, beschreibten
zum Beispiel die vaginale Abgabe von Calcitonin in Ratten. Zusätzlich beschreiben
Illum et al., J Controlled Rel (1994) 29: 133–141 und die Europäische Veröffentlichung
Nr.: 517,565 die Verwendung von Microsphären aus Hyaluronsäureester
zur internasalen Abgabe von Insulin in Schafen.
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Die
Verwendung von Hyaluronsäure-Derivaten
zur Abgabe von Impfantigenen wurde jedoch bisher noch nicht beschrieben.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein effektives Verfahren für das Hervorrufen
einer Immunantwort in einem Säuger
zur Verfügung,
wobei eine Immunisierung über
die Schleimhaut und Hyaluronsäure-Abgabetechniken
verwendet werden. Die vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung,
dass die mukosale Abgabe von Hyaluronsäure-Derivaten wie z.B. von
veresterten Hyaluronsäurepolymeren
und mit sich selbst vernetzten Hyaluronsäure-Polymeren in Kombination
mit einem Antigen des Interesses und gegebenenfalls einem Hilfsstoff
dazu führt,
dass die Immunogenität
des mitverabreichten Antigens verstärkt wird. Während es nicht erwünscht ist,
an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird vermutet, dass
die Bioadhäsionsstoffeigenschaften
des Hyaluronsäurepolymers
die mukoziliäre
Clearance-Rate von den Nasenhöhle
herabsetzt und daher eine längere
Kontaktzeit zwischen dem Antigen und der absorbierenden Membran
zulässt.
Zusätzlich
findet eine vorübergehende
Erweiterung der Tight-Junctions zwischen den Zellen des Epitheliums
der Schleimhaut statt, was einen effizienteren Transport des Antigens
des Interesses erlaubt. Die Verwendung von Hyaluronsäurepolymeren
stellt einen sicheren und effektiven Ansatz zur Verstärkung der
Immunogenität
für eine
große
Vielfalt von Antigenen zur Verfügung.
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Dementsprechend
ist die Erfindung in einer Ausführungsform
auf eine Zusammensetzung gerichtet, die ein Hyaluronsäureester-Polymer
und ein ausgewähltes
Antigen umfasst, wobei das Antigen in einer Menge von näherungsweise
0,1% bis etwa 40% (w/w) Antigen zu Hyaluronsäurepolymer vorkommt.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist der Hyaluronsäureester
aus einer Gruppe ausgewählt,
die aus Hyaluronsäure
besteht, deren freie Carboxylgruppen zu etwa 75% bis etwa 100% mit
einem oder mehreren Alkylresten verestert sind, und einem vernetzten
Derivat der Hyaluronsäure,
in dem die Carboxylgruppen des Hyaluronsäurepolymers zu etwa 0,5% bis
etwa 20% mit Hydroxylgruppen des gleichen oder eines anderen Hyaluronsäuremoleküls vernetzt
sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die Erfindung auf eine Zusammensetzung gerichtet, die (a) eine Microsphäre umfasst,
bestehend aus einem Hyaluronsäureester,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus einer Hyaluronsäure besteht, deren freie Carboxylgruppen
zu etwa 75% bis etwa 100% mit einem oder mehreren Alkylresten verestert
sind, und einem vernetzten Derivat der Hyaluronsäure, umfassend interne Ester,
in dem die Carboxylgruppen des Hyaluronsäurepolymers zu etwa 0,5% bis
etwa 20% mit den Hydroxylgruppen des gleichen oder eines unterschiedlichen
Hyaluronsäuremoleküls vernetzt
sind; (b) ein ausgewähltes
Antigen, eingeschlossen in der oder angelagert an die Microsphäre, wobei
das Antigen in einer Menge von näherungsweise
2% bis etwa 25% (w/w) Antigen zu Hyaluronsäurepolymer vorkommt; und (c)
einen immunologischen Hilfsstoff.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
ist die vorliegende Erfindung auf Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln
gerichtet, welche das Kombinieren der vorstehenden Zusammensetzungen
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Schleimhaut-Excipient umfasst, sowie Verfahren zur Immunisierung,
welche die Schleimhaut-Abgabe von therapeutisch effizienten Mengen
der Arzneimittel an ein Wirbeltier umfasst.
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Für diese
und andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird der Fachmann angesichts dieser Offenbarung
leicht Verwendung finden.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt
anti-HA-IgG-Titer in Schweinen, die intramuskulär nur HA (leere Balken), intranasal
HA und die Hilfssubstanz LT-K63 (gefüllte Balken) und intranasal HA
mit HYAFF-Micropartikeln und LT-K63 (schraffierte Balken) verabreicht
bekamen.
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2 zeigt
anti-HA-IgA-Titer in Schweinen, die intramuskulär nur HA (leere Balken), intranasal
HA und die Hilfssubstanz LT-K63 (gefüllte Balken) und intranasal
HA mit HYAFF-Micropartikeln und LT-K63 (schraffierte Balken) verabreicht
bekamen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung wird, falls es nicht anders
angezeigt ist, konventionelle Verfahren der Chemie, der Biochemie,
der Molekularbiologie, der Immunologie und der Pharmakologie innerhalb
des Fachwissens verwenden. Solche Techniken sind ausführlich in
der Literatur beschrieben. Vergl. z.B. Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe
(Easton, Pennsylvania: Mack Publishing Company, 1990), Methods In
Enzymology (S. Colowick und N. Kaplan, Hrsg., Academic Press, Inc.);
und Handbook of Experimental Immunology, Bd. I-IV (D.M. Weir und
C.C. Blackwell, Hrsg., 1986, Blackwell Scientific Publications);
und Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2.
Ausgabe, 1989).
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Alle
Veröffentlichungen,
Patente und Patentanmeldungen, die hierin zitiert werden, entweder
vorstehend oder nachstehend, sind hiermit durch Bezugname in ihrer
Gesamtheit aufgenommen.
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Wie
sie in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet werden, schließen die singulären Formen „ein/eine" und „der/die/das" Bezüge zur Mehrzahl
ein, außer
der Inhalt schreibt deutlich etwas anderes vor. Daher schließt zum Beispiel
der Bezug zu „einem
Antigen" ein Gemisch
aus zwei oder mehreren Antigenen ein.
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I. Definitionen
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In
der Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden die folgenden
Ausdrücke
verwendet und sie sollen definiert werden, wie nachstehend angezeigt
ist. Die Ausdrücke „Hyaluronsäure" und „Hyaluronan" werden hierin verwendet,
um ein auf dem Fachgebiet bekanntes, saures Polysaccharid zu bezeichnen,
das ein unverzweigtes, langkettiges Molekül ist, das aus sich wiederholenden,
monomeren Einheiten von D-Glucuronsäure aufgebaut ist, die über eine β1-3-glucosidische
Bindung an N-Acetyl-D-Glucosamin (Struktur 1, nachstehend) verbunden
ist; wobei eine β1-3-glucosidische
Bindung die einzelnen Einheiten verbindet.
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Ein „Hyaluronsäure-Derivat" ist ein Molekül, das von
Hyaluronsäure
abgeleitet ist, und bezeichnet jede von verschiedenen Substanzen,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie z.B. veresterte Hyaluronsäure-Moleküle, wobei
etwa 75% – 100%
der freien Carboxylgruppen mit einer Alkylgruppe verestert sind,
die gemeinsam hierin als „HYAFF" bezeichnet werden.
Der Ausdruck schließt
auch „gemischte" Hyaluronsäureester
ein, wobei die Carboxylgruppen mit mehr als einer Alkylgruppe verestert
sind. Solche „gemischten" Ester werden nachfolgend
ausführlicher
beschrieben. Des weiteren bezieht sich der Ausdruck „Hyaluronsäure-Derivat" auch auf selbstvernetzte
Derivate der Hyaluronsäure,
die hierin als „ACP" bezeichnet werden,
die interne Ester einschließen
und in denen etwa 0,5% bis etwa 20% der Carboxylgruppen des Hyaluronsäurepolymers
mit Hydroxylgruppen des selben oder eines anderen Hyaluronsäuremoleküls vernetzt
sind. Solche Moleküle
sind nachfolgend ausführlicher
beschrieben.
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Der
Ausdruck „Microsphäre", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf einen Hyaluronsäurepartikel mit einem Durchmesser
von etwa 100 nm bis etwa 150 μm,
stärker
bevorzugt mit einem Durchmesser von etwa 200 nm bis etwa 30 μm und am
stärksten
bevorzugt mit einem Durchmesser von etwa 500 nm bis etwa 10 μm. Die Größe der Microsphäre wird
ohne weiteres durch Techniken, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind,
wie z.B. Photonen-Korrelationsspektroskopie, Laser-Diffraktometrie und/oder
Scanner-Elektronenmikroskopie bestimmt. Für die Verwendung hierin werden
Microsphären
aus Hyaluronsäurepolymeren
und Derivaten davon erzeugt, die nicht toxisch und biologisch abbaubar
sind, wie nachfolgend ausführlicher
beschrieben.
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Der
Ausdruck „Alkyl", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder nicht verzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 24 Kohlenstoffatomen wie z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl, t-Butyl,
Octyl, Decyl, Tetradecyl, Hexadecyl, Eicosyl, Tetracosyl und dergleichen sowie
Cycloalkylgruppen wie z.B. Cyclopentyl, Cyclohexyl, Benzyl und dergleichen.
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Mit „mukosaler" Abgabe ist die Abgabe
eines Antigens an eine Schleimhautoberfläche einschließlich der
nasalen, pulmonalen, vaginalen, rektalen, urethralen und sublingualen
oder bukkalen Abgabe gemeint.
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Mit „Antigen" ist ein Molekül gemeint,
das ein Epitop oder mehrere Epitope enthält, die das Immunsystem des
Wirts stimulieren, um eine zelluläre, Antigenspezifische Immunantwort
hervorzurufen, wenn das Antigen präsentiert wird, oder eine humorale
Antikörperantwort.
Normalerweise wird ein Epitop etwa zwischen 3 – 15, im Allgemeinen zwischen
5 – 15
Aminosäuren
einschließen.
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Für die Zielsetzungen
der vorliegenden Erfindung können
Antigene von jedem der verschiedenen bekannten Viren, Bakterien,
Parasiten und Pilze abgeleitet werden. Der Ausdruck beinhaltet ebenfalls
jedes der verschiedenen Tumorantigene. Des weiteren bezieht sich
ein „Antigen" für die Zielsetzungen
der vorliegenden Erfindung auf ein Protein, das Modifikationen der
nativen Sequenz einschließt,
wie z.B. Deletionen, Additionen und Substitutionen (im Allgemeinen
konservativ in der Natur), solange das Protein die Fähigkeit
behält,
eine immunologische Antwort hervorzurufen. Diese Modifikationen
können
vorsätzlich
wie z.B. durch ortsgerichtete Mutagenese oder zufällig sein
wie z.B. durch Mutationen der Wirte, welche die Antigene herstellen.
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Eine „immunologische
Antwort" auf ein
Antigen oder auf eine Zusammensetzung wird in einem Individuum als
eine humorale und/oder eine zelluläre Immunantwort auf Moleküle, die
in der Zusammensetzung des Interesses vorhanden sind, entwickelt.
Für die
Zielsetzungen der vorliegenden Erfindung bezieht sich eine „humorale
Immunantwort" auf
eine Immunantwort, die durch Antikörpermoleküle vermittelt wird, während eine „zelluläre Immunantwort" durch T-Lymphozyten und/oder
andere weiße
Blutzellen vermittelt wird. Ein wichtiger Aspekt der zellulären Immunität beinhaltet
eine Antigen-spezifische Antwort durch cytolytische T-Zellen („CTLs"). CTLs sind spezifisch
für Peptidantigene,
die in Verbindung mit Proteinen präsentiert werden, die durch
den Haupt-Histokompatibilitätskomplex
(MHC) kodiert und auf den Oberflächen
von Zellen exprimiert werden. CTLs helfen, die intrazelluläre Zerstörung von
intrazellulären
Mikroben oder die Lyse von Zellen, die mit solchen Mikroben infiziert
sind, zu induzieren und zu fördern.
Ein anderer Aspekt der zellulären
Immunität beinhaltet
eine Antigen-spezifische Antwort durch T-Helfer-Zellen. T-Helfer-Zellen
funktionieren, indem sie helfen, die Funktion und den Fokus der
Aktivität
von unspezifischen Effektorzellen gegen Zellen zu stimulieren und
die Aktivität
von unspezifischen Effektorzellen auf Zellen zu konzentrieren, wobei
diese Zellen Peptid-Antigene in Verbindung mit MHC-Molekülen auf
ihrer Oberfläche
zeigen. Eine „zelluläre Immunantwort" bezieht sich ebenfalls
auf die Herstellung von Cytokinen, Chemokinen und anderen solchen
Molekülen,
die von aktivierten T-Zellen und/oder weißen Blutzellen hergestellt
werden, einschließlich
solchen, die von CD4+ und CD8+ T-Zellen abgeleitet sind.
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Eine
Zusammensetzung oder ein Impfstoff, die/der eine zelluläre Immunantwort
hervorruft, kann dazu dienen, ein Wirbeltier durch die Präsentation
des Antigens in Verbindung mit MHC-Molekülen auf der Zelloberfläche zu sensibilisieren.
Die zellvermittelte Immunantwort ist auf Zellen, die das Antigen
auf ihrer Oberfläche präsentieren,
gerichtet oder in ihre Nähe.
Zusätzlich
können
Antigen-spezifische T-Lymphocyten hergestellt werden, um für die Zukunft
den Schutz eines immunisierten Wirts zu erlauben.
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Die
Fähigkeit
eines bestimmten Antigens oder einer Zusammensetzung, eine zellvermittelte
immunologische Antwort zu stimulieren, kann durch eine Anzahl von
Untersuchungen wie z.B. durch Lymphoproliferations- (Lymphocyten-Aktivierungs)-Untersuchungen, cytotoxische
Zelluntersuchungen mit CTLs oder durch Untersuchung der T-Lymphocyten,
die für
das Antigen spezifisch sind, in einem sensibilisierten Individuum
bestimmt werden. Solche Untersuchungen sind auf dem Fachgebiet gut
bekannt. Vergl. z.B. Erickson et al., J Immunol (1993) 151: 4189–4199; Doe
et al., Eur J Immunal (1994) 24: 2369–2376; und die folgenden Beispiele.
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Daher
kann eine immunologische Antwort, wie sie hierin verwendet wird,
eine sein, welche die Herstellung von CTLs stimuliert und/oder die
Herstellung oder die Aktivierung von T-Helfer-Zellen. Das Antigen des
Interesses kann ebenfalls eine Antikörper-vermittelte Immunantwort
hervorrufen. Daher kann eine immunologische Antwort eine oder mehrere
der nachfolgenden Effekte einschließen: die Herstellung von Antikörpern durch
B-Zellen; und/oder die Aktivierung T-Suppressorzellen und/oder T-yσ-Zellen,
die spezifisch gegen ein Antigen oder gegen Antigene gerichtet sind,
die in der Zusammensetzung oder im Impfstoff des Interesses vorhanden
sind. Diese Antworten können
zur Neutralisierung von Infektionen dienen und/oder ein Antikörper-Komplement
oder eine Antikörper-abhängige Zellcytotoxizität (ADCC)
vermitteln, um Schutz eines immunisierten Wirts bereitzustellen.
Solche Antworten können
unter Verwendung von Standard-Immununtersuchungen und Neutralisationsuntersuchungen
bestimmt werden, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind.
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Eine
Impfstoffzusammensetzung, die ein ausgewähltes Antigen in Kombination
mit einem Hyaluronsäurepolymer
enthält,
wie hierin beschrieben wird, zeigt eine „verstärkte Immunogenität", wenn sie eine größere Fähigkeit
besitzt, eine Immunantwort hervorzurufen, als die Immunantwort,
die durch eine äquivalente Menge
des Antigens ohne das Hyaluronsäurepolymer
hervorgerufen wird. Daher kann eine Impfstoffzusammensetzung eine „verstärkte Immunogenität" zeigen, da das Antigen
leichter von dem Wirbeltier absorbiert wird oder da das Antigen
stärker
immunogen ist oder da eine niedrigere Dosis des Antigens notwendig
ist, um eine Immunantwort des Individuums, dem es verabreicht wurde,
hervorzurufen. Solch eine verstärkte
Immunogenität
kann durch das Verabreichen der Polymer/Antigen-Zusammensetzung und Antigen-Kontrollen
an Tiere und durch den Vergleich der Antikörpertiter gegeneinander unter
Verwendung von Standarduntersuchungen wie z.B. Radioimmununtersuchungen
und ELISAs, bestimmt werden, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind.
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Die
Begriffe „effektive
Menge" oder „pharmakologisch
effektive Menge" eines
Wirkstoffs, wie hierin angegeben wird, bezieht sich auf eine nicht
toxische, aber ausreichende Menge des Wirkstoffes, um die gewünschte Immunantwort
und den entsprechenden therapeutischen Effekt bereitzustellen. Wie
nachstehend verdeutlicht wird, wird die genaue Menge, die benötigt wird,
von Individuum zu Individuum variieren, abhängig von der Art, dem Alter
und der allgemeinen Verfassung des Individuums, der Schwere des
Zustandes, der behandelt werden soll, und dem bestimmten Antigen
des Interesses, der Art der Abgabe und dergleichen. Eine geeignete „effektive" Menge kann in jedem
individuellen Fall durch den Fachmann unter Verwendung von Routineuntersuchungen
bestimmt werden.
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Der
Ausdruck „Behandlung", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich sowohl auf (i) die Verhinderung der Infektion
oder Reinfektion wie bei einem traditionellen Impfstoff, (ii) die
Verminderung oder Eliminierung der Symptome und (iii) die deutliche
oder vollständige
Eliminierung des fraglichen Pathogens. Die Behandlung kann prophylaktisch
(vor der Infektion) oder therapeutisch (nach der Infektion) durchgeführt werden.
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Mit „pharmazeutisch
verträglich" oder „pharmakologisch
verträglich" ist ein Material
gemeint, das nicht biologisch oder auf andere Weise unerwünscht ist,
das heißt,
das Material kann einem Individuum zusammen mit den Micropartikel-Formulierungen verabreicht
werden, ohne dass unerwünschte
biologische Effekte hervorgerufen werden oder dass Interaktionen
mit einer der Komponenten der Zusammensetzung, in der es enthalten
ist, in einer schädlichen
Weise stattfinden.
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Unter „Wirbeltier" ist jedes Mitglied
der Unterabteilung Cordata gemeint, einschließlich, ohne Begrenzung darauf,
des Menschen und anderer Primaten, einschließlich nichtmenschlicher Primaten
wie z.B. Schimpansen und anderer Affen und Affenarten, Farmtiere
wie z.B. Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und Pferde; Haustiere
wie z.B. Hunde und Katzen, Labortiere einschließlich Nagetiere wie z.B. Mäuse, Ratten
und Meerschweinchen; Vögel
einschließlich
Haus-, Wild- und Jagdvögel
wie z.B. Hühner,
Truthähne
und andere Hühnervögel, Enten,
Gänse und
dergleichen. Der Ausdruck bezieht sich nicht auf ein bestimmtes
Alter. Deshalb wird beabsichtigt, sowohl erwachsene als auch neugeborene
Individuuen abzudecken. Es wird beabsichtigt, das vorstehend beschriebene
System in jedem der vorstehenden Wirbeltierarten anzuwenden, da
die Immunsysteme aller dieser Wirbeltiere auf ähnlicher Weise operieren.
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II. Arten der Ausführung der
Erfindung
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Bevor
die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben wird, sollte es
selbstverständlich
sein, dass die Erfindung nicht auf bestimmte Formulierungen oder
Verfahrensparameter beschränkt
ist, die natürlich
variieren können.
Es sollte ebenfalls selbstverständlich
sein, dass die hierin verwendete Terminologie nur mit der Absicht
der Beschreibung bestimmter Ausführungsformen
der Erfindung verwendet wird, und nicht mit der Absicht der Einschränkung.
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Obwohl
eine Anzahl von Verfahren und Materialien, die ähnlich oder äquivalent
zu denen sind, die hierin beschrieben werden, bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden die bevorzugten
Materialien und Verfahren hierin beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet Hyaluronsäure vermittelte Abgabetechniken,
um eine Immunantwort gegen Pathogene zu erzeugen, die über die
Schleimhaut übertragen
werden. Das System ruft eine starke Immunantwort hervor, auch wenn
das Antigen allein nur schwach immunogen ist. Obwohl die individuellen
Komponenten der Impfstoffzusammensetzungen und Verfahren, die hierin
beschrieben werden, bekannt waren, war es unerwartet und überraschend,
dass solche Kombinationen die Effizienz der Antigene über Werte hinaus
verstärken,
die erreicht werden, wenn die Komponenten einzeln verwendet werden.
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Obwohl
die Erfindung in einem weiten Bereich anwendbar ist, um eine Immunantwort
gegen die vorstehend erwähnten
Pathogene bereitzustellen, wird die Erfindung hierin beispielhaft
durch die Bezugnahme auf das Grippe(Influenza)-Virus gezeigt.
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Das
Verfahren der Erfindung stellt eine zellvermittelte Immunität und/oder
humorale Antikörperantworten
zur Verfügung.
Dementsprechend werden die Verfahren der vorliegenden Erfindung
für jedes
Antigen Verwendung finden, für
das zelluläre
und/oder humorale Immunantworten erwünscht sind, einschließlich Antigene,
die von viralen, bakteriellen, Pilz und parasitären Pathogenen abgeleitet sind,
welche Antikörper,
Epitope für
T-Helfer-Zellen und Epitope für
cytotoxische T-Zellen
induzieren können.
Diese Antigene schließen
solche ein, die von menschlichen und tierischen Viren codiert werden,
sind aber nicht auf diese begrenzt, und können entweder strukturellen
oder nichtstrukturellen Proteinen entsprechen.
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Zum
Beispiel wird die vorliegende Erfindung Verwendung für die Stimulation
einer Immunantwort gegen eine große Vielfalt von Proteinen aus
der Herpesvirusfamilie finden, einschließlich Proteine, die von Herpes-simplex-Virus
(HSV)-Typen 1 und 2 wie z.B. HSV-1- und HSV-2-Glycoproteine gB,
gD und gH abgeleitet sind; Antigene, die vom Varicella Zoster-Virus
(VZV), Epstein-Barr-Virus (EBV) und Cytomegalievirus (CMV) einschließlich CMV-gB
und -gH abgeleitet sind; und Antigene, die von anderen menschlichen
Herpesviren wie z.B. HHV6 und HHV7 abgeleitet sind. (Vergl. z.B.
Chee et al., Cytomegalieviruses (JK McDougall, Hrsg., Springer-Verlag,
1990) S. 125–169,
für einen Übersichtsartikel über den
Protein-Codierungsgehalt
des Cytomegalievirus; McGeoch et al., J Gen Virol (1988) 69: 1531–1574, für eine Diskussion
der verschiedenen HSV-1 codierten Proteine; US-Patent Nr. 5,171,568 für eine Diskussion
der HSV-1- und HSV-2-gB- und gD-Proteine
und der dafür
codierenden Gene; Baer et al., Nature (1984) 310: 207–211, für die Identifizierung
von Protein codierenden Sequenzen in einem EBV-Genom; und Davison
und Scott, J Gen Virol (1986) 67: 1759–1816, für einen Übersichtsartikel über VZV.)
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Antigene
von der Hepatitis-Familie von Viren, einschließlich Hepatitis-A-Virus (HAV),
Hepatitis-B-Virus (HBV), Hepatitis-C-Virus (HCV), das Delta-Hepatitis-Virus
(HDV), Hepatitis-E-Virus (HEV) und Hepatitis-G-Virus (HGV) können ebenfalls
ohne weiteres in den hierin beschriebenen Techniken verwendet werden.
Zum Beispiel ist die virale genomische Sequenz von HCV bekannt und
auch Verfahren, um die Sequenz zu erhalten. Vergl. z.B. die Internationale
Veröffentlichung
Nr. WO 89/04669; WO 90/11089 und WO 90/14436. Das HCV-Genom codiert
verschiedene virale Proteine, einschließlich E1 (auch als E bekannt)
und E2 (auch als E2/NSI bekannt) und eines N-terminalen Nucleocapsid-Proteins
(auch „Kern" genannt) (vergl.
Houghton et al., Hepatology (1991) 14: 381–388, für eine Diskussion der HCV-Proteine, einschließlich E1
und E2). Jedes dieser Proteine sowie die antigenen Fragmente davon
werden in den vorliegenden Verfahren Verwendung finden.
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Gleichermaßen ist
die Sequenz des δ-Antigens
von HDV bekannt (vergl. z.B. US Patent Nr. 5,378,814) und dieses
Antigen kann ebenfalls ohne weiteres in den vorliegenden Verfahren
verwendet werden. Zusätzlich werden
Antigene, die vom HBV abgeleitet sind, wie z.B. das Kern-Antigen,
das Oberflächen-Antigen
sAg sowie die Präoberflächensequenzen
prä-S1
und prä-S2
(früher
als prä-S
bezeichnet) sowie Kombinationen der vorstehenden Antigene wie z.B.
sAg/prä-S1,
sAg/prä-S2,
sAg/prä-S1/prä-S2 und
präS1/prä-S2 hierin
Verwendung finden. Vergl. z.B. „HBV Vaccines – from the
laboratory to license: a case study" in Mackett M und Williamson JD, Human
Vaccines and Vaccination, S 159–176,
für eine
Diskussion der HBV-Strukturen;
und US-Patent Nr. 4,722,840, 5,098,704, 5,324,513, die hierin durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit aufgenommen werden; Beames et al., J Virol (1995)
69: 6833–6838;
Birnbaum et al., J Virol (1990) 64: 3319–3330; und Zhou et al., J Virol
(1991) 65: 5457–5464.
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Antigene,
die von anderen Viren abgeleitet werden, werden ebenfalls in den
in den Ansprüchen
enthaltenen Verfahren Verwendung finden, wie z.B., ohne Begrenzung
darauf, Proteine von Mitgliedern der Familien der Picornaviridae
(z.B. Polioviren, etc.); der Caliciviridae; der Togaviridae (z.B.
Rubella-Virus, Dengue-Virus, etc.); der Flaviviridae; der Coronaviridae;
der Reoviridae; der Birnaviridae; der Rhabodoviridae (z.B. Tollwutvirus,
etc.); Filoviridae, Paramyxoviridae (z.B. Mumpsvirus, Masernvirus,
respiratorisches Synctial-Virus, etc.); Orthomyxoviridae (z.B. Grippevirus
Typ A, B und C, etc.); Bunyaviridae, Arenaviridae; Retroviradae
(z.B. HTLV-I, HTLV-II, HIV-1 (auch als HTLV-III, LAV, ARV, hTLR,
etc. bekannt), einschließlich,
aber nicht begrenzt auf Antigene von den Isolaten HIVIIIb,
HIVSF2, HIVLAV,
HIVLAI, HIVMN; HIV-1CM235, HIV-1US4;
HIV-2; Affen-Immunschwächevirus
(SIV)) und andere. Zusätzlich
können
Antigene auch vom menschlichen Papillomavirus (HPV) und den von
Zecken übertragenen
Enzephalitisviren abgeleitet sein. Vergl. z.B. Virology, 3. Ausgabe
(WK Joklin, Hrsg. 1988); Fundamental Virology, 2. Ausgabe (BN Fields
und DM Knipe, Hrsg., 1991) für eine
Beschreibung dieser und anderer Viren.
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Insbesondere
sind die Hüllproteine
gp120 von einem der vorstehend erwähnten HIV-Isolate, einschließlich der
Mitglieder der verschiedenen genetischen Untertypen von HIV, bekannt
und dokumentiert (vergl. z.B. Myers et al., Los Alamos Database,
Los Alamos National Laboratory, Los Alamos, New Mexico (1992); Myers
et al., Human Retroviruses and AIDS, 1990, Los Alamos, New Mexico:
Los Alamos National Laboratory; und Modrow et al., J Virol (1987)
61: 570–578,
für einen
Vergleich der Hüllsequenzen
von einer Vielfalt von HIV-Isolaten) und die Antigene von jedem
dieser Isolate werden Verwendung in den vorliegenden Verfahren finden.
Des weiteren ist die Erfindung genauso für andere immunogene Proteine
anwendbar, die von einem der verschiedenen HIV-Isolate abgeleitet
sind, einschließlich
einem der verschiedenen Hüllproteine
wie z.B. gp160 und gp41, gag-Antigene
wie z.B. p24gag und p55gag sowie Proteine, die von der pol-Region
abgeleitet sind. Wie vorstehend erklärt wurde, ist das Grippevirus
ein weiteres Beispiel eines Virus, für den die vorliegende Erfindung
besonders nützlich
sein wird.
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Insbesondere
sind die Hüll-Glycoproteine
HA und NA von Influenza A von besonderem Interesse für die Erzeugung
einer Immunantwort. Zahlreiche HA-Subtypen von Influenza A wurden identifiziert
(Kawaoka et al., Virologie (1990) 179: 759–767; Webster et al., „Antigenic
variation among typ A influenza viruses", S.127–168, in: P Palese und DW Kingsbury
(Hrsg.), Genetics of influenza viruses, Springer-Verlag, New York). Daher können Proteine,
die von jedem dieser Isolate abgeleitet sind, auch für die hierin
beschriebenen Immunisierungstechniken verwendet werden.
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Die
Verfahren, die hierin beschrieben sind, werden auch eine Verwendung
für zahlreiche
bakterielle Antigene finden, wie z.B. solche, die von Organismen
abgeleitet sind, die Diphtherie, Cholera, Tuberkulose, Tetanus,
Keuchhusten, Meningitis und andere pathogene Zustände verursachen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Meningococcus A, B und C, Hämophilus
influenza Typ B (HIB) und Helicobacter pylori. Beispiele parasitischer
Antigene schließen
solche ein, die von Organismen abgeleitet sind, die Malaria und
die Lyme-Krankheit verursachen.
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Des
weiteren stellen die Verfahren, die hierin beschrieben sind, ein
Mittel zur Behandlung einer Vielfalt von malignen Krebsarten zur
Verfügung.
Zum Beispiel kann das System der vorliegenden Erfindung dazu verwendet
werden, sowohl humorale als auch zellvermittelte Immunantworten
auf bestimmte Proteine hervorzurufen, die für den in Frage kommenden Krebs
spezifisch sind, wie z.B. ein aktiviertes Oncogen, ein fötales Antigen
oder einen Aktivierungsmarker. Solche Tumorantigene schließen jede
der verschiedenen MAGEs (Melanom assoziiertes Antigen E) einschließlich MAGE
1, 2, 3, 4, etc. (Boon T, Scientific American (März 1993): 82–89) ein;
jede der verschiedenen Tyrosinasen; MART 1 (von T-Zellen erkanntes
Melanom-Antigen); mutiertes ras; mutiertes p53; Melanom-Antigen
p97; CEA (carcinoembryonales Antigen) und andere.
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Es
ist ohne weiteres erkennbar, dass die vorliegende Erfindung dafür verwendet
werden kann, eine große
Vielfalt von Krankheiten zu verhindern oder zu behandeln.
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Das
ausgewählte
Antigen wird mit dem Hyaluronsäurepolymer
für die
nachfolgende Abgabe an die Schleimhaut kombiniert. Hyaluronsäurepolymere
zur Verwendung in den vorliegenden Zusammensetzungen sind z.B. von
Fidia Advanced Biopolymers Srl (Abano Terme, Italien) erhältlich.
Für die
hierin beschriebenen Verfahren nützliche
Polymere schließen
zum Beispiel veresterte und selbstvernetzte Derivate der Hyaluronsäure ein,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Diese Polymere sind in einer Vielfalt von unterschiedlichen Molekulargewichten
erhältlich
und das geeignete Molekulargewicht für die Verwendung mit einem
gegebenen Antigen wird ohne weiteres von einem Fachmann bestimmt
werden. So wird z.B. ein geeignetes Molekulargewicht für ein verestertes
Derivat in der Größenordnung
von etwa 2000 bis 300.000 sein, stärker bevorzugt von etwa 50.000
bis etwa 250.000, noch stärker
bevorzugt von etwa 75.000 bis etwa 200.000 und am stärksten bevorzugt
von etwa 100.000 bis etwa 150.000.
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Besonders
nützliche
veresterte Formen der Hyaluronsäure
sind solche, bei denen etwa 75–100%
Carboxylgruppen mit einer Alkylgruppe wie z.B. einer Ethyl-, Propyl-,
Pentyl-, Benzyl-, Dodecylgruppe und dergleichen verestert sind und
die durch die Reaktion der freien Carboxylgruppen mit dem entsprechenden
Alkohol erzeugt wurden. Solche Derivate werden besonders aufgrund
ihrer biologischen Verträglichkeit
und ihrer Fähigkeit,
durch Hydrolyse der Esterbindungen biologisch abgebaut zu werden,
bevorzugt. Reste, die nicht wie vorstehend mit einer Alkylgruppe
verestert sind, können
mit den Lipidketten/Alkylresten eines C10–20-aliphatischen Alkohols
umgesetzt werden, um „gemischte" Ester herzustellen.
In dieser Ausführungsform
sind vorzugsweise 75% der Carboxylgruppen z.B. mit Benzylgruppen
verestert und mindestens etwa 5% der restlichen Gruppen sind mit
aliphatischen Alkoholen verestert. Vergl. z.B. die Internationale
Veröffentlichung
Nr. WO 97/07833.
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Eine
repräsentative
Struktur einer veresterten Hyaluronsäure ist nachfolgend als Struktur
2 gezeigt, wobei R eine Alkylgruppe darstellt, wie vorstehend beschriebenen
wurde.
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Solche
Derivate sind z.B. im US-Patent Nr. 4,851,521 und 4,965,353 und
in der Europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 517,565 beschrieben und sind z.B. von Fidia Advanced Biopolymers
Srl (Abano Terme, Italien) erhältlich.
Repräsentative
Formulierungen schließen
solche ein, die als HYAFF7 (Ethylester), HYAFF9 (Propylester), HYAFF11
(Benzylester), HYAFF21 (Pentylester), HYAFF73 (Dodecylester) und
dergleichen bekannt sind, die zu etwa 100% verestert sind; und HYAFF11
p50 (Benzylester), HYAFF7p75 (Ethylester) und HYAFF11p75 (Benzylester),
etc., die zu etwa 50 bis 75% verestert sind.
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Diese
Derivate werden ohne weiteres durch die Umsetzung der freien Carboxylgruppen,
die in der Hyaluronsäure
vorhanden sind, mit einem Alkohol in der Anwesenheit von katalysierenden
Substanzen wie z.B. starken anorganischen Säuren oder Ionenaustauschern
des Säuretyps
hergestellt oder durch einen veräthernden
Wirkstoff, der die gewünschten
Alkoholreste in Gegenwart von anorganischen oder organischen Basen einbringen
kann. Zum Beispiel kann ein quartäres Ammoniumsalz der Hyaluronsäure mit
einem veräthernden Wirkstoff
wie z.B. einem aprotischen organischen Lösungsmittel behandelt werden,
wie in der Europäischen Veröffentlichung
Nr. 216,453 beschrieben wurde. Vergl. auch die Europäische Veröffentlichung
Nr. 433,133 und US-Patent Nr. 4,851,521 und 4,965,353, die hierin
durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen wurden.
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Der
Grad und der Typ der Veresterung können unterschiedlich sein und
sind großenteils
eine Frage der Wahl, zum Teil abhängig von dem mitverabreichten
Antigen, dem Grad der gewünschten
Bioadhäsion
sowie von der gewünschten Abgaberate,
wie nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird. Ein geeigneter prozentualer Anteil und der Typ
der Veresterung wird leicht basierend auf der Natur des Antigens
und der in Frage kommenden Krankheit durch den Fachmann bestimmt.
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Wie
vorstehend beschrieben wurde, werden die als ACP bekannten Derivate
der Hyaluronsäure
hierin auch für
die Abgabe von Impfstoffantigenen Verwendung finden. Im Allgemeinen
werden ACPs zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung solche
sein, in denen etwa 0,5 bis etwa 20%, vorzugsweise etwa 3% bis etwa
10% und am stärksten
bevorzugt etwa 4% bis etwa 5% der Carboxylgruppen des Hyaluronsäurepolymers mit
Hydroxylgruppen des gleichen oder eines anderen Hyaluronsäuremoleküls vernetzt
sind. Der Rest des Moleküls
kann als Salz vorliegen. Eine bevorzugte Form eines ACP zur Verwendung
hierin ist eine viskose, Gel-ähnliche
Zusammensetzung. Vergl. z.B. die Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 97/07883.
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ACP-Derivate
werden hergestellt, indem zunächst
Hyaluronsäure,
die entweder freie Carboxylgruppen oder in Salz überführte Carboxylgruppen besitzt,
durch einen Wirkstoff aktiviert wird, der die Carboxylfunktion aktiviert.
Typische Wirkstoffe schließen
Carbodiimide, Dicyclohexylcarbodiimide, Benzylisopropylcarbodiimide,
Benzylethylcarbodiimide, Ethoxyacetylen, Halogenderivate von aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen und dergleichen
ein. Hilfsmittel können
vorhanden sein, welche die Erzeugung von aktivierten Zwischenformen
von Derivaten fördern,
und/oder eine tertiäre
organische oder anorganische Base wie z.B. Triethylamin.
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Die
Aktivierung wird in einem organischen, aprotischen Lösungsmittel
wie z.B. DMSO durchgeführt und
das Gemisch wird Hitze oder Bestrahlung (besonders UV-Licht) ausgesetzt.
Auf diese Weise werden unstabile Zwischenformen erzeugt, die spontan
zerfallen, entweder nach der Zugabe von katalysierenden Mitteln und/oder
nach einer Erhöhung
der Temperatur, wobei innere Esterbindungen mit Hydoxylen des gleichen
oder von anderen Hyaluronsäuremolekülen erzeugt
werden. Vergl. z.B. die Europäische
Veröffentlichung
Nr. 341,745 und die Internationale Veröffentlichung Nr. WO 97/07883
für Verfahren
zur Herstellung dieser Derivate.
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Die
vorstehend beschriebenen Derivate der Hyaluronsäure können als Microsphären zur
Verfügung gestellt
werden, entweder mit einem adsorbierten oder physikalisch aufgenommenen
(eingeschlossenen) Antigen, wobei jede von verschiedenen Techniken
verwendet werden kann, die auf dem Fachgebiet bekannt sind. Zum
Beispiel können
die Microsphären
unter Verwendung von Lösungsmittelverdampfung
und Extraktionstechniken hergestellt werden. Im Allgemeinen umfassen
diese Verfahren die Herstellung einer Emulsion von zwei nicht mischbaren
Flüssigkeiten,
welche die diskontinuierlichen und kontinuierlichen Phasen genannt werden.
Die diskontinuierliche Phase schließt Mikrotropfen der Polymer/Lösungsmittellösung ein,
die das Antigen enthält
(falls es eingeschlossen sein soll). Die diskontinuierliche Phase
wird anschließend
mit einer kontinuierlichen wässrigen
Phase gemischt, die einen Partikelstabilisator/grenzflächenaktivierendes
Mittel enthält. Nachdem
die Emulsion stabilisiert ist, wird die diskontinuierliche Phase
durch Verdampfung oder durch Extraktion entfernt. Vergl. z.B. Benedetti
et al., J Controlled Rel (1990) 13: 33–41; Ghezzo et al., Int J Pharm
(1992) 87: 21–29;
Illum et al., J Controlled Rel (1994) 29: 133–141, die Europäische Veröffentlichung
Nr. 517,565.
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Insbesondere
wird ein geeignetes Derivat der Hyaluronsäure in einem Lösungsmittel
gelöst,
wobei das Lösungsmittel
so ausgewählt
wird, dass es chemisch nicht mit dem Polymer oder dem Antigen reagiert
und dass es nicht mischbar in der kontinuierlichen Phase ist. Eine
beliebige Anzahl von Lösungsmittel
kann verwendet werden wie zum Beispiel ein aprotisches Lösungsmittel,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf Dimethylsulfoxid (DMSO), 1,1,1,3,3,3-Hexafluor-2-propanol (HFIP) und dergleichen.
Das Polymer wird in einer Konzentration von etwa 0,5% bis etwa 10%
(w/v), vorzugsweise von etwa 1 % bis etwa 8% (w/v) und am stärksten bevorzugt
von etwa 6% bis etwa 8% (w/v) zugegeben. Abhängig von dem verwendeten Antigen
und der gewünschten
Ladung wird eine Menge des Antigens zugegeben, die in eine Microsphäre mit ungefähr 0,1 %
bis etwa 40% (w/w) Antigen zu Hyaluronsäurepolymer, vorzugsweise mit
etwa 1 % bis etwa 25% (w/w) Antigen und noch stärker bevorzugt mit etwa 2%
bis etwa 20% (w/w) Antigen resultiert. Dieses Gemisch erzeugt die
diskontinuierliche Phase.
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Ein
Gemisch der kontinuierlichen Phase wird hergestellt, das ein zweites
Lösungsmittel
umfasst, im Allgemeinen ein hoch viskoses Öl wie z.B. schweres Mineralöl oder Paraffinöl (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO). Ein Emulsionsstabilisator ist vorhanden
wie z.B. ein nichtionisches grenzflächenaktivierendes Mittel, einschließlich zum
Beispiel Mannid-Monooleat (Arlacel A®),
Dextran 70.000, Polyoxyethylenether (Triton®),
Polyglycolether (Tergitol®) und dergleichen, wobei
alle kommerziell ohne weiteres von z.B. Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO, erhältlich
sind. Das grenzflächenaktivierende
Mittel wird in einer Konzentration von etwa 0,3% bis etwa 10%, vorzugsweise
von etwa 0,5% bis etwa 8% und noch stärker bevorzugt von etwa 1 %
bis etwa 5% vorhanden sein.
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Um
Microsphären
herzustellen, wird die diskontinuierliche Phase anschließend zu
der kontinuierlichen Phase in einem Verhältnis von etwa 1:16 zugegeben
und eine Emulsion wird z.B. durch mechanisches Rühren bei etwa 700 bis 1000
UpM erzeugt. Organische Lösungsmittel
werden dann verdampft oder extrahiert. Wenn diese verdampft werden,
wird die Emulsionstemperatur unter dem Siedepunkt des Lösungsmittels
gehalten und sie wird stufenweise erhöht (wobei sie immer noch unter
dem Siedepunkt des Lösungsmittels
gehalten wird), bis das Lösungsmittel
verdampft ist. Vergl. z.B. das US-Patent Nr. 3,891,570 und Benedetti
et al., J Controlled Rel (1990) 13: 33–41.
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Wenn
eine Extraktion erfolgt, wird ein geeignetes Extraktionslösungsmittel,
das heißt,
ein Lösungsmittel
für das
diskontinuierliche Phasenlösungsmittel,
aber nicht für
das Derivat der Hyaluronsäure,
zu der Emulsion in einem Verhältnis
von etwa 2:1 (v/v) zugegeben und die Lösung wird anschließend gerührt, bis
die Microsphären
erzeugt sind. Wenn zum Beispiel DMSO verwendet wird, kann es unter
Verwendung von Ethylacetat oder Acetylacetat extrahiert werden.
Andere geeignete Extraktionslösungsmittel
können
ohne weiteres von einem Fachmann bestimmt werden. Für eine weitere
Beschreibung von Techniken der Lösungsmittelextraktion
vergl. z.B. Illum et al., J Contolled Rel (1994) 29: 133–141; und
Ghezzo et al., Int J Pharm (1992) 87: 21–29; und die Europäische Veröffentlichung
Nr. 517,565.
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Wenn
das Lösungsmittel
der Dispersionssphase entfernt ist, werden die suspendierten Microsphären von
der Ölphase
durch Zentrifugation getrennt. Die Microsphären können in einem geeigneten Lösungsmittel wie
z.B. Hexan resuspendiert werden, um das im Überschuss vorhandene Mineralöl und das
grenzflächenaktivierende
Mittel zu entfernen, und die Lösung
wird anschließend
gefiltert. Dieser Prozess kann einige Male wiederholt werden, um
die Entfernung des Lösungsmittels
sicherzustellen. Die Microsphären
werden dann luftgetrocknet oder unter Vakuum getrocknet.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
Microsphären
auch unter Verwendung der Zerstäubungstrocknung
erzeugt werden, wie z.B. in Kyyronen et al., Int J Pharm (1992)
80: 161–169;
Ghezzo et al., Int J Pharm (1992) 87: 21–29; und Masters K (1976),
Spray Drying, 2. Ausgabe, Wiley, New York, beschrieben wurde. Besonders
kleine Microsphären,
die „Nanospären" genannt werden,
können
hergestellt werden, indem superkritische Antilösungsmittel (SAS) verwendet
werden, wie in der Internationalen Veröffentlichung Nr. WO 96/29998
beschrieben wurde.
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Die
Rate der Freisetzung des Antigens von den Hyaluronsäure-Zusammensetzungen
kann in Abhängigkeit
vom Verfahren modifiziert werden, das dazu verwendet wurde, das
Antigen mit den Microsphären
zu verbinden. Wenn zum Beispiel das Antigen physikalisch in der
Polymermatrix verteilt ist, wird die Freisetzung hauptsächlich durch
die Diffusionsrate des Antigens durch das Polymernetz kontrolliert.
Des weiteren schließen
Microsphären
mehr poröse
Oberflächen
ein, wenn die Lösungsmittel
extrahiert und nicht verdampft werden, was zu einer schnelleren
Freisetzung des eingeschlossenen Antigens führt.
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Des
weiteren vermindert die Veresterung von Carboxylgruppen die Bioadhäsion von
Hyaluronsäure durch
die verminderte Tendenz der Ester, Wasserstoffbrücken mit dem biologischen Substrat
zu erzeugen. Zusätzlich
wird die Hydrophobizität
der Microsphären,
die durch die verschiedenen Ester und Grade der Vernetzung vermittelt
wird, das Ausmaß der
Bioadhäsion
beeinflussen, da das Schleimhautgewebe eine merkliche Hydrophobizität zu zeigen
scheint, die eine wichtige Bedeutung für die biologische Klebestärke haben
kann. Daher führt
zum Beispiel ein höherer
Grad der Veresterung im Allgemeinen zu einer langsameren und verminderten
Freisetzung des eingeschlossenen Proteins, erzeugt aber eine Microsphäre mit verstärkten Bioadhäsionseigenschaften.
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Zusätzlich werden
biologische Faktoren wie z.B. die ziliare Schlagfrequenz sowie physikalische
Faktoren wie z.B. Partikelgröße, Dichte
und der Grad der Gruppierung und die Löslichkeit des Antigens in Wasser den
Grad der Bioadhäsion
und der biologischen Erosion beeinflussen. Vergl. z.B. Pritchard
et al., Int J Pharm (1996) 129: 137–145.
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Des
weiteren werden Gemische von Microsphären mit verschiedenen Estern,
mit verschiedenen Stärken
der Veresterung sowie verschiedenen Graden der Vernetzung in den
Formulierungen Verwendung finden, um die gewünschten Kinetiken der Bioadhäsion und
der Freisetzung für
ein gegebenes Antigen zu erzielen und um sowohl eine primäre als auch
eine sekundäre
Immunantwort bereitzustellen.
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Sobald
sie erzeugt wurde, kann die Adhäsionsfähigkeit
einer bestimmten Hyaluronsäure/Antigen-Kombination
unter Verwendung einer Anzahl von Verfahren bestimmt werden, die
auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, um zu bestimmen, ob eine bestimmte
Formulierung die geeigneten Bioadhäsionseigenschaften besitzt.
Zum Beispiel können
in-vitro-Ablösungsgewichtsstudien
durchgeführt
werden, die auf den Messungen der Oberflächenspannung basieren. Vergl.
z.B. Smart et al., J Pharm Pharmacol (1984) 36: 295–299. In
Kürze, Test-Microsphären werden
an einem biologischen Substrat wie z.B. Epithelgewebe angewendet
und Ablösungsgewichtsstudien
werden durchgeführt,
wobei ein Apparat verwendet wird, der das Gewicht bestimmt, das
benötigt
wird, um zwei Gewebeschnitte von dem zu testenden Bioadhäsionsstoff
zu lösen,
der zwischen ihnen eingebettet ist. Vergl. z.B. Pritchard et al.,
Int J Pharm (1996) 129: 137–145.
In einer anderen Ausführungsform
kann die mukoziliäre
Transportrate als ein Bestimmungsfaktor der Adhäsionsfähigkeit verwendet werden, da
je größer die
Adhäsionsfähigkeit
der Testsubstanz ist, desto langsamer ist die Transportrate. Solche
Studien können
z.B. durch Überwachung
der Bewegung der Bioadhäsionsstoffe
entlang eines Teils eines herausgeschnittenen Gaumens des Frosches
(Rana pipiens) durchgeführt
werden, wie vorstehend in Prichard et al. beschrieben wurde.
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Auf ähnliche
Weise kann die Rate der biologischen Erosion der Microsphären bestimmt
werden, wobei Standardtechniken verwendet werden, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind, wie z.B. in-vitro-Freisetzungsprofile, um zu bestimmen,
ob die in Frage kommende Formulierung des Hyaluronsäure/Antigens
eine adäquate
Menge des Antigens dem Immunsystem für die gegebene Erkrankung zur
Verfügung
stellt. Zum Beispiel können
Auflösungstest
durchgeführt
werden, in dem z.B. Microsphären
in einem geeigneten Puffer wie z.B. einem Phosphatpuffer oder BSA
unter kontinuierlichem Rühren
dispergiert werden. Proben der Lösung werden
nach festgelegten Zeitintervallen entnommen und auf das Antigen
des Interesses untersucht, wobei z.B. ELISAs oder eine andere geeignete
Analyse verwendet werden. Vergl. z.B. Ghezzo et al., Int J Pharm (1992)
87: 21–29.
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Die
Partikelgröße kann
z.B. durch Laserlichtstreuung bestimmt werden, wobei zum Beispiel
ein Spektrometer verwendet wird, das einen Helium-Neon-Laser enthält. Im Allgemeinen
wird die Partikelgröße bei Raumtemperatur
bestimmt und beinhaltet multiple Analysen der in Frage kommenden
Probe (z.B. 5–10fach), um
einen durchschnittlichen Wert für
den Partikeldurchmesser zu erhalten. Die Partikelgröße kann
auch ohne weiteres unter Verwendung eines Resterelektronenmikroskops
(SEM) bestimmt werden. Um dies durchzuführen, werden trockene Microsphären mit
einem Gemisch aus Gold/Palladium mit einem Zerstäuber bis zu einer Dicke von
ungefähr
100 Angström
beschichtet und werden anschließend
unter Verwendung eines Resterelektronenmikroskops untersucht.
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Wenn
das Antigen in einer Microsphäre
zur Verfügung
gestellt wird, wird der Antigengehalt im Allgemeinen bestimmt, so
dass eine geeignete Menge der Microsphären dem Individuum verabreicht
werden kann, um eine adäquate
Immunantwort hervorzurufen. Der Antigengehalt kann gemäß Verfahren
bestimmt werden, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, wie z.B.
durch das Zerbrechen der Microsphären und durch Extraktion des
eingeschlossenen Antigens. Zum Beispiel können Microsphären in einem
Lösungsmittel
wie z.B. DMSO gelöst
werden oder z.B. in 0,1 M NaOH, die 5% (w/v) SDS enthält, dispergiert
werden. Die Probe wird geschüttelt,
gegebenenfalls zentrifugiert, und der Überstand wird auf das Antigen
des Interesses unter Verwendung eines geeigneten Verfahrens untersucht.
Vergl. z.B. Benedetti et al., J Controlled Rel (1990) 13: 33–41; und
O'Hagan et al.,
Int J Pharm (1994) 103: 37–45.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die Derivate der Hyaluronsäure,
entweder in Form von Microsphären
oder nicht, direkt mit dem Antigen kombiniert werden, anstatt das
Antigen in ihnen einzuschließen, wobei
eines von verschiedenen Verfahren verwendet werden kann, die auf
dem Fachgebiet gut bekannt sind. Das Antigen kann zum Beispiel eher
von den Microsphären
adsorbiert als in ihnen eingeschlossen werden, indem das Antigen
mit dem Hyaluronsäurepolymer
in einem geeigneten Puffer gemischt wird, in Abhängigkeit von dem verwendeten
Hyaluronsäurepolymer
für unterschiedliche
Zeiträume
inkubiert wird und falls gewünscht,
kann die Formulierung für
die spätere
Verwendung gefriergetrocknet werden. So wird, wenn HYAFF oder gemischte
Esterderivate verwendet werden, zum Beispiel das Antigen im Allgemeinen
mit dem Hyaluronsäurepolymer
in einer Menge inkubiert, die ungefähr 0,1% bis etwa 40% (w/w)
Antigen zu Hyaluronsäurepolymer
entspricht, stärker
bevorzugt etwa 1 % bis etwa 25% (w/w) Antigen und noch stärker bevorzugt
etwa 2% bis etwa 20% (w/w) Antigen. Der prozentuale Anteil des Antigens
wird von der gewünschten
Dosis und den zu behandelnden Bedingungen abhängig sein, wie nachfolgend
ausführlicher
diskutiert wird. Die Inkubation des Antigens mit dem Polymer wird
für ungefähr 0 Stunden
bis 48 Stunden oder länger,
vorzugsweise etwa 0 Stunden bis etwa 24 Stunden, stärker bevorzugt
etwa 1 Stunde bis etwa 10 Stunden und am stärksten bevorzugt etwa 2 Stunden
bis etwa 4 Stunden dauern. Nach der Inkubation kann die Suspension
gefriergetrocknet werden und die getrocknete Zusammensetzung kann
in einem geeigneten Vehikel vor der Immunisierung suspendiert werden.
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Wenn
ACP verwendet wird, kann das ACP als ein Gel zur Verfügung gestellt
werden, vergl. z.B. die Internationale Veröffentlichung Nr. WO 97/07833
(erhältlich
von Fidia Advanced Biopolymers Srl, Abano Terme, Italien). Das ACP-Gel
wird 1:30 mit Kochsalzlösung
verdünnt
und mit dem Antigen gemischt und gegebenenfalls mit einer Hilfssubstanz
(vergl. weiter unten). Die Lösung
kann anschließend
dem Individuum direkt verabreicht werden, z.B. intranasal, wie nachfolgend
ausführlicher
diskutiert wird.
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Wenn
das Antigen und die Derivate der Hyaluronsäure hergestellt wurden, wie
vorstehend beschrieben wurde, werden die Zusammensetzungen zur nachfolgenden
Abgabe an die Schleimhaut formuliert. Die Zusammensetzungen werden
im Allgemeinen einen oder mehrere „pharmazeutisch verträgliche Excipienten oder
Vehikel" einschließen, die
für die
Abgabe an die Schleimhaut geeignet sind, wie z.B. Wasser, Kochsalzlösung, Glycerin,
Polyethylenglykol, Hyaluronsäure,
Ethanol, etc. Zusätzlich
können
Hilfsmittel wie z.B. befeuchtende oder emulgierende Mittel, den
pH-Wert puffernde Substanzen und dergleichen in solchen Vehikeln vorhanden
sein.
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Zum
Beispiel werden intranasale und pulmonale Formulierungen im Allgemeinen
Vehikel einschließen,
die weder zu Irritationen der nasalen Schleimhaut führen, noch
die Wimpernfunktion im Wesentlichen beeinträchtigen. Verdünnungsmittel
wie Wasser, wässrige
Kochsalzlösung
oder andere bekannte Substanzen können in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Die nasalen Formulierungen können auch Konservierungsstoffe
wie z.B. Chlorbutanol und Benzalkoniumchlorid, jedoch ohne Beschränkung darauf,
enthalten. Ein grenzflächenaktivierendes
Mittel kann vorhanden sein, um die Absorption der vorliegenden Proteine
durch die nasale Schleimhaut zu verstärken.
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Für rektale
und urethrale Zäpfchen
wird die Zusammensetzung des Vehikels traditionelle Bindemittel und
Träger
wie z.B. Kakaobutter (Theobromaöl)
oder andere Triglyceride, pflanzliche Öle, die durch Veresterung,
Hydrogenierung und/oder Fraktionierung modifiziert sind, glycerinhaltige
Gelatine, polyalkalische Glycole, Gemische von Polyethylenglycolen
mit verschiedenen Molekulargewichten und Fettsäureester von Polyethylenglycol
enthalten.
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Für die vaginale
Abgabe können
die Hyaluronsäureformulierungen
der vorliegenden Erfindung in Vaginalzäpfchengrundlagen eingeschlossen
sein, wie z.B. solchen, die Gemische von Polyethylentriglyceriden einschließen, oder
sie können
in Ölen
wie z.B. Maiskeimöl
oder Sesamöl
suspendiert sein und gegebenenfalls kolloidale Silicamasse enthalten.
Vergl. z.B. Richardson et al., Int J Pharm (1995) 115: 9–15.
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Für eine weitere
Diskussion über
geeignete Vehikel bei der Verwendung von bestimmten Arten der Abgabe
vergl. z.B. Remington: The Science and Practice of Pharmacy, Mack
Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 19. Ausgabe, 1995. Ein
Fachmann kann ohne weiteres das geeignete Vehikel für die Verwendung des
bestimmten Antigens und den Ort der Abgabe bestimmen.
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Hilfssubstanzen
können
verwendet werden, um die Effektivität der Arzneimittel zu verstärken. Die Hilfssubstanzen
können
zusammen mit den Hyaluronsäureformulierungen
der vorliegenden Erfindung verabreicht werden, z.B. in der gleichen
Zusammensetzung oder in getrennten Zusammensetzungen. In einer anderen
Ausführungsform
kann eine Hilfssubstanz vor oder nach den Hyaluronsäurezusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung verabreicht werden. Solche Hilfssubstanzen
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt auf:
(1) Aluminiumsalze (Alaun) wie z.B. Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat,
Aluminiumsulfat, etc., (2) Formulierungen von Öl-in-Wasser-Emulsionen (mit
oder ohne andere spezifische immunstimulierenden Hilfssubstanzen
wie z.B. Muramylpeptide (vergl. unten) oder Komponenten von bakteriellen
Zellwänden)
wie z.B. (a) MF59 (Internationale Veröffentlichung Nr. WO 90/14837),
das 5% Squalen, 0,5% Tween 80 und 0,5% Span 85 enthält (und
gegebenenfalls verschiedene Mengen von MTP-PE (vergl. unten) enthält, obwohl
dies nicht notwendig ist) und das unter Verwendung eines Microfluidizers
wie z.B der Microfluidizer Modell 110Y (Microfluidics, Newton, MA)
in Submicron-Partikel formuliert ist, (b) SAF, das 10% Squalan,
0,4% Tween 80, 5% pluronisch blockiertes Polymer L121 und thr-MDP
(vergl. weiter unten) enthält
und das entweder mit Hilfe eines Microfluidizers in eine Submicron-Emulsion
verwandelt oder mit Hilfe eines Vortex-Gerätes gemischt wurde, um eine
Emulsion mit einer größeren Partikelgröße zu erzeugen,
und (c) das RibiTM-Hilfssubstanzsystem (RAS)
(Ribi Immunochem, Hamilton MT), das 2% Squalen, 0,2% Tween 80 und
eine oder mehrere Komponenten von bakteriellen Zellwänden aus
der Gruppe enthält,
die aus Monophosphorlipid A (MPL), Trehalose-Dimycolat (TDM) und Zellwandgerüst (CWS)
besteht, vorzugsweise MPL + CWS (DetoxTM);
(3) Saponin-Hilfssubstanzen wie z.B. StimulonTM (Cambridge
Bioscience, Worcester, MA) können
verwendet werden oder Partikel davon wie z.B. ISCOMs (immunstimulierende
Komplexe) können
erzeugt werden; (4) Komplettes Freundsche Adjuvans (CFA) und Inkomplettes
Freundsche Adjuvans (IFA); (5) Cytokine wie z.B. Interleukine (IL-1,
IL-2, etc.), Makrophagen-Kolonie stimulierender Faktor (M-CSF),
Tumor-Nekrose-Faktor (TNF), etc.; (6) entgiftete Mutanten eines
bakteriellen ADP-ribosylierendes
Toxins wie z.B. ein Cholera-Toxin (CT), ein Keuchhusten-Toxin (PT)
oder ein hitzelabiles E. coli-Toxin (LT), besonders LT-K63 (in dem
Lysin für
die Wildtyp-Aminosäure
in Position 63 ausgetauscht wurde), LT-R72 (in dem Arginin für die Wildtyp-Aminosäure in Position
72 ausgetauscht wurde), CT-S109 (in dem Serin für die Wildtyp-Aminosäure in Position
109 ausgetauscht wurde) und PT-K9/G129 (in dem Lysin für die Wildtyp-Aminosäure in Position
9 ausgetauscht wurde und Glycin in Position 129 ausgetauscht wurde)
(vergl. z.B. die Internationale Veröffentlichung Nr. WO 93/13202
und WO 92/19265); und (7) andere Substanzen, die als immunstimulierendes
Mittel wirken, um die Effektivität
der Zusammensetzung zu verstärken.
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Muramyl-Peptide
schließen
N-Acetyl-muramyl-L-threonyl-D-isoglutamin (thr-MDP), N-Acetyl-normuramyl-L-alanyl-D-isoglutamin
(nor-MDP), N-Acetyl-muramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-L-alanin-2-(1'-2'-dipalmitoyl-sn-glycero-3-hydroxyphosphoryloxy)-ethylamin
(MTP-PE), etc. ein, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Die
verschiedenen Komponenten der Zusammensetzung können in einem großen Bereich
von Verhältnissen
vorliegen. Zum Beispiel werden das Hyaluronsäure-Antigen und die Hilfssubstanzkomponenten
im Allgemeinen in einem Volumenverhältnis von 1:50 bis 50:1, vorzugsweise
von 1:10 bis 10:1, stärker
bevorzugt von 1:3 bis 3:1 und am stärksten bevorzugt von etwa 1:1
verwendet. Andere Verhältnisse
können
jedoch für bestimmte
Ziele eher geeignet sein, z.B. wenn ein bestimmtes Antigen sowohl
schwierig in die Hyaluronsäure-Zusammensetzung aufgenommen
wird als auch eine niedrige Immunogenität besitzt, wird in diesem Fall eine
höhere
relative Menge der Antigenkomponente benötigt.
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Die
Zusammensetzungen werden eine „therapeutisch
effektive Menge" des
Antigens des Interesses umfassen. Dies bedeutet, dass eine Menge
des Antigens in die Zusammensetzungen eingeschlossen wird, damit
ein Individuum eine ausreichende immunologische Antwort erzeugt,
um Symptome zu verhindern, zu vermindern oder zu eliminieren. Die
genaue Menge, die dazu benötigt
wird, wird unterschiedlich sein, in Abhängigkeit von dem Individuum,
das behandelt wird; von dem Alter und dem allgemeinen Zustand des
Individuums, das behandelt werden soll, von der Fähigkeit
des Immunsystems des Individuums, Antikörper zu synthetisieren; von
dem Grad des Schutzes, der erwünscht
ist; von der Schwere des Zustandes, der behandelt wird; von dem
bestimmten Antigen, das ausgewählt
wurde, und von seiner Art der Abgabe und von anderen Faktoren. Eine
geeignete effektive Menge kann ohne weiteres von einem Fachmann
bestimmt werden. Daher wird eine „therapeutisch effektive Menge" in einen relativ
großen
Bereich fallen, der durch Routineversuche bestimmt werden kann.
Für die
Absichten der vorliegenden Erfindung wird eine effektive Dosis im
Allgemeinen in einem Bereich von etwa 1 μg bis etwa 100 mg liegen, stärker bevorzugt
von etwa 5 μg
bis etwa 1 mg und am stärksten
bevorzugt von etwa 10 μg
bis etwa 500 μg
des Antigens, das pro Dosis verabreicht wird.
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Wenn
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung formuliert sind,
werden sie über
die Schleimhaut verabreicht, wobei Standardtechniken verwendet werden.
Vergl. z.B. Remington: The Science and Practice of Pharmacy, Mack
Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 19. Ausgabe, 1995, für Abgabetechniken über die
Schleimhaut, einschließlich
intranasale, pulmonale, vaginale und rektale Techniken, sowie die
Europäische
Veröffentlichung
Nr. 517,565 und Illum et al., J Controlled Rel (1994) 29: 133–141, für Techniken
der intranasalen Abgabe.
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Dosisbehandlungen
können
als Zeitplan für
eine einzelne Dosis oder als Zeitplan für multiple Dosen vorliegen.
Ein Zeitplan für
multiple Dosen ist einer, in dem ein hauptsächlicher Verlauf der Impfung
aus 1–10 getrennten
Dosen bestehen kann, auf die andere Dosen zu bestimmten nachfolgenden
Zeitintervallen folgen, die ausgewählt wurden, die Immunantwort
zu erhalten und/oder zu verstärken,
zum Beispiel nach 1 – 4
Monaten als eine zweite Dosis und, falls notwendig, (eine) nachfolgende
Dosis (Dosen) nach mehreren Monaten. Die Auffrischungsimpfung kann
mit der gleichen Formulierung durchgeführt werden, die für die erste
Immunantwort verwendet wurde, oder sie kann mit einer anderen Formulierung,
die das Antigen enthält,
durchgeführt
werden. Das Dosierungsschema wird auch, zumindest teilweise, durch
den Bedarf des Individuums bestimmt werden und wird von dem Urteil
des behandelnden Arztes abhängig
sein. Des weiteren werden die Impfstoffe, falls die Verhinderung
der Erkrankung erwünscht
ist, im Allgemeinen vor der ersten Infektion mit dem Pathogen des
Interesses verabreicht werden. Falls eine Behandlung erwünscht ist,
z.B. die Verminderung von Symptomen oder der erneuten Erkrankungen,
wird der Impfstoff im Allgemeinen nach der ersten Infektion verabreicht
werden.
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Die
Formulierungen können
in vivo in einer Anzahl von Tiermodellen getestet werden, die für die Studie
der Abgabe über
die Schleimhaut entwickelt wurden. Zum Beispiel ist das Modell des
Schlafes bei Bewusstsein ein auf dem Fachgebiet bekanntes Modell
für die
Untersuchung der nasalen Abgabe von Substanzen aufgrund der großen Nasenhöhle, der
Erreichbarkeit der Drosselvenen für die Kanülenlegung und des milden Temperaments
des Schafs unter experimentellen Bedingungen. Vergl. z.B. Longecker
et al., J Pharm Sci (1987) 76: 351–355 und Illum et al., J Controlled
Rel (1994) 29: 133–141.
Dem Schaf kann daher eine Testsubstanz durch eine kurze Betäubung der
Tiere, um ein Niesen während
der Abgabe zu verhindern, und durch das Einführen eines oralen/nasalen Schlauchs
mit dem in Frage kommenden Impfstoff in das Nasenloch des Schafs
zu einer bestimmten Tiefe verabreicht werden. Der Impfstoff, im
Allgemeinen in einer puderigen, gefriergetrockneten Form, wird anschließend in
die Nasenhöhle
geblasen. Blutproben werden anschließend über die mit einer Kanüle versehende
Drosselvene vor und nach der Abgabe gesammelt. Die Blutproben können auf
Antikörpertiter
unter Verwendung von Standardtechniken, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, untersucht werden, wie vorstehend beschrieben wurde. Die zellulären Immunantworten
können
ebenfalls überwacht
werden, wie vorstehend beschrieben wurde.
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Wie
ohne weiteres erkennbar ist, sind die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung nützlich für die Behandlung
und/oder zur Verhinderung einer großen Vielfalt von Erkrankungen
und Infektionen, die von Viren, Bakterien, Parasiten und Pilzen
hervorgerufen werden, sowie zur Stimulation einer Immunantwort gegen
eine Vielfalt von Tumorantigenen. Die Zusammensetzungen können nicht
nur therapeutisch oder prophylaktisch verwendet werden, wie vorstehend
beschrieben wurde, sondern die Zusammensetzungen können auch
dazu verwendet werden, Antikörper
herzustellen, sowohl polyclonale als auch monoclonale, z.B. für diagnostische
Zwecke sowie für
eine Immunreinigung des Antigens des Interesses. Wenn polyclonale
Antikörper gewünscht werden,
wird ein ausgewählter
Säuger
(z.B. eine Maus, ein Kaninchen, eine Ziege, ein Pferd, etc.) mit
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung immunisiert. Dem
Tier wird im Allgemeinen 2 – 6
Wochen später
eine Auffrischungsimpfung mit einer oder mehreren Abgabeen des Antigens
gegeben. Das polyclonale Antiserum wird anschließend von dem immunisierten
Tier erhalten und wird gemäß bekannten
Verfahren behandelt. Vergl. z.B. Jurgens et al. (1985), J Chrom
348: 363–370.
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Monoclonale
Antikörper
werden im Allgemeinen unter Verwendung des Verfahrens von Köhler und Milstein,
Nature (1975), 256: 496–96,
hergestellt oder durch eine Modifikation davon. Im Allgemeinen wird
eine Maus oder eine Ratte immunisiert, wie vorstehend beschrieben
wurde. Anstatt dem Tier das Blut zu entnehmen, um Serum zu extrahieren,
wird jedoch die Milz (und gegebenenfalls mehrere große Lymphknoten)
entfernt und in einzelne Zellen zerteilt. Falls erwünscht, können die
Milzzellen abgesucht werden (nachdem die nichtspezifischen adhärenten Zellen
entfernt wurden), indem die Zellsuspension auf eine Platte oder
in eine Vertiefung gegeben wird, die mit dem Proteinantigen beschichtet
ist. B-Zellen, die das Membran gebundene Immunglobulin exprimieren,
das für
das Antigen spezifisch ist, werden an die Platte binden und nicht
mit dem Rest der Suspension weggespült werden. Die resultierenden
B-Zellen oder alle getrennten Milzzellen werden anschließend zur
Fusion mit Myelomzellen induziert, um Hybridome zu bilden, und werden
in einem Selektionsmedium (z.B. Hypoxanthin, Aminopterin, Thymidin-Medium, „HAT") kultiviert. Die
resultierenden Hybridome werden durch eine begrenzende Verdünnungsreihe
ausplattiert und werden auf die Herstellung des Antikörpers untersucht,
der spezifisch das immunisierende Antigen bindet (und der keine
nichtverwandten Antigene bindet). Die ausgewählten monoclonale Antikörper sekretierenden
Hybridome werden anschließend
entweder in vitro (z.B. in Gewebekulturflaschen oder in Hohlfaserreaktoren)
oder in vivo kultiviert (als Aszites in Mäusen). Siehe z.B. M Schreier
et al., Hybridoma Techniques (1980); Hammerling et al., Monoclonal
Antibodies and T-cell Hybridomas (1981); Kennett et al., Monoclonal
Antibodies (1980); vergl. ebenfalls US-Patent Nr. 4,341,761; 4,399,121;
4,427,783; 4,444,887; 4,452,570; 4,466,917; 4,472,500; 4,491,632;
und 4,493,890. Gruppen von monoclonalen Antikörpern, die gegen das Antigen
des Interesses hergestellt wurden, können auf verschiedene Eigenschaften
abgesucht werden; das heißt
auf den Isotyp, das Epitop, die Affinität, etc.
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III. Experimentelle Bedingungen
-
Nachfolgend
sind Beispiele für
bestimmte Ausführungsformen
für die
Ausführung
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Beispiele werden nur
für den
Zweck der Veranschaulichung angeboten und dienen nicht der Absicht,
den Umfang der vorliegenden Erfindung in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Es
wurden Anstrengungen unternommen, die Genauigkeit in Bezug auf die
verwendete Zahlen (z.B. Mengen, Temperaturen, etc.) sicherzustellen,
aber einige experimentelle Fehler und Abweichungen sollten selbstverständlich erlaubt
sein.
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Beispiel 1
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Herstellung
und Verwendung von HYAFF-Formulierungen einschließlich des
Influenza-Antigens
-
Placebo
(leere) Micropartikel des HYAFF11-Polymers, das etwa zu 100% mit
Benzylalkohol verestert war, wurden von Fidia Advanced Biopolymer
Srl (Abano Terme, Italien) geliefert. Die durchschnittliche Größe dieser
Micropartikel betrug etwa 8 Micron (mit einem Anteil der Größenverteilung
von weniger als 1 Micron und einem Anteil von größer als 10 Micron), wie durch
ein Malvern Mastersizer Instrument bestimmt wurde.
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Um
eine Dosis von 10 μg
des Influenza-Antigens H3N2 („HA") (Chiron Vaccines,
Sienna, Italien) und 10 – 25 μg LT-K63
(Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 93/13202) zu erhalten, wurde eine 1%ige (w/w) Beladung der
Micropartikel mit HA/LT-K63 angestrebt. Um dies zu erreichen, wurden
1 mg HA und 1 mg LT-K63 in 84 mM Na2HPO4, 11 mM KH2PO4, 82 mM NaCl mit 100 mg der leeren Microsphären in PBS
bei 4°C
für drei Stunden
inkubiert. Die Suspension wurde anschließend bei – 80°C eingefroren und über Nacht
gefriergetrocknet.
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Die
tatsächliche
Antigen/Hilfssubstanz-Beladung wurde durch die Hydrolyse der Micropartikel
und die Abschätzung
des Gesamtproteingehalts durch Micro-BCA bestätigt, wie in Sharif und O'Hagan, Int J Pharm (1995),
115: 259–263
beschrieben wurde. Die tatsächliche
Beladung variierte von etwa 0,8% bis 1,0% (w/w) von Antigen/LT-K63
zu Micropartikel.
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Vor
der Immunisierung wurden ungefähr
20 mg der getrockneten Micropartikel-Formulierung in normaler Kochsalzlösung vor
der intranasalen Abgabe an Tiere suspendiert. Für Mäuse wurde die Formulierung in
50 μl Kochsalzlösung suspendiert,
für Meerschweinchen
wurde die Formulierung in 250 μl
Kochsalzlösung suspendiert
und für
Zwergschweine wurde die Formulierung in 500 μl suspendiert.
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Balb/C-Mäuse wurden
in sechs Gruppen eingeteilt und die Formulierungen, die nachfolgend
beschrieben werden, wurden unter Verwendung einer Mikropipette intranasal
verabreicht. Die Tiere erhielten nach 28 Tagen eine Auffrischungsimpfung.
Gruppe
1 | nur
Antigen (HA) in Kochsalzlösung |
Gruppe
2 | HA
zusammen mit 0,5 mg HYAFF-Placebo-Micropartikel |
| gefriergetrocknet |
Gruppe
3 | HA
mit LT-K63 (10 μg)
in Kochsalzlösung |
Gruppe
4 | HA
zusammen mit 0,5 mg HYAFF-Plazebo-Micropartikel und 10 μg LT-K63
gefriergetrocknet |
Gruppe
5 | HA
mit LT-K63 (25 μg)
in Kochsalzlösung |
Gruppe
6 | HA
zusammen mit 0,5 mg HYAFF-Plazebo-Micropartikel und 25 μg LT-K63
gefriergetrocknet |
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Man
entnahm den Tieren das Blut an Tag 42 und die anti-HA-Titer wurden
durch einen ELISA bestimmt, indem die Gesamt-anti-HA-IgG-Titer in
den Serumproben abgeschätzt
wurden. Wie in Tabelle 1 gezeigt ist, hatten Tiere, denen das Antigen
in Kombination mit HYAFF sowohl mit als auch ohne der Hilfssubstanz
verabreicht wurde, höhere
Antikörpertiter
als solche, denen nur das Antigen verabreicht wurde. Tiere, denen
das Antigen mit HYAFF und der Hilfssubstanz verabreicht wurde, hatten
die höchsten
Titer.
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Beispiel 2
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Herstellung und Verwendung
von ACP-Formulierungen einschließlich des Influenza-Antigens
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Ein
Hyaluronsäure-Gel
aus selbstvernetzten Polysacchariden (ACP) wurde von Fidia Advanced
Biopolymers Srl (Abao Terme, Italien) erhalten und wurde verwendet,
wie es geliefert wurde. Zu dem Gel wurden 10 μg HA und 10 – 25 μg LT-K63 in einer wässrigen Lösung gegeben, um ein Gel-zu-Wasser
Verhältnis
von 1:30 herzustellen.
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50 μl der viskosen
Lösung
wurden unter Verwendung einer Mikropipette intranasal drei Gruppen
von Balb/C-Mäusen,
jede bestehend aus 5 Tieren, verabreicht, wie nachfolgend in Tabelle
2 gezeigt wird. Die Formulierungen wurden innerhalb von 60 Minuten
nach der Herstellung verabreicht. Die Tiere erhielten 28 Tage später eine
Auffrischungsimpfung, das Blut wurde am Tag 42 entnommen und die
anti-HA-Titer wurden mittels ELISA bestimmt. IgA-Titer von einer
Nasenwaschung wurden ebenfalls untersucht.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt wird, hatten Tiere, die das Antigen in Kombination
mit ACP und der Hilfssubstanz verabreicht bekommen hatten, höhere Antikörpertiter
als solche, die nur das Antigen verabreicht bekamen.
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Die
vorstehende Studie wurde wiederholt, wobei drei Gruppen von Meerschweinchen
mit jeweils fünf Tieren
verwendet wurden. Das verwendete Verfahren wurde durchgeführt, wie
vorstehend beschrieben wurde, mit der Ausnahme, dass die Meerschweinchen
200 μl der
Formulierung, die in Tabelle 3 gezeigt wird, verabreicht bekamen
und dass sie zweimal eine Auffrischungsimpfung bekamen, eine an
Tag 28 und eine an Tag 56. Wie in Tabelle 3 gezeigt wird, hatten
Tiere, die das Antigen in Kombination mit ACP und der Hilfssubstanz verabreicht
bekamen, höhere
Antikörpertiter
als solche, die nur das Antigen verabreicht bekamen.
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Beispiel 3
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Vergleich von HYAFF- und
ACP-Formulierungen
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Die
Immunogenität
des HA-Antigens in HYAFF und im ACP-Gel wurde in Zwergschweinen
(Yucatan) ausgewertet. 12 Schweine wurden in drei Gruppen von je
vier Tieren eingeteilt, wie in Tabelle 4 gezeigt wird. Um die geeignete
Dosis zu erhalten, wurden den Schweinen unter Verwendung eines Teflon-Katheders
der Stärke
16 500 μl
der ACP-Formulierung oder 50 mg der HYAFF-Formulierung intranasal
verabreicht. Als Kontrolle wurden an Schweine 500 μl des Antigens
allein verabreicht. Die Schweine erhielten eine Auffrischungsimpfung
nach 28 Tagen und das Serum wurde gesammelt und die anti-HA-Serum-IgG-Spiegel
wurden untersucht, wobei ein ELISA verwendet wurde.
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Wie
der Tabelle 4 zu entnehmen ist, hatten beide Gruppen von Schweinen,
die das Antigen mit HYAFF oder ACP verabreicht bekamen, höhere Titer
als Schweine, die nur das Antigen verabreicht bekamen, wobei die
Schweine, welche die HYAFF-Formulierungen verabreicht bekamen, die
höchsten
Titer hatten.
-
-
Beispiel 4
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Vergleich von Formulierungen,
die intramuskulär
und intranasal abgegeben wurden
-
Die
Fähigkeit
von Formulierungen, die in Tabelle 5 genauer beschrieben werden
und die entweder intramuskulär
(i.m.) oder intranasal (i.n.) abgegeben wurden, um eine Immunantwort
hervorzurufen, wurde in Zwergschweinen (Yucatan) ausgewertet. Insbesondere
wurden 12 Schweine in drei Gruppen von je vier Schweinen eingeteilt,
wie in Tabelle 5 gezeigt ist. Die Schweine wurden entweder mit 25 μg des HA-Antigens i.m.
(Gruppe 1), mit 25 μg
des HA-Antigens und 100 μg
LT-K63 i.n. (Gruppe
2) oder mit 25 μg
HA mit HYAFF-Microsphären
und 100 μg
LT-K63 i.n. (Gruppe 3) immunisiert. Die Schweine wurden in Woche
0 und 4 immunisiert. Seren und Ausscheidungen aus der Nase wurden
an Tag 28, 42 und 56 gesammelt und die anti-HA-Serum-IgG-Spiegel
und die anti-HA-IgA-Spiegel wurden untersucht, wobei ein ELISA verwendet
wurde.
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Wie
in 1 und 2 gesehen werden kann, erzeugten
Schweine, welche die HYAFF-Formulierung verabreicht bekamen, eine
deutlich höhere
Antwort als die Gruppen, die entweder eine i.m oder i.n. Abgabe bekamen,
der HYAFF fehlte. Die HYAFF-Formulierung gab auch eine höhere HA-spezifische
IgA-Antwort in der Nase. Die Titer der Hämagglutinierungsinhibition
(HI) (vergl. Tabelle 5) waren ebenfalls die höchsten in der Gruppe von Tieren,
die mit HYAFF immunisiert wurden.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die intranasale Abgabe oder die Abgabe eines
Antigens mit HYAFF bessere Ergebnisse erzielt als die intramuskuläre Abgabe
des Antigens allein.
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Dementsprechend
wurde die Verwendung von Derivaten der Hyaluronsäure zur Abgabe von Impfantigenen
beschrieben. Obwohl die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung detailliert beschrieben wurden, ist es selbstverständlich,
dass naheliegende Variationen gemacht werden können, ohne dass vom Inhalt
und Umfang der Erfindung abgewichen wird, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert wird.