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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Katalysator und spezieller
einen Katalysator, der für
die Polymerisation von Olefinen bestimmt ist, umfassend eine feste
katalytische Zusammensetzung auf der Basis von Übergangsmetall, Magnesium und
Halogen, abgeschieden auf einem anorganischen Träger. Sie betrifft auch ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Katalysators. Sie betrifft
schließlich
die Verwendung besagten Katalysators in Kombination mit einem Cokatalysator
vom Typ der metallorganischen Verbindungen für die Polymerisation und die
Copolymerisation von Olefinen und insbesondere von Ethylen.
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Es
ist bekannt, für
die Polymerisation von Olefinen und insbesondere von Ethylen bei
niedrigen Drücken
katalytische Systeme zu verwenden, die einen Katalysator, der ein Übergangsmetall,
Magnesium und Halogen enthält
(so genannte Ziegler-Natta-Katalysatoren), und einen Cokatalysator
vom Typ der metallorganischen Verbindungen der Metalle der Gruppen
IA, IIA, IIB, IIIA und IVA des Periodensystems umfassen. Diese bekannten
katalytischen Systeme weisen extrem wichtige Vorteile auf, wie eine
sehr hohe Aktivität
und Produktivität.
Ihre Herstellung ist extrem einfach und führt zu keinerlei umweltverschmutzendem
Nebenprodukt. Schließlich
ermöglicht
es ihre Morphologie, in Suspension kontinuierlich mit einem sehr
hohen relativen Gehalt an Polymer und folglich einer sehr geringen
relativen Menge an Verdünnungsmittel,
das vor einer Rückführung zu
behandeln ist, zu polymerisieren. Jedoch haben die mit ihrer Beteiligung
direkt als Teilchen erhaltenen Polymere, obwohl von regelmäßiger Granulometrie,
eine relativ geringe mittlere Teilchengröße.
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Es
ist bekannt, auf katalytische Feststoffe zurückzugreifen, die auf einem
Träger
abgeschieden sind, um die Kontrolle der Granulometrie-Morphologie
von derjenigen der chemischen Eigenschaften der erzeugten Polymere
zu entkoppeln. Außerdem
ermöglichen
die auf einem Träger
abgeschiedenen katalytischen Feststoffe den Erhalt von Katalysatoren,
deren Granulometrie größer ist
und die aus diesem Grund für
die Polymerisation in der Gasphase besser geeignet sind.
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In
der Patentanmeldung WO-A-91/07443 wird empfohlen, einen anorganischen
Träger
mit einer Lösung
von Magnesiumhalogenid in einem Alkylester einer Mono carbonsäure zu tränken, dann
nach dem Trocknen den Träger
der Reihe nach mit einer metallorganischen Verbindung eines Metalls
der Gruppen IA-IIIA (typischerweise eine Alkylaluminiumverbindung
oder eine Siliciumverbindung) und schließlich mit einer Verbindung
eines Übergangsmetalls
zu behandeln.
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In
der Patentanmeldung WO-A-91/09881 werden das Tränken eines porösen Trägers aus
anorganischem Oxid mit einer Lösung
in einem inerten Lösungsmittel
des Produkts der Reaktion einer Magnesiumverbindung, einer Titanverbindung,
einer Aluminiumverbindung und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels,
dann ein Chlorierungsschritt beschrieben.
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In
der Patentanmeldung WO-A-94/00498 wird die Herstellung einer katalytischen
Zusammensetzung beschrieben, die durch Inkontaktbringen eines Trägers aus
anorganischem Oxid mit einem geringen Gehalt an Hydroxylgruppen
an der Oberfläche
mit einer Tränklösung, die
eine Magnesiumverbindung, einen Alkohol und eine vierwertige Titanverbindung
enthält,
und nachfolgende Chlorierung des Trägers erhalten wird.
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Unter
den ganz allgemein in diesen Schriften ins Auge gefassten anorganischen
Trägern
erscheinen die Oxide von Silicium (Siliciumdioxid), Aluminium (Aluminiumoxid),
ihre Gemische und andere Silicate, die Oxide von Chrom, Titan, Zirkonium,
wobei Siliciumdioxid in allen Fällen
besonders bevorzugt ist und spezifisch beschrieben wird, meistens
ein Siliciumdioxid, das vorbehandelt ist, um die Hydroxylgruppen
an der Oberfläche
zu entfernen. Die in diesen Schriften beschriebenen trägergebundenen
katalytischen Feststoffe führen
zu einer erhöhten
Aktivität
bei der Polymerisation von Olefinen.
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Schließlich wird
in der Schrift WO-A-095/35323 empfohlen, einen anorganischen Träger, wie
und vorzugsweise Siliciumdioxid, der Reihe nach mit einem Alkylaluminiumchlorid
(Chlorierungsmittel und interner Cokatalysator), dann mit einer
Magnesiumverbindung und schließlich
mit einer Chlor enthaltenden Titanverbindung zu tränken. Diese
spezifische Arbeitsweise ist dafür
bekannt, zu einem katalytischen Feststoff zu führen, dessen Aktivität unabhängig ist
von der Menge an Übertragungsmittel,
das bei der Polymerisation eingesetzt wird.
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Jetzt
wurde festgestellt, dass die festen katalytischen Zusammensetzungen
vom Ziegler-Natta-Typ, die auf Siliciumdioxid abgeschieden sind,
keine optimale Reaktion auf Wasserstoff aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand, Katalysatoren zu liefern,
die eine besonders starke Reaktion auf Wasserstoff aufweisen, die
für die
Polymerisation von Olefinen verwendbar sind.
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Dazu
betrifft die Erfindung einen Katalysator, bestimmt für die Polymerisation
von Olefinen, umfassend eine feste katalytische Zusammensetzung
auf der Basis von Übergangsmetall,
Magnesium und Halogen, abgeschieden auf einem anorganischen Träger, dadurch
gekennzeichnet, dass der anorganische Träger Aluminiumphosphat (A) und
wenigstens ein anorganisches Oxid (B), das unter Siliciumdioxid
und Aluminiumoxid ausgewählt
ist, umfasst.
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Die
Erfindung basiert auf der überraschenden
Feststellung, dass das Zurückgreifen
auf einen Träger, der
Aluminiumphosphat und ein anorganisches Oxid, das unter Siliciumdioxid
und Aluminiumoxid ausgewählt ist,
umfasst, zu Katalysatoren führt,
deren Reaktion auf Wasserstoff weit stärker ist als diejenige eines
gleichartigen Katalysators, bei dem der Träger nur aus Siliciumdioxid
besteht.
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Der
Gehalt des Trägers
an jedem seiner Bestandteile kann in einem ziemlich weiten Maß variieren. Gemäß einer
vorteilhaften Variante der Erfindung enthält der Träger Aluminiumphosphat (A) und
ein anorganisches Oxid (B), das ausgewählt ist unter Siliciumdioxid
und Aluminiumoxid, in einem prozentualen Molverhältnis (A) : (B) von (90 bis
5) : (10 bis 95). Vorzugsweise enthält der Träger Aluminiumphosphat (X),
Siliciumdioxid (Y) und Aluminiumoxid (Z) und spezieller noch Aluminiumphosphat
(X), Siliciumdioxid (Y) und Aluminiumoxid (Z) in einem prozentualen
Molverhältnis
von (1 bis 85) : (10 bis 95) : (1 bis 80).
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Träger dieses
Typs und Verfahren zu ihrer Herstellung sind bekannt und in dem
Patent BE-A-1 007 148 im Namen von SOLVAY POLYOLEFINS EUROPE-BELGIUM beschrieben.
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Die
in der Erfindung verwendeten Träger
weisen im Allgemeinen eine spezifische Oberfläche von 100 bis 800 m2/g, gemessen gemäß dem volumetrischen BET-Verfahren der britischen
Norm BS 4359/1 (1984), auf. Meistens übersteigt die spezifische Oberfläche 500
m2/g nicht. Vorzugsweise beträgt sie 150
bis 400 m2/g. Ihre Kristallisationstemperatur
ist vorzugsweise höher
als 700 °C.
Diese Temperatur wird bestimmt, indem man eine Trägerprobe
einer thermischen Behandlung bei verschiedenen Temperaturen (500 °C, 700 °C, 800 °C, 950 °C, 1050 °C) unterzieht
und indem man dann nach jeder thermischen Behandlung diese Probe
durch Röntgenbeugung
untersucht. Die erfindungsgemäßen Träger weisen
im Allgemeinen ein Porenvolumen von ungefähr 0,5 bis 4 cm3/g
auf. Das Porenvolumen ist die Summe des Porenvolumens, das aus Poren
mit einem Radius kleiner oder gleich 75 A besteht, gemessen gemäß dem Stickstoffeindringverfahren
(BET) gemäß dem in der
britischen Norm BS 4359/1 (1984) beschriebenen volumetrischen Verfahren,
und des Porenvolumens, gemessen durch das Quecksilbereindringverfahren
mit einem Porosimeter vom Typ PORO 2000, verkauft von CARLO ERBA
CO, gemäß der belgischen
Norm B 05-202 (1976). Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Träger ein
Porenvolumen von ungefähr
1 bis 3 cm3/g auf.
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Der
in der Erfindung verwendete Träger
weist üblicherweise
eine Schüttdichte
von höher
oder gleich 50 kg/m3, insbesondere 100 kg/m3 auf; sie ist allgemein höchstens
gleich 500 kg/m3, typischerweise 300 kg/m3. Die Schüttdichte wird durch freies
Rieseln gemäß der folgenden
Arbeitsweise gemessen: in einen zylindrischen Behälter von
50 cm3 Fassungsvermögen schüttet man das zu untersuchende
Trägerpulver,
wobei man vermeidet, es zu verdichten, aus einem Trichter, dessen
unterer Rand 20 mm oberhalb des oberen Randes des Behälters angeordnet
ist. Man wiegt anschließend
den mit dem Pulver gefüllten
Behälter,
man zieht die Tara von dem ermittelten Gewicht ab und man dividiert
das erhaltene Ergebnis (ausgedrückt
in g) durch 50.
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Die
in der Erfindung verwendeten Träger
liegen im Allgemeinen im Zustand von Pulver vor, dessen Körner einen
Durchmesser von 10 bis 250 μm,
meistens 25 bis 150 μm
haben. Es ist vorteilhaft, sie einer thermischen Behandlung zu unterziehen,
bevor man zum Abscheiden der katalytischen Zusammensetzung übergeht.
Diese thermische Behandlung erfolgt im Allgemeinen bei einer Temperatur
von wenigstens gleich 150 °C,
die zudem 1000 °C
nicht übersteigt.
Meistens erfolgt die thermische Behandlung bei einer Temperatur,
die wenigstens gleich 250 °C
ist und die 875 °C nicht übersteigt.
Die Dauer der thermischen Behandlung beträgt üblicherweise wenigstens 2 Stunden
und übersteigt
im Allgemeinen 18 Stunden nicht.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator
(der aus der festen katalytischen Zusammensetzung und dem anorganischen
Träger
besteht) enthält
meistens pro kg wenigstens 2 g Übergangsmetall.
Der Gehalt des Katalysators an Übergangsmetall übersteigt üblicherweise
100 g pro kg Katalysator nicht. Meistens beträgt der Gehalt an Übergangsmetall
wenigstens 5 g und zudem nicht mehr als 60 g pro kg Katalysator.
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Erfindungsgemäß umfasst
der Katalysator eine feste katalytische Zusammensetzung auf der
Basis von Übergangsmetall,
Magnesium und Halogen, abgeschieden auf einem wie oben definierten
anorganischen Träger.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
durch jedes bekannte Herstellungsverfahren erhalten werden, das
getrennt oder im Gemisch und in einer beliebigen Reihenfolge eine
Magnesiumverbindung, eine Übergangsmetallverbindung
und eine gegebenenfalls halogenierte aluminiumorganische Verbindung
sowie einen anorganischen Träger
einsetzt, und insbesondere durch die im oben angeführten Stand
der Technik beschriebenen Verfahren.
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Die
auf einem Träger
abgeschiedenen festen katalytischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
gehen vorteilhafterweise hervor aus der Reaktion wenigstens einer
Magnesiumverbindung mit wenigstens einer Verbindung eines Übergangsmetalls
bis zum Erhalt eines flüssigen
Komplexes in einem ersten Schritt und, in einem weiteren Schritt,
der Behandlung des flüssigen
Komplexes mit einer gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen
Verbindung, um eine feste katalytische Zusammensetzung zu gewinnen. Die
festen katalytischen Zusammensetzungen dieses Typs sind als solche
bekannt und beispielsweise in dem Patent BE-A-1 008 702 im Namen
von SOLVAY POLYOLEFINS EUROPE – BELGIUM
beschrieben.
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Die
Magnesiumverbindung ist ausgewählt
unter den organischen sauerstoffhaltigen Verbindungen und den halogenierten
Verbindungen des Magnesiums. Mit organischer sauerstoffhaltiger
Magnesiumverbindung sollen alle Verbindungen bezeichnet werden,
worin ein organischer Rest an das Magnesium über Sauerstoff gebunden ist,
das heißt
alle Verbindungen, die wenigstens eine Abfolge von Bindungen Magnesium-Sauerstoff-organischer
Rest pro Magnesiumatom enthalten. Die an das Magnesium über Sauerstoff
gebundenen organischen Reste sind im Allgemeinen ausgewählt unter
den Resten mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen und spezieller unter
denjenigen mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen. Gute Ergebnisse werden
erhalten, wenn diese Reste 2 bis 6 Kohlenstoffatome umfassen. Diese
Reste können
gesättigt
oder ungesättigt,
mit verzweigter Kette, mit gerader Kette oder cyclisch sein. Sie
sind vorzugsweise ausgewählt
unter den Kohlenwasserstoffresten und insbesondere unter den Resten
Alkyl (linear oder verzweigt), Alkenyl, Aryl, Cycloalkyl, Arylalkyl, Acyl
und ihren substituierten Derivaten.
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Die
organischen sauerstoffhaltigen Magnesiumverbindungen können zusätzlich zu
den über
Sauerstoff an das Magnesium gebundenen organischen Resten weitere
Reste umfassen, wie beispielsweise die Reste -OH, -(SO4)1/2, -NO3, -(PO4)1/3, -(C03)1/2 und ClO4. Es kann sich auch um organische Reste
handeln, die direkt über
den Kohlenstoff an das Magnesium gebunden sind.
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Unter
den verwendbaren organischen sauerstoffhaltigen Magnesiumverbindungen
kann man anführen
die Alkoxide (wie das Ethylat und das Cyclohexanolat), die Alkylalkoxide
(wie das Ethylethylat), die Hydroxyalkoxide (wie das Hydroxymethylat),
die Phenoxide (wie das Naphthenat), die gegebenenfalls wasserhaltigen
Carboxylate (wie das Acetat und das Benzoat). Es kann sich auch
handeln um die organischen stickstoffhaltigen sauerstoffhaltigen
Verbindungen, das heißt
um die Verbindungen, die Abfolgen von Bindungen Magnesium-Sauerstoff-Stickstoff-organischer Rest
umfassen (wie die Oximate, insbesondere das Butyloximat, die Salze
von Hydroxylaminsäuren,
insbesondere das Derivat von N-Nitroso-N-phenyl-hydroxylamin), die Chelate, das heißt die organischen
sauerstoffhaltigen Verbindungen, in denen das Magnesium wenigstens
eine Abfolge von normalen Bindungen vom Typ Magnesium-Sauerstoff-organischer
Rest und wenigstens eine Koordinationsbindung besitzt, so dass sich
ein Heterocyclus bildet, in dem das Magnesium eingeschlossen ist
(wie die Enolate, insbesondere Acetylacetonat), die Silanolate,
das heißt
Verbindungen, die Abfolgen von Bindungen Magnesium-Sauerstoff-Silicium-Kohlenwasserstoffrest
(wie das Triphenylsilanolat) umfassen. Man kann als Beispiele für organische
sauerstoffhaltige Magnesiumverbindungen auch diejenigen, die mehrere
verschiedene organische Reste umfassen (wie das Magnesium methoxyethylat),
die komplexen Alkoxide und Phenoxide von Magnesium und einem weiteren
Metall (wie Mg[Al(OR)4]2)
und die Gemische von zwei oder mehreren der oben definierten organischen
sauerstoffhaltigen Magnesiumverbindungen anführen.
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Mit
halogenierte Magnesiumverbindung sollen alle Verbindungen bezeichnet
werden, die wenigstens eine Magnesium-Halogen-Bindung umfassen.
Das Halogen kann Fluor, Chlor, Brom oder lod sein. Vorzugsweise
ist das Halogen Chlor.
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Unter
den halogenierten Magnesiumverbindungen kann man die Dihalogenide,
die vorzugsweise höchstens
ein Molekül
Wasser pro Molekül
Dihalogenid enthalten, die komplexierten Dihalogenide (wie MgCl2·6NH3 oder MgCl2·6CH3OH), die Verbindungen, die außer der
Magnesium-Halogen-Bindung einen organischen Rest, der an das Magnesium über Sauerstoff
gebunden ist, umfassen (wie Mg(OH)Cl oder Mg(O-CH3)Cl), anführen. Es
kann sich auch handeln um die Verbindungen, die außer der
Magnesium-Halogen-Bindung eine Bindung Magnesium-organischer Rest
umfassen (wie Mg(C2H5)Cl),
die Produkte der Hydrolyse der wasserhaltigen Magnesiumhalogenide,
sofern diese Produkte noch Magnesium-Halogen-Bindungen enthalten,
die gemischten Zusammensetzungen, die halogenierte und sauerstoffhaltige
Magnesiumverbindungen umfassen (wie MgCl2·MgO·H2O) und die Gemische von zwei oder mehreren
der oben definierten halogenierten Magnesiumverbindungen.
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Unter
allen Magnesiumverbindungen, die sich eignen, verwendet man vorzugsweise
diejenigen, die pro Magnesiumatom nur Bindungen Magnesium-Sauerstofforganischer
Rest und/oder Magnesium-Halogen-Bindungen unter Ausschluss jeglicher
anderen Bindung enthalten. Die besten Ergebnisse werden mit den organischen
sauerstoffhaltigen Verbindungen erhalten, insbesondere mit denjenigen,
die pro Magnesiumatom nur Bindungen Magnesium-Sauerstoff-organischer
Rest umfassen. Die Magnesiumalkoxide sind speziell bevorzugt. Die
besten Ergebnisse werden mit den Magnesiumdialkoxiden, insbesondere
Magnesiumdiethylat erhalten.
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Die
Verbindung eines Übergangsmetalls
ist ausgewählt
unter den organischen sauerstoffhaltigen Verbindungen und den halogenierten
Verbindungen des Übergangsmetalls.
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Mit
organische sauerstoffhaltige Verbindung eines Übergangsmetalls sollen alle
Verbindungen bezeichnet werden, worin ein organischer Rest an das Übergangs metall über Sauerstoff
gebunden ist, das heißt alle
Verbindungen, die wenigstens eine Abfolge von Bindungen Übergangsmetall-Sauerstoff
organischer Rest pro Übergangsmetallatom
umfassen. Die organischen Reste entsprechen den oben für die organischen
sauerstoffhaltigen Magnesiumverbindungen definierten.
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Das Übergangsmetall
ist im Allgemeinen ausgewählt
unter den Metallen der Gruppen IVB und VB des Periodensystems.
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Das Übergangsmetall
ist vorteilhafterweise ausgewählt
unter Titan, Zirkonium, Hafnium und Vanadium. Titan und Zirkonium
und ihre Gemische eignen sich gut. Titan ist speziell bevorzugt.
Im Fall von Titan, Zirkonium oder Hafnium verwendet man vorzugsweise
die vierwertigen Übergangsmetallverbindungen,
weil sie öfter
flüssig
sind und auf jeden Fall häufiger
und besser löslich
sind als diejenigen, worin sich das Übergangsmetall in einer kleineren
Wertigkeit als 4 befindet. Die verwendbaren organischen sauerstoffhaltigen Übergangsmetallverbindungen
können
auch Bindungen Übergangsmetall-Sauerstoff-Übergangsmetall
umfassen.
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Man
kann die organischen sauerstoffhaltigen Übergangsmetallverbindungen
durch die allgemeine Formel MOx(OR')m-2x darstellen,
worin M das Übergangsmetall
der Wertigkeit m darstellt, R' einen
wie oben definierten organischen Rest darstellt und x eine solche
Zahl ist, dass 0 ≤ x ≤ (m-1)/2.
Man verwendet bevorzugt die Verbindungen, worin x so ist, dass 0 ≤ x ≤ (m-2)/2.
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Es
versteht sich von selbst, dass die organischen sauerstoffhaltigen Übergangsmetallverbindungen mehrere
verschiedene organische Reste umfassen können.
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Unter
den organischen sauerstoffhaltigen Übergangsmetallverbindungen
kann man die Alkoxide (wie Ti(O-nC4H9)4), die Phenoxide
(wie Zr(OC6H5)4), die Oxyalkoxide (wie HfO(OC2H5)2), die kondensierten
Alkoxide (wie Ti2O(O-iC3H7)6), die Carboxylate
(wie Zr(OOCCH3)4)
und die Enolate (wie Hafniumacetylacetonat) anführen.
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Mit
halogenierte Übergangsmetallverbindung
sollen alle Verbindungen bezeichnet werden, die wenigstens eine Übergangsmetall-Halogen-Bindung
um fassen. Das Halogen entspricht dem oben für die halogenierten Magnesiumverbindungen
definierten. Chlor ist bevorzugt.
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Unter
den halogenierten Verbindungen eines Übergangsmetalls kann man die
Halogenide, insbesondere die Tetrahalogenide (wie TiCl4),
die komplexierten Halogenide (wie ZrCl4·6NH3), die komplexen Halogenide eines Übergangsmetalls
und eines Alkalimetalls (wie Na2TiCl6), die Oxyhalogenide (wie HfOCl2)
und die Halogenalkoxide (wie Ti(OC2H5)2Cl2 oder
Zr(O-iC3H7)3Cl) anführen.
Es versteht sich von selbst, dass man mehrere Übergangsmetallverbindungen
gleichzeitig verwenden kann. Wenn man ein Polyolefin erhalten möchte, das
eine breite Verteilung der Molekülmassen
aufweist, kann es sich als bevorzugt erweisen, Verbindungen verschiedener Übergangsmetalle
zu verwenden, insbesondere eine Titanverbindung und eine Zirkoniumverbindung.
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Unter
allen Verbindungen eines Übergangsmetalls,
die sich eignen, verwendet man bevorzugt diejenigen, die pro Übergangsmetallatom
nur Bindungen Übergangsmetall-Sauerstoff-organischer
Rest und/oder Übergangsmetall-Halogen-Bindungen
unter Ausschluss jeglicher anderen Bindung enthalten. Die besten
Ergebnisse werden mit den organischen sauerstoffhaltigen Verbindungen
eines Übergangsmetalls
erhalten, insbesondere mit denjenigen, die pro Übergangsmetallatom nur Bindungen Übergangsmetall-Sauerstoff-organischer
Rest umfassen. Die Alkoxide eignen sich gut. Die besten Ergebnisse
werden mit den Tetraalkoxiden von Titan oder Zirkonium, insbesondere
Titan- oder Zirkoniumtetrabutylat erhalten.
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Man
kann selbstverständlich
gleichzeitig mehrere verschiedene Magnesiumverbindungen verwenden. Desgleichen
kann man auch gleichzeitig mehrere verschiedene Verbindungen eines Übergangsmetalls
oder mehrere Verbindungen, bei denen das Übergangsmetall unterschiedlich
ist, verwenden. Die Reaktion des ersten Schritts kann durch jedes
geeignete bekannte Verfahren durchgeführt werden, sofern es den Erhalt
eines Komplexes in flüssigem
Zustand ermöglicht.
Wenn die Magnesiumverbindung und/oder die Verbindung eines Übergangsmetalls
unter den Arbeitsbedingungen der Reaktion flüssig sind, ist es wünschenswert,
die Reaktion durch einfaches Mischen dieser Reaktanten in Abwesenheit
von Lösungsmittel
oder Verdünnungsmittel auszuführen. Jedoch
kann man die Reaktion in Gegenwart eines Verdünnungsmittels ausführen, wenn
die in dem Reaktionsmedium vorhandene Menge an Flüssigkeit
für eine
vollständige
Reaktion nicht ausreichend ist oder wenn die beiden Reaktanten unter
den Arbeitsbedingungen der Reaktion fest sind.
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Die
gegebenenfalls halogenierte aluminiumorganische Verbindung ist ausgewählt unter
den aluminiumorganischen Verbindungen, die der allgemeinen Formel
AIRnX3-n entsprechen,
worin R ein Kohlenwasserstoffrest ist, X ein Halogen ist und n kleiner
oder gleich 3 ist.
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Die
gegebenenfalls halogenierte aluminiumorganische Verbindung entspricht
vorteilhafterweise der Formel AIRnX3-n, worin R ein Kohlenwasserstoffrest mit
bis zu 20 Kohlenstoffatomen ist, X Halogen ist und n kleiner oder
gleich 3 ist. Vorzugsweise enthält
der Rest bis zu 6 Kohlenstoffatome. Man erhält gute Ergebnisse, wenn R
ein Rest Alkyl (linear oder verzweigt), Cycloalkyl, Arylalkyl, Aryl
oder Alkylaryl ist. Die besten Ergebnisse werden erhalten, wenn
R einen linearen oder verzweigten Alkylrest darstellt. X ist im
Allgemeinen unter Fluor, Chlor, Brom und lod ausgewählt. Chlor
eignet sich besonders gut. Vorzugsweise übersteigt n 1,5 nicht, spezieller
1 nicht. Als Beispiele für
nicht halogenierte aluminiumorganische Verbindungen kann man Triethylaluminium
und Triisobutylaluminium anführen.
Als Beispiele für
in der Erfindung verwendbare halogenierte aluminiumorganische Verbindungen
kann man Aluminiumtrichlorid [AlCl3], Ethylaluminiumdichlorid
[Al(C2H5)Cl2], Ethylaluminiumsesquichlorid [Al2(C2H5)3Cl3] und Diethylaluminiumchlorid
[Al(C2H5)2Cl] anführen.
Man bevorzugt Ethylaluminiumdichlorid oder Isobutylaluminiumdichlorid.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man in einem ersten
Schritt wenigstens eine Magnesiumverbindung mit wenigstens einer Übergangsmetallverbindung
umsetzt, um einen flüssigen
Komplex zu bilden, man den anorganischen Träger mit besagtem flüssigem Komplex
tränkt
und man in einem weiteren Schritt besagten flüssigen Komplex auf dem Träger mittels
einer gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen Verbindung
fällt,
um einen Katalysator zu gewinnen.
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Die Übergangsmetallverbindungen,
Magnesiumverbindungen und gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen
Verbindungen, die bei dem Verfahren zur Herstellung des Katalysators
gemäß der Erfindung
verwendet werden, sind die oben im Zusammenhang mit der Herstellungsweise
der festen katalytischen Zusammensetzung definierten.
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Die
eingesetzte Menge der Verbindung eines Übergangsmetalls ist definiert
in Bezug auf die eingesetzte Menge der Magnesiumverbindung. Sie
kann in einem weiten Maß variieren.
Im Allgemeinen beträgt
sie wenigstens 0,01 mol Übergangsmetall,
das in der Übergangsmetallverbindung
vorhanden ist, pro Mol Magnesium, das in der Magnesiumverbindung
vorhanden ist, insbesondere wenigstens 0,02 mol, wobei die Werte von
wenigstens 0,05 bevorzugt sind. Die Menge beträgt üblicherweise höchstens
20 mol Übergangsmetall, das
in der Verbindung eines Übergangsmetalls
vorhanden ist, pro Mol Magnesium, das in der Magnesiumverbindung
vorhanden ist, genauer höchstens
10 mol, wobei die Werte von höchstens
5 mol empfohlen sind.
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Die
Temperatur, bei der man die Magnesiumverbindung und die Verbindung
eines Übergangsmetalls im
ersten Schritt der Herstellung des Katalysators zusammenbringt,
hängt von
der Art der Reaktanten ab und ist bevorzugt niedriger als die Zersetzungstemperatur
der Reaktanten und des in Folge der Reaktion erhaltenen flüssigen Komplexes.
Sie beträgt
im Allgemeinen wenigstens –20 °C, insbesondere
wenigstens 0 °C,
wobei die Temperaturen von wenigstens 20 °C die häufigsten sind. Die Temperatur
beträgt üblicherweise
höchstens
200 °C,
spezieller höchstens
180 °C,
wobei die Temperaturen von höchstens
150 °C vorteilhaft
sind, beispielsweise etwa 140 °C.
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Die
Dauer des ersten Schritts hängt
von der Art der Reaktanten und den Arbeitsbedingungen ab und ist
vorteilhafterweise ausreichend lang, um eine vollständige Reaktion
zwischen den Reaktanten zu erzielen. Die Dauer kann im Allgemeinen
von 10 Minuten bis 20 Stunden variieren, genauer von 2 bis 15 Stunden,
beispielsweise von 4 bis 10 Stunden.
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Der
Druck, unter dem man die Reaktion des ersten Schritts ausführt, und
die Geschwindigkeit der Zugabe der Reaktanten sind keine entscheidenden
Faktoren. Aus praktischen Gründen
arbeitet man allgemein unter Atmosphärendruck; die Zugabegeschwindigkeit
wird im Allgemeinen so gewählt,
dass man kein plötzliches Aufheizen
des Reaktionsmediums auf Grund einer etwaigen Selbstbeschleunigung
der Reaktion bewirkt. Man rührt
das Reaktionsmedium im Allgemeinen während der Dauer der Reaktion,
um sein Homogenisieren zu fördern.
Die Reaktion kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
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Am
Ende des ersten Schritts der Herstellung des Katalysators gewinnt
man einen flüssigen
Komplex der Magnesiumverbindung und der Verbindung eines Übergangsmetalls,
den man so, wie er ist, im darauf folgenden Schritt zum Tränken des
anorganischen Trägers
einsetzen kann oder den man gegebenenfalls in einem vorzugsweise
inerten Verdünnungsmittel
lagern kann, um ihn später
unverändert
wieder heranzuziehen und ihn in Gegenwart des Verdünnungsmittels
einzusetzen. Das Verdünnungsmittel
ist meistens ausgewählt unter
den aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise die Alkane,
wie Isobutan, Pentan, Hexan, Heptan oder Cyclohexan, oder ihre Gemische.
Hexan eignet sich besonders gut.
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Das
Tränken
des anorganischen Trägers
mit dem flüssigen
Komplex kann auf jede geeignete Weise erfolgen. Üblicherweise erfolgt es bei
einer Temperatur von wenigstens gleich –10 °C, die zudem 150 °C nicht übersteigt.
Meistens beträgt
die Temperatur des Tränkens
wenigstens 20 °C
und übersteigt
100 °C nicht.
Ausgezeichnete Ergebnisse werden mit Tränktemperaturen von 25 bis 60 °C erhalten.
Die Dauer und der Druck, bei denen das Tränken erfolgt, stellen keine
entscheidenden Parameter dar. Meistens erfolgt das Tränken bei Atmosphärendruck.
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Die
Menge an flüssigem
Komplex, die in den anorganischen Träger eindringt, wird so gewählt, dass der
Katalysator am Ende wenigstens 2 g und zudem nicht mehr als 100
g Übergangsmetall
pro kg und vorzugsweise wenigstens 5 g und nicht mehr als 60 g Übergangsmetall
pro kg Katalysator enthält.
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Gemäß einer
ersten Variante des Verfahrens zur Herstellung des Katalysators
trocknet man den mit dem flüssigen
Komplex getränkten
anorganischen Träger,
bevor man ihn mit der gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen
Verbindung in Kontakt bringt. Das Trocknen erfolgt vorteilhafterweise
unter Spülen
mit Stickstoff bei einer Temperatur von wenigstens gleich 20 °C, die zudem
150 °C nicht übersteigt.
Meistens findet das Trocknen bei einer Temperatur von wenigstens 40 °C, und die
100 °C nicht übersteigt,
statt. Das Trocknen wird als beendet betrachtet, wenn der getränkte Träger eine
Rieselfähigkeit
aufweist, die derjenigen des Trägers
vor dem Tränken
gleicht.
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Gemäß einer
zweiten, speziell bevorzugten Variante wird der mit dem flüssigen Komplex
getränkte
anorganische Träger
direkt mit der gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen
Verbindung in Kontakt gebracht.
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Diese
Variante weist den Vorteil auf, besonders einfach zu sein (kein
Zwischenschritt zum Trocknen des mit dem flüssigen Komplex getränkten Trägers) und
zu Katalysatoren zu führen,
die eine deutlich verbesserte Reaktion auf Wasserstoff aufweisen.
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Die
Herstellung der festen katalytischen Zusammensetzung umfasst einen
weiteren Schritt, den man Ausfällschritt
nennt und der die Funktion hat, die Wertigkeit des Übergangsmetalls
zu vermindern und gleichzeitig gegebenenfalls die Magnesiumverbindung
und/oder die Übergangsmetallverbindung
zu halogenieren, das heißt,
die in der Magnesiumverbindung und/oder der Übergangsmetallverbindung vorhandenen
Alkoxygruppen durch Halogene zu ersetzen, so dass der beim ersten
Schritt erhaltene flüssige
Komplex als eine feste katalytische Zusammensetzung gefällt wird.
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Die
Behandlung mit der gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen
Verbindung bei dem weiteren Schritt zum Fällen der katalytischen Zusammensetzung
auf dem anorganischen Träger
kann durch jedes geeignete bekannte Mittel ausgeführt werden
und vorzugsweise, indem man allmählich
die gegebenenfalls halogenierte aluminiumorganische Verbindung zu
dem anorganischen Träger,
der mit dem aus dem ersten Schritt hervorgegangenen flüssigen Komplex
getränkt
ist, zugibt.
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Die
einzusetzende Menge an gegebenenfalls halogenierter aluminiumorganischer
Verbindung hängt von
den eingesetzten Mengen der Magnesiumverbindung und der Verbindung
eines Übergangsmetalls
ab und ist vorteilhafterweise ausreichend, um den gewünschten
Reduktionsgrad und gegebenenfalls den gewollten Halogenierungsgrad
zu erzielen. In der Praxis ist es nicht von Vorteil, eine höhere Menge
als die minimale Menge, die zum Erzielen einer Reduktion und gegebenenfalls
einer vollständigen
Halogenierung notwendig ist, einzusetzen, weil jeder eingesetzte Überschuss
zu einer Zunahme des Aluminiumgehalts im Katalysator führt, was
nicht wünschenswert
ist. Im Allgemeinen beträgt
die Menge wenigstens 0,5 mol Aluminium pro eingesetztem Mol Übergangsmetall,
vorzugsweise wenigstens 1 mol, wobei die Werte von wenigstens 2
mol die häufigsten
sind; sie beträgt üblicherweise
höchstens
50 mol Aluminium pro eingesetztem Mol Übergangsmetall, insbesondere
höchstens
30 mol, wobei die Werte von höchstens
20 mol vorteilhaft sind.
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Die
Temperatur, bei der der Schritt zum Fällen des flüssigen Komplexes durchgeführt wird,
ist vorteilhafterweise niedriger als die Siedetemperatur unter Normaldruck
der gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen Verbindung.
Sie beträgt üblicherweise
wenigstens –20 °C, spezieller
wenigstens 0 °C,
wobei die Temperaturen von wenigstens 20 °C empfohlen sind. Die Temperatur übersteigt
meistens 150 °C
nicht, spezieller 100 °C
nicht, wobei die Temperaturen von höchstens 80 °C die häufigsten sind.
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Die
Dauer des Schritts zum Fällen
des flüssigen
Komplexes ist vorzugsweise ausreichend, um ein vollständiges Ausfällen zu
erzielen. Sie kann von 1 Minute bis 10 Stunden, genauer von 10 Minuten
bis 8 Stunden, beispielsweise von 0,5 bis 5 Stunden variieren.
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Der
Druck, unter dem man den Schritt zum Fällen des flüssigen Komplexes ausführt, ist
kein entscheidender Faktor. Aus praktischen Gründen arbeitet man im Allgemeinen
unter Atmosphärendruck.
Die Geschwindigkeit der Zugabe der Reaktanten wird im Allgemeinen
so gewählt,
dass man kein plötzliches
Aufheizen des Reaktionsmediums auf Grund einer etwaigen Selbstbeschleunigung
der Reaktion bewirkt. Man rührt das
Reaktionsmedium im Allgemeinen während
der Dauer der Reaktion, um sein Homogenisieren zu fördern. Die
Reaktion kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
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Am
Ende des Schritts zum Fällen
des flüssigen
Komplexes mit der gegebenenfalls halogenierten aluminiumorganischen
Verbindung gewinnt man einen Katalysator, der aus einem homogenen
Niederschlag (da die Bestandteile aus einem flüssigen Komplex copräzipitiert
werden) auf einem anorganischen Träger eines im Wesentlichen amorphen
Gemischs eines Magnesiumhalogenids, eines Übergangsmetallhalogenids und gegebenenfalls
teilweise reduzierten und/oder teilweise halogenierten Verbindungen
sowie gegebenenfalls eines Elektronendonors besteht. Es handelt
sich um chemisch gebundene Komplexe, Produkte chemischer Reaktionen,
und nicht um das Ergebnis von Mischungen oder Adsorptionsphänomenen.
Es ist nämlich
unmöglich,
irgendeinen der Bestandteile dieser Komplexe unter Anwendung rein
physikalischer Trennverfahren abzuspalten.
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Dem
Schritt zum Fällen
des flüssigen
Komplexes kann vorteilhafterweise eine Behandlung zum Reifen folgen,
die die Funktion hat, die Ausfällreaktion
fortzuführen
und den Erhalt von Katalysator mit einer verbesserten Alterungsbeständigkeit
zu ermöglichen.
Das Reifen wird bei einer Temperatur ausgeführt, die im Allgemeinen gleich
hoch oder höher
als diejenige, bei der das Fällen
stattfindet, ist. Es wird während
einer nicht entscheidenden Dauer von im Allgemeinen 5 Minuten bis
12 Stunden, vorzugsweise wenigstens 0,5 Stunden lang ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
sind besonders für
die Polymerisation von Olefinen geeignet. Die Erfindung betrifft
auch die Verwendung dieser Katalysatoren in Kombination mit einem
Cokatalysator, der ausgewählt
ist unter den metallorganischen Verbindungen eines Metalls der Gruppen
IA, IIA, IIB, IIIA und IVA, für
die Polymerisation von Olefinen.
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Die
metallorganische Verbindung, die als Aktivator des Katalysators
dient und üblicherweise "Cokatalysator" genannt wird, kann
unter den metallorganischen Verbindungen von Lithium, Magnesium,
Zink, Aluminium oder Zinn ausgewählt
sein. Die besten Ergebnisse werden mit den aluminiumorganischen
Verbindungen erhalten.
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Man
kann als metallorganische Verbindung vollständig alkylierte Verbindungen,
deren Alkylketten bis zu 20 Kohlenstoffatome umfassen und gerade
oder verzweigt sind, verwenden, wie beispielsweise n-Butyllithium,
Diethylmagnesium, Diethylzink, Tetraethylzinn, Tetrabutylzinn und
die Trialkylaluminiumverbindungen. Man kann auch die Metallalkylhydride
verwenden, in denen die Alkylreste auch bis zu 20 Kohlenstoffatome
umfassen, wie Diisobutylaluminiumhydrid und Trimethylzinnhydrid.
Es eignen sich auch die Metallalkylhalogenide, in denen die Alkylreste
auch bis zu 20 Kohlenstoffatome umfassen, wie Ethylaluminiumsesquichlorid,
Diethylaluminiumchlorid und Diisobutylaluminiumchlorid. Man kann
auch aluminiumorganische Verbindungen verwenden, die erhalten werden,
indem man Trialkylaluminiumverbindungen oder Dialkylaluminiumhydride,
deren Reste bis zu 20 Kohlenstoffatome umfassen, mit Diolefinen
mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen umsetzt, und spezieller die Isoprenylaluminiumverbindungen
genannten Verbindungen.
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Im
Allgemeinen sind die Trialkylaluminiumverbindungen bevorzugt und
insbesondere diejenigen, deren Alkylketten gerade sind und bis zu
18 Kohlenstoffatome, spezieller 2 bis 8 Kohlenstaffatome umfassen. Triethylaluminium
und Triisobutylaluminium sind bevorzugt.
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Die
bei dem Polymerisationsverfahren der Erfindung eingesetzte Gesamtmenge
an metallorganischer Verbindung kann in einem weiten Maß variieren.
Sie beträgt
im Allgemeinen 0,02 bis 50 mmol pro Liter Lösungsmittel, Verdünnungsmittel
oder Reaktorvolumen und vorzugsweise 0,2 bis 2,5 mmol pro I.
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Die
bei dem Polymerisationsverfahren der Erfindung eingesetzte Menge
an Katalysator wird in Abhängigkeit
von dem Übergangsmetallgehalt
besagten Komplexes festgelegt. Sie ist im Allgemeinen so gewählt, dass
die Konzentration 0,001 bis 2,5 und vorzugsweise 0,01 bis 0,25 mmol Übergangsmetall
pro Liter Lösungsmittel,
Verdünnungsmittel
oder Reaktorvolumen beträgt.
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Das
Molverhältnis
der Gesamtmenge des in der metallorganischen Verbindung vorhandenen
Metalls zur Gesamtmenge des in der Verbindung eines Übergangsmetalls
vorhandenen Übergangsmetalls
beträgt üblicherweise
wenigstens 1, insbesondere wenigstens 5, wobei die Werte von wenigstens
10 vorteilhaft sind. Das Verhältnis
beträgt
im Allgemeinen höchstens
100, vorzugsweise höchstens
75, wobei die Werte von höchstens 50
empfohlen sind.
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Das
Polymerisationsverfahren der Erfindung kann gemäß jedem bekannten Verfahren
ausgeführt
werden, in Lösung
in einem Lösungsmittel,
das das Olefin selbst in flüssigem
Zustand sein kann, oder in Suspension in einem Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel
oder auch in der Gasphase. Man erhält gute Ergebnisse bei den
Polymerisationen in Suspension und in der Gasphase.
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Die
Polymerisation wird durch Inkontaktbringen des Olefins mit dem katalytischen
System, das den Katalysator, die metallorganische Verbindung und
gegebenenfalls einen Elektronendonor enthält, durchgeführt. Dieser
Letztere kann gegebenenfalls beispielsweise in der Phase der Herstellung
des Katalysators, nach der Bildung des flüssigen Komplexes und vor oder
nach dem Ausfällschritt
oder auch in der Phase der Polymerisation eingesetzt werden.
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Das
Olefin, das polymerisiert wird, kann ausgewählt sein unter den Olefinen
mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wie Ethylen, Propylen, 1-Buten, 4-Methyl-1-penten und 1-Hexen. Ethylen,
1-Buten und 1-Hexen eignen sich gut. Ethylen ist besonders bevorzugt.
Man kann selbstverständlich
gleichzeitig mehrere verschiedene Olefine einsetzen, um Copolymere
zu erhalten, beispielsweise Gemische von zwei der oben angeführten Olefine
oder von einem oder mehreren dieser Olefine mit einem oder mehreren
Diolefinen mit vorzugsweise 4 bis 20 Kohlenstoffatomen. Diese Diolefine
können
nicht konjugierte aliphatischen Diolefine, wie 1,4-Hexadien, monocyclische
Diolefine, wie 4-Vinylcyclohexen, 1,3-Divinylcyclohexan, Cyclopentadien
oder 1,5-Cyclooctadien, alicyclische Diolefine mit einer endocyclischen
Brücke,
wie Dicyclopentadien oder Norbornadien, und die konjugierten aliphatischen
Diolefine, wie Butadien und Isopren, sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
besonders gut anwenden auf die Herstellung von Homopolymeren des
Ethylens und von Copolymeren mit wenigstens 90 Mol-% Ethylen und
vorzugsweise 95 Mol-% Ethylen und insbesondere von statistischen
Co- und Terpolymeren von Ethylen und Buten und/oder Hexen oder auch
von Copolymeren mit bimodaler Molekülmassenverteilung, erhalten
durch aufeinander folgende Polymerisation von Gemischen aus Ethylen
und Buten und/oder Hexen.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen. Die Beispiele
1 und 3 sind erfindungsgemäß. Im Beispiel
1 wurde ein Katalysator hergestellt und bei der Homopolymerisation
von Ethylen eingesetzt, der aus einer festen katalytischen Zusammensetzung
besteht, die Magnesium, Titan und Chlor enthält, abgeschieden auf einem
anorganischen Träger
gemäß der Erfindung,
wobei besagter Katalysator gemäß dem Verfahren
erhalten wurde, das in der Patentanmeldung WO-A-91/07443 beschrieben
ist. Im Vergleichsbeispiel 2 wurde ein Katalysator hergestellt und
bei der Homopolymerisation von Ethylen unter gleichen Bedingungen wie
denen des Beispiels 1 eingesetzt, der mit dem des Beispiels 1 identisch
ist, außer
dass der Träger
durch Siliciumdioxid ersetzt wurde. Im Beispiel 3 wurde ein Katalysator
hergestellt und bei der Homopolymerisation von Ethylen eingesetzt,
der aus einer festen katalytischen Zusammensetzung besteht, die
Magnesium, Titan und Chlor enthält,
abgeschieden auf einem anorganischen Träger gemäß der Erfindung, wobei der
Katalysator gemäß dem in
der vorliegenden Anmeldung beanspruchten Verfahren erhalten wurde.
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Beispiel 1
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1.1. Herstellung des Katalysators
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3
g wasserfreies MgCl2 werden in etwa 135
ml Ethylacetat gelöst.
Die erhaltene Lösung
wird in einen 250 ml-Reaktor gegeben, der bereits 10 g anorganischen
Träger
der Zusammensetzung Al(PO4)3 :
SiO2 : Al2O3 in einem prozentualen Molverhältnis von
33 : 33 : 33 enthält.
Dieser Träger,
der zuvor bei 800 °C
16 h lang thermisch behandelt wurde, weist einen mittleren Durchmesser
der Teilchen von 129 μm,
eine spezifische Oberfläche
von 267 cm2/g und ein Porenvolumen von 2,11
cm3/g (BET-Messungen) auf. Der Träger wird
unter Rühren
suspendiert. Die Temperatur wird auf 80 °C gebracht und 5 h lang gehalten.
Das Lösungsmittel
wird dann unter einem Stickstoffstrom, immer noch bei 80 °C, eingedampft.
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Der
getränkte
Träger
wird in frischem Hexan wieder suspendiert. 82 ml einer Triethylaluminiumlösung mit
10 Gew. % in Hexan werden dann der Suspension zugesetzt. Die Temperatur
wird auf 40 °C
gebracht und eine Stunde lang gehalten. Der behandelte Träger wird
zwei Mal mit frischem Hexan gewaschen.
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Eine
Lösung,
die aus 80 ml Hexan und 1,2 ml TiCl4 zusammengesetzt
ist, wird dann der Suspension zugesetzt. Die Temperatur wird auf
50 °C gebracht
und 2 Stunden lang gehalten. Der getränkte Träger wird schließlich unter
einem Stickstoffstrom bei 100 °C
getrocknet.
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Der
gewonnene feste Katalysator weist die folgende Zusammensetzung,
ausgedrückt
in g/kg, auf: Ti 22, Mg 52, Cl 212.
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1.2. Polymerisation
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1
I Hexan wird in einen zuvor mit Stickstoff konditionierten 3 I-Reaktor
gegeben. 2 mmol Triethylaluminium, gelöst in Hexan in einer Menge
von 40 g/l, werden in den Reaktor gegeben, immer unter Stickstoffschutz. Der
Reaktor wird geschlossen, gerührt
und auf 85 °C
gebracht. Bei dieser Temperatur werden nacheinander durch die Wasserstoff
mit einem Partialdruck von 2,5 bar, Ethylen mit einem Partialdruck
von 6 bar gegeben. Der Gesamtdruck beträgt 9 bar.
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Wenn
die Temperatur und der Druck , werden 60 mg des in 1.1. erhaltenen
Katalysators aus einer Schleuse zugesetzt. Die Polymerisation startet
und wird 73 Minuten lang fortgesetzt.
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Der
Reaktor wird abgekühlt,
entgast und die Suspension von Polymer in Hexan wird als solche
entnommen. Nach Eindampfen des Hexans werden 443 g Polymer gewonnen,
was einer Aktivität
von 1010 g PE/g Katalysator·Stunde·bar Ethylen
entspricht. Die wichtigsten Eigenschaften des Polymers sind die
folgenden:
-
-
Beispiel 2 (zum Vergleich)
-
2.1. Herstellung des Katalysators
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Die
Arbeitsweise des Beispiels 1.1. wird wiederholt, außer dass
der anorganische Träger
der Zusammensetzung Al(PO4)3 :
SiO2 : Al2O3 durch ein zuvor bei 815 °C 16 h lang
thermisch behandeltes Siliciumdioxid ersetzt wird. Das eingesetzte
Siliciumdioxid hat einen mittleren Teilchendurchmesser von 30 μm, eine spezifische
Oberfläche
von 310 cm2/g und ein Porenvolumen von 1,56
cm3/g (BET-Messungen).
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Der
gewonnene katalytische Feststoff hat die folgende Zusammensetzung,
ausgedrückt
in g/kg: Ti 27, Mg 44, Cl 207.
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2.2. Polymerisation
-
81
mg des obigen katalytischen Feststoffs werden bei der Polymerisation
unter Bedingungen, die mit den in 1.2. beschriebenen identisch sind,
eingesetzt. Die Dauer der Polymerisation beträgt dieses Mal 95 Minuten. 332
g Polymer werden gewonnen, was einer Aktivität von 431 g PE/g Katalysator·Stunde·bar Ethylen entspricht.
Die wichtigsten Eigenschaften des Polymers sind die folgenden:
-
-
Beispiel 3
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3.1. Herstellung des Katalysators
-
13,0
ml eines homogenen Gemischs aus Mg-diethylat und Ti-tetrabutylat
(Molverhältnis
Ti/Mg von 0,4), verdünnt
in Hexan in einer Menge von 1,14 mol Mg pro Liter, werden in einen
1 I-Glasreaktor gegeben. Das homogene Gemisch aus Mg-diethylat und Ti-tetrabutylat
wurde zuvor hergestellt durch Erhitzen unter Rühren auf 140 °C 5 h lang.
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Die
homogene Lösung
wird gerührt.
Eine zusätzliche
Menge an Hexan wird zugegeben, um das Gesamtvolumen auf etwa 110
ml zu bringen. Dann werden 17,7 g anorganischer Träger der
Zusammensetzung (AlPO4)3 :
SiO2 : Al2O3, der mit dem im Beispiel 1 verwendeten
identisch ist, zugegeben.
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Die
Temperatur der Suspension wird auf 35 °C gebracht. 30 ml einer Lösung von
0,0349 mol Ethylaluminiumdichlorid in Hexan werden mit konstantem
Zufluss über
eine Dauer von 2 h zugesetzt, wobei die Temperatur auf 35 °C gehalten
wird. Das so eingesetzte Molverhältnis
Al/Mg beträgt
2,35.
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Nach
der Zugabe wird der suspendierte Feststoff 6 Mal mit frischem Hexan
durch aufeinander folgende Dekantier-/Extraktionsvorgänge mit
einem Verdünnungsverhältnis bei
den Wäschen
von wenigstens 2 gewaschen.
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Der
Feststoff wird gewaschen und unter Stickstoff bei 80 °C getrocknet.
Der gewonnene feste Katalysator weist die folgende Zusammensetzung
auf, ausgedrückt
in g/kg: Ti 9,3, Mg 9,8, Cl 61.
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3.2. Polymerisation von
Ethylen
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345
mg in 3.1. erhaltener fester Katalysator werden bei der Polymerisation
von Ethylen unter Bedingungen, die mit den in 1.2. beschriebenen
identisch sind, erhalten. Die Dauer der Polymerisation betrug 62 Minuten.
443 g Polymer werden gewonnen, was einer Aktivität von 160 g PE/g Katalysator·Stunde·bar Ethylen entspricht.
Die wichtigsten Eigenschaften des Polymers sind die folgenden:
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-
MI2*
= Fließindex
eines Polyolefins, bezeichnend den Durchsatz des geschmolzenen Polyolefins
bei 190 °C,
das durch eine Düse
mit einem Durchmesser von 2 mm und einer Länge von 8 mm unter der Einwirkung
eines mit einer Masse von 2,16 kg beschwerten Kolbens fließt, wobei
dieser Durchsatz in g/10 min ausgedrückt wird, gemäß der Norm
ASTM D 1238 (1990).