-
Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen den Bereich der Herstellung elektrisch
leitfähiger
komplexer poröser
Strukturen, die gegebenenfalls metallisiert oder metallisch sind.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere den Bereich der Herstellung komplexer
Strukturen mit einer hohen Porosität, die gegebenenfalls metallisiert
oder metallisch sind, für
eine Verwendung als Elektroden zur Elektrolyse flüssiger Abwassermaterialien,
als Nachweismittel und als Falle für organische oder biologische
Moleküle,
als Träger
von Elektroden für elektrochemische
Maschinen, als Träger
von Katalysatoren, als Filtermedium, als elektromagnetische und
nukleare sowie antistatische Schutzstrukturen, als Wärmetauscher
oder dergleichen.
-
Die
metallischen oder metallisierten Strukturen gemäß der Erfindung sind Schaumstoffe,
Filze oder Gewirke mit einem hohen Grad an offener Porosität. Sie stellen
ein dichtes Netz aus Fasern oder Maschen als dreidimensionales Gerüst bereit,
wobei eine Vielzahl offener Räume
definiert ist, die miteinander und mit der Umgebung der Strukturen
kommunizieren.
-
Die
Schaumstoffe bilden wabenförmig
vernetzte Strukturen mit großer
Porosität
(über 80%
und können
etwa 98% erreichen) aus und weisen eine durch so genannte Entdeckelung
(desoperculation) herbeigeführte
offene Porosität
auf, wobei die Maschen des Netzes alle oder zumindest zu wesentlichen
Anteilen miteinander kommunizieren.
-
Die
Filze bilden ein wabenförmiges
Gewirr von nicht miteinander verwirkten Fasern aus (die jedoch im
Wesentlichen deutlich zueinander gemäß der Ordnung der sich ausbildenden „Schicht" positioniert sind),
wobei sie untereinander Zwischenfaserräume von variabler Form und
Dimensionierung ausbilden, die miteinander kommunizieren. Ihre Fasern können – müssen jedoch
nicht – mittels
eines Klebstoffes verklebt sein.
-
Die
Gewirke stellen Strukturen dar, welche durch eine Ansammlung verschlungener
Fäden oder Textilfasern
ausgebildet sind, die entweder verwebt oder vermascht sind. Sie
können
dicke und komplexe Strukturen ausbilden insbesondere, wenn diese
zwei gewebte Außenflächen aufweisen,
die miteinander durch verstrickte Fäden verbunden sind, welche
diese auf Abstand halten und gleichzeitig miteinander verbinden,
wie dies beispielsweise von den Webstühlen des Typs Raschel realisiert
wird.
-
Diese
verschiedenen komplexen porösen Strukturen,
die erfindungsgemäß über ihre
gesamte Dicke hinweg und über
die Gesamtheit ihrer sich ausbildenden Oberfläche ohne Abdichten ihrer Porosität metallisierbar
sind, können
aus verschiedenen Grundmaterialien bestehend bezogen werden.
-
Bei
den Schaumstoffen handelt es sich um organische oder synthetische
Materialien und insbesondere um Polymere wie Polyamid, Polyurethan (Polyester
oder Polyether) oder Polypropylen.
-
Bei
den Filzen und Gewirken handelt es sich ebenso um organische, anorganische
oder synthetische Materialien, wie die zuvor genannten Polymere, um
Fasern aus Glas, Steinen oder Kohlenstoff, oder um Naturfasern wie
Baumwolle, Leinen oder dergleichen.
-
Verschiedene
zur Metallisierung solcher Strukturen führende Verfahren wurden bereits
vorgeschlagen. Von diesen seien genannt:
- • Chemische
Metallscheidung, gefolgt von einer oder mehreren elektrochemischen
Abscheidungen;
- • Ablagerung
von Kohlenstoff- oder Grafitteilchen, insbesondere in Form von leitendem
Lack oder Anstrich, gefolgt von einem oder mehreren elektrochemischen
Abscheidungen;
- • Metallische
Abscheidung im Vakuum, insbesondere Kathodenpulverisation, Gasdiffusion
oder Ionenabscheidung, gefolgt von einem oder mehreren elektrochemischen
Abscheidungen;
- • Abscheidung
durch thermischen Zerfall einer metallischen Zusammensetzung in
der Dampfphase,
- • Chemische
Abscheidung eines leitenden Polymeres, gefolgt von einem oder mehreren
elektrochemischen Metallabscheidungen.
-
In
allen Fällen,
in denen eine oder mehrere elektrochemische Abscheidungen erfolgen,
wird die Oberfläche,
die auf galvanischem Wege metallisiert werden soll, zuvor sensibilisiert
also mit anderen Worten elektrisch leitfähig gemacht. Dies ist die Funktion
des Schrittes der „Leitfähigkeitsaktivierung", der Teil der meisten
der zuvor genannten Verfahren ist (chemische Abscheidung von Metallen
und Polymeren, Abscheidung von Kohlenstoffteilchen, Abscheidung
im Vakuum).
-
Bei
den hier vorangehenden im Hinblick auf die Ausbildung einer oder
mehrerer elektrolytischer Abscheidungen beschriebenen Verfahren
ermöglicht das
Aktivierungsverfahren – und
dies stellt einen wesentlichen begrenzenden Faktoren dar – nur das
Leitfähigmachen
komplexer, poröser
und anschließend zu
metallisierender Strukturen, die als Platten (oder Bänder) mit
geringer Dicke vorliegen und die durch ein oder mehrere Behandlungsbäder (chemische
Bäder,
Bäder kohlenstoffhaltiger
Lacke, Gehäuse
der Vakuumabscheidung) transportiert oder geführt werden müssen.
-
Die
chemische Abscheidung von Metall oder leitfähigen Polymeren und die Abscheidung
von Kohlenstoff oder Graftitteilchen wird daher kontinuierlich durchgeführt, da
ein Betrieb im industriellen Maßstab gewünscht ist,
und zwar durch Abrollen von Rollen oder Bändern aus Schaumstoff, Filz
oder Gewirke und durch Führen
von diesen Materialien durch eine Folge von Behandlungsbädern, wobei
diese anschließend
am Ende der Aktivierungslinie wieder aufgerollt werden.
-
Die
Aktivierung durch metallische Abscheidung im Vakuum gemäß der kathodischen
Pulverisationstechnik findet auf vergleichbare Art und Weise durch
Abrollen und Vorbeiführen
an Magnetroden auf halb kontinuierliche Weise zwischen einer Eingangsrolle
und einer Ausgangsrolle statt.
-
Es
werden immer als dünne
Schichten ausgebildete Erzeugnisse aktiviert. Diese dünnen Schichten
sind in Abhängigkeit
der Porosität
des zu behandelnden Produktes, der Dimensionierung ihrer Poren oder
Zwischenräume
oder der Eindringtiefe des Aktivierungsverfahrens auf Dicken in
einer Größenordnung
von einem Millimeter oder einigen Millimetern begrenzt.
-
Schaumstoffe
mit einer Qualität
von „100
ppl" (100 Poren
je linearem Zoll), die also etwa 40 Poren je linearem Zentimeter
an der Oberfläche
aufweisen, können
im industriellen Maßstab
auf zufrieden stellende Art und Weise durch chemische Abscheidung und
unter Vakuum nur bis zu Dicken kleiner als etwa 5 mm und durch Abscheidung
von Kohlenstoff- oder Graphitpulver bis zu Dicken von kleiner als
etwa 3 mm aktiviert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt insbesondere eines neuen Verfahrens
der Leitfähigkeitsaktivierung
bereit, eine innovative Weiterentwicklung des kontinuierlichen chemischen
Verfahrens der Abscheidung leitfähiger
Polymere, das in der französischen
Patentanmeldung mit der Nummer 95 09 547 vom 04. August 1995 beschrieben
ist, und ermöglicht eine
Leitfähigkeitsaktivierung
von komplexen und porösen
Strukturen mit hoher Qualität,
wobei die Strukturen nicht mehr als dünne Bänder, sondern Dicken aufweisen
können,
die mehrere Zentimeter oder mehrere zehn Zentimeter betragen.
-
Dieses
Verfahren bringt nachweislich, wie nachfolgenden dargelegt werden
wird, verschiedene Vorteile gegenüber früheren Techniken mit sich und erlaubt
die Behandlung an blockförmigen
Erzeugnissen durchzuführen.
-
Gemäß der in
der französischen
Patentanmeldung mit der Nummer 95 09 547 vom 04. August 1995 beschriebenen
Erfindung wird die Leitfähigkeitsaktivierung
durch chemische Abscheidung eines leitenden Polymeres durchgeführt.
-
Die
leitende Polymerschicht wird durch Polymerisation eines auf Fasern
oder Maschen des zu behandelnden Substrats abgeschiedenen (aufgepfropften)
Monomers durchgeführt.
-
Diese
Polymerisation wird durch oxidatives Dotieren eines Monomers durchgeführt. Dieser
kann beispielsweise ein Pyrrol, ein Furan, ein Anilin, ein Thiophen
oder ein bestimmtes Derivat von diesen oder insbesondere ein funktionalisierter
Monomer sein.
-
Gemäß dieser
Erfindung wird an den komplexen porösen Strukturen mit dünner Schichtdicke vor
ihrer elektrochemischen Metallisierung eine Behandlung zur Leitfähigkeitsaktivierung
durchgeführt, die
sich wie folgt zusammensetzt:
- 1. Oxidative
Vorbehandlung der Grundstruktur;
- 2. Spülen,
bedarfsweise abgeschlossen durch Entwässern und Trocknen;
- 3. Abscheiden eines Monomers auf der Oberfläche der Fasern oder Maschen
der Struktur, welcher in seiner polymerisierten Form elektrisch
leitfähig
ist;
- 4. Bedarfsweise Entwässern,
Spülen
und Trocknen der Struktur;
- 5. Polymerisieren des zuvor abgeschiedenen Monomers durch oxidatives
Dotieren,
- 6. Spülen
und bedarfsweise Entwässern,
- 7. Trocknen der Struktur bei Bedarf.
-
Für alle Erklärungen und
Begründungen
der Rolle jedes dieser Schritte wird vorteilhafterweise auf das
Dokument 95 09 547 verwiesen.
-
Für einen
kontinuierlichen Ablauf im industriellen Maßstab wird die Behandlung der
Strukturen durch einen vorbeilaufenden Betrieb durchgeführt, wobei
sich das Band aus Schaumstoff, Filz oder Gewirke von einer Eingangsrolle
in einer Folge von Behältern
der Behandlungslösungen
der Schritte 1, 3 und 5 abrollt, zwischen
denen beziehungsweise nach denen die Schritte 2, 4, 6 und 7 durchgeführt werden. Das
mechanisch durch diese Behandlungskette gezogene Band wird am Ausgang
wieder aufgerollt und steht anschließend für die elektrolytischen Abscheidungen
der Metalle bereit. Das zu behandelnde Produkt wird von einem Bad
zum nächsten
befördert.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine erstmalige Umsetzung und eine
bedeutsame Verbesserung des Verfahrens der Leitfähigkeitsaktivierung durch Abscheidung
eines leitfähigen
Polymeres, das in dem Dokument 95 09 547 beschrieben ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde ausgearbeitet, um eine befriedigende
und neue Antwort auf die praxisnahen Probleme der Behandlung zu
geben, die sich bei der Leitfähigkeitsaktivierung
und dem Vorbeiführen
der Komplexen porösen
Strukturen einstellen, und zwar im Hinblick auf den wachsenden Bedarf – für verschiedene
Anwendungen – an
diesen Erzeugnissen mit gesteigerten Dicken. Ziel der Erfindung
ist es schließlich
auch, eine deutliche Kostenreduzierung der industriellen Behandlung
herbeizuführen.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Leitfähigkeitsaktivierung
durch chemische Abscheidung eines leitfähigen Polymeres umgesetzt.
-
Dieses
Verfahren wurde wegen der folgenden wesentlichen Gründe ausgewählt.
- • Hoher
Grad an Eindringtiefe bei der Behandlung (auf flüssigem Wege) mitten in die
komplexen porösen
Strukturen hinein, wobei adäquate,
operative Bedingungen bereitgestellt werden;
- • Ausgezeichnetes
Potential an einer auf einem hohem Niveau liegenden Leitfähigkeit
(und Gleichförmigkeit
der leitfähigen
Schicht) des Erzeugnisses nach der Aktivierungsbehandlung, wobei
adäquate
operative Bedingungen bereitgestellt werden;
- • Hohes
Potential an Kostenersparnis, Sicherheit und Reproduzierbarkeit
des Verfahrens, wobei adäquate
operative Bedingungen bereitgestellt werden;
- • Hohes
Potential an Stabilität
der Aktivierungsbehandlung bei der Lagerung und somit bei der nachfolgenden
Elektrolyse, wobei adäquate
operative Bedingungen bereitgestellt werden.
-
Die
Bereitstellung des in dem Dokument 95 09 547 beschriebenen durch
Vorbeiführen
realisierten Verfahrens ermöglicht
den Erhalt von Platten aus komplexen porösen Strukturen bestehend aus
dreidimensionalen Schaumstoffen, Filzen und Gewirken, die nach der
Aktivierung Widerstandswerte von etwa zehn oder vielfachen von zehn
Ohm zum Quadrat aufweisen. Die auf diese Weise in dünnen Schichten aktivierten
Erzeugnisse können
beispielsweise eine elektrolytische Nickelabscheidung in einem Bad
nach Watt oder in einem Bad vom Typ Sulfamat unter Anlegung geringerer
Spannungen und/oder mit höheren Abscheidungsgeschwindigkeiten
erhalten, als diejenigen, die sich unter gleichen Bedingungen an
Erzeugnissen einstellen lassen, die durch Abscheidung von Kohlenstoff
oder Graphit oder durch Abscheidung von Nickel im Vakuum (gemäß dem französischem
Patent 84 01 110 vom 25. Januar 1984) aktiviert sind. Auf diese
Weise stellt sich bei der Abscheidung des leitenden Stoffes ein
hoher Grad an Leitfähigkeit
sowie an Gleichförmigkeit
und an Stabilität ein.
-
Dennoch
können
sich – wie
bei allen Verfahren der Leitfähigkeitsaktivierung,
die mittels Führung der
Strukturen umgesetzt werden, – bei
der Behandlung mit leitfähigen
Polymeren für
eine Abwicklung im industriellen Maßstab mechanische Probleme
einstellen. Hierbei handelt es sich um Schwierigkeiten, die sich
auf Grund der Mitnahme und dem Vorbeiführen der weichen verformbaren
Strukturen in Form von dünnen
und breiten Bändern
einstellen, wodurch diese Zugspannungen ausgesetzt werden, durch welche
diese verformt oder sogar aufgebrochen werden können. Dies ist insbesondere
bei Schaumstoffstrukturen kritisch, die oftmals aus Polyurethan bestehen
und aufgrund ihrer charakteristischen mechanischen Eigenschaften
im hohen Maße
zerbrechlich sind.
-
Alle
im industriellen Maßstab
bereitgestellten Leitfähigkeitsaktivierungen
von Schaumstoffen oder fasrigen Strukturen wurden bislang aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
kontinuierlich oder halbkontinuierlich durchgeführt.
-
Dies
betrifft sowohl die Verfahren zur chemischen Abscheidung von Metallen
oder Polymeren als auch die Abscheidung von Kohlenstoff, Staub oder Graphit
in Form von Lack oder Anstrichen („alles kontinuierliche Herangehensweisen") und ebenso die physikalische
Abscheidung im Vakuum, die durch Kathodenpulverisation (halbkontinuierlich)
durchgeführt
wird.
-
Die
Einrichtungen der kontinuierlich durchgeführten Aktivierung, wie auch
immer das gewählte Verfahren
ablaufen mag, präsentieren
sich in Form einer zweckmäßigen Abfolge
von Behandlungsbehältern
und Vorrichtungen zum Spülen
und Trocknen, durch die das zu behandelnde Strukturband geführt wird,
wobei es von angetriebenen und/oder nicht angetriebenen Transportrollen
mitgenommen, in die Lösung
eingetaucht und/oder aus diesen herausgeführt wird.
-
Im
Verlauf dieses mehr oder weniger komplexen Kreislaufes, der auf
diese Weise durchzuführen
ist, erfährt
das Band variable Zug- und Spannungsbeanspruchungen in Abhängigkeit
der sich nacheinander einstellenden Lageveränderungen, über welche das Band weitergetrieben
wird. Dem Durchschnittsfachmann beispielsweise erschließt sich
leicht, dass diese Spannungen in dem Bereich, in dem diese Struktur
trocken ist, nicht die gleiche wie in Bereichen ist, in denen die
Struktur in die eine oder andere Behandlungslösung eingetaucht, oder wenn diese
in die Mitte eines Bades hinein geführt oder wenn diese an der
Luft geführt
wird, oder wenn diese vertikal oder horizontal, oder wenn diese
einer Raumtemperatur oder einer höheren Temperatur ausgesetzt
wird.
-
Eine
Vielzahl von Vorsichtsmaßnahmen
sind durchzuführen,
um im Rahmen des Möglichen
zu versuchen, Spannungen zu homogenisieren, wobei jedoch dennoch
zahlreiche Deformationen oder Brüche
des Bandes beobachtet werden. Es konnten insbesondere Streckungen
beobachtet werden, die zu Verengungen der Breite des vorhandenen
Bandes führten.
Ebenso traten bei Schaumstoffen Deformationen der Poren auf, die
sich von einer praktisch kugelförmigen
Ausgestaltung zu elliptischen Formen hin veränderten. Die Dicke des Bandes
wurde bei der Behandlung ebenso in Mitleidenschaft gezogen, indem
es seine Gleichförmigkeit
verlor.
-
Diese
Deformationen der Breite und der Dicke des Bandes des Erzeugnisses
können
komplementäre
Korrekturschritte, wie das Zerschneiden und Kalandrieren notwendig
machen, die sich auf die Kosten und die Verluste der Erzeugnisse
auswirken.
-
Ein
anderes Problem aus dem Bereich der Mechanik, das mit dem Betrieb
des Vorbeiführens verknüpft ist,
führt zur
Führung
des Bandes. Dieses weist naturgemäß die Neigung auf, von der
Achse des Vorbeiführens
abzuweichen. Es können
Phänomene
wie das Aufkräuselns
des Bandes beobachtet werden. Die Deformationen und das abnormale
Versetzen können
zum Auftreten von verschieden Falten und Knicken führen und
hier auch zu Brüchen
oder zur inhomogenen Aktivierung des Bandes.
-
Hilfsmittel
zur Führung
des Bandes sind insbesondere bei Ausgestaltungen mit nicht exakt
zylindrischen Antriebsrollen und einer gewissen Beweglichkeit ihrer
Achsen zweckmäßig. Diese
Anpassungen erhöhen
selbstverständlich
den Grad der Komplexität
solcher vorbeiführender
Installationen und tragen entsprechend zum Anwachsen der Kosten bei.
Sie verursachen darüber
hinaus ein Herabsetzen der Gleichförmigkeit, der Reproduzierbarkeit
und der Zuverlässigkeit
der Behandlung. Sie machen ferner einen Grad der Überwachung
erforderlich, der – ob von
Menschen oder automatisiert durchgeführt – kostenintensiv ist.
-
Die
oben aufgeführten
Probleme verstärken sich
selbstverständlich
mit einer Vergrößerung der Dicke
der zu behandelnden Banden und mit einer Vergrößerung der Geschwindigkeit
des Vorbeiführens,
also mit solchen Parametern, die eine rationelle Industrialisierung
zu steigern trachtet. So führte
der Übergang
eines Versuchsstadiums auf einen industriellen Maßstab zu
einem Übergang
der Breiten von 20 cm bis 30 cm auf Breiten von einem bis zwei Metern
und die Geschwindigkeit des Vorbeiführens von einigen Metern/Stunde
auf einige 10 Meter/Stunde.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt im Wesentlichen darauf ab, ein Verfahren
zur Leitfähigkeitsaktivierung
durch Abscheidung leitfähiger
Polymere auf industrieller Ebene wirtschaftlich lebensfähig zu machen,
wobei das Verfahren nicht von der Art des „Vorbeiführens" ist und eine Umgehung der oben beschriebenen
praktischen Schwierigkeiten ermöglicht.
-
Aufgabe
der Erfindung ist weiterhin, ein Verfahren zur Leitfähigkeitsaktivierung
durch Abscheidung leitfähiger
Polymere auf industrieller Ebene wirtschaftlich lebensfähig zu machen,
wobei das Verfahren eine Behandlung komplexer poröser Strukturen
ermöglicht,
die nicht als dünne
Schicht vorliegen, sondern erstmalig auch große Dicken aufweisen können, wodurch
es eine Prägung
aufweist, die insbesondere für
schaumstoffartige Strukturen interessant ist.
-
Sie
ermöglicht
die Behandlung von Rollen aus Schaumstoff oder Gewirke, ohne dass
diese abgerollt werden müssen.
Darüber
hinaus ermöglicht die
Erfindung die Behandlung von Schaumstoff in Blöcken.
-
Erfindungsgemäß sind es
die Behandlungslösungen,
die in die gesamte Struktur eingebracht werden. Diese muss nicht
mehr nacheinander jedes Bad oder jede nachgeschaltete Vorrichtung
(wie beispielsweise eine Sprenkelanlage zum Spülen oder ein Trocknungsgebläse) durchlaufen.
-
Daher
erfolgt die Behandlung der Leitfähigkeitsaktivierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung durch vollständiges
Tränken
einer Rolle oder eines Blocks der zu behandelnden porösen Struktur
mit verschiedenen Lösungen,
die mitten in die Masse der porösen
Struktur gespritzt werden. Zur Umsetzung weist die Behandlung folgende
Schritte auf:
- • die oxidative Vorbehandlung
- • die
Abscheidung oder das Aufpfropfen des Monomers
- • die
Polymerisation des Monomers durch oxidatives Dotieren
-
Die
Zwischenschritte des Entwässerns,
Spülens
und Trocknens werden ebenfalls an der gesamte Rolle (ohne Abrollen)
oder an dem gesamten Block durchgeführt.
-
Die
Behandlung beträchtlicher
Volumina von komplexen Strukturen mit großer Porosität ohne einen Vorbeiführungsbetrieb
in Form von Bändern, Platten
oder feinen Bändchen
hat im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verschiedenen Anpassungen
des in dem Dokument 95 09 547 beschriebenen Verfahrens geführt.
-
So
wird der erste Schritt der oxidativen Vorbehandlung der Grundstruktur,
der vorteilhafterweise bei einem Schaumstoff aus Polyurethan durchgeführt wird,
auf dem ein Pyrrol abgeschieden wird, mittels einer wässrigen
Lösung
von KMnO4 mit einer Konzentration von 20
g/l bei Temperaturen in der Größenordnung
von 70°C
zum Erhalt einer kurzen Durchgangszeit (etwa 4 Minuten), erfindungsgemäß dahingehend
verändert,
dass eine homogene Behandlung bevorzugt wird, die an einen Durchgang der
Lösung
durch das gesamte Volumen des Erzeugnisses angepasst ist. Diese
Aufgabe wird vorzugsweise durch eine Eintauchzeit des Erzeugnisses
in die Lösung
gelöst,
die in der Größenordnung
von 7 bis 15 Minuten liegen kann (einschließlich der Zeit des Auffüllens und
des Spülens
der Struktur) und durch eine Badtemperatur, die auf etwa 20°C bis 35°C abgesenkt
ist, so dass der gewünschte
Angriff der Oberfläche
der Fasern oder Adern vergleichbar ist, ohne dass die besagte Struktur
zerfällt.
-
Für die Abscheidung
(Aufpfropfen) des Monomers und im Falle von Pyrrol ist es möglich, hinsichtlich
der Formulierung, der Temperaturbedingungen und der Dauer der beschriebenen
Behandlung an den Ausführungen
des Dokuments 95 09 547 festzuhalten. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung konnte jedoch gezeigt werden, dass aus verfahrensökonomischen
Gründen
auch eine davon abweichende Formulierung ausgewählt werden kann.
-
In
dem Dokument 95 09 547 wurde vorgeschlagen, die Verwendung traditioneller
Lösungsmittel
wie Pyrrol oder Benzol aus Sicherheitsgründen zu vermeiden und eine
Lösung
vom Typ
- • 80
cc/l Pyrrol
- • 120
cc/l Isopropanol
- • 800
cc/l Wasser
zu verwenden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es im Hinblick auf die Einsparung von Isopropanol
vorteilhaft, eine alkalische Abscheidungslösung vom Typ Pyrrol-Wasser-Kaliumhydroxit
bereitzustellen, die eine pH-Wert von über 10 und insbesondere in
der Größenordnung von
13,5 aufweist und die vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen
12°C und
25°C eingesetzt
wird.
-
Eine
solche die Lösung,
die das Auflösen von
Pyrrol ermöglicht,
weist eine für
die meisten der zu behandelnden Strukturen und insbesondere für die aus
Polyurethan bestehenden Schaumstoffe ausreichend hohe Aggressivität auf. Ihre
Verwendung im Bereich des Prozesses der Aktivierung im vorbeilaufenden
Betrieb, der bei Schaumstoffbändern
angewendet wurde, schwächte
die Struktur, die zunächst ihren „mechanischen
Halt" verlor und
schließlich ganz
besonders anfällig
für Deformationen
und Brüche
wurde.
-
Sie
kann jedoch an zu behandelnden Strukturen angewendet werden, die
in Blöcken
oder in nicht abgrollten Rollen vorliegen.
-
Erfindungsgemäß kann bei
einer solchen Lösung
der Schritt der Abscheidung von Pyrrol in Zeitbereichen durchgeführt werden,
die vorteilhafter Weise zwischen einschließlich 5 Minuten und 15 Minuten liegen.
Bei Anwendungen an Schaumstoffen aus Polyurethanen sei darauf hingewiesen,
dass Eintauchzeiten, die 5 Minuten überschreiten, nur wenig zum Endergebnis
der Aktivierung beitragen.
-
Der
Schritt der Polymerisation durch oxidatives Dotieren des Monomers
kann unter den in dem Dokument 95 09 547 beschriebenen Bedingungen, beispielsweise
für die
Polymerisation von Pyrrol durchgeführt werden.
-
Für die Zwischenschritte
des Entwässerns, des
Spülens
und des Trocknens konnte im Rahmen der vorliegenden Erfindung gezeigt
werden, dass diese direkt an den Rollen (ohne Abrollen) oder Blöcken der
porösen
Strukturen durchgeführt
werden können.
Diese Schritte werden zur Begrenzung der Verluste und der Mitnahme
von Behandlungslösungen
durchgeführt.
-
Als
nicht begrenzendes Beispiel der Erfindung wird nachfolgend eine
vollständige
Umsetzung einer Leitfähigkeitsbehandlung
an Hand einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch Abscheidung eines leitfähigen Polymers und anschließend eine
elektrochemische Metallisierung einer komplexen porösen Struktur
beschrieben.
-
Die
zur Aktivierung vorgesehene Struktur ist ein entdeckelter Schaumstoff
aus Polyurethan mit einer Qualität
von „100
ppl" und mit einer
Dichte in der Größenordnung
von 30 kg/m3.
-
Der
Schritt der oxidativen Vorbehandlung wird durch Eintauchen eines
Schaumstoffblockes mit den Dimensionen 100 × 50 × 50 cm über 15 Minuten in einer wässrigen
Lösung
von Kaliumpermanganat (KmnO4) mit einer
Konzentration von 20 g/l und einem pH-Wert von genau 8 durchgeführt. Die
Temperatur der Lösung
liegt zwischen 25°C
und 30°C.
-
Die
Verwendung dieser Lösung
zur Vorbehandlung weist den Vorteil auf, dass diese zu der Bildung
einer Mangandioxidschicht (MnO2) an der Oberfläche der
Maschen des Schaumstoffes führt.
-
Da
anschließend
das Aufpfropfen des Monomers durchgeführt wird, geht das MnO2 zumindest teilweise bei dessen Kontakt
in einen tieferen Oxidationszustand über, wodurch die Oxidation
und damit die Polymerisation des Monomers an seiner inneren Oberfläche hervorgerufen
wird.
-
Anschließend wird
nach einer ersten Entwässerung
eine Spülung
durch Eintauchen des Schaumstoffblockes in ein Bad mit stehendem
Leitungswasser und nachfolgend ein Duschen des Blockes ebenso mit
Leitungswasser durchgeführt.
Der Schaumstoff wird erneut eine zeitlang entwässert und vorzugsweise mit
warmer Luft getrocknet.
-
Der
Schritt des Aufpfropfens des Monomers wird durch Eintauchen des
Schaumstoffblockes in eine Lösung
von Pyrrol (C4H4N)
in einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Wasser durchgeführt.
-
Die
in diesem Beispiel verwendete Lösung lautet
wie folgt:
- • 50cc/l
Pyrrol
- • 28
g/l Kaliumhydroxid
- • 950
cc/l Wasser
-
Diese
alkalische Lösung
mit einer Konzentration an Kaliumhydroxid von 0,5 N weist einen pH-Wert
von etwa 13,5 auf.
-
Die
für die
Lösung
eingestellte Temperatur liegt in dem gewählten Ausführungsbeispiel vorzugsweise
zwischen 15°C
und 25°C.
-
Die
Dauer des Eintauchens des Schaumstoffes liegt zwischen 5 Minuten
und 10 Minuten.
-
Die
Menge an abgeschiedenem Pyrrol am Ende dieses Schrittes beträgt einige
Kilogramm pro Kubikmeter und in dem vorliegenden Beispiel 3 kg/m3.
-
Anschließend wird
der Schaumstoff entwässert.
Dies stellt einen zu diesem Zeitpunkt wichtigen Schritt dar, um
die Verluste an Lösung
und insbesondere an Pyrrol zu begrenzen. Die Entwässerungsdauer
beträgt
zwischen etwa einer und zwei Minuten. Diese Entwässerung kann vorteilhafterweise
durch Agitation des Schaumstoffblockes und/oder Blasen von Luft
durch diesen hindurch verbessert werden.
-
Der
Schritt der Polymerisation des Pyrrols zu Polypyrrol wird durch
Eintauchen des Schaumstoffblockes in eine wässrige oxidativ dotierende
Lösung mit
folgender Zusammensetzung durchgeführt:
- • 50 g/l
Eisenchlorid
- • 50
cc/l einer 34%igen Fluorborsäure
-
Die
Temperatur der Lösung
beträgt
vorteilhafter Weise etwa 20°C
und die Behandlungsdauer der Polymerisation liegt zwischen 10 Minuten
und 20 Minuten.
-
Anschließend wird
der Schaumstoffblock durch Eintauchen in ein stehendes Bad aus Leitungswasser
gespült
und dann eine zweite Spülung
in einem ausgetauschten Bad mit stehendem Wasser durchgeführt, bevor
der Schaumstoffblock getrocknet wird, beispielsweise durch Beblasen
mit warmer Luft.
-
Nach
der Leitfähigkeitsaktivierung
liefert die Widerstandsmessung Werte zwischen einschließlich 10
und 50 Ohm zum Quadrat und zwar sowohl an der Oberfläche des
Blockes als auch an jedem Schnitt, der durch sein Inneres geführt wird.
-
Anschließend ist
die Zerschneidung des Schaumstoffblockes zum Erhalt der gewünschten Form
möglich.
Diese kann von jeglicher Art sein und insbesondere Platten, Bänder und
Bändchen
durch Schälen
des Blockes, prismatische Formen oder verschiedene Zylinderformen,
Muffen ..., umfassen, welche für
die beabsichtigte Anwendung geeignet sind.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die von der Erfindung bereitgestellte
Möglichkeit,
die Formgebung der zu behandelnden Strukturen erst nach deren Leitfähigkeitsaktivierung
und nicht vorher bereitzustellen, wie dies bislang üblich war,
verschiedene wesentliche Vorteile aufweist.
-
Während der
verschiedenen Aktivierungsschritte erfährt die geänderte Struktur bereits beschriebene
Belastungen und insbesondere mit der Abscheidung des Monomers einen
merklichen Verlust seiner mechanischen Festigkeit. Wird die Aktivierung
erfindungsgemäß auf den
nicht ausgerollten Rollen, also kompakt, oder sogar an Blöcken der
porösen
Struktur durchgeführt,
wird die Wirkung dieses Festigkeitsverlustes wirkungsvoll durch
die Unbeweglichkeit des Erzeugnisses verringert, welches in einer
dichten und massiven Form verbleibt, anstatt in Form von Bändchen mit
geringer Dicke umlaufen zu müssen.
-
Die
als kompakte Rollen oder in Blöcken
behandelten Strukturen können
dennoch begrenzte Deformationen ihres Volumens erfahren. Diese Deformationen
sind im Allgemeinen bei Schaumstoffen aus Polyurethan ausgeprägter. Die
Behandlung in Form Blöcken
stellt unter diesem Gesichtspunkt für die sich aus den Deformationen
ergebenden Probleme besonders interessante Lösungen bereit.
-
Tatsächlich ist
nicht nur die Festigkeit des Schaumstoffes in Blockform größer als
diejenige, die sich bei Platten oder dünnen Scheiben einstellt, was bei
einer wabenförmigen
Struktur leicht verständlich ist,
die Deformationen, die auch weiterhin beobachtet werden können, verlieren
darüber
hinaus auf der Stufe des Endproduktes ihre Bedeutung.
-
Wird
der Schaumstoff vor der Aktivierung in dünne Bänder geschnitten (beispielsweise
ungefähr 1
mm bis 3 mm zur Verwendung als Träger von Elektroden für Akkumulatoren),
können
die der Breite und der Dicke aufgeprägten Deformationen und Unregelmäßigkeiten
messbar auf dem aktivierten Produkt und schließlich auch am Endprodukt also
nach der Metallisierung nachgewiesen werden.
-
Da
die Leitfähigkeitaktivierung
an einem Schaumstoffblock durchgeführt und dieser erst nach dem
Leitfähigmachen
der Struktur in Rollen von Bändern
mit einer Dicke von 1 bis 3 Millimeter geschnitten wird, ermöglicht dieses
Zerschneiden nach der Aktivierung auf einfache Weise den Erhalt
eines Bandes, das eine vollkommen regelmäßige Dicke und Breite aufweist.
Die Deformationswirkung kann auf diese Weise „ausgeschaltet" werden.
-
Da
die Strukturen entweder in Form von Rollen oder Blöcken behandelt
werden, ermöglicht
die Erfindung außerdem
eine deutliche und insbesondere im Hinblick auf verschiedene Anwendungen
geforderte Verbesserung der Gleichförmigkeit des Endproduktes,
sollte nach der Aktivierung eine elektrolytischen Metallisierung
durchgeführt
werden.
-
Die
erfindungsgemäße Aktivierung
ermöglicht
die Vermeidung oder Begrenzung der bei der metallischen Abscheidung
auf der zu beschichtenden Oberfläche
unter Galvanoplasten wohl bekannten Probleme, die mit dem Phänomen des „Ansetzens" oder „Punkteffektes" verknüpft sind.
-
Es
ist dem Fachmann wohl bekannt, dass bei der Elektrolyse an einer
als Kathode eingesetzten nicht glatten und ebenen Oberfläche in einem
Behälter
der Oberflächenbeschichtung
die metallische Abscheidung bevorzugt an den Bereichen der behandelten
Oberfläche
stattfindet, die näher
an der oder an den Anoden angeordnet sind. Im Falle von sehr komplexen
Strukturen, wie Schaumstoffen führt
diese elektrochemische Eigenschaft zu einem „Ansetzen" der metallischen Abscheidung an den
Stellen der Maschen, die aus der Oberfläche hervorragen. Diese erhabenen
Bereiche wirken, wie es die Spezialisten nennen, wie „Stromfresser". Diese konzentrieren
die Abscheidungen zum Nachteil der Bereiche der Struktur, die weiter
entfernt von den Anoden angeordnet sind, also im Falle einer Struktur,
die zwischen zwei Anoden angeordnet ist, zum Nachteil der zentralen
Bereiche der Struktur. Es liegt daher immer ein differenzieller
Unterschied der Dicke der metallischen Abscheidung zwischen den äußeren Bereichen
und dem inneren Bereich der komplexen dreidimensionalen Struktur
vor, die durch Oberflächenabscheidung
metallisierten wurde. Es ist jedoch in den meisten Anwendungsfällen wichtig,
dass die Elektrolyse unter Bedingungen durchgeführt wird, welche diese Phänomen minimieren,
um ein Verhältnis
der Abscheidungsdicke zwischen dem Kern und den Außenflächen zu
erreichen, das möglichst
nah bei eins liegt. Dieses Verhältnis
wird im Bereich der metallischen oder metallisierten Schaumstoffe üblicherweise
von Herstellern und Anwendern „D.
T. R." (Differential
Thickness Ratio) genannt.
-
Zum
Erhalt von kleinen Werten dieses Verhältnisses ist es daher interessant
und wertvoll, dass die Struktur vor der Elektrolyse an den aus der
Oberfläche
hervorragenden Bereichen der Maschen eine geringere Leitfähigkeit
aufweist als in den restlichen Bereichen. Dies ermöglicht,
das Phänomen
und die Bildung von „Stromfressern" zu begrenzen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auf Grund der unmittelbar an den Rollen
von Schaumstoff, Filz oder Gewirke oder an Blöcken von Schaumstoff durchgeführten Behandlung
eine passende und wirtschaftliche Antwort zur Lösung dieses Problems bereit.
-
Wird
die Aktivierung an einer Rolle durchgeführt, die durch Aufrollen eines
Bandes (aus Schaumstoff, Filz oder Gewirke) ausgebildet ist, werden
die Bereiche der Fäden,
Fasern oder Maschen, die aus der Oberfläche des Bandes hervorragen,
gegen entsprechende Bereiche von Fäden, Fasern oder Maschen gepresst,
die aus den Oberflächen
der Teilbereiche der benachbarten Bänder hervorragen. Diese Bereiche
sind es, die im aktivierten Zustand während der Elektrolyse die wesentlichen
Stromfresser ausbilden können.
Aufgrund der Tatsache, dass diese Bereiche gegeneinander gepresst
sind, sind diese wenigstens teilweise gegen die Abscheidung des
Monomers und gegen dessen oxidativer Dotierung zum leitfähigen Polymer
geschützt.
Diese vorteilhafte Situation tritt deutlich zu Tage, wenn das die
behandelte Rolle ausbildende Band nach der Aktivierung abgerollt
wird. Es kann nun eine leichte Haftung zwischen den Windungen des
Bandes beobachtet werden, eine Haftung, die ohne Verschleiß des Bandes aufgebrochen
werden kann, die jedoch bezeugt, dass die Leitfähigkeitsabscheidung zwischen
diesen die Kontaktbereiche der Fasern oder Maschen, die gegen diejenigen
der darüber
liegenden Windungen gepresst sind, miteinander verknüpft. Das
Aufbrechen dieses Kontaktes legt diese Bereiche häufig kahl,
macht sie mit anderen Worten aktivierungsfrei oder führt eine
herabgesetzte Leitfähigkeit
herbei, wobei diese die aus der Oberfläche des Bandes hervorragenden
Bereiche ausbilden.
-
Wird
die Aktivierung an einem Kunststoffblock durchgeführt, tritt
das Ergebnis im Hinblick auf die Beseitigung von Stromfresserbereichen
noch deutlicher zu Tage.
-
Im
Anschluss an die Aktivierung des Blockes über sein gesamtes Volumen hinweg,
wird dieser „geschält", um ein Band in
jeder beliebigen anderen Form mit ausgewählter Dicke zu erhalten. Das
Zuschneiden während
des Schälschrittes
legt die Scheiben der Maschen kahl, die an der Oberfläche der
aufgeschnittenen Strukturen sichtbar werden und die eine Fläche von
Polyurethan oder (eines anderen Grundmaterials) aufzeigen, die jedenfalls
nicht von einem leitfähigen
Polymer bedeckt ist.
-
Es
wurden vergleichende Tests der elektrolytischen Metallisierung unter
identischen Elektrolysebedingungen an mit Polypyrrol aktivierten
Schaumstoffplatten durchgeführt,
wobei die einen direkt in Form von Platten mit der für die Elektrolyse
gewünschten
Dicke und die anderen in Form von Blöcken aktiviert wurden, welche
nach der Aktivierung zu Platten geschnitten wurden.
-
Folgende
Versuche wurden durchgeführt:
- • zwei
Arten von Polyurethanschaumstoffen 100 ppl und 80 ppl (40 bzw. 30
Poren je linearem cm),
- • zwei
Platten mit jeweils unterschiedlicher Dicken, und zwar 1,7 mm und
5 mm,
- • und
schließlich
die Elektrolyse eines Abschnittes mit Kupfer eines anderen Abschnittes
mit Nickel.
-
In
allen Fällen
konnte beobachtet werden, dass der Effekt des Ansetzens, welcher
in Bereichen der Maschen sehr ausgeprägt ist, die aus der Oberfläche der
in dieser Form aktivierten Platten hervorragen, sehr stark herabgesetzt,
ja sogar an Platten, die nach der Aktivierung der Schaumstoffblöcke geschnitten
wurden, vollständig
unterdrückt
werden konnte.
-
Die
fehlende lokale Ansammlung an der Oberflächen der metallischen Abscheidungen
in solchen Bereichen (Ansetzen) ermöglicht der galvanischen Abscheidung über die
gesamte Struktur hinweg unter den besten Bedingungen der Gleichförmigkeit
abzulaufen und folglich darauf hinzuwirken, dass sich das Verhältnis der
Dicke der metallischen Abscheidung zwischen dem Kern und den Oberflächen gegen
eins strebt.
-
Bei
den Elektrolyseversuchen konnte festgestellt werden, dass zur Abscheidung
von Kupfer oder Nickel von mehreren 100 Gramm pro Quadratmeter auf
der wirksamen Oberfläche
der Schaumstoffplatte die nicht aktivierten Scheiben der Maschen
dennoch schrittweise von Metall bedeckt wurden, wobei die Abscheidung
auf diesen Oberflächen
durch den Nachbarschaftseffekt erreicht wurde. Die Maschen können daher
durchgängig
von Metall bedeckt sein.
-
Die
komplexen porösen
Strukturen gemäß der Erfindung
können
durch Abscheidung von Kupfer, Nickel, Eisen, Chrom, Zink, Aluminium,
Blei, Zinn, Platin oder von irgendeinem anderen Platinmetall oder
durch Abscheidung von Legierungen, Mischungen oder Überlagerung
zweier dieser Metalle metallisiert werden, wobei diese Aufzählung die
Erfindung nicht beschränken
soll.
-
Die
gemäß der Erfindung
metallisierten porösen
komplexen Strukturen können,
müssen
jedoch nicht, nach der Metallisierung einer thermischen Behandlung
unterzogen werden, um Stoffe organischen Ursprungs, die bei der
Aktivierung zugeführt
wurden, abzubrennen oder die metallische Abscheidung oder die metallischen
Abscheidungen unter kontrollierter Atmosphäre thermisch zu behandeln.
-
Die
erfindungsgemäß aktivierten
Strukturen können
als solche ohne nachträgliche
Metallisierung verwendet werden. Die durch die Abscheidung des leitfähigen Polymers
leitfähig
gemachten Strukturen, können
für verschiedene
Anwendungen im Bereich des elektromagnetischen Schutzes, des antistatischen
Schutzes, für
den Austausch von Wärme,
den Nachweis und für
das Einfangen von organischen oder biologischen Molekülen oder
dergleichen eingesetzt werden.
-
Diese
Anwendungen werden auf Grund der Möglichkeit der Erfindung, diese
Strukturen in verschiedenen Formen bereitzustellen, favorisiert.
Sie werden dies gemäß der Erfindung
auch auf Grund der Qualität
der Abscheidung des Leiters und insbesondere auf Grund ihrer Stabilität in trockenen
und feuchten, neutralen oder sauren Umgebungen.
-
Wie
bereits aus dem vorangehenden deutlich wurde, ist die Erfindung
selbstverständlich
nicht auf die beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
-
Die
Erfindung beschränkt
sich nicht auf die angegebenen Beispiele sondern umfasst vielmehr alle
Varianten.