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Die
Erfindung betrifft Thrombininhibitoren, die als Antikoagulationsmittel
bei Säugern
brauchbar sind. Insbesondere betrifft sie 5- und 6-Azaindolderivate
mit einer hohen Antikoagulansaktivität und einer antithrombotischen
Aktivität.
Daher betrifft die Erfindung neue Thrombininhibitoren, pharmazeutische
Zusammensetzungen, die die Verbindungen als Wirkstoffe enthalten
und die Verwendung der Verbindungen zur Herstellung von Antikoagulantien
zur Prophylaxe und Behandlung von Lungenembolie, arterieller Thrombose,
insbesondere Myokardischämie,
Myokardinfarkt und cerebraler Thrombose, allgemeinen Hyperkoagulationszuständen und
lokalen Hyperkoagulationszuständen,
wie nach einer Angioplastie und koronaren Bypass-Operationen, und
allgemeiner Gewebeverletzung, da sie mit dem Entzündungsprozess
zusammenhängt.
Zusätzlich
sind die antithrombotischen Mittel als Antikoagulantien bei in vitro
Anwendungen brauchbar.
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Der
Vorgang der Blutgerinnung, die Thrombose, wird durch eine komplexe
proteolytische Kaskade ausgelöst,
die zur Bildung von Thrombin führt.
Thrombin entfernt proteolytisch die Aktivierungspeptide von den Aα und Bβ-Ketten von
Fibrinogen, das in Blutplasma löslich
ist, was die Bildung von unlöslichem
Fibrin auslöst.
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Die
Antikoagulation wird derzeit durch die Verabreichung von Heparinen
und Kumarinen erreicht. Die parenterale pharmakologische Kontrolle
der Koagulation und der Thrombose basiert auf der Hemmung von Thrombin
durch die Verwendung der Heparine. Heparine wirken indirekt auf
Thrombin durch die Beschleunigung der hemmenden Wirkung von endogenem
Antithrombin III (der hauptsächliche
physiologische Inhibitor von Thrombin). Da die Antithrombin III
Spiegel im Plasma variieren können
und da oberflächengebundenes Thrombin
gegenüber
diesem indirekten Mechanismus resistent zu sein scheint, können Heparine
eine ineffektive Behandlung darstellen. Da man glaubt, dass Gerinnungstests
mit Wirksamkeit und Sicherheit zusammenhängen, müssen die Heparinspiegel mit
Gerinnungstests überwacht
werden (insbesondere mit dem aktivierten partiellen Thromboplastinzeittest
(APTT)). Kumarine verhindern die Bildung von Thrombin durch die
Blockierung der posttranslationalen gamma-Carboxylierung bei der
Synthese von Prothrombin und anderen Proteinen dieses Typs. Aufgrund
ihres Wirkmechanismus kann die Wirkung von Kumarinen sich nur langsam
entwickeln, nämlich
6–24 Stunden
nach der Verabreichung. Ferner sind sie keine selektiven Antikoagulantien.
Kumarine erfordern ebenfalls die Überwachung mit Gerinnungstests
(insbesondere dem Prothrombinzeittest (PT)).
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Antithrombotische
Diamine sind in der WO 97/25033 A beschrieben.
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Obwohl
die Heparine und Kumarine wirksame Antikoagulantien sind und bis
jetzt kein allgemein anerkanntes kommerzielles Arzneimittel trotz
der anhaltenden Versprechungen aus dieser Verbindungsklasse hervorging,
existiert ein Bedarf für
Antikoagulantien, die selektiv auf Thrombin wirken und unabhängig von
Antithrombin III sind, eine schnelle Hemmwirkung nach der Verabreichung,
vorzugsweise einem oralen Weg, hervorrufen, und nicht mit der Lyse
von Blutgerinnseln wechselwirken, wie dies zur Erhaltung der Hämostase
erforderlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie sie im folgenden definiert sind, starke Thrombininhibitoren
sind, die nach einer oralen Verabreichung eine hohe orale Bioverfügbarkeit
und bevorzugte Pharmakokinetiken aufweisen.
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Die
EP 0 668 279 A beschreibt
1-Benzylazaindole, die an Cycloalkylringe fusioniert sind und ihre
Verwendung als antiatherosklerotische Mittel und auch als antithrombotische
Mittel. Die
EP 0 705
831 A beschreibt 6-Azaindole, die an der Position 1 durch
Carboxyalkylgruppen substituiert sind und die zur Behandlung von
Thrombose brauchbar sein sollten. Die
EP 0 802 183 A beschreibt substituierte 1-Benzyl-2-phenylindole,
die als östrogene
Mittel wirken. Die WO 98/48797 A beschreibt substituierte 1-Benzyl-2-phenylindole
als Thrombininhibitoren.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz hiervon bereitgestellt
worin
eines von X und
Y für N
steht und das andere von X und Y für CH steht,
R
e für Wasserstoff,
Methyl, Methoxy oder Halogen steht,
R
1 für Carboxy,
C
1-C
4 Alkoxycarbonyl,
Hydroxymethyl, -CO-NR
sR
t oder
-X
1-(CH
2)
s-NR
sR
t steht,
worin X
1 für eine direkte Bindung, Methylen
oder O steht, s für
1 oder 2 steht mit der Maßgabe,
dass wenn s für
1 steht, X
1 für eine direkte Bindung steht
und R
s und R
t unabhängig für Wasserstoff
oder C
1-C
3 Alkyl
stehen oder die Gruppe NR
sR
t für Pyrrolidino,
Piperidino oder Morpholino steht, und
R
2 für -X
2-(CH
2)
m-NR
aR
b steht, worin
X
2 für
eine direkte Bindung, Methylen, O oder S steht, m für 1, 2,
3, 4 oder 5 steht, mit der Maßgabe,
dass wenn m für
1 steht, X
2 dann für eine direkte Bindung steht
und R
a und R
b unabhängig für Wasserstoff
oder C
1-C
3 Alkyl
stehen oder die Gruppe NR
aR
b für Pyrrolidino,
Piperidino oder Morpholino steht, oder
R
2 für -X
2-(CH
2)
n-R
f steht, worin X
2 für eine direkte
Bindung, Methylen oder O steht, n für 1, 2 oder 3 steht und R
f für
5-Tetrazolyl, Carboxy, C
1-C
4 Alkoxycarbonyl
oder Hydroxymethyl steht, und
mit der Maßgabe, dass zumindest eines
von R
1 und R
2 einen
basischen Aminorest -NR
sR
t oder
-NR
aR
b enthält.
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In
dieser Beschreibung werden die folgenden Definitionen verwendet,
falls nichts anderes angegeben ist: Halogen steht für Fluor,
Chlor, Brom oder Iod, Alkyl, Alkoxy usw. stehen beide für gerade
und verzweigte Gruppen, aber der Bezug auf einen einzelnen Rest,
wie "Propyl", umfasst nur den
geradkettigen ("normalen") Rest, wobei ein
verzweigtkettiges Isomer, wie "Isopropyl", spezifisch erwähnt wird.
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Es
ist ersichtlich, dass bestimmte Verbindungen der Formel I (oder
Salze oder Prodrugs usw.) in isomeren Formen vorkommen und so isoliert
werden können,
einschließlich
cis- oder trans-Isomeren, wie auch als optisch aktive razemische
oder diastereomere Formen. Es ist auch verständlich, dass die vorliegende
Erfindung eine Verbindung der Formel I als Diastereomerengemisch
wie auch in Form eines einzelnen Diastereomers umfasst und dass
die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I als Enantiomerengemisch wie
auch in Form eines einzelnen Enantiomers umfasst, wobei alle diese
Gemische oder Formen eine hemmende Aktivität gegenüber Thrombin aufweisen, wobei
es in der Technik bekannt ist, wie man bestimmte Formen herstellt
oder isoliert und wie man die hemmenden Eigenschaften gegen Thrombin
durch Standardtests bestimmt, einschließlich der unten beschriebenen.
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Zusätzlich kann
eine Verbindung der Formel I (oder ein Salz oder Prodrug usw.) einen
Polymorphismus zeigen oder kann ein Solvat mit Wasser oder einem
organischen Lösemittel
bilden. Die vorliegende Erfindung umfasst alle solchen polymorphen
Formen, jedes Solvat oder jedes Gemisch hiervon.
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Besondere
Bedeutungen sind im folgenden für
Reste, Substituenten und Bereiche nur zur Erläuterung angegeben und sie schließen nicht
andere definierte Bedeutungen oder andere Bedeutungen innerhalb
der definierten Bereiche für
die Reste und Substituenten aus.
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Eine
bestimmte Bedeutung für
beispielsweise eine C1-C3 Alkylgruppe
ist Methyl, Ethyl, Propyl oder Isopropyl und für eine C1-C4 Alkoxygruppe Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy
oder t-Butoxy.
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Eine
besondere unabhängige
Bedeutung für
Re ist Methyl, Methoxy oder Brom, für R1 -CO-NRsRt oder -X1-(CH2)s-NRsRt und für
R2 -X2-(CH2)m-NRaRb oder -X2-(CH2)n-Rf,
worin X2 für O steht, n für 3 steht
und Rf für Carboxy,
C1-C4 Alkoxycarbonyl
oder Hydroxymethyl steht.
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Eine
besonderere unabhängige
Bedeutung für
Re ist Methoxy, für R1 Pyrrolidinocarbonyl
oder Pyrrolidinomethyl und für
R2 2-Pyrrolidinoethoxy.
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Eine
bestimmte Verbindung der Formel I ist eine, worin Re für Methoxy
steht und R1 für Pyrrolidinomethyl steht.
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Spezifische
Verbindungen der Formel I sind in den begleitenden Beispielen beschrieben.
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Ein
pharmazeutisch annehmbares Salz eines antithrombotischen Mittels
der vorliegenden Erfindung umfasst eines, worin ein Säureadditionssalz
mit einer Säure
hergestellt wird, die ein pharmazeutisch annehmbares Anion liefert.
Daher liefert ein Säureadditionssalz
einer oben bereitgestellten neuen Verbindung der Formel I, das mit
einer Säure
hergestellt wird, die ein pharmazeutisch annehmbares Anion liefert,
einen bestimmten Aspekt der Erfindung. Beispiele für solche
Säuren
werden hierin später
bereitgestellt. Zusätzlich
bildet eine Verbindung der Formel I, die einen sauren Rest enthält, ein
mit einer Base hergestelltes Salz, das ein pharmazeutisch annehmbares
Anion liefert.
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Als
zusätzlicher
Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Formulierung geliefert,
die eine Verbindung der Formel I (oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz hiervon) zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoff enthält,
wie dies in einer der obigen Beschreibungen bereitgestellt wird.
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Eine
Verbindung der Formel I kann durch Verfahren hergestellt werden,
die Verfahren umfassen, welche in der Chemie zur Herstellung der
Verbindungen bekannt sind oder durch ein neues hierin beschriebenes Verfahren.
Ein Verfahren für
eine neue Verbindung der Formel I (oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes
hiervon), neue Verfahren für
eine Verbindung der Formel I und neue Zwischenprodukte zur Herstellung einer
Verbindung der Formel I gemäß obiger
Definition stellen weitere Merkmale der Erfindung dar und werden durch
die folgenden Verfahren erläutert,
worin die Bedeutungen der allgemeinen Reste wie oben definiert sind, falls
nichts anderes angegeben ist. Es ist ersichtlich, dass es bevorzugt
oder erforderlich ist, eine Verbindung der Formel I herzustellen,
worin eine funktionelle Gruppe durch eine herkömmliche Schutzgruppe geschützt wird,
und die Schutzgruppe anschließend
unter Bildung der Verbindung der Formel I zu entfernen.
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Im
allgemeinen kann eine Verbindung der Formel I gemäß einer
der in Schema I angegebenen Wege, die auch in den Beispielen beschrieben
sind, hergestellt werden, worin jedes von Q1,
Q2 und Qe jeweils
für eine der
Bedeutungen der Gruppen R1, R2 und
Re, eine geschützte Version einer solchen Gruppe
oder einen Rest steht, der weiter zu einer solchen Gruppe umgewandelt
werden kann. Bequemerweise wird die Verbindung der Formel (A) mittels
einer starken Base deprotoniert und das entstehende Dianion wird
mit einem Benzamid, wie dem gezeigten Weinreb-Amid, kondensiert
und unter Bildung eines Azaindols der Formel (B) cyclisiert. Das 1-substitierte
Azaindol der Formel (C) wird durch Alkylierung des Azaindols der
Formel (B) mit einem Reagenz der Formel (D) erhalten. Die schließliche Umwandlung
einer Gruppe Q1, Q2 oder
Qe in R1, R2 oder Re wird an einer
bequemen Stelle in Übereinstimmung
mit der verwendeten Chemie ausgeführt.
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-
Somit
wird ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes hiervon bereitgestellt,
wie dies in einem der obigen Beschreibungen bereitgestellt wird,
das ausgewählt
ist aus:
- (a) Alkylierung der Position 1 eines
Azaindols der Formel II mittels einer Verbindung
der Formel III worin L für eine herkömmliche Abgangsgruppe steht,
beispielsweise mittels eines Verfahrens, das in Beispiel 1-D beschrieben
ist,
- (b) für
eine Verbindung der Formel I, worin R1 für -CO-NRsRt steht, Amidierung
eines Esters der Formel I, worin R1 für C1-C4 Alkoxycarbonyl
steht (wie dies beispielsweise in Beispiel 1-E beschrieben ist)
oder einer Säure
der Formel I, worin R1 für Carboxy oder ein aktiviertes
Derivat hiervon steht, mit einem Amin der Formel H-NRsRt, und
- (c) für
eine Verbindung der Formel I, worin R1 für -CH2-NRsRt steht,
Reduktion des Carbonyls einer Verbindung der Formel I, worin R1 für
-CO-NRsRt steht
(beispielsweise unter Verwendung eines Verfahrens, wie es in Beispiel
2 beschrieben ist),
wonach bei jedem der obigen Verfahren,
falls eine funktionelle Gruppe mittels einer Schutzgruppe geschützt ist,
die Schutzgruppe entfernt wird, und
wonach bei jedem der obigen
Verfahren, falls ein pharmazeutisch annehmbares Salz einer Verbindung
der Formel I erforderlich ist, dieses erhalten wird durch Umsetzung
der basischen Form einer solchen Verbindung der Formel I mit einer
Säure,
die ein physiologisch annehmbares Gegenion liefert, oder für eine Verbindung der
Formel I, die einen sauren Rest trägt, dieses erhalten wird durch
Umsetzung der sauren Form einer solchen Verbindung der Formel I
mit einer Base, die ein pharmazeutisch annehmbares Kation liefert,
oder durch jedes andere herkömmliche
Verfahren
und worin, falls nichts anderes beschrieben ist,
X, Y, R1, R2 und
Re die oben beschriebenen Bedeutungen haben.
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Wie
hierin verwendet, ist eine Abgangsgruppe ein Rest, der in einer
nukleophilen Substitutionsreaktion abgespalten wird, beispielsweise
eine Halogengruppe (wie Chlor, Brom oder Iod), eine Sulfonatestergruppe (wie
Methylsulfonyloxy, p-Toluylsulfonyloxy oder Trifluormethylsulfonyloxy)
oder reaktive Gruppen, die aus einer Behandlung eines Alkohols mit
Triphenylphosphin, Diethylazodicarboxylat und Triethylamin (in einer
Mitsunobureaktion) resultieren. Ein aktiviertes Derivat einer Carbonsäure umfasst
beispielsweise einen Ester (wie einen Methylester), ein Säurehalogenid
(wie ein Säurechlorid),
einen aktivierten Ester (wie mit 1-Hydroxy-7-azobenzotriazol, 1-Hydroxybenzotriazol
oder N-Hydroxysuccinimid), ein Anhydrid mit einer Carbonsäure (wie
es durch die Umsetzung mit Butylchlorformiat gebildet wird) oder
ein aktiviertes Derivat, das durch die Reaktion eines Kupplingsmittels
gebildet wird (wie mit einem Carbodiimid, beispielsweise mit Dicyclohexylcarbodiimid
oder mit 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid).
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Neue
Zwischenprodukt- oder Ausgangsverbindungen, wie ein Azaindol der
Formel II, liefern weitere Aspekte der Erfindung.
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Wie
oben erwähnt,
umfasst die Erfindung pharmazeutisch annehmbare Salze der Thrombinhemmenden
Verbindungen, die durch die obige Formel I definiert sind. Eine
Verbindung der Formel I, die einen sauren Rest trägt, bildet
Salze mit pharmazeutisch annehmbaren Basen. Ein solches pharmazeutisch
annehmbares Salz kann mit einer Base hergestellt werden, die ein
pharmazeutisch annehmbares Kation liefert, wobei dies Alkalimetallsalze
(speziell Natrium und Kalium), Erdalkalimetallsalze (speziell Calcium
und Magnesium), Aluminiumsalze und Ammoniumsalze, wie auch Salze
umfasst, die aus physiologisch annehmbaren organischen Basen stammen,
wie Triethylamin, Morpholin, Piperidin und Triethanolamin. Die Kalium-
und Natriumsalzformen sind besonders bevorzugt.
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Eine
bestimmte Verbindung der Formel I, die eine oder mehrere ausreichend
basische funktionelle Gruppen aufweist, um mit einer von mehreren
anorganischen und organischen Säuren
zu reagieren, die ein physiologisch annehmbares Gegenion liefern,
bildet ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz. Säuren, die
herkömmlich
zur Bildung pharmazeutisch annehmbarer Säureadditionssalze verwendet
werden, sind anorganische Säuren,
wie Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und dergleichen, wie auch organische Säuren, wie p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Oxalsäure, p-Brombenzolsulfonsäure, Kohlensäure, Bernsteinsäure, Citronensäure, Benzoesäure, Essigsäure und
dergleichen. Beispiele für
solche pharmazeutisch annehmbaren Salze sind daher Sulfat, Pyrosulfat,
Bisulfat, Sulfit, Bisulfit, Phosphat, Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat,
Metaphosphat, Pyrophosphat, Chlorid, Bromid, Iodid, Acetat, Propionat,
Decanoat, Caprylat, Acrylat, Formiat, Isobutyrat, Caproat, Heptanoat,
Propiolat, Oxalat, Malonat, Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat,
Maleat, Butin-1,4-dioat, Hexin-1,6-dioat, Benzoat, Chlorbenzoat,
Methylbenzoat, Dinitrobenzoat, Hydroxybenzoat, Methoxybenzoat, Phthalat,
Sulfonat, Xylolsulfonat, Phenylacetat, Phenylpropionat, Phenylbutyrat,
Citrat, Lactat, γ-Hydroxybutyrat,
Glycolat, Tartrat, Methansulfonat, Propansulfonat, Naphthalin-1-sulfonat,
Naphthalin-2-sulfonat, Mandelat und dergleichen. Bevorzugte pharmazeutisch
annehmbare Säureadditionssalze
umfassen die, die mit Mineralsäuren
gebildet werden, wie Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure und
Schwefelsäure.
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Falls
sie nicht im Handel erhältlich
sind, können
die erforderlichen Ausgangsmaterialien zur Herstellung einer Verbindung
der Formel 1 durch Verfahren hergestellt werden, die aus Standardtechniken der
organischen Chemie ausgewählt
werden, einschließlich
aromatischer und heteroaromatischer Substitution und Transformation,
aus Techniken, die zur Synthese von bekannten, strukturell ähnlichen
Verbindungen analog sind, und Techniken, die analog zu den oben
beschriebenen Verfahren oder zu den in den Beispielen beschriebenen
Verfahren analog sind. Es ist dem Fachmann bekannt, dass eine Vielzahl
an Sequenzen zur Herstellung der Ausgangsmaterialien erhältlich ist.
Ausgangsmaterialien, die neu sind, liefern einen weiteren Aspekt
der Erfindung.
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Im
allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Verbindungen am besten
in Form der Säureadditionssalze
isoliert. Salze der Verbindungen der Formel I, wie die, die mit
den oben erwähnten
Säuren
gebildet werden, sind als pharmazeutisch annehmbare Salze zur Verabreichung
der antithrombotischen Mittel und zur Herstellung von Formulierungen
dieser Mittel brauchbar. Es können
andere Säureadditionssalze
hergestellt und zur Isolierung und Reinigung der Verbindungen verwendet
werden.
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Wie
oben erwähnt
werden die optisch aktiven Isomere und Diastereomere der Verbindungen
der Formel I auch als Teil der Erfindung betrachtet. Solche optisch
aktiven Isomere können
aus ihren jeweiligen optisch aktiven Vorläufern durch die oben beschriebenen
Verfahren oder durch die Auftrennung der razemischen Gemische hergestellt
werden. Diese Auftrennung kann durch Derivatisierung mit einem chiralen
Reagenz ausgeführt
werden, gefolgt von einer Chromatographie oder durch wiederholte
Kristallisation. Die Entfernung des chiralen Auxiliars durch Standardverfahren
ergibt im wesentlichen optisch reine Isomere der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung oder ihrer Vorläufer.
Weitere Details in Bezug auf Auftrennungen können von Jaques et al., Enantiomers,
Racemates and Resolutions, John Wiley & Sons 1981 erhalten werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
dürften
ohne deutliche Beeinflussung der natürlichen Gerinnselauflösungsfähigkeit
des Körpers
(die Verbindungen weisen eine geringe hemmende Wirkung auf die Fibrinolyse
auf) Thrombin selektiv gegenüber
anderen Proteinasen und Nichtenzymproteinen hemmen, die in der Blutgerinnung
beteiligt sind. Ferner dürfte
eine solche Selektivität
die Verwendung mit thrombolytischen Mitteln erlauben, ohne die Thrombolyse
und Fibrinolyse wesentlich zu beeinträchtigen.
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Die
Erfindung liefert eine Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz hiervon nach der Definition von Anspruch 1 zur
Verwendung bei der Antikoagulationstherapie. Beispielsweise können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
bei der Hemmung von Thrombin bei einem Säuger oder bei einem Verfahren
zur Behandlung einer thromboembolischen Störung bei einem Säuger verwendet
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch in einem Verfahren zur Hemmung der Koagulation bei Säugern verwendet
werden.
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Die
Behandlung der Thrombinhemmung, Gerinnungshemmung und thromboembolischen
Störung,
die durch das vorliegende Verfahren beschrieben wird, umfasst die
medizinisch-therapeutische und/oder prophylaktische Behandlung,
wie dies geeignet ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von Zuständen
bei einem Menschen oder einem anderen Säuger verwendet werden, bei
denen die Hemmung von Thrombin erforderlich ist. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
dürften
bei Säugern,
einschließlich
dem Menschen, zur Behandlung oder Prophylaxe von Thrombose und Hyperkoagulabilität in Blut
und Geweben brauchbar sein. Krankheitszustände, bei denen die Verbindungen
eine potentielle Brauchbarkeit aufweisen, sind bei der Behandlung
oder Prophylaxe von Thrombose und Hyperkoagulabilität in Blut
und Geweben gegeben. Krankheitszustände, bei denen die Verbindungen
eine potentielle Brauchbarkeit bei der Behandlung und/oder Prophylaxe
haben, sind unter anderem venöse
Thrombose und pulmonale Embolie, arterielle Thrombose, wie myokardiale
Ischämie,
Myokardinfarkt, instabile Angina, auf Thrombosen beruhender Schlaganfall
und periphere arterielle Thrombose. Ferner haben die Verbindungen
eine erwartete Brauchbarkeit bei der Behandlung oder Prophylaxe
von arteriosklerotischen Störungen
(Erkrankungen), wie koronarer arterieller Erkrankung, cerebraler
arterieller Erkrankung und peripherer arterieller Erkrankung. Ferner
dürften
die Verbindungen zusammen mit Thrombolytika beim Myokardinfarkt
brauchbar sein. Ferner haben die Verbindungen eine erwartete Brauchbarkeit
bei der Prophylaxe einer Reokklusion nach einer Thrombolyse, einer
perkutanen transluminalen Angioplastie (PTCA) und koronaren Bypassoperationen.
Ferner haben die Verbindungen eine erwartete Brauchbarkeit bei der
Prävention
der Rethrombose nach einer Mikrooperation. Ferner haben die Verbindungen eine
erwartete Brauchbarkeit bei der Antikoagulationsbehandlung in Zusammenhang
mit künstlichen
Organen und Herzklappen. Ferner haben die Verbindungen eine erwartete
Brauchbarkeit bei der Antikoagulationsbehandlung bei einer Hämodialyse
und disseminierter intravaskulärer
Koagulation. Eine weitere erwartete Brauchbarkeit ist beim Waschen
von Kathetern und mechanischen Vorrichtungen, die in Patienten in
vivo verwendet wurden und als ein Antikoagulans zur Konservierung
von Blut, Plasma und anderen Blutprodukten in vitro. Ferner haben
die Verbindungen eine erwartete Brauchbarkeit bei anderen Krankheiten,
bei denen die Blutgerinnung ein fundamentaler beitragender Prozess
oder eine Quelle einer sekundären
Pathologie sein könnte,
wie bei Krebs, einschließlich
Metastasierung, entzündlichen
Erkrankungen, einschließlich
Arthritis, und Diabetes. Die Antikoagulationsverbindung wird oral,
parenteral, beispielsweise durch intravenöse Infusion (iv), intramuskuläre Injektion
(im) oder subkutan (sc) verabreicht.
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Die
bestimmte Dosis einer erfindungsgemäß verabreichten Verbindung
zur Erlangung von therapeutischen und/oder prophylaktischen Wirkungen
wird natürlich
durch die bestimmten, den Fall umgebenden Umstände bestimmt, beispielsweise
der verabreichten Verbindung, der Verabreichungsgeschwindigkeit,
des Verabreichungswegs und des zu behandelnden Zustands.
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Eine
typische Tagesdosis für
jede der obigen Anwendungen liegt zwischen etwa 0,01 mg/kg und etwa 1000
mg/kg. Der Dosisplan kann variieren, beispielsweise kann zur prophylaktischen
Verwendung eine einzelne Tagesdosis verabreicht werden oder es können mehrere
Dosen, wie drei- oder fünfmal
täglich,
geeignet sein. Bei kritischen Gesundheitszuständen wird eine erfindungsgemäße Verbindung
durch i. v. Infusion mit einer Geschwindigkeit zwischen etwa 0,01
mg/kg/h und etwa 20 mg/kg/h und vorzugsweise zwischen etwa 0,1 mg/kg/h
und etwa 5 mg/kg/h verabreicht.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch zusammen mit einem gerinnselauflösenden Mittel, beispielsweise
Gewebsplasminogenaktivator (tPA), modifiziertem tPA, Streptokinase
oder Urokinase verwendet werden. In Fällen, bei denen eine Gerinnselbildung
aufgetreten ist und eine Arterie oder Vene entweder teilweise oder
völlig
blockiert ist, wird gewöhnlich
ein gerinnselauflösendes
Mittel verwendet. Eine erfindungsgemäße Verbindung kann vor oder
zusammen mit dem Lysemittel oder anschließend an dessen Verwendung verabreicht
werden, und wird ferner vorzugsweise zusammen mit Aspirin verabreicht,
um das Wiederauftreten der Gerinnselbildung zu vermeiden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch zusammen mit einem Blutplättchenglykoproteinrezeptor
(IIb/IIIa) Antagonisten verwendet werden, der die Blutplättchenaggregation
hemmt. Eine erfindungsgemäße Verbindung
kann vorher oder zusammen mit dem IIb/IIIa Antagonisten oder anschließend an
dessen Verwendung verabreicht werden, um das Auftreten oder Wiederauftreten
der Gerinnselbildung zu vermeiden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch zusammen mit Aspirin verwendet werden. Eine erfindungsgemäße Verbindung
kann vorher oder zusammen mit Aspirin oder anschließend an
dessen Verwendung verabreicht werden, um das Auftreten oder das
Wiederauftreten der Gerinnselbildung zu vermeiden. Wie oben erwähnt, wird
vorzugsweise eine erfindungsgemäße Verbindung
zusammen mit einem gerinnselauflösenden
Mittel und Aspirin verabreicht.
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Die
Erfindung liefert auch pharmazeutische Formulierungen zur Verwendung
im oben beschriebenen therapeutischen Verfahren. Erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierungen umfassen eine wirksame Thrombin-hemmende Menge einer
Verbindung der Formel I zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger,
Hilfsstoff oder Verdünnungsmittel.
Zur oralen Verabreichung wird die antithrombotische Verbindung in
Gelatinekapseln oder Tabletten formuliert, die Hilfsstoffe enthalten
können,
wie Bindemittel, Gleitmittel, Zerfallshilfsmittel und dergleichen.
Zur parenteralen Verabreichung wird das Antithrombotikum in einem
pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel
formuliert, beispielsweise. physiologische Kochsalzlösung (0,9 Prozent),
5 Prozent Glucose, Ringerlösung
und dergleichen.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
kann in Einheitsdosierungsformulierungen formuliert werden, die eine
Dosis zwischen etwa 0,1 mg und etwa 1000 mg umfassen. Vorzugsweise
liegt die Verbindung in Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes
vor, wie beispielsweise dem Sulfatsalz, Acetatsalz oder Phosphatsalz.
Ein Beispiel für
eine Einheitsdosierungsformulierung umfasst 5 mg einer erfindungsgemäßen Verbindung als
pharmazeutisch annehmbares Salz in einer sterilen 10 ml Glasampulle.
Ein weiteres Beispiel für
eine Einheitsdosierungsformulierung umfasst etwa 10 mg einer erfindungsgemäßen Verbindung
als pharmazeutisch annehmbares Salz in 20 ml isotonischer Kochsalzlösung, die
in einer sterilen Ampulle enthalten sind.
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Die
Verbindungen können
auf eine Vielzahl an Arten verabreicht werden, einschließlich oral,
rektal, transdermal, subkutan, intravenös, intramuskulär und intranasal.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
werden vorzugsweise vor der Verabreichung formuliert. Eine weitere
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung,
die eine wirksame Menge einer neuen Verbindung der Formel 1 oder ein
pharmazeutisch annehmbares Salz oder Solvat hiervon zusammen mit
einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, Verdünnungsmittel oder Hilfsstoff
hierfür
enthält.
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Der
Wirkstoff umfasst in solchen Formulierungen 0,1 bis 99,9 Gewichtsprozent
der Formulierung. Mit "pharmazeutisch
annehmbar" ist gemeint,
dass der Träger,
das Verdünnungsmittel
oder der Hilfsstoff mit den anderen Bestandteilen der Formulierung
kompatibel sein muss und für
den Empfänger
hiervon nicht schädlich sein
darf.
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Die
vorliegenden pharmazeutischen Formulierungen werden durch gut bekannte
Verfahren und mit bekannten und leicht verfügbaren Inhaltsstoffen hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können unter
Verwendung von in der Technik gut bekannten Verfahren so formuliert
werden, dass sie eine schnelle, anhaltende oder verzögerte Freisetzung
des Wirkstoffs nach der Verabreichung an den Patienten bereitstellen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wird
der Wirkstoff gewöhnlich mit
einem Träger
gemischt oder mit einem Träger
verdünnt
oder in einem Träger
eingeschlossen, der in Form einer Kapsel, eines Sachets, eines Papiers
oder eines anderen Behälters
vorliegen kann. Wenn der Träger
als Verdünnungsmittel
dient, kann dies ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikel, Hilfsstoff oder Medium für den Wirkstoff dient. Daher
können
die Zusammensetzungen vorliegen in Form von Tabletten, Pillen, Pulvern,
Lonzetten, Sachets, Cachets, Elixieren, Suspensionen, Emulsionen,
Lösungen,
Sirupen, Aerosolen (als Feststoff oder in einem flüssigen Medium),
Weich- und Hartgelatinekapseln, Zäpfchen, sterilen injizierbaren
Lösungen,
sterilen verpackten Pulvern und dergleichen.
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Die
folgenden Formulierungsbeispiele sind nur erläuternd und sollen den Schutzumfang
der Erfindung in keiner Weise beschränken. "Wirkstoff" meint natürlich eine Verbindung gemäß Formel
I oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Solvat hiervon. Formulierung
1
Hartgelatinekapseln werden unter Verwendung folgender Inhaltsstoffe
hergestellt
| Menge
(mg/Kapsel) |
Wirkstoff | 250 |
Stärke, getrocknet | 200 |
Magnesiumstearat | 10 |
Gesamt | 460
mg |
Formulierung
2
Eine Tablette wird unter Verwendung der folgenden Inhaltsstoffe
hergestellt
| Menge
(mg/Tablette) |
Wirkstoff | 250 |
mikrokristalline
Cellulose | 400 |
pyrogen
hergestelltes Siliciumdioxid | 10 |
Stearinsäure | 5 |
Gesamt | 665
mg |
-
Die
Bestandteile werden vermischt und unter Bildung von Tabletten gepresst,
wobei jede 665 mg wiegt. Formulierung
3
Eine Aerosollösung,
die die folgenden Bestandteile enthält, wird hergestellt
| Gewicht |
Wirkstoff | 0,25 |
Ethanol | 25,75 |
Propellant
22 (Chlordifluormethan) | 70,00 |
Gesamt | 100,00 |
-
Der
Wirkstoff wird mit Ethanol gemischt und das Gemisch wird zu einem
Teil Propellant 22 gegeben, auf –30°C abgekühlt und in ein Abfüllgerät gegeben.
Die erforderliche Menge wird anschließend in einen Edelstahlbehälter gefüllt und
mit dem Rest des Propellants verdünnt. Die Ventileinheiten werden
anschließend
am Behälter
angebracht. Formulierung
4
Tabletten, die jeweils 60 mg des Wirkstoffs enthalten, werden
folgendermaßen
hergestellt
Wirkstoff | 60
mg |
Stärke | 45
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 35
mg |
Polyvinylpyrrolidon
(als 10% Lösung
in Wasser) | 4
mg |
Natriumcarboxymethylstärke | 4,5
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
Talkum | 1
mg |
Gesamt | 150
mg |
-
Der
Wirkstoff, die Stärke
und die Cellulose werden durch ein Nr. 45 Mesh U.S. Sieb gegeben
und sorgfältig
vermischt. Die wässrige
Lösung,
die Polyvinylpyrrolidon enthält,
wird mit dem entstehenden Pulver vermischt und das Gemisch wird
anschließend
durch ein Nr. 14 Mesh U.S. Sieb gegeben. Die so hergestellten Granula
werden bei 50°C
getrocknet und durch ein Nr. 18 Mesh U.S. Sieb gegeben. Die Natriumcarboxymethylstärke, das
Magnesiumstearat und das Talkum werden, nachdem sie vorher durch
ein Nr. 60 Mesh U.S. Sieb gegeben wurden, zu den Granula gegeben
und nach dem Mischen in einer Tablettenmaschine unter Bildung von
Tabletten gepresst, die jeweils 150 mg wiegen. Formulierung
5
Kapseln, die jeweils 80 mg des Wirkstoffs enthalten, werden
folgendermaßen
hergestellt
Wirkstoff | 80
mg |
Stärke | 59
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 59
mg |
Magnesiumstearat | 2
mg |
Gesamt | 200
mg |
-
Der
Wirkstoff, die Cellulose, die Stärke
und das Magnesiumstearat werden gemischt, durch ein Nr. 45 Mesh
U.S. Sieb gegeben und in Hartgelatinekapseln in 200 mg Mengen abgefüllt. Formulierung
6
Zäpfchen,
die jeweils 225 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt
Wirkstoff | 225
mg |
Gesättigte Fettsäureglyceride | 2
000 mg |
Gesamt | 2
225 mg |
-
Der
Wirkstoff wird durch ein Nr. 60 Mesh U.S. Sieb gegeben und in den
gesättigten
Fettsäureglyceriden
suspendiert, die vorher bei möglichst
geringer Hitze geschmolzen werden. Das Gemisch wird anschließend in
eine Zäpfchenform
mit einer nominalen Kapazität
von 2 g gegossen und abgekühlt. Formulierung
7
Suspensionen, die jeweils 50 mg des Wirkstoffs pro 5 ml Dosis
enthalten, werden folgendermaßen
hergestellt
Wirkstoff | 50
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 50
mg |
Sirup | 1,25
ml |
Benzoesäurelösung | 0,10
ml |
Geschmacksstoff | q.
v. |
Farbstoff | q.
v. |
Gereinigtes
Wasser auf gesamt | 5
ml |
-
Der
Wirkstoff wird durch ein Nr.45 Mesh U.S. Sieb gegeben und mit Natriumcarboxymethylcellulose und
Sirup vermischt, um eine glatte Paste zu erhalten. Die Benzoesäurelösung, der
Geschmacksstoff und der Farbstoff werden mit einem Anteil Wasser
vermischt, und unter Rühren
zugegeben. Anschließend
wird ausreichend Wasser zugegeben, um das erforderliche Volumen
zu erhalten. Formulierung
8
Eine intravenöse
Formulierung kann folgendermaßen
hergestellt werden
Wirkstoff | 100
mg |
Isotonische
Kochsalzlösung | 1
000 ml |
-
Die
Lösung
der obigen Inhaltsstoffe wird im allgemeinen einem Patienten mit
einer Geschwindigkeit von 1 ml pro Minute intravenös verabreicht.
-
Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
ein effektiver und oral wirksamer Thrombininhibitor zu sein, wird
in einem oder mehreren der folgenden Tests evaluiert.
-
Die
durch die Erfindung bereitgestellten Verbindungen (Formel I) hemmen
selektiv die Wirkung von Thrombin bei Säugern. Die Hemmung von Thrombin
wird durch die in vitro Hemmung der Amidaseaktivität von Thrombin
gezeigt, wie dies in einem Test gemessen wird, worin Thrombin das
chromogene Substrat N-Benzoyl-L-phenylalanyl-L-valyl-L-arginyl-p-nitroanilid,
N-Benzoyl-L-Phe-L-Val-L-Arg-p-nitroanilid
hydrolysiert.
-
Der
Test wird in 50 μl
Puffer (0,03 M Tris, 0,15 M NaCl, pH 7,4) mit 25 μl humaner
Thrombinlösung (gereinigtes
Humanthrombin, Enzyme Research Laboratories, South Bend, Indiana
mit 8 NIH Einheiten/ml) und 25 μl
der Testverbindung in einem Lösemittel
(50% wäßriges Methanol
(V : V)) durchgeführt.
Dann werden 150 μl
einer wäßrigen Lösung des
chromogenen Substrats (mit 0,25 mg/ml) zugegeben und die Hydrolyseraten
des Substrats werden gemessen, indem man die Reaktionen bei 405
nm auf die Freisetzung des p-Nitroanilids verfolgt. Es werden Standardkurven
durch die Auftragung der freien Thrombinkonzentration gegen die Hydrolyserate
erstellt. Die mit den Testverbindungen beobachteten Hydrolyseraten
werden dann in "freie Thrombinwerte" in den jeweiligen
Tests durch die Verwendung der Standardkurven umgewandelt. Das gebundene
Thrombin (an die Testverbindung gebunden) wird durch Subtraktion
der Menge an freiem Thrombin, die in jedem Test beobachtet wird,
von der bekannten Anfangsmenge an Thrombin, die in jedem Test beobachtet wird,
errechnet. Die Menge an freiem Inhibitor in jedem Test wird durch
Subtraktion Anzahl der Mole an gebundenem Thrombin von der Anzahl
der Mole an zugegebenem Inhibitor (Testverbindung) errechnet.
-
Der
Kass Wert ist die hypothetische Gleichgewichtskonstante für die Reaktion
zwischen Thrombin und der Testverbindung (I).
-
-
Kass
wird für
einen Konzentrationsbereich der Testverbindungen errechnet und der
Mittelwert wird in Einheiten Liter pro Mol angegeben. Im allgemeinen
zeigt eine Thrombin-hemmende Verbindung der Formel I der vorliegenden
Erfindung einen Kass von 0,1 × 106 l/mol oder viel größer.
-
Indem
man im wesentlichen die oben für
Humanthrombin beschriebenen Verfahren befolgt und andere Serinproteasen
des humanen Blutgerinnungssystems und Serinproteasen des fibrinolytischen
Systems mit den geeigneten chromogenen Substraten verwendet, wie
sie unten angegeben sind, wird die Selektivität der erfindungsgemäßen Verbindung
in Bezug auf die Koagulationsfaktorserinproteasen und die fibrinolytischen Serinproteasen,
wie auch die im wesentlichen fehlende Beeinträchtigung der Gerinnselfibrinolyse
in Humanplasma ermittelt.
-
Die
Humanfaktoren X, Xa, IXa, XIa und XIIa werden von Enzyme Research
Laboratories, South Bend, Indiana bezogen, humane Urokinase von
Leo Pharmaceuticals, Denmark und rekombinantes aktiviertes Protein
C (aPC) wird von Eli Lilly und Co. im wesentlichen gemäß
US 4 981 952 A hergestellt.
Chromogene Substrate: N-Benzoyl-Ile-Glu-Gly-Arg-p-nitroanilid (für Faktor
Xa), N-Cbz-D-Arg-Gly-Arg-p-nitroanilid
(für den
Faktor IXa Test als Substrat für
den Faktor Xa), Pyroglutamyl-Pro-Arg-p-nitroanilid (für Faktor
XIa und für
aPC), H-D-Pro-Phe-Arg-p-nitroanilid (für Faktor XIIa) und Pyroglutamyl-Gly-Arg-p-nitroanilid (für Urokinase)
werden von KabiVitrum, Stockholm, Schweden oder von Midwest Biotech,
Fishers, Indiana bezogen. Rindertrypsin wird von Worthington Biochemicals,
Freehold, New Jersey, und Humanplasmakallikrein von Kabi Vitrum, Stockholm,
Schweden bezogen. Das chromogene Substrat H-D-Pro-Phe-Arg-p-nitroanilid für Plasmakallikrein wird
von Kabi Vitrum, Stockholm, Schweden bezogen. N-Benzoyl-Phe-Val-Arg-p-nitroanilid, das
Substrat für Humanthrombin
und für
Trypsin, wird gemäß den oben
für die
erfindungsgemäßen Verbindungen
beschriebenen Verfahren mittels bekannter Methoden der Peptidkupplung
aus im Handel erhältlichen
Reaktanden synthetisiert oder von Midwest Biotech, Fishers, Indiana
bezogen.
-
Das
Humanplasmin wird von Boehringer Mannheim, Indianapolis, Indiana
bezogen, nt-PA wird als einkettige Aktivitätsreferenz von American Diagnostica,
Greenwich, Connecticut bezogen, modifiziertes t-PA6 (mt-PA6) wird
bei Eli Lilly und Company durch das in der Technik bekannte Verfahren
hergestellt (siehe Burck et al., J. Biol. Chem., 265, 5120–5177 (1990)).
Das chromogene Substrat für
Plasmin H-D-Val-Leu-Lys-p-nitroanilid und das Substrat für den Gewebsplasminogenaktivator
(t-PA) H-D-Ile-Pro-Arg-p-nitroanilid
werden von Kabi Vitrum Stockholm, Schweden bezogen.
-
In
den oben beschriebenen chromogenen Substraten werden die Dreibuchstabensymbole
Ile, Glu, Gly, Pro, Arg, Phe, Val, Leu und Lys verwendet, um jeweils
die entsprechende Aminosäuregruppe
Isoleucin, Glutaminsäure,
Glycin, Prolin, Arginin, Phenylalanin, Valin, Leucin und Lysin zu
bezeichnen.
-
Thrombininhibitoren
sollten vorzugsweise die durch Urokinase, Gewebsplasminogenaktivator
(t-PA) und Streptokinase
ausgelöste
Fibrinolyse schonen. Dies wäre
für die
therapeutische Verwendung solcher Mittel als Zusatz zu einer thrombolytischen
Therapie mit Streptokinase, t-PA oder Urokinase wichtig und für die Verwendung
solcher Mittel als endogene Fibrinolyse-sparende (in Hinblick auf
t-PA und Urokinase) antithrombotische Mittel. Zusätzlich zur
fehlenden Beeinflussung mit der Amidaseaktivität der fibrinolytischen Proteasen, kann
ein Sparen am fibrinolytischen System durch die Verwendung von humanen
Plasmagerinnseln und ihrer Lyse durch die jeweiligen fibrinolytischen
Plasminogenaktivatoren untersucht werden.
-
Materialien
-
Hundeplasma
wird von bewusst gemischt gekreuzten Jagdhunden (beider Geschlechts
Butler Farms, Clyde, New York, USA) durch eine Venenpunktion in
3,8 Prozent Citrat erhalten. Das Fibrinogen wird aus frischem Hundeplasma
präpariert
und das humane Fibrinogen wird von humanem nicht abgelaufenem ACD
Blut bei der Fraktion I-2 gemäß bekannter
Verfahren und Spezifikationen präpariert.
Smith, Biochem. J., 185, 1–11 (1980)
und Smith et al., Biochemistry, 11, 2958–2967, (1972). Humanes Fibrinogen
(98 Prozent rein/plasminfrei) stammt von American Diagnostica, Greenwich,
Connecticut. Die radioaktive Markierung von Fibrinogen 1–2 Präparationen
wird wie vorher beschrieben durchgeführt. Smith et al., Biochemistry,
11, 2958–2967
(1972). Die Urokinase wird von Leo Pharmaceuticals, Denmark mit
2200 Ploug Einheiten/Gläschen
bezogen. Die Streptokinase wird von Hoechst-Roussel Pharmaceuticals,
Somerville, New Jersey bezogen.
-
Verfahren – Wirkungen
auf die Lyse der humanen Plasmagerinnsel durch t-PA
-
Humane
Plasmagerinnsel werden in Mikroteströhrchen durch die Zugabe von
50 μl Thrombin
(73 NIH Einheiten/ml) zu 100 μl
humanem Plasma gebildet, das 0,0229 μCi 125-Iod-markiertes Fibrinogen
enthält.
Die Gerinnselauflösung
wird durch die Überschichtung
der Gerinnsel mit 50 μl
Urokinase oder Streptokinase (50, 100 oder 1000 Einheiten/ml) und
einer Inkubation für
20 Stunden bei Raumtemperatur untersucht. Nach der Inkubation werden
die Röhrchen
in einer Beckman Microfuge zentrifugiert. 25 μl Überstand werden in ein Volumen
von 1,0 ml 0,03 M Tris/0,15 M NaCl Puffer für die Gammazählung gegeben.
Zählkontrollen
mit 100% Lyse werden durch das Weglassen von Thrombin (und den Ersatz
durch Puffer) erhalten. Die Thrombininhibitoren werden auf die mögliche Wechselwirkung
mit der Fibrinolyse getestet, indem man die Verbindungen in die Überschichtungslösungen in
Konzentrationen von 1, 5 und 10 μg/ml
einarbeitet. Grobe Annäherungen
der HK50 Werte werden durch lineare Extrapolationen
von Datenpunkten zu einem Wert abgeschätzt, der 50 Prozent Lyse für diese
bestimmte Konzentration des fibrinolytischen Mittels darstellen
würde.
-
Antikoagulationsaktivität
-
Materialien
-
Hundeplasma
und Rattenplasma werden von bewusst gemischt gekreuzten Jagdhunden
(beider Geschlechts Butler Farms, Clyde, New York, USA) oder von
anaesthesierten männlichen
Sprague-Dawley Ratten (Harlan Sprague-Dawley, Inc., Indianapolis,
Indiana, USA) durch eine Venenpunktion in 3,8 Prozent Citrat erhalten.
Das Fibrinogen wird von humanem nicht abgelaufenem ACD Blut bei
der Fraktion 1–2
gemäß vorheriger
Verfahren und Spezifikationen präpariert.
Smith, Biochem. J., 185, 1–11
(1980) und Smith et al., Biochemistry, 11, 2958–2967, (1972). Humanes Fibrinogen
wird 98 Prozent rein/plasminfrei von American Diagnostica, Greenwich,
Connecticut bezogen. Die Koagulationsreagentien ACTIN, Thromboplastin,
Innovin und humanes Plasma werden von Baxter Healthcare Corp., Dade
Division, Miami, Florida erhalten. Rinderthrombin von Parke-Davis
(Detroit, Michigan) wird für
Koagulationstests im Plasma verwendet.
-
Verfahren
-
Antikoagulationsbestimmungen
-
Die
Koagulationstestverfahren laufen wie vorher beschrieben. Smith et
al., Thrombosis Research, 50, 163–174 (1988). Ein CoA-Screener-Koagulationsgerät (American
LABor, Inc.) wird für
alle Koagulationstestmessungen verwendet. Die Prothrombinzeit (PT)
wird durch die Zugabe von 0,05 ml Kochsalzlösung und 0,05 ml Thromboplastin-C
Reagenz oder rekombinantem Humangewebefaktorreagenz (Innovin) zu
0,05 ml Testplasma gemessen. Die aktivierte partielle Thromboplastinzeit
(APTT) wird durch die Inkubation von 0,05 ml Testplasma mit 0,05
ml Actinreagenz für
120 Sekunden gefolgt von 0,05 ml CaCl2 (0,02
M) gemessen. Die Thrombinzeit (TT) wird durch die Zugabe von 0,05
ml Kochsalzlösung
und 0,05 ml Thrombin (10 NIH Einheiten/ml) zu 0,05 ml Testplasma
gemessen. Die Verbindungen der Formel I werden zu Human- oder Tierplasma über einen
weiten Konzentrationsbereich gegeben, um die Verlängerungswirkungen
auf die APTT, PT und TT Tests zu bestimmen. Es werden lineare Extrapolationen
durchgeführt,
um die Konzentrationen zu bestimmen, die zur Verdoppelung der Gerinnungszeit
für jeden
Test erforderlich sind.
-
Tiere
-
Männliche
Sprague Dawley Ratten (350–425
g, Harlan Sprague Dawley Inc., Indianapolis, IN) werden mit Xylazin
(20 mg/kg, s. c.) und Ketamin (120 mg/kg, s. c.) anaesthesiert und
auf einem mit Wasser geheizten Kissen gehalten (37°C). Die Jugularvene
wird kanüliert,
um Infusionen zu ermöglichen.
-
Arterio-venöses Shuntmodell
-
Die
linke Jugularvene und die rechte Arteria carotis werden mit 20 cm
langen Polyethylen PE 60 Schläuchen
kanüliert.
Ein 6 cm langer zentraler Abschnitt eines größeren Schlauchs (PE 190) wird
mit einem Baumwollfaden (5 cm) im Lumen zwischen den längeren Abschnitten
per Reibung befestigt, um den arterio-venösen Shuntkreislauf zu vervollständigen.
Das Blut zirkuliert für
15 Minuten durch den Shunt bevor der Faden sorgfältig entfernt und gewogen wird.
Das Gewicht eines nassen Fadens wird vom Gesamtgewicht des Fadens und
des Thrombus abgezogen (siehe J. R. Smith, Br. J. Pharmacol., 77:
29, 1982). In diesem Modell verringern die bevorzugten Verbindungen
der vorliegenden Erfindung das Nettogerinnselgewicht auf etwa 25–30% der Kontrolle
oder sogar weiter bei einer i. v. Dosis von 33,176 μmol/kg/h.
-
FeCl3 Modell
einer arteriellen Verletzung
-
Die
Carotisarterien werden über
eine ventrale cervikale Inzision entlang der Mittellinie isoliert.
Ein Thermoelement wird unter jede Arterie plaziert und die Gefäßtemperatur
wird kontinuierlich auf einem Bandschreiber aufgezeichnet. Ein Cuff
eines Schlauchs (0,058 ID × 0,077
OD × 4
mm, Baxter Med. Grade Silicone), der längs aufgeschnitten ist, wird
um jede Carotis direkt über
dem Thermoelement plaziert. FeCl3 Hexahydrat wird
in Wasser gelöst
und die Konzentration (20 Prozent) wird als tatsächliches Gewicht des isolierten
FeCl3 angegeben. Um die Arterie zu verletzen
und eine Thrombose zu induzieren werden 2,85 μl in den Cuff pipettiert, um
die Arterie über
der Thermoelementsonde zu benetzen. Die arterielle Okklusion wird
durch einen rapiden Temperaturabfall angezeigt. Die Zeit bis zur
Okklusion wird in Minuten angegeben und stellt die vergangene Zeit
zwischen der Verabreichung des FeCl3 und
des rapiden Abfalls der Gefäßtemperatur
dar (siehe K. D. Kurz, Thromb. Res. 60: 269, 1990)
-
Modell für die spontane
Thrombolyse
-
In
vitro Daten legen nahe, dass die Thrombininhibitoren Thrombin und
in höheren
Konzentrationen andere Serinproteasen hemmen, wie Plasmin und den
Gewebsplasminogenaktivator. Um zu ermitteln, ob die Verbindungen
die Fibrinolyse in vivo hemmen, wird die Geschwindigkeit der spontanen
Thrombolyse durch die Implantation eines markierten Gesamtblutgerinnsels
in die pulmonale Zirkulation bestimmt. Rattenblut (1 ml) wird schnell
mit Rinderthrombin (4 IE, Parke Davis) und 125I
Humanfibrinogen (5 μCi,
ICN) gemischt, unmittelbar in einen Silastikschlauch gezogen und
bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert. Der gereifte Thrombus wird aus dem Schlauch herausgenommen,
in 1 cm Segmente geschnitten, 3 × in normaler Kochsalzlösung gewaschen und
jedes Segment wird in einem Gammazähler ausgezählt. Ein Segment mit einer
bekannten Aktivität
wird in den Katheter gesaugt, der anschließend in die Jugularvene implantiert
wird. Die Katheterspitze wird in die Nähe des rechten Vorhofs vorgeschoben
und das Gerinnsel befreit, um in den Lungenkreislauf zu flotieren. Eine
Stunde nach der Implantation werden das Herz und die Lungen entnommen
und getrennt ausgezählt.
Die Thrombolyse wird als Prozentsatz ausgedrückt, wobei folgendes gilt:
-
-
Die
fibrinolytische Auflösung
des implantierten Gerinnsels tritt zeitabhängig auf (siehe J. P. Clozel,
Cardiovas. Pharmacol., 12: 520, 1988).
-
Koagulationsparameter
-
Die
Plasmathrombinzeit (TT) und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit
(APTT) werden mit einem Fibrometer gemessen. Das Blut wird aus einem
Jugularkatheter entnommen und in Spritzen gesammelt, die Natriumcitrat
enthalten (3,8 Prozent, 1 Teil auf 9 Teile Blut). Um TT zu messen,
wird Rattenplasma (0,1 ml) mit Kochsalzlösung (0,1 ml) und Rinderthrombin
(0,1 ml, 30 E/ml in Tris-Puffer, Parke Davis) bei 37°C gemischt. Für die APTT
werden Plasma (0,1 ml) und APTT Lösung (0,1 ml Organon Teknika)
für 5 Minuten
inkubiert (37°C)
und CaCl2 (0,1 ml, 0,025 M) wird zum Starten
der Koagulation zugegeben. Die Tests werden doppelt ausgeführt und
gemittelt.
-
Index der Bioverfügbarkeit
-
Ein
Maß der
Bioaktivität,
die Plasmathrombinzeit (TT), dient als Stellvertreter für den Test
der Ursprungsverbindung mit der Annahme, dass die Zunahme der TT
nur von der Thrombinhemmung durch die Ursprungsverbindung kommt.
Der Zeitverlauf der Wirkung des Thrombininhibitors auf TT wird nach
einer i. v. Bolusverabreichung an anaesthesierten Ratten und nach
einer oralen Verabreichung an gefasteten Ratten bei Bewußtsein bestimmt.
Aufgrund von Beschränkungen
im Blutvolumen und der Anzahl an Meßpunkten, die zur Bestimmung
des Zeitverlaufs vom Zeitpunkt der Behandlung bis zum Zeitpunkt,
wenn die Reaktion zu Werten vor der Behandlung zurückkehrt,
erforderlich sind, werden zwei Rattenpopulationen verwendet. Jede
Probenpopulation stellt alternierende aufeinanderfolgende Zeitpunkte
dar. Die mittlere TT über
den Zeitverlauf wird zur Berechnung der Fläche unter der Kurve verwendet
(AUC). Der Index der Bioverfügbarkeit
wird durch die unten gezeigte Formel errechnet und wird als prozentuale
relative Aktivität
ausgedrückt.
-
Die
Fläche
unter der Kurve (AUC) des Plasma TT Zeitverlaufs wird bestimmt und
die Dosis eingestellt. Dieser Index der Bioverfügbarkeit wird "% Relative Aktivität" genannt und wird
folgendermaßen
errechnet
-
-
Verbindungen
-
Die
Lösungen
der Verbindungen werden täglich
frisch in normaler Kochsalzlösung
hergestellt und werden als Bolus injiziert oder 15 Minuten vor und
während
der experimentellen Pertubation infundiert, die im arteriovenösen Shuntmodell
15 min und im FeCl3 Modell der arteriellen
Verletzung und im spontanen Thrombolysemodell 60 min beträgt. Das
Bolusinjektionsvolumen beträgt
1 ml/kg für
i. v. und 5 ml/kg für
p. o. und das Infusionsvolumen beträgt 3 ml/h.
-
Statistiken
-
Die
Ergebnisse werden als Mittel ± SEM
ausgedrückt.
Es wird eine Einwegsanalyse der Varianz verwendet, um statistisch
signifikante Unterschiede festzustellen und dann wird der Dunnett's Test angewendet, um
zu bestimmen, welche Mittel unterschiedlich sind. Die Signifikanzgrenze
für die
Zurückweisung
der Nullhypothese von gleichen Mittelwerten ist P < 0,05.
-
Tiere
-
Männliche
Hunde (Beagles, 18 Monate – 2
Jahre, 12–13
kg, Marshall Farms, North Rose, New York 14516) läßt man über Nacht
fasten und füttert
sie mit zertifizierter Prescription Diet von Purina (Purina Mills, St.
Louis, Missouri) 240 Minuten nach der Dosisverabreichung. Wasser
ist frei verfügbar.
Die Raumtemperatur wird zwischen 66–74°F gehalten, die Luftfeuchtigkeit
beträgt
45–50
Prozent relative Luftfeuchte und es wird von 6 Uhr bis 18 Uhr beleuchtet.
-
Pharmakokinetisches Modell
-
Die
Testverbindung wird unmittelbar vor der Dosierung formuliert, indem
man sie in steriler 0,9 prozentiger Kochsalzlösung in einer 5 mg/ml Präparation
auflöst.
Den Hunden wird eine einzelne 2 mg/kg Dosis der Testverbindung durch
orale Verabreichung gegeben. Blutproben (4,5 ml) werden aus der
Vena cephalica 0,25, 0,5, 0,75, 1, 2, 3, 4 und 6 Stunden nach der
Dosisverabreichung entnommen. Proben werden in citratisierten Vacutainerröhrchen gesammelt
und vor der Reduzierung auf das Plasma durch Zentrifugation auf
Eis gehalten. Die Plasmaproben werden durch HPLC MS analysiert.
Die Plasmakonzentration der Testverbindung wird aufgezeichnet und
zur Berechnung der pharmakokinetischen Parameter verwendet: Eliminationsgeschwindigkeitskonstante,
Ke, totale Clearance, Clt, Verteilungsvolumen, VD,
Zeit der maximalen Plasmakonzentration der Testverbindung, Tmax, maximale Konzentration der Testverbindung
von Tmax, Cmax,
Plasmahalbwertszeit, t0,5, die Fläche unter
der Kurve, A. U. C, und den Teil der Testverbindung, der absorbiert
wurde, F.
-
Hundemodell der Koronararterienthrombose
-
Die
operative Vorbereitung und instrumentelle Ausstattung der Hunde
erfolgt, wie dies in Jackson et al., Circulation, 82, 930–940 (1990)
beschrieben wurde. Gemischt-gekreuzte Jagdhunde (6–7 Monate
alt, beider Geschlechts, Butler Frams, Clyde, New York) werden mit
Natriumpentobarbital (30 mg/kg intravenös, i. v.) anaesthesiert, intubiert
und mit Raumluft beatmet. Das Differenzvolumen und die Atemgeschwindigkeit
werden eingestellt, um die PO2, PCO2 und pH Werte des Bluts innerhalb der normalen
Grenzen zu halten. Subdermale Nadelelektroden werden zur Aufzeichnung
eines Leit II EKG eingeführt.
-
Die
linke Jugularvene und die Arteria carotis communis werden durch
einen mediolateralen Halsschnitt auf der linken Seite isoliert.
Der arterielle Blutdruck (ABP) wird kontinuierlich mit einem vorkalibrierten Millarwandler
(Modell MPC-500, Millar Instruments, Houston, TX, USA) gemessen,
der in die Arteria carotis eingeführt wurde. Die Jugularvene
wird zur Blutprobenentnahme während
des Experiments kanüliert.
Zusätzlich
werden die femoralen Venen beider Hinterbeine zur Verabreichung
der Testverbindung kanüliert.
-
Es
wird eine Thorakotomie auf der linken Seite im fünften intercostalen Raum durchgeführt und
das Herz wird in einem perikardialen Drahtgestell aufgehängt. Es
wird ein 1 bis 2 cm Segment der linken circumflexen Koronararterie
(LCX) proximal zur ersten diagonalen ventrikulären Hauptverzweigung isoliert.
Eine Anodenelektrode, die mit einer 26 Gauge Nadel versehen wurde
(Teflon-beschichtet, silberbeschichteter 30 Gauge Kupferdraht),
mit einer Länge
von 3–4
mm wird in die LCX eingeführt
und mit der Intimaoberfläche
der Arterie in Kontakt gebracht (wird am Ende des Experiments bestätigt). Der
stimulierende Kreislauf wird durch die Plazierung einer Kathode
an einer subkutanen Stelle (s. c.) vervollständigt. Ein einstellbarer Plastikverschluß wird um
die LCX über
die Region der Elektrode plaziert. Eine vorkalibrierte elektromagnetische
Flußsonde
(Carolina Medical Electronics, King, NC, USA) wird um die LCX proximal
zur Anode zum Messen des koronaren Blutflusses (CBF) plaziert. Der
Verschluß wird
zur Herstellung einer 40–50
prozentigen Hemmung der hyperämischen
Blutflußreaktion
eingestellt, die nach 10 Sekunden mechanischer Okklusion der LCX
beobachtet wird. Alle hämodynamischen
und EKG Messun gen werden mit einem Datenaufnahmesystem (Modell M3000, Modular
Instruments, Malvern, PA, USA) aufgezeichnet und analysiert.
-
Thrombusbildung und Verabreichungplan
der Verbindung
-
Eine
elektrolytische Verletzung der Intima der LCX wird durch Anlegen
eines Gleichstroms (DC) von 100 μA
an die Anode hergestellt. Der Strom wird für 60 Minuten aufrechterhalten
und dann abgebrochen, ob das Gefäß verschlossen
ist oder nicht. Die Thrombusbildung läuft spontan bis die LCX total
verschlossen ist (bestimmt als Null CBF und Anstieg im S-T Segment).
Die Verabreichung der Verbindung wird begonnen, nachdem der verschließende Thrombus
für eine
Stunde reifen konnte. Eine 2 Stunden dauernde Infusion der erfindungsgemäßen Verbindungen
in Dosen von 0,5 und 1 mg/kg/Stunde wird gleichzeitig mit einer
Infusion eines thrombolytischen Mittels begonnen (beispielsweise
Gewebsplasminogenaktivator, Streptokinase, APSAC). Die Reperfusion
wird für
3 Stunden nach einer Verabreichung der Testverbindung verfolgt.
Eine Reokklusion der Koronararterien nach einer erfolgreichen Thrombolyse,
die für
mehr als 30 Minuten anhält,
wird als Null CBF definiert.
-
Hämatologie und Bestimmung der
Zielblutungszeit
-
Bestimmungen
der gesamten Blutzellen, des Hämoglobins
und der Hämotokritwerte
werden in einer 40 μl
Probe citratisierten (3,8 Prozent) Bluts (1 Teil Citrat : 9 Teile
Blut) mit einem Hämatologieanalysegerät bestimmt
(Cell-Dyn 900, Sequoia-Turner, Mount View, CA, USA) Zahnfleischzielblutungszeiten
werden mit einer Simplate II Blutungszeitvorrichtung bestimmt (Organon
Teknika Durham, N. C., USA). Die Vorrichtung wird verwendet, um
zwei horizontale Schnitte in das Zahnfleisch entweder des oberen
oder des unteren Kiefers des Hundes zu machen. Jeder Schnitt ist
3 mm breit und 2 mm tief. Die Schnitte werden gemacht und es wird
eine Stoppuhr zur Bestimmung verwendet, wie lange die Blutung dauert.
Es wird ein Baumwolltupfer verwendet, um das Blut aufzusaugen, wenn
es aus dem Schnitt sickert. Die Zielblutungszeit ist die Zeit vom
Schnitt bis zur Beendigung der Blutung. Die Blutungszeiten werden
direkt vor der Verabreichung der Testverbindung (0 min), 60 min
bei der Infusion, bei Beendigung der Verabreichung der Testverbindung
(120 min) und am Ende des Experiments bestimmt.
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Alle
Daten werden durch Einwegsanalyse der Varianz (ANOVA) gefolgt von
einem Student-Neuman-Kuels
post hoc T Test analysiert, um die Signifikanzgrenze zu bestimmen.
Wiederholungs ANOVA Messungen werden zur Bestimmung der signifikanten
Unterschiede zwischen den Zeitpunkten während der Experimente verwendet.
Die Werte sind per Definition mindestens ab der Grenze von p < 0,05 statistisch
unterschiedlich. Alle Werte sind Mittelwerte ± SEM. Alle Untersuchungen
werden gemäß den Richtlinien
der American Physiological Society durchgeführt. Weitere Details, die die
Verfahren betreffen, sind in Jackson et al., J. Cardiovasc. Pharmacol.,
21, 587–599
(1993) beschrieben.
-
Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um die Erfindung weiter
zu erläutern
und sollen nicht als Beschränkung
hiervon aufgefaßt
werden.
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Die
in den Beispielen verwendeten Abkürzungen, Symbole und Ausdrücke haben
die folgenden Bedeutungen:
Ac = Acetyl
AIBN = Azobisisobutyronitril
Anal.
= Elementaranalyse
Bn oder Bzl = Benzyl
Bu = Butyl
n-BuLi
= Butyllithium
DCC = Dicyclohexylcarbodiimid
DIBAL-H =
Diisobutylaluminiumhydrid
DMF = Dimethylformamid
DMSO
= Dimethylsulfoxid
Et = Ethyl
EtOAc = Ethylacetat
Et3N = Triethylamin
Et2O
= Diethylether
EtOH = Ethanol
EtSH = Ethanthiol
FAB
= Massenspektroskopie durch schnellen Atombeschuß
FDMS = Felddesorptionsmassenspektrum
Hex
= Hexan
HOAt = 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol
HPLC = Hochleistungsflüssigchromatographie
HRMS
= Hochauflösungsmassenspektrum
i-PrOH
= Isopropanol
IR = Infrarotspektrum
LAH = Lithiumaluminiumhydrid
Me
= Methyl
Mel = Methyliodid
MeOH = Methanol
MPLC =
Mitteldruckflüssigchromatographie
NBS
= N-Bromsuccinimid
NMR = Kernmagnetresonanz
Ph = Phenyl
i-Pr
= Isopropyl
Rochellesalz = Kaliumnatriumtartrat
RPHPLC
= Umkehrphasenhochleistungsflüssigchromatographie
SiO2 = Silicagel
TBS = tert-Butyldimethylsilyl
TFA
= Trifluoressigsäure
THF
= Tetrahydrofuran
TIPS = Triisopropylsilyl
TLC = Dünnschichtchromatographie
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Falls
nichts anderes angegeben ist, werden die pH Einstellungen und die
Aufarbeitung mit wässrigen Säure- oder
Basenlösungen
ausgeführt.
PrepLC zeigt eine präparative
Flüssigchromatographie
mittels "Prep Pak®" Silicakartuschen
an, Radialchromatographie zeigt eine präparative Chromatographie mittels
eines "Chromatotron®" Geräts an.
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Beispiel
1
Herstellung von 1-[2-Methoxy-4-(1-pyrrolidinylcarbonyl)-benzyl]-2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-5-azaindoloxalat
-
A.
N-Methoxy-N-methyl-4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]-benzamid
-
Eine
Aufschlämmung
aus 4-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethoxy]benzoesäurehydrochlorid (30,0 g, 110,4
mmol) in 500 ml Dichlorethan wird mit 2 Tropfen DMF und (COCl)2 (48 ml, 552 mmol) behandelt. Nach 2 Tagen
bei Umgebungstemperatur ist die Säure vollständig gelöst. Das Reaktionsgemisch wird
im Vakuum konzentriert, in Dichlorethan rückgelöst und erneut konzentriert.
Das Säurechlorid
wird sofort in 500 ml Dichlorethan gelöst und auf –10°C gekühlt. Die entstehende Lösung wird
mit N,O-Dimethylhydroxylaminhydrochlorid (11,8 g, 121,4 mmol) behandelt.
Das entstehende Gemisch kann sich auf Raumtemperatur erwärmen. Nach
dem Rühren über Nacht
wird das Reaktionsgemisch in 500 ml gesättigtes wässriges NaHCO3 gegossen.
Die Phasen werden getrennt und die wässrige Phase wird mit CHCl3 (2 × 250
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über K2CO3 getrocknet,
filtriert und im Vakuum konzentriert. Eine Reinigung des rohen Rückstands durch
Blitzchromatographie (SiO2, Gradient 80
: 15 : 5 bis 70 : 25 : 5 Hexan/THF/TEA) ergibt 16,1 g (57,8 mmol, 52%)
des Titel-Weinrebamids als blaßoranges Öl.
ISMS
279 (M + 1).
Analyse für
C15H22N2O3 × 0,5
H2O: Berechnet; C 62,70, N 8,07, N 9,75.
Gefunden: C 62,63, H 7,68, N 9,55.
-
B.
2-[4-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-5-azaindol
-
Die
Titelverbindung wird mit 35% Gesamtausbeute aus dem Dianion aus
4-t-Butoxycarbonylamino-3-methylpyridin und N-Methoxy-N-methyl-4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]benzamid
auf ähnliche
Weise zu der in Synthesis 1996, 877–882 beschriebenen, hergestellt.
ISMS
308 (M + 1), 306 (M – 1).
Analyse
für C19H21N3O:
Berechnet: C 74,24, H 6,89, N 13,67. Gefunden: C 74,54, H 6,87,
N 13,70.
-
C.
Methyl-4-brommethyl-2-methoxybenzoat
-
Ein
Gemisch aus 4-Methylsalicylsäure
(20 g, 131,5 mmol) CH3I (74,7 g, 526,3 mmol)
und K2CO3 (36,2 g,
262 mmol) in 250 ml Aceton wird am Rückfluss für 4 Tage aufrecht erhalten.
Nach der Filtration wird das Filtrat unter verringertem Druck konzentriert
und der entstehende Rückstand
wird in Et2O aufgenommen und mit 2 N NaOH
gewaschen. Der organische Extrakt wird unter verringertem Druck
konzentriert. Aus diesem rohen Material werden 10 g (55,6 mmol)
in 100 ml CCl4 aufgenommen und N-Bromsuccinimid (10,8
g, 61,1 mmol) und eine katalytische Menge an AIBN werden zugegeben.
Das Gemisch wird am Rückfluss
für 4 h
erhitzt und dann 10 fach mit Et2O verdünnt. Die
organischen Bestandteile werden mit 25% NaOH (wässrig) gewaschen und unter
verringertem Druck konzentriert. Das rohe Produkt wird aus EtOAc-Hexan
unter Bildung von 14,2 g (99%) des gewünschten Bromids umkristallisiert.
1H NMR (CDCl3) δ 7,77, (d,
J = 8,3 Hz, 1H), 7,01 (d, J = 2,6 Hz, 1H), 6,99 (s, 1H), 4,47 (s,
2H), 3,94 (s, 3H), 3,91 (s, 3H).
-
D.
Methyl-2-methoxy-4-[[2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]-phenyl]-6-azaindol-1-yl]methyl]benzoat
-
Pulverisiertes
KOH (730 mg, 13,0 mmol) wird zu 25 ml DMSO bei Umgebungstemperatur
gegeben. Nach 10 min wird 2-[4-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-5-azaindol
(2,0 g, 6,5 mmol) zugegeben. Nach 45 min wird eine Lösung aus
Methyl-4-brom-methyl-2-methoxybenzoat (1,69 g, 6,5 mmol) in 10 ml
DMSO tropfenweise mittels einer Kanüle zugegeben. Das entstehende
Gemisch wird über
Nacht gerührt
und dann in 100 ml H2O gegossen. Die wässrige Lösung wird
mit EtOAc (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über K2CO3 getrocknet,
filtriert und im Vakuum konzentriert. Eine Reinigung des rohen Rückstands durch
Radialchromatographie (SiO2, Gradient von
0–2% MeOH/CHCl3, gesättigt
mit NH4OH) ergibt 550 mg (1,13 mmol, 17%)
der Titelverbindung.
ISMS 486 (M – 1). FAB HRMS: m/e, berechnet
für C29H32N3O4: 486,2393. Gefunden: 486, 2390 (M + 1).
Analyse
für C29H31N3O4: Berechnet: C 71,73, H 6,44, N 8,65. Gefunden:
C 72,33, H 6,92, N 8,11.
-
E. 1-[2-Methoxy-4-(1-pyrrolidinylcarbonyl)benzyl]-2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-5-azaindoloxalat
-
Eine
Lösung
aus Methyl-2-methoxy-4-[[2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-5-azaindol-1-yl]-methyl]benzoat (500
mg, 1,03 mmol) in 5 ml Pyrrolidin wird bei 120°C in einem verschlossenen Röhrchen für 2 Tage
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird auf Umgebungstemperatur gekühlt, mit
CHCl3 verdünnt und im Vakuum konzentriert.
Eine Reinigung des rohen Rückstands
durch Radialchromatographie (SiO2, Gradient
von 1–3%
MeOH/CHCl3, gesättigt mit NH4OH)
ergibt 125 mg (0,238 mmol, 23%) der freien Base.
-
Eine
Menge der freien Base gelöst
in einer kleinen Menge EtOAc wird mit einem leichten Überschuss an
Oxalsäure
in EtOAc behandelt. Der entstehende weiße Niederschlag wird filtriert
und im Vakuum unter Bildung des Titeloxalatsalzes als weißes Pulver
getrocknet.
ISMS 525 (M + 1).
Analyse für C32H36N4O3 × 1,85
C2H2O4:
Berechnet: C 62,03, H 5,79, N 8,11. Gefunden: C 61,97, H 6,03, N
8,18.
-
Beispiel
2
Herstellung von 1-[3-Methoxy-4-(1-pyrrolidinyl)methyl]benzyl-2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-5-azaindoldioxalat
-
Eine
Lösung
bei 0°C
aus 1-[2-Methoxy-4-(1-pyrrolidinylcarbonyl)benzyl]-2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)-ethoxy]phenyl]-5-azaindol
(50 mg, 0,10 mmol) in 1 ml THF wird mit LAH (0,285 ml, 0,286 mmol,
1 M in THF) tropfenweise behandelt. Nach 2 Tagen bei Umgebungstemperatur
wird das Reaktionsgemisch mit 5 ml kaltem H2O gestoppt.
Nachdem CHCl3 und gesättigtes wässriges Rochelle's Salz (20 ml jeweils)
zugegeben wurden, werden die Phasen getrennt und die wässrige Phase
wird mit CHCl3 (2 × 20 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden über
K2CO3 getrocknet,
filtriert und im Vakuum konzentriert. Eine Reinigung des rohen Rückstands
durch Radialchromatographie (SiO2, Gradient
von 1–3
MeOH/CHCl3, gesättigt mit NH4OH)
ergibt 30 mg (0,059 mmol, 62%) der Titelverbindung, die durch ein
Verfahren, das ähnlich
zu dem von Beispiel 1, Teil E, beschriebenen ist, in das Dioxalatsalz
umgewandelt wird.
IR (KBr) 3421 (br), 1612 cm–1.
ISMS
511 (M + 1)
Analyse für
C32H38N4O2 × 2,1
C2H2O4 × 1,3 H2O: Berechnet: C 60,12, H 6,24, N 7,75. Gefunden:
C 60,29, H 5,93, N 7,35.
-
Beispiel
3
Herstellung von 1-[2-Methoxy-4-(1-pyrrolidinylcarbonyl)-benzyl]-2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-6-azaindoloxalat
-
A.
2-[4-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-6-azaindol
-
Die
Titelverbindung wird mit 36% Gesamtausbeute aus dem Dianion von
3-t-Butoxycarbonylamino-4-methylpyridin und N-Methoxy-N-methyl-4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]benzamid
auf ähnliche
Weise zu der in Syntheses 1996, 877–882 beschriebenen, hergestellt.
ISMS
308 (M + 1), 306 (M – 1).
Analyse
für C19H21N3O × 0,5 H2O: Berechnet: C 72,12, H 7,01, N 13,28.
Gefunden: C 72,20, H 6,63, N 13,05.
-
B.
Methyl-2-methoxy-4-[[2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]-phenyl]-6-azaindol-1-yl]methyl]benzoat
-
Die
Titelverbindung wird mit 7% Ausbeute aus 2-[4-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl]-6-azaindol
und Methyl-4-brommethyl-2-methoxybenzoat durch das in Beispiel 1,
Teil D, beschriebene Verfahren; ausgeführt.
IR (KBr) 1722, 1611,
1247 cm–1.
ISMS
486 (M + 1). FAB HRMS: m/e, berechnet für C29H32N3O4:
486,2393. Gefunden: 486,2400 (M + 1).
Analyse für C29H31N3O4: Berechnet: C 71,73, H 6,44, N 8,65. Gefunden:
C 70,82, H 6,23, N 8,03.
-
C. 1-[2-Methoxy-4-(1-pyrrolidinylcarbonyl)benzyl]-2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)ethoxy]phenyl)-6-azaindoloxalat
-
Die
Titelverbindung wird mit 16% Ausbeute aus Methyl-2-methoxy-4-[[2-[4-[2-(1-pyrrolidinyl)-ethoxy]phenyl]-6-azaindol-1-yl]methyl]benzoat
durch das in Beispiel 1, Teil E, beschriebene Verfahren, hergestellt.
IR
(KBr) 3430 (br), 1632, 1610; 1476 cm–1.
ISMS
525 (M + 1).
Analyse für
C32H36N4O3 × 1,9
C2H2O4:
Berechnet: C 61,80, H 5,77, N 8,05. Gefunden: C 61,86, H 5,68, N
8,25.