DE69912821T2 - Tarnmaterial - Google Patents

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    • F41H3/00Camouflage, i.e. means or methods for concealment or disguise
    • F41H3/02Flexible, e.g. fabric covers, e.g. screens, nets characterised by their material or structure
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Description

  • Die Erfindung betrifft Tarnmaterialien mit einer dreidimensionalen Oberflächenstruktur, welche aus aneinander anliegenden Auswölbungen besteht, die mit Spitzen versehen sind.
  • Dreidimensionale Oberflächenstrukturen für Tarnungszwecke sind bereits bekannt. Ein Beispiel stellt die US-A-3 069 796 dar, welche Tarnungsschichten zeigt, die in spezieller Weise derart geschnitten sind, dass sie beim Auseinanderziehen eine Blattwerk ähnliche Struktur annehmen. Ein anderes Beispiel ist die US-A-3 863 967, welche eine Radartarnung zeigt, die eine Vielzahl ähnlicher, sich hohl verjüngender pyramidförmiger Vorsprünge zeigt, die aneinander gepackt sind, um eine Art von Leiterschicht zu bilden.
  • Ein spezielles Problem beim Tarnen beleuchteter Objekte (einschließlich Aufklärungsmitteln sowohl im sichtbaren als auch im unsichtbaren Licht) besteht in der Schwierigkeit, etwas zu erhalten, welches insgesamt der Natur ähnelt. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass die Tarnungsoberflächen nach dem Stand der Technik in verschiedenen Betrachtungswinkeln bzw. Beleuchtungen derartig unterschiedlich erscheinen. So hat beispielsweise eine Grasfläche etwa die gleiche Farbe und keine großen Unterschiede in der Leuchtkraft bei Betrachtung gegen das Licht im Vergleich mit einem Licht, welches bei 90° auftrifft oder bei der Betrachtung in Richtung des Lichtes. Beispielsweise zeigt sich ein bemaltes Weißblech bei der Betrachtung gegen das Licht sehr hell und dies ist unabhängig davon, wie gut und matt eine Tarnfarbe verwendet wurde, um das Weißblech zu bedecken.
  • Es hat sich beispielsweise in der Praxis herausgestellt, dass eine Konstruktion, wie sie in der US-A-3 869 967 gezeigt ist, ziemlich ungeeignet für die Verkleidungs- oder Tarnzwecke nach der vorliegenden Erfindung ist, da die dreidimensionale Struktur aus ebenen Oberflächen zusammengesetzt ist, welche eine sichtbare Reflexion ergeben, was jedoch für den dort beabsichtigten Verwendungszweck ohne Bedeutung ist, da es der Radartarnung dient. In sichtbarem Licht und beispielsweise nahe dem Infrarotbereich ist der Anblick von der Natur weit entfernt.
  • Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine dreidimensionale Oberfläche erhalten wird, welche in jeder Richtung ein Minimum von ebenen spiegelaktiven Oberflächen aufweist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Tarnmaterial, welches eine dreidimensionale Oberflächenstruktur aufweist, die aus aneinander angrenzenden, mit Oberenden versehenen Ausbauchungen besteht, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ausbauchungen mit Spitzen versehen sind und gewölbte Oberflächen in im Wesentlichen Ansichtsrichtungen aufweisen, und dass die Oberflächenstruktur eine minimale Anzahl von spiegelaktiven Oberflächen aufweist.
  • Die Ausbauchungen werden als mit Spitzen versehen bezeichnet, was so verstanden werden soll, dass einige Schnitte durch sie eine Schnittkurve formen, welche an der Spitze im Wesentlichen winklig ist, jedoch etwas abgerundet sein kann. Endungen mit mehr oder weniger ausgeprägten Spitzen oder Kanten werden jedoch bevorzugt. Falls sie spitz ausgeführt sind, wird die Spitze selbst in der Praxis etwas abgerundet sein, was ebenfalls für eine Kantenform zutrifft.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ausbauchungen im Wesentlichen konische Ausbauchungen. Mit konisch sollen nach der Erfindung solche Formen verstanden werden, die als Spitze, geschlossene Leitlinie, welche zufällig oder ein Polygon aus geraden oder gekrümmten Linien sein kann, ein Kreis, eine Ellipse, usw. und einer Erzeugerkurve beschrieben werden können. In den meisten üblichen Fällen ist eine Erzeugerkurve eine gerade Linie, jedoch nach der hier beabsichtig ten allgemeineren Definition ist es möglich, dass eine Erzeugerkurve ebenfalls als gekrümmte Linie verwendbar ist.
  • Das Wesentliche ist, dass die Ausbauchungen in praktisch allen Richtungen sich als gewölbte Oberflächen zeigen. Einfach gewölbte Oberflächen ergeben dann einen Spiegelreflex längs einer Linie. Doppelt gewölbte Oberflächen ergeben einen Spiegelreflex lediglich an einem Punkt.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden Ausbauchungen verwendet, welche eine Leitlinie aufweisen, die kreisförmig oder nahe kreisförmig ist. Es ist ferner bevorzugt als Erzeugende im Wesentlichen gerade Linien zu verwenden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden diese ferner derartige Freiwinkel aufweisen, dass sie sich leicht aus einer Form lösen, wenn sie durch Gießen hergestellt werden.
  • Die Ausbauchungen können jedoch auch andere Formen aufweisen. Falls die Leitlinien Polygone aus geraden Linien sind, können die Zwecke nach der Erfindung durch eine gekrümmte Erzeugende erreicht werden. Falls die Leitlinien aus gekrümmten Linienabschnitten bestehen, können die Erzeugenden gerade oder gekrümmte Linien sein. In diesen Fällen ist es möglich, nicht nur konvexe Oberflächen, sondern auch teilweise oder vollständig konkave Oberflächen zu erhalten. Beispielsweise können die Ausbauchungen aus konkaven Oberflächen zusammengesetzt sein, die längs Linien aneinander angrenzen, welche dann als Kanten ausgebildet sein können. Offensichtlich existiert nahezu eine unendliche Anzahl möglicher Variationen, die sämtliche unter den Schutzumfang der Patentansprüche fallen sollen.
  • Zusätzlich zu der sichtbaren Wirkung ist es ferner möglich, einen Tarneffekt gegen Radar zu erhalten, indem beispielsweise unter der dreidimensionalen Struktur eine Schicht angeordnet wird, welche Radar absorbierende Eigenschaften aufweist, was dadurch erreicht wird, dass der Flächenwiderstand, wie aus der US-A-3 733 606 bekannt, angeordnet wird. Ferner ist das Einfärben oder dergleichen mit unterschiedlichsten Arten von Tarnfarben nach dem Stand der Technik möglich, wie auch die Verwendung vorteilhafter Eigenschaften in anderen Wellenlängenabschnitten von Strahlung.
  • Im Folgenden soll nun die Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben werden.
  • 1 zeigt ein Beispiel eines Tarnmaterials nach der Erfindung;
  • 2 zeigt einen Vergleich der Helligkeit für unterschiedliche Betrachtungswinkel eines mit Tarnfarbe bemalten Weißbleches, einer natürlichen Grasfläche und einem aus Konen aufgebauten Tarnmaterial;
  • 3A und 3B und 4A und 4B zeigen Farbaufzeichnungen für ein mit Tarnmaterial bemaltes Weißblech bzw. eine Oberfläche nach der vorliegenden Erfindung.
  • In 1 ist ein nicht einschränkendes Beispiel eines Tarnmaterials nach der Erfindung gezeigt. Auf einer Oberfläche sind Kunststoffkonen mit einer Höhe von 5 mm und etwa 60° Konuswinkel geformt und in Reihen angeordnet, welche einen gegenseitigen Abstand von 5 mm aufweisen. In diesem Falle ist die Symmetrie hexagonal, indem sechs nächste Nachbarn zu jedem Konus vorhanden sind. Alternativ können diese auch in einer Fünfecksform angeordnet sein, das heißt mit je vier nächsten Nachbarn zu jedem Konus.
  • Die konusförmigen Ausbauchungen können auch in einer mehr als zufälligen Unordnung angeordnet sein, obwohl eine geordnete Struktur bevorzugt wird, nicht zuletzt aus Gründen der Herstellung. Ferner kann die Größe der Konen innerhalb relativ großer Grenzen variabel sein, wie beispielsweise von einer Höhe von 1 mm bis 50 mm. Die Höhe von 5 mm ist ein zweckdienlicher Ausgleichswert im Hinblick auf die Toleranz gegenüber Schmutz, welche bei kleinen Konen verringert wird, und den Materialverbrauch und Gewicht, welche bei größeren Konen zunimmt.
  • 2 zeigt ein Diagramm, in welchem die Lumineszenz als Funktion des Betrachtungswinkels gemessen wurde und zwar gemessen zwischen einem streifenden Einfall und gegen das Licht (–90°) und streifenden Einfall und mit dem Licht (+ 90°) und dies für drei unterschiedliche Oberflächen: die Kurve 1 zeigt eine Weißblechoberfläche, welche mit einer matten Tarnfarbe gestrichen ist, die Kurve 2 eine natürliche Grasoberfläche und die Kurve 3 eine Oberfläche, wie sie in 1 gezeigt ist. Die Lumineszenz wird in willkürlich, jedoch linearen Einheiten angegeben. Die Messungen erfolgten in Sonnenlicht auf einem Rasen mit für die Kurve 1 eines bemalten Weißbleches, das auf den Boden gelegt war, und für die Kurve 3 eine Platte mit Konen nach der Erfindung, welche gleichermaßen auf den Boden gelegt war.
  • Wie aus den Figuren ersichtlich, ist das Weißblech insbesondere im Gegenlicht nachteilig. Kaum irgendein Objekt in der Natur, mit Ausnahme möglicherweise Wasserflächen, zeigen eine derartige-Helligkeit im Gegenlicht. Im Anbetracht der Tatsache, dass gerade Weißblechoberflächen und dergleichen bei dem meisten militärischen Material ausgesprochen üblich sind, welches der Tarnung bedarf, ist klar, dass eine Verbesserung in dieser Beziehung von großer Bedeutung ist.
  • Die Grasoberfläche, welche Kurve 2 entspricht, muss als diejenige aufgefaßt werden, welche wünschenswerterweise erreicht werden soll. Diesbezüglich ist die beispielsweise Konstruktion gemäß Kurve 3 eine zufriedenstellende Imitation.
  • Die beispielhafte Konstruktion wurde aus einem opaken Material hergestellt. Die in der vorwärts gerichteten Lichtrichtung beobachtete Vergrößerung der Lumineszenz hängt davon ab; eine Grasoberfläche besteht aus Blättern, welche eine bestimmte Transparenz aufweisen. Falls das Konusmaterial etwas transparent gemacht wird, wird das Resultat noch natürlicher sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Konen daher aus einem etwas transparenten Material hergestellt und bevorzugt hohl.
  • Die 3A, 3B zeigen Farbdiagramme betreffend das bemalte Weißblech und gemessen bei verschiedenen Sichtwinkeln. 3A zeigt somit ein Diagramm entsprechend CIE 1931, wonach sich die mit Tarnfarbe bemalte Platte in der Farbe ändert, wenn sich der Sichtwinkel zwischen streifendem Gegenlicht und streifendem Vorwärtslicht ändert. 3B zeigt mit der gleichen x-Achse, wie 3A, die Leuchtkraft (Skala willkürlich, jedoch linear), wenn der Winkel von streifendem Vorwärtslicht (am meisten links) zu Gegenlicht (am meisten rechts im Diagramm) geändert wird. Als Vergleich zeigen 3A und 3B ähnliche Messungen für eine Oberfläche, welche Konen nach der vorliegenden Erfindung aufweist. Die erfindungsgemäße Oberfläche hat folglich erheblich bessere Eigenschaften hinsichtlich der Helligkeit als auch der Farbe für unterschiedliche Sichtwinkel. Sämtliche Diagramme wurden mittels eines Minolta Chromameters Modell CS 100 aufgezeichnet.
  • Aus diesen Diagrammen ergibt sich somit, dass ziemlich größere Farbänderungen auftreten, wenn der Sichtwinkel geändert wird. 3B und 4B bekräftigen das in 2 gezeigte Resultat.
  • Die beabsichtigte dreidimensionale Struktur kann in unterschiedlicher Weise hergestellt werden, wie dies dem Fachmann auf dem Gebiet von Kunststoffen bekannt ist. Eine Möglichkeit besteht im Gießen, eine andere im Prägen eines Bahnmaterials, bevorzugt, nachdem dieses auf einem Träger montiert ist, welcher ein gewobener oder ein Kunststoffträger sein kann. Es ist außerdem möglich, diese Struktur aus Metall herzustellen.
  • Obwohl die Erfindung beispielhaft durch eine Struktur bestimmter Dimensionen erläutert wurde, ist offensichtlich, dass diese in unterschiedlichster Weise geändert werden kann, was von dem Verwendungszweck abhängt. Die erfindungsgemäße Wirkung wird ebenfalls mit der gleichen Struktur im größeren oder kleineren Maßstab erreicht. Ein großer Maßstab und eine massive Ausführungsform führt zu einem großen Materialverbrauch und einem Muster, welches aus näherer Entfernung sichtbar ist. Bei einem kleinen Maßstab können Schwierigkeiten bei der Herstellung wie auch bei der Reinigung auftreten.
  • In Abhängigkeit von den Umständen kann die Oberfläche mit unterschiedlichen Tarnfarben/Anstrichen eingefärbt sein, wie beispielsweise Sommerfarben, Winterfarben oder Wüstenfarben. Derartige Anstriche oder Färbemittel sollten Tarneigenschaften innerhalb eines großen Wellenlängenbereichs aufweisen, von UV bis zu und nahe dem Infrarotbereich. Das Material kann selbsttragend hergestellt werden oder beispielsweise an Fahrzeugen oder Tanks befestigt werden.
  • Ferner kann dieses Material verwendet werden, um Oberflächen teilweise zu bedecken oder kann weniger regelmäßig hergestellt werden, als dies beispielhaft erläutert wurde.

Claims (11)

  1. Tarnmaterial mit einer optischen Tarnwirkung mit einer dreidimensionalen Oberflächenstruktur, welche aus aneinander anliegenden Ausbauchungen besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchungen mit Spitzen versehen sind und gewölbte Oberflächen in, im Wesentlichen sämtlichen Ansichtsrichtungen aufweisen, und dass die Oberflächenstruktur eine minimale Anzahl von spiegelaktiven Oberflächen aufweist.
  2. Tarnmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchungen im Wesentlichen kreisförmige, konische Ausbauchungen sind.
  3. Tarnmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisförmigen, konischen Ausbauchungen gradlinige Erzeugende aufweisen.
  4. Tarnmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugerlinien gebogene Linien sind.
  5. Tarnmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchungen Konusse mit Leitlinien sind, welche polygone gerade Linien darstellen und Erzeugerlinien aufweisen, die gebogen sind.
  6. Tarnmaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchungen regelmäßig in Fünfecksform mit vier nächstliegenden Nachbarn zu jeder Ausbauchung angeordnet sind.
  7. Tarnmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbauchungen regelmäßig in einem hexagonalen Muster mit sechs Nachbarn zu jeder Ausbauchung angeordnet sind.
  8. Tarnmaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Ausbauchungen mindestens teilweise transparent sind.
  9. Tarnmaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Kunststoff oder Elastomermaterial hergestellt ist.
  10. Tarnmaterial nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es elektrisch leitendes Material und/oder magnetisches Material enthält.
  11. Tarnmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitenden Material in einer Trägerstruktur angeordnet ist, welche auf der Unterseite angeordnet ist und die konische Ausbauchungen trägt.
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