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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im Allgemeinen hydrophile, ultraviolettes Licht absorbierende Monomere.
Insbesondere betrifft diese Erfindung ultraviolettes Licht absorbierende
Monomere, die als Comonomere mit anderen, polymerisierbaren Monomeren
und Copolymeren polymerisierbar sind. In einem von ihren besonderen
Aspekten betrifft diese Erfindung ein ultraviolettes Licht absorbierendes
Monomer, das als ein Comonomer mit anderen geeigneten hydrophilen
Monomeren zu optisch transparenten Hydrogelen mit hohem Brechungsindex
polymerisierbar ist, welche insbesondere für die Herstellung von Intraokularlinsen
und Kontaktlinsen verwendbar sind.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Optische Vorrichtungen in Form von
Intraokularlinsen und Kontaktlinsen sind seit einigen Jahrzehnten kommerziell
erhältlich.
Für Kontaktlinsen
ist die primäre
Indikation die Verwendung als Hilfsmittel zum Verbessern der Sichtgenauigkeit
des Trägers.
Dies erfolgt durch Zuführen
oder Wegnehmen kleiner Mengen Dioptrien von der Oberfläche der
Cornea. Außerdem
kann die Kontaktlinse auch eine Korrektur für Astigmatismus aufweisen.
Eine Kontaktlinse sollte bei Temperaturen bei oder unter Körpertemperatur
in einer wässrigen
Umgebung nicht toxisch sein und keine auslaugbaren Verbindungen
enthalten.
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Bei Intraokularlinsen ist die primäre Indikation
die Verwendung als Ersatz von natürlichen kristallinen Linsen
beim Menschen und anderen Säugern,
die durch Schädigung
und/oder Kataraktbildung verloren gingen. Die natürliche Linse
ist im Allgemeinen eine bikonvexe Linse mit 6 bis 13 mm Breite,
die beträchtliche optische
Stärke,
nahezu 20 Dioptrien, aufweist. Deshalb erfordert, verglichen mit
einer Kontaktlinse, Ersetzen einer geschädigten natürlichen Linse die Verwendung
einer im Wesentlichen größeren, dickeren,
Intraokularimplantatlinse. Wie die Kontaktlinsen sollte eine Intraokularlinse
bei Körpertemperatur
in einer wässrigen
Lösung
stabil sein, nicht toxisch sein und keine auslaugbaren Verbindungen
enthalten.
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Früher waren die Materialien der
Wahl zum Bilden von Intraokular- und Kontaktlinsen die Acrylate
und Methacrylate, insbesondere Polymethylmethyacrylat. Diese Materialien
bilden unnachgiebige glasartige Linsen, die leicht zu der gewünschten
optischen Korrektur geformt werden. Diese Verbindungen sind als
Kontaktlinsen erfolgreich und sind im Allgemeinen als „harte" Kontaktlinsen bekannt.
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Diese unnachgiebigen glasartigen
Polymere müssen
notwendigerweise Durchmesser im Bereich von 6 bis 13 mm aufweisen,
um als Intraokularlinsen zu wirken. Weil diese Linsen unnachgiebig
sind, erfordert diese Begrenzung Einschnitte einer entsprechenden
Breite in das Auge. Frühere
chirurgische Techniken zum Entfernen geschädigter Linsen verwendeten allerdings
bereits große
Einschnitte, sodass die große
Abmessung nicht als ein starker Nachteil wahrgenommen wurde. Solche
großen
Einschnitte beinhalten zahlreiche Komplikationen und verzögern die
Heilungszeit. Fortschritte in der chirurgischen Technik zum Entfernen
von nativen Linsen sorgen nun für
die Verwendung von immer kleineren Einschnitten bis hinunter in
den 2–3
mm-Bereich. Folglich begann die Suche nach geeigneten Materialien
zur Verwendung als Intraokularlinsenmateri al, das durch kleinere
Einschnitte eingeschoben werden konnte.
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Um die Nachteile bei der Verwendung
von Polyacrylaten, wie Polymethylmethacrylat, zu mildern, wurden
verschiedene Hydrogele und elastomere Silicone entwickelt, die rollbar,
faltbar oder verformbar, jedoch elastisch sind. Wenn gefaltet oder
verformt, können
die Linsen durch Einschnitte, von nur 2–3 mm in das Auge eingeschoben
werden. Die Elastizität
dieser Materialien sorgt dafür,
dass diese Linsen nach dem Einschub ihre ursprüngliche bikonvexe optische
Form wieder erlangen. Die in diesen weichen Linsen verwendeten Materialien
stellen optisch klare Linsen mit ausreichenden Brechungsindizes
bereit, die fest und elastisch genug sind, um den erforderlichen
Falt-, Verformungs- und Rollvorgängen
zu widerstehen, damit die kleinere Einschnittgröße erzielt wird. Die Falt-,
Verformungs- oder Rollfähigkeiten
dieser Stoffe, die für
kleinere Einschnitte sorgen, ist eine wesentliche Verbesserung für den Patienten
bezüglich
verminderter Schädigung
an dem Auge, verbesserten nachchirurgischen Heilens und Verminderung
von Komplikationen.
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Weichheit und Elastizität sind nicht
die einzigen angestrebten Verbesserungen. Eine weitere angestrebte
Verbesserung ist ein Ultraviolett (UV)-Lichtschutz. Mit dem Fortschritt
der Untersuchungen auf dem Gebiet der UV-Belichtung wuchs unser
Verständnis
für zahlreiche
nachteilige Wirkungen der UV-Belichtung. Mehr und mehr Produkte
werden jedes Jahr zur Verminderung oder Verhinderung der schädigenden
Wirkungen von UV-Belichtung entwickelt. UV-Lichtabsorption für Kontakt- und Intraokularlinsen
ist mindestens ebenso wichtig wie UV-Absorption für die Haut, die man bei Sonnenschutzmitteln
antrifft. Welchen Grad an UV-Lichtschutz eine natürliche Linse
auch immer liefert, er geht verloren, wenn sie entfernt wird, und
das Risiko, dass die Retina dem schädigenden UV-Licht ausgesetzt
ist, steigt, wenn der Schutz nicht wiederhergestellt wird. UV-Lichtschutz
für das
Auge kann durch Bereit stellen von UV-Absorptionsmitteln in Kontaktlinsen
oder in Intraokularlinsenimplantaten erhöht werden.
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Die Verwendung von UV-Licht-Absorptionsmitteln
in Hydrogelen zur Verwendung in Kontakt- oder Intraokularlinsen
weist andere Probleme auf. Optische Hydrogele, die zur Verwendung
in Kontakt- oder Intraokularlinsen geeignet sind, bedürfen der
Klarheit, guten optischen Stärke,
Stabilität
und Elastizität.
Aufgrund der Langzeitverwendung von Kontakt- und Intraokularlinsen,
insbesondere Intraokularlinsen, sollte die UV-Licht absorbierende
Verbindung innerhalb des Copolymers verbleiben. Wenn das UV-Licht-Absorptionsmittel
auslaugt, besteht die Gefahr, dass das umgebende Gewebe der Chemikalie
ausgesetzt ist. Es besteht auch die Gefahr der UV-Belichtung, wenn
sich die UV-Licht-Absorptionsfähigkeit
mit der Zeit vermindert.
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UV-Licht-Absorptionsmittel zur Verwendung
in Hydrogelen sollten als ein Comonomer in dem Hydrogel polymerisieren.
Auf Benzophenon basierende UV-Absorptionsmittel sind polymerisierbar,
jedoch können die
erhaltenen Polymere thermisch instabil sein, insbesondere wenn sie
hydratisiert sind. Der UV absorbierende Teil spaltet und laugt das
Polymer aus.
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Zusätzlich sind diese UV-Absorptionsmittel
hydrophob und mit hydrophilen Hydrogelcomonomeren und Copolymeren
nicht sehr löslich.
Obwohl diese Verbindungen in den hydrophilen Comomoneren und Copolymeren
etwas löslich
sind, wenn sie innerhalb eines Hydrogels hydratisiert sind, werden
sie in der Regel aus einer Mikrophasenabscheidung koaleszieren.
Dieses Koaleszieren trübt
das Material, wodurch es zur Verwendung als Linse unerwünscht ist.
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Eine weitere allgemeine Klasse von
UV-Licht-Absorptionsmittel ist die Klasse von Phenylbenzotriazolen,
wie 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethylphenyl)-2H-benzotriazol
und seinen Derivaten. Diese Derivate sind polymerisierbar und gegen
Hydrolyse stabil und wie die auf Phenol basierenden UV-Licht-Absorptionsmittel sind
diese Verbindungen in der Regel hydrophob. Die hydrophobe Eigenschaft
führt zur
Mikrophasenabtrennung und Trübung.
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Die Hydrophobizität des UV-Licht-Absorptionsmittels
senkt auch die Menge an Wasserabsorption in das Hydrogel. Die verminderte
Wasserabsorption erzeugt ein härteres,
weniger elastisches Hydrogelmaterial. Um diesen Nachteilen entgegen
zu wirken, wird die Menge des UV-Licht-Absorptionsmittels bei einem
Minimum gehalten, um ein elastisches, optisch klares Hydrogel herzustellen.
Als eine Folge erzeugt die gleichzeitige Verwendung von hydrophoben
UV-Licht-Absorptionsmitteln in optisch klarem Material keine Hydrogele
mit im Wesentlichen UV-Licht absorbierenden Eigenschaften. In der
heutigen geregelten Umwelt ist wesentliche UV-Licht-Absorption mindestens
90% Absorption von Licht bei oder unter 372 nm Wellenlänge.
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US-A-4 526 311 (Beard et al.) beschreibt
Ultraviollettlicht absorbierende Polymerzusammensetzungen, umfassend
Copolymere von 2-Hydroxy-5-acrylyloxyphenyl-2H-benzotriazolen mit
einem oder mehreren weiteren damit copolymerisierbaren Monomeren,
insbesondere Acrylmonomere sind bei der Herstellung von Okularvorrichtungen,
insbesondere Intraokularlinsen und Kontaktlinsen, verwendbar. Polymere
der offenbarten Benzotriazole können
zu anderen organischen Materialien zugesetzt werden, um Ultraviolett
absorbierende Eigenschaften zu verleihen.
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US-A-4 611 061 (Beard et al.) beschreibt,
dass Verbindungen 2'-Hydroxy-5'-(hydroxyalkyl)phenyl-2H-benzotriazole
als Zwischenprodukt-Alkohole bei der Herstellung von entsprechenden
2'-Hydroxy-5'-acrylyloxyphenyl-2H-benzotriazolmonomeren
verwendbar sind, welche wiederum mit ethylenisch ungesättigten
Monomeren, insbesondere Acrylmonomeren, copolymerisierbar sind,
um den erhaltenen Copolymeren Ultraviolett absorbierende Eigenschaften
zu verleihen.
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US-A-5 384 235 beschreibt ein fotografisches
Element mit besonderen polymeren Ultraviolett-Absorptionsmitteln.
Die Elemente der Erfindung haben guten neuen Dmin-Wert und Bildfarbstabilität und die
Ultraviolettlicht-Absorptionsmittel darin sind sehr lichtstabil.
EP-A-0 274 844 (Iolab Corp.) beschreibt Ultraviolettlicht absorbierende
Zusammensetzungen, umfassend 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloyloxyalkoxyphenyl)-2-H-benzotriazole
und Copolymere mit einem oder mehreren anderen Monomeren, die damit
copolymerisierbar sind. Sie sind bei der Herstellung von der Okularen
Vorrichtungen, insbesondere Intraokularlinsen und Kontaktlinsen,
verwendbar.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, stabile polymerisierbare UV-Licht absorbierende Monomere
mit erhöhter
Hydrophilizität
bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, UV-Licht absorbierende Hydrogele mit stabiler
erhöhter
Hydrophilizität
bereitzustellen, die die Eigenschaften von optischer Transparenz
und Elastizität
aufweisen, während
sie UV-Licht stark absorbieren.
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Andere Aufgaben und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Offenbarung
und Beschreibung deutlich.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein wie in Anspruch 1 der beigefügten
Ansprüche
definiertes Monomer bereit. Aus Monomeren der vorliegenden Erfindung
gebildete Copolymere stellen nach Vernetzen und Hydratation Hydrogele
mit hoher optischer Klarheit, hohem Wassergehalt, hohem Brechungsindex
bereit, sind bei guter Elastizität
stabil und absorbieren mindestens 90% des einfallenden UV-Lichts
bei Wellenlängen
bei oder unter 400 nm. Somit stellt die Erfindung weiterhin Homopolymere
der wie in Anspruch 1 definierten Monomere und Hydrogele bereit,
die vernetzte Copolymere umfassen, welche eines oder ein Gemisch
von Comonomeren, einschließlich
der in Anspruch 1 definierten Monomere als ein Comonomer und mindestens
eines polymerisierbaren Comonomers, umfassen. Im vorlie genden Zusammenhang
soll sich optische Klarheit auf oberhalb 90% Lichtdurchlässigkeit
von Wellenlängen
im sichtbaren Spektrum beziehen. Die Hydrogele sind nicht toxisch
und zur Implantation innerhalb lebender Systeme geeignet. Insbesondere
sind diese Hydrogele zur Verwendung als UV-Licht absorbierende Kontakt-
und Intraokularlinsen geeignet und diese sind auch innerhalb des
Umfangs der Erfindung.
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Die neuen hydrophilen UV-Licht absorbierenden
Zusammensetzungen umfassen 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxyalkoxyalkylphenyl)-2H-benzotriazole.
Diese neuen hydrophilen UV-Licht absorbierenden Zusammensetzungen
werden beispielhaft durch 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxymethylphenyl)-2H-benzotriazol
angegeben.
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Die auf Benzotriazol basierenden
UV-Absorptionsmittel sind wie andere UV-Licht absorbierende Zusammensetzungen
im Allgemeinen hydrophob und sind nicht in Wasser löslich.
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Die beispielhafte Verbindung 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyalkoxyalkylphenyl)-2H-benzotriazol
kann unter Verwendung des entsprechenden 2-(2'-Hydroxy-5'-hydroxyalkoxyalkylphenyl)-2H-benzotriazols,
das mit Methacryloylchlorid in Gegenwart von Pyridin in Colösungsmitteln
von Ethylether und Dichlormethan bei 0 bis 10°C umgesetzt wird, synthetisiert
werden. Für
die anderen Comonomere zur Verwendung in den Hydrogelen der vorliegenden
Erfindung können
entweder Derivate von Acrylsäure,
wie Acrylate, Methacrylate, Acrylamide oder Methacrylamide, vinylsubstituierte
Amide; oder Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindungen,
die mit ungesättigten
Seitenketten, wie Vinyl- oder Acryloylseitenketten, substituiert
sind, ausgewählt
werden.
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Hydrogelmaterialien der vorliegenden
Erfindung schließen
Copolymere, gebildet aus mindestens einem hydrophilen oder in Wasser
löslichen
Monomer, ein. Andere zusätzliche
Comonomere können
hydrophob oder hydrophol sein. Besondere Beispiele sind Copolymere
von verschiedenen Acrylat- und Ac rylamid-Verbindungen, wie 2-Hydroxyethylmethacrylat,
N,N-Dimethylacrylamid und N-Benzyl-N-methylacrylamid, zusammen mit
vernetzenden Verbindungen, wie Ethylenglycoldimethacrylat. Diese
Verbindungen können
ausreichend Vernetzen eingehen, um bei Gleichgewichtswassermengen
im Bereich von etwa 15% bis etwa 65% hydratisiert zu werden und
weisen Brechungsindizes nD
20 im
Bereich von 1,41 bis 1,52, nass, auf. Die Comonomere werden mit
etwa 1% bis etwa 5% der hydrophilen, polymerisierbaren, UV-Licht
absorbierenden Monomere der vorliegenden Erfindung polymerisiert,
wobei stabile, nicht toxische Hydrogele erzeugt werden, die auch UV-Licht-Absorption
von mindestens 90% Licht bei oder unterhalb 400 nm Wellenlänge zeigen.
Diese optisch klaren UV-Licht absorbierenden Hydrogele sind als
Intraokularlinsen, Kontaktlinsen und verwandte Anwendungen verwendbar.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Die Figur zeigt die allgemeine Formel
für beispielhafte
Zusammensetzungen von 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkoxy)nalkyl-phenyl)-2H-benzotriazol der vorliegenden
Erfindung, worin x = Wasserstoff oder ein Halogen, n = 1 und R3 = Wasserstoff oder eine Methylgruppe.
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Beschreibung der Erfindung
von beispielhaften Ausführungsformen
im Einzelnen
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Die vorliegende Erfindung stellt
neue hydrophile UV-Licht
absorbierende copolymerisierbare Zusammensetzungen bereit, die weiterhin
hydrophile UV-Licht absorbierende Materialien bereitstellen, die
zum Bilden von Hydrogelen geeignet sind. Diese UV-Licht absorbierenden
Zusammensetzungen innerhalb der Hydrogele sind hydrolytisch stabil
und nicht auslaugbar. Die erfindungsgemäßen Hydrogele sind optisch
klare, UV-Licht absorbierende vernetzte Polymere und Copolymere.
Hydrogele im Allgemeinen und Verfahren für deren Bildung sind in der
Literatur gut dokumentiert.
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Eine beispielhafte Klasse von UV-Licht
absorbierenden, Hydrogel bildenden Polymeren schließt vernetzte
Polymere und Copolymere ein, die zu einem relativ hoch hydratisierten
Gleichgewichts-Wassergehalt hydratisieren. Wie vorstehend ausgewiesen,
wirft hoher Wassergehalt von UV-Licht absorbierenden Hydrogelen
im Allgemeinen jedoch die Schwierigkeit der Mikrophasenabtrennung
von den hydrophoben UV-Licht-Absorptionsmitteln auf, die die optische
Klarheit des Hydrogels stark stört.
Das Senken des Gehalts an hydrophobem UV-Licht-Absorptionsmittel kann das Mikrophasenproblem
nur unter wesentlicher Abnahme der Wirksamkeit der UV-Licht-Absorptionseigenschaft
lösen.
Die Hydrogelpolymere und Copolymere der vorliegenden Erfindung haben
Wassergleichgewichtsgehalte von 15% oder größer. Die erfindungsgemäßen Hydrogelpolymere
haben Brechungsindizes von mindestens 1,41. Die erfindungsgemäßen Hydrogelpolymere
haben einen ausreichenden Gehalt an hydrophilen UV-Licht-Absorptionsmitteln,
um mindestens 90% Absorption von einfallendem UV-Licht bei oder
unterhalb 400 nm Wellenlänge
ohne nennenswerten Verlust an optischer Klarheit bereitzustellen.
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Unter Bezugnahme auf 1 stellt die vorliegende Erfindung neue
hydrophile polymerisierbare UV-Licht absorbierende Zusammensetzungen
mit der allgemeinen Formel 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkyloxy)alkylphenyl)-2H-benzotriazol
bereit. Der Alkylteil der Zusammensetzungen sind Methylen oder wiederkehrende
Einheiten von Methylen und ist hydrophob. Der Alkyloxyteil der Verbindung
ist Alkylenoxid, wie Ethylenoxid, und ist hydrophil. Das gleichzeitige
Vorliegen von wiederkehrenden hydrophoben Methyleneinheiten mit der
hydrophilen Alkylenoxideinheit ist Teil des einzigartigen Charakters
dieser neuen Klasse von UV-Licht-Absorptionsmitteln.
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Beispielhafte Verbindungen der vorliegenden
Erfindung schließen
2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxymethylphenyl)-2H-benzotriazol und
2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxyethylphenyl)-2H-benzotriazol
ein.
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Die beispielhaften 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkoxy)-alkylphenyl)-2H-benzotriazole
können
aus 2-(2'-Hydroxy-5'-hydroxy(alkoxy)alkylphenyl-2H-benzotriazol
durch Reaktion mit Methacryloylchlorid in Gegenwart von Pyridin
in Colösungsmitteln
von Ethylether und Dichlormethan bei 0–10°C synthetisiert werden. 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkoxy)alkylphenyl)-2H-benzotriazol ist
als Comonomer mit einer breiten Vielzahl von Comonomeren unter Bildung
von Polymeren und Copolymeren polymerisierbar.
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Beim Vernetzen und der Hydratation
ergeben die beispielhaften hydrophilen Comonomere Hydrogele mit
hohem Wassergehalt, hohem Brechungsindex nD
20/nD
37 und
guter Festigkeit, Elastizität
und Stabilität. Wenn
in einer Menge von etwa 1 Gewichtsprozent bis etwa 5 Gewichtsprozent
in dem Hydrogel verwendet, stellt 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkoxy)alkylphenyl-2H-benzotriazol
die Hydrogele mit einer UV-Licht-Absorption
von mindestens 90% Absorption von Licht bei oder unter 400 nm Wellenlängen bereit.
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Viele von den Monomeren und Polymeren,
die gegenwärtig
verwendet werden, um Hydrogele zu bilden, sind zum Bilden von UV-Licht
absorbierenden Hydrogelen der vorliegenden Erfindung geeignet. Im
Allgemeinen sind Hydrogel bildende Polymere vernetzte Polymere von
in Wasser löslichen
oder hydrophilen Monomeren oder Comonomeren von in Wasser löslichen
oder in Wasser unlöslichen
Monomeren. Beispielhafte Comonomere, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
schließen
ein:
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Beispielhafte Vernetzungsmittel,
die verwendet werden können,
um die erfindungsgemäßen Hydrogele
herzustellen, schließen
1,3-Propandioldiacrylat, 1,4-Butandioldiacrylat, 1,6-Hexamethylendiacrylat, 1,4-Phenylendiacrylat,
Glycerintris(acryloxypropyl), Ether, Ethylenglycoldimethacrylat,
1,3-Propandioldimethacrylat,
1,6-Hexamethylendimethacrylat, 1,10- Decandioldimethacrylat, 1,12-Dodecandioldimethacrylat,
Triethylenglycoldimethacrylat, Glycerintrimethacrylat, N,N'-Octamethylenbisacrylamid,
N,N'-Dodecanmethylenbisacrylamid,
N,N'-(1,2-Dihydroxyethylen)bisacrylamid,
Allylmethacrylamid, Divinylpyridin, 4,6-Divinylpyrimidin, 2,5-Divinylpyrazin,
1,4-Divinylimidazol, 1,5-Divinylimidazol und Divinylbenzol ein.
Die Vernetzungsmittel können
in Mengen von etwa 0,01 Gewichtsprozent bis 1,0 Gewichtsprozent
verwendet werden.
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Die relativen Mengen der verschiedenen
Comonomere und anderer Reagenzien, die zum Herstellen der Hydrogelmaterialien
verwendet werden, werden von den gewünschten Festigkeiten, Endwassergehalten, Brechungsindizes
und benötigten
Elastizitäten,
um die Hydrogele auf eine spezielle Anwendung anzuwenden, abhängen. Unter
Verwendung der beispielhaften erfindungsgemäßen 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkoxy)alkylphenyl-2H-benzotriazole
hergestellte Hydrogele haben die Eigenschaften, die zur Verwendung
einer breiten Vielzahl von Anwendungen für UV-Absorption in Hydrogelen
erwünscht
sind, welche für
hohe UV-Absorption, Festigkeit, Hydrophilizität und Langzeitstabilität erforderlich
sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein beispielhaftes UV-Licht absorbierendes Hydrogel-Copolymer
2-Hydroxyethylmethacrylat, polymerisiert mit N,N-Dimethylacrylamid
und 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxymethylphenyl)-2H-benzotriazol,
vernetzt mit Ethylenglycoldimethacrylat. Ein weiteres beispielhaftes
Hydrogel-Copolymer ist 2-Hydroxyethylmethacrylat, polymerisiert
mit N,N-Dimethylacrylamid und 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxyethylphenyl)-2H-benzotriazol,
vernetzt mit Ethylenglycoldimethacrylat.
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Beispiel 1
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Synthese von 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxymethylphenyl)-2H-benzotriazol
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Eine Menge von 180 ml Methylenchlorid
wurde in einen Dreihalskolben, enthaltend 30 g 2-(2'-Hydroxy-5'-hydroxyeth oxymethylphenyl)-2H-benzotriazol
gegossen und gerührt,
bis die Ausgangschemikalien gelöst
waren. Zu diesem Reaktionssystem wurden nacheinander 13,5 g Pyridin
und 120 ml wasserfreier Ethylether gegeben. 15,3 g Methacryloylchlorid
in 60 ml wasserfreiem Ethylether wurden in einen Zugabetrichter
gegeben. Das Reaktionsgefäß wurde über Eiswasser
auf 0–10° gekühlt. Die
Lösung
wurde unter Rühren
aus dem Zugabetrichter in das Reaktionsgemisch innerhalb 45 Minuten
getropft. Das Rühren
wurde bei dieser Temperatur 2–3
Stunden fortgesetzt.
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Nach Erwärmen des Reaktionsgemisches
auf Raumtemperatur wurde das Rühren
12–24
Stunden fortgesetzt. Das feste Salz wurde durch Filtration entfernt
und die flüssige
Lösung
in einen Scheidetrichter überführt. Diese
Lösung
wurde mit 150 ml 2 N HCl-Lösung
gewaschen. Wenn die Abtrennung nicht klar war, wurden 150 ml Wasser
zugegeben. Die Wasserschicht wurde mit 150 ml Methylenchlorid extrahiert
und die organische Schicht vereinigt. Die organische Schicht wurde
mit 150 ml gesättigter
Natriumbicarbonatlösung gewaschen
und dann mit Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde dann entfernt.
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Der Rückstand wurde in 150 ml Ethanol
gelöst
und dann in einem Gefrierschrank auf –20 bis –45°C für 12 bis 24 Stunden gekühlt, unter
Bildung eines Niederschlags. Ein weißer, pulverartiger Niederschlag
wurde schnell unter Niedertemperatur filtriert und im Unterdruck
bei Raumtemperatur getrocknet. Unter Ultraschall wurde das getrocknete
Pulver in 150 ml eines Gemisches von Ethanol und Methanol (3 : 2)
gelöst
und filtriert, um die verbleibenden Verunreinigungen zu entfernen,
unter Gewinnung von ungefähr
20 g 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxymethylphenyl)-2H-benzotriazol.
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Beispiel 2
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Synthese von 2-(2'-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxyethylphenyl)-2H-benzotriazol
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Das Verfahren von Beispiel 1 wurde
wiederholt, indem stattdessen 2-(2'-Hydroxy-5'-hydroxyethoxyethylphenyl)-2H-benzotriazol als
Ausgangsmaterial verwendet wurde, wie nachstehend. Eine Menge von
180 ml Methylenchlorid wurde in einen Dreihalskolben, enthaltend
30 g 2-(2'-Hydroxy-5'-hydroxyethoxyethylphenyl)-2H-benzotriazol
gegossen und gerührt,
bis die Ausgangschemikalien gelöst
waren. Zu diesem Reaktionssystem wurden 13,5 g Pyridin und 120 ml
wasserfreier Ethylether nacheinander gegeben. 15,3 g Methacryloylchlorid
in 60 ml wasserfreiem Ethylether wurden in einen Zugabetrichter
gegeben. Das Reaktionsgefäß wurde über Eiswasser
auf 0–10° gekühlt. Die
Lösung
wurde unter Rühren
aus dem Zugabetrichter innerhalb 45 Minuten in das Reaktionsgemisch
getropft. Das Rühren
wurde bei dieser Temperatur 2–3
Stunden fortgesetzt.
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Nach Erwärmen des Reaktionsgemisches
auf Raumtemperatur wurde das Rühren
12–24
Stunden fortgesetzt. Das feste Salz wurde durch Filtration entfernt
und die flüssige
Lösung
in einen Scheidetrichter überführt. Diese
Lösung
wurde mit 150 ml 2 N HCl-Lösung
gewaschen. Wenn die Abtrennung nicht klar war, wurden 150 ml Wasser
zugegeben. Die Wasserschicht wurde mit 150 ml Methylenchlorid extrahiert
und die organische Schicht vereinigt. Die organische Schicht wurde
mit 150 ml gesättigter
Natriumbicarbonatlösung gewaschen
und dann mit Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde dann entfernt.
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Der Rückstand wurde in 150 ml Ethanol
gelöst
und dann in einem Gefrierschrank auf –20 bis –55°C für 12 bis 24 Stunden gekühlt, unter
Bildung eines Niederschlags. Der weiße, pulverartige Niederschlag
wurde schnell unter Niedertemperatur filtriert und im Unterdruck
bei Raumtemperatur getrocknet. Unter Ultraschall wurde das getrocknete
Pulver in 150 ml eines Gemisches von Ethanol und Methanol (3 : 2)
gelöst
und filtriert, um die verbleibenden Verunreinigungen zu entfernen,
unter Gewinnung von ungefähr
20 g 2-(2-Hydroxy-5'-methacryloxyethoxyethylphenyl)-2H-benzotriazol.
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Das nachstehende Beispiel erläutert die
Polymerisation von 2-(2'-Hydroxy-5'-acryloxy(alkoxy)alkylphenyl)-2H-benzo-triazolen und
verschiedenen anderen Monomeren.
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Beispiel 3
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Insgesamt vier verschiedene Copolymere
wurden hergestellt und zur Verwendung als beispielhafte Hydrogel
bildende Materialien bewertet. Die Abkürzungen für die verwendeten verschiedenen
Zusammensetzungen werden unmittelbar in der nachstehenden Tabelle
I angegeben. Tabelle II erläutert
anschließend
die Anteile für
jede Komponente des Polymerisationsgemisches und des verwendeten
Vernetzers. Die Eigenschaften der Copolymere werden in Tabelle III
unmittelbar nachstehend erläutert.
Die Menge an durch die Hydrogele absorbiertem Wasser hängt von
dem erlaubten Vernetzungsgrad ab.
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Jedes Polymerisationsverfahren wurde
durch zuerst Vermischen der geeigneten Monomer- und Vernetzermengen
mit 2,2'-Azobisisobutyronitril
als einem Polymerisationsstarter ausgeführt. Dann wurde jedes Gemisch
zu einer Ampulle überführt, welche
mit einem Trimethylchlorsilan-Formtrennmittel vorbehandelt wurde.
Jede Ampulle wurde dann an ein Unterdrucksystem angeschlossen und
mit flüssigem
Stickstoff gekühlt. Nachdem
das Gemisch gefroren war, wurde das Gemisch Unterdruck ausgesetzt.
Wenn ein konstanter Druck erreicht war, es wurde der Unterdruck
entlastet und das Gemisch wurde auftauen lassen, unterstützt durch
Erwärmen
in einem Wasserbad. Dieser Gefrier-Auftau-Zyklus wurde zwei bis
vier Mal wiederholt, um ausreichend Entgasen des Gemisches bereitzustellen.
Schließlich
wurde jedes Gemisch in der Ampulle im Unterdruck oder einem Inertgas,
wie Stickstoff oder Argon, verschlossen und bei einer Temperatur
von 60°C
für einen Zeitraum
von 24 Stunden, dann bei 135°C
für 10
Stunden, polymerisiert.
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Nachdem die polymerisierten Materialien
gekühlt
waren, wurde jede Ampulle aufgebrochen und die erhaltenen Polymerstäbe wurden
zu Rohlingen geschnitten. Jeder Rohling wurde dann zu einer Intraokularlinse
in seinem dehydratisierten Zustand verarbeitet. Die verarbeiteten
dehydratisierten Linsen hatten Durchmesser im Bereich von ungefähr 6 bis
13 mm und Kontaktlinsendicken im Bereich von ungefähr 0,5 bis
2,0 mm.
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Jede Linse wurde in physiologisch
gepufferte wässrige
Lösung
für 8 bis
48 Stunden getaucht und zu ihrem Gleichgewichtswassergehalt hydratisieren
lassen. Es wurde beobachtet, dass die Linsen sich etwas ausdehnen,
wobei sie ihre ursprüngliche
Gestalt beibehielten.
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Für
jede so hergestellte Linse wurden die Brechungsindizes, Shore A-Härte, UV-Absorption
und Toxizität
unter Verwendung geeigneter, auf dem Fachgebiet bekannter ANSI-Protokolle bestimmt.
Der Wassergehalt wurde über
den Gewichtsunterschied zwischen jeweils hydratisierter Linse gegen
das entsprechende Hydrogel-Linsentrockengewicht gemessen und dann
durch das geeignete Hydratationsgewicht geteilt, zur Bestimmung
des Prozentsatzes an Wassergehalt von jeder Linse. Optische Linsenklarheit
wurde durch Suspendieren von jeder hydratisierten Linse in wässriger
Lösung
und dann Messen des Prozentsatzes an Durchlässigkeit von einfallendem Licht
von einem Laser von 632 nm, der durch die Linse gelangt, gemessen.
Die Ergebnisse wurden in Tabelle III tabellarisch angegeben.
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Die erfindungsgemäßen hydrophilen UV-Licht absorbierenden
Monomere stellen für
die Erzeugung von UV-Licht absorbierenden Polymeren Copolymere und
Hydrogele bereit. Diese Produkte sind als eine große Vielzahl
von Anwendungen unter einer Vielzahl unterschiedlicher Bedingungen
verwendbar. Die hydrophilen UV-Licht absorbierenden Monomere gleichen
die hydrophoben Einheiten der Zusammensetzungen mit einer hydrophilen
Einheit aus, unter Bereitstellen von wesentlicher UV-Licht-Absorption,
mindestens 90%, ohne Verlust an optischer Klarheit. Für Anwendungen
unter Verwendung von Hydrogelen mit höherem Wassergehalt wird eine
höhere
Anzahl von Alkylenoxidgruppen mit einigen wenigen Methylengruppen
in den UV-Licht-Absorptionsmitteln
der vorliegenden Erfindung angewendet. Die gewünschte optische Klarheit wurde
durch Ausgleichen der Gegenwart der hydrophilen Einheit, die notwendig
ist, um das UV-Licht-Absorptionsmittel bei höheren Konzentrationen von UV-Licht-Absorptionsmittel
hydratisiert halten und/oder höhere
Wassergehalte gegen die Notwendigkeit das UV-Licht-Absorptionsmittel
vom Beginn nennenswerter Mikrophasentrennung abzuhalten, erreicht.