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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Materialien
für eine
ophthalmische Vorrichtung mit hohem Brechungsindex. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Zweistufenverfahren,
in dem die Materialien für
die ophthalmische Vorrichtung zuerst polymerisiert und dann vernetzt werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
verbreitetsten Arten an Polymerisationsinitiatoren für Materialien
für ophthalmische
Vorrichtungen sind thermische Initiatoren und Photoinitiatoren.
Typische thermische Initiatoren, einschließlich Freie-Radikale-Initiatoren
wie Peroxide, initiieren die Polymerisation, wenn die Temperatur
ansteigt. In einigen Fällen
werden zwei oder drei Temperaturstufen einbezogen, so daß die Härtung einen
Plan an Temperatur-/Zeitkombinationen umfaßt. Die thermische Initiierung
erfordert im allgemeinen das Halten der Monomerzusammensetzung bei
erhöhten
Temperaturen für
längere
Zeiträume.
Gesamthärtungszeiten
von 24 Stunden sind nicht unüblich.
Siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 5,290,892.
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Photoinitiatoren
bieten im allgemeinen den Vorteil relativ kurzer Härtungszeiten
und können
im Gegensatz zu thermischen Initiatoren bei Umgebungsbedingungen
verwendet werden, wodurch der Bedarf an Hochtemperaturausrüstung oder
Spezialöfen
ausgeräumt
werden kann. Photoinitiatoren werden durch die Bestrahlung mit einer
oder mehreren spezifizierten Wellenlängen, eher als mit Wärme, aktiviert.
Die Photoinitiierung von Materialien für ophthalmische Linsen ist
bekannt. Siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 5,290,892.
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Die
verbreitetsten Arten von Photoinitiatoren, die bekanntermaßen für die Härtung von
Polymeren für ophthalmische
Linsen verwendet werden, sind wahrscheinlich UV-empfindliche Photoinitiatoren.
UV-empfindliche Photoinitiatoren sind jedoch im allgemeinen nicht
für die
Verwendung mit Linsenmaterialien, die ein UV-absorbierendes Chromophor
enthalten, geeignet. UV-absorbierende Chromophore, die in einer
ophthalmischen Linsenzusammenset zung vorliegen, können mit
der Fähigkeit
UV-empfindlicher Photoinitiatoren, die Zusammensetzung effektiv
zu härten,
interferieren. Heute werden UV-absorbierende Chromophore häufig in
ophthalmische Linsenmaterialien eingeführt, um zu verhindern, daß UV-Licht
die Retina erreicht oder dies zu verringern. Obgleich Verfahren
für die
vorübergehende „Blockierung" UV-absorbierender
Chromophore während der
Verarbeitung bekannt sind, wodurch die Wechselwirkung mit einem
UV-Initiator verhindert wird, erfordern diese Verfahren, das der
UV-Absorber, nachdem die Zusammensetzung gehärtet ist, deblockiert wird.
Der UV-Chromophor
kann entweder durch chemische oder durch thermische Mittel „deblockiert" werden. Die „Deblockierung" ist im allgemeinen
kompliziert und kann weitere 4 bis 6 Stunden Verfahrenszeit dauern,
wodurch einige oder alle der Zeitvorteile, die durch Photoinitiatoren
geboten werden, aufgehoben werden.
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Zusätzlich zu
UV-empfindlichen Photoinitiatoren sind auch Initiatoren für sichtbares
Licht bekannt. Beispielsweise offenbart US-Patent Nr. 5,224,957
photopolymerisierbare Zusammensetzungen, die bei der Bildung einer
intraocularen Linse in situ nützlich
sind. Die Zusammensetzungen werden in die natürliche Linsenkapsel oder einen
dünnen
Kunststoffhüllenersatz
gegeben und dann polymerisiert. Die Referenzzusammensetzungen enthalten
90 bis 99,99 Gew.-% zumindest eines polyfunktionellen Acryl- und/oder
Methacrylsäureesters.
Geeignete Säureester
umfassen Bisphenol A oder Bishydroxypolyalkoxybisphenol A-Derivate,
die mit Ethylenoxid oder Propylenoxid verlängert sind. Die Zusammensetzungen
aus dem '957-Patent
werden unter Verwendung von Photoinitiatoren gehärtet, die Licht im Bereich
von 400 bis 500 nm absorbieren. Geeignete Initiatoren umfassen alpha-Diketone,
insbesondere Kampherchinon, Benzil und Phenanthrenchinon, und Mono-
und Bisacylphosphinoxide.
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Die
internationale Patentanmeldung, Veröffentlichungsnummer WO 96/28762
offenbart auch photohärtbare
Zusammensetzungen, die Acrylkomponenten umfassen. Die Zusammensetzungen
enthalten spezifizierte Mengen von Di(meth)acrylaten, Poly(meth)acrylaten,
Urethan(meth)acrylaten und oligomeren Di(meth)acrylaten, die auf
Bisphenol A oder Bisphenol F basieren. Der Photoinitiator kann „irgendein
Photoinitiator sein, der bei geeigneter Bestrahlung freie Radikale
bildet." Geeignete
Klassen umfassen Benzoinether; Acetophenone; Benzil; Anthrachinone;
Benzoylphosphinoxide (z. B. 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid);
Benzophenone. Photoinitiatoren, die besonders für die Verwendung mit Argonionenlasern
geeignet sind, umfassen 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid.
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Einige
ophthalmische Vorrichtungen werden durch ein Monomergießpolymerisationsverfahren
erhalten. In einem solchen Verfahren wird die Monomerlösung direkt
in eine Form mit einer gewünschten
Form gegossen und dann polymerisiert oder gehärtet, gefolgt von Bearbeiten
oder Polieren usw. Siehe zum Beispiel die US-Patente Nr. 4,921,205
und 5,290,892.
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In
anderen Fällen
werden Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen zuerst durch Herstellung eines „Präpolymers" oder eines teilweise
gehärteten
Materials, gefolgt von weiterer Härtung, gebildet. Siehe zum Beispiel
US-Patent Nr. 5,374,663, das ein Präpolymerverfahren für die Herstellung
eines UV-Absorber-enthaltenden intraocularen Linsenmaterials beschreibt,
worin eine Monomerlösung,
die ein Linsen-bildendes Monomer, einen UV-Absorber und einen Polymerisationsinitiator
umfaßt,
in einen Reaktor eingebracht und für einen Zeitraum und bei einer
Temperatur, die ausreichen, um ein Präpolymer mit hoher Viskosität zu erhalten,
erwärmt
wird. Danach wird das Präpolymer
filtriert, in eine Zelle oder eine Form gegossen und weiter für eine Zeit
und bei einer Temperatur, die ausreichen, um ein transparentes Linsenmaterial
zu erhalten, erwärmt.
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Gemäß dem '663-Patent hat das
Präpolymerverfahren
den Vorteil, daß das
Präpolymer
aufgrund seiner hohen Viskosität
kaum aus der Zelle oder der Form austritt, und daß der Schrumpfungsgrad
in dem Schritt der Erhaltung eines Linsenmaterials aus dem Präpolymer
klein ist. Auf der anderen Seite hat das Präpolymerverfahren auch einige
Probleme, einschließlich
(i) die Kontrolle des Polymerisationsgrades und der Viskosität des Präpolymers,
das in dem ersten Polymerisationsschritt erhalten wurde, und (ii)
wenn ein Vernetzungsmonomer in dem Material enthalten ist, wird
ein unlösliches
Polymer in dem Präpolymerschritt
gebildet, was jegliche Filtrationsbehandlung schwierig oder unmöglich macht,
und das Polymer, das nach dem weiteren Härtungsschritt erzeugt wird,
wird „uneinheitlich".
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WO
94/11764 offenbart ein Verfahren zur Polymerisation eines hydrophoben
Acrylmonomers. Das Ausgangsmaterial enthält einen Inhaltsstoff mit mehr
als einer ungesättigten
Bindung wie Ethylenglycoldimethacrylat.
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WO
97/09170 offenbart ein Zweistufenverfahren für die Herstellung ophthalmischer
Linsen. Das Verfahren umfaßt
ein herkömmliches
Vernetzungsmittel.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Acrylmaterialien für
ophthalmische Vorrichtungen mit hohem Brechungsindex. Die Materialien
für ophthalmische
Vorrichtungen umfassen zumindest ein hydrophobes Arylacrylmonomer,
einen Polymerisationsinitiator für
die erste Stufe, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus thermischen Niedrigtemperaturinitiatoren
und Photoinitiatoren, und ein Vernetzungsmittel für die zweite
Stufe, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Dibenzoylperoxid; substituierten Dibenzoylperoxid-Verbindungen,
und Dicumylperoxid. Die Monomere, die zur Bildung der Materialien für ophthalmische
Vorrichtungen verwendet werden, enthalten keinen Inhaltsstoff mit
mehr als einer ungesättigten
Stelle, da solche Inhaltsstoffe eine vorzeitige Vernetzung hervorrufen
können.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Material für
ophthalmische Vorrichtungen unter Verwendung eines Zweistufenverfahrens
hergestellt. In der ersten Stufe wird das Material polymerisiert,
so daß das Vernetzungsmittel
für die
zweite Stufe nicht aktiviert wird. In der zweiten Stufe wird das
Material durch die Aktivierung des Vernetzungsmittels vernetzt.
Das Zweistufenverfahren der vorliegenden Erfindung kann eine verstärkte Kontrolle
der Materialschrumpfung und der Belastungsprobleme, die mit den
Gießformungsarbeiten
in Verbindung stehen, bereitstellen, im Gegensatz zu einstufigen
Härtungsverfahren.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „hoher
Brechungsindex" einen
Brechungsindex von etwa 1,50 oder größer, wenn bei Raumtemperatur
unter Verwendung eines Abbe'-Refraktometers
bei 589 nm (Na-Lichtquelle) gemessen wurde.
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Wie
hierin verwendet, ist ein „thermischer
Niedrigtemperaturinitiator" ein
thermischer Initiator, der eine Aktivierungstemperatur niedriger
als die Aktivierungstemperatur des ausgewählten Vernetzungsmittels für die zweite
Stufe hat.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Acrylmaterialien für ophthalmische Vorrichtungen
mit hohem Brechungsindex in zwei Stufen hergestellt. In der ersten
Stufe wird das Material für
die Vorrichtung polymerisiert. In der zweiten Stufe wird das Material
für die
Vorrichtung vernetzt.
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Die
Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung umfassen
zumindest eine Verbindung der nachstehenden Formel I,
worin:
X H oder CH
3 ist;
m 0 bis 10 ist;
Y nichts,
O, S oder NR ist, worin R H, CH
3, C
nH
2n+1 (n = 1 bis
10), iso-OC
3H
7,
C
6H
5 oder CH
2C
6H
5 ist;
Ar
ein aromatischer Ring ist, der unsubstituiert oder mit CH
3, C
2H
5,
n-C
3H
7, iso-C
3H
7, OCH
3,
C
6H
11, Cl, Br, C
6H
5 oder CH
2C
6H
5 substituiert
ist.
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Monomere
der Formel I sind bekannt und umfassen: 2-Phenoxyethylacrylat; 2-Phenylethylthioacrylat; 2-Phenylethylaminoacrylat;
Phenylacrylat; Benzylacrylat; 2-Phenylethylacrylat; 3-Phenylpropylacrylat; 3-Phenoxypropylacrylat;
4-Phenylbutylacrylat; 4-Phenoxybutylacrylat; 4-Methylphenylacrylat;
4-Methylbenzylacrylat; 2-2-Methylphenyl-ethylacrylat; 2-3-Methylphenylethylacrylat;
2-4-Methylphenylethylacrylat und deren entsprechende Methacrylatverbindungen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Diese Acryl/Methacrylmonomere und andere werden in US-Patent Nr.
5,290,892 beschrieben, dessen gesamte Inhalte hiermit durch Verweis aufgenommen
sind.
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Bevorzugte
Monomere der Formel (I) sind die, wo m 2 bis 4 ist; Y nichts oder
O ist und Ar Phenyl ist. Am stärksten
bevorzugt sind 2-Phenylethylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat, 3-Phenylpropylacrylat,
3-Phenoxypropylacrylat, 4-Phenylbutylacrylat und 4-Phenoxybutylacrylat
und deren entsprechende Methacrylatverbindungen.
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Die
Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung enthalten
bevorzugt zumindest zwei Monomere der Formel I, worin zumindest
eines ein Methacrylatmonomer (X = CH3) und
zumindest eines ein Acrylatmonomer (X = H) ist. Die genaue Menge
an Monomer der Formel I, die in den Acrylmaterialien für ophthalmische
Vorrichtungen mit hohem Brechungsindex der vorliegenden Erfindung
vorhanden ist, wird in Abhängigkeit
der Identität
des/der Monomer(e) der Formel I, der Identität jeglicher anderer die Vorrichtung
bildende Monomer(e), die in den Materialien vorhanden sind, und
der gewünschten
mechanischen Eigenschaften variieren. Beispielsweise werden faltbare
intraokulare Linsen bevorzugt aus Polymeren mit einer Glasübergangstemperatur
von nicht größer als
der normalen Raumtemperatur, zum Beispiel etwa 20 bis 25 °C, hergestellt,
damit die Linsen bei Raumtemperatur bequem gewalzt oder gefaltet
werden können.
Materialien mit einer Glasübergangstemperatur
von etwa 15 °C
oder weniger sind für
faltbare intraokulare Linsenanwendungen noch stärker bevorzugt. Die Glasübergangstemperatur
wird bei Raumtemperatur unter Verwendung eines Differential-Scanning-Calorimeters
bei einer Erwärmungsrate
von 10 °C/min
bestimmt.
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Demgemäß sind Materialien,
die eine Dehnung von zumindest 150 % zeigen, wenn bei Raumtemperatur
unter Verwendung eines Instron-Zugtesters bei einer Querkopfgeschwindigkeit
von 50 cm/min gemessen wird, für
die Verwendung in faltbaren intraokularen Linsen bevorzugt, da solche
Linsen eine ausreichende Festigkeit zeigen müssen, damit sie ohne Brechen
gefaltet werden können.
Für faltbare
intraokulare Linsenanwendungen sind Polymere mit einer Dehnung von
zumindest 200 % stärker
bevorzugt.
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Im
allgemeinen enthalten die Acrylmaterialien für ophthalmische Vorrichtungen
mit hohem Brechungsindex der vorliegenden Erfindung bevorzugt zumindest
50 Gew.-% Monomer(e) der Formel I. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
werden die Materialien für
die Vorrichtung ein oder mehrere Monomere der Formel I in einer
Menge von insgesamt 70 Gew.-% oder mehr, und am stärksten bevorzugt
80 Gew.-% oder mehr, enthalten.
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Die
die Vorrichtung bildenden Monomere, die sich von denen der Formel
I unterscheiden, können
gegebenenfalls in den Materialien der vorliegenden Erfindung enthalten
sein. Viele solcher die ophthalmische Vorrichtung bildende Monomere
sind bekannt. Irgendein bekanntes die Vorrichtung bildendes Monomer
kann verwendet werden, wenn es mit dem/den Monomer(en) der Formel
I, die in dem Material für
die ophthalmische Vorrichtung vorhanden sind, kompatibel ist, und
die Fähigkeit
des Polymerisationsinitiators für
die Stufe 1, das Material zu härten,
so daß das
Material keine Vernetzung enthält
oder im wesentlichen frei von Vernetzung ist, verhindert. Geeignete
die Vorrichtung bildende Monomere, die sich von denen der Formel
I unterscheiden, umfassen: C1-C8-Alkylacrylate,
C1-C8-Cycloalkylacrylate,
N-Alkylacrylamide (worin Alkyl = C1-C4), Phenoxyalkylacrylate (worin Alkyl = C1-C8) und deren entsprechende
Methacrylate, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete die Vorrichtung
bildende Monomere, die sich von denen der Formel I unterscheiden,
umfassen N-Vinylpyrrolidon.
Siehe US-Patent Nr. 5,331,073, dessen gesamter Inhalt hiermit durch
Verweis aufgenommen ist, zum Beispiel die die Vorrichtung bildenden
Materialien, die sich von denen der Formel 1 unterscheiden.
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Wie
im Falle der Monomere der Formel I wird die Menge aller anderen
die Vorrichtung bildenden Monomere, die in den Materialien für die ophthalmische
Vorrichtung der Erfindung vorhanden sind, in Abhängigkeit der Identität des Monomers
der Formel I, der Identität
der optionalen die Vorrichtung bildenden Monomere und der mechanischen
Eigenschaften für
das endgültige
ophthalmische Material variieren. Im allgemeinen enthalten die Materialien
für ophthalmische
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung für faltbare intraokulare Linsenanwendungen
bevorzugt etwa 45 Gew.-% oder weniger, und stärker bevorzugt 30 Gew.-% oder
weniger, der die Vorrichtung bildenden Monomere, die sich von denen
der Formel I unterscheiden.
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Die
Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen umfassen ebenso einen Polymerisationsinitiator
für die
erste Stufe, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus thermischen Niedrigtemperaturinitiatoren
und Photoinitiatoren. Geeignete thermische Niedrigtemperaturinitiatoren
umfassen Azoradikalinitiatoren, wie 2,2'-Azobis(isobutyronitril) [„AIBN"] und 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvalerontril). Geeignete
Photoinitiatoren umfassen UV- und Blaulicht-Photoinitiatoren. Viele dieser Photoinitiatoren
sind bekannt. Bevorzugte Blaulicht-Photoinitiatoren sind Benzoylphosphinoxid-Initiatoren
wie 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylophosphinoxid; Bis-(2,6-dichlorbenzoyl)-4-N-propylphenyl-phosphinoxid
und Bis-(2,6-dichlorbenzoyl)-4-N-butylphenylphosphinoxid.
Am stärksten
bevorzugt ist 2,4,6-Trimethybenzoyidiphenylophosphinoxid,
kommerziell erhältlich
als Lucirino TPO von der BASF Corporation (Charlotte, North Carolina).
Siehe zum Beispiel die gemeinschaftlich übertragene, co-anhängige US-Patentanmeldung,
Seriennummer 08/908,229, erteilt am 7. August 1997, deren gesamter
Inhalt hiermit durch Verweis aufgenommen ist.
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Die
Menge an Polymerisationsinitiator für die Stufe 1 in den Materialien
für die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung wird von der Identität der anderen
Inhaltsstoffe in den Materialien, den Härtungsbedingungen usw. abhängen. Im
allgemeinen wird jedoch die Menge an Polymerisationsinitiator für Stufe
1, die in dem Gemisch, das in der Stufe der vorliegenden Erfindung
polymerisiert werden soll, enthalten ist, etwa 3 Gew.-% oder weniger,
bevorzugt etwa 2 Gew.-% oder weniger und am stärksten bevorzugt etwa 1 Gew.-%
betragen.
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Zusätzlich zu
den die Vorrichtung bildenden Monomeren (d. h., Monomeren der Formel
I und allen anderen die Vorrichtung bildenden Monomeren) und dem
Polymerisationsinitiator für
die erste Stufe enthalten die Materialien für ophthalmische Vorrichtungen
der vorliegenden Erfindung ein Vernetzungsmittel für die zweite Stufe.
Das Vernetzungsmittel für
die zweite Stufe wird aus der Gruppe, bestehend aus Dibenzoylperoxid,
substituierten Dibenzoylperoxid-Verbindungen und Dicumylperoxid
ausgewählt,
von denen viele kommerziell erhältlich
sind. Beispielsweise ist Dicumylperoxid von Hercules Incorporated
(Wilmington, Delaware) erhältlich. Geeignete
substituierte Dibenzoylperoxid-Verbindungen umfassen 2,4-Dichlordibenzoylperoxid.
Dicumylperoxid ist für
die Verwendung in Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen, die 2-Phenylethylacrylat und 2-Phenylethylmethacrylat
umfassen, bevorzugt.
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Die
Menge an dem Vernetzungsmittel für
die zweite Stufe, die in den Materialien für die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung enthalten ist, wird abgesehen von anderen Faktoren vom
gewünschten
Vernetzungsgrad abhängen.
Im allgemeinen wird die Menge an Vernetzungsmittel für die zweite
Stufe in den Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen jedoch etwa 2 bis 5 Gew.-% und bevorzugt
etwa 2,5 bis 4 Gew.-% betragen.
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Um
eine vorzeitige Vernetzung zu verhindern, enthalten die Materialien
für ophthalmische
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung keinen Inhaltsstoff mit
mehr als einer ungesättigten
Bindung. Solche Inhaltsstoffe umfassen die üblichen Vernetzungsmonomere
Ethylenglykoldimethacrylat; Diethylenglykoldimethacrylat; Ethylenglykoldiacrylat;
Allylmethacrylate; Allylacrylate; 1,3-Propandioldimethacrylat; 1,6-Hexandioldimethacrylat;
1,4-Butandioldimethacrylat; Polyethylenoxidmono- und -diacrylate
und dergleichen.
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UV-absorbierende
Chromophore sind gegebenenfalls in den Materialien für ophthalmische
Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung enthalten. Solche Chromophore
verhindern oder inhibieren, daß UV-Licht
das Auge schädigt.
Der UV-absorbierende Chromophor in dem Material für die Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung kann irgendeine Verbindung sein, die
Licht mit einer Wellenlänge
kürzer
als etwa 400 nm absorbiert, jedoch keine wesentliche Menge an sichtbarem
Licht absorbiert, und die mit den die Vorrichtung bildenden Monomeren,
die in dem Material vorhanden sind, kompatibel ist. Die UV-absorbierende
Verbindung wird in das Monomergemisch eingeführt, und wird in die Polymermatrix
eingeschlossen, wenn das Monomergemisch polymerisiert wird. Geeignete
UV-absorbierende Verbindungen umfassen substituierte Benzophenone
wie 2-Hydroxybenzophenon und 2-(2-Hydroxyphenyl)-benzotriazole. Bevorzugt
wird eine UV-absorbierende Verbindung verwendet, die mit den die
Vorrichtung bildenden Monomeren, die oben beschrieben wurden, copolymerisierbar
ist, so daß sie
kovalent an die Polymermatrix gebunden wird. So wird ein mögliches
Austreten der UV-absorbierenden Verbindung aus der Vorrichtung und
in das Innere des Auges minimiert. Geeignete copolymerisierbare
UV-absorbierende Verbindungen sind die substituierten 2-Hydroxybenzophenone,
die in US-Patent Nr. 4,304,895 offenbart werden, und die 2-Hydroxy-5-acryloxyphenyl-2H-benzotriazole,
die in US-Patent Nr. 4,528,311 offenbart werden. Die am stärksten bevorzugte
UV-absorbierende Verbindung ist 2-(3'-Methallyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl)benzotriazol.
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Wenn
das Material für
ophthalmische Vorrichtungen keinen UV-Absorber umfaßt, ist
es unwahrscheinlich, daß ein
UV-Polymerisationsinitiator als der Polymerisationsinitiator für die erste
Stufe verwendet werden kann. In solchen Fällen wird der Polymerisationsinitiator
für die
erste Stufe wahrscheinlich entweder ein thermischer Niedrigtemperaturinitiator
oder ein Blaulichtinitiator sein, um die Wechselwirkung mit dem
UV-Absorber zu vermeiden.
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Blaulicht-absorbierende
Verbindungen sind gegebenenfalls auch in den Materialien für die Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung enthalten. Wenn eine Blaulicht-absorbierende
Verbindung, z. B. ein gelber Farbstoff, in dem Material für die Vorrichtungen
der vorliegenden Erfindung enthalten ist, das wird der Polymerisationsinitiator
für die
erste Stufe wahrschein lich kein Blaulichtphotoinitiator sein. Wenn
das Material für
die Vorrichtung sowohl einen UV-Absorber als auch eine Blaulicht-absorbierende
Verbindung enthält,
wird der Polymerisationsinitiator für die erste Stufe wahrscheinlich
ein thermischer Niedrigtemperaturinitiator sein. Bevorzugt sind
Blaulichtabsorber mit den die Vorrichtung bildenden Monomeren copolymerisierbar.
Geeignete polymerisierbare Blaulicht-blockierende Chromophore umfassen
die, die in US-Patent Nr. 5,470,932 offenbart werden.
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Die
Materialien für
Vorrichtungen dieser Erfindung werden durch die Bildung eines Gemisches,
das die die Vorrichtung bildenden Monomere (Monomere der Formel
I und alle anderen die Vorrichtung bildenden Monomere), den Polymerisationsinitiator
für die
erste Stufe und das Vernetzungsmittel für die zweite Stufe, zusammen
mit irgendeiner UV- oder Blaulicht-absorbierenden Verbindung und
irgendwelchen anderen geeigneten Inhaltsstoffen, in den gewünschten
Anteilen, umfaßt,
hergestellt. Das Gemisch kann dann in eine Form mit der gewünschten
Form eingebracht werden, um eine ophthalmische Vorrichtung zu bilden.
Alternativ kann das Gemisch in Schichten gegossen werden, aus denen
die endgültige
Form durch Kompressionsformen erhalten werden kann (im allgemeinen
unter mäßiger Vorerwärmung).
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In
beiden Fällen
(direktes Gießformen
in die endgültige
Form oder Gießen
in Schichten für
anschließendes
Formen) wird das Material für
ophthalmische Vorrichtungen in der ersten Stufe der vorliegenden
Erfindung durch die Aktivierung des Polymerisationsinitiators der
ersten Stufe polymerisiert (z. B. unter Verwendung von Wärme, UV-
oder Blaulicht). Für
den Fall, daß der
Polymerisationsinitiator der ersten Stufe ein thermischer Niedrigtemperaturinitiator
ist und das Vernetzungsmittel der zweiten Stufe Dicumylperoxid ist,
kann der thermische Initiator durch die Exponierung zu Temperaturen
von bis zu ungefähr
50 °C oder
so ohne die Aktivierung des Dicumylperoxids aktiviert werden. Für den Fall,
daß das
Vernetzungsmittel der zweiten Stufe ein Dibenzoylperoxid oder ein
substituiertes Dibenzoylperoxid ist, wird die Härtungstemperatur für Stufe
1 im allgemeinen etwa 40 °C
oder weniger betragen. Die Härtungsparameter,
zum Beispiel die Länge
der Exponierung und die Temperatur oder die Intensität der Lichtquelle
werden bevorzugt so gewählt,
daß eine
vollständige Polymerisation
erreicht wird.
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Nachdem
das Material für
ophthalmische Vorrichtungen in Stufe 1 polymerisiert wurde, wird
es in Stufe 2 der vorliegenden Erfindung vernetzt. Die Vernetzung
wird durch die Aktivie rung des Vernetzungsmittels der zweiten Stufe
unter Wärme
herbeigeführt.
Die Temperatur und die Länge
der Aussetzung zu Wärme
werden durch die Identität
und die Menge des Vernetzungsmittels der zweiten Stufe und des gewünschten
Vernetzungsgrades, der erreicht werden soll (d. h., die gewünschten
physikalischen Eigenschaften des Materials für ophthalmische Vorrichtungen)
bestimmt. Im allgemeinen wird die Temperatur jedoch etwa 90 °C oder mehr
betragen, wo das Vernetzungsmittel der zweiten Stufe ein Dibenzoylperoxid
oder ein substituiertes Dibenzoylperoxid ist. Für den Fall, daß das Vernetzungsmittel
der zweiten Stufe Dicumylperoxid ist, wird die Aktivierungstemperatur
etwa 125 °C
oder größer sein.
Die Dauer der Erwärmung
zur Erreichung der Vernetzung in der zweiten Stufe beträgt bevorzugt
etwa das Vierfache der Halbwertzeit des Vernetzungsmittels der zweiten
Stufe bei der gewählten
Aktivierungstemperatur. Im Falle von Dicumylperoxid und einer Aktivierungstemperatur
von ungefähr
135 °C,
beträgt
die Dauer der Erwärmung
ungefähr
4 Stunden.
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Die
Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurden, können
zur Herstellung von fast jedem Typ ophthalmischer Linsen verwendet
werden, einschließlich Kontaktlinsen,
intracorneale Linsen und intraokularer Linsen. Ophthalmische Linsen,
die aus den offenbarten Materialien konstruiert wurden, können irgendein
Design haben, sind jedoch insbesondere intraokulare Linsen (IOLs),
die gewalzt oder gefaltet und durch einen relativ kleinen Schnitt
eingeführt
werden können.
Beispielsweise können
die IOLs aus etwas sein, daß als
ein Einstück-
oder Mehrstück-Design
bekannt ist. Typischerweise umfaßt eine IOL einen optischen
und zumindest einen haptischen Teil. Der optische Teil ist der Teil,
der als die Linse dient und die haptischen Teile sind an den optischen
Teil angebracht und sind wie Arme, die den optischen Teil an seinem
richtigen Platz im Auge halten. Der optische Teil und der/die haptische(n)
Teil(e) können
aus dem gleichen oder aus unterschiedlichem Material sein. Haptische
Teile können
unter Verwendung herkömmlicher
Techniken an die optischen Teile angebracht werden. In einer Einstücklinse
werden der optische Teil und die haptischen Teile aus einem Materialstück geformt.
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In
Abhängigkeit
des Materials werden die haptischen Teile dann aus dem Material
ausgeschnitten oder herausgedreht, um die IOL herzustellen. Zusätzlich zu
ophthalmischen Linsen können
die Materialien, die gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, auch zur Herstellung
anderer ophthalmischer Vorrichtungen verwendet werden, einschließlich Keratoprosthesen
und kornealen Inlays oder Ringen.
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Formungs-
und Bohrarbeiten werden leicht durchgeführt, wenn die Vorrichtung,
zum Beispiel eine optische IOL, zwischen zwei Polypropylenformhälften geformt
wird. Die Form, die das gehärtete
Material für
die Vorrichtung enthält,
wird dann auf einer Drehbank plaziert und in die gewünschte Form
geschnitten. Die Form kann dann leicht montiert werden, um jegliche
Bohrarbeiten vor der Entfernung der Formhälften durchzuführen. Sowohl
die Dreh- als auch die Bohrarbeiten können durch das Kühlen der
Form/Vorrichtung in einem Gefrierapparat auf weniger als 10 °C und bevorzugt
weniger als 0 ° C
vor jeder dieser Arbeiten erleichtert werden. Wenn eine vorzeitige
Ablösung
einer oder beider Formhälften
auftritt, kann es notwendig sein, Klemmen oder alternative Formmaterialien
zu verwenden oder die Oberfläche
der Formhälften
vorzubehandeln.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, die veranschaulichend
aber nicht einschränkend sein
sollen, weiter veranschaulicht.
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Beispiele
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Die
Materialien für
ophthalmische Vorrichtungen, die unten in Tabelle 1 gezeigt werden,
wurden wie folgt hergestellt:
Beispiel 1 wurde durch Erwärmung bei
70 °C für 7 Stunden,
gefolgt von der Erwärmung
bei 100 °C
für 7 Stunden
hergestellt.
Beispiel 2 wurde durch Erwärmung bei 135 °C für 17,5 Stunden
hergestellt.
Beispiele 3 bis 14 wurden unter Verwendung des
Zweistufenverfahrens der vorliegenden Erfindung hergestellt. In
Stufe 1 wurden die Inhaltsstoffe gemischt, in eine 1 mm dicke Polypropylenplattenform überführt und
durch Exponierung zu Blaulicht (Palatray CU/14 mW/cm2)
für 15
Minuten polymerisiert. In Stufe 2 verblieben die Materialien in
den gleichen Plattenformen und wurden durch die Erwärmung bei
135 °C für 4,6 oder
10 Stunden, wie angezeigt, vernetzt.
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In
allen Fällen
(Beispiele 1 bis 14) wurden die Materialien für ophthalmische Vorrichtungen
für ungefähr 10 Minuten
unmittelbar vor dem Füllen
und Verschließen
der Polypropylenplattenformen vakuumentgast.
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Die
Menge von jedem der Inhaltsstoffe wird in Gew.-% ausgedrückt. Tabelle
1
- PEA
- = 2-Phenylethylacrylat
- PEMA
- = 2-Phenylethylmethacrylat
- oMTP
- = o-Methallyl Tinuvin
P (2-(3'-Methallyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl)-benzotriazol)
- Lucirin TPO
- = 2,4,6-Trimethyl-benzoyldiphenylophosphinoxid
- BDDA
- = 1,4-Butandioldiacrylat
- DiCuP
- = Dicumylperoxid
- Perkadox 16
- = Di-(4-tert-butylcyclohexyl)peroxydicarbonat
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Die
Erfindung ist anhand bestimmter Ausführungsformen beschrieben worden;
es sollte jedoch selbstverständlich
sein, daß sie
in anderen speziellen Formen oder Variationen hiervon ausgeführt werden
kann, ohne von ihrem Sinn oder wesentlichen Merkmalen abzuweichen.
Die Ausführungsformen,
die oben beschrieben wurden, sollen daher in jeder Hinsicht veranschaulichend
und nicht einschränkend
sein, wobei der Umfang der Erfindung durch die anhängenden
Ansprüche
eher als durch die vorherige Beschreibung gekennzeichnet ist.